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Wir sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht! Der Wald unserer unpersönlichen Natur wird scheinbar von den Bäumen unserer persönlichen Geschichten verdeckt. Also gilt es, ein paar Schritte zurückzutreten, um den Überblick zu bekommen. In Munis Satsangs geht es um die unpersönliche Qualität unserer wahren Identität, aber wenn man den Überblick verloren hat, besteht dort auch die Möglichkeit, Persönliches zu thematisieren. In diesem Buch sind einige dieser persönlichen Geschichten exemplarisch aufgeschrieben. Die Leser des Buchs können die Gemeinsamkeiten mit, aber auch die Unterschiede zu ihren eigenen Geschichten entdecken, und dadurch einen Schritt zurücktreten: Die Fixierung auf die eigene Person wird gelöst, der Blick kann sich weiten, und das Ganze kann gesehen werden: Wir sind nicht das, wofür wir uns halten, sondern das Unpersönliche! Der geweitete Blick auf "unsere" Familiengeschichten (Kapitel 1), auf "unsere" Beziehungen und Partnerschaften (Kapitel 2), auf "unsere" Gefühle und Gedanken (Kapitel 3) und auf "unsere" Angst vor dem Tod (Kapitel 4) führt letztlich zu der Erkenntnis, dass sie alle gar nicht "unsere" sind. Dann lichtet sich der Wald für uns und wir können ihn als uns selbst betrachten.
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Veröffentlichungsjahr: 2023
Dieses Buch enthält Auszüge aus Gesprächen, die in Munis Satsangs geführt wurden, und seine Antworten auf „persönliche und unpersönliche“ Fragen der Teilnehmer.
Dabei kommt Muni immer wieder auf den Punkt zurück, dass das Problem einer Person nur sie selbst sein kann und dass die ultimative Lösung aller Probleme darin besteht, zu erkennen, dass wir als „Personen“, in der Form, in der (und als die) wir uns erleben, gar nicht existieren.
Die Entlarvung einer Person als unpersönlich ist nur möglich, wenn das Persönliche untersucht, erforscht und auf seinen Wahrheitsgehalt hin überprüft wird.
So wird das Persönliche auf den Punkt gebracht, um den es geht, nämlich um uns selbst, das Unpersönliche.
Ausgesucht und aufgeschrieben von Bija.
1.
Kapitel: Familienbande
Von den Eltern weggesperrt
Die Ohnmacht der Kindheit überleben
Die Mutter als Rivalin der Tochter
Mit dem Vater verheiratet sein
Wer erzieht wen?
Spontaner Familienfrieden an Weihnachten?
Kassiererin und Mutter
Verlustangst des Sohnes
Schmerz über die Distanz zur Tochter
Abhängigkeit und Flucht im Spiegel der Eltern
Die Eltern ins Herz wandern lassen
Erwachsenwerden
Freiheit und Familie
Die Resonanz und den eigenen Anteil sehen, statt in der Vorwurfshaltung bleiben
Die Familie und alle anderen aus dem System werfen
2.
Kapitel: Beziehung und Partnerschaft
Partnerschaft und Bedürftigkeit als Themen im Satsang
So läuft Beziehung
Beziehungswechselspiel
Beziehung als Drama von Menschsein
Verliebtsein
Der ultimative Rat zur Partnersuche
Paradoxe Partnersuche – Zwei Beispiele
Wunscherfüllung Mann
Der Fall des Freiers
Nachfrage zum Fall des Freiers
Die schwarze Weste in einer Departnerschaft
Selbstverrat in der Ehe
Brillenwechsel für eine andere Sichtweise
Der Kinderwagen passt nicht mehr
Die Eifersucht genießen
Verweigerung und Sehnsucht nach Kontakt
Souveränität und Unberührbarkeit
Sich nähren lassen statt Abstand halten
Mit Unerreichbarkeit wird nichts erreicht
Mann oder Freiheit
Zweifellos von allen Frauen geliebt werden
Ein Besserer oder keiner mehr
Allein sein können, statt einsam sein
Partnerschaft als Möglichkeit der Entgrenzung
Die Wahrheit über Partnerschaft
Wunsch nach Liebe
Der Wunsch nach Berührbarkeit erfüllt sich anders als gedacht
Liebe wird durch Verlust erlangt
Liebe ist kein Gefühl – Zitate zur Begriffsklärung
3.
Kapitel: Zum Umgang mit Gefühlen und Gedanken
Auf der Suche nach guten Gefühlen
Freude und Wut und die Erlösung beider
Sich den Verletzungen stellen und berührt sein
Panikattacke
So „killt“ man den Fluchtmechanismus bei Angst
Die Angst auflassen
Religiöse Angst
Minderwert und Scham
Minderwertigkeitsgefühle im Alter
Schuld
Beschwerde über Schuld
Weder schuldig noch unschuldig
Die 2 Seiten der Neid-Medaille
Sorge tragen
Im Auftauchen von Verzweiflung erlöst sie sich
Gedankenautobahn
Der Versuch, nicht zu denken, führt nicht zum Nichtdenken
4.
Kapitel: Eine Person hat Angst vor dem Tod, aber wir sind Leben
Die Liebe zum Leben und die Angst vor dem Tod
Zweifle an deiner falschen Identität!
