Essen Fühlen Leben - Annekatrin Madsen - E-Book

Essen Fühlen Leben E-Book

Annekatrin Madsen

0,0
9,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.

Mehr erfahren.
Beschreibung

Annekatrin Madsen bloggt als Ernährungsexpertin in der Puddingschule über ausgewogene Ernährung mit fair und echt-biologisch produzierten Lebensmitteln, aber auch über Themen wie Gesundheit und Fitness, Haushalt und das hochsensible Leben, denn alles hängt mit allem zusammen. In diesem Buch gibt sie kleine Tipps, wie sich Achtsamkeit, Nachhaltigkeit und das bewusste Genießen einfach in den Alltag integrieren lassen: Man nehme ein ordentliches Maß an Selbstliebe eine Portion Hochsensibilität einen gehörigen Anspruch auf Gesundheit Daraus entsteht eine Komposition aus einem entspannteren Leben wohltuender Lebensweise nach Belieben mehr Zuversicht in Job und Familie Und als Dessert Mehr Freude und Gelingen am Leben

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 246

Veröffentlichungsjahr: 2021

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Aus aktuellem Anlass

Vorwort

Was Sie hier erwartet

Gewusst wie: Die eigene Balance finden

Ein erster und oft unterschätzter Schritt zur Stärkung geht über den Teller

Vom fixed Mindset zum Growth-Mindset

Status Quo: Zeit für echte Wertschätzung

Kinder, Küche..

Unsere Seuche: Bequemlichkeit

Mit 100 Sachen durchs Leben

Stehen Sie selbstbewusst zu sich

Die Wissenschaft und die Hochsensbilität

Fragebögen/Tests

Ein Hoch auf die Sensibilität

Stellen Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel

Ein Tief der Sensibilität

Der Tanz auf dem Vulkan

Nach uns die Zukunft

Hochsensibilität und ein System in Schieflage

Die schmerzende Wucht der Realität

Mit Blick nach vorn

Greta – Kinder an die Macht?

Nie wieder Krieg?

Im Namen der Armen

Es ist Zeit, richtig zu handeln

Sozialer Wandel für mehr Würde

Es kräht der Hahn auf eig’nem Mist

Alternativ freizeiten

Digital Nomads

Aussteiger auf Zeit

Perspektivwechsel

Unbezahlbar – Hochsensibilität als Gewinn im Job

Wie wollen wir morgen arbeiten?

Gleiche Bildung für alle?

Meistern wir die neuen Herausforderungen?

Changemanagement

Arbeiten 4.0

Leben in der Familie mit Hochsensibilität

Besonders kritische Erziehungsmomente

Was hochsensible Kinder besonders brauchen

Kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder..

Da sein, hinhören, zuhören

Die Familie als kleinster und wichtigster Staat

Das ist selbstverständlich, finden Sie als hochsensible Mama?

Trau, schau, wem.

Ein Novum: Wie wäre es mit einem Ehe- und Familienführerschein?

Kirche, Glaube, Hoffnung – Zeiten ändern sich

Freiheit der Spiritualität

Leere, Glaube, Hoffnung

Was glauben Sie?

Diese Drei: Glaube, Hoffnung, Liebe

Werte kann man nicht lehren, sondern nur vorleben

Wie könnten wir leben, wenn wir..

Der Augenblick ist mein – Eine Gebrauchsanweisung zur Achtsamkeit

Ein OM für ein Amen?

28 Lifehacks, die das Leben leichter machen

Entspannungs-Happy List

Stille Freude: Im Wald und auf der Heide

Wo fühlen Sie sich wohl?

Meine eigene Entwicklung als Hochsensible und Scanner

So schwer, so leicht – Stark durch Krisen

Schön artig sein..

Tusnelda

Ännchen von Tharau

Du musst dein Ändern leben

Von Begabungen und Begrenzungen

Mal laut, mehr leise – Hochsensible Bekenntnisse

Alles wird gut

Warum sportliche Aktivität bei Hochsensibilität so wichtig ist

Stress lass nach

Liste magnesiumreicher Lebensmittel

Sport: Der gesunde Lebensstil für ein bewegtes Leben

Jeder Gang macht schlank

Allyouneed ist Heimatküche

Vom Wissen zum Handeln – Entscheiden Sie sich für richtiges Essen

Im Wandel der Zeit – Trendy aber fremdbestimmt essen

Unsere Wohlfühl-Navi

Kerngesund mit Vitalstoffen

Was bedeutet eigentlich Regional?

Hektar besteht?

Bauernaufstand

Ist auf Bio Verlass?

Es grünt so grün

Bio – Aber mit kritischem Blick

Wenn ich durch einen Bio-Supermarkt gehe..

Bio 1 zu 1 einkaufen?

Zero Waste – Vom Saus und Braus zum Klimaschutz

Auf die Zubereitung kommt es an

Ein paar Beispiele für die Koch- und Küchenpraxis

Das Zauberwort: Superfood

Geheimwaffe Kohl

Speisekammer der Wildnis

Wildkräuter

Wildbeeren

16 gesunde schnelle Ernergietools

Nahrungsergänzung – Ja oder doch?

Sind Sie sauer?

