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Alles, was wir in früheren Leben getan oder erlebt haben, hat einen Einfluss auf uns, auf unsere Partnerschaften, unsere Einstellung zur Sexualität, unseren Beruf oder unseren Umgang mit Krankheit. Jasmin Schober-Howorka zeigt dem Leser diese Zusammenhänge auf. Dabei kombiniert sie die Methodik des integrativen Familienaufstellens mit der Ahnenarbeit, wodurch negative Kindheitserfahrungen, belastende Glaubensmuster sowie Verstrickungen aus früheren Leben aufgearbeitet und aufgelöst werden können. Der Leser erhält ein ganz neues Verständnis für seine heutige Situation - und wird frei für ein erfülltes Leben.
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Seitenzahl: 247
Veröffentlichungsjahr: 2018
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Des Menschen Seele gleicht dem Wasser: Vom Himmel kommt es, zum Himmel steigt es, und wieder nieder zur Erde muss es, ewig wechselnd.
Johann Wolfgang von Goethe Auszug aus »Gesang der Geister über dem Wasser«
Über die Autorin
Jasmin Schober-Howorka ist ausgebildete Lebens- und Sozialberaterin für systemische Familienberatung und Lehrtrainerin für „Integrative Familienaufstellung“. Sie arbeitet seit über 20 Jahren in Gruppen - Einzel und Fernarbeit im Bereich der Persönlichkeitsbildung und Selbsterfahrung. Durch Ihre neu entwickelten Methoden und Lösungssätze hat sie eine erweiterte Form der Familienaufstellung begründet, die „Integrative Familienaufsellung“ nach J. Schober-Howorka(r). Diese Aufstellungsform bewegt sich über die Arbeit mit den Ahnen hinaus. Sie integriert auch die Lösung von Verstrickungen aus früheren Leben, die Heilung von Kindheitsverletzungen und die Auflösung von negativen Glaubenssätzen aus diesem und aus früheren Leben.
DANKSAGUNG
EINLEITUNG
INTEGRATIVE FAMILIENAUFSTELLUNG
FRÜHERE LEBEN
KARMA
PARTNERSCHAFT UND FRÜHERE LEBEN
FAMILIENAUFSTELLUNG UND FRÜHERE LEBEN
NIRWANA
EINHEITSBEWUSSTSEIN
EIGENVERANTWORTUNG
DER MÄNNLICHE UND WEIBLICHE GOTTESKANAL
NEUE METHODEN DER INTEGRATIVEN FAMILIENAUFSTELLUNG
FERNAUFSTELLUNG
INTUITION UND INNERE BILDER MEINER ARBEIT
NEUE LÖSUNGSANSÄTZE
zur Befreiung aus Versprechungen, Schwüren, Gelübden und Seelenverträgen aus diesem und aus früheren Leben
VERSPRECHUNGEN
SCHWÜRE UND GELÜBDE
SEELENVERTRÄGE
WEITERE HILFREICHE LÖSUNGSSÄTZE
FLÜCHE
UNERFÜLLTER KINDERWUNSCH
DAS INNERE KIND IN UNS
FALLBEISPIELE AUS DER PRAXIS
FALL NR. 1
»Ich habe Angst vor meinen Kunden« – Der Schuld- und Sühneausgleich
FALL NR. 2
Guntrauds Wucherung auf der linken Niere – »Lieber Zwillingsbruder, du fehlst mir!«
FALL NR. 3
Der Weg ins eigene Leben – Befreiung aus Fremdbestimmung und Sklaverei
FALL NR. 4
»Ihr habt mich im Stich gelassen« – Der Weg in die eigene Lebenskraft
FALL NR. 5
Der mangelnde Geldfluss – Die Konkurrenz mit dem Vater im früheren Leben
FALL NR. 6
»Mein Partner kann sich nicht öffnen« – Die Angst vor Machtverlust
FALL NR. 7
Schuld und Sühne durch Rheumaschmerzen – Die verweigerte Selbstliebe
FALL NR. 8
»Ich will mich kreativ verwirklichen« – Die fehlende Eigenidentität
FALL NR. 9
»Ich kann keinen Orgasmus bekommen« – Das Keuschheitsgelübde
FALL NR. 10
Frei sein für die eigene Familie – Die übernommene Macht und Kraft des Vaters
FALL NR. 11
Die Liebe, die nicht sein durfte – Die russische Melancholie
FALL NR. 12
»Ich kann dir deine Macht und Verantwortung als Mann nicht zumuten!«
FALL NR. 13
»Vorsicht beim Geschlechtsverkehr!« – Die Angst, das Männliche in sich aufzunehmen
FALL NR. 14 A)
»Ich bin unsichtbar« – Der früh verstorbene Bruder
FALL NR. 14 B)
Die männliche Bedrohung – Der Täter und das Opfer
