Fit für den Dschungel des Lebens - Nils Weyand - E-Book

Fit für den Dschungel des Lebens E-Book

Nils Weyand

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Beschreibung

Schutz und Sicherheit sind neben unserer Gesundheit unser höchstes Gut! Wir investieren viel Zeit und Geld für Sicherheit, sei es für Versicherungen, Autosicherheit ( Airbag, ABS usw. ) und Haustechnik ( Brandschutz, Türschlösser etc. ). Jedoch für unsere ganz persönliche Sicherheit, die wir ständig und unmittelbar nutzen könnten, investieren viele nur wenig bis gar keine Zeit. Gewaltschutzexperte Nils Weyand leistet mit diesen Buch eine sehr wertvolle Aufklärungsarbeit und hat damit einen sehr gut verständlichen Ratgeber verfasst. Durch seine Erfahrungen aus seinem Polizei-Werdegang, seiner Tätigkeit als Kampfkunst, Nahkampf, Gewaltschutz Experte und verantwortungsvoller Vater weiß er wovon er hier berichtet. Ich bin selber Vater von vier Kindern und Sorge mich um bestimmte Gefahren des Lebens, insbesondere natürlich auch für meine Kinder. Daher ist es besonders wichtig sich mit diesen emotionalen und hochsensiblen Thema auseinanderzusetzten. Meiner Meinung nach sollte das Lernen dieser Selbstschutzkompetenzen, die Präventions- und Kommunikationsschulung Teil des regulären Schulunterrichts sein, anstatt bestimmter Themen die die meisten Menschen in Ihren zukünftigen Leben nie benötigen werden. Das eine ist natürlich das Bewusstsein zu schaffen, das schwierige ist entsprechende Lösungsmöglichkeiten Altersentsprechend anzubieten und zu vermitteln. Dieses ist Nils Weyand meiner Meinung nach, mit seinem Konzept, sehr gut gelungen. Ich kann dieses wertvolle Buch jedem Elternteil, jedem Pädagogen und Jugendtrainer und Betreuer wärmstens empfehlen! Ich möchte mich bei dem Autor Nils Weyand ganz herzlich bedanken für die Ehre ein Vorwort für dieses Buch zu verfassen und dafür das dieses Buch mir viele neue Impulse und Sichtweisen zu diesen wichtigen Thema gegeben hat. Danke Nils für deine wertvolle Präventionsarbeit zum Schutze unserer Liebsten! Bernd Höhle Vorstandsmitglied des Bundesverband für Mobbing & Gewaltprävention e.V. und der Martial Arts Association - International

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Seitenzahl: 76

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort des Autors zu diesem Buch

Kapitel 1 Warum Sicherheit und Selbstschutz für Kinder?

Kapitel 2 Worauf sollten sie achten, wenn sich möchten, dass ihr Kind lernt sich zu schützen?

Kapitel 3 Welche Gefahren drohen Kindern?

Kapitel 4 Mobbing

Kapitel 5 Opfersignale vermeiden

Kapitel 6 Tätersignale erkennen

Kapitel 7 Die 3-AAA-Regel

Kapitel 8 Die 3-LLL-Regel

Kapitel 9 Selbstverteidigung - die körperlichen Tools Möglichkeiten und Grenzen

Kapitel 10 Verhalten gegenüber fremden Fahrzeugen

Vorwort des Autors

Mein Name ist Nils Weyand.

Dieses Buch beruht auf sehr viel persönlicher Erfahrung, noch mehr Recherchen und Studien und vor allem sehr viel Erfahrung im Unterrichten von Kindern, Jugendlichen aber auch Erwachsenen.

Zu meinen Erfahrungen gehören 28 Dienstjahre bei der hessischen Polizei und über 30 Jahre Studium und Training von Kampfkunst, Kampfsport und Selbstverteidigung.

In diesem Zeitraum habe ich mehrere Tausend Menschen neben Kampfsport und Kampfkunst vor allem auch in Sicherheitskonzepten unterrichtet.

Wie in jedem anderen Lebensbereich der Erfolg von Präventionsmaßnahmen oder sagen wir im Kontext dieses Buches lieber präventiv klugen Verhaltens nicht messbar.

Niemand kann mit Gewissheit sagen, wie viele Verkehrstote durch die Einführung des 3-Punkt Sicherheitsgurtes in Kraftfahrzeugen der Menschheit erspart wurden.

Auch wenn wir nicht in der Lage sind, hierzu eine genaue statistische Zahl zu benennen, stimmen sie mit Sicherheit mit mir überein, dass der Sicherheitsgurt in Kraftfahrzeugen sicher viele Leben gerettet hat.

Nehmen wir ein anderes Beispiel.

Wie viele Verkehrsunfälle mit schweren Verletzungen oder gar tödlichem Ausgang, bei denen Kinder beteiligt waren, wurden durch frühe Verkehrserziehung verhindert?

Niemand kann das sagen oder berechnen.

