Fluffer Girl - Penélope Santos - E-Book

Fluffer Girl E-Book

Penélope Santos

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Beschreibung

Seit Manuela in der Video-Sammlung ihres großen Bruders einen Pornofilm entdeckt hat, ist es um sie geschehen: Der gut bestückte Hauptdarsteller Dick Hudson, auch bekannt als "der schwedische Hengst", geht ihr nicht mehr aus dem Kopf und löst in ihr eine regelrechte Dauergeilheit aus. Andere Männer sind für sie nun nicht mehr als eine Ersatzbefriedigung – also führt kein Weg daran vorbei: Sie muss Dick Hudson kennenlernen und verführen! Kurz entschlossen bewirbt sie sich als Darstellerin für seinen nächsten Pornodreh und wird engagiert – allerdings erst mal als sogenanntes Fluffer Girl. (Der Job des Fluffer Girls entstand in der Blütezeit des Pornofilms und sah so aus, dass der männliche Darsteller in den Drehpausen sozusagen von einem heissen Girl bei der Stange gehalten werden musste um die Erektion halten.) Manuela genießt den exotischen Drehort und die freizügige Porno-Community, doch dass sie nur das Vorspiel für den schwedischen Hengst ist, kann sie nicht lange auf sich sitzen lassen – sie will das volle Programm mit Dick Hudson …

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Seitenzahl: 46

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Fluffer Girl – Eine Zeitreise ins Porno-Milieu der wilden 80er

von

Penélope Santos

1. Auflage Januar 2021, ungekürzte Ausgabe

eISBN: 978-3-949107-00-9

© 2021 by Augenscheinverlag – All rights reserved, www.augenscheinverlag.de

Cover-Design: Marion Terasa, http://terasa-design.de

Cover-Foto: Shutterstock

Lektorat E-Book-Version: Diana Glöckner

Inhalt

Fluffer Girl

Manuela schloss die Tür hinter sich ab und verließ das Geschäft. Endlich Feierabend. Als sie durch die Einkaufsstraße lief, war es schon dunkel. Die Laternen waren bereits angegangen und machten mit ihren Lichtern den Schaufensterbeleuchtungen Konkurrenz. Trotz ihres weichen Angora-Pullis fröstelte sie ein wenig und zog den Reißverschluss ihrer Blousonjacke hoch. Die Abende waren einfach nicht mehr lau. Sie hätte statt der kurzen Hose eine lange anziehen sollen. Aber sie hatte sich ja heute Morgen unbedingt in die gerade mal den Po bedeckende Jeans quetschen müssen. Voll Stolz hatte sie sich dann im Spiegel betrachtet. Die Anstrengungen waren nicht umsonst gewesen. Seit zwei Monaten besuchte sie den Aerobic-Kurs. Zusätzlich hatte sie sich noch die Platte von Sydne Rome gekauft und mit ihrer Freundin Katja zu Hause dazu geschwitzt.

Während sie an den beleuchteten Schaufenstern vorbeilief, dachte sie an die letzte Übung auf der ersten Seite der Platte und spürte ein Kribbeln im Unterleib. Bei dieser Übung mussten sie sich nämlich auf den Rücken legen, die Beine anziehen und im Takt von Voulez-vous coucher avec moi das Becken nach oben stemmen, während Sydne Rome sie mit ihrem englischen Akzent und laszivem Tonfall anfeuerte. „Ja, mehr, mehr, mehr.“

An dieser Stelle war Katja jedes Mal in Lachen ausgebrochen. Manuela aber hatte die Zähne zusammengebissen und die Übung bis zum Ende ausgeführt. Das Ergebnis ließ sich nun im Spiegel sehen. Ihr Po war eine kleine runde Melone – fest und knackig. Wenn sie ein Mann wäre, sie würde ihn sofort in die Hand nehmen und hineinkneifen wollen.

Nur Mario wollte es offenbar nicht. Sie hatte gehofft, er würde im Geschäft vorbeikommen. Seit einer Woche schon hatten sie sich nicht mehr gesehen, und sie vermutete inzwischen, dass das auch so bleiben würde. Sie strich sich über den Hintern. Selbst schuld, dachte sie, beschleunigte den Schritt und versuchte, nicht mehr an Mario zu denken.