FALL NR. 15
Zweifel an der Vaterschaft – Die verunsicherte Identität
FALL NR. 16
Die Eifersucht meiner Schwester – Das ungleiche Erbe
FALL NR. 17
Der körperliche Schmerz als Schuldausgleich
FALL NR. 18
Die Trennung – »Ich bin schuldig, ich habe versagt!«
FALL NR. 19
Niemand kümmert sich um meine Mutter – »Ich schütze dich, Mama!«
FALL NR. 20
»Wir können keine Nähe zwischen uns zulassen« – Die verbotene Liebe
FALL NR. 21
»Ich muss mein Leben für die Beziehung aufgeben« – Die dienende Haremsfrau
FALL NR. 22
»Meine Angst vor dem Chef« – Die alte Schuld dem Vater gegenüber
FALL NR. 23
Die Sehnsucht und die Abwehr, Jesus in sich zu spüren
FALL NR. 24
»Es darf mir nicht gut gehen« – Die blockierte Lebenslust
FALL NR. 25
Schwangerschaft und Sexualität – Die tödliche Bedrohung
FALL NR. 26
Unerfüllter Kinderwunsch – »Ich achte den Verlust deiner Kinder!«
FALL NR. 27
»Ich bin schuld an ihrem Tod!« – Das frühere Leben als Babysitter
FALL NR. 28
Der Hormonmangel – Schuldgefühle aus einem früheren Leben
FALL NR. 29
Der Folsäuremangel – Die verbotene Liebe als Nonne
FALL NR. 30
Die Angst vor dem Autofahren – Der tödliche Unfall in einem früheren Leben
FALL NR. 31
Traum und Wirklichkeit – Sehnsucht und Angst vor der Hingabe
FALL NR. 32
»Ich bin unwürdig, mit dir das Bett zu teilen« – Die Schuld des Vaters gegenüber der Mutter
FALL NR. 33
Der Permanent-Lidstrich und das glühende Schwert der Bestrafung
TIERAUFSTELLUNGEN
FALL NR. 34
Die Entzündung des Hundes – »Ich bin wütend auf meinen Mann!«
FALL NR. 35
Der Fuchs, der die geliebten Hühner frisst – Die karmische Bestrafung
LÖSUNGSBILDER
FRAGEN UND ANTWORTEN
NACHWORT
GLOSSAR
LITERATURVERZEICHNIS
Ich möchte mich bei meinen Eltern bedanken, die ich sehr liebe. Sie haben mir all jene Erfahrungen ermöglicht, die mich auf meinen individuellen Weg geführt haben. Durch die langjährige Aufarbeitung meiner persönlichen Probleme habe ich die Fähigkeit entwickelt, mich in andere hineinzufühlen und zu helfen. Ein großer Dank gilt meinem Mann Robert, der mir als Coach, Lektor und als treibende Kraft beim Schreiben dieses Buches zur Seite stand.
Besonders bedanke ich mich bei meinen Klientinnen und Klienten, die mir ihre Erlaubnis erteilt haben, ihre Fallgeschichten in meinem Buch abzudrucken. Ohne sie wäre dieses Buch nicht zustande gekommen! Ich danke auch Familie Schirner und dem Verlagsteam für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung meiner Arbeit!
Selbstliebe oder Selbstbestrafung
Dieses Buch ist eine überarbeitete Neuauflage meines Buches »Familienaufstellung und frühere Leben«. Es beinhaltet die neuesten Erkenntnisse und Erfahrungen aus meiner Praxis, Verstrickungen und Belastungen sowohl aus diesem als auch aus früheren Inkarnationen noch effizienter zu heilen. Ich habe neue Kapitel hinzugefügt, bestehende erweitert und durch neue, interessante Fälle ergänzt. Durch meine Arbeit ist mir in den letzten Jahren immer klarer geworden, dass es grundsätzlich zwei Tendenzen in unserem Leben gibt: dass wir uns entweder lieben oder bestrafen. Wenn wir uns ein schönes, erfülltes Leben kreieren, so ist das ein Ausdruck unserer Selbstliebe. Wenn wir aber immer wieder Leid, Krankheit, schlimme Schicksalsschläge zu erleiden oder einfach nur »Pech« im Leben haben, dann kann dies ein Zeichen dafür sein, dass wir uns selbst sabotieren oder für etwas bestrafen wollen. Ich selbst bin zu der Erkenntnis gelangt, dass ich mich lange genug bestraft habe! Ich habe mich irgendwann bewusst für die Selbstliebe entschieden und befreie mich nun täglich von allen Umständen, die meine Lebensfreude und Kreativität beeinträchtigen.
