Feuer der Erkenntnis - Muni M. Weber - E-Book

Feuer der Erkenntnis E-Book

Muni M. Weber

0,0

Beschreibung

Gesagtes und Nicht-Gesagtes in Retreats und Satsangs 2022 - Das, was DU BIST, kannst du mit nichts erfassen, - aber es kann erkannt werden. Und Erkenntnis heißt nicht, es nur zu wissen, sondern es zu SEIN.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 206

Veröffentlichungsjahr: 2023

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Die Erkenntnis der wahren Identität ist,

dass es dich als die Idee, die du von dir hast,

nicht gibt.

„Alles entfaltet sich von alleine

und wir sind nur das Zuschauen.

Das ist deine wahre Position.

Dann kannst du dich an DIR SELBST erfreuen.

Feuer der Erkenntnis

Niemand zu Hause –

Silvesterretreat

Vom Tod auferstehen –

Vorfrühlingsretreat

Die Sinfonie des Lebens –

Frühlingsretreat

Das Entfalten der Lotusblüte –

Sommerretreat

Wahrheit und Bewusstsein

Das Feuer des Gewahrseins –

Herbstretreat

Die beiden Flügel, um in die Freiheit zu fliegen

I. Sadhana – In die Wahrheit investieren

II. Die Scheinpersönlichkeit durchschauen – Sehen, was ist

Jenseits von Ja und Nein der Person

Die Wahrheit

„Deine wahre Identität ist ohne jegliche Eigenschaft

und daher ohne jegliche Veränderung.

Sie ist absolut still.

Sie ist nicht entstanden

und kann auch nicht vergehen.

In ihr gibt es keinerlei Trennung

und nichts, was von ihr verschieden wäre.

Nichts kann ohne sie sein, da es außerhalb von ihr nichts gibt.

Und da du sie bist,

gibt es keinen Zeitpunkt, an dem du sie nicht bist.

Sie ist nicht zu erreichen,

und niemals kannst du aus ihr herausfallen

oder von ihr getrennt sein.

Und nun schau, ob du dich ihr öffnen kannst als sie,

die du ja schon bist."

Silvesterretreat: Niemand zu Hause

Die Ausschreibung zum Silvesterretreat 2021/2022

Unser Maßstab für ein gutes Leben ist, dass wir ein Ja zum Leben haben.

Was bedeutet das in der Praxis?

Es bedeutet ein Ja zu uns selbst, -

ein Ja zu unserem Ausdruck und auch zu dem, was jenseits

des sich ständig verändernden Ausdrucks immer ist,

nämlich zu unserer wahren Identität.

Solange wir uns als ein Jemand betrachten, der in der Form Mensch

Regie führt, haben wir kein Ja zu uns selbst,

weil wir uns damit zu einem Ausdruck reduzieren, der uns unglücklich macht.

Warum macht uns dieser Ausdruck unglücklich?

Weil es nicht der Wahrheit bzw. unserer wahren Natur/Identität entspricht.

Das lässt sich ganz leicht herausfinden,

denn wenn du dich auf die Suche nach dir selbst machst,

nach diesem Kern, der angeblich im Innen bestimmt, was passiert,

wirst du, wenn du wirklich genau schaust, niemanden finden.

Die Gewohnheit der meisten Menschen ist, dass sie da gar nicht hinschauen

wollen, weil sie sonst glauben, dass sie ein Stellvertreter-Leben leben,

also nicht sie selbst sind - und sich zuzugestehen, dass man ein Leben lang

versucht hat, sich an ein Verhalten anzupassen, was niemals gestimmt hat,

ist nun mal schwer, für viele gar unmöglich.

Daher widmen wir uns ein ganzes Retreat lang unserer wahren Identität,

um für uns selber sehen zu können, welche nun der Wahrheit entspricht

bzw. die Wahrheit selber ist.

Dem widmen wir uns total, um endlich Klarheit zu haben

und auch danach leben zu können,

was bedeutet, dass du ein Ja zum Leben hast.

Ist jemand "zu Hause" - dann ist derjenige unglücklich.

Finden wir niemanden zu Hause, ist zumindest nicht unglücklich sein,

sondern sind auf der Schwelle der Verwirklichung unserer wahren Identität.

Niemand zu Hause

Das Bewusstsein ist Eines und bleibt auch immer Eines, ein Ganzes,

egal was sich in ihm abspielt oder als was es sich ausdrückt.

