Finanzierung in Fällen und Lösungen - Ralf Kesten - E-Book

Finanzierung in Fällen und Lösungen E-Book

Ralf Kesten

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Beschreibung

Das Basiswissen „Unternehmensfinanzierung“. Anhand von 50 Beispielfällen mit ausführlichen Lösungsskizzen führt dieses Lehrbuch in das komplexe und teils abstrakte Thema der Unternehmensfinanzierung ein. Praxisnah und anschaulich vermittelt es Ihnen die elementaren Grundkenntnisse der relevanten Finanzierungsformen und der wichtigsten Finanzierungsderivate. Behandelt werden neben den begrifflichen und inhaltlichen Grundlagen unter anderem die Innenfinanzierung (einschließlich Factoring und Asset Backed Securities), die externe langfristige Eigenkapital- und Fremdfinanzierung (einschließlich Going Public und Finance Leasing), die sog. Mezzanine Finance (einschließlich Venture Capital und Projektfinanzierung), die kurzfristige Kreditfinanzierung, unbedingte bzw. bedingte Termingeschäfte (Futures, Forwards und Optionen) sowie Finanzswaps und Kreditderivate. Als „praktische“ Fallsammlung eignet sich dieses Lehrbuch sowohl zur Vorbereitung auf die Prüfung als auch für die Anwendung in der täglichen Praxis. Inhalt: Begriffliche und inhaltliche Grundlagen. Innenfinanzierung. Eigenkapitalfinanzierung. Langfristige Fremd- bzw. Kreditfinanzierung. Mezzanine Finance. Kurzfristige Fremdfinanzierung. Finanzierungsderivate.

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Seitenzahl: 373

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NWB Verlag GmbH & Co. KG, Herne

Alle Rechte vorbehalten.

Dieses Buch und alle in ihm enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahmen der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages unzulässig.

ISBN: 978-3-482-78631-0

Vorwort

Dieses Lehrbuch versucht den Leser in das (zurecht) als komplex und teils abstrakt wahrgenommene Thema der Unternehmensfinanzierung auf der Grundlage von 50 Fällen mit ausführlichen Lösungsskizzen einzuführen. Besonderes Augenmerk wird auf eine möglichst hohe Anschaulichkeit, praktische Relevanz und theoretische Fundierung gelegt. Vereinfachungen in der Darstellung werden dort vorgenommen, wo sie didaktisch sinnvoll erscheinen. Die Fälle sind in sechs Kapitel eingeordnet:

Die ersten sieben Fälle dienen der Einführung in die begrifflichen und inhaltlichen Grundlagen der Unternehmensfinanzierung und beinhalten auch das Erstellen und Planen von Cashflow-Statements. Im zweiten Kapitel (Fälle 8 bis 12) werden Finanzierungsmaßnahmen erörtert, die der sog. Innenfinanzierung zuzuordnen sind und auch das echte Factoring sowie Asset Backed Securities umfassen. Abschnitt 3 (Fälle 13 bis 17) hat die Eigenkapitalfinanzierung zum Inhalt. Neben der Kapitalerhöhung und dem Going Public bei Aktiengesellschaften wird auch ein Überblick zu den Möglichkeiten bei den sog. nicht emissionsfähigen Unternehmen gegeben. Im Rahmen der Fremdfinanzierung (Kapitel 4) stehen in den Fällen 18 bis 31 langfristige Fremdfinanzierungsverträge wie Schuldverschreibungen und Sonderformen, aber auch das Finance Leasing, im Fokus. Lassen sich Finanzierungsformen nicht mehr zweifelsfrei der Eigen- oder der Fremdfinanzierung zuordnen, sammelt man diese unter der Rubrik „Mezzanine Finance“ (Fälle 32 bis 39 in Abschnitt 5), der auch das Venture Capital und das in der Regel internetbasierte Crowdfunding zuzuordnen sind. Mit den Fällen 40 bis 50 zu den sog. Finanzierungsderivaten (u. a. Optionen, Futures und Swaps) endet in Kapitel 6 die Reise durch unsere vielfältige Finanzierungswelt.

In das Buch sind meine langjährigen Erfahrungen aus der Praxis des industriellen Investitions- und Finanzmanagements sowie aus der Lehrtätigkeit als Professor an der dual ausbildenden Hochschule Nordakademie gAG eingeflossen.

Die allerersten Zeilen entstanden mit der Geburt meiner Tochter Paula. Ihr ist dieses Buch gewidmet.

Kein Arbeitsergebnis ist jemals vollkommen. Daher freue ich mich über konstruktive Anregungen unter der Mailadresse [email protected].

Kölln-Reisiek, im September 2015Ralf Kesten

I. Einführung

Fall 1: Investition und Finanzierung als strukturgestaltende Prozesse in Unternehmen

Zur Zukunftsgestaltung in Unternehmen werden Investitionen ausgelöst, die finanziert werden müssen.

Aufgabe:

Erläutern Sie, was man unter Unternehmen, Investition und Finanzierung verstehen kann.

