Frauenzyklen - Gabriele Sommer - E-Book

Frauenzyklen E-Book

Gabriele Sommer

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Beschreibung

Die Schicksale, Geschichten von vier wunderbaren Frauen aus verschiedenen Lebensepochen erzähle ich in meinem Büchlein. Vier Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Dabei geht es um große Liebe, gute Gefühle und Selbstverwirklichung - sich aus einer Enge vorgefaßter Meinungen, Grenzen die andere ziehen, überholten Werten und Druck frei zu machen. Ich erzähle diese Geschichten in kurzen, knappen Worten, so daß der geneigte Leser seinen eigenen Gedanken und Vorstellungen `nachhängen` kann. Vielleicht entdeckt die eine oder andere Frau sich in dem Erzählten wieder. Vielleicht findet die eine oder andere Anregungen zu mehr Selbständigkeit und den Mut ihren Träumen und Neigungen die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie verdienen.

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Seitenzahl: 45

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Gabriele Sommer

Frauenzyklen

vier Geschichten

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Amalie

Annina

Erika

Franzi

Nachwort

Tips

Impressum neobooks

Amalie

Durchsetzungsvermögen

Ich kenne sie schon lange.

Mein ganzes Leben lang.

Viele Leben lang sogar.

Sie erzählte mir ihre Geschichte einst.

Ich weiß gar nicht, wann es in ihrem Leben begann.

Ganz zögerlich nur.

Langsam.

Unbemerkt.

Wenn man nicht aufpaßt.

Sie lernten sich kennen, als sie noch sehr jung waren.

Waren verliebt bis über beide Ohren.

Konnten nicht voneinander lassen.

Alles taten sie zusammen.

Waren ein Herz und eine Seele.

Das Leben ist so schön, wenn man liebt.

Und plant.

Und zusammen ist.

Sie gewöhnten sich aneinander.

Aber plötzlich wußte er dies besser.

Dann das.

Wurde immer bestimmender.

Wollte mehr und mehr Recht haben.

Recht behalten.

Warum so plötzlich?

Er war doch so ein netter Typ.

Sein Ego bauschte sich auf.

Hatte er das nötig?

Sie war verliebt.

Bis über beide Ohren.

Tat alles, wie er es mochte.

Wollte Harmonie.

Ihm gefallen.

Die große Liebe bewahren.

Und wenn sie dafür eben nachgeben mußte.

Was machte das schon aus.

Die Klügere gibt nach?

Sie wollte es.

Ruhe, Frieden, ewige Liebe.

Koste es, was es wolle.

Es kam, wie es kommen sollte.

Er bekam Oberwasser.

Wurde zum Despoten.

Mit ihr konnte er es ja machen.

Sie ergab sich freundlich.

Fand Ausreden für sein Verhalten.

Fortan bestimmte er über beider Leben.

Sie wurde immer kleiner.

Besser ist besser.

Wurde ängstlicher auch.

Und unsichtbar.

Er moserte, maßregelte, verbot.

Schrie, schimpfte.

Fand sie zu blöde irgend etwas richtig hinzukriegen.

Erhob die Hand.

Sie bekam es mit der Angst zu tun.

Wurde immer unsicherer.

Verlor den Glauben an sich.

Dabei war sie die Kluge.

Die Geschickte.

Die umfassend Erkennende.

Die Verantwortungsvolle auch.

Sie war wirklich klug, ihm zeitweise geistig überlegen.

Aber eben nicht körperlich.

Sie war klein, zart gebaut.

Ihr Wesen scheu.

Er groß, muskulös.

Laut.

Nicht immer, aber immer mehr.

Es kamen Kinder.

Kleine Wesen, die die Beziehung kitten sollten.

So dachte sie.

Wenn er erst sein Kind im Arm hatte, würde sein Herz schon erweichen.

Anfangs war es auch so.

Er freute sich königlich.

War sanft, sacht, leise.

Liebenswert, zärtlich.

Auch zu ihr.

Wie in der ersten Zeit des Kennenlernens.

Aha, dachte sie, das war nur eine schwere Übergangszeit.