Und es hat als Welt, die Fähigkeit sich aufzuspalten,

in einen Seher, den Vorgang des Sehens und das Gesehene,

also ein Subjekt, ein Objekt und die Verbindung zwischen Subjekt und Objekt.

Das heißt, es kann „sich selbst" zum Seher machen und zum Gesehenen.

Das ist der Grund, weshalb wir so etwas wie eine scheinbare Identität haben,

denn die besteht nur, weil es einen Bezug gibt,

einen Bezug von etwas, das sich auf sich selbst bezieht,

mit sich selbst identisch ist.

Damit gibt es dann zwar einen scheinbaren Bezug,

aber es passiert nicht wirklich etwas.

Eigentlich geschieht gar nichts, weil Bewusstsein mit sich selbst im Spiel ist

und es keine andere Qualität als Bewusstsein selbst gibt.

Das Resultat von diesem sich Aufspalten oder Aufsplitten

und sich dann darauf zu beziehen,

ist eine scheinbare Identität in einer menschlichen Form.

Und die Eigenschaft des Bewusstseins ist nun einmal,

Verschiedenheit zu produzieren.

Daher erscheint es so, als wäre es ständig gelangweilt

und müsste sich zu seiner Erbauung Abwechslung verschaffen,

indem das gesamte Universum sich als Verschiedenheit präsentiert.

Das heißt, nichts im Universum ist mit sich selbst identisch,

während das Bewusstsein an sich mit sich selbst identisch ist.

Daher kann es scheinbar seine Position verlassen,

sich scheinbar jenseits von Bewusstsein als Verschiedenheit befinden,

denn Bewusstsein ist wie gesagt nur Eines, nur eine einzige Qualität,

die sich als eine Vielfalt ausdrückt.

Das Bewusstsein glaubt, weil es sich als menschliche Form projiziert

und sich dann auf deren Inhalte bezieht,

die verschieden von anderen Formen und anderen Inhalten sind,

dass es als Mensch jemand ist.

Und das ist der erste Fall von Ignoranz,

da beginnt die Unwissenheit von Bewusstsein in Bezug auf sich selbst.

Obwohl es sich selbst als immer bewusst präsentieren kann,

zeigt es sich auch als unbewusst.

Damit macht sich das Bewusstsein, das an sich nicht unbewusst sein kann,

sogar unbewusst, also versteckt sich vor sich selbst.

Und das ist menschliche Existenz.

Dann glaubt ein Faktor, er ist etwas, was er nicht ist,

und ignoriert damit seine wahre Identität.

Wenn Bewusstsein sich dann wieder seiner selbst bewusst ist,

nachdem es sich aus seiner Umnachtung gelöst hat, kann es sehen,

dass in der Form von Menschsein eigentlich niemand ist.

„Da ist niemand anwesend, außer Bewusstsein selbst."

Es kann dann sehen: „ich" bin anwesend,

denn eine Form, die komplett leer ist, gibt es ja nicht.

Wenn da niemand drin ist, heißt das nicht, dass die Form deshalb leer ist,

sondern nur, dass etwas anders gedacht wurde, als es ist.

Es wurde gedacht, da ist ein Jemand, der bestimmt was er tut.

Das könnte auch ein unbewusster Wunsch des Bewusstseins sein,

wenn man es humorvoll betrachtet, denn es selbst weiß ja von sich nicht,

was es tut, da es sich ja auch nicht selbst bestimmen kann.

Bewusstsein ist genauso in derselben Situation wie der Inhalt einer Form,

denn diese besteht ja aus Bewusstsein.

Es weiß genauso wenig, wie ihm geschieht, wie auch der Mensch,

der nicht selber bestimmen kann, da wie gesagt, Bewusstsein selber nicht

bestimmen kann und der Mensch aus Bewusstsein ist.

Das heißt, Bewusstsein selbst ist schon bestimmt,

aber nicht von irgendjemand,

sondern als spontaner Ausdruck aus sich selbst heraus.

Da ist also kein Jemand, der Bewusstsein bestimmt,

und auch keine göttliche Präsenz, die mittels Bewusstsein etwas ausdrückt,

was Bewusstsein selbst nicht gefällt.

„Auch Bewusstsein ist kein Jemand – es könnte sich allerdings so anhören ..."

