Flash Baby - Wie du ein erfolgreiches Model wirst! - Fabiola Giunco - E-Book

Flash Baby - Wie du ein erfolgreiches Model wirst! E-Book

Fabiola Giunco

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Beschreibung

Fabiola Giunco erzählt zum ersten Mal ihre ganz persönliche Geschichte, wie sie trotz ihrer Körpergröße von nur 1,68 m und dem zarten Alter von nur 13 Jahren in kurzer Zeit als Freelance-Model zum gefragten Werbegesicht wurde. Außerdem berichtet sie, welchen Herausforderungen sie sich stellen musste und wie sie diese erfolgreich gemeistert hat. Sechs Jahre später arbeitet sie hauptberuflich als Model und hat nun alle ihre Erfahrungen aus der Branche in diesem Buch zusammengefasst. Sie zeigt einfach und beispielhaft, wie man Schritt für Schritt ein erfolgreiches Model wird und sich damit ein finanzielles Standbein aufbaut.

Finde heraus, warum dieses Buch das absolute Nachschlagewerk für angehende und fortgeschrittene Models ist. Ein Muss für jeden, der Model werden möchte und erfolgreich in diesem Business bestehen will!

Fabiola Giunco zeigt dir in diesem Buch:
- Die ultimative Schritt-für-Schritt-Anleitung, um ein erfolgreiches Model zu werden
- Wieso die klassischen Vorurteile nicht stimmen und wirklich jeder Model werden kann
- Wie du mit diesem Traumberuf Geld verdienst und gut davon leben kannst
- Woran du seriöse Model-Agenturen erkennst und wie du dich dort richtig bewirbst
- Wie du als Freelance-Model auch ohne Agentur an viele Aufträge kommst
- Wie du dir ein Image aufbaust, das dir langfristig Erfolg bringt
- Zahlreiche Tipps zu Beauty, Fitness, Ernährung und Styling für deinen Model-Alltag
- Den Ablauf eines Fotoshootings, wie du dich vorbereitest und deine Ängste ablegst
- Welche Schattenseiten es in dieser Branche gibt und wie du damit umgehst
- Noch vieles mehr...

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Fabiola Giunco

Flash Baby - Wie du ein erfolgreiches Model wirst!

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Guide to Contents

Titelei

Flash Baby

Wie du ein erfolgreiches Model wirst!

Fabiola Giunco

 

Flash Baby:

Eine Frau, die durch ihren Beruf als Model im Rampenlicht steht und sich von nichts und niemandem aus der Bahn werfen lässt.

Stark, Selbstbewusst und Unverkennbar.

 

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

 

1. Auflage 2016

© 2016 Fastlane Verlag, Ludwigsburg

Inhaber: Ron Giunco

Webseite: www.fastlane-verlag.de

E-Mail: [email protected]

 

Korrektorat: Ron Giunco, Corinna Di Campli

Lektorat: Ron Giunco, Corinna Di Campli

Satz: Ron Giunco, Corinna Di Campli

Umschlagkonzept: Fabiola Giunco

Umschlagfoto: Maximilian Kamps

Umschlaggestaltung: Panagiotis Adamopoulos

 

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-946882-11-4

 

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter:

www.fastlane-verlag.de

 

Haftungsausschluss:

Dieses Buch enthält Meinungen und Ideen der Autorin und hat die Absicht, Menschen hilfreiches und informatives Wissen zu vermitteln. Die enthaltenen Strategien passen möglicherweise nicht zu jedem Leser und es gibt keine Garantie dafür, dass sie auch wirklich bei jedem funktionieren. Die Benutzung dieses Buches und die Umsetzung der darin enthaltenen Informationen erfolgt ausdrücklich auf eigenes Risiko. Die Autorin und der Verlag können für etwaige Schäden jeder Art aus keinem Rechtsgrund eine Haftung übernehmen. Haftungsansprüche gegen die Autorin und den Verlag für Schäden materieller oder ideeller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und/oder unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen. Das Werk inklusive aller Inhalte wurde unter größter Sorgfalt erarbeitet. Die Autorin und der Verlag übernehmen jedoch keine Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit und Qualität der bereitgestellten Informationen. Druckfehler und Fehlinformationen können nicht vollständig ausgeschlossen werden. Es kann keine juristische Verantwortung sowie Haftung in irgendeiner Form für fehlerhafte Angaben und daraus enstandenen Folgen von der Autorin und vom Verlag übernommen werden.

