Finde den Tempel in dir - Antonia Kemkes - E-Book
SONDERANGEBOT

Finde den Tempel in dir E-Book

Antonia Kemkes

0,0
15,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 15,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Im Außen suchen? Im Inneren finden! Sehnst du dich auch nach einem Ort, an dem du dich jederzeit geborgen fühlst? An dem du Kraft tanken kannst und zu innerer Stärke findest? Die erstaunliche Wahrheit ist, dass jede und jeder von uns einen solchen Ort hat: in sich selbst. Antonia Kemkes, Expertin für Entspannung, Burnout-Prävention und Stressbewältigung, zeigt dir drei Wege, die zu deinem inneren Tempel führen: Meditation, Yoga und Bodyscan. Und sie offenbart dir den Schlüssel zu diesem magischen Ort: Achtsamkeit. Dabei überführt sie die uralte östliche Weisheit behutsam ins Heute und gibt dir Tipps und Übungen an die Hand, die alltagstauglich sind und jederzeit nutzbar – auch in herausfordernden Situationen. Schritt für Schritt lernst du, immer sicherer zu deinem inneren Tempel zu finden, bis du ganz selbstverständlich in ihm ruhst, egal was »da draußen« passiert. Dieses Buch ... - ... zeigt dir einen Weg, wie du Achtsamkeit und Stille im Alltag entwickelst und daraus neue Kraft schöpfst. - ... bietet zahlreiche Übungen, die du ganz einfach gleich selbst anwenden kannst, z. B. "Begegne deinem Affengeist", "Gefühle benennen" und "Die drei Atemräume entfalten". - ... ist liebevoll gestaltet, mit vielen Fotos und Illustrationen - auch toll als Geschenk geeignet!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 158

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Hinweis zur Optimierung

Unsere eBooks werden auf kindle paperwhite, iBooks (iPad) und tolino vision 3 HD optimiert. Auf anderen Lesegeräten bzw. in anderen Lese-Softwares und -Apps kann es zu Verschiebungen in der Darstellung von Textelementen und Tabellen kommen, die leider nicht zu vermeiden sind. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Impressum

© eBook: 2022 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2022 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

GU ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, www.gu.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Projektleitung: Stella Schossow

Lektorat: Diane Zilliges

Bildredaktion: Nele Schneidewind

Covergestaltung: ki36 Editorial Design, München, Daniela Hofner

eBook-Herstellung: Maria Prochaska

ISBN 978-3-8338-8624-9

1. Auflage 2022

Bildnachweis

Coverabbildung: Istockphoto und Shutterstock

Illustrationen: Claudia Klein (http://www.claudiaklein.net/)

Fotos: Alice Vogel; Adobestock; Istock; Unsplash: (Birger Strahl; Aron Visuals; Wesley Tingey; Alexander; Jamie Street; Jeremy Perkins; Lauren Mancke; Shashi Chaturvedular)

Syndication: www.seasons.agency

GuU 8-8624 09_2022_01

Unser E-Book enthält Links zu externen Webseiten Dritter, auf deren Inhalte wir keinen Einfluss haben. Deshalb können wir für diese fremden Inhalte auch keine Gewähr übernehmen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich. Im Laufe der Zeit können die Adressen vereinzelt ungültig werden und/oder deren Inhalte sich ändern.

Die GU-Homepage finden Sie im Internet unter www.gu.de

www.facebook.com/gu.verlag

Garantie

LIEBE LESERINNEN UND LESER,

wir wollen Ihnen mit diesem E-Book Informationen und Anregungen geben, um Ihnen das Leben zu erleichtern oder Sie zu inspirieren, Neues auszuprobieren. Wir achten bei der Erstellung unserer E-Books auf Aktualität und stellen höchste Ansprüche an Inhalt und Gestaltung. Alle Anleitungen und Rezepte werden von unseren Autoren, jeweils Experten auf ihren Gebieten, gewissenhaft erstellt und von unseren Redakteur*innen mit größter Sorgfalt ausgewählt und geprüft. Haben wir Ihre Erwartungen erfüllt? Sind Sie mit diesem E-Book und seinen Inhalten zufrieden? Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung. Und wir freuen uns, wenn Sie diesen Titel weiterempfehlen, in ihrem Freundeskreis oder bei Ihrem Online-Kauf.