Beim Essen wird gegessen (Ein Blogbeitrag)

So gehts besser

Jedes Pfündchen geht durchs Mündchen

7 nötige Vorhaben, um abzunehmen

Was Sie tun können

Fasten – Gesund durch vorübergehenden Verzicht

Vorteile des Fastens

So einfach stellen Sie Ihre Ernährung um

Essen hält Leib und Seele zusammen

Versuchen Sie einen Entlastungstag pro Woche

Ein Cheat Day pro Woche – All you can eat

Apropos Disziplin

Das Pareto-Prinzip

Low Carb

Wasser ist Leben

Lirum, larum, Löffelstiel – Schwere Kost

Bohnenkaffee

Alkohol

Täglich Fleisch

Künstliche Zusatzstoffe

Raffinierter Industriezucker

So können Sie alternativ süßen

Vorsicht vor verstecktem Industriezucker

Der Unterschied zwischen weißem und braunem Zucker

Mit Bitterstoffen gegen die Zuckersucht

So mache ich das mit dem Zucker

So habe ich es mit meinen kleinen Kindern gehalten

Süßstoffe

Light Produkte

Finger weg vom Weißmehl

Gluten

Safran macht den Kuchen gel

Industriell hergestellte Mandelmilch/Drinks

Soja

Palmöl

Was Sie tun können

Finger weg vom Fast Food

Unreifes Obst

Food-Trends o. Produkte, die um die halbe Welt gereist sind

Trend-No-Gos wie One-Pot-Pasta..

..

oder Instant-Porridge

Was gegen diesen Trend spricht?

No-Go: Healthy Buddha-Bowl

Grundsätzliche Nachteile

No-Go: Essen in Alu-Folie..

..

und Geschirr aus Kunststoff und Aluminium

No-Go: Essen aus der Mikrowelle

Zu guter Letzt

Endnoten

Weiterführende Literatur

Internet

Text- & Bildangaben

Die Autorin

1 Einleitung

Aus aktuellem Anlass

Seit ich das Manuskript Ende 2019 endgültig zur Seite legte, hat sich unsere Welt epochal verändert. Mein Plan war es, das Buch spätestens innerhalb des ersten Quartals 2020 in Eigenregie zu veröffentlichen – je nachdem, wie viel Zeit meine Tochter (Kommunikationsdesignerin) für die technische Umsetzung benötigen würde. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Mittlerweile hat uns alle durch das Viren-Fanal ein Wandel unseres Wertesystems sowie mehrere Lockdowns der gesamten Wirtschaft unvorstellbaren Ausmaßes ereilt und uns wird bewusst, wie verletzlich wir doch sind. Schließlich gehen damit tief greifende und sehr belastende Veränderungen unseres gesamten Lebens einher. Umso wichtiger ist es, zu schauen, wie es besser geht und gut auf sich achtzugeben. Genau darum geht es hier.

Ich habe nur einige wenige Worte ergänzt und so bleibt der Text ein Blick auf Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft.

Vorwort

Sie ahnen es? Oder wissen Sie bereits, dass Sie zu dünnhäutig, sehr feinfühlig, weiter vorausschauend, vielseitig begabt sind und auch vernetzter denken? Ihr Selbstwertgefühl könnte dabei gerne etwas stärker sein und Sie fahren mit angezogener Handbremse?

Dann ist dieses Buch interessant für Sie und diejenigen, die mit hochsensiblen Menschen zu tun haben. Es ist ein Einblick in die Hochsensibilität. Ein Denkanstoß, eine Anregung zum Umdenken, ein Aufrütteln. Eine persönliche Erzählung. Zudem ein Ernährungs-Guide und ein Appell an Ihren Willen, gut auf sich aufzupassen. Es soll Sie inspirieren, Ihnen Mut machen und Kraft geben, letztendlich alles aus sich herauszuholen.

Die erste Begegnung mit dem Thema Hochsensibilität kann äußerst spannend sein. Sich darin wiederzuerkennen wird von Betroffenen als ziemlich befreiend empfunden. Sätze, die mir schon öfter begegneten, sind: „Endlich habe ich eine Erklärung dafür.“ „So gehts mir auch.“ Oder: „Mir fällt ein Stein vom Herzen.“ Ein erleichterndes Gefühl, sich selber besser einordnen zu können, verstanden zu werden und nicht mehr wie so häufig in bestimmten Situationen hilflos ausgeliefert zu sein. Egal, in welchem Alter. Zu erfahren, ein stark empfängliches hochsensibles Nervensystem mitbekommen zu haben und was das alles mit sich bringen kann, wirft nun Fragen auf. Doch nicht jede kleine Empfindsamkeit lässt gleich auf eine ausgeprägte Hochsensibilität schließen.

Ich bin selber hochsensibel und stehe persönlich für die folgenden Seiten in diesem Buch. Was Sie hier lesen, habe ich eigens erfahren, erlernt, erforscht, studiert und recherchiert. Deshalb ist dieses Buch nicht als ein faktischer Diskurs oder rein wissenschaftliche Erfassung gedacht, dafür sind andere zuständig. Es ist auch nicht als allgemeingültiges Patentrezept für Ihre Lebensführung zu verstehen. Es ist Klartext. Ein bisschen was von der Seele geschrieben. Es ist mit meinem Bemühen um Objektivität mein persönliches Herzensanliegen, denn ich bin mit allen Facetten der Hochsensibilität bestens vertraut.

