Falten, Kilos, Männer, Wein - Astrid Keim - E-Book

Falten, Kilos, Männer, Wein E-Book

Astrid Keim

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Beschreibung

Juli ist empfindlich und melancholisch. Sie liebt ihre Katze, aber nicht ihre Falten. Sie ist eine Frau aus den Sechzigern kurz vor den Sechzigern. Eine von denen, die man heute die "Alt-68er" nennt. Ihr Ehemann hat sie gerade verlassen, für eine Jüngere. Jetzt, wo sie auf einmal alleine ist, muss sie das Leben neu für sich entdecken. Und sie entdeckt viel. Unter anderem Dieter ... Dazwischen gibt es wilde Geschichten, gute Weine, Adornos Beerdigung, peinliche Situationen, einiges an Kuchen, unverhoffte Wiedersehen, kritische Blicke auf Männer wie Frauen - und intimste Gespräche mit besten Freundinnen. Astrid Keim, vielen bekannt als kompetente Führerin durch die Geheimnisse der Gastronomie, hat ihren ersten Roman geschrieben, basiert auf wirklichen Ereignissen. In ihrer Geschichte führt sie den Leser durch Frankfurts jüngste Vergangenheit. Alte Bekannte haben ihren Auftritt und die Studentenjahre blühen wieder auf. Es ist ein Roman über Einsamkeit und Liebe und Freundschaft, eine lebensvolle Studie darüber, wie es den "Best Agers" wirklich geht, und vor allem eine Hommage an verlassene Frauen, die im Herbst ihres Lebens den Hochsommer wieder finden.

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Seitenzahl: 337

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Falten, Kilos, Männer, Wein | Reihe: 21

Die Deutsche Nationalbibliothek – CIP-Einheitsaufnahme.Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet dieses Buch in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Erste Auflage 2013© Größenwahn Verlag Frankfurt am Main Sewastos Sampsounis, Frankfurt 2013www.groessenwahn-verlag.deAlle Rechte vorbehalten.ISBN: 978-3-942223-25-6

Astrid Keim

Falten, Kilos, Männer, Wein

Roman

IMPRESSUM

Falten, Kilos, Männer, Wein

Reihe: 21

AutorinAstrid Keim

SeitengestaltungGrößenwahn Verlag Frankfurt am Main

SchriftenConstantia, Lucida Calligraphy

Covergestaltungwww.hasenstein-DESIGN.eu

Coverbildwww.hasenstein-DESIGN.eu

LektoratKlaus Sellge

Größenwahn Verlag Frankfurt am MainJuli 2013

ISBN: 978-3-942223-25-6

Für Karin

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

BIOGRAPHISCHES

1.

Julis Blick gleitet durch das Zimmer und bleibt am Bücherregal hängen. Es reicht fast bis zur Decke, davor steht die kleine Wendeltreppe. Sie spielt kurz mit dem Gedanken, hinaufzusteigen und einen Kunstband herauszunehmen, verwirft ihn aber wieder. Der Anblick von Harmonie wäre jetzt unerträglich. Sie streicht über den polierten Marmor des Tisches, der kühl und glatt unter ihrer Hand liegt, betrachtet die alten Stiche Frankfurter Patrizierhäuser, die glänzenden Holzdielen des Bodens, die verschlungenen Ornamente des Teppichs, das Biedermeiersofa mit den beiden Sesseln. Ihre Traumwohnung, ihre und Ronalds, die sie gekauft hatten, um darin gemeinsam alt zu werden. Der Traum hat sich in Luft aufgelöst. Genau wie Ronald. Vor ein paar Wochen ist er ausgezogen. Von einer Stunde zur anderen. Einfach so. Zu einer anderen Frau. Ohne Vorwarnung. Zumindest ist ihr das damals so vorgekommen. Heute sieht sie das anders, aber im Nachhinein bekommen Signale auch einen anderen Stellenwert.

Ihr Geburtstag und »ein sonniges Gemüt« hatten eine der beiden Patentanten veranlasst, den Kosenamen »Juli« von Juliane abzuleiten, der von da an den Taufnamen ersetzte. Die Sonne jedoch ist aus ihrem Leben verschwunden. Eine schwarze Wolke absorbiert jeden Strahl. Nach zwanzig Jahren Zweisamkeit allein zu sein, das schmerzt. Nein, nicht ganz allein, denn Felis hat sich schnurrend neben sie gesetzt. Wenigstens die Katze ist ihr geblieben, fast so alt wie die Beziehung. »Biblisch«, hatte Ronald gesagt, »und teuer« hinzugefügt, in Anbetracht der häufigen Tierarztbesuche. Alle Krankheiten, die alte Menschen heimsuchen, können auch Tiere bekommen, das mussten sie lernen. Arthrose, Diabetes, Schwerhörigkeit und noch ein paar kleinere Defizite stellten sich ein, wenigstens ist die Demenz bis jetzt ausgeblieben.

Mit der Katze im Arm fühlt sich Juli ein bisschen besser. Da ist jemand, der sie liebt, jemand, der sie nie verlassen wird. Aber das hatte sie auch von Ronald gedacht. So viele Höhen und Tiefen, so viele gemeinsame Erlebnisse, so viele Tage und Nächte zusammen. Als er eines Morgens Brötchen holen ging, kehrte er mit einem prachtvollen Strauß dunkelroter Rosen zurück. »Für dich, nach der 1001sten Nacht.« Dieses Bild wird sie nie vergessen. Ronald mit den Rosen in der Tür, die dunkelblonden Locken im Gegenlicht, die goldbraunen Augen mit den grünen Sprenkeln blitzend vor Freude über die gelungene Überraschung. Juli kämpft mit den Tränen. Was ist geschehen, dass alles nicht mehr zählt? War sie sich zu sicher, war sie zu nachlässig? Vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn sie aufmerksamer gewesen wäre, wenn sie versucht hätte, herauszubekommen, ob es Defizite gibt.

Das Klingeln des Telefons durchschneidet die Stille, und wie jedes Mal beginnt ihr Herz zu rasen: Das ist Ronald, er kommt zurück!

Ernüchtert erkennt sie die Nummer ihrer Freundin Beate auf dem Display. Beate ist Witwe. Seit drei Jahren. Manchmal beneidet Juli ihre Freundin, denn die kann wenigstens um ihren Mann trauern. Auf ihre pragmatische Art: »Es ist so, wie es ist, keiner kann etwas daran ändern«. Der Wunsch, das Geschick so fatalistisch hinnehmen zu können, nimmt überhand. Beate hat das Glück, mit gesundem Menschenverstand begabt zu sein, der nichts Unmögliches verlangt. Das war schon so, als sie sich kennenlernten. Weit über vier Jahrzehnte ist es jetzt her, dass Juli in eines der beiden Zimmer zog, die eine Witwe in Bonames vermietete. Als Frankfurter Stadtteil zwar etwas abgelegen, aber dafür günstig. Im Vorfeld hatte man Beate ein nettes junges Mädchen angekündigt, das über alle häuslichen Tugenden verfüge. Worauf sich diese Informationen gründeten, war nicht ganz klar. Ganz klar aber die unausgesprochene Feststellung: im Gegensatz zu Beate und ihren Mängeln auf diesem Gebiet.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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