Finanzielle Naturgesetze - Dieter Rüping - E-Book

Finanzielle Naturgesetze E-Book

Dieter Rüping

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Beschreibung

Trotz oder vielleicht gerade wegen der Finanzkrisen, die uns in den letzten Jahren gebeutelt haben, scheint sich der Kenntnisstand der Deutschen zu grundlegenden ökonomischen Begriffen und Sachverhalten eher zu verschlechtern. Diese Interpretation legt die letzte Untersuchung des deutschen Bankenverbandes aus dem Jahr 2011 nahe (durchgeführt durch das ipos Institut, Mannheim), aus der ich hier auszugsweise zitiere: So können danach zwar 63% der erwachsenen Bürger erklären, was eine Inflationsrate ist, lediglich 29% sind aber in der Lage, auch nur die ungefähre Höhe der Inflation in Deutschland anzugeben. Vor drei Jahren wussten noch fast 70%, was „Inflationsrate“ bedeutet, und 36% konnten deren ungefähre damalige Höhe angeben. Von den 18- bis 24-Jährigen können aktuell gar nur 6% die ungefähre Höhe der Inflationsrate in Deutschland nennen. Schlecht steht es auch um die Kenntnisse der Deutschen, wenn es um andere Aspekte des Finanz- und Wirtschaftswissens geht. So kann eine Mehrheit von 53% der Befragten nicht sagen, was ein „Investmentfonds“ ist. Hier ist mit 77% ebenfalls der Anteil der „Unwissenden“ unter den jungen Erwachsenen besonders groß. Zudem haben 56% der Deutschen nach eigenen Angaben von dem, was an der Börse geschieht, „keine Ahnung“. Angesichts solch bescheidener Befunde, aber wohl auch infolge der Verunsicherung durch die Finanz- und Staatsschuldenkrise, sind die Deutschen in der Einschätzung ihrer eigenen Finanzkompetenz mittlerweile deutlich zurückhaltender. Hatten 2009 noch zwei Drittel der Befragten angegeben, sich in Geld- und Finanzfragen gut auszukennen, ist es aktuell nur noch rund die Hälfte der Deutschen, die das für sich in Anspruch nimmt. Dabei sagen nur noch 10%, dass sie sich „sehr gut“ auskennen würden, vor drei Jahren waren es mit 22% mehr als doppelt so viele. Quelle: www.bankenverband.de Sie sehen also, Sie sind mit Ihrem Bedürfnis nach Informationen und Ihrem Wissensdurst in bester Gesellschaft. Mit diesem Buch halten Sie nun endlich den Schlüssel zu mehr nützlicher finanzieller Bildung in der Hand. Der Autor, Dieter Rüping, Jahrgang 1954, ist seit dem Jahr 2000 in der Finanzdienstleistung tätig und hat Erfahrungen sowohl auf Bankenseite wie auch bei einem Finanzvertrieb gesammelt. Heute führt er ein Maklerbüro für private Kunden in der Wedemark, nördlich von Hannover.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2013

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Der Autor, Dieter Rüping, Finanzwirt, Jahrgang 1954, verheiratet, lebt in der Wedemark, nördlich von Hannover.

Er ist seit dem Jahr 2000 in der Finanzdienstleistung tätig und hat als Vermögensberater Erfahrungen sowohl bei einem Finanzvertrieb wie auch auf Bankenseite gesammelt. Heute führt er ein Maklerbüro und arbeitet als unabhängiger Finanzmakler für private Kunden.

Alle Aussagen in diesem Buch spiegeln die persönliche Meinung des Verfassers wider und sind nicht als Anlageempfehlungen nach Wertpapierhandelsgesetz zu verstehen.

Alle Berechnungen und sonstige Angaben in diesem Buch sind mit äußerster Sorgfalt erstellt, dennoch kann keine Garantie für die Richtigkeit übernommen werden.

Obwohl die in diesem Buch enthaltenen Angaben Quellen entnommen wurden, die als zuverlässig erachtet werden, kann für deren Richtigkeit keine Gewähr übernommen werden.

Für Brenda

und für meine Eltern

Dieter Rüping

Finanzielle Naturgesetze

Einfach erklärt!