Insbesondere diese zwei Themen ziehen sich von klein auf wie ein roter Faden durch mein Leben: Meine hohe Sensibilität und alles, was mit gesunder Ernährung zu tun hat. Den Boden dafür haben meine hochsensiblen Eltern geebnet. Meiner Mutter bin ich dankbar für ihr stringentes Engagement für unsere Ernährung, ihr Können in ihrem Bereich und für ihre Courage, das Leben anzugehen. Mein Vater hat mir den Weitblick in die Welt geöffnet und mich mit außerordentlich viel Liebe und Verständnis versorgt. So beschäftige ich mich bis heute mit soziologischen Themen und finde vor allem die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Wohlfühlen und Nachhaltigkeit höchst spannend.

Was Sie hier erwartet

Im ersten Bereich des Buches geht es um die Basis, um das Sich- bewusst-werden der eigenen Hochsensibilität. Ich freue mich, wenn Freunde und Verwandte von Hochsensiblen und auch andere Interessierte ihre Nase hineinstecken, denn die Themen gehen uns alle an.

Außerdem werfe ich einen gehörig kritischen Blick über den Tellerrand auf unsere Gesellschaft, die sich für uns alle gerade stark wandelt. Inzwischen dürfte wohl jeder die Wellen der Veränderungen spüren. Das ist durchaus bedenkliche Kost, aber eine wichtige für uns Hochsensible, denn immer mehr fühlen sich nicht wohl mit den heutigen Zuständen und hinterfragen die Gründe dafür.

Im nächsten Bereich thematisiere ich die wichtigen Momente der Achtsamkeit und Entspannung. Und wenn Sie mögen, begleiten Sie mich im vierten Teil ein kleines Stück durch mein hoch sensibles Leben.

Im letzten Drittel beschäftige ich mich mit den Prinzipien der Ernährung und des fitten Lebensstils. Auch wir Hochsensiblen haben unser Gespür für die natürlichen Körpersignale zu einem großen Teil verloren und fühlen uns überfordert. Gerade wir müssen besonders in strapaziösen Zeiten klug mit unseren Kräften haushalten. Trainieren wir doch wieder unsere eigene Körperintelligenz, auf die wir uns verlassen können.

Ich bin dankbar, dass mich meine – wie kann es anders sein – ebenso hochsensible Tochter mit ihren kreativen Ideen, ihrem technischen Verständnis, ihrem kritischen Blick und ihrer Engelsgeduld durch dieses Buch begleitet. Außerdem tendiere ich dazu, eher die Frauen anzusprechen – nur so.

Mit einigen wenigen Bibel-Zitaten, die ich hier und da platziere, verfolge ich keine weiteren Absichten, es steckt kein System dahinter. Sie sind mir in den entsprechenden Augenblicken des Schreibens eingefallen, ich fand sie passend und habe sie notiert. So einfach ist das. Sollte jemand auf die Schnapsidee kommen, mich irgendwo extrem einordnen zu wollen – vergessen Sie es. Ich bin hochsensibel. Und Christin. Das ist alles.

In allen Themenbereichen konzentriere ich mich vorwiegend auf unsere Region, bzw. Deutschland. Manche Faktoren reiße ich nur kurz an, halte sie aber für zu wichtig, um sie auszulassen. Und wundern Sie sich nicht: Ich bin eine Meisterin der Aufzählungen.

Gewusst wie: Die eigene Balance finden

Wir kennen das alle: Unser Alltag zwängt uns meistens in vorgegebene Zeitpläne und Pflichten, sowohl im Beruf als auch in der Freizeit. Dadurch stecken wir häufig unsere ganz eigenen Bedürfnisse hinten an. Gerade für hochsensible Menschen ist es aber wichtig, sich nicht in diesen Strudeln zu verfangen und darauf zu achten: Ich spüre mich noch, ich bin in Balance. Wie weit reichen meine Kräfte? Wann brauche ich eine Pause?

Wir Hochsensiblen sind Gratwanderer in unserer Umwelt, deshalb ist es für uns wichtig zu begreifen, mit welchen möglichst leichten Strategien wir unseren Alltag bewältigen können. Wie wir Zeit genug für uns finden und wie wir in Zukunft motiviert und leistungsfähig bleiben. Eine gesunde Selbstwahrnehmung ist unverzichtbar für ein selbstbewusstes Managen des eigenen hochsensiblen Lebens.

Ein erster und oft unterschätzter Schritt zur Stärkung geht über den Teller.

Die meisten Hochsensiblen wissen, dass sie sich gesund ernähren sollten. Welchen Einfluss die richtige Ernährung auf ihr Wohlbefinden hat, ist ihnen oft nicht ganz klar. Im Grunde gelten für Hochsensible die gleichen Ernährungs- und Verhaltensempfehlungen wie für Normalsensible, nur aufgrund ihrer andauernden Überbeanspruchungen hoch zwei. Oder drei.

