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Da ist Kochale, Konrad L. Kochale, kurz vor dem Staatsexamen, aber Taxifahrer von Beruf, weil sein Vater als wirtschaftskrimineller Bankrotteur im Ausland sitzt. Und da ist Hanna, Volljuristin aus gutem Hause, seine Verlobte ... Vor hundert Jahren hätte dies als Ausgangssituation für einen ausgewachsenen Gesellschaftsroman völlig ausgereicht. Hanna hätte vielleicht einen anderen kennen- und lieben gelernt, und gleichfalls in Berlin. Eine Liebesgeschichte? Ja, auch. Das mit der Liebe, das hat ja damals zu Irrungen, Wirrungen geführt. Aber vor hundert Jahren lebten noch keine Türken in Kreuzberg. Damals gab es noch keinen Ausländerhaß, keine Neonazis, keinen Terrorismus, keine Straßenschlachten. Damals bewirkte der Anblick einer Pickelhaube mehr als heute der Einsatz von Wasserwerfern und Chemischer Keule ... Kein Grund, jene Verhältnisse nostalgisch zu verbrämen – sie waren weiß Gott auch nicht so, und nichts liegt dem Autor ferner, als in dieser Richtung einen Ausweg zu suchen für Kochale und Hanna. Er zeigt nur auf, wie die beiden – und Tugrul, der Türke, und Hermann Hock, der Ewiggestrige, und Oberkommissar Mannhardt und ein Dutzend weiterer, zumeist nur oberflächlich miteinander in Beziehung stehende Menschen in dem Sog der Ereignisse, die unkontrollierbar aus dem Ruder laufen, zerbrochen, gestreift oder zur Seite geschoben werden. Der Autor weiß auch keinen Ausweg. Er zeigt uns nur in Momentaufnahmen absichtlich unterschiedlicher Schärfe, wie soziale Strukturen, von Menschen für Menschen erdacht, zu zerbröckeln beginnen, hier und da einstürzen und dabei Menschen vernichten – ökonomisch, psychisch und physisch.
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Seitenzahl: 219
Veröffentlichungsjahr: 2017
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–ky
Feuer für den Großen Drachen
Ihr Verlagsname
Da ist Kochale, Konrad L. Kochale, kurz vor dem Staatsexamen, aber Taxifahrer von Beruf, weil sein Vater als wirtschaftskrimineller Bankrotteur im Ausland sitzt. Und da ist Hanna, Volljuristin aus gutem Hause, seine Verlobte ... Vor hundert Jahren hätte dies als Ausgangssituation für einen ausgewachsenen Gesellschaftsroman völlig ausgereicht. Hanna hätte vielleicht einen anderen kennen- und lieben gelernt, und gleichfalls in Berlin. Eine Liebesgeschichte? Ja, auch. Das mit der Liebe, das hat ja damals zu Irrungen, Wirrungen geführt.
Aber vor hundert Jahren lebten noch keine Türken in Kreuzberg. Damals gab es noch keinen Ausländerhaß, keine Neonazis, keinen Terrorismus, keine Straßenschlachten. Damals bewirkte der Anblick einer Pickelhaube mehr als heute der Einsatz von Wasserwerfern und Chemischer Keule ... Kein Grund, jene Verhältnisse nostalgisch zu verbrämen – sie waren weiß Gott auch nicht so, und nichts liegt dem Autor ferner, als in dieser Richtung einen Ausweg zu suchen für Kochale und Hanna.
–ky, eigentlich Horst Bosetzky, war Industriekaufmann und studierte dann u.a. Soziologie und Psychologie an der Freien Universität Berlin. Bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2000 lehrte er als Professor für Soziologie in Berlin. 1971 veröffentlichte –ky seinen ersten Kriminalroman. Seither entstanden weitere Romane, die zum Teil verfilmt wurden, außerdem Kurzgeschichten, Kriminalhörspiele und Drehbücher.
«Töten ist menschlich …»
Kochale folgte dem Lauf des Revolvers und hoffte einen Augenblick, daß die Waffe nichts anderes sei als ein einfaches Spielzeug, vielleicht mit einem kleinen Lämpchen hinter der schwarzen Mündung. Er spürte genau, wie der scharf gebündelte Lichtstrahl über seine Augen strich, dann zwischen Herz und Halsschlagader hin und her zu pendeln begann.
«… und getötet werden auch.»
Sein Gegenüber ließ ein leises Lachen hören, das ihm signalisieren sollte: Ich kenne Darwin und Mephisto, ich kenne Dschinghis Khan und all die Mordbrenner vergangener Jahrtausende; ich weiß, was Sache ist auf diesem Erdball.
Kochale begriff das alles nicht, sah keinen zwingenden Zusammenhang zwischen den Worten und der Waffe, die auf ihn gerichtet war. Tod und Sterben, das war etwas, das andere betraf, nicht aber ihn, Kochale.