KONTAKT ZUM LESERSERVICE

GRÄFE UND UNZER VERLAG Grillparzerstraße 12

Wichtiger Hinweis

Die Inhalte dieses Buches wurden sorgfältig recherchiert und haben sich in der Praxis bewährt. Alle Leserinnen und Leser sind jedoch aufgefordert, selbst zu entscheiden, ob und inwieweit sie die Übungsanleitungen und Anregungen umsetzen wollen und können. Die Autorin und der Verlag übernehmen keine Haftung für die Resultate.

AUF DER SUCHE NACH FREIHEIT

WAS ICH IN ASIEN SUCHTE, FAND ICH IN MIR SELBST. IN DIESEM BUCH ZEIGE ICH DIR DEN WEG.

EINE LANGE REISE … UND EINE ALLTAGSTAUGLICHE ABKÜRZUNG

Damals in einem Tempel im Süden Thailands, in einer kleinen Zelle mit einem Bett aus Stein und einem Kissen aus Holz hätte ich mir niemals träumen lassen, dass ich Jahre später die Praxis, die dort von den Mönchen gelehrt wurde, in großen Unternehmen mit Unterstützung der Krankenkassen unterrichten würde. Schon damals allerdings hatte ich das Gefühl, dass ich hier im östlichen Teil dieser Welt Antworten auf Fragen finde, die ich in meiner Heimat vergeblich gesucht hatte.

Immer wenn in Deutschland die kalte Jahreszeit anbrach und im Januar der Frühling so unendlich weit weg zu sein schien, zog es mich nach Thailand. Weihnachten zu Hause im Schnee zu feiern, mit einem Flugticket nach Bangkok in der Tasche, fühlte sich gut an. Die Aussicht, in wenigen Wochen dem Winter entfliehen zu können, den warmen Sand unter den Füßen zu spüren und in einer Hängematte den rauschenden Wellen beim Kommen und Gehen zu lauschen, hatte für mich etwas sehr Beruhigendes.

In dem Leben, das ich zu Hause führte, hatte ich oft das Gefühl, mich selbst zwischen innerem und äußerem Erwartungsdruck zu verlieren und mir und meinen eigentlichen Bedürfnissen hinterherzulaufen. Das hatte vielschichtige Gründe. Auf meinen Schultern lastete eine emotionale Verantwortung, an der ich schwer zu tragen hatte. Mir selbst habe ich dabei immer weniger Raum zugestanden. Dieser Raum war in meiner Realität einfach nicht da, denn er war schon besetzt von der Sorge um einen geliebten Menschen.

Die Sehnsucht nach einem Ort, an dem ich mich frei fühlen und entfalten kann, einem Ort, an dem ich wieder zu mir zurückkommen und mich um meine Bedürfnisse kümmern darf, war groß. Wenn ich in Thailand auf meiner Insel ankam, konnte ich innehalten, frei durchatmen und mich selbst wieder einholen. Ich fand den Raum der Freiheit, den ich gesucht hatte, auf einer Insel, in einem Tempel hoch über dem Meer:

Ich fand diesen Raum der Freiheit in mir selbst.

Wie wunderbar, so konnte ich ihn überallhin mitnehmen. Tatsächlich begleitet er mich seitdem, und Thailand, meine Insel, mein Raum ist überall. Ich verstand, dass das, was ich gesucht hatte, nicht an einen äußeren Ort gebunden ist.