Wird aber erkannt, dass da niemand ist,

der Mensch also unpersönlich ist,

dann ist auch eine Geburt eines Jemand nicht geschehen.

Das heißt also, das unpersönliche Bewusstsein, was sich mit einem

scheinbaren Jemand identifiziert hat, erkennt sich selbst als:

„da ist niemand".

Das ist für es selbst schon sehr überwältigend, von „dir" spreche ich ja gar

nicht, denn „du" bist da ja gar nicht auf dem Plan, denn ein „du" gibst es nicht.

„Die Welt ist ein Spiel, dass das Bewusstsein spielt."

Bist du also nicht geboren, bist du auch nicht da,

zumindest nicht als ein Inhalt einer Form.

Und der Vorteil davon ist natürlich, dass jemand, der nicht geboren ist,

zwar kein Niemand ist, aber auch kein Jemand,

denn ein Niemand definiert sich durch sein Gegenstück, den Jemand,

und ein Jemand durch ein Niemand.

Einem Niemand, der von sich sagt, „ich bin ein Jemand", zu sagen,

„du bist ein Niemand", ist nicht leicht zu akzeptieren.

Aber die einzige Lösung, ein glückliches Leben zu führen, ist zu erkennen,

man ist nicht das, was man zu sein scheint.

Und das geschieht nur aus der Position von Bewusstsein,

die sich als Bewusstheit ausdrückt,

also von der neutralen Dimension von Sehen,

nicht seitens der Idee, die glaubt, dass sie jemand ist,

und sich damit dann in diesen Dilemmas von Angst und Minderwert befindet,

sondern zu sehen, „ich bin gar nicht in dem Spiel".

Und „ich" muss man dabei schon weglassen, „es ist niemand in dem Spiel".

Und wir haben ja gesehen, den Niemand müssen wir auch noch wegnehmen,

denn ein Niemand ist auch noch einer zu viel. Was haben wir dann noch?

Haben wir den „Niemand" weggestrichen,

bleibt uns dann nur noch das Spiel.

Ein Spiel ist etwas, das nicht ernst genommen wird.

Nimmst du dich aber noch ernst, bist du noch im Spiel.

Nimmst du dich nicht mehr ernst, bist du kein Niemand,

aber du bist auch kein Jemand, und du bist nicht im Spiel.

Bist du nicht im Spiel, was ist dann deine Funktion?

Bestimmst du etwa?

Das gilt es herauszufinden.

Bestimmst du nicht, was passiert, bist du auch nicht in dem Spiel.

„Es geht darum zu sehen, dass die Idee, jemand zu sein,

auf einem Irrtum beruht.

Und bevor dieser Irrtum nicht gesehen wird, ist auch Befreiung nicht möglich,

Befreiung vom Irrtum, nicht von der Gefangenschaft.

Es geht nur darum, die falsche Sichtweise, also die Ignoranz zu korrigieren.

Denn du warst niemals gefangen!

Du musst dafür existieren, um gefangen zu sein,

du musst jemand sein, um gefangen zu sein.

Also gibt es keine Gefangenschaft und auch keine Befreiung -

von wem denn, der nicht gefangen,

und schon mal gar nicht geboren ist."

„Erkennst du dich als DAS,

siehst du, du hast nie etwas mit dem,

was sich durch die Form oder in der Welt ausdrückt, zu tun,

denn du bist nicht die Form,

du bist nicht der Inhalt der Form,

du bist keine Erscheinung.

Aus der Sicht wird klar:

du bist niemand.

Wenn du das bist, was deine wahre Identität ist,

dann ist da niemand,

denn das, was du wirklich bist,

hat mit dem, was nicht wirklich ist, also dieser Welt,

nichts zu tun,

hat gar nichts damit zu tun."

„Genieße deine Abwesenheit!"

Du kannst nichts bestimmen – Niemand zu Hause

Die Frage ist, wie ihr damit zurecht kommt, dass ihr nichts bestimmen könnt?

Die größte Herausforderung als Konfrontation mit der Wahrheit ist,

dass dir jemand sagt: „du existierst nicht und du kannst nichts tun".

Was machst du damit?

Geht es in die Verzweiflung nach dem Motto:

„ich kann wieder nichts tun, ich bin ja schon immer Opfer gewesen",

oder tritt Entspannung ein und du siehst, all die Anstrengungen,

die du aus der Nicht-Kenntnis von dir selbst unternimmst,

fallen einfach in sich zusammen,

weil es keine Bewandtnis hat und du dich nicht drum kümmern musst?