Alles nur ein Traum, ein Film, jederzeit zu beenden … Wie in Trance las er das Gedicht, das gotisch geschnörkelt und golden gerahmt neben einer jadegrünen Federschale stand:
Einmal nur,
lassen Götter
in Jahrhunderten einmal
einen kämpfen,
einen gegen Millionen!
Einmal nur,
in Jahrtausenden einmal,
schenken die Götter
einem die Kraft,
sich von der Erde
ins All zu schrauben –
nur durch den Glauben –,
und alle Brüder,
wir, du und ich,
erleben die Heimat wieder
und finden sich!
Da war die Stimme, die ihn jagte: «Carl Maria Holzapfel – 1934. Na, gefällt’s Ihnen?» Das Fragezeichen vom Revolverlauf geschrieben.
Für Revolver benutzt man stets Bleigeschosse … Typische Einschußwunden bilden saubere und runde Öffnungen mit einem gleichmäßigen grauen Ring, aus denen verhältnismäßig wenig Blut herausquillt. Ausschußwunden dagegen sind lappig und zerrissen und bluten viel stärker …
Dies hatte er wenige Tage vorher zu hören und zu sehen bekommen. Dies war Realität.
Sterben, hier und jetzt? So jung?
Nein!
Unmöglich auch, daß es auf eine so lächerlich undramatische Art und Weise geschehen sollte, im Büro einer Grunewaldvilla, auf dem Drehstuhl einer Tippse.
Wenn schon, dann Lichtjahre später, viel großartiger, viel heldenhafter. Im Kampf, in der Schlacht, mit vielen anderen zusammen.
Aber doch nicht hier. Und nicht allein!
Sein Gegenüber behielt ihn fest im Auge, fixierte ihn. «Wenn ich Sie jetzt umlege, dann werden Sie morgen abend im Krematorium hinten eingeäschert; ich hab da zwei Leute, die das ganz unauffällig besorgen. Nur ein bißchen mehr Asche in der Urne eines anderen …» Er warf Kochale die Trauerseite des Tagesspiegel über den Schreibtisch. «Zu wem möchten Sie denn gern mit rein – darf’s eine Dame sein oder ein Herr?»
«Ich mach ja mit!» schrie Kochale. «Ich mach ja alles, was Sie wollen!»
Sein Gegenüber klopfte sich den Staub vom Ärmel. «Da braucht man Format dazu …»
Schien dies auch ablehnend zu klingen, so bemerkte Kochale sehr wohl die heimliche Rattenfängerfreude des anderen.
Wieder etwas Hoffnung. Nachfassen!
«Ich würde auch mitmachen, wenn Sie mich nicht derart in der Hand hätten – das schwör ich Ihnen! Ihr Plan … So was träum ich ja selber die ganze Zeit über. Was meinen Sie denn, wie ich das ganze Pack hasse!»
«So?» Sein Gegenüber sah ihn fragend an.
Kochale begann zu erzählen.
Kochale sah einer puppenschönen Stewardess hinterher, die hochhackig übers Rollfeld eilte, biß in sein Sandwich, als wär’s ihr Nacken. ‹Rentner-Airways› gaben die Ladung heimkehrender Smogflüchter bekannt; Mallorca brauchte alle Betten für die neue Saison.
Tegel, früher bei Berlin, mit Humboldt-Schloß und Goethe-Spuk, heute in Berlin, mit Europas größtem Knast und einem Airport, so genial entworfen, daß er auch bei Hochbetrieb trostlos und verlassen wirkt.
Kochale sah auf seine Armbanduhr, Made in Taiwan, und beeilte sich, seine Taxe vom Parkplatz zu holen. Die Maschine aus Frankfurt, PANAM, immer gespickt mit spesenstarken Managern oder hohen Beamten, setzte schon zur Landung an.
Er war der zehnte in der Reihe der wartenden Kollegen, und schon spurteten die Passagiere aus der Halle, die nur ihr Handgepäck dabei hatten. Ärgerlich für jene, die auf ihren Koffer warten mußten. Der öffentliche Bus, vollgepfropft schon, war weiß Gott keine Alternative.
Der Fahrgast, den Kochale abbekam, schien ihn von irgendwoher zu kennen («Berlin ist doch ’n Dorf!»). Dauernd beäugte er ihn; fast hätte er vergessen, das Fahrziel zu nennen.
«Ambassador!»
Das war nicht gerade ’ne berauschende Fuhre; ’ne Fahrt zum Ost-Berliner Flughafen, nach Schönefeld draußen, wäre Kochale lieber gewesen.