Hin und wieder beobachte ich bei durchaus intelligenten Leuten sonderbar schlichte Ausflüchte, die in leichte Koketterie abdriftet, wenn es um ihre eigene Ernährungsdisziplin geht. Wenn sie erzählen, dass sie keinen blassen Schimmer haben. Als ob es um einen Joke geht. Sich gesund ernähren zu müssen, liegt vielen schwer im Magen. Es ist irgendwie unangenehm: Lästiges Einkaufen, Gerichte überlegen, lange in der Küche stehen, selber Gemüse schnippeln. Die Verunsicherung ist groß. Die Planung soll auch noch Hand und Fuß haben. Dann der Abwasch. Und das siebenmal pro Woche? Schließlich nimmt einen der berufliche Alltag genug in Anspruch.

Oder man folgt vertrauensvoll hippen, angesagten Ernährungskulten, denen man unbewusst die Verantwortung für das eigene Wohlbefinden überlässt. Lunchen im Szene-Laden. Montag: Shakshuka (Geschmorte Paprika in Tomatensoße mit in Kurkuma eingelegten Limabohnen und Ricotta). Dienstag: Veggie-Burger mit Mozzarella-Oliven-Rösti, gegrillter Paprika, roten Zwiebeln, gemischten Salat und Tomaten. Mittwoch: Chili Sin Carne auf Basmatireis. Ob das gesund ist? Bestimmt, ist doch bio und vegan. Satt wird man auch, das ist wichtig. Genau das ist der Punkt. Ob es uns wirklich nährt, steht auf einem anderen Zettel. Aber mit Trends zu gehen verspricht zumindest angenehme Gefühle. Den anderen geht es genauso und wie toll, dass man sein Essen stylish auf Instagram teilen kann. Man sitzt irgendwie an einem Tisch.

Der Zusammenhang zwischen gesunder Ernährung, Wohlfühlen und Zufriedenheit wird nicht nur von den meisten Verbrauchern, sondern tatsächlich von vielen Fachkräften stark unterschätzt – bei allem Respekt. Wenn da nicht noch die lieb gewonnenen über Jahre antrainierten ungesunden Gewohnheiten, keine Lust am Essen machen haben und Zeitmangel wären. Wir kennen das alle, ich kann das durchaus nachvollziehen.

Vom fixed Mindset zum Growth-Mindset

Doch warum nur mit 50 oder 80 Prozent unserer Kraft leben, wenn uns 100 Prozent zur Verfügung stehen? Das ist wie einen Neunelfer Turbo unterm Hintern zu haben und nie über 90 zu fahren. Warum auf Sparflamme leben, mit Medikamenten pushen und riskieren, chronisch krank zu werden? Was kann wichtiger sein als unsere Gesundheit?

Verändern wir doch unsere Einstellungen, wenn es an einer Stelle hakt. Unser Auto überprüfen wir sofort, wenn es irgendwo nicht stimmt. Es geht um uns und wir sind viel mehr wert als unsere Benzinkutsche. Das eine oder andere können wir bestimmt ändern.

Wozu darauf warten, bis Probleme auftauchen? Arbeiten wir an unserer Denke, hin zum Positiven. Kontrollieren wir ab jetzt besser unsere Gedanken, setzen uns die richtigen Ziele. Wir sollten versuchen, starre alte Denkweisen in wachsende, bewegliche Einstellungen umzuändern: „Ich ernähre mich gesund. Ich kümmere mich gut um mich. Ich bin fit. Ich übernehme die Verantwortung für mich selber.“ Statt: „Ich habe keine Zeit. Ich kann nichts dafür. Das ist erblich bedingt, da kann man nichts machen.“

Hinderliche Glaubenssätze einfach umwandeln in förderliche Glaubenssätze. Das macht Spaß. Und stark.

Wenn Sie sich gut um sich kümmern, sich genügend Zeit nehmen, wenigstens ein Mindestmaß an Sport treiben zum Ausgleich, Anerkennung durch Leistung finden, mit ausreichendem Schlaf, ist das großartig und wichtig. Vielleicht werden Sie sich in dem Auszug meiner eigenen Erfahrungen, die ich auf den nächsten Seiten erzähle, in einigen Punkten wiedererkennen. Wobei Lebensläufe ja sehr individuell, verschieden und komplex sein können.

Status Quo: Zeit für echte Wertschätzung

Eines steht jedoch fest: Sollten Sie über einen längeren Zeitraum Ihre Lebensmittelversorgung vernachlässigen, werden Sie über kurz oder lang physisch und psychisch ausbrennen. Selbst für einen gesunden Schlaf und einer kleinen Sportrunde fehlt dann bald die Energie. Sie quälen sich mit Zipperlein und entwickeln zusätzliche Stresssymptome, die Ihnen Ihre Kraft für den Beruf und Ihre private Lebensqualität rauben, die Sie schwer krank machen können. Sie wollen sicher nicht riskieren, Ihre zukünftige Zeit unnötig in Wartezimmern abzusitzen, oder? Es gibt Krankheiten, denen man nicht davonlaufen kann, doch die meisten der Zivilisationskrankheiten sind vermeidbar.