Wenn wir die Ursachen unserer »Strafprogramme« wie z. B. Krankheit, unerfüllte Liebe, Konflikte mit den Eltern oder unseren Kindern, Erfolglosigkeit, Geldmangel u. a. m. erkennen, so können wir dagegensteuern, indem wir durch Eigenverantwortung, Vergebungsrituale und konstruktiven Schuldausgleich irgendwann Selbstbestrafungstendenzen in bedingungslose
Selbstliebe umwandeln. Denn niemand profitiert davon, wenn wir leiden! Weder die Opfer, denen wir irgendwann in früheren Leben Leid angetan haben, noch unser jetziges Umfeld und schon gar nicht wir selbst! Durch Leiden und Sühnen in den Himmel zu kommen, ist ein veraltetes Glaubensmodell. Wenn wir aus unseren Fehlern geläutert auferstehen und anderen in ihrer Not helfen, bringt das unser karmisches Schuldenkonto automatisch in die positiven Zahlen – und es macht auch viel mehr Freude! Davon können alle Beteiligten profitieren.
Ich lade Sie ein, sich ebenfalls für den Weg der Selbstliebe zu entscheiden und diesen mit mir gemeinsam zu gehen. Bitte lesen Sie dieses Buch mit den Augen Ihrer Seele, denn diese versteht mehr, als der Verstand zu erfassen vermag. Ich wünsche Ihnen dabei viele hilfreiche Erkenntnisse.
Das Wahre ist das Ganze. Das Ganze aber ist nur das durch seine Entwicklung sich vollendende Wesen.
Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Die Phänomenologie des Geistes
»Entlassen werden wir vollendet«
Buchtitel von Bert Hellinger
Was ist »Integrative Familienaufstellung«?
Wir sind alle unterwegs, unser wahres Selbst zu finden! Dieser Weg führt uns aus der Dualität, in der alles getrennt zu sein scheint, zurück in die Einheit. Dort sind wir wieder mit allem verbunden, heil und ganz. Auf diesem Weg sammeln wir all das ein, dem wir bisher keinen Einlass in unser Herz gewähren konnten, wir integrieren es. Meist sind es Schattenanteile, die uns Angst machen und die wir lieber auf andere projizieren, als uns selbst damit zu identifizieren oder gar auseinanderzusetzen. Viele Wege sind in der Familienaufstellung schon gegangen worden. Die von mir begründete »Integrative Familienaufstellung nach J. Schober-Howorka®« ist eine erweiterte Form der Aufstellungsarbeit, die sich dadurch entwickeln konnte, dass sich unser Bewusstsein erweitert hat. Bis vor Kurzem waren es noch die Ahnen, mit denen wir uns in der Aufstellung intensiv auseinandergesetzt haben, um uns aus Identifizierungen und Verstrickungen zu lösen. In meiner neuen Methode der Aufstellungsarbeit kommen vermehrt die Bilder aus früheren Leben dazu, mit deren Hilfe ursächliche Blockaden, die bis in unser jetziges Leben hineinwirken, gelöst werden. Auch die Heilung von Verletzungen aus der Kindheit wird in diese Arbeit mit einbezogen, damit wir in unsere Selbstliebe gelangen, unseren Eltern und unserem Partner einen guten Platz in unserem Herzen geben können und die Liebe in unserem Leben gelingen kann. Übernommene negative Glaubenssätze, die sowohl aus diesem als auch aus früheren Leben stammen können, werden gelöst und somit ein positives Selbstbild verankert.
»Integrative Familienaufstellung« ist das Umarmen dessen, was wir brauchen, um zu einem ganzheitlichen Lösungsbild zu gelangen.
Wir befinden uns in einer schnelllebigen Ära, die ständig neue und bessere Methoden hervorbringt, die uns dabei helfen sollen, uns weiterzuentwickeln. Die klassischen Aufstellungsmodelle von Virginia Satir (Familientherapeutin) und Bert Hellinger (Psychologe und Theologe) bilden aus meiner Sicht eine wunderbare Basis, aus der heraus man Ordnung und System in ein Familiensystem bringen kann. Ich bin beiden zutiefst dankbar für diese Konzepte und freue mich, sie mit meinen neu entwickelten Methoden bereichern zu dürfen. Während früher das systemisch logische Beratungsmodell noch ausgereicht hat, ist es heute mehr und mehr erforderlich, auch das weiblich-intuitive Denken, das in unserer rechten Gehirnhälfte abläuft, zu integrieren. Dieser inneren Wahrnehmung sollten wir wieder mehr Beachtung schenken, auch wenn wir sie – bzw. die Erkenntnisse, die uns dank ihrer zuteilwerden – verstandesmäßig nicht immer erklären können.
Im Aufstellungsprozess zeigt sich mir eine Fülle innerer Bilder. Ich habe gelernt, diesen Bildern zu vertrauen, und sie haben mich immer zur Lösung geführt. Mit logischem Denken allein hätte ich das niemals geschafft. Insbesondere bei Fernaufstellungen bin ich auf meine inneren Bilder angewiesen, wenn ich mir ein optimales, umfassendes Gesamtbild verschaffen möchte. Noch vor ein paar Jahren hätte ich das Aufstellen ohne die persönliche Anwesenheit meiner Klientinnen oder Klienten nicht für möglich gehalten. Heute ist es völlig selbstverständlich für mich. Möge sich die Aufstellungsarbeit immer ganzheitlicher weiterentwickeln und uns noch viele Türen zu unserer Selbstheilung öffnen.