Wenn du dann aufhören kannst, dich mit dir zu beschäftigen,

ist das ja das Ende von Leid.

Wie kannst du aus der Haltung heraus zu glauben, „ich bin immer Opfer

gewesen und kann nichts tun", und zu glauben, dass du jemand bist,

der verantwortlich für das ist, was aus deinem Leben geworden ist,

zurechtkommen?

Auf der Ebene der Idee dieser falschen Identität ist das unmöglich.

Also, das in Zweifel zu ziehen,

was dein Leben war, was nicht Glückseligkeit ausgedrückt hat,

ist die Voraussetzung für die Öffnung in die Wahrheit.

Alles zu hinterfragen, alles, alles zu hinterfragen!

Und bei sich anzufangen ist immer das Beste.

Findest du in dir niemanden, der die Ursache für dein Leid sein kann,

wie wird es „dir" dann gehen?

Der Anfang von deinem Leid war ja, dich als jemand zu sehen

und um dich herum andere zu sehen, die anders sind als du,

und zu denken, es kommt alles von außen, die anderen sind schuld

an deinem Leid oder du selber bist daran schuld, wechselweise.

Findest du niemanden, der schuld ist, an wen willst du dich dann wenden?

Wenn du dann anfängst, dich an nichts und niemanden zu wenden,

bist du das erste Mal bei dir!

Das wäre die Wende.

Die, die im Osten Deutschlands groß geworden sind, wissen,

was eine Wende bedeutet, nämlich eine komplette Umkehr.

Also, wem es das ganze Leben lang nicht gut geht, wäre angeraten, mal im

Satsang aufzutauchen, mit anderen Worten, sich der Wahrheit zu widmen,

und sich anzuschauen:

Was ist wirklich wahr?

Was lebe ich da? Glaube ich nur daran oder ist das real?

Denn die ganzen Umstände, die dir zu vermitteln scheinen, dass du daran

leidest, können da sein ohne dass du darunter leidest.

„Das ist, worum es geht, wenn es um die Verwirklichung von Wahrheit geht:

Zu sehen, „alle äußeren Umstände

können mich nicht im mindesten aus dem heraus locken, was ich bin,

oder mich davon trennen oder mich gar unglücklich machen."

„Mich kann nichts und niemand unglücklich machen"-

das ist die wahre innere Haltung für jeden Menschen."

Glaubst du aber an innere Umstände von dir selbst als jemand, der existiert,

glaubst du auch an äußere Umstände und an jemanden, der außen ist,

und das ist nicht zu ertragen.

Dass es Umstände gibt, die unangenehm sind, bestreitet niemand.

Aber was bestritten wird ist, dass da jemand ist, der darunter leidet.

Die Energie, die dir Schmerzen bereiten kann, existiert, das können wir nicht

verneinen, aber es existiert niemand, der darunter leidet.

Und es ist aus der persönlichen Sicht kaum vorstellbar:

„da ist Schmerz, aber ich leide nicht darunter, wie kann das gehen?"

Das ist, was Verwirklichung ist.

Es geht uns nicht darum, dass wir das ignorieren,

was als energetischer Ausdruck, als Welt passiert,

aber um die falsche Schlussfolgerung die falsche Einschätzung,

die Folge von dem, dass wir glauben, da ist jemand, der ...

Von Anfang an ist niemand da, der ... oder die ... .

Das gilt es zu verwirklichen.

Da sieht man schon, wie wenig man „selber" dazu beitragen kann, „sich" zu

befreien, wenn man „selber" keine Entscheidungen treffen kann und

weil der Mechanismus einer „ich-Idee" sich immer als Idee bewahren wird,

solange noch Energie dafür existiert.

Diese „ich Idee" ist immer nur an „ihrem" Überleben interessiert.

Da wird nur energetisch ausgedrückt, dass etwas überlebt,

was gar nicht existiert.

Und dann, wenn gesehen wird, man existiert gar nicht,

wer hat dann damit überhaupt ein Problem? Oder anders gefragt:

Muss man etwas wegbekommen, das gar nicht da ist?

So sind wir damit nun nahe am Wahnsinn.

