Every Breath You Take - Rose Elliot - E-Book

Every Breath You Take E-Book

Rose Elliot

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Beschreibung

Achtsames Atmen für Einsteiger Bei ihren ersten Versuchen empfand Rose Elliot die Achtsamkeitspraxis als langweilige, anstrengende Angelegenheit. Kurz davor aufzugeben, traf sie einen buddhistischen Mönch, der ihr riet, den Fokus auf den Atem zu richten. Dank dieses simplen Rats empfand sie Achtsamkeit plötzlich als etwas Lebendiges, das sie mit Glück und Energie erfüllte. Anhand von zahlreichen Anekdoten aus ihrem eigenen Erfahrungsschatz und abwechslungsreichen Atemübungen führt die Bestsellerautorin ihre Leser behutsam an eine Atem-Achtsamkeit heran, die zu Selbstfürsorge, innerer Stärke, Gelassenheit und Wohlbefinden führt. Mit vielen Zitaten, liebevollen Illustrationen, hilfreichen Tipps und in handlichem Format ist dieses Buch das perfekte Geschenk und ein wunderbarer Begleiter durch hektische Zeiten.

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Rose Elliot

Every BreathYou Take

Wie dein Atem dich trägt:Der Weg zu einem achtsamen Leben

Aus dem Englischen von Ulla Rahn-Huber

LEO Verlag ist ein Imprint der Scorpio Verlag GmbH & Co. KG

1. eBook-Ausgabe 2018

Titel der Originalausgabe: Every Breath You Take.How to Breathe Your Way to a Mindful LifeCopyright © Watkins Media Limited 2016Text copyright © Rose Elliot 2016 First published in the UKand USA in 2016 by Watkins, an imprint ofWatkins Media Ltd. www.watkinspublishing.com© der deutschen Ausgabe 2018 by LEO Verlagin der Scorpio Verlag GmbH & Co. KG, MünchenUmschlaggestaltung: Guter Punkt, München,nach einer Idee von Gail JonesHerstellung: Danai Afrati & Robert Gigler, München

Konvertierung: Bookwire

ePub-ISBN: 978-3-95736-125-7

Das eBook einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlichgeschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen desUrheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässigund strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung undVerarbeitung in elektronischen Systemen. Der Nutzer verpflichtet sich,die Urheberrechte anzuerkennen und einzuhalten.

Alle Rechte vorbehalten.

In tiefer Dankbarkeit für alles, auch dafür,dass er mich in die Lehren des Buddha eingeführt hat,widme ich dieses Buch aus ganzem HerzenRobert Anthony Elliot, 21.12.1933–26.12.2015.

Inhalt

Prolog

EinleitungWie alles begann

Kapitel 1Atme achtsam

Kapitel 2Heile deinen Körper

Kapitel 3Lass deine Gefühle ruhig werden

Kapitel 4Besänftige deinen Geist

Kapitel 5Komm in den Fluss des Lebens

Epilog

Quellen

Dank

Prolog

»Wir kommen alle mit dem idealen Achtsamkeitsinstrument zur Welt. Wir haben es immer dabei, können uns damit verbinden, wo auch immer wir sind, was auch immer wir gerade erleben und durchleiden, und es lässt uns nie im Stich. Die Rede ist von unserem Atem.«

ROSE ELLIOT, I MET A MONK

Einleitung

Wie alles begann

Von Achtsamkeit hatte ich wie viele andere auch schon einmal gehört. Ich wusste, dass man darunter verstand, aufmerksam zu sein, die Wahrnehmung darauf zu lenken, was im gegenwärtigen Augenblick geschieht, und dies anzunehmen, ohne es zu beurteilen oder kontrollieren zu wollen.

Ich wusste auch, dass das Praktizieren von Achtsamkeit nachweislich viele positive Dinge bewirkt – es schenkt Frieden, Energie und Selbstvertrauen, baut Stress ab, lindert Depressionen und Ängste, Verspannungen und Schmerzen. Eine kleine Portion davon hätte ich durchaus gebrauchen können.

Ich versuchte es wirklich, doch ich wehrte mich innerlich gegen die Übungen. Ich empfand sie als anstrengend und langweilig. Dies ganze »konzentriere dich mit allen Sinnen darauf, was du beim Zähne putzen tust« … Ich bekam einfach keinen Zugang dazu.

Ich kannte die Aussagen von Experten, nach denen Achtsamkeit nie langweilig ist, wenn man sie richtig praktiziert, aber ich empfand es trotzdem so. Ich unternahm mehrere Anläufe, aber ich schaffte es einfach nie, durchzuhalten.

