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Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Soziologie - Krieg und Frieden, Militär, Note: 1,0, Universität Bremen, Sprache: Deutsch, Abstract: Das 21. Jahrhundert ist spezifiziert durch Globalisierung, gesellschaftliche Differenzierung und technische Entwicklung, aber diese Dimensionen stehen im Schatten der einstürzenden Twin Towers am 11. September 2001 in New York, Amerika. Die Ereignisse von 9/11 zeigten eine fürchterliche Potenzierung von Zerstörungskraft, wenn organisierter, religiös oder politisch motivierter Terror sich mit technisch-physikalischer Energie verbindet und führte zu einem Gefühl der Hilflosigkeit seitens der westlichen Regierungen (vgl. Denninger 2002: 1). Diese Hilflosigkeit manifestierte sich in einem Zwang zur Sicherheit. Denn die Anschläge auf das World Trade Center wurden indirekt als Anschläge auf Demokratie und westliche Werte empfunden und sollten von nun an durch spezielle Sicherheitsmaßnahmen bewahrt werden. Wie diese Maßnahmen aussehen und was sie bewirken, soll Gegenstand dieser Arbeit sein. Was Sicherheit aber überhaupt im Kontext der 2000er Jahre als Begriff definiert, wird einleitend beschrieben.
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Veröffentlichungsjahr: 2014
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„Man hält die Menschen gewöhnlich für gefährlicher, als sie sind.“
Inhaltsverzeichnis
Freiheit durch Sicherheit? – Eine gesellschaftliche Skizze zur Veränderung der Bedeutung von Sicherheit im 21. Jahrhundert
1 Problemumriss: Sicherheit als Begrifflichkeit
2 Wandel oder fortlaufende Entwicklung? – Änderung des Terrorismusbekämpfungsgesetzes
2.1 Das erste und zweite Sicherheitspaket
2.2 Wandel oder Entwicklung rechtlicher Grundlagen?
3 Die Dimension Recht als Rechtfertigung? – und die Furcht vor Terror
3.1 Sicherheitsrisiko: der Bürger
3.1.1 Die Internationale Sicherheitsgesellschaft
3.2 Technisierung der Kontrolle
3.2.1 INDECT
3.3 Zusammenfassung
4 Fazit – Folgen für die Öffentlichkeit
Literaturverzeichnis
Das 21. Jahrhundert ist spezifiziert durch Globalisierung, gesellschaftliche Differenzierung und technische Entwicklung, aber diese Dimensionen stehen im Schatten der einstürzenden Twin Towers am 11. September 2001 in New York, Amerika. Die Ereignisse von 9/11 zeigten eine fürchterliche Potenzierung von Zerstörungskraft, wenn organisierter, religiös oder politisch motivierter Terror sich mit technisch-physikalischer Energie verbindet und führte zu einem Gefühl der Hilflosigkeit seitens der westlichen Regierungen (vgl. Denninger 2002: 1). Diese Hilflosigkeit manifestierte sich in einem Zwang zur Sicherheit. Denn die Anschläge auf das World Trade Center wurden indirekt als Anschläge auf Demokratie und westliche Werte empfunden und sollten von nun an durch spezielle Sicherheitsmaßnahmen bewahrt werden.
Dierk Spreen stellt in seinem Aufsatz „Die Sicherheit der Weltgesellschaft“ völlig zu Recht Sicherheit als einen Behälterbegriff dar. Was Spreen damit meint, um es mit seinen eigenen Worten zu sagen ist: „mit dem Wort Sicherheit werden sehr verschiedene Vorstellungsgehalte und normative Konnotationen verbunden.“ (Spreen 2010: 192). Das Wort Sicherheit kann in unterschiedlichste Kontexte gebettet sein und wirdadurch zu einem mannigfaltigen Begriff, der je nach Verwendung unterschiedlich ausgelegt und interpretiert werden kann.
Für diese Arbeit werden speziell drei Begriffe von Sicherheit essentiell sein: Der politisch-existentielle Sicherheitsbegriff unter dem auch der zweite Begriff subsumiert werden kann, nämlich den der inneren Sicherheit. Und der letzte Sicherheitsbegriff kreist auch um den ersten, weil in einem demokratischen Rechtsstaat Sicherheit nicht zuletzt auch immer Rechtssicherheit bedeutet (vgl. Lepsius 2010: 26).
Sicherheit aus dem anthropologischen Kontext heraus betrachtet, bedeutet zunächst einmal Geborgenheit und Schutz, was durch intensive Maßnahmen bewahrt werden soll. Diese Maßnahmen dienen der Absicherung gegen jegliche negative Einflüsse. Der politisch-existenzielle Begriff von Sicherheit befasst sich mit der Herstellung und Aufrechterhaltung sozialer Ordnung (vgl. Spreen 2010: 194). Um die innere und äußere Sicherheit staatlich zu gewähren, dafür sind Machtinstitutionen von Nöten, wie die Exekutive, die soziale Kontrolle und das Strafrecht. Diese dienen als Instrumente der politisch-existenziellen Sicherheit. Mit diesen Bedeutungen des Begriffes Sicherheit soll gearbeitet werden. Es wird aber gleichzeitig darauf hingewiesen, dass Sicherheit ein Schmelztiegel an Bedeutungen ist und es an der einen oder anderen Stelle zu keinem klar abgrenzbaren Begriff kommen kann.
Die Instrumente der politisch-existenziellen Sicherheit werden in ihrer Funktion beleuchtet werden und dabei einen Wandel des Begriffes ab 2001 skizzieren. Folgende Fragen werden hierfür von mir gestellt:
Was aber passiert, wenn diese Instrumente missbraucht werden? Wenn das zu Bewahrende, nämlich die Freiheit der Bürger einer Demokratie gefährdet wird, durch die Bewahrung selber? Ist unsere Freiheit überhaupt bedroht? Wenn ja was hat das für Auswirkungen auf die Gesellschaft?