DEINE REISE ZU DIR SELBST

Wünschst du dir auch manchmal einen Ort, der für dich immer erreichbar ist, an dem du in dir ruhen und neue Kraft tanken kannst? Wir alle haben solch einen Ort in uns und es ist die Reise nach innen, die uns dorthin führt. Die Achtsamkeit, die Essenz der Lehren des Buddha, ist der Schlüssel zu deinem inneren Tempel. Dieser heilige Ort ist ein Teil von dir und wartet darauf, von dir betreten zu werden. Du musst es nur wollen und dir die Zeit für dich und deinen Weg nehmen.

Mit fortschreitender Achtsamkeit bekommst du wieder Zutritt zu deinem inneren Tempel. Klarheit, Ruhe und ein tiefes Verständnis für dein Dasein stellen sich ein, ein Verbundensein mit dir selbst und mit dem großen Ganzen wird spürbar. Dieser innere Raum war schon immer ein Teil von dir, aber durch unseren beschleunigten und digitalisierten, von Medien geprägten Alltag wurde sein Zugang verschüttet.

Du musst nicht weit reisen, in ein Kloster oder einen Ashram gehen und stundenlang mit schmerzenden Knien im Lotossitz ausharren. Du kannst dir hier in deinem Alltag Schritt für Schritt den Weg zu deinem inneren Tempel erschließen.

Dieses Buch eröffnet dir einen Zugang zu deinem inneren Tempel. Es lässt Trampelpfade entstehen, die dich zu seinem Eingang bringen, und überreicht dir feierlich den Schlüssel. Auf diesen Schlüssel kannst du in deinem Leben immer wieder zurückgreifen, auch in schweren, belastenden Phasen, in denen es scheinbar keinen Ausweg gibt. In deinem inneren Tempel hast du Zugang zu deinem intuitiven Wissen, das jenseits von dem, was dein Verstand begreifen kann, da ist.

Der erste Teil dieses Buches lädt dich auf eine Reise zu den Wurzeln der buddhistischen Lehre ein. Ihr Kern ist auf ihrem langen Weg in den westlichen Teil dieser Welt teilweise verloren gegangen, doch wir schauen jetzt tiefer.

Im zweiten und dritten Teil werden dir Wege aufgezeigt, die deine Achtsamkeit wecken und entwickeln. Du bekommst alltagstaugliche Übungen und Rituale an die Hand, die dich befähigen, in Stresssituationen bei dir zu bleiben, in deinen inneren Tempel einzutauchen und von dort aus die Zusammenhänge intuitiv zu begreifen und mit Klarheit und Gelassenheit zu reagieren. So kannst du dein Leben immer mehr in eine positive Richtung lenken. Je mehr du in Kontakt mit deiner inneren Stimme kommst und Zugang zu deinem inneren Tempel findest, umso mehr wird sich dein Leben von ganz allein entfalten. Es breitet sich ein Weg vor dir aus, der dir entspricht und auf dem du dich Schritt für Schritt selbst finden und verwirklichen kannst. Das gibt dir auch den Mut, der Mensch zu sein, der du in deiner tiefsten Seele sein willst.

BUDDHAS GESCHENK

ACHTSAMKEIT IST DER SCHLÜSSEL ZU DEM TEMPEL IN DIR. WAS ABER IST ACHTSAMKEIT? WO LIEGEN IHRE WURZELN UND WIE KÖNNEN WIR SIE HEUTE LEBEN?

DEN FOKUS AUF SICH SELBST LENKEN

»NIMM DIR JEDEN TAG ZEIT, STILL ZU SITZEN UND AUF DIE DINGE ZU LAUSCHEN. ACHTE AUF DIE MELODIE DES LEBENS, DIE IN DIR SCHWINGT.« SIDDHARTA GAUTAMA

INNERE RUHE KOMMT NICHT VON UNGEFÄHR

DIE REISE GUT VORBEREITEN

WENN WIR UNS AUFMACHEN, UNSEREN INNEREN TEMPEL ZU FINDEN, KÖNNEN UNS EINIGE ALTBEWÄHRTE WEGWEISER HELFEN.