 

Copyright:

Das Werk einschließlich aller Inhalte ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Titelei

1. Mein Weg nach Oben

2. Die Modelversity

3. Optimale Voraussetzungen – Hast du das Zeug zum Modeln?

3.1 Gutes Aussehen allein reicht nicht aus

3.2 Das Gesamtbild muss stimmen

3.3 Das perfekte Alter

4. Jeder kann modeln – Die verschiedenen Modelnischen

4.1 Klassische Bereiche

4.2 0815 war gestern! Das Business bietet immer mehr Möglichkeiten

5. Der Einstieg in die Modelbranche

5.1 Die Modelagentur

5.2 Wie du als Freelance Model Karriere machst

5.3 Modelwettbewerbe, Castingshows und Misswahlen als Weg zum Erfolg?

6. Das [erste] Fotoshooting

6.1 Gut vorbereitet starten

6.2 Ein aufregender Tag

6.3 Wer kommt für die Kosten auf?

7. Teamwork – Keine Produktion ohne Kollegen

8. Ein sehr abwechslungsreicher Job – Die verschiedenen Auftragsarten

9. Jobs ergattern und gutes Geld verdienen

9.1 Dein Arbeitsmaterial

9.2 Das Model-Casting

9.3 Tipps und Tricks

10. Beauty, Fitness, Ernährung, Styling – Dein persönlicher Modellook

10.1 Beauty

10.2 Fitness

10.3 Ernährung

10.4 Styling

11. Der Schlüssel zum Erfolg – Dein Image

11.1 Professionelles Verhalten

11.2 Imagewechsel als Sprungbrett?

11.3 Im Gespräch bleiben

12. Die dunklen Seiten der Glamourwelt

13. Kein Job für die Ewigkeit – Berufliche Absicherung und Alternativen

13.1 Schönheit ist vergänglich

13.2 Alternative Berufe in der Branche

14. Das Modellexikon – Fachbegriffe, die du kennen musst

15. Die Schritt für Schritt Anleitung

16. Dankeschön

17. Dein nächster Schritt

1. Mein Weg nach Oben

1. Mein Weg nach Oben

Wenn mich andere fragen, wie ich mit dem Modeln begonnen habe, muss ich klassischerweise nicht an mein erstes professionelles Fotoshooting oder an meinen ersten unterzeichneten Vertrag denken. Was mir sofort in den Kopf schießt, sind die Bilder meiner Kindheit. Ich erinnere mich daran, wie ich bereits im zarten Alter von 5 Jahren ständig fotografiert und gefilmt werden wollte. Keine Chance ließ ich mir entgehen, vor die Linse zu treten, auffällig zu posen und mich am Blitz der Kamera zu erfreuen – Und das ganz zur Belustigung meiner Familie und Freunde, die bereits früh ihre ersten Scherze darüber machten. Ein Model oder eine Schauspielerin würde ich später werden so sagten sie, während ich mich bei solchen Aussagen schüchtern hinter dem Rock meiner Mutter versteckte und insgeheim hoffte, dass ich sie später nicht enttäuschen würde. Auch im Kindergarten und zum Schulstart waren Aussagen darüber, dass ich später einmal in der Öffentlichkeit arbeiten würde, keine Seltenheit. Erzieher, Lehrer und Freunde spürten etwas, das ich selbst in diesem Alter niemals hätte wahrnehmen können. Man sagte mir, mich würde eine gewisse Aura umgeben, eine Energie, die mich von anderen Kindern in einer undefinierbaren Weise unterschied. Ich war ehrgeizig, diszipliniert, motiviert und habe meist die Fassung verloren wenn etwas nicht so klappte, wie ich es mir vorstellte, weil ich schon damals stets wusste, was ich haben und erreichen möchte. Ich bin mir heute sicher, dass meine Eltern mich damals in einer privaten Schauspielschule angemeldet hätten, wenn die nötigen finanziellen Mittel dafür vorhanden gewesen wären. Aber da diese nicht zur Verfügung standen, musste ich einen anderen Weg einschlagen, um als junges Mädchen meine ersten Erfahrungen zu sammeln, mich selbst und insbesondere mein Können herauszufordern.