2. Auflage

www.tredition.de

© 2013 Autor: Dieter Rüping

Umschlaggestaltung: Dieter Rüping

Grafiken: Dieter Rüping

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

ISBN: 978-3-8495-0288-1

Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

INHALT

VORWORT

11 FRAGEN

PREIS, KURS, PERFORMANCE, RENDITE

DIE DREI VERMÖGENSEBENEN

DREIECKSVERHÄLTNISSE

ZEIT, ZINS UND ZASTER

Zeit und Zinseszins

Zeit und Aufwand

Zeit und Auswahl

INFLATION, KOSTEN, STEUERN, SCHULDEN

Geldentwertung

Kosten

Steuern

Staatliche Förderung

Schulden

CHANCE UND RISIKO

Gefährliche Sicherheit

Ein inniges Verhältnis

Wertschwankungen

Risikomanagement

Investment und Spekulation

PSYCHOLOGIE

Selbsttäuschung

Verstehen ist besser als vertrauen

Aufschieberitis

Fatalismus

Was man hat, das hat man

Was man selbst erlebt hat

Im Land der Scheinriesen

WISSEN MACHT SCHLAU

Informationen sammeln

Ratings, Rankings, Risikoklassen

RISIKOMANAGEMENT

RAHMENBEDINGUNGEN

Check der Lebenssituation

Berufsrisiko

Gesetzesrisiko

DIVERSIFIKATION ALLGEMEIN

Sparen oder Anlegen

Markowitz

Korrelation

Die Anlage“filtertüte“

DIVERSIFIKATION NACH ANLAGEKLASSEN

Pizza Prinzip

Core-Satellite

ZEITMANAGEMENT

Langfristigkeit

Antizyklisch investieren

Zeitliche Diversifikation

Gewinnmitnahme

Stopp-Loss Methode

Rebalancing

Darwin Prinzip

Cost-Average-Effect

Lebensaltersquote

GARANTIEMODELLE

Stiftung Warentest

Wertsicherungskonzepte

PROGNOSEVERFAHREN

Charttechnik

Fundamentalanalyse

Megatrends

Konjunkturzyklen

HIN UND HER MACHT TASCHEN LEER

WAS IST WAS - ANLAGEWELTEN

GELDWERTE

SACHWERTE

ALTERNATIVE

ANLAGEKLASSEN / ANLAGEINSTRUMENTE

DIREKTANLAGEN

FONDS

ANLAGEKLASSEN IM EINZELNEN

GELDWERTE

SACHWERTE

WO ERHÄLT MAN WAS

WAS KOSTET WAS

DIE ANTWORTEN ZU 11 FRAGEN

NACHBEMERKUNG

ZINSUHREN

GLOSSAR

QUELLENANGABEN/INFORMATIONSQUELLEN

VORWORT

Was Sie von diesem Buch erwarten können

Im Rahmen meiner Beratungstätigkeit stelle ich immer wieder fest, wie wenig die meisten Menschen über elementare Grundlagen der Finanzplanung wissen. Völlig unabhängig von sozialer und wirtschaftlicher Stellung fehlt bei vielen das Gefühl für Größenordnungen und Zusammenhänge. Ob Gehirnchirurg oder Rechtsanwalt, ob Arbeiter oder kaufmännische Angestellte ... allenthalben stößt man auf Orientierungs- und Ratlosigkeit. Daraus folgt dann meist eine Finanzplanung, die den Namen nicht verdient: ein Sammelsurium verschiedenster Anlageinstrumente, die nicht zusammenpassen, mit dem zwangsläufig daraus zu erwartenden eher kläglichen Ergebnis.

So müssen also sehr viele meiner Klienten erst auf ein Wissensniveau gebracht werden, das es ihnen erlaubt, meine Vorschläge für ihren Vermögensaufbau kritisch zu prüfen. Ich würde ihnen gern auch geeignete Literatur an die Hand geben, doch obwohl der Markt voll ist mit Finanzratgebern aller Art, habe ich bisher nichts gefunden, das kompakt und leicht verständlich elementare finanzielle „Naturgesetze“ erklärt und die dringend notwendige finanzielle Allgemeinbildung fördert.