DEN GEIST IMMER WIEDER DURCHFEGEN

»KEIN WEG FÄLLT DEM MENSCHEN SCHWERER ZU GEHEN ALS DEN, DER IHN ZU SICH SELBST FÜHRT«, SCHRIEB HERMANN HESSE.

GEISTIGE HYGIENE – JEDEN TAG EIN BISSCHEN

Du musst nicht in einen Tempel gehen und wochenlang schweigen oder im Lotossitz mit schmerzenden Knien ausharren und stundenlang »Ooohmmm« summen, um den Weg zu deinem inneren Tempel zu finden. Du kannst dir hier und jetzt in deinem Alltag durch das Üben der sogenannten formellen Achtsamkeitstechniken deinen Weg erschließen, der dich zu dir führt.

Erlaube dir, jeden Tag etwas Raum und Zeit nur für dich zu beanspruchen und abzutauchen in deinen ganz persönlichen Alltagstempel. Hier darfst du alles andere außen vor lassen und ganz bei dir bleiben. Du ziehst dich in dein tägliches Mini-Retreat zurück. Wenn du dir eine Zeit dafür festlegst, gibt das deinem Tag Struktur und dir das gute Gefühl, dass du etwas für dich und dein Leben tust. Das Schöne ist, dass die Effekte sehr schnell spürbar werden. Der Geist wird klarer, der Nebel lichtet sich und schon nach kurzer Zeit wirst du mit einem anderen Gefühl und deutlich bewusster durch deinen Tag gehen. Dieses Buch nimmt dich an die Hand und zeigt dir die verschiedenen Wege, die du gehen kannst, bis dein ganz persönlicher Trampelpfad entsteht, der dich zu deinem inneren Tempel führt. Eine vorbereitende Basis ist ein tägliches Achtsamkeits-Date mit dir selbst.

DU BIST SO VIEL MEHR ALS DEIN KÖRPER

Die Mönche in den Tempeln Thailands haben sich oft kopfschüttelnd darüber gewundert, dass wir Menschen in der westlichen Welt so viel Zeit am Tag für Körperpflege einplanen. Dagegen vernachlässigen wir in ihren Augen die geistige Hygiene komplett und überschütten unseren Geist stattdessen mit einer überwältigenden Menge an Informationen, die er kaum verarbeiten und verkraften kann. Genauso, wie wir uns jeden Tag Zeit nehmen, um unsere Zähne zu putzen, sollten wir uns auch jeden Tag Zeit dafür nehmen, unseren Geist ordentlich durchzufegen. Ideal dafür: ein formelles Achtsamkeitstraining. Probier es aus und du wirst schon nach wenigen Tagen den Unterschied spüren. Es fühlt sich gut an, mit einem reinen und klaren Geist in den Tag zu starten oder den Tag in Stille zu beenden, die Eindrücke zu klären und vor dem Schlafen zur Ruhe zu kommen.

Formelle und informelle Praxis

FORMELLE ACHTSAMKEITSPRAXIS

Hierfür setzt du dir einen Zeitrahmen und übst eine bestimmte Methode der Achtsamkeit. Meditation, Yoga und der Bodyscan zählen beispielsweise dazu. Du wirst sie in diesem Buch noch im Detail kennenlernen.

Wenn du den tiefen Wunsch hast, mehr Achtsamkeit und Bewusstsein in dein Leben zu bringen, solltest du dem formellen Achtsamkeitstraining einen festen Platz in deinem Alltag zugestehen. Jeden Morgen zehn Minuten oder sogar eine halbe Stunde. Oder am Abend einen festen Zeitraum.

INFORMELLE ACHTSAMKEITSPRAXIS

Hierbei wendest du die Techniken der Achtsamkeit im Alltag an. Bei einem aufkommenden Streit hältst du inne und erschaffst einen Raum zwischen Reiz und Reaktion. Bei einem Gefühl von Angst gehst du nach innen und spürst nach, was los ist. Je mehr deine formelle Praxis fortschreitet, umso mehr macht sie sich dann auch im Alltag bemerkbar.