 

Im Grundschulalter angekommen, besuchte ich dann einen Theaterkurs welcher Bestandteil einer Kindergruppe der katholischen Kirche in meinem kleinen Ort war. Zu Heilig Abend bereiteten wir jedes Jahr eine große Theateraufführung vor, für welche bereits Wochen vorher die Rollen vergeben wurden. Ich erinnere mich, dass ich zu diesem Termin jedes mal mit Herzklopfen erschien, da ich es kaum erwarten konnte zu hören welche Rollen es gab und wer sie bekam. Mein Traum war die Hauptrolle. Jeden Tag Texte einstudieren, zuhause mit meinen Eltern üben, mich in die Rolle hineinfühlen und am Ende einen mit Menschenmassen gefüllten Saal beeindrucken. Doch leider war ich dafür noch zu jung. Ich versuchte mir die Enttäuschung nicht anmerken zu lassen und beschloss die Zeit dafür zu nutzen, mich selbst weiter zu entwickeln, Szenen aus Filmen nach zu spielen und vor dem Spiegel verschiedene Emotionen zu üben. Bei meinem letzten Auftritt in der Theatergruppe erhielt ich die Zweitbesetzung: Eine zickige, vorlaute und eingebildete Reporterin mit schrägem Style und schriller Stimme. Keine Rolle hätte rückblickend besser zu mir gepasst. Nicht etwa, weil mein Charakter dem der Figur gerecht wurde sondern viel mehr, weil ich darin eine Chance sah aus mir heraus zu kommen. Selbstverständlich erforderte es im zarten Alter von 9 Jahren viel Mut, vor hunderten Menschen aufzutreten und mit viel Text überzeugend zu schauspielern. Am Abend des Auftritts war ich so nervös, wie nie zuvor in meinem Leben. Es schien, als höre man in den Räumen hinter der Bühne mein Herz pochen. Obwohl ich nichts zu verlieren hatte, war der Auftritt für mich damals sehr wichtig und als ich diesen erfolgreich hinter mich gebracht hatte, den Applaus des Publikums hörte und deren lächelnde Gesichter sah wurde mir klar: Ich möchte im Rampenlicht stehen. Ich träumte wie alle jungen Mädchen von einer Welt mit Glitzer und Glamour. Davon, in atemberaubenden Abendkleidern von Fotografen abgelichtet zu werden, mein Gesicht auf Plakaten zu sehen und auf der Straße wiedererkannt zu werden. Zunächst wusste ich jedoch nicht, ob ich mir diesen Traum mit der Schauspielerei oder mit etwas anderem erfüllen wollen würde.

 

Ich probierte vieles aus und beschloss nach Beginn der ersten Staffel einer bekannten Modelcastingshow im TV, dass ich diesen Weg einschlagen möchte. Modeln, das wäre toll. Mein Wunsch wurde verstärkt, als ich bei einem Friseurbesuch mit meiner Mutter gefragt wurde, ob ich aufgrund meiner tollen, langen Haare nicht Lust hätte, als Kindermodel bei einer Videoproduktion mitzuwirken. Ich war damals 10 Jahre alt, hatte eine große Löwenmähne und sehr viel Spaß vor der ersten professionellen Kamera die mich aufnahm. Ab diesem Zeitpunkt gab es für mich keine anderen Themen mehr. Rund um die Uhr beschäftigte ich mich mit dem Modeln. Damit wie man am besten anfängt, es auch ohne Castingshow schafft und wie man in hohen Schuhen gut läuft. Vorallem letzteres wurde zu einem meiner Lieblingshobbys. Jeden Tag schlüpfte ich in die Highheels meiner Mutter und lief damit den langen Flur im Eingangsbereich unserer Wohnung hin und her.

 

Ein paar Jahre später (Ich war damals 13 Jahre alt), sammelte ich erstmals intensiv Model-Erfahrungen vor der Kamera. Ein paar gute Freundinnen und ich organisierten selbstständig Amateur-Fotoshootings. Wir planten die Location, unsere Outfits, das Makeup und ließen uns online auf Fotoplattformen von bekannten Fotografen und Künstlern inspirieren. Später schloss ich mich der Foto-AG meiner Schule an, um meine ersten, richtig professionellen Bilder in unterschiedlichen sozialen Netzwerken online stellen zu können. Mein damaliger Lehrer Herr Eisele, war von meinem Talent vor der Kamera überzeugt und schlug mir vor, auch außerhalb der AG-Zeiten Bilder zu knipsen und mir beizubringen, wie man verschiedene Bearbeitungsprogramme nutzt, damit meine Fotos hochwertiger aussehen und ich sie im Netz posten kann. Nicht ganz unbeabsichtigt besuchte und kommentierte ich in sozialen Netzwerken oft Beiträge von Models und deren Agenturen um andere auf mein Profil aufmerksam zu machen. Eine gute Idee wie sich später herausstellte. Was mir fehlte, war ein Widererkennungsmerkmal, etwas das mich auszeichnete und unverkennbar machte. Ich entschied mich spontan dazu, meine Haare Feuerrot zu färben.