Der Mann mochte Mitte Dreißig sein, Messerformschnitt, nach der Rasur Prestige aufs Kinn. Der Duft gepflegter Männlichkeit. Am Boardcase ein kleiner Anhänger Cabin. Senator Service. Lufthansa. Also von weither gekommen; der Lufthansa haben die Alliierten ja noch immer nicht gestattet, Berlin (West) wieder anzufliegen. Es lohnt sich, erstklassige Mitarbeiter entsprechend zu befördern. Als Taxifahrer – die langen Wartezeiten an den Halteplätzen! – hat man Muße genug, auch Anzeigen zu lesen, sogar mehrmals am Tag.
Schließlich, als sie auf bröckligem Spannbeton übers Spreetal fuhren und nach einem ratlosen Blick auf das Eigentümerschild vorn überm Handschuhfach (Hans-Werner Mallwitz), konnte sich der Mann im Fond nicht länger zurückhalten.
«Entschuldigen Sie, aber sind Sie nicht der Sohn vom alten Kochale …?»
Wieder einer. Diese Scheißreportagen in der Presse! «Scheint so.»
«Ich hab bis zum Ende bei Ihnen im Einkauf gearbeitet. Jetzt bin ich bei Siemens.»
«Wie schön für Sie», sagte Kochale und fügte, um keine Beschwerde zu provozieren, schnell hinzu: «Ich meine, schön, daß Sie so schnell wieder was Neues gefunden haben.»
«Wie geht’s denn Ihrem Herrn Vater? Wo haben ihn die Reporter zuletzt gesehen – Argentinien, Paraguay …?»
«Chile.»
«Ach so … Schade um solche Unternehmen! Holt sich Ihr Vater diese amerikanischen Unternehmensberater ins Haus – Cochran & Carrington, nich? – und merkt nicht, daß die ihn nur kaputtmachen wollen …»
«Hm, hm.»
«Kochale Werkzeugmaschinen – seit 1889. Was ist ’n jetzt in den Gebäuden drin?»
«Asylanten – Pakistani, Äthiopier, Libanesen und noch ’n paar andere …»
«Ach Gott! Das ist ja schlimm bei Ihnen hier – und alles vollgeschmiert …»
Das bezog sich auf die Inschriften, die Häuserwände, Reklameflächen, Telefonzellen und Bürgersteige bedeckten: Ausländer raus / Berlin muß wieder deutsch werden / Bestraft sie nicht zu knapp – am besten Rübe ab / Türkenblut muß fließen!
Kochale tat so, als betreibe er Berlin-Werbung. «Bürgerkrieg in Berlin – nur noch ’ne Frage von wenigen Wochen. Dürfen Sie nicht versäumen!»
«Mir sind die Ausländer ja auch lieber, wenn ich ihnen draußen was verkaufen kann», sagte der Siemens-Mann. «Übrigens – Junghans, mein Name.»
«Hm … ’s is schon ’n Pulverfaß hier», sagte Kochale. «Aber wohin mit denen? Die halbe Türkei wohnt ja hier.»
«Hatten Sie nicht auch ’n Zweigwerk in der Nähe von Izmir?»
Damit waren sie wieder beim Thema, und bis zum Erreichen des Hotels – dank einiger Staus mit Verzögerung – konnten sie Glanz und Elend des Werkzeugmaschinenbauers Karl-Friedrich Kochale noch einmal Revue passieren lassen.
Kochale, das war noch einer gewesen, der patriarchalisch zu herrschen verstand, der noch Marketing-, Finanz-, Personal- und Fertigungschef in einem war, der noch selber an Sonderkonstruktionen herumbastelte (und darüber den Bau gewinnbringender Typenprodukte vergaß). Über 800 Mitarbeiter in seinen besten Zeiten und einen Jahresumsatz von 35 Millionen Mark. Doch dann ging’s bergab, als er im westdeutschen Zweigwerk riesige Maschinen- und Waffenfabriken fürs kaiserliche Persien projektierte und zu bauen anfing – und die neuen Herren dann nichts mehr davon wissen wollten. Und plötzlich waren sie da, die tödlichen Überschriften in den Wirtschaftsteilen: LIQUIDITÄTSSCHWIERIGKEITEN BEI KOCHALE! Verluste in Millionenhöhe/Kochale am Ende?Veraltete Maschinen und das Fehlen jedes betriebswirtschaftlichen Instrumentariums …
Amerikanische Unternehmensberater mußten her. Doch die hatten nichts anderes im Sinn, als die Kochale-Gruppe für ’n Appel und ’n Ei an interessierte japanische Hintermänner zu verscherbeln, und deren Plan war klar: Rationalisieren, gesundschrumpfen, Schließung des Berliner Werks und Konzentration der Produktion in Westdeutschland.