Jetzt total entspannen, statt auf ein Leben nach dem Tod hoffen
Das Leben ehren, ohne daran zu hängen
Das einzig Anhaltende ist anhaltendes Leben
Die Freiheit und die Angst vor ihr
Die Angst vor dem Tod erlöst sich in Albträumen, denen man nicht glaubt
Totale Präsenz im Sterben
Die Freude an der Auflösung der Form
Ununterbrochenes Leben und die Leichtigkeit des Seins
Im Sterben aufwachen
Die Zeit in diesem Leben nutzen!
Das Ende ist nur scheinbar nah
Total leben und den Tod besiegen
Exemplarisch werden die Abhängigkeiten, in denen sich die Mitglieder einer Familie befinden, offengelegt.
Im wechselseitigen Spiel der Energien kommen die Prägungen der Beteiligten zum Vorschein.
Der „Einfluss“ der Kinder auf die Eltern ist dabei energetisch betrachtet sogar größer als der der Eltern auf ihre Kinder (siehe „Wer erzieht wen?“).
Die „mitgebrachten“ Prägungen der Kinder, die sich zunächst im Zusammenspiel der Familienmitglieder zeigen, formen sich als Verhaltensmuster in den Beziehungen der Erwachsenen weiter aus.
Im Erwachsenenalter und in scheinbar neuen Konstellationen werden die alten Muster nur neu kombiniert und höchstens variiert – es sei denn, die Bewusstmachung dieses Spiels gelingt.
In jedem Gespräch zur jeweiligen „Familiengeschichte“ dieses Kapitels gibt Muni Hinweise zum bewussten Umgang mit der jeweils vorliegenden Konstellation.
M: Am letzten Samstag hatte ich in der Meditation das Bedürfnis aufzustehen, zu flüchten und aus dem Raum zu gehen. Ich spürte eine Wut auf meine Mutter.
Ich wusste erst gar nicht warum, bis ich mich wieder daran erinnerte, dass sie mich oft in einen Raum eingesperrt hat, wenn sie mit meinem Vater „in die Kiste“ wollte. Das Gefühl, raus zu wollen und nicht zu können, das mich damals so wütend gemacht hat, kam wieder auf.
Muni: Super, dass das sichtbar geworden ist.
M: Ich war natürlich traurig und könnte jetzt schon wieder heulen.
In der angeleiteten Meditation eben sprachst du davon, etwas aus den Körperzellen herauszulassen, und da kam bei mir der Entschluss:
So, jetzt lasse ich das mal aus der Zelle raus und erzähle das.
Muni: Aus der Zelle im wahrsten Sinne des Wortes, weil du ja eingesperrt warst.
M: Ja genau. Raus aus der Zelle und raus aus den Zellen, raus mit den alten Programmierungen!
Muni: Spannend, oder? Welche Verbindungen die Meditation zu den Geschichten, die uns beeinflussen, herstellt!
Das ist ein gutes Beispiel dafür, welche Anhaftungen und Abneigungen in der Meditation auftauchen können.
Wenn jetzt der Impuls zur Flucht wieder auftaucht, kannst du einfach in dieser Energie bleiben, d.h. du bleibst einfach sitzen und lässt deine Mutter im Nebenraum machen, was sie will.
M (lacht): Dort könnte ich sie ja jetzt auch einsperren!
Ja, jetzt ist die Wut raus. Einerseits war ich wütend auf meine Mutter und andererseits bin ich froh, dass diese Wut mal rauskam.
Manchmal kommt halt Wut hoch – und dann ist das so!
Muni: Ja, es ist wichtig, sie zu ehren.
„Wut gehört zu unserem Ausdruck und darf nicht verboten sein. Fast jeder Mensch, der Verletzungen erfahren hat, ist wütend. Wenn sie unterdrückt wird, ist ihre Energie gebunden.“
Es muss einen Raum für sie geben, sonst kommt sie irgendwann unkontrolliert in Krisen oder Kriegen heraus, und das ist dann für niemanden gut.
M: Ja, ich habe ihr den Raum gegeben und war den ganzen Tag wütend, ohne dass sich die Wut noch gegen jemanden richtete.
Muni: Letzten Endes richtet sich die Wut auch gegen niemanden anderen. Sie richtet sich in erster Instanz gegen das Leben und in zweiter gegen dich selbst und dagegen, dass du lebst.
Wenn man gerade frisch auf der Welt ist, geht die Post ab: Man erfährt Einschränkungen und Öffnungen, aber oft mehr Einschränkungen als Öffnungen. Und dann kommt Wut, ganz klar.
Dem bist du ausgeliefert, wenn du klein bist!
Hat dich jemand gefragt, ob du gezeugt werden wolltest?
M: Nein, ich war kein Wunschkind, und sie überlegten, mich „wegzumachen“.
Muni: Nach der Zeugung haben sie dich im Mutterleib weggeschlossen und deine Mutter hätte lieber Sex gehabt, als dich mit sich herumzutragen.
M: Das stimmt.
Muni: Dem allem bist du ausgeliefert.
Du kannst dich nicht versorgen, nicht laufen und am Anfang auch nichts sehen.
Und wenn du anfängst zu sehen, steht alles auf dem Kopf. Du merkst, dass alles Kopf steht und falsch ist.