Trotzdem wird viel Energie in Prävention gesteckt und das ist meiner Meinung nach richtig und gut so.

Auch Krankenkassen geben einen erheblichen Teil ihres Budgets mittlerweile für Prävention aus, und zwar weil man mittlerweile weiß, dass das Beseitigen der Folgen einer unangemessenen Lebens- und Ernährungsweise wesentlich teurer ist.

Der Wert von Prävention und präventiven Konzepten spielt in allen Lebensbereichen mittlerweile eine große Rolle.

In all den Jahren, die ich mit dem Thema Sicherheit und Selbstschutz beschäftige und Menschen unterrichte oder in meiner Eigenschaft als Polizeibeamter beraten habe wurde mir nie ein Fall bekannt, in dem das was ich unterrichte im Nachgang an eine Notfallsituation negativ bewertet wurde.

Im Regelfall ist das Gegenteil der Fall.

Vielleicht kennen sie das folgende englischsprachige Sprichwort:

„It´s better to be a Warrior in a Garden, than a Gardener in a War“

„Es ist besser ein Krieger in einem Garten zu sein als ein Gärtner im Krieg“

Verstehen sie mich nicht falsch, es geht keinesfalls darum unsere Kinder zu „Kampfmaschinen“ zu erziehen.

Wenn es nach mir geht, bin ich aber der Überzeugung, dass ich meine Kinder lieber gut gewappnet für jede Situation weiß obwohl ich der Grundannahme bin, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der sie die entsprechenden Fertigkeiten (in Bezug auf körperliche Fähigkeiten der Selbstverteidigung) selten benötigen werden, wenn sie sich klug verhalten.

Inwieweit sich diese Sicherheitslage im Laufe der Zeit ändert, darauf haben wir wenig bis keinen Einfluss.

Worauf wir aber Einfluss haben ist unser persönlicher Einflussbereich. Und wenn wir begreifen und auch unseren Kindern vermitteln, dass dieser Einflussbereich sehr viel größer ist als wir denken, dann werden wir aber vor allem unsere Kinder einen sehr großen Nutzen daraus ziehen, und zwar nicht nur für ihre persönliche Sicherheit.

Hierzu ein Beispiel aus unserer Erwachsenenwelt.

Wenn ich raus gehe und werde vom Regen nass, dann bin ich stets verantwortlich.

Zwar kann ich das Wetter nicht beeinflussen, sehr wohl kann ich jedoch einen Regenschirm mitnehmen.

Ich versuche mir stets vorzustellen, dass ich einen sehr großen Einflussbereich habe und bei meinen Kursen versuche ich den Kindern auch beizubringen, dass sie einen sehr großen Einflussbereich haben.

Dadurch entwickeln sie den Willen, nicht alles hinzunehmen. Ich habe selbst Kinder und weiß natürlich, dass selbstbewusste Kinder auch zuhause hier und da Wiederworte geben und Anweisungen oder Regeln hinterfragen.

Das kann auch mal anstrengend sein, aber ich nehme diesen Preis in Kauf.

Ich selbst stelle mir die Frage nach dem Effekt von präventivem Verhalten nicht.

Egal was im Leben passiert, ich versuche darauf vorbereitet zu sein, auch wenn das bedeutet, dass ich den Regenschirm umsonst mitgenommen habe.

Der Nachteil, der dadurch entsteht, also dass ich das Teil umsonst mitnehme, den nehme ich in Kauf. Was kann schon passieren, wenn ich diesen Regenschirm mitnehme?

Richtig, es passiert nichts.

Verstehen sie mich bitte nicht falsch, sie und ihr Kind sollen jetzt nicht 24 Stunden lang einen Regenschirm dabeihaben. Aber wenn der Wetterbericht mit hoher Wahrscheinlichkeit Regen in Aussicht stellt und ich weiß, dass ich lange draußen sein werde, dann habe ich einen Regenschirm dabei.

Egal was meinen Kindern oder ihren Kindern an Gefahren drohen kann, ich versuche sie vorzubereiten und wer die polizeiliche Kriminalstatistik oder auch nur ab und zu die Zeitung liest weiß, dass Straftaten und Mobbing zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen nicht außerhalb jeglicher Lebenserfahrung liegen.

Solche Fälle kommen vor, leider auch zu oft.

Die Bandbreite reicht von Hänseleien, Beleidigungen, Bedrohungen über Körperverletzungsdelikte, Sexualstraftaten bis hin zu Tötungsdelikten.

Auch die Täter werden stets jünger.

Über die Gründe möchte ich hier keine Überlegungen anstellen. Das ist ein Thema, das leider oftmals nicht rational angepackt wird und auch sehr oft politisch instrumentalisiert wird.

Auch das betrachte ich ohne jegliche Wertung. Ich versuche zu beobachten und die Informationen neutral zu bewerten, denn die Ursache für die Sicherheitslage oder für bestimmte Phänomene sind in dem Moment, in dem man sich bedroht sieht oder ihre Kinder sich in Gefahr befinden nicht von Interesse.