 

Nach einigen Wochen wurde ich vom Inhaber einer deutschlandweit bekannten Friseurkette kontaktiert. Ihm waren- nach eigener Aussage- meine außergewöhnliche Haarfarbe und meine Ausstrahlung auf den hochgeladenen Bildern aufgefallen und er wollte mich zu einem Casting für seine neue Coiffeur – Kampagne einladen. Einige Tage später fand ich mich in seinem Büro wieder. Drei, in schwarz gekleidete Männer inspizierten nach freundlicher Begrüßung meine Haarstruktur indem sie wild durch die Mähne fuhren, meine Maße nahmen und über die Nummer meiner Haarfarbe diskutierten. Nur wenige Stunden später bekam ich einen Anruf: Man hatte mich für den Job gebucht und ich sollte in der kommenden Woche an zwei Tagen erscheinen. Nie hätte ich gedacht, dass mein untypischer Look mit nur 168 cm Körpergröße (damals 164 cm!) und roten Haaren einen Kunden dazu bewegen könnte, mich nach so kurzer Zeit für eine ganze Kampagne zu buchen. Aber ich wusste, dass dies meine Chance war, im Model-Business Fuß zu fassen. Das Ergebnis der Bilder konnte entscheidend für meinen weiteren Werdegang sein, außerdem war mein erstes professionelles Fotoshooting auch gleichzeitig ein bezahlter Job, bei welchem hohe Anforderungen in mich und mein Können gesetzt wurden. Ihr könnt euch also vorstellen, wie nervös ich zu Beginn war – Immerhin hatte ich das 14. Lebensjahr bis Dato noch nicht einmal erreicht, hatte noch nie ein so gigantisches Fotostudio von innen gesehen und nie zuvor in meinem Leben mit so viel neuen Menschen zusammengearbeitet, die bereits jahrelange Erfahrung in der Branche aufweisen konnten. Am Tag des Shootings ließ ich mich von meinem Bruder, sowie von meinem damaligen Freund begleiten. Dies hatte ich zuvor mit dem Management so abgesprochen.

 

Am Set angekommen, überrumpelte mich sofort der chaotische Modelalltag: Ich betrat das Studio mit rund 10 Minuten Verspätung und musste bereits nach kurzer Zeit feststellen, dass es niemanden so recht zu interessieren schien, dass eine neue Person eingetroffen ist. Rund 25 Teammitglieder waren damit beschäftigt, ihrer Arbeit nachzugehen. Ein Mann mit Kopfhörern und Walkie Talkie überrante mich beinahe, während er dem Organisationsteam Anweisungen per Funk zukommen lies. Neben mir räumte eine Stylistin hektisch Damen und Herrenbekleidung auf einen 5 Meter langen Kleiderständer, aus dem hinteren Bereich der riesigen Halle dröhnte laute Popmusik und ein lautes Piepsen welches entsteht wenn die Kamera den Blitz auslöst, ein Model mit frischer Haarfarbe und Alufolien auf dem Kopf kreuzte meinen Weg und auf der Couch im Aufenthaltsraum saßen 5 dunkel gekleidete Männer, welche gemeinsam auf einem Tisch Bilder sortierten und sich berieten, während sie ihren Kaffee genossen.