Und wenn man in den Satsang kommt, kann man ein Stück weit wahnsinnig

werden, wenn man sieht und hört:

„du bist gar nicht da, du hast nie etwas beschlossen

oder auch noch nie wirklich etwas getan, du leidest nicht."

Und dann sagst du: „Moment mal, mir geht es doch die ganze Zeit schlecht."

Nur – wahnsinniger zu werden, als zu glauben man ist jemand,

der man nicht ist, geht gar nicht.

„Also, sich von seinem persönlichen Ausdruck zu trennen ist nicht möglich,

und nicht nötig,

es ist ja niemand da, von dem man sich trennen müsste, -

aber es sieht scheinbar so aus."

Wie kann ich sehen, dass ich nicht leide?

F: Was ich jetzt noch wissen will ist, wie das gehen soll, dass man sieht,

es taucht etwas Unangenehmes auf, aber ich leide nicht?

Muni: Indem du dich fragst: „Wer leidet?"

Dann bist du raus. Du hast ja möglicherweise schon mal gehört,

dass du mit all dem nichts zu tun hast.

Oder du fragst dich: „Wer bin ich?"

Du kannst dich auch fragen: „Kann ich das sein, was leidet?"

„Wer leidet?" ist die Abkürzung.

Und die kürzeste Form ist: „Wer?"

F: Aber das heißt nicht, dass die Energien sich alle erlöst haben?

Muni: Aber es kommen keine hinzu. Und wenn die Gewohnheit die ist,

nicht auf das einzusteigen, was auftaucht,

fällt diese Energie nach und nach in sich zusammen.

F: Also das heißt, dann müsste man einfach mehr dabei bleiben.

Muni: Das ist leider die Lösung für alles. Es gibt keine andere,

denn wie sollen sich die Tendenzen sonst erlösen,

die aus deinem Energiepool gespeist werden, der dadurch zustande

gekommen ist, dass die Aufmerksamkeit immer genau das bedient hat,

also immer diese falsche Identität bedient hat?

„Und jetzt muss die Aufmerksamkeit die richtige, die wahre Identität bedienen,"

denn der Zwang, dem wir ausgeliefert sind, ist ja deswegen entstanden,

weil wir immer dem die Aufmerksamkeit gewidmet haben, was nicht wahr ist.

F: Ja, wenn ich mich dann frage: „Wer bin ich?",

ist das eine ganz andere Dimension.

Muni: Es geht darum, genau diese aufzusuchen.

Und durch die Beständigkeit davon, dass deine Aufmerksamkeit dort ist,

bei dem ist, was du wirklich bist, und durch deine Besuche im Satsang

wirkt die Energie, die das auflöst, was du nicht bist.

Leid fällt weg, wenn die falsche Identität durchschaut ist

Das Leid weg haben wollen, ist der falsche Weg, man bekommt es nie weg.

Solange ein eingebildeter Jemand da ist, der leidet,

wird das Leid bestehen bleiben,

egal wie sehr man sich darum bemüht.

Wenn man die ganze Zeit versucht, das Leid weg zu bekommen,

ist man mit dem Leid beschäftigt.

Damit dreht man eine Runde nach der anderen,

und fährt Karussell ohne eine Chance, es verlassen zu können,

ein Karussell, einmal in Gang gekommen, hat ja keinen Ausgang.

Also gilt es das oder denjenigen zu suchen,

was oder wer die Ursache für Leid ist,

denn wenn der oder das wegfällt, fällt auch das Leid automatisch weg.

Und Wegfallen muss er oder es ja nicht,

es muss nur durchschaut werden, dass es den oder das gar nicht gibt.

Damit hängt ja Leid und Freud oder Glückseligkeit an einem seidenen Faden,

an dem der falschen Identität,

die nur als nicht existent durchschaut werden muss.

Das ist ja eigentlich nichts, das ist ja noch nicht einmal ein Gedanke,

das ist eine Erkenntnis."

Vom Zweifel zur Gewissheit

Der absolute Zweifel ist: „ich habe keine Ahnung, wer ich bin."

Also stellt man sich am besten die Frage: „Wer bin ich denn eigentlich?"

Daran hängt ja zwangsläufig alles.

In der Erkenntnis davon erlösen sich alle Zweifel.

Ist man nur auf der Ebene des Denkens, dann ist man eben im Zweifel,

weil der Verstand nun mal genau ihn spielt.

Also heißt es:

„Vom Zweifel zur Gewissheit."