Dieses Buch soll die angesprochenen Wissenslücken schließen, und zwar möglichst so, dass es auch noch Spaß macht. Es soll die Grundlagen für gut überlegte Entscheidungen bei der privaten Finanzplanung liefern. Ich hoffe, das ist gelungen und ich freue mich über jedes Feedback und alle Anregungen zur Verbesserung. Diese zweite Auflage wurde ergänzt, erweitert, z. T. auch gestrafft, und den aktuellen Entwicklungen und Erkenntnissen angepasst.

Ich verspreche an dieser Stelle feierlich, Sie nicht mit zu vielen Details und Formeln zu quälen, sondern Sie mit nützlichem Grundlagenwissen auszustatten, das Ihnen hilft, Erfolg versprechende Finanzstrategien zu entwickeln.

11 FRAGEN

1. Wer hat wohl nach 30 Jahren mehr Geld auf dem Konto: Sparer A, der 30 Jahre lang 100,- € spart, oder Sparer B, der zum gleichen Zinssatz nur 15 Jahre lang 200,- € spart und das Geld dann weitere 15 Jahre liegen lässt?

Sparer ........ ist im Vorteil.

2. Bei 2% Inflation jährlich hat mein Geldvermögen nach 30 Jahren ca.

10% 30% 50% an Wert verloren.

3. Um bei einem Zinssatz von 6% innerhalb von 30 Jahren 100.000,- € anzusparen,

muss ich rund 25,- € 50,- € 75,- € 100,- € monatlich aufwenden.

4. Um beim gleichen Zinssatz innerhalb von 20 Jahren den gleichen Betrag zu sparen, muss ich das

2-, 3-, oder 4-fache aufwenden.

5. Wenn ich zwischen einer Geldanlage mit einer Kostenbelastung von 5% und einer weiteren mit 15% Kosten zu wählen hätte, müsste mir die teurere Geldanlage über einen Anlagezeitraum von 30 Jahren

1%, 2%, 3%, 4%, 5% mehr Rendite bringen, um den Kostennachteil wieder auszugleichen.

6. Wenn ich den Beginn meines mit 6% jährlich verzinsten Sparplanes über 100,- € monatlich noch ein Jahr aufschiebe, hat mich das nach 30 Jahren ca.

...... % Rendite gekostet.

7. Wenn ich 1,- € 30 Jahre lang zu 3% Verzinsung anlege, habe ich am Ende

.......…..... €

8. Der „Cost-Average-Effekt“ kommt zum Tragen bei

Fonds-Sparplänen

Festverzinslichem Sparen

9. Ein Rentenfonds ist eine Anlage für die Rente

Ja

Nein

10. Wenn sich mein Vermögen dank geschickter Geldanlage verdoppelt hat, dann beträgt der Wertzuwachs

100%

200%

11. Es ist richtig, immer erst Schulden abzubauen, bevor man anfängt, Vermögen aufzubauen!

Ja

Nein

Kommt drauf an...

Wenn Sie bei der Beantwortung einiger Fragen unsicher sind, ist dieses Buch genau das richtige für Sie, denn diese und viele andere Fragen werden auf den folgenden Seiten beantwortet. Vergleichen Sie zum Schluss, wo Sie richtig oder wie weit Sie daneben lagen. Viel Spaß dabei!

PREIS, KURS, PERFORMANCE, RENDITE

Mit diesen goldenen vier wichtigen Begriffen steigen wir in die Welt der Vermögensmehrung ein, denn sie werden Ihnen immer wieder begegnen und es ist wichtig, von Anfang an zu wissen, was dahinter steckt.

Der Preis hat in der Welt der Finanzen die gleiche Bedeutung wie im heimischen Supermarkt. Wenn Sie einen Artikel (eine Aktie, einen Fondsanteil, eine Anleihe usw.) kaufen möchten, ist dafür der aktuelle Preis zu entrichten. Auf dem Finanzmarkt gibt es allerdings durchaus Artikel, für deren Erwerb man, zumindest vordergründig, nichts bezahlen muss. Das ist aber im Augenblick noch nicht wichtig, wir kommen später darauf zurück.