Als ich kurz davor war, das Ganze endgültig aufzugeben, lernte ich einen Mönch kennen, der mir riet, meine Achtsamkeitspraxis einfach mit dem Atem zu kombinieren. Das half mir wirklich – so sehr, dass ich beschloss, mich ganz allgemein näher mit dem Thema Achtsamkeit zu befassen. Was ich entdeckte, hat mein Leben verändert.

Ich fand heraus, dass Achtsamkeit in ihrer ursprünglichen Form tatsächlich auf dem Atem basiert. Er ist ein unverzichtbarer Teil der Praxis. Wenn wir Achtsamkeit in Verbindung mit dem Atem üben, hauchen wir einer eher öden, mechanischen Praxis auf einmal Leben ein. Dann ist es, als würden wir unseren Treibstofftank füllen oder als bekämen wir frischen Wind unter die Segel: Achtsamkeit wird auf einmal zu einer genussvollen Erfahrung, bei der einfach alles im Fluss zu sein scheint.

Achtsamkeit mit dem Atem als Ausgangspunkt und Fokus zu praktizieren, öffnet nicht nur die Wahrnehmung für den gegenwärtigen Augenblick, was ja das zentrale Anliegen der Übungen ist. Es kann uns zudem ein Potenzial an Frieden, Freude und Kraft – ja, an Weisheit – erschließen, von dem wir nie geahnt hätten, dass wir es in uns tragen. Dieses achtsame Atmen kann dann auf ganz natürliche Weise in eine Meditationspraxis mit all den nachweislich positiven Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden münden und so das Leben tatsächlich verändern. Einmal gelernt, lässt sich das achtsame Atmen überall praktizieren, jederzeit, an jedem Ort. Es ist, als würden wir einen inneren Schalter auf »Frieden« umlegen. Und eines kommt dabei garantiert nicht auf: Langeweile!

Ich lade dich nun also zu einer Reise ein, die uns 2.500 Jahre zurück in die Vergangenheit führt, zu jener Nacht, in der die Lehre von der Achtsamkeit erstmals einem Publikum vorgetragen wurde. Das war die Nacht, in der alles begann.

Der Mond war voll, die Menschen saßen still

Die Regenzeit in Indien war zu Ende gegangen. Mehrere hundert Menschen hatten sich versammelt und warteten gespannt. Ein großer, schlanker, dunkelhaariger Mann saß mit gekreuzten Beinen vor ihnen. Er schaute nachdenklich in die Runde und hielt noch einen Augenblick inne, bevor er zu sprechen begann.

Seine Rede sollte ganz gewöhnlichen Menschen der unterschiedlichsten Herkunft helfen: den vielen, die an jenem Abend gekommen waren, um seinen Worten zu lauschen, aber auch Millionen anderen, die sie erst später hörten, im Nachhall durch die Jahrhunderte bis hinein in unsere heutige Zeit. Er beschrieb, wie man über das achtsame Atmen zu innerem Frieden, Kraft und Heilung findet, ganz gleich in welcher Situation man sich auch befinden oder welchen Lebensweg man beschreiten mag.

Die Welt hat sich seither bis zur Unkenntlichkeit verändert, aber die Menschen und ihre Probleme sind die gleichen geblieben. Die Lehre ist noch heute so unverbraucht und nutzbringend, wie sie es vor Jahrhunderten war. Die Rede ist von den Unterweisungen des Buddha und den von ihm gelehrten einfachen Atemübungen, auf denen Every Breath You Take basiert. Wie ein goldener Faden ziehen sie sich durch dieses Buch und zeigen, wie wir das achtsame Atmen entwickeln und uns auf allen Ebenen unseres Lebens zunutze machen können.

In der Praxis überlappen sich all diese Bereiche unseres Seins. Sie sind miteinander verwoben und beeinflussen sich gegenseitig, sodass wir mit zunehmender Achtsamkeit auf einer Ebene auch die anderen positiv beeinflussen können und sich ein wachsendes Gefühl von Ausgeglichenheit und Harmonie in unserem Leben einstellt.

Wenn du täglich ein paar Minuten lang nach den Anleitungen dieses Buches das achtsame Atmen übst, kann diese wunderschöne alte Praxis und Weisheit dein Leben von innen heraus heilen und dir mehr Frieden, Freiheit und Freude schenken.