Die Gefahr, dass ihre Kinder Opfer von Mobbing oder Straftaten werden können, ist real und diese Gefahr dauert auch über die Kindheit hinaus an.

Aber auch das hier gelernte wird ihre Kinder ihr ganzes Leben lang begleiten und sie dabei unterstützen, ein sicheres Leben zu führen.

Natürlich können wir unsere Kinder nicht vor alle drohenden Szenarien schützen und es gibt keinesfalls eine Garantie, dass sie bei Einhaltung der in diesem Buch geschilderten Regeln stets unverletzt an Körper und Geist bleiben aber wir können sie mit wichtigen Verhaltensweisen und Fertigkeiten vertraut machen, um die meisten drohenden Szenarien zu erkennen und zu vermeiden oder sie im Bedarfsfall auch zu bewältigen.

Nils Weyand im Dezember 2024

Kapitel 1

Warum Sicherheit und Selbstschutz für Kinder?

Warum sollten unsere Kinder, also auch ihre Kinder lernen, wie sie sich verteidigen können und vor allem aber auch in erster Linie Gefahren adäquat zu erkennen und angemessen und sicher zu reagieren?

Wir leben in einem zivilisierten Land, in dem alles geregelt ist und die Gefahrenabwehr die Aufgabe des Staates und seiner Institutionen ist.

Wenn eine Gefahrensituation, ein Unfall oder eine Bedrohungssituation entsteht ist es möglich mit dem Mobiltelefon Feuerwehr oder Polizei zu verständigen. In der Regel wird sehr schnell Hilfe vor Ort sein. Im Handyzeitalter ist es also noch schneller möglich, Hilfe zu verständigen. Das deutsche Rettungswesen ist so strukturiert (in jedem Bundesland anders geregelt), dass im Durchschnitt innerhalb von zehn bis fünfzehn Minuten Hilfskräfte (Rettungsdienst) vor Ort sein müssen (in der Theorie).

Das bedeutet, dass dies unter den besten Umständen der Fall ist, was bedeutet Einsatzfahrzeug und Besatzung des Einsatzfahrzeuges sind tatsächlich einsatzbereit, die Verkehrslage lässt es zu, dass der Rettungswagen reibungslos an der Einsatzstelle ankommt und bei der Anfahrt auch nicht liegenbleibt oder verunfallt. Alle diese Umstände können jedoch eintreten, wenn sie oder ein Zeuge, der beobachtet, dass ihr Kind in Gefahr ist, einen Notfall melden.

Dass Verkehrsstörungen auftreten, die die Anfahrt trotz Verwendung von Sondersignalen und Sonder- und Wegerechten erschweren ist keine Seltenheit, schauen wir uns beispielsweise die hinlänglich bekannte Thematik „Rettungsgasse“ an oder das Phänomen, dass Menschen absichtlich die Fahrbahn blockieren und sich dabei teilweise sogar mit der Fahrbahnoberfläche verbinden, um zu verhindern, dass sie von der Fahrbahn entfernt werden.

Denken sie immer daran, bevor sie sich an die Fahrbahn kleben, das gefährdet Menschenleben.

Das sind im täglichen Rettungsdienstalltag oder dem Polizeialltag Extremsituationen, aber sie kommen vor.

Auch eine plötzlich durch Hindernisse blockierte Straße, durch beispielsweise umgestürzte Bäume oder eine Unfallstelle, die ein Durchkommen unmöglich macht oder wesentlich erschwert können die Anfahrt von Rettungskräften verzögern.

Auch die Polizei kann von diesen Umständen betroffen sein, wenn sie beispielsweise zu einer Bedrohungslage2hinzugerufen wird.

Sicher, in der Regel kann eine blockierte Stelle umfahren werden. Das Umfahren kostet jedoch Zeit.

Es ist also wichtig zu verstehen, dass wir in Deutschland sehr sichere Rahmenbedingungen haben, ein zuverlässiges System für die Versorgung von kranken und verletzten Personen und auch eine funktionierende Polizei- und Gefahrenabwehrstruktur.

2Unter Bedrohungslage ist im vorliegenden Fall nicht die Bedrohungslage im polizeitaktischen Sinn gemeint, sondern jegliche gefährdende Handlung gegenüber Personen (zum Beispiel im Falle von Kindern das sogenannte Verdächtige Ansprechen)

Individuelle Störungen oder Beeinträchtigungen dieser Strukturen können natürlich jederzeit auftreten und im Einzelfall dazu führen, dass die schützende Polizei oder behandelnde oder bergende Rettungskräfte mehr Zeit benötigen, um zum Einsatzort zu gelangen als in der Theorie.

Aus der Praxis kann ich ihnen sagen, dass Einsätze immer erschwerende Faktoren haben. Neben Störungen sind das in der Regel zumindest Informationsdefizite zur Lage vor Ort.