Alarmstufe 1:800 Arbeitsplätze in Gefahr. Der Berliner Senat ist aufgeschreckt, sieht sich die Unterlagen an und gewährt, unbürokratisch wie selten, einen Kredit von 11,5 Millionen Mark. Da bekommt ein oppositioneller Parlamentarier, zufällig Aufsichtsratsmitglied von Kochales schärfster Konkurrenz, einen kleinen Tip, und die Staatsanwaltschaft schlägt zu: Der alte Kochale hatte die Bilanzen ein wenig geschönt, aus Minus Plus gemacht und auch sonst einiges getan, vor allem im Hinblick auf gewisse Steuern, was seine Flucht ins Ausland nötig machte … Zeit dazu gelassen hatte man ihm natürlich.
Der Siemens-Mann murmelte noch sein Beileid nach vorn, dann verstummte er, und auch Kochale sagte nichts mehr, bis sie – Wittenbergplatz, Bayreuther Straße – das anvisierte Hotel erreicht hatten und er den Fahrpreis nennen mußte.
Der Jungmanager war ausgeladen; was nun? Mal schnell zum nächsten Halteplatz, mit anderen Kutschern quatschen? Geringe Bafögbezüge, Arbeitslosigkeit – wenn er Glück hatte, traf er hier mehr Studenten als draußen in der Uni. Aber noch mal zwei Stunden auf’m Bock? Kochale verspürte wenig Lust dazu.
Also fuhr er zur Firma, reichte die Schlüssel über den Tresen und machte sich an die Abrechnung. Mallwitz & Pasch nannte sich sein Laden, Abkürzung M. & P., im Taxifahrerjargon ‹Menschenhandel und Profit›. Kein Unfall war auf dem Bogen zu notieren, glücklicherweise, aber die ‹Hungerleuchte› oben auf’m Dach brannte nicht mehr.
Mallwitz brachte gerade seine Mitarbeiter auf Trab – «Zackzack! Arbeit schändet nicht!» –, fand aber noch Zeit, Kochale einen Zettel mit der Adresse des neuesten Berliner Edelpuffs in die Hand zu drücken. «Gibt auch Prozente!»
Kochale registrierte, daß er sich offenbar einen gewissen Ruf als Abspritz-Schlepper erworben hatte. Was hatte er wohl an sich, daß sich jeder traute, ihn nach geeigneten Örtlichkeiten zu fragen? Bloß gut, daß Hanna nichts davon wußte.
Raus hier, weiter! Was anderes machen … Action is satisfaction!
Hinunter auf die Straße. Startvorbereitungen.
Ritt auf der Yamaha. Tank tief heruntergezogen zum rabenschwarzen Triebwerk, flache Bank, Rasten weit hinten, die RD 250. Der Motor jubelt im Zweitaktfeuer. Im Slalom durch die Wagenschlangen, immer schneller. Abheben, hinauf zu einem anderen Planeten. Ein mohnroter Ritter, jagend auf der Asphaltprärie. Highway-Jacke (Rindnappa-Leder), Rennstiefel, Pilot-Helm. Sicherheitsdesign aus Fiberglas mit Doppelreflexwirkung für Tag und Nacht, aerodynamische Hochgeschwindigkeitsform.
Keine Lanze kann mich niedermähen! Märkischer Raubritter. Nickel Minkwitz, Caspar Gans von Puttlitz, Dietrich von Quitzow. Steige hoch, du roter Adler …
Quatsch!
Ich pack’s wieder. Ich komm wieder nach oben. Ich hol mir alles zurück … Ihr werdet euch noch wundern!
Kochale – nicht kleinzukriegen. Phoenix aus der Asche. In zehn Jahren hab ich alles wieder! Kochale hat die Kraft! Kochale hat den Mut! Kochale …
Rote Ampel an der Philharmonie. Stopp.
Kochale kam über die Kochstraße nach Kreuzberg hinein. Springer-Hochhaus. Kleiner Knick nach rechts, mit dem Lenker fast einen Bus gestreift, Doppeldecker, Linie 41. Bundesdruckerei, Oranienstraße. Linker Hand, am Moritzplatz, der Grenzübergang Heinrich-Heine-Straße. Immer noch viel Nachkriegsöde, Beginn SO 36. An einer Litfaßsäule die hingesprühte Information: Sie betreten den türkisch besetzten Sektor Berlins.
Kochale hielt am Oranienplatz, suchte nach einem halbwegs diebstahlsicheren Parkplatz und fand ihn vor den Portalen der AOK. Ringsum viel Grün; der Luisenstädtische Kanal war zugeschüttet und zu einem handtuchschmalen Park gestaltet worden, nach dem Ersten Weltkrieg schon. Aus dieser Zeit waren auch einige kaufhausähnliche Bauten verblieben. Er hatte keine Ahnung, was da mal dringewesen war. Nach Norden zu, zum Greifen nahe, die Mauer, parolenbeschmiert.