In diesem Moment riss mich jemand zurück in die Realität. Eine dunkelblonde, sympathische Frau stand lächelnd vor mir „Hallo, mein Name ist Louisa. Ich bin heute für das Makeup der Models zuständig. Du bist bestimmt Fabiola? Bitte folge mir, damit ich dir zeigen kann wo du gleich geschminkt wirst”. Ich folgte der netten Dame in einen Styling-Raum mit einer Umkleidekabine, 5 Schminktischen mit Spiegeln und einer großen Couch für die Models die bereits fertig gestylt auf ihren Einsatz vor der Kamera warteten. Man bat mich, auf einem der Stühle Platz zu nehmen. Wenige Minuten später fing Louisa an, mich zu schminken. Die neugierigen Blicke der anderen Models waren nicht zu übersehen und sie fingen an, mir Fragen über mich und meine Erfahrungen zu stellen: „Wie lang modelst du schon? Wieso ist dein erstes Fotoshooting bereits ein bezahlter Job? Hast du dafür mit dem Chef geflirtet? Wieso hast du deinen Bruder mit zum Shooting gebracht? Wieso bist du noch mit deinem unattraktiven Freund zusammen wenn du jetzt jeden haben kannst? Gefallen dir deine Haare wie sie für dieses Shooting geschnitten und gefärbt wurden? – Wir finden es schrecklich”. „Lass dich nicht ärgern”, flüsterte mir die Makeup-Artistin ins Ohr, „das ist bei jedem New Face so. Du musst dich erst beweisen, bevor man dich in dieser Branche ernst nimmt”. Die Kommentare und Fragen meiner Kolleginnen und Kollegen waren mir mehr als nur unangenehm, trotzdem versuchte ich neutral zu wirken und alles an mir abprallen zu lassen. Sie schwärmten von ihren Erfahrungen, erzählten von anderen Shootings und deren Tagesgagen, lästerten über bekanntere Models, spekulierten über mögliche Affären, lachten über ihre zugewiesenen Outfits und schlossen Wetten darüber ab, wer es dieses mal aufs Cover des Friseurmagazins schaffte. Ein Cover zu zieren, sei das oberste Ziel eines jeden Models, so sagte man mir. Ein Gedankenblitz schoss durch meinen Kopf: Wenn ich es schaffen würde, beim Shooting die Beste zu sein, obwohl ich die wenigste Erfahrung habe, dann würden mich die anderen Models ernst nehmen und sich darüber ärgern, zu Beginn nicht freundlich zu mir gewesen zu sein. Vor der Kamera gab ich mein bestes, während mich 50 Augen von 25 Personen neugierig begutachteten und jede meiner Bewegungen zu analysieren schienen. Ich verwendete Posen und Gesichtsausdrücke, welche ich zuvor in Magazinen gesehen hatte und achtete darauf, auf jedem Foto anders auszusehen. Der Fotograf war begeistert und schrie durch den Raum „GREAT! AMAZING! WEITER SO! NOCH MEHR BEWEGUNG! JAAA, SEHR GUT!”.

 

Die anderen Models bekamen davon nichts mit. Sie schauten mir während meines Shoots nicht einmal zu und wechselten anschließend auch nicht sonderlich viele Worte mit mir. Ganz im Gegensatz zu den anderen Mitarbeitern welche mir Komplimente machten und noch beim gemeinsamen Mittagessen davon redeten, wie gut ich mein erstes Fotoshooting gemeistert hätte.

Nach rund 12 Stunden ging ein anstrengender Tag für mich zu Ende und ich reiste zufrieden nach Hause. Einige Wochen später erreichten mich zahlreiche Anrufe und Facebook-Einträge von Freunden und Familie: „Fabiola, wir haben dich auf großen Werbeplakaten in der ganzen Stadt gesehen und dein Gesicht auf dem Cover des Friseurmagazins wiedererkannt!”. Ich hatte es geschafft! Ich wurde das Gesicht der Kampagne und hatte es somit nicht nur den anderen Models bewiesen, sondern auch allen anderen, die meinen Traum, ein Model zu sein, amüsant fanden. Doch für negatives blieb keine Zeit mehr. Ich selbst war ab diesem Zeitpunkt täglich damit beschäftigt, Anfragen anderer Firmen und privater Fotografen zu beantworten. Mein erstes Fotoshooting war ein voller Erfolg und ein großer Schritt in Richtung meines Traums.

 