Die Auseinandersetzung mit früheren Leben
Der Glaube an Wiedergeburt bzw. frühere Leben, wie er in verschiedenen Religionen wie zum Beispiel dem Buddhismus oder Hinduismus gelehrt wird, hat sich in den letzten Jahrzehnten auch in unserem westlichen Kulturkreis verbreitet. Sehr viele Menschen glauben daran, früher schon einmal gelebt zu haben. Ich persönlich war sofort davon überzeugt, als ich das erste Mal davon erfahren habe. Dennoch war ich nicht sonderlich daran interessiert, wer und was ich einmal gewesen sein könnte. Ich dachte, es würde mich von meinem jetzigen Dasein zu sehr ablenken. Im Rahmen von eigenen Heilsitzungen erfuhr ich Einzelheiten aus meinen bisherigen Leben, die ursächlich mit meinem heutigen in Verbindung stehen. Ich war sehr beeindruckt von den Beschreibungen, weil sich einiges davon in meinem jetzigen Leben wiederholt hatte. Es half mir zu verstehen, welche Themen ich noch nicht abgeschlossen und deshalb in dieses Leben mitgebracht habe. Eine einzelne Inkarnation für sich zu betrachten, ergibt oft wenig Einsicht. Wenn man tatsächlich nur dieses eine, jetzige Leben analysiert, könnte man meinen, für die einen sei das Leben nun einmal ungerecht, während die anderen das Glück gepachtet haben. Wenn man das jetzige Dasein im Zusammenhang mit den verschiedenen früheren Leben betrachtet, ergibt sich in der Summe ein Puzzle, das erklärt, wie es zum »Glück« oder »Unglück« in diesem Leben gekommen ist bzw., dass »am Ende« immer eine ausgleichende Gerechtigkeit steht.
Beispiel:
Isabella M. identifiziert sich mit den Gefühlen ihrer Großmutter, die im Zweiten Weltkrieg von drei feindlichen Soldaten vergewaltigt wurde. Sie trägt deren Gefühl der Machtlosigkeit, der Scham und das Wissen, missbraucht worden zu sein. Sie spürt unbewusst die Bedrohung durch die Männer, die ihre Großmutter erfahren hat. Beim Aufstellen und Austesten zeigt sich, dass Isabella selbst einer dieser Soldaten war, der ihre Oma damals vergewaltigt hat. Hier ist ein Schuldausgleich zu erkennen (Näheres siehe Fall Nr. 14 b, Die männliche Bedrohung – Der Täter und das Opfer).
Sehr oft erlebe ich bei der Aufstellung der Ursprungsfamilie von Frauen, die mit Opferthemen ihrer Ahninnen verstrickt sind, dass diese selbst die damaligen Täter waren.
Genaue Daten aus früheren Leben
Es zeigen sich mir meist nur jene Bilder aus einem früheren Leben, die im Zusammenhang mit dem jetzigen Leben stehen. Jahreszahlen, Orte und Namen spielen dabei keine Rolle. Es könnte den Klienten von seinem eigentlichen Thema ablenken, genau erfahren zu wollen, wer er oder sie war und an welchem Ort und zu welcher Zeit dieses Leben stattgefunden hat. Manchmal teste ich auf Wunsch Jahreszahlen aus, aber meist ist es ausreichend, nur die notwendigen Bilder zu erkennen, die zu einer Lösung führen. Wer sich für genauere Details aus seinen früheren Leben interessiert, kann dann noch, als Ergänzung, einen Rückführungstherapeuten aufsuchen.
Was versteht man unter den Begriffen »Schuld« und »Karma«?
Im Allgemeinen bezeichnet man das Gesetz von Ursache und Wirkung als Karma. Auch wenn im Zusammenhang mit »Karma« oft von »Schuld« die Rede ist, so handelt es sich vielmehr um eine Gesetzmäßigkeit und weniger um eine Art der moralischen Beurteilung oder gar Bestrafung eines Individuums durch Gott. In der Karma-Lehre geht es nicht um göttliche Gnade oder Strafe. Das Leben ist ein Bumerang: Es wirft alles auf den Akteur selbst zurück – oder wie es eine andere Formulierung vereinfacht ausdrückt: »Was du säst, das wirst du auch ernten.« Jede unserer Handlungen, sowohl physisch als auch geistig, zieht eine Konsequenz nach sich, die sich nicht unbedingt im gegenwärtigen Leben, sondern auch erst in einem zukünftigen Leben auswirken kann. Es gibt aber auch so etwas wie »Instant Karma« (sofort wirksames Karma). Wir kennen es alle aus unserer Kindheit, wenn wir für etwas, das wir angestellt hatten, sofort bestraft wurden. Auch bei einem Erwachsenen können Schuldgefühle anderen gegenüber relativ zeitnah zu einer unbewussten Selbstbestrafung führen. Ein Beispiel: Sie fühlen sich Ihrem Partner gegenüber schuldig, ihn beleidigt oder gekränkt zu haben, und kurze Zeit später stoßen Sie sich schmerzhaft Ihr Knie. Größere Vergehen oder gar Gesetzes-Übertretungen werden mit Geldstrafen oder Freiheitsentzug abgebüßt. Das nennt man »Instant Karma«.