Am Brunnen bog sie in die Hauptstraße ein und lief den Umweg über die Bahnhofstraße. Sie musste noch in die Videothek. Ihr Bruder hatte sie gebeten, eine Kassette für ihn zurückzubringen. Manchmal fragte sie sich, ob er dabei Hintergedanken hatte. Sein bester Freund Jürgen arbeitete dort nämlich als Aushilfe. Auf einer Fete hatten sie mal miteinander geknutscht und ein bisschen gefummelt, das war‘s aber auch schon gewesen. Das lag nun bereits zwei Monate zurück und war Manuela nicht sonderlich im Gedächtnis geblieben. Jürgen hatte sich allerdings mehr davon versprochen, und ihr Bruder versuchte sie seitdem zu verkuppeln.

Bevor sie die Videothek betrat, holte sie die Kassette aus ihrer Basttasche, las den Titel und musste schmunzeln. Der schwedische Hengst kommt als Klempner, mit Dick Hudson in der Hauptrolle.

Vielleicht war es ja gar kein Verkupplungsversuch, sondern einfach nur Feigheit. Seitdem ihr Bruder mit Elke zusammen war, lehnte er Pornos offiziell ab – denn Elke fand so etwas ekelig. „Deine Wichsvorlagen oder ich“, hatte sie ihn vor die Wahl gestellt. Da er sie nicht verlieren wollte, hatte er seine Pornosammlung vernichtet. Zumindest glaubte Elke das. Manuela aber wusste genau, wo er seine Filmchen versteckt hatte … bei ihr zu Hause.

Anscheinend hatte er gestern einen Elke-freien Abend und mal wieder ordentlich Lust auf was anderes gehabt. Immer nur Blümchensex war auf Dauer nicht zu verkraften. Manuela konnte es ihm nicht verdenken. Da sie aber gestern Abend ihren Aerobic-Kurs besucht hatte, war er nicht an sein Versteck gekommen. So hatte er sich wohl an Jürgen gewandt, und nun musste das Corpus Delicti beiseitegeschafft werden. Jetzt verstand sie auch, warum ihr Bruder die Kassette vorhin im Geschäft sofort in ihrer Tasche hatte verschwinden lassen. Weichei, dachte sie, öffnete die Tür und betrat die Videothek.

Der Raum war eng und stickig. Die Heizungswärme schlug Manuela ins Gesicht, und sie öffnete ihre Jacke. Jürgen stand hinter dem Tresen. Als er sie sah, verzog sich sein Mund zu einem Lächeln. Mit seiner Föhnfrisur hatte er was von George Michael. Aber das war auch schon alles, was ihn mit dem Sänger verband. Sein Blick glitt über ihre nackten Beine nach oben zu ihrem pinkfarbenen Angora-Pulli, der sich weich an ihre Brüste schmiegte. Sie konnte die Sehnsucht in seinen Augen, sie noch einmal berühren zu dürfen, förmlich spüren. Plötzlich musste sie an Mario denken. Wie sehr wünschte sie sich ein solches Verlangen von ihm. Sofort hätte sie ihren Pulli nach oben gestreift, damit er sie nicht nur mit den Augen abtasten konnte. Sie hätte sich auf den Tresen gesetzt, ihre Beine gespreizt, um ihn wie eine Tänzerin mit den Füßen zu umschlingen und sein Becken an ihre Scham zu ziehen. Dann hätte sie seine Hände genommen und sie auf ihre Brüste gelegt.

Der Gedanke zog ihre Nippel zusammen, sodass sie sich aufstellten und unter ihrem Pullover abzeichneten. Jürgen leckte sich über die Lippen. Er interpretierte den Alleingang ihrer Brustwarzen völlig falsch. Aber Manuela war mit ihren Gedanken noch immer bei Mario. Sie schob die Kassette über den Tresen, auf dem sie sich Mario gerade in ihrer Fantasie hingab, und ein Seufzer entwich ihren Lippen. Für Jürgen war dies ein eindeutiges Zeichen. Er nahm sich ein Herz und griff nach ihrer Hand.