Die gesunde Ernährung bleibt neben der Selbstfürsorge in den Bereichen emotionaler Umgang, Bewegung, Regeneration und Entspannung eine elementare lebenslange Aufgabe. Das ist, was wir tun können. Wir wissen zum Beispiel von den fitten Hundert jährigen in Sardinien, nur eine der sogenannten Blue Zones weltweit, wie wichtig Bewegung, frische Luft, soziale Bindungen (vor allem innerhalb der Familie), traditionelles Leben und frisches, naturbelassenes Essen für ein gesundes Altwerden bedeuten kann. Auch Lachen und das ausgeglichene Verhältnis zwischen Anspannung und Entspannung gehört dazu. Die Gene spielen nach Ansicht von Experten nur etwa zu 30 Prozent eine Rolle.

Kinder, Küche..

Kinder, Küche, Kirche. Es war einmal. Durch alle Gesellschaftsschichten hindurch konzentrierten sich Frauen vermehrt seit den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts darauf, berufstätig zu sein. Im Zuge der arbeitserleichternden Geräte und Maschinen im Haushalt und der Verkleinerungen der modernen Küchen auf ein paar Quadratmeter gab es keine Anerkennung mehr für Hausarbeit und Kindererziehung. Von Bezahlung ganz zu schweigen. Der Anspruch an Gleichberechtigung geisterte herum, verständlich irgendwie. Hausfrau sein sollte einen gewaltigen Wandel erfahren.

Die Küche als Kraftort geriet in Vergessenheit. Das war der Preis für unsere Emanzipation. Was die damaligen Hausfrauen mit ihrer Berufstätigkeit außer Haus hinterließen, war ein luftleerer Raum, beziehungsweise Küche. Und bestenfalls eine Putzfrau oder Oma als Ersatz. Das Schlüsselkind war geboren.

Leider haben wir einen wichtigen Faktor dabei übersehen: Dass wir nicht nur berufliches Know-how brauchen zum Leben, sondern mindestens soviel Fachwissen darüber, wie wir uns ernähren, um gesund zu leben, gesund alt zu werden. Da finden wir auch einen kausalen Zusammenhang zur Erhaltung der Natur. Bei der eher dürftigen Vorbildparade sind die meisten aus den nachfolgenden Jahrgängen kaum noch in der Lage dazu.

Doch das World Wide Web hat mittlerweile bei vielen jungen Leuten eine neue zeitgemäße Kochlust geweckt. Artig mit vorgebundener Retro-Schürze. Mit dem Hauptanspruch, dass die Zubereitung von Essen Spaß bringen soll. Die Frage ist, wie weit das Sinn macht.

Diese letzten Sätze fielen mir am Weltfrauentag 2019 ein.

Unsere Seuche: Bequemlichkeit

Mit mehr Grundwissen, einigen praktischen Kenntnissen und etwas mehr Disziplin entgehen wir einer der Krankheitsursachen unserer Zeit: Der Bequemlichkeitsseuche.

Sie hat uns im Griff wie eine Epidemie. Auch bedingt dadurch, dass Essen stets und überall fertig und verführerisch inszeniert zur Verfügung steht. Zusätzlich suggeriert uns entsprechende Werbung, dass diejenigen dumm sind, die lange in der Küche stehen und selber für sich kochen.

Doch keine Lust zu haben, sich mit qualitativ gutem Essen auseinanderzusetzen und zu versorgen ist eine Kampfansage gegen sich selbst. Jeder Bissen hat nun mal einen essentiellen Einfluss auf unser Wohlbefinden, auf unsere Leistungsfähigkeit. Gerade in der heutigen herausfordernden Zeit, in der es darauf ankommt, möglichst stark und belastbar zu sein. Mit ausreichender Resilienz, der für uns so eminent psychischen Widerstandskraft. Privat und im Job. Ob es uns passt oder nicht, gewisse Naturgesetze wurden in Beton gemeißelt! Wir wissen alle: Der Mensch ist, was er isst. Der Spruch von Ludwig Feuerbach stimmt zu 100 Prozent. Warum das so ist, beschreibe ich im Kapitel ‚Kerngesund mit Vitalstoffen‘.

Wir nehmen uns Zeit für so viele unnötige Dinge wie Fernsehen, am Computer Zeit verdaddeln, shoppen aus Langeweile, aufs Handy starren und andere Dinge. Wir lassen uns von der virtuellen Parallelwelt regelrecht paralysieren. Dabei vergessen wir, worauf es ankommt im Leben. Wir sind wie fremdgesteuert.

Mit 100 Sachen durchs Leben

Warum nur investieren wir nicht klüger in uns selber? Warum bringen wir nicht unsere volle Leistungsfähigkeit zum Ausdruck? Wie weit trägt uns das Wissen um den Sinn des Lebens? Was sind wir ohne unsere Gesundheit? Wie kann es weitergehen, wenn wir durch mangelnde Selbstfürsorge eingeschränkt sind oder ausfallen? Fragen Sie sich das nicht auch manchmal? Gesundheit ist so viel mehr als das Ausbleiben von Krankheit.