Wir tragen aus verschiedenen Leben einen Erinnerungsspeicher in uns, in dem positive und negative Erfahrungen angesammelt sind. Einmal waren wir die Guten und in einem anderen Leben die Bösen, beides gehört zum Lernprozess, dass auf dieser Erde Polarität herrscht. Wenn Karma mit Schuld in Verbindung gebracht wird, dann glauben wir, dass es noch etwas gutzumachen gilt. Ich bin allerdings der Meinung, dass es in Wahrheit keine Schuld gibt, sondern lediglich selbst gewählte Lernerfahrungen. Es gibt ein Gewissen in uns, das sich »rührt«, wenn wir anderen Menschen etwas angetan haben, und in uns den Drang nach Ausgleich und Wiedergutmachung entstehen lässt. Wenn ich in meinen Lösungssätzen von Schuldbefreiung spreche, dann deshalb, weil das Schuldbewusstsein in den meisten Menschen noch sehr tief verankert ist und ich daran ankoppeln muss, um es in Richtung Heilung zu führen. Bei genauerer Betrachtung kann man aber erkennen, dass allen Erfahrungen, die wir entweder als Täter oder als Opfer machen, eine Zustimmung vorausgegangen ist. Man nennt das die Seelenverträge, die bereits vor unserer Inkarnation vereinbart wurden (siehe Kapitel »Seelenverträge«). Somit passiert in unserem Leben letztlich nichts Unfreiwilliges.
Das Karmakonto
Wenn wir uns ein Konto, also eine Liste mit einer »Soll«- und einer »Haben«-Seite vorstellen, dann werden darin alle guten Taten unserer Leben auf der Plusseite verbucht, alle schlechten Taten auf der Minusseite. Mit diesem Bild können wir uns gut vor Augen führen, dass wir immer wieder die Chance haben, negatives Karma mit positivem Wirken auszugleichen.
Karma als Opferrolle durch Schuld und Sühne
Wenn man einmal die Erfahrung gemacht hat, Täter zu sein, beinhaltet dies auch die Konsequenz, die der anderen Seite, also der Opferrolle, erfahren zu müssen. Deshalb werden frühere Täter zu späteren Opfern, egal, ob im gleichen oder einem späteren Leben. Sehr oft erlebe ich in meinen Aufstellungen, dass ein ehemaliger Täter als Schuldausgleich bei seinem damaligen Opfer selbst zum Opfer wird und sich auch dadurch bestraft, dass er dessen Gefühle auf sich nimmt (siehe Fall Nr. 16, Die Eifersucht meiner Schwester – Das ungleiche Erbe).
Karmaausgleich durch positive Handlungen
Es gibt aber noch einen anderen Weg, »alte« Schuld auszugleichen. Im Grunde hat niemand etwas davon, wenn wir uns unbewusst selbst quälen und bestrafen, das hilft den Opfern auch nicht mehr. Grundsätzlich ist es wichtig und sinnvoll, beide Seiten, die des Opfer- und die des Täter-Seins, zu erfahren, um dadurch eine Läuterung und ein tieferes Verständnis für das eigene Handeln zu entwickeln. Wenn man seine Schuld bewusst wahrgenommen hat, ist es sinnvoller und gesünder, anstatt zu leiden und sich selbst zu bestrafen, jene negative Handlung durch eine entsprechende positive auszugleichen, welche allen Lebewesen zugutekommt. Ob dies nun Geldspenden, Sozialarbeit oder andere Dienste sind, ist nicht entscheidend. Jeder weiß selbst, welchen Beitrag er leisten kann. Es gibt nicht nur dem eigenen Leben mehr Sinn, sondern auch dem anderer! (Siehe Beispiel Fall Nr. 1, »Ich habe Angst vor meinen Kunden« – Der Schuld- und Sühneausgleich.)
Im karmischen Schuldausgleich wird das Prinzip von Ursache und Wirkung oder das Streben nach Ausgleich und Wiedergutmachung klar sichtbar.
Karma in der Herkunftsfamilie
Wir müssen gar nicht unbedingt bis in frühere Leben zurückblicken. Denn in allen Ursprungsfamilien gibt es einen unbewussten Kodex, dass das Unrecht der Ahnen von den Nachgeborenen gesühnt wird. So wird dann ein schlimmes Schicksal beschworen, wie es schon sinngemäß in der Bibel steht: »Ihr tragt die Sünden eurer Väter bis zur siebten Generation.« Ich kann dies aus der Erfahrung aus meinem Arbeitsalltag nur bestätigen.