GRUNDHALTUNGEN LADEN DIE ACHTSAMKEIT EIN

DIE GRUNDHALTUNGEN DER ACHTSAMKEIT BEREITEN DIR DEN WEG. SIE ZU KENNEN UND ZU VERINNERLICHEN IST EIN WESENTLICHER SCHRITT.

AKZEPTANZ ALS ERSTE GRUNDHALTUNG

Bestimmte Grundhaltungen reinigen den Boden von Gestrüpp und Unkraut, sodass der Weg frei wird und Schritt für Schritt dein Trampelpfad entstehen kann, bis du schließlich an den Eingang zu deinem inneren Tempel gelangst.

Buddha erkannte, dass die Menschen aus zwei Gründen unglücklich sind: weil sie etwas haben möchten, das sie gerade nicht bekommen können, oder weil sie das ablehnen, was sie haben. Die Suche nach Glück in materiellen Dingen ist in unserer konsumorientierten Gesellschaft sehr verbreitet. Wir ertappen uns immer wieder dabei, dass wir auf der Jagd nach etwas sind, das wir nicht haben, wovon wir aber glauben, dass es uns glücklich macht, wenn wir es besitzen. Wir meinen, es haben zu müssen.

»Das Glück wohnt nicht im Besitz, das Glücksgefühl ist in der Seele zu Hause«, sagte einst der Naturphilosoph Demokrit. Wir neigen dazu, Berge an materiellen Dingen anzuhäufen, die wir nicht brauchen, nur um uns am Ende genauso leer zu fühlen wie vorher. Das Glücksgefühl, das wir empfinden, wenn wir uns etwas Schönes gegönnt haben, ist nur von kurzer Dauer, der Reiz verfliegt und schnell ist etwas Neues, das wir ebenfalls in unseren Besitz bringen wollen, in unser Blickfeld geraten und entfacht unsere Begierde aufs Neue. Es wird immer etwas geben, das wir nicht haben, und so ist die Suche nach Glück im Besitztum ein ewiger Kreislauf, der uns am Ende im wahrsten Sinne des Wortes leer ausgehen lässt.

Zufrieden sein mit dem, was man hat, sich an den kleinen Dingen des Alltags erfreuen und Dankbarkeit kultivieren – das macht nachhaltig glücklich.

Auch ich bin nun schon lange sesshaft und es hat sich für mich manchmal erschreckend viel Besitz angehäuft in den vielen Schränken und Kammern. In den Jahren, in denen ich allein gereist bin, hat mich nur ein kleiner Rucksack begleitet, mit dem absolut notwendigen Dingen wie ein paar Kleidungsstücken, Hygieneartikeln und ein paar wenigen persönlichen Dingen, mit denen ich mir mein jeweiliges Zuhause auf Zeit individuell verschönert habe. Mir hat in dieser Zeit absolut nichts gefehlt.

Genau zu wissen, was man hat, und sich nur um ein paar wenige Dinge kümmern zu müssen, macht frei.

Die Dinge so anzunehmen, wie sie sind, und zu akzeptieren, was jetzt gerade da ist, führt uns in eine neue Qualität der offenen Wahrnehmung. Diese Grundhaltung unterstützt uns darin, Widerstände und Begierden aufzulösen und eine neue Sicht auf uns selbst, andere Menschen, Situationen und das Leben überhaupt entstehen zu lassen.

Natürlich gilt es dabei wieder zu unterscheiden: zwischen den Situationen, die wir nicht ändern können, und denen, die wir durch unser beherztes Zutun vielleicht verbessern, aktiv gestalten und beeinflussen können.