Wenn du atmen kannst, kannst du achtsam sein, und wenn du achtsam sein kannst, kannst du dein Leben heilen und verwandeln.

Atemachtsamkeit für alle

Wie wir bereits gesehen haben, verdanken wir die Achtsamkeitspraxis dem Buddha. Das bedeutet jedoch keinesfalls, dass wir »Buddhist« (was immer das bedeuten mag) oder Anhänger irgendeiner anderen Religion sein müssen, um sie zu praktizieren. Der Atem ist so universal wie der Geist, und jeder kann sich mit ihm und seiner segensreichen Wirkung verbinden.

Ich liebe die einfachen, bodenständigen Lehren des Buddha, würde mich selbst aber weder als Buddhistin bezeichnen noch mich irgendeiner anderen religiösen Tradition zurechnen. Es reicht mir, einfach Mensch zu sein. Ich spüre eine große Resonanz zu den Worten des französischen Idealisten und Philosophen Pierre Teilhard de Chardin, der einmal sagte: »Wir sind keine menschlichen Wesen mit einer spirituellen Erfahrung, sondern spirituelle Wesen mit einer menschlichen Erfahrung.«

Wie auch immer deine persönliche Einstellung sein mag, und ganz gleich, ob du mit der Achtsamkeitspraxis vertraut bist oder hier völliges Neuland betrittst, ich hoffe, dass dieses Buch dir auf deinem Weg eine Hilfe sein wird.

Achtsames Atmen erschließt uns Ruhe, Frieden und eine innere Kraft und Stärke, die unser gesamtes Leben sanft durchdringen.

Was der Buddha sagte

Dieses Buch basiert auf den tatsächlichen Worten des Buddha aus jener Nacht: auf dem sogenannten Anapanasati-Sutta, seiner Unterweisung in die Achtsamkeit. Wie alle Lehrreden des Buddha wurde auch diese in der damals in Nordindien üblichen Sprache, dem Pali, vorgetragen, durch Wiederholung auswendig gelernt und über zwei bis drei Jahrhunderte mündlich überliefert, bis sie schließlich niedergeschrieben werden konnte. Im Zuge der Verbreitung der Sutta nach Norden, Süden, Osten und Westen wurde sie vielfach übersetzt, doch die Lehre insgesamt blieb unangetastet. Diesem Buch liegt eine Textversion zugrunde, die der Autor und Mönch des Zen-Buddhismus Thich Nhat Hanh verfasst hat, die ich weiter unten als Ganzes zitiere, auf die wir aber im Zuge der 16 in diesem Buch enthaltenen Atemübungen noch nach und nach, Zeile für Zeile, eingehen werden. Thich Nhat Hanh hat einmal gesagt, er habe sich wie der glücklichste Mensch der Welt gefühlt, als er erstmals auf diese Lehre gestoßen sei, und ich kann inzwischen genau nachempfinden, was er damit meint. Ich hoffe, dass es dir beim Lesen dieses Buchs und Praktizieren der Atemübungen genauso ergehen wird.

Die Lehrrede des Buddha zeigt 16 Möglichkeiten des Achtsamseins auf, beginnend mit dem schlichten achtsamen Atmen, auf dem alles andere aufbaut, und endend im Nirvana: Wie der weise buddhistische Mönch und Lehrer Ajahn Fuang einmal sagte: »Der Atem kann dich den ganzen Weg bis ins Nirvana tragen.«

Probiere es selbst, und schaue, was passiert.

Anapanasati-Sutta nach Thich Nhat Hanh

1.Wenn ich einatme, weiß ich, dass ich einatme. Wenn ich ausatme, weiß ich, dass ich ausatme.

2.Beim Einatmen weiß ich: Ich atme lang ein oder ich atme kurz ein. Beim Ausatmen weiß ich: Ich atme lang aus oder ich atme kurz aus.

3.Ich atme ein und nehme den ganzen Körper bewusst wahr. Ich atme aus und nehme den ganzen Körper bewusst wahr.

4.Ich atme ein und lasse den ganzen Körper ruhig und friedvoll werden. Ich atme aus und lasse den ganzen Körper ruhig und friedvoll werden.

5.Ich atme ein und empfinde ein Gefühl der Freude. Ich atme aus und empfinde ein Gefühl der Freude.

6.Ich atme ein und empfinde ein Gefühl des Glücks. Ich atme aus und empfinde ein Gefühl des Glücks.

7.Ich atme ein und nehme bewusst das Gefühl wahr, das jetzt zugegen ist. Ich atme aus und nehme bewusst das Gefühl wahr, das jetzt zugegen ist.