Beispiel:
Wenn die Verlobte des Großvaters von dessen Eltern verstoßen wurde, weil sie dem gesellschaftlichen Rang der Familie nicht entsprochen hat, so war diese Beziehung zum Scheitern verurteilt. Viele Jahre später werden ein oder gar mehrere Nachkommen aus verschiedenen Generationen ein ähnliches Schicksal erfahren und sich aus Solidarität mit dem Großvater nicht erlauben, eine gelungene Liebe zu leben. Erst wenn die damalige Verlobte des Großvaters wieder geehrt und geachtet wird und einen guten Platz im Familiensystem erhält, kommt es zu einer Erlösung und die Liebe darf wieder fließen.
Karma aus früheren Leben
Wir bringen jene Themen, die wir aufarbeiten und heilen wollen, aus früheren Leben in dieses Leben mit. Dazu haben wir Seelenverträge mit verschiedenen Personen geschlossen, um bestimmte Lernerfahrungen mit ihnen machen zu dürfen. Bei Partnerschaften kommt dem Begriff »Karma« eine besondere Bedeutung zu. Haben Sie sich nicht auch schon manchmal gewundert, warum sich ein liebenswürdiger Mann eine sehr unsympathische Frau gesucht hat? Oder diese nette Frau einen absoluten Macho zum Mann hatte? Denken Sie in solchen Fällen nicht auch, dass das wirklich ungerecht ist, die hätten etwas Besseres verdient?
Unser Leben ist kein Strafprogramm, das andere uns auferlegen! Wir selbst haben uns dieses Schicksal gewählt. Wir selbst stehen als Drehbuchautoren auch hinter den schwersten Erfahrungen unseres Lebens.
Die Eltern als Spiegel unserer karmischen Herkunft
Wenn wir in der klassischen Familienaufstellung davon sprechen, dass wir »wie unsere Eltern« sind, sowohl ihre positiven als auch die negativen Anlagen in uns tragen, so zeigt sich darin auch unsere karmische Herkunft. Sowohl in unseren Eltern als auch in unseren weiblichen und männlichen Ahnenreihen spiegeln sich jene Rollenbilder unseres Frau- und Mannseins, die wir bereits aus mehreren Inkarnationen kennen und in dieses Leben mitgebracht haben. Alle Aspekte, die uns im Spiegel unserer Ursprungsfamilie stören – wie Opferhaltung, Schwäche, Ängstlichkeit, Hypochondrie, Suchtverhalten, Gewalt, Eifersucht, Neid, Gier, Missbrauch, Erfolglosigkeit u. a. m. – sind Schattenanteile von uns, die wir aus eigenen früheren Inkarnationen kennen. Diese werden uns in diesem Leben noch einmal durch unsere Verwandten und Mitmenschen gespiegelt, damit wir versuchen, uns mehr und mehr mit ihnen auszusöhnen und sie zu integrieren.
Die Mutter spiegelt uns den Aspekt der inneren Frau in uns und der Vater macht uns den Anteil des inneren Mannes sichtbar
Gegen negative Anteile, die uns unsere Eltern spiegeln, anzukämpfen, diese zu verachten und zu verurteilen, bringt uns in unserer Entwicklung nicht weiter. Wir projizieren unsere Schattenanteile dann auf andere Menschen und glauben, selbst die besseren, anständigeren und moralischeren Menschen zu sein. Ich bin in Ordnung, aber du nicht!
Beispiel:
Anne schaut ihre Eltern an. In der Mutter sieht sie eine Frau, die sich vom Vater dominieren lässt. Sie wirkt auf die Tochter unterwürfig und dienend und wie jemand, der sein eigenes Leben nicht verwirklicht hat. Der Vater bestimmt, was in der Familie passiert, und alle haben Angst, ihm zu widersprechen. Er war immer schon jähzornig, wenn es nicht nach seinem Kopf ging.
Anne lehnt die Opferrolle der Mutter ab, sie will auf keinen Fall wie ihre Mutter werden! Sie möchte ihre eigenen Entscheidungen treffen und ein selbstbestimmtes Leben führen. Außerdem will sie sich beruflich und privat ihren Anlagen gemäß verwirklichen!
Ihrem Vater gegenüber hat sie Gefühle der Wut. Sie fühlt sich oft machtlos ihm gegenüber und hat es schwer, sich seinen Vorstellungen, die er von ihrem Leben hat, zu widersetzen. So einen Mann wie ihren Vater, der sie unterdrückt, will sie in ihrem Leben auf keinen Fall haben!