Ein Reisebus hielt, Kennzeichen OH; Ostholstein. Der fachgeschulte Fremdenführer sammelte seine Schäflein, beruhigte sie. «Tagsüber ist hier noch nie was passiert.» Trotzdem, diverse Handtäschchen wurden fester gepackt.
Kochale, auf der Suche nach seinem letzten Zigarillo, hörte kostenlos zu.
Der Mann, offensichtlich arbeitsloser Akademiker, Lehrer vielleicht, unheimlich gutes Artikulationsvermögen, gab sein Bestes.
«Vor uns haben wir SO 36, das hat sich vom früheren Postamt Süd-Ost 36 her erhalten, heute das Türken-Getto. In manchen Häuserblocks mehr als siebzig Prozent Türken. Von den Deutschen zieht weg, wer eben kann. Was noch hierbleibt, sind Rentner, Studenten, Sozialhilfeempfänger und ein bißchen Boheme – Maler, Schriftsteller, Dichter, Theaterleute. Hier in der Oranienstraße hat V.O. Stomps gewohnt, der Begründer der Eremitenpresse, ebenso Erwin Piscator, der große Berliner Theatermann.»
Die Holsteiner suchten nach einer Pinkelbude; einer wollte ein Eis.
Der Fremdenführer wurde lauter. «Kreuzberg – das ist die größte türkische Stadt außerhalb der Türkei; über 100000 Türken leben hier in West-Berlin, über 30000 allein in Kreuzberg. Die Mietskasernen und die verrotteten Häuser werden wir gleich auf unserem Weg zum Mariannenplatz besichtigen können. Bitte, alle zusammenbleiben!»
Kochale half einer Krankenschwester aus Fehmarn, Mittelalter schon, beim Einlegen ihres Films, und bekam solchermaßen noch mit, wie der schon leicht genervte Cicerone, auf die besungene Straße weisend, Aras Ören zitierte: «Und die Naunynstraße wurde / voll von frischem Thymiangeruch, / voll von frischem Haß, / voll Sehnsucht, / voll mit Hoffnung, / bedeckt mit Steppenduft …»
Die Krankenschwester aus Fehmarn vermißte ihre verbilligte Touristenkarte Bus/U-Bahn, und man begann den ganzen Reisebus auf den Kopf zu stellen.
Kochale hatte nichts Rauchbares mehr und marschierte in die Oranienstraße hinein, Richtung Görlitzer Bahnhof, um sich bei Meyerhoff, einem ausgeflippten Genie, Computerbauer und so, mit neuen Zigarillos zu versorgen.
Doch der Laden war zu. Am Schaufenster klebte ein Blatt Papier, das, von Kindern bearbeitet, nur noch schwer zu entziffern war: Wegen vorübergehender Ermordung geschlossen.
Meyerhoff also kaltgemacht. Kochale registrierte es nicht anders, als er eine 1:2-Niederlage Herthas in Worms registriert hätte. Nun ja. Wo jetzt Zigarillos kaufen? Er überlegte.
Er überlegte eine halbe Minute zu lang.
Plötzlich war die Hölle los. Ganze Heerscharen von Polizisten sprangen von den Mannschaftswagen, fünfzig Mann bestimmt, und setzten an, das Nachbarhaus zu stürmen. Auch dort hatten sich, was Kochale nicht aufgefallen war, Instandbesetzer eingenistet, um den Kapitalismus zu reparieren; Auswanderer nicht in ferne Länder, sondern in die Herzen unserer Städte. Der Hauseingang war mit Stacheldraht geschützt, die Polizisten prallten zurück, als man ihnen von oben her zurief, man würde ihn noch zusätzlich unter Strom setzen. Leuchtraketen zischten über die Straße, die ersten Steine knallten den Polizisten auf die Schutzschilde.
«Das Gesindel da oben müßt ihr schon ausräuchern», sagte Kochale. Das bewahrte ihn davor, einen schon geschwungenen Schlagstock auf den Kopf zu kriegen. Danach zog er es vor, in den nächsten Hausflur zu schlüpfen und über den angrenzenden Hinterhof das Weite zu suchen.
Theo wohnte am Erkelenzdamm, der, sich am zugeschütteten Kanal entlangziehend, ebenfalls in den Oranienplatz mündete und zu Kaisers und Eberts Zeiten eine sehr respektable Wohngegend gewesen war; auch Kochales Großonkel, Bankdirektor, hatte hier residiert. In einer dieser ehemals großbürgerlichen Wohnungen, mit Dienstbotenaufgang und so, hatte sich Theos WG etabliert, seine Wohngemeinschaft.