Mein Wunsch ist es, Sie dahin zu inspirieren, über eine echte Ernährung eine sensible und wertschätzende Beziehung zu sich selber zu entwickeln. Ich möchte Sie zum Kochen bringen und mit Energie bewaffnen – im doppelten Sinn, um verstaubte, aber wertvolle Zubereitungsarten und Zutaten, alte und neue einfache Methoden wieder interessant zu machen. Denn nur so können Sie Ihr volles Potential als hochsensibler Mensch entfalten und Ihre wunderbare Kraft zum Ausdruck bringen – das am besten lebenslang. Schließlich wollen wir doch alle gerne fit sein und gesund alt werden. Als Ernährungsberaterin mit ganzheitlicher Sicht möchte ich Sie dabei unterstützen, Ihre Unsicherheiten auszumerzen und manche neuen Ernährungsmythen aufzulösen. Entwickeln Sie sich von einer abhängigen Supermarkt-Magd und gut gläubigem Foodtrend-Follower zur freien Verbraucherin. Ihre Zukunft beginnt auf Ihrem Teller oder sie endet dort unter Umständen. Niemand außer Ihnen ist verantwortlich für Ihr Leben.

Sie merken vielleicht, wie sehr ich für diese Themen brenne. Deshalb bitte ich Sie hier schon mal, es mir nachzusehen, wenn ich mit dem einen oder anderen Wort die Finger in die Wunden lege. Ich habe hin und her überlegt, ob ich mich in diesem Buch mit sozialkritischen Themen beschäftigen sollte oder es lieber bei einem Ernährungsratgeber belasse. Zumal vermutlich manche sehr zart besaiteten hochsensiblen Leserinnen äußerst feinfühlig auf manche Kapitel reagieren könnten. Doch wes’ des Herz voll ist, der haut in die Tastatur.

Die thematischen Verbindungen sind meine ganz eigene Motivation, mein persönlicher Ansatz. Ich finde, in Anbetracht der Abgeschlagenheit so vieler Menschen sollte die Zeit vorbei sein für seichtes Drumherum-Gerede. Nur, weil es besser ankommt. Nur, weil wir Tabus so gerne füttern. Das bringt uns nicht weiter. Zeiten ändern sich und wir müssen mit ihnen gehen. Die Krux an der Sache ist, Veränderungen rechtzeitig zu erkennen, hinzusehen und uns mit den Fragen unserer Zeit auseinandersetzen.

Stehen Sie selbstbewusst zu sich

Es ist mir außerdem wichtig darauf hinzuweisen, das eine festgestellte Hochsensibilität, auch wenn sie durchaus sehr belastend sein kann, eine große Bereicherung ist. Jeder neue Zeitgeist fördert seine eigenen Intentionen zu Tage. Die Thematisierung dieser Besonderheit ist ein Beispiel unserer Zeit. Hochsensibel sein ist eine Verpflichtung sich selber gegenüber. Ein Unter drücken, Verleugnen, Verkümmern lassen oder Abtrainieren dieses besonderen Potenzials wäre wie das Stutzen von Flügeln. Ich möchte Sie dafür sensibilisieren, zu erkennen, dass alles mit allem zusammenhängt. Deshalb bleiben diese Zeilen thematisch kompakt. Allerdings ohne Rezepte, die packe ich in ein eigenes Buch, wenn Sie mögen. Schreiben Sie mir gerne, wenn Sie Interesse daran haben. Ansonsten fühlt es sich für mich rundum stimmig an, denn nicht nur die Ernährung, auch andere Lebensbereiche erfordern inzwischen ein strikteres Umdenken. Wir brauchen Veränderungen in eine bessere Richtung. Für unsere eigene Gesundheit und für ein gesamtgesellschaftlich gesundes Bestehen.

Denn, wenn wir uns falsch ernähren, verkümmern Körper und Seele. Wenn wir uns nicht bewegen, verkümmern Körper und Seele. Wenn wir unsere Hochsensibilität unterdrücken, verkümmern Körper und Seele. Wenn wir verkümmern, was wird dann? Stehen Sie selbstbewusst zu sich, wenn Sie zu den Hochsensiblen zählen. Bringen Sie den Mut auf, stark zu sein. Das mache ich auch.

Schämen Sie sich nicht für Ihre Fähigkeiten. Niemand reißt Ihnen den Kopf ab, wenn Sie zukünftig konsequenter zu sich selber halten als bisher. Zumindest nicht auf Dauer. Sie sind doch lernfähig. Lieben Sie sich selbst wie Ihren Nächsten. Dann ziehen Sie das Leben an, dass Sie leben möchten. Ebenso die Menschen, die Ihnen gut tun. Mit diesem Buch möchte ich meinen Senf zum Thema Hochsensibilität dazugeben, damit es weitere Kreise ziehen kann. Im Interesse aller. Deshalb mein herzliches Willkommen.

Viel Freude und Klarheit auf Ihrem Weg.

Annekatrin Madsen Stade, im Januar 2021

2 Die Wissenschaft und die Hochsensibilität

Die amerikanische Psychologieprofessorin Elaine Aron hat zusammen mit ihrem Mann Arthur Aron 1997 den Begriff Hochsensibilität mit ihren jüngeren Forschungsergebnissen und ihren darauffolgenden Veröffentlichungen geprägt. Die Pionierin hat einen Fragebogen zu dem Thema entwickelt, mit dem Sie testen können, ob Ihre besondere Empfindsamkeit und Unsicherheit damit zu tun haben könnte, dass Sie zu den Hochsensiblen gehören. Hochsensibilität lässt sich nach ihren Angaben auch auf anderen Kontinenten feststellen, sogar bei über 100 Tierarten. Bereits Jahrzehnte zuvor befassten sich der russische Wissenschaftler Iwan Pawlow, Naturwissenschaftler und Chemiker Dr. Carl Ludwig von Reichenbach, Psychologe C.G. Jung u. a. mit dem Phänomen.