Anne sagt sich innerlich: »Lieber Mama, lieber Papa: So wie Ihr werde ich nie!«
Was sagt die Mutter über Annes karmische Herkunft aus? Die Mutter zeigt Anne die Verhaltensmuster ihrer Inneren Frau auf. Sie lässt darauf schließen, dass Anne in vielen früheren Leben selbst die Rolle der unterdrückten Frau gelebt hat – weshalb sie im Spiegel der Mutter diese Opferrolle ablehnt. Sie ist noch nicht ausgesöhnt mit dem Anteil der fremdbestimmten, dienenden Frau in sich. Da gibt es noch viel alte Wut auf die Männer (u. a. den Vater) und deren Dominanz. Es müssen damit verbundene Versprechungen gelöst werden wie z. B.: »Nie wieder will ich Frau sein«, oder »Nie wieder werde ich mich den Männern unterwerfen!«
Anne spaltet sich unbewusst von ihrer weiblichen Seite ab und lebt im Moment noch aus ihrer männlichen Seite heraus, denn diese erscheint ihr sicherer und selbstbestimmter. Im Vergleich zur Mutter bzw. der weiblichen Ahnenlinie empfindet sie sich als viel emanzipierter und selbstbestimmter. Die weiblichen Ahninnen verachtet sie regelrecht für deren Opferdasein, Anne fehlt das Verständnis für das Schicksal dieser Frauen.
Wie wird Annes Leben verlaufen, wenn sie die Opferrolle ihrer weiblichen Ahninnen weiterhin ablehnt?
Es ist sehr leicht prognostizierbar, dass Anne früher oder später von ihrer Opferrolle eingeholt wird. Irgendwann wird auch sie einen Mann kennenlernen, der ihrem Vater ähnelt und von dem sie sich unterdrückt fühlen wird. Denn genau wie ihre weiblichen Ahninnen hat sie unbewusst ihre Selbstbestimmung und Macht über ihr Leben, wahrscheinlich auch ihre Selbstachtung und ihren Eigenwert als Frau, an ihren Vater und damit an alle Männer geopfert. Das ist ihr aber nicht bewusst, denn noch lebt sie aus ihrer männlichen Seite heraus und vermeidet es, wirklich Frau zu sein! Mit höchster Wahrscheinlichkeit trägt sie aus ihren eigenen früheren Leben eine gewisse Selbstverachtung gegenüber ihrer Opferrolle als Frau in sich, welche sie auf ihre Mutter und ihre Ahninnen projiziert.
Die Heilung der Opferrolle des Weiblichen
Erst wenn Anne im Spiegel ihrer Mutter ihre eigenen Anteile erkennt, kann sie sich mit ihnen aussöhnen und die Opferrolle bewusst hinter sich lassen. Dies geschieht, indem sie sich einige ihrer früheren Leben anschaut und erkennt, dass sie mit ihrer eigenen Vergangenheit hadert! Über den Spiegel ihrer Ahninnen werden diese ungeliebten Erfahrungen sichtbar gemacht.
Anne muss sich eigenverantwortlich und durch Selbstvergebung mit ihrer eigenen Opferrolle aussöhnen – wodurch sich dann die Selbstverachtung löst. Dann wird es ihr zudem möglich sein, ihre Ahninnen in deren Schicksal zu ehren und zu achten, weil sie nun eine von ihnen ist, Verständnis und Mitgefühl für sie hat.
Anne kann dann alle Anteile zurücknehmen, die sie einst, wie ihre Ahninnen, an die Männer in ihrem Leben geopfert hat. Damit befreit sie sich aus der Rolle des Opfers und kann den Männern gegenüber in ein gleichwertiges Machtverhältnis, in eine gesunde Selbstachtung und ein selbstbestimmtes Leben kommen. An diesem Punkt ist es Anne dann auch möglich, die Mutter in ihr Herz zu nehmen und ihr eigenes Frausein in einer neuen, weiblichen und dennoch eigenverantwortlichen Rolle zu leben.
Was sagt der Vater über Annes karmische Herkunft aus?
Der Vater spiegelt Anne ihre männlichen Anteile. Alles, was sie bei ihm ablehnt, lässt auf ungeliebte Schattenanteile schließen, die sie selbst in mehreren früheren Leben als Mann gelebt hat. Es ist also davon auszugehen, dass sie selbst, wie ihr Vater, ein dominanter Mann war, der die Frauen unterdrückt und der Fremdbestimmung ausgeliefert hat. Um sich mit ihrem Vater auszusöhnen, muss Anne ihre eigenen Inkarnationen anschauen, in denen sie ähnliche männliche Rollen gelebt hat, die ihr nun von ihrem Vater gespiegelt werden. Sie muss diese in die Eigenverantwortung nehmen und durch Selbstvergebung in Heilung bringen. Das sind tief greifende Prozesse, die Heilung Schicht für Schicht in kleinen Schritten zu vollziehen.
Ausstieg aus der Opferrolle durch Integration des Täteranteils
Nach karmischem Gesetz musste Anne, da sie einst die Rolle des dominanten Täters hatte, auch die des unterdrückten weiblichen Opfers erfahren. Man muss immer beide Seiten leben, wer einst A sagte, muss auch irgendwann einmal B sagen. Die Anzahl unserer Täter- und Opferrollen aus Tausenden von Inkarnationen halten sich meist die Waage. Zum Ausstieg aus der weiblichen Opferrolle ist es wichtig, den »Mann in sich« zu integrieren, da es sonst immer wieder zu Projektionen kommt. Annes Wut auf den Vater und »die Männer« an sich wird sich nicht lösen, wenn sie sich im Spiegel ihres Vaters nicht selbst erkennt und sich verzeiht, was sie den Frauen in ihren Leben als Mann einst angetan hat.