NICHT-BEWERTEN ALS ZWEITE GRUNDHALTUNG

Wir haben die Tendenz, uns permanent mit anderen Menschen zu vergleichen. Unser Geist ist damit beschäftigt, andere zu begutachten, sie zu kritisieren oder zu bewundern. Dies führt dazu, dass wir entweder immer unsicherer und unzufriedener werden oder arrogant und überheblich auf andere reagieren. Dieses unschöne Verhalten entsteht meistens unbewusst und automatisch aus unserer subjektiv gefärbten Sicht, unsere Reaktionen bilden nicht die Realität ab. Wenn wir uns dessen bewusst sind und es schaffen, hier innerlich einen Schritt zurückzutreten, entsteht ein wertfreier und offener Raum, in dem wir Dinge und Menschen einfach in ihrem Sosein wahrnehmen können, ohne angenehm oder unangenehm berührt zu sein.

Ein Beispiel: Wenn du das nächste Mal mit jemandem sprichst, mit dem du generell Schwierigkeiten hast, weil du ihn oder sie als wortkarg, emotionslos und unnahbar erlebst, dann versuche, dieser Person wert- und vorurteilsfrei zu begegnen. Tu das, indem du dir alles, was sie sagt, anhörst, ohne es auf dich zu beziehen, es zu bewerten oder persönlich zu nehmen. Die Unfreundlichkeit einer anderen Person kann viele Ursachen haben, von denen du nichts ahnst. Du wirst überrascht sein, wie anders sich das Gespräch für dich anfühlt, wenn du versuchst, nicht zu bewerten. Vielleicht nimmt es sogar eine ungeahnte Wendung.

ABSICHTSLOSIGKEIT ALS DRITTE GRUNDHALTUNG

Vom »Handlungsmodus« in den »Seinsmodus« umzuschalten ist gar nicht so einfach. In der Regel steht hinter allem, was wir tun, eine Absicht. Wir treiben Sport, um eine gute Figur zu bekommen, wir kleiden uns, um schön auszusehen, und wir schlagen eine Richtung ein, um irgendwo anzukommen. Das führt dazu, dass wir uns gedanklich stets mehr in der Zukunft aufhalten, als einfach in der Gegenwart zu verweilen. Wenn wir erst mal genug Sport getrieben haben, werden wir schlank und glücklich sein. Wenn wir dann endlich in das schicke neue Kleid passen, werden wir alle Blicke auf uns ziehen. Und wenn wir den nächsten Karriereschritt geschafft haben, werden wir reich und sorglos sein. Auf die Art und Weise betrügen wir uns immer wieder um den Moment, der jetzt gerade da ist und erlebt werden will.

Frag dich mal: Bist du wirklich wunschlos glücklich, wenn die angestrebten Dinge und Zustände erreicht sind?

In der Achtsamkeitspraxis üben wir zu gehen, um zu gehen. Zuzuhören, um zuzuhören. Zu kochen, um zu kochen. Da zu sein, um einfach da zu sein. Der Moment ist alles, was wir haben. Die Vergangenheit ist vergangen und die Zukunft immer ungewiss, egal, was wir planen.

PRAXIS

Kleine Alltagsübung

Bevor du weiterliest, bereite dir einen Tee zu und versuche dabei schon den eigentlich zielgerichteten Akt der Zubereitung bewusst und achtsam zu erleben. Lausche dem Blubbern des Wassers im Kocher, wähle die Teesorte intuitiv aus und genieße dann deinen Tee Schluck für Schluck mit geschlossenen Augen, spüre die Temperatur, erkunde den Geschmack und den Duft. Lass dir Zeit für jeden einzelnen Handgriff und jeden Schluck Tee.

GEDULD ALS VIERTE GRUNDHALTUNG

Es ist nicht leicht, etwas Neues zu etablieren, immer wieder verfallen wir in alte Gewohnheiten. In einer Gesellschaft, in der alles auf Zerstreuung und Konsum ausgerichtet ist, ist es schwer, innere Ruhe zu finden und Achtsamkeit zu kultivieren. Sich wochenlang in einen Tempel der Stille zurückziehen zu dürfen, sich aus allen Verpflichtungen und Beziehungen zu lösen, ist nicht jedem möglich. Daher ist es wichtig, dass wir einen Weg finden, der auch im Alltag funktioniert. Und diesen Weg gibt es.