1916 hat der Anthroposoph Rudolf Steiner die Sinneslehre[1] veröffentlicht. Mit den 12 menschlichen Sinnen wollte Rudolf Steiner alle Wahrnehmungen, zu denen Menschen fähig sind, zusammenfassen. Er hat sie in drei Vierergruppen unterteilt:

Die unteren Sinne sind die Körpersinne. Hierzu zählen der Tastsinn, der Gleichgewichtssinn, der Bewegungssinn und der Lebens- und Vitalsinn.

Die mittleren Sinne sind die Umgebungssinne. Dazu gehören der Wärmesinn, der Sehsinn, der Geschmacksinn und der Geruchsinn.

Die höheren Sinne sind die sozialen Sinne. Das sind der Hörsinn, der Sprach- und Wortsinn, der Gedankensinn und der Ich-und-Du-Sinn.

Autorin und Coach Barbara Sher verbreitete mit ihrem Buch ‚Ich könnte alles tun, wenn ich nur wüsste, was ich will‘, das 2008 in Deutschland erschien, den Begriff ‚Scanner‘[2]. Darunter versteht sie aufgeweckte und neugierige Menschen, die jedoch unter der Vielfalt ihrer Interessen leiden können. Barbara Sher beschäftigt sich ausführlich mit dem Wesen von Scannern und berichtet darüber, wie sie aus ihrer Not eine Tugend machen und zufriedener leben können.

Hochsensibilität ist allgemein ein noch recht junges Thema. Wissenschaftler und Psychologen richten ihre Aufmerksamkeit nun vermehrt darauf. Neueste umfassende Erkenntnisse und Erfahrungen wurden in den letzten Jahren von Hoch sensiblen, Therapeuten und Psychologen in verschiedenen Büchern veröffentlicht. ‚Zart besaitet‘ von Georg Parlow, ‚ Hochsensibel‘ von Eliane Reichardt, ‚Zart im Nehmen‘ von Kathrin Sohst, ‚Proud to be Sensibelchen‘ von Maria Anna Schwarzberg, ‚Außergewöhnlich normal‘ von Anne Heintze oder ‚Hochsensible Mütter‘, ‚Hochsensibel im Beruf’ von Brigitte Küster sind nur einige davon. Weitere interessante Fachlektüre erobert den Markt erfolgreich.

Einen ersten Kongress zum Thema gab es 2015 in der Schweiz. Im Sommer 2017 hat ein Kongress für Hochsensibilität in Deutschland stattgefunden. Weitere Online-Kongresse verschiedener Anbieter folgten.

Der Informations- und Forschungsverbund Hochsensibilität e.V. Deutschland arbeitet an dem Thema Hochsensibilität an der Vernetzung forschender Wissenschaftler, unterstützt Aktivitäten, stellt Informationen zusammen und kümmert sich um die Öffentlichkeitsarbeit. Mehr dazu können Sie auf der Homepage lesen: www.hochsensibel.org. In Fachkreisen hat sich der Begriff Hochsensibilität, abgeleitet von der wissenschaftlichen Bezeichnung ’sensory processing sensitivity‘, kurz SPS genannt oder ‚highly sensitive person‘ kurz HSP genannt.

Die Persönlichkeit bei Hochsensibilität deutet auf eine hohe soziale, emotionale Intelligenz hin. Bisher sah man die Intelligenz vorwiegend in der kognitiven Fähigkeit des Menschen. Dazu zählen logisch-mathematische, sprachliche und problemlösende Fähigkeiten. Diese Fähigkeiten sind in verschiedenen Tests zu einem bestimmten Zeitpunkt abrufbar und daher nicht ganz zu 100 Prozent relevant. Es geht darum, nachzuweisen, dass die Testperson die Gegebenheiten erfassen und umsetzen kann. Fachleute sind sich mittlerweile darüber einig, dass es neben der kognitiven Intelligenz noch gleichwertige, nebengeordnete Begabungen wie die emotionale, soziale, intuitive, musikalische, kreative, vitale, praktische, spirituelle und körperliche Intelligenz gibt. Soweit sie sich zusammenfassen lassen. Der amerikanische Psychologe Daniel Goleman setzt sich in seinem Buch ‚Emotionale Intelligenz‘ ausführlich mit dem IQ und dem EQ auseinander.