Der Kurs beschreibt den Verlauf der Preisentwicklung für bestimmte Finanzartikel im Laufe der Zeit. Es ist üblich, ihn in Form einer Liniengrafik darzustellen.

Die Performance stellt die Wertentwicklung eines Finanzproduktes innerhalb einer definierten Zeitspanne dar. Sie kann z. B. pro Jahr oder aufaddiert (kumuliert) angegeben werden. Wenn sich eine Geldanlage im Wert verdoppelt hat, z. B. von 100,- € auf 200,- €, dann hat sie im entsprechenden Zeitraum eine Performance von 100% gezeigt.

DIE DREI VERMÖGENSEBENEN

Vermögensplanung an sich ist eine vielschichtige Angelegenheit. Man kann sie aber zunächst auf ein einfaches Schema mit drei Ebenen reduzieren, das bei der strategischen Planung hilft:

In der übergeordneten zweiten Schicht sparen Sie auf bestimmte Ziele hin. Das kann ein Urlaub ebenso sein, wie das neue Auto oder spätere Ausbildungskosten für die Kinder. Dabei kommt es natürlich darauf an, das gewünschte Kapital zum entsprechenden Zeitpunkt auch sicher zur Verfügung zu haben. Darum sollten Sie Anlageformen meiden, die starken Schwankungen ausgesetzt sind - um so mehr, je weniger flexibel Sie mit dem Auszahlungszeitpunkt sein können. Die Renditeerwartung bewegt sich dann zwischen 1% und 5% p.a.

Die dritte Ebene gehört dann dem langfristigen Vermögensaufbau, der in der Regel die Gestaltung eines komfortablen Ruhestands ermöglichen soll. Je nach Zielsetzung und entsprechendem Zeithorizont setzen Sie, verteilt auf verschiedene Anlageklassen, die hierfür die geeigneten Mittel ein, über die wir noch reden werden. Renditen innerhalb eines Korridors von 6% bis 10% p.a. sind nicht unrealistisch und auch keineswegs nur mit unseriösen oder extrem riskanten Geldanlagen zu erreichen! Später mehr dazu.

Dieser dritten Ebene gilt in diesem Buch unsere ganze Aufmerksamkeit, weil hier die finanziellen Naturgesetze besonders spürbar sind und am folgenreichsten zur Wirkung kommen.

DREIECKSVERHÄLTNISSE

Wie so oft im Leben hat alles mindestens seine zwei Seiten. Wenn es um Geldvermehrung und Vermögensaufbau geht, sind es, der gängigen Theorie zufolge, sogar drei:

Diese Illustration [2] ist ein Klassiker. Sie zeigt, dass die Kriterien Sicherheit, Verfügbarkeit und Rendite nicht gleichzeitig zu haben sind, sondern dass man gezwungen ist, sich zu entscheiden, welches Kriterium Vorrang haben soll. Dieses Modell hinkt allerdings an allen drei Ecken. So steht der Faktor Sicherheit hier als Synonym für „Kapitalerhalt“. Dabei wäre Sicherheit in Bezug auf die Erreichbarkeit der finanziellen Ziele für uns hoffnungsvolle Geldanleger doch viel interessanter, oder nicht? Auch der Punkt Verfügbarkeit spielt immer dann keine große Rolle, wenn es um langfristigen Vermögensaufbau geht. Davon abgesehen muss eine ständig „flüssig zu machende“ Anlage ohnehin ja auch gleichzeitig sicher sein, sonst wäre es mit der Verfügbarkeit nicht weit her. Darum ist die Liquidität bei im Wert schwankenden Anlagen (wie z. B. Aktien) oft ein eher theoretischer Wert, zumindest, wenn die Kurse im Keller sind. Denn dann ist akuter Geldbedarf mit der Realisierung von Verlusten verbunden. Der Faktor Zeit hingegen, der immer eine wesentliche Rolle spielt, (die wir später noch genau unter die Lupe nehmen werden), kommt in diesem Modell gar nicht vor.