Gewissheit drückt sich aus und braucht niemanden, der sie ausdrückt.

In Gewissheit ist niemand da, -

im Zweifel jede Menge Anwesenheit von falschen Identitäten.

Die Glückseligkeit der Menschheit, der Tier- und Pflanzenwelt auch, ist davon

abhängig. Das ist der Schlüssel für alles, selbst für die Umweltkatastrophen.

Bin ich nicht verschieden von dir, werde ich doch drauf achten, dass es dir gut

geht und dass du versorgt bist, nicht hungerst und nicht erstickst,

dass du genügend Ressourcen hast und sie nicht sinnlos verbrauchst.

Daran hängt wirklich alles.

Deswegen ist der Zustand der Welt ja so, weil das niemand sieht.

Das ist der Grund, weshalb wir es so haben, wie wir es gerade haben.

Alles hängt an diesem seidenen Faden einer nicht-existenten Scheinrealität.

Man sagt nicht ohne Grund dazu, auch in den Schriften, dass es mit Ignoranz

zu tun hat. Und Ignoranz, wenn man die direkte Übersetzung aus dem

Lateinischen nimmt, heißt nicht zu fragen, nicht nachzufragen,

und die Folge davon ist, nicht wissen zu können, wer man ist,

weil man nicht zu erforschen versucht, wer wirklich man ist.

Zum Erforschen wäre die Frage: „Wer bin ich?" die direkteste, die beste.

U: Die meisten fragen eher: „Wer will ich sein?"

Muni: Meistens ist es die Frage, "Wie schaffe ich es, dass mich so viele wie

möglich bewundern, damit ich endlich den Minderwert loswerde."

Es geht immer darum, dass man sich als irgendetwas vor sich selbst

und vor den anderen präsentiert, –

anstatt ein Präsent für sie zu sein.

Persönlichkeit heißt, nicht bei sich sein zu können

„Um bei sich anzukommen ist die schnellste Methode,

nicht von sich weg zu gehen!

Ende! Mehr braucht es nicht! Das ist alles!"

Denn alles, was sich als Persönlichkeit, als Verhinderung aufbaut,

ist die Idee, nicht bei dir sein zu können,

weil du das nicht als Qualität ansiehst,

sondern möglicherweise sogar als Bedrohung.

Das ist der Grund, weshalb du glaubst, dass du jemand bist,

dass du mit dir und dem, was in dir auftaucht, nicht sein kannst

oder es unbedingt haben willst.

Das sind diese ewigen Jas und Neins in uns, die dazu führen,

dass es überhaupt zu einer Persönlichkeit kommt.

Eine Persönlichkeit ist:

„ich komme mit mir nicht klar" - noch nicht gewusst?

Kommst du mit dir klar, hörst du auf, in Konflikte mit dir oder anderen

gehen zu wollen, und als Folge davon nicht bei dir zu sein.

Ist alles erledigt, ist Freiheit.

Das Resultat von Freiheit ist,

du kannst nicht mehr von DIR weg.

Und das ist für viele die schlimmste Vorstellung,

Denn dann bin ich ja all dem ausgesetzt, was auf mich einstürmen könnte."

Aber das ist die Schönheit pur.

Und das ist das Einfachste.

Alles andere, das seht ihr ja, ist Krampf.

U: Und was mache ich, wenn ich mich selbst nicht ertragen kann?

Muni: Schauen, ob das stimmt

und worauf das basiert,

ob das tatsächlich deine aktuelle Wahrheit ist,

oder ob es möglicherweise ein Überbleibsel aus der eingeschränkten Sicht

eines Kleinkindes ist, und ob es dann Sinn macht, danach zu leben,

Du bist das Maximum von Ausdehnung, Weite, Unbegrenztheit

U: Ich merke, wie ich mich klein mache, ganz eng.

Muni: Wofür?

Wofür machst du dich klein? Für wen oder was?

U: Hm?

Muni:„Man kann sich doch nur klein machen, wenn man groß ist, oder?"

Wen kümmert dann das Kleinsein?

Das ist natürlich eine Provokation,

aber es war nicht als solche gedacht, sondern die Wahrheit.

Also wirklich: Stopp! Ende! Aus mit allen Versuchen, sich klein zu machen!

Wenn die aufhören, bist du „reduziert" auf das Ganze, auf das Maximum –

das ist das Verrückte.