Lösung:

Unternehmen lassen sich als Institutionen interpretieren, die vornehmlich Ziele verfolgen, welche sich aus dem Handlungsmotiv des Einkommensstrebens ableiten lassen.1) Vereinfacht gesagt stellen Unternehmen „Zahlungsproduktionsmaschinen“ dar: Ihre Kernaufgabe ist es, für die mit dem Unternehmen finanziell verknüpften Interessengruppen (insb. Kapitalgeber, Arbeitnehmer und Fiskus bzw. Staat) Einkommensströme zu erwirtschaften. In der Betriebswirtschaftslehre hat sich für diese eher ganzheitliche Sicht der Begriff „Wertschöpfung“ (value added) etabliert (vgl. Abb. 1): Unter Nutzung von Leistungen anderer Unternehmen auf vorgelagerten Wirtschaftsstufen (sog. Vorleistungen wie Material- oder Warenaufwand, aber auch verbrauchte Potentialfaktorleistungen von Betriebsmitteln, deren finanzielles Äquivalent als Abschreibungen bezeichnet wird) entsteht auf der betrachteten Wirtschaftsstufe eines Unternehmens die Wertschöpfung als Saldo aus der eigenen Leistung (insb. Umsatzerlöse) und den Vorleistungen (sog. Entstehungsrechnung). Diese stiftet den Interessengruppen ein Einkommen und wird auf die Anspruchsgruppen als Kapital-, Arbeits- sowie Staatseinkommen in jeder Wirtschaftsperiode verteilt (sog. Verteilungsrechnung).

Während die Gruppen „Arbeitnehmer“, „Fiskus“ sowie „Fremdkapitalgeber“ ihre Einkommensansprüche auf Basis von Vertragsbeziehungen durchsetzen, müssen sich die finanziellen Eigentümer (Shareholder, Gesellschafter, Eigenkapitalgeber) aus der dann noch verbleibenden Wertschöpfung befriedigen (sog. „Gewinn“ bzw. Jahresüberschuss JÜ als Restgröße). Daher besteht für Eigenkapitalgeber ein besonderes Risiko aus der Unternehmenstätigkeit, weshalb sie die Weisungsbefugnis im Unternehmen ausüben dürfen und ein besonderes Interesse am Erhalt der Einkommensquelle „Unternehmen“ besitzen. Im Idealfall soll ihr Gewinn als Einzahlungsüberschuss (Cashflow) vorliegen und mindestens ein Niveau aufweisen, das einem Einkommen aus vergleichbaren alternativen Geldanlagemöglichkeiten der Eigenkapitalgeber für ihr investiertes Reinvermögen entspricht. Zu der Weisungsbefugnis von Eigentümern gehört u. a. auch die Strukturgestaltung im Unternehmensbereich, mit der attraktiv erscheinende Strategien auf den Absatz- und Beschaffungsmärkten verwirklicht werden. Diese Strukturgestaltung löst vielfältige Investitions- und Finanzierungsmaßnahmen aus, die angesichts des Gewinn- bzw. Einkommensstrebens oftmals auf ihre monetären Konsequenzen aus Eignersicht reduziert werden, was die betriebswirtschaftliche Begriffsbildung von Investition und Finanzierung geprägt hat:

Investitionen werden durch einen Zahlungsstrom charakterisiert, der i. d. R. mit Auszahlungsüberschüssen beginnt, auf die in späteren Zeitpunkten (hoffentlich) Einzahlungsüberschüsse folgen.
Finanzierungen werden durch einen Zahlungsstrom charakterisiert, der i. d. R. mit Einzahlungsüberschüssen beginnt, auf die in späteren Folgeperioden Auszahlungsüberschüsse folgen.
ABB. 1: Die Kennzahl Wertschöpfung als ganzheitliche Erfolgsgröße einer Periode

Beiden Definitionen liegt folgende Sichtweise zugrunde: Die Auszahlung für eine Investitionsmaßnahme (bspw. Kauf einer Maschine) löst einen zusätzlichen Bedarf an Finanzmitteln (meistens Geld) aus, der durch Auswahl einer geeigneten Finanzierungsform (bspw. Darlehen oder Bareinlage der Eigentümer) zu decken ist. Durch die dann im Zeitablauf entstehenden Einzahlungsüberschüsse aus der Investition (bspw. operativer Cashflow aus der Vermarktung der mit der Maschine hergestellten Produkte) können die Finanzierungspartner entlohnt werden (im Falle einer Kreditaufnahme lassen sich die operativen Cashflows zur Begleichung von Zins- und Tilgungsansprüche der Geldgeber verwenden). Investitions- und Finanzierungsprozesse lösen damit i. d. R. entgegengesetzte Zahlungsströme aus, weshalb man sie als „zwei Seiten einer Medaille“ begreifen kann. Allerdings sind es nicht nur die finanziellen Konsequenzen, durch die sich eine Finanzierungsmaßnahme charakterisieren lässt. In der Unternehmenspraxis sind sowohl aus Sicht möglicher Geldgeber als auch aus Sicht eines Gelder nachfragenden Unternehmens mindestens die folgenden Aspekte zusätzlich entscheidungsrelevant:

Vertragsbedingungen,
Sicherheiten sowie

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