Kochale hatte beim Umzug geholfen, wie sonst. Theos Worte damals: «Das ist genau das Richtige für mich – ausgestiegen, aber nicht abgestiegen.» Und Kochale: «Wärste noch weiter in diesem Slum hier verschwunden, hättste mich zum letztenmal gesehen!» Kochale haßte Kreuzberg, diese verpißten Straßen, nix von dirty old town. «Da gibt’s nur eines für mich: abreißen, Kahlschlag! Und dann was Vernünftiges hingebaut.»
Die Tür zu Theos Wohngemeinschaft stand offen; zu klauen gab’s hier eh nicht viel, und das dauernde Geklingel der Kinder nervte über alle Maßen.
Kochale haßte dieses Loch, wie er Theos Domizil aufstöhnend nannte, und er hatte ihm diesen Umzug, raus aus der gemeinsamen Studentenbude, noch immer nicht verziehen.
Im endlos langen Flur brannte energiesparend eine müde Funzel von höchstens 25 Watt, es stank nach Sauerkraut. Dessen Genuß hatte sich Theo, so sehr er ansonsten alles verpönte, was als urdeutsch angesehen wurde, mit einem kleinen dialektischen Schlenker erlaubt: «Der Sauerkrautverzehr ist für mich aus zweierlei Gründen eine existentielle Notwendigkeit, denn einmal kann ich durch ihn meine absolute Vorurteilslosigkeit und Flexibilität beweisen, und zum anderen brauche ich ihn zur Reflexion über meine gesellschaftliche Identität und den Grad meiner Integration in den deutschen Kulturkreis.»
Am Ende des Flurs, mit den Fingern den Radetzkymarsch auf ein freiliegendes Gasrohr trommelnd, stand Theo und parlierte mit einem athletisch gebauten Herrn, den Kochale für den Hauswirt hielt («… bei euch wird doch die Miete mit’m Revolver kassiert»), der sich aber alsbald als der Kriminaloberkommissar Hans-Jürgen Mannhardt entpuppte, Sonderkommission SO 36.
«Mordfall Meyerhoff», erklärte Theo, «der kleine Laden hier, du weißt ja … Ich hab ’n Jahr lang Schach mit dem Typen gespielt, und nun hab ich kein Alibi … Wir suchen nur noch nach’m Motiv für meine Tat.»
«Er wollt dich nicht gewinnen lassen», lachte Kochale.
«Umgekehrt: Er hat mich nie verlieren lassen, und ich kann es nicht ertragen, immer Sieger zu sein!»
«Wir sind strikt gegen Gewinnspiele», echote Thea von hinten.
Mannhardt stand ihrer Heiterkeit recht hilflos gegenüber, reagierte aber durchaus gutartig. «Ich wollt doch bloß wissen, ob Sie Meyerhoffs Freundin kennen, die Dame mal gesehen haben – wir haben eine Menge Frauensachen bei ihm gefunden, Damenbekleidung …»
«Da hab ich nie eine bei ihm gesehen, bestimmt nicht.»
«Und mal drüber gesprochen hat er auch nicht?»
«Nicht daß ich wüßte. Wir haben kaum was Privates miteinander geredet.»
«Versteh ich nicht!» sagte Mannhardt.
«Wir haben uns nicht weiter ausgetauscht», erklärte Theo. «Meyerhoff hat sich nicht voll in unsere Zweierbeziehung eingebracht.»
Mannhardt wußte nicht so recht, ob er sich verscheißert fühlen sollte. «Dann hab ich ja wohl alles notiert, was …»
«Tut mir leid, daß ich Ihnen auch nicht mehr sagen konnte, als Sie ohnehin schon …»
Mannhardt startete seinen letzten Versuch und hielt ihm das Foto eines jungen Türken hin. «… sehen sich ja alle sehr ähnlich, für uns jedenfalls, aber das hier ist ein ganz besonderer Vogel: Turan, Niyazi Turan, aus der Reichenberger Straße hier nebenan. Drei Jahre wegen einer BTM-Sache, Rauschgift, und schwerer Körperverletzung. Sie werden sich erinnern: Erster Ausbruch aus dem neuen Ausländerknast in Tempelhof … Es gibt ein paar Zeugen, die ihn so etwa zur Tatzeit vor Meyerhoffs Laden gesehen haben wollen. Ich bin sicher, daß er sich hier irgendwo im Kiez versteckt hält. Haben Sie ihn vielleicht mal zufällig …?»
Theo betrachtete das Bild ein Weilchen, dann schüttelte er den Kopf. «Nein.»
«Macht nichts.» Mannhardt steckte Notizbuch und Foto in sein schwarzledernes Herrenhandtäschchen, das wie ein Kofferanhänger an seinem kräftigen Handgelenk baumelte. «Haben wir Meyerhoffs Mörder, ist er beim nächsten Massenausbruch doch wieder draußen aus’m Knast, und schießen wir gar bei seiner Festnahme, fällt die gesamte Presse über uns her.»