8.Ich atme ein und lasse das Gefühl, das jetzt zugegen ist, ruhig werden. Ich atme aus und lasse das Gefühl, das jetzt zugegen ist, ruhig werden.

9.Ich atme ein und nehme meinen Geist bewusst wahr. Ich atme aus und nehme meinen Geist bewusst wahr.

10. Ich atme ein und lasse meinen Geist glücklich werden. Ich atme aus und lasse meinen Geist glücklich werden.

11. Ich atme ein und sammle meinen Geist. Ich atme aus und sammle meinen Geist.

12. Ich atme ein und befreie meinen Geist. Ich atme aus und befreie meinen Geist.

13. Ich atme ein und beobachte die unbeständige Natur des Lebens. Ich atme aus und beobachte die unbeständige Natur des Lebens.

14. Ich atme ein und beobachte das Erlöschen der Begierde. Ich atme aus und beobachte das Erlöschen der Begierde.

15. Ich atme ein und beobachte das Erlöschen. Ich atme aus und beobachte das Erlöschen.

16. Ich atme ein und betrachte das Loslassen. Ich atme aus und betrachte das Loslassen.

Kapitel 1

Atme achtsam

»Wird die Methode des achtsamen Atmens beständig entfaltet und geübt, wird dies reiche Früchte tragen und großen Nutzen bringen.«

DER BUDDHA

»Achtsames Atmen« – was heißt das eigentlich?

Achtsam zu atmen bedeutet einfach, dass wir unseren Atem beobachten und unsere Wahrnehmung bewusst für ihn öffnen: dafür, dass wir einatmen und ausatmen, ohne dies auf irgendeine Weise zu kontrollieren oder zu bewerten. Den Atem einfach sein lassen. Mehr ist es nicht. So einfach ist das Ganze!

Wenn du erst einmal etwas Übung hast, wirst du merken, wie das achtsame Atmen zusehends zu etwas ganz Natürlichem wird, auf das du zurückkommen kannst, wann immer du möchtest. Kombinierst du deinen Atem mit dem, was du gerade tust, erleichtert dir das, in eine innere Haltung der Achtsamkeit zu wechseln. Allmählich wird dir dann die Praxis in Fleisch und Blut übergehen und zum integralen Bestandteil deines Alltags werden.

Anfangs aber, während du das achtsame Atmen noch lernst, empfehle ich dir, dir einen ruhigen Platz zu suchen, dich bequem hinzusetzen und die Augen zu schließen. Auf diese Weise kannst du dich auf das Atmen konzentrieren, ohne abgelenkt zu werden. Schon sehr bald wirst du ein Gefühl dafür entwickeln. Es genügt, hier und da eine oder zwei Minuten lang zu üben – wir reden hier wirklich von ein bis zwei Minuten zwei- bis dreimal am Tag. Und schon wirst du das achtsame Atmen so selbstverständlich beherrschen wie Schwimmen oder Fahrrad fahren. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem du es überall und jederzeit praktizieren kannst, ohne die Augen zu schließen. Es ist, als würdest du in den »Achtsamkeitsmodus« schalten, und dann kannst du deine Achtsamkeit auf jeden gewünschten Fokus oder die Welt im Allgemeinen ausdehnen, während gleichzeitig der Atem sanft weiterfließt und dich behutsam trägt und nährt. Ein ganz wundervoller Prozess!

Lass uns also beginnen.

1. Atemübung

»Wenn ich einatme, weiß ich, dass ich einatme. Wenn ich ausatme, weiß ich, dass ich ausatme.«

Finde einen ruhigen Platz und setze dich mit aufrechtem Rücken bequem hin.

Schließe die Augen und konzentriere dich durch die geschlossenen Lider auf die Spitze der ganz leicht nach unten geneigten Nase (oder, wie der Buddha sagte, auf einen Punkt »vor dem Gesicht«).

Während du dich auf diese Weise konzentrierst, fange an, auf das Kommen und Gehen des Atems zu achten.

Du brauchst nicht nachzuspüren, wie der Atem in deinen Körper und die Lunge einströmt. Beobachte einfach, wie er an der Nase ein- und wieder austritt.

Atme weiter und konzentriere dich auf den Ein- und Ausatem an deiner Nasenspitze – oder wo immer du ihn sonst spürst. Es kommt einzig auf deine persönliche Wahrnehmung an. Öffne dich für die Erfahrung, so, wie sie sich für dich im Augenblick anfühlt.