Viele Menschen, die für uns eine wichtige Rolle spielen – seien es Kollegen, Freunde, Verwandte oder Partner – treffen wir in diesem Leben nicht zum ersten Mal. Sie kennen sicherlich die Erfahrung, dass Ihnen ein Fremder, den Sie gerade erst kennengelernt haben, sofort vertraut ist, als ob Sie ihn schon ewig kennen würden. Sehr oft hatten wir schon mehrere Leben miteinander, die keineswegs nur positiv und harmonisch gewesen sind. Man geht davon aus, dass sich Seelen, die einander sehr verbunden sind, für besonders schwere Lernerfahrungen zur Verfügung stellen. Die meisten von uns haben ihrem jetzigen Partner schon schlimme Dinge angetan, was die Beziehung bis heute belasten kann. Wenn von karmischen Beziehungen gesprochen wird, meint man jene Partnerschaften, die unausweichlich scheinen. Man wird den anderen also nicht los, solange man seine vereinbarte Lektion nicht beendet hat. In solchen Beziehungen bedeutet der Begriff »karmisch«, dass die Möglichkeit geboten wird, negative Ursachen aus früheren Leben auszugleichen: Der einer muss beim anderen diesmal etwas gutmachen.
Beispiel:
Eine Klientin erzählt mir, dass ihr Mann plötzlich auf die unsinnige Idee gekommen sei, sie wolle ihn vergiften. Voll Furcht kontrolliere er das Geschirr, bevor er daraus isst oder trinkt. In der Aufstellung zeigt sich, dass sie ihn in einem früheren Leben vergiftet hat, um ihn zu beerben. Sein Misstrauen basiert daher auf einer unbewussten Erinnerung, die alte Ängste in ihm hervorruft. Seine Frau ist mit den Nerven schon am Ende, weil er von seinen Verdächtigungen nicht ablässt. Sie traut sich nicht, ihn zu verlassen, weil er sehr krank ist und ihre pflegerische Hilfe braucht. Es wird offensichtlich, dass sie durch ihre Pflege das alte Karma ausgleichen soll.
Eine karmische Beziehung kann sich demnach so auswirken, dass jemand von seinem Partner sehr schlecht behandelt wird, aber dennoch nicht in der Lage ist, diesen zu verlassen, weil er einfach nicht von ihm loskommt. Oder wenn jemand ein zweites Mal denselben Partner heiratet, obwohl die erste Ehe ein riesiges Desaster war. Für Außenstehende sind solche Situationen nicht nachvollziehbar. Da versteht man einfach nicht, warum nicht einer der Partner einfach einen Schlussstrich zieht und sich ein besseres Leben gönnt. Wie heißt es in einem Buchtitel Hermann Mayers so schön: »Jeder bekommt den Partner, den er verdient, ob er will oder nicht«. Aus karmischer Sicht betrachtet klingt das sehr einleuchtend. Wenn wir heute einen Partner aus einer früheren Inkarnation wiedertreffen, kommt zu Anfang eine angenehm vertraute Erinnerung in uns hoch, die uns hilft, positiv anzuknüpfen. Wenn wir nach der ersten Verliebtheitsphase die rosarote Brille abgenommen haben, zeigen sich andere Persönlichkeitsanteile, die meist eine Herausforderung für uns darstellen. Hier beginnt die gemeinsame Lernerfahrung oder auch eine karmische Lektion, die es zu bewältigen gilt. Die »Integrative Familienaufstellung« hilft dabei, karmische Zusammenhänge bewusst zu machen und dadurch Konflikte in Partnerschaften besser zu verstehen und zu lösen.
Das Geheimnis besteht darin, dass ich in jedem Augenblick ein anderer und doch immer derselbe bin, dass ich immer derselbe bin, bewirkt mein Bewusstsein, dass ich in jedem Augenblick ein anderer bin, bewirken Raum und Zeit.
Nikilajewitsch Leo Tolstoi
Die Ahnen als Spiegelbild unserer abgespaltenen Persönlichkeitsanteile
Unsere Ahnen verkörpern Persönlichkeitsanteile, die wir noch nicht integriert haben. Deshalb sind es auch nicht die »bösen« Ahnen, die uns besetzen oder uns ein Unglück wünschen, weil sie es selbst in ihrem Leben schwer gehabt haben. Nein, wir selbst »borgen« uns ihre Schicksale, weil diese uns in unserer Entwicklung weiterhelfen.
Es sind immer wir selbst, denen wir begegnen! Einem universellen Gesetz zufolge können wir nur mit einer Person oder einem Ereignis in Verbindung sein, das auch mit uns zu tun hat. Andernfalls können uns Schicksalsschläge, Besetzungen, Flüche oder sonstige Belastungen nichts anhaben.
Schicksalhafte Verstrickungen oder ursächliche Zusammenhänge