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Von der ersten bis zur letzten Seite zieht sich durch die Bibel das Warten auf den König. Alistair Begg spannt in diesem Andachtsbuch den Bogen vom ersten Buch Mose bis zur Offenbarung. Er führt dem Leser vor Augen, wie Gott diese Welt auf das wundersame erste Kommen von Jesus vorbereitete. Gleichzeitig weckt er in den Andachten Vorfreude auf das zukünftige Kommen des Königs, wenn er alle Dinge neu machen wird. Finde Freude im Wunder von Weihnachten und im Blick auf die Wiederkunft von Jesus! • Adventskalender in Andachtsform • Verbindet Weihnachten mit der Wiederkunft Christi • Vom bekannten Pastor Alistair Begg
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Seitenzahl: 154
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über dnb.de abrufbar.
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First published in English as
Let Earth Receive Her King, © Alistair Begg, 2024. Produced by The Good Book Company and published by permission.
www.thegoodbook.com
This German translation,
Freue dich Welt, dein König naht!, © Truth For Life, 2025, in partnership with Verbum Medien. Truth For Life is the Bible-teaching ministry of Alistair Begg.
www.truthforlife.org
Wenn nicht anders angegeben, wurde folgende Bibelübersetzung verwendet
Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
© 2025 Verbum Medien gGmbH
Kleines Lohfeld 6
D-32549 Bad Oeynhausen
verbum-medien.de
Übersetzung
Tanja Bittner
Lektorat
Ines Mühlleitner
Buchgestaltung
Annika Felder
Satz
Satz & Medien Wieser
Druck und Bindung
Finidr, Tschechien
1. Auflage 2025
Best.-Nr. 8652 311
ISBN 978-3-98665-311-8
E-Book 978-3-98665-312-5
Hörbuch 978-3-98665-313-2
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Alistair Begg
Andachten für dieAdventszeit
Einleitung
Teil 1: Weihnachten am Anfang
1. Am Anfang das Wort
2. Die erste Verheißung
3. Warten auf Jesus
4. Er sorgt für ein Lamm
Teil 2: Weihnachten im Land
5. Der Herr gedenkt
6. Sollte Gott auf Erden wohnen