«Und was schlagen Sie da vor?» fragte Theo in seiner freundlich-hinterfotzigen Art.
Zum erstenmal grinste Mannhardt. «Als Beamter habe ich mir politische Mäßigung aufzuerlegen – Paragraph 53 Bundesbeamtengesetz. Aber wenn Sie mich nun für einen Ultrarechten halten, dann … Nur: Langsam wachsen die Köpfe der Hydra schneller nach, als wir sie wieder abschlagen können.»
«Da muß doch was an der Hydra faul sein», grinste Theo.
Mannhardt ging und knallte die Tür hinter sich zu.
«Was muffelste den denn so an?» sagte Kochale. «Der kann doch auch nichts dafür.»
«Polizist bleibt Polizist, auch wenn er noch so freundlich ist.»
«Willste alle Mörder frei rumlaufen lassen?» Kochale, auf dem Weg ins Wohnzimmer, stolperte über einen Haufen herumliegender Legosteine. «Mann! Seit ihr Weihnachten letztes Mal aufgeräumt habt …»
«Biste wieder mal auf deinem Ordnungstrip?» fragte Theo.
«Besser Trip als Tripper.» Kochale schaltete Theos ungebremst lärmende Stereoanlage – The Cramps, Trash as Thrash can be – ab. «Mein Trommelfell!»
«Die Capri-Fischer oder’s Deutschlandlied mußte dir schon selber mitbringen.»
«Mein Gott, Theo!»
Für die älteren Leutchen im Kiez war Theo das, was sie unter einem Gemütsathleten verstanden. Wenn er seine Nilpferdmassen übers Trottoir bewegte, den Emil-Jannings-Kopf vorsichtig ausgefahren, gab’s jedesmal ein mächtiges Hallo.
Verheiratet war er mit einer Dame, die alle Thea nannten, und die, stand sie auf einer Medizinalwaage, aufs Pfund genau dasselbe Lebendgewicht wie er zu vermelden hatte, was ihnen gestattete, manche Kleidungsstücke abwechselnd gemeinsam zu tragen.
Allen Frotzeleien ihrer Freunde über bestimmte anatomische Unmöglichkeiten zum Trotz hatten sie zwei Kinder in die Welt gesetzt, geradezu zart gebaute Kinder auch noch. Dennis war fünf und Sheila zwei. Ihre englischen Vornamen erklärten sich aus Theos Abneigung gegenüber allem, was gut deutsch war. So zärtlich er zu allen Kindern war: Hießen sie Michael oder Andreas, bekamen sie einige Nuancen Zuwendung weniger zu spüren.
Kaum war Kochale eingetreten, wurde er zum Essen genötigt. Schweinshaxe beziehungsweise Eisbein mit Sauerkraut und Erbsenpüree. Die beiden Schmuddelkinder, die unten an der Teppichstange herumturnten, wurden eilends hochgeschrien.
Thea trug auf einem Riesenteller dampfende Fleischberge herein. Kochale ließ seine Gabel kreisen, hatte im Nu das absolut knusprigste Stück herausgefunden und stach zu.
«Heh!» schrie Theo und schlug ihm das Fleisch von der Gabel. «Das ist mein Teller, du unverschämter Lümmel!»
Kochale staunte. Das, was er als die gemeinsame Nahrung für drei Erwachsene und zwei Kinder angesehen hatte, war also für Theo allein bestimmt. Obwohl sie sich von der Buddelkiste her kannten, neigte er noch immer dazu, Theos Fassungsvermögen zu unterschätzen.
«Leben ist Umsetzung von Materie in Lust», sagte Theo und hob seinen Humpen.
Kochale, für den das Essen nie mehr als bloße Notwendigkeit gewesen war, aß nur so viel, wie ihm der Anstand zu gebieten schien. Nicht umsonst, so hatte sein Vater immer gepredigt, gelte Völlerei als eine der sieben Todsünden, und ein wahrer Mann konnte nur derjenige werden, der zur Selbstbeherrschung in der Lage sei, auch beim Essen … Eine Haltung, die es ihm gestattete, die Kantinenzuschüsse bis hin zur Streikdrohung seiner Belegschaft zu kürzen.
«Sag mal …» Theo sah Kochale an, und zwar, da er gerade weit überm Teller hing, schräg von unten: «Was macht denn die BwL? Haste dich überhaupt mal wieder draußen inner Uni sehn lassen?»
«Was soll ich noch Betriebswirtschaft studieren, wo der Betrieb längst im Eimer ist?»
«Haste nich schon deine Diplomarbeit fertig – bis auf das letzte Kapitel?!»
«Na und?» Kochale bückte sich, um seine Papierserviette aufzuheben.
«Mensch, du kannst doch nicht einfach alles so schießen lassen!»