Ich fing an, mich um die Bearbeitung von Anfragen zu kümmern, prüfte sie auf ihre Seriosität, organisierte Fotoshootings und baute mir eigenhändig ein Model-Book auf, indem ich immer wieder Fotografen aus meiner Nähe kontaktierte und sie um sogenannte TFP-Shootings bat. Mit meinen Fotos bewarb ich mich wiederrum auf Jobs oder besuchte Castings, die ich zuvor online recherchiert hatte. Nach einer Weile hatte ich das Bedürfnis nach der Unterstützung einer Modelagentur, weil das Selbstmanagement auf Dauer mühsam wurde, da ich nebenher noch die Schule besuchte. Aufgrund meiner kleinen Körpergröße und meines normalgewichtigen Aussehens gestaltete sich die Suche jedoch nicht so einfach wie erhofft. Mit kleineren Agenturen für kommerzielle Models wollte ich mich nicht zufrieden geben und die bekanntesten und größten Modelagenturen hatten kein Interesse an einem Model, das man aufgrund seines besonderen Looks nicht in allen Arbeitsbereichen einsetzen konnte, da dadurch die Gewinnspanne für die Agentur nicht sonderlich hoch war. Ich begann, nach Gründen für die Absagen zu suchen und machte mir selbst und meinem Körper Vorwürfe. Ich redete mir ein, nicht für das Modeln geschaffen zu sein und mich damit abfinden zu müssen, niemals in diesem Bereich arbeiten zu können.

 

Zu diesem Zeitpunkt suchte ich oft im Internet nach Tipps und Tricks für angehende Models. Bei meiner Recherche stieß ich auf zahlreiche sogenannte Pro-Ana Blogs, die online Magersucht als etwas tolles bewerben, Tipps zum Abnehmen geben und Bilder krankhaft dünner Frauen und Mädchen als Vorbilder posten. Aus irgendeinem Grund fand ich gefallen an diesem Trend und steigerte mich immer weiter in ein falsches Selbstbild und somit in ein ungesundes Essverhalten hinein. Die ganze Geschichte hierzu erzähle ich im weiteren Verlauf des Buches. Mit sehr viel Disziplin und Unterstützung schaffte ich es schließlich meinem gestörten Essverhalten auf nimmer wiedersehen zu sagen. Und ich bin noch heute dankbar für die Stärke, diese Krankheit alleine überwunden zu haben, denn das schaffen leider nur die wenigsten.

 

Nach dieser kräftezährenden Phase, in der ich viele soziale Kontakte und ein Stück meiner Lebensfreude verlor, baute ich mir mein Selbtsbewusstsein komplett neu auf. Ich beschloss für mich selbst, keinem Magerwahn mehr eine Chance zu geben und mich von der Masse abzuheben. Plötzlich wollte ich nicht mehr dem typischen Look der Models entsprechen. Vorbei war der Traum davon, andere um mehrere Köpfe zu überragen, dabei noch 50kg zu wiegen und eine kommerziellere Haarfarbe zu wählen, nur um Kunden in der Branche zu gefallen. Ich fragte mich: Wieso sollte ich das tun? Wieso sollte ich mich selbst verändern nur um anderen zu gefallen? Ist es nicht besser, meinen speziellen Look zu meinem Markenzeichen zu machen und damit anderen zu beweisen, dass JEDER in dieser Branche Fuß fassen kann? Ein neues Ziel war geboren. Ich wollte nicht nur mir selbst, sondern auch anderen zeigen, dass es für jeden Typ Mensch eine passende Nische in der Modelbranche gibt. Ich arbeitete hart an meiner Selbstvermarktung und fand Platz in mehreren Vermittlungsstellen für Models.

 

Drei Tage All-Inklusive Hotel für nur einen Tag Arbeit, heute in München und morgen in Rom, edle Champagner-Partys mit prominenten Gästen, gesponserte Eintrittskarten für Konzerte und Events, teure Designer-Geschenke und ständig neue, coole Bekanntschaften in vielen verschiedenen Städten. All das sind Dinge, die ich dank meiner Arbeit als Model erleben darf.

Doch wer keine rosarote Brille trägt, dem dürfte klar sein, dass die Modelwelt auch viele Schattenseiten mit sich bringt und nicht nur aus Glitzer und Glamour besteht, so wie oftmals angenommen. Ein paar Stunden vor der Abreise in ein anderes Land eine Absage erhalten, weil der Kunde ein schöneres Model gefunden hat, bei minus sieben grad Celsius im Bikini und bei plus zweiunddreißig grad Celsius im Skianzug fotografiert werden, zwanzig Stunden arbeiten, aber nur für zwölf bezahlt werden und immer gut aussehen, egal was passiert – Dies sind nur ein paar wenige Beispiele, doch die Liste ist endlos. Schon mein ganzes Leben lang hat es mir unglaublich viel Freude bereitet, anderen etwas beizubringen, ihnen zu helfen und sie zu motivieren. Schon im Grundschulalter liebte ich es, Texte zu verfassen, gestaltete eigene Bücher und fand im Schreiben eine große Erfüllung.