In der er es sicher nicht leicht hatte.

Sich an Partnerschaft gewöhnen mußte.

Nun wird alles besser.

Er lobte sie in den Himmel.

Sie hatte ihm den Stammhalter geschenkt.

Wie stolz er war!

Das Kind wuchs heran.

Dann wurde sie erneut schwanger.

Und noch einmal.

Viele Kinder wollte er haben.

Sie verlor diese Kinder aber gleich wieder.

Schon während der ersten Schwangerschaftsmonate.

War sie denn zu dumm weitere Kinder auszutragen?

Sie machte mehr und mehr falsch – in seinen Augen.

Er wurde zornig.

Wütend, wenn etwas nicht so war, wie er es wollte.

Und schon setzte es etwas.

Er hatte sich nicht im Griff.

Entschuldigte sich auch manchmal.

Sagte aber meistens, daß das nur ihre Schuld sei.

Sie bekam zuerst Ohrfeigen.

Dann schlug er auf sie ein.

In den Magen, in die Seite.

Zog an ihren Haaren.

Verletzte sie aber so, daß man es nicht sah.

Niemand etwas mitbekam von ihren Schmerzen.

Sie litt leise, still, heimlich.

Ausreden für ihn hatte sie immer noch parat.

Es war so weit.

Der Junge wurde größer.

Konnte Laufen, ging zur Schule.

Wurde selbständiger.

Sie steckte immer noch ein.

Hiebe, Tritte, Schläge.

Vergewaltigungen.

Es wurde schlimmer und schlimmer.

Durch nichts zu rechtfertigen oder entschuldigen!

Dem Jungen zeigte sie ihr Lächeln.

Wollte, daß er nichts mitbekam.

Es gelang ihr auch.

Blaue Flecken lachte sie weg.

Erzählte, wie tolpatschig sie war und sich immer irgendwo stieß.

Dann war es so weit.

Ihr Mann schlug sie krankenhausreif.

Hieb ohne Ende auf sie ein.

So voller Wut und Zorn.

Voller Tobsucht.

Sie hatte dort natürlich eine Ausrede.

Sagte, sie sei dumm gestürzt.

Wie ärgerlich.

Ihr Mann wollte sie noch halten, aber sie fiel so ungünstig.

Man glaubte ihr.

Mit sehr vielen Fragezeichen im Gesicht.

Das war der Zeitpunkt, an dem es nicht mehr ging.

Als es für sie nur noch einen Ausweg gab um zu überleben.

Sie mußte weg von ihm.

Von ihrer einstigen Liebe.

Der großen, schönen Liebe.

Wie glücklich sie sich einst wähnte.

Wann war das?

Sie mußte weg von dem Mann, dem sie die ewige Treue geschworen hatte.

Weg von dem gemeinen, hinterhältigen Tyrannen.

Zu dem er geworden war.

Sie packte ihre Siebensachen.

Auch die ihres Sohnes und floh, als ihr Mann nicht zu Hause war.

Nahm ihren Jungen mit und reiste so weit weg, wie irgend möglich.

Aber, konnte das jemals weit genug sein?

Sie nahm einen neuen Namen an.

Hatte eine andere Identität.

Bekam eine gute Arbeit.

Verdiente Geld für sich und den Jungen.

Sie schuftete Tag und Nacht.

Sie war fleißig.

Strebsam.

Sie war klug.

Sie lebte auf.

Ihre Gaben kamen nun zum Vorschein.

Ganz nebenbei.

Mehr zufällig.

Als jemand sie um Rat fragte.

Sie?

Um Rat?

Das war sie nicht gewohnt.

Dachte von sich ja nur schlecht.

Das wurde ihr eingeredet.

Nichts wert zu sein kannte sie.

Zu dumm zu sein auch.

Nun aber, da sie ohne Druck, ohne Kritik und Tadel lebte, erkannte sie, was sie konnte, vermochte.

Staunte über die, die sie sein konnte.

Die sie plötzlich war.

So stark und selbstbewußt.

Mutig erst recht.

Sie machte aus ihren Gaben eine Geschäftsidee.

Daran hatte sie Spaß.