«Meinst du vielleicht, ich lauf da irgendwo als kleiner Angestellter rum und laß mir von jedem arrivierten Arschloch dämlich kommen?» Kochale knüllte die Serviette zusammen und warf sie auf den Teller.
«Das nicht. Aber als Direktionsassistent oder so», sagte Theo.
«Da kannste aber lange warten, daß mich da einer nimmt», lachte Kochale. «Wo sich inzwischen in ganz Deutschland rumgesprochen hat, welche Dinger die da bei uns in der Firma gedreht haben … Kochale nach Südamerika geflüchtet. Bilanzfälschungen größten Ausmaßes. Auch der Wirtschaftssenator muß gehen. Das Aus für Kochale. Schließung des Berliner Werks am 31. August. Achthundert Arbeitsplätze verloren – und so weiter und so weiter; als ob de das nicht selber weißt!» Kochale stürzte sein Bier hinunter. «Ich bin doch abgestempelt jetzt; meinst du denn, so einen wie mich, den nimmt man noch in irgendeiner Chefetage? So einer macht einem doch das Image kaputt!»
Theo sah ihn an. «Du kannst doch nicht dein Leben lang Taxe fahren, Mann, bei deinen Fähigkeiten!»
«Was machst du denn mit deinen Fähigkeiten?»
Eine berechtigte Frage, denn Theo nutzte den Marschallstab, den er im Tornister trug, bestenfalls als Pflanzholz, so sein eigener Vergleich, wenn er im Blumenkasten Feuerbohnen aussähen wollte. Sohn eines Landgerichtsdirektors und einer promovierten Studienrätin, im selben Berliner Nobelviertel aufgewachsen wie Kochale, Dahlem, hatte er erstklassige Zeugnisse gesammelt wie andere Leute Briefmarken, dazu Scheine und Diplome in Germanistik, Publizistik, Pädagogik. Programmiertes Berufsziel: Berliner Schulsenator, zumindest aber Stadtrat in einem der zwölf Berliner Bezirke. Und nun? Nun hauste er im Kreuzberger Kiez und unterrichtete vier Stunden, also einen Vormittag pro Woche, in einer Privatschule.
«Vier Stunden Unterricht in der Woche, das macht Spaß, das brauch ich, acting out, aber von der fünften an, da mag ich’s nicht mehr, da wird’s Entfremdung.»
Und da Thea halbtags als Kassiererin im Supermarkt arbeitete, kamen sie finanziell ganz gut über die Runden. Fehlte wirklich noch was für ihre WG-Kasse, dann machte Theo, obwohl unheimlich fluchend, irgendwas für die Berliner Sender; SFB und RIAS hatten ihn als freien Mitarbeiter ganz gern. Ein paar Mark brachte auch sein Job bei der Resozialisierung von Berliner Knackis.
Eigentlich hatte Theo ja SPD-Karriere machen wollen, und er war auch schon auf dem besten Weg dazu gewesen, aber da war ihm während einer Diskussion mit Jugendlichen und anderen Ausgeflippten ein Satz entfahren, der alle seine Pläne zunichte machen sollte, der Satz: Wer Mitglied dieser Partei ist, der kann sie unmöglich wählen! Das hatte ihm prompt die rote Karte der für ihn zuständigen Schiedskommission eingebracht.
«Noch ’n Nachtisch?» fragte Thea und knallte zwei Büchsen Ananas auf den Tisch. Ihr Job als Kassiererin bot ihr, der Ex-Mathematikstudentin, nicht nur weiterhin die Chance des Umgangs mit Zahlen, sondern auch die des verbilligten Einkaufs.
Theo war gerade mit Sheilas vollgekackter Windel beschäftigt und grunzte nur Unverständliches. Endlich hatte er die Pampers gelockert und konnte nun drangehen, ihren Po zu säubern. Mit Hilfe zweier Tempotaschentücher und seiner Serviette schaffte er es schließlich. Die volle Windel blieb, leicht zusammengefaltet, am Tischbein liegen.
Kochale drehte sich der Magen um, aber Theo machte sich mit dem Spruch «Der Mensch lebt nicht vom Kot allein» unverdrossen über die Ananas her.
Kochale wollte reden, wozu war er sonst hierhergekommen, reden über die bankrotte Firma, über seine Diplomarbeit, die unvollendet war und blieb, über Hanna, aber die Kinder, die gerade die Couch als Trampolin benutzten, machten mit ihrem Geschrei jedes Gespräch unmöglich. Kochale litt sichtlich. «Könnt ihr die nicht mal …!?»
«Die brauchen das», sagte Theo.
Als dann die lieben Kleinen endlich wieder in den Hof hinuntergelaufen waren, tranken sie Tee, Zimt-Tee, und aßen von Thea am Tisch zubereitete Waffeln.