Dr. Sandra Konrad aus Hamburg hat den bislang anerkannten Fragebogen von Dr. Elaine Aron inzwischen überarbeitet und einen wissenschaftlich begründeten Test daraus gemacht, der nun für den deutschen Sprachraum gültig ist. Die Psychologin und Wissenschaftlerin bestätigt in ihren Untersuchungen, dass bei Hochsensiblen eine stark ausgeprägte Sensibilität im Gehirn vorliegt. Hochsensible Menschen fühlen intensiver und reagieren extremer auf Reize. Auch MRT-Studien zeigten, dass bestimmte Menschen in bestimmten Arealen stärker und anders reagieren. So forscht Dr. Sandra Konrad die Hochsensiblen an der Helmut Schmidt Universität in Hamburg. Sie befragte 3000 Probanden, wobei ihre Ergebnisse nach ihren Aussagen nicht eindeutig ausfallen. Fest steht, dass es Zusammenhänge zur psychischen Symptom-Belastung gibt, auch zu Depressionen und Angststörungen. „Hochsensible sind meist introvertiert und ängstlicher als Normalsensible. Sie stehen neuen Erfahrungen offen gegenüber. Es gibt aber auch Zusammenhänge zu ADHS und Hyperaktivität.“

Über den Umgang mit der Hochsensibilität forscht auch Professorin Dr. Margrit Schreier dazu an der Bremer Universität und referiert in Seminaren. Studenten und Doktoranden starten Umfragen und Kurse. Sie arbeiten an unterschiedlichen Studien speziell zum Thema, wobei das Charakteristikum Hochsensibilität insgesamt noch recht wenig erforscht ist.

Fragebögen/Tests

Sie sind sich noch unsicher, ob Sie zu den Querköpfen und Feinfühlern gehören? Zu denen, die in keine Schublade passen? Genaue Gewissheit zur Bewertung, ob eine Hochsensibilität vorliegt, kann von Seiten der Wissenschaft bisher nicht gegeben werden. So sind die verschiedenen Analyse-Tests, um Hochsensibilität exakt bewerten zu können, nur Anhaltspunkte und recht vage. Hochsensible Persönlichkeiten mit ihren Biografien repräsentieren sich so unterschiedlich wie die Sterne am Himmel, dementsprechend können die Fragen unterschiedlich ausfallen.

Sollten Sie als vermutlich Betroffene einen Frage bogen ausfüllen wollen, können Sie für den Anfang für sich ein Zugehörigkeitsgefühl und ein Gespür dafür bekommen, verstanden zu werden. Als Bestätigung dafür, dass bei Ihnen alles ‚bestens’ ist und Sie dadurch Ihre Gefühle besser einordnen können. Einen Online-Fragebogen finden Sie zum Beispiel unter https://www.zartbesaitet.net/[3]

3 Ein Hoch auf die Sensibilität

Ich beschreibe sie so: Hochsensible Menschen nehmen ihre Umgebung stets mit großer Aufmerksamkeit bewusst detailliert wahr. Das Nervensystem hochsensibler Menschen ist empfindlicher ausgeprägt als bei Normalsensiblen. Die Autorin Brigitte Küster bezeichnet die Hochsensiblen sehr schön mit ihren Worten: „Hochsensible sind mit einem Nervensystem ausgestattet, welches sie äußere und innere Reize wie durch einen Verstärker wahrnehmen lässt.“[4]

Die Antennen sind dauerhaft auf Empfang gerichtet. Bei den Hochsensitiven spricht man von einem sogenannten sechsten Sinn, einer sinnlichen Erweiterung der Hochsensibilität. Nicht einfach, wenn die Akzeptanz anderer fehlt und die Anpassung an das Umfeld nicht gegeben ist. Experten vermuten, dass Hochsensibilität schätzungsweise 15-20 Prozent der Bevölkerung ausmacht. Wobei auch normalsensible Menschen über eine gewisse Sensibilität verfügen. Das betrifft Männer und Frauen jeweils etwa zu 50 Prozent[5].

Hochsensibilität ist eine aufmerksame Lebensweise. Auch wird sie als ein komplexes Persönlichkeitsmerkmal beschrieben, dass sich erst in unserer hoch gezüchteten Kultur so speziell entwickelt hat. Obwohl es Feinfühligkeit sicher auch zu Vorzeiten in einer anderen Ausprägung gab. Das Adjektiv Hoch spricht für sich. Ein Merkmal, dass sich durch Abgrenzung einen natürlich vorgegebenen Lebensbereich erhalten oder zurückerobern will.

Hochsensible verfügen über eine erhöhte Emotionalität. Sie können sich extrem gut in andere Menschen und Situationen hineinversetzen, haben gute Menschenkenntnis. Außerdem verspüren sie einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Sie denken komplex, lieben tiefsinnige Gespräche, haben einen hohen Leistungsanspruch an sich selbst, sind ausgesprochen kreativ, geradlinig, interessiert, ehrlich und alles andere als durchschnittlich. Hochsensible vermeiden Menschenaufläufe und unnötige Lärmkulissen. Sie hören nuancierter, blicken tiefer und weiter als Normalsensible. Sie können logisch denken, vom großen Ganzen auf Details schließen und sekundenschnell die Perspektiven zum Gegenüber wechseln. Durchaus auch in unterschiedlichsten Dimensionen.

„IQ ist Silber, HSP ist Gold.“ (Annekatrin Madsen)

Hochsensibilität kann man in direktem Zusammenhang zur Hochbegabung sehen, denn die Persönlichkeitsmerkmale zwischen Hochsensiblen und Hochbegabten sind identisch. Faktum ist, dass Hochsensible überdurchschnittlich intelligent sind. Normal sensible reagieren darauf: Sie empfinden Hochsensible häufig als zu anders, aufrichtig, schwierig,