Dabei gibt es doch eine sehr einfache „Dreiecksformel“ der Vermögensmehrung, die im Grunde jeder kennt:

Lassen Sie uns darum ein neues Dreieck kreieren, das alle wesentlichen Einflussfaktoren berücksichtigt und uns zukünftig als Leitmotiv dienen kann. Es ist zugegebenermaßen etwas komplexer.

Der Erfolg Ihrer Geldvermehrungsbemühungen hängt von etlichen Einflussgrößen ab, die hier in der Grafik [3] gezeigt werden. Ich unterscheide zwischen harten - nämlich kalkulierbaren - und weichen Faktoren, die sich nicht eindeutig in Punkt und Komma ausdrücken lassen.

Harte Faktoren:

Rendite

Zeit: der zur Verfügung stehende Zeitraum und der Zeitpunkt der Anlage

Kapital: Die Höhe des Anfangskapitals bzw. die Höhe der Einzahlungen

Kosten

Steuern

Inflation

Weiche Faktoren:

Risiken

Chancen

Der Umgang mit den weichen Faktoren wird unter anderem vom Wechselspiel zwischen Informationen und psychologischen Effekten beeinflusst, über die wir später noch reden werden.

Die drei Hauptelemente Rendite, Kapital und Zeit beeinflussen sich gegenseitig und der seltenste Fall ist der, dass alle drei im Überfluss vorhanden sind. Das entsprechende finanzielle Naturgesetz ist ganz einfach: Wenn es an einer Ecke hapert, muss an den anderen Ecken ein Ausgleich stattfinden. Wenn es an zwei Ecken hapert, ist die Lage ernst, aber nicht hoffnungslos, wenn es an allen drei Ecken hapert, stecken Sie in Schwierigkeiten, es sei denn, Sie streichen beizeiten noch einen schönen Lottogewinn ein.

Wenn es Ihnen an Kapital und auch an den nötigen flüssigen Mitteln für hohe Sparbeiträge fehlt, können nur ausreichend Zeit und eine attraktive Rendite dieses Manko ausgleichen. Wenn auch die Zeit knapp ist, etwa weil Sie bereits einem älteren Semester angehören, wird es ganz schön knifflig, denn Sie benötigen dann zum Ausgleich eine entsprechend hohe Rendite. Die ist aber auf kurze Zeiträume nur im Verbund mit recht hohem Risiko zu erhalten, nämlich mindestens dem Risiko, den notwendigen Wertzuwachs nicht zu erreichen oder, schlimmer noch, sogar Verluste zu erleiden.

Wenn Sie hingegen noch sehr viel Zeit haben, aber ein ängstlicher Mensch sind, können Sie evtl. auf den einen oder anderen Renditepunkt verzichten und müssen trotzdem keinen besonders hohen finanziellen Aufwand betreiben. Später betrachten wir diese Gesetzmäßigkeiten noch genauer.

Von allen angesprochenen Faktoren gilt Zeit als der mächtigste, der in den folgenden Kapiteln immer wieder auftaucht und über Erfolg oder Misserfolg mitbestimmt. Er kann durch einen frühen Einstieg genutzt, aber nicht beliebig vermehrt werden. Wer den rechtzeitigen Zeitpunkt einmal verpasst hat, kann diesen herben Verlust nur über die beiden anderen Faktoren ausgleichen.

Die Rendite resultiert zu einem erheblichen Anteil aus der Auswahl Ihrer Anlageinstrumente. Hier liegt der goldene Schlüssel zum Erfolg, denn auf diesem Gebiet finden Sie die besten Auswahl- und Gestaltungsmöglichkeiten.

Das Anfangskapital schließlich hat man oder man hat es nicht. Für den Fall, dass Sie in diesem Punkt, wie die meisten Ihrer Zeitgenossen, ein bedauernswertes Defizit verspüren, verlieren Sie nicht den Mut. Dann müssen eben ersatzweise regelmäßige Beträge her. Wie Sie sich denken können, kommt der Größenordnung Ihrer Aufwendungen im einen wie im anderen Fall eine nicht unerhebliche Bedeutung zu.

FAZIT:

Das alte magische Dreieck hat seinen Zauber verloren.