„DU bist das Maximum von Ausdehnung, von Weite,

von Unbegrenztheit

und Nicht-Getrenntheit."

„Der persönliche Ausdruck, mit all seinen Präferenzen und Ablehnungen,

ist eine Überlagerung der Wahrheit, die man eigentlich ist.

Und diese Überlagerung ist sogar die ganze Zeit von der Wahrheit

durchdrungen.

So dass, wenn man genau schaut, es aus der Sicht von Wahrheit

die Unwahrheit nicht gibt."

Freiheit heißt, mit dir klar kommen, total bei dir sein

„Das Prinzip von Freiheit ist,

mit dir klar kommen zu können,

bei dir sein zu können,

total bei dir sein!"

Dann bist du nicht auf der Suche nach dir, nicht auf der Suche nach Problemen,

und du bist an die Elektrizität in dir selbst als das angeschlossen,

was auch deinen Ausdruck mit umfasst und möglich macht.

Besser kann es nicht gehen.

„Es geht in all dem, was wir hier tun, darum,

dass man irgendwann bei sich ist und es zu bleiben, -

also das Tun zu lassen,"

denn wird das Tun gelassen, ist der, der scheinbar Bestimmer oder

Handelnder ist, nicht mehr relevant und nicht mehr existent.

„Darum geht es, zu sehen:

Es ist niemand zu Hause!

Dann kann Handlung passieren

aber es ist niemand da, der sie bestimmt und der sie ausführt.

Wen kümmert es dann?"

„Ohne dich ist immer am besten.

Du gehst in den Satsang und da sagt man dir: „dich brauchen wir hier nicht."

(K)eine Chance, der Wahrnehmung eines „ich" zu entkommen ..

F: Da ist noch irgendetwas, was verstehen möchte, warum das blöde Gefühl

auftaucht, und auch: „es sollte nicht sein, es soll mich in Ruhe lassen."

Muni: Können wir denn sagen, ob es etwas Frisches oder etwas Altes ist?

F: Etwas Altes, Uraltes.

Muni: Können wir das daran hindern, dass es auftaucht?

F: Das können wir nicht.

Muni: Können wir es hinbekommen, dass es verschwindet?

F: Auch nicht.

Muni: So, und was kümmert es uns dann?

F: Ein bisschen kümmert es uns halt. (lachen)

Muni: Nur den, der einen Vertrag mit dem Kummer hat.

F: Ah, klebe ich da dran?

Muni: Ja, der Gedanke: „es sollte nicht sein, ich sollte mich nur gut fühlen".

F: Ach, kennen wir das nicht schon von mir. Einfach wieder nur dasselbe.

Muni: Ja.

F: Gut, okay.

Muni: Wiederholungen sind immer schal, eigentlich ist da ja gar nichts

Faszinierendes daran, aber trotzdem besteht die Möglichkeit zu sagen:

„ich will es nicht haben".

Damit ist das „ich" wieder auf dem Plan.

F: Ach, das ist ja sowieso mein Angelpunkt, das taucht ja immer wieder auf:

„ich will jetzt das nicht haben, wurscht, was."

Muni: Oder: „ich will es haben." Je nachdem, was es gerade ist.

Es ist wichtig zu wissen, bei all den Taktiken, ob das jetzt Freude oder

Ablehnung ist, steht immer ein „ich" davor und damit der Versuch,

so zu bleiben, wie man als ein „ich" ist.

Damit gibt es keine Chance der Wahrnehmung eines „ich" zu entkommen.

Erst wenn das sogenannte „ich" weniger Kraft hat oder sogar schon dabei ist,

sich zu verabschieden, sieht es so aus als könnte man eingreifen.

Aber wenn es in voller Intensität auftaucht, besteht keine Chance.

F: Naja, jetzt diese Betrachtung durchlöchert das schon,

das schwächt die ganze Sache.

Muni: Sofern das in deinem Bewusstsein auftaucht, wenn der nächste Moment

kommt, wo sich das („ich") wieder zeigt.

F: (Lachen) o. k.

Muni: Denn es ist nun mal eben immer wieder die spannende Geschichte,

wenn man hört, man kann daran nichts ändern, man dann sagt: „Ah ja, jetzt

weiß ich, man kann daran nichts ändern" und dann versucht man mit dem,

dass es nicht zu ändern ist, wieder etwas zu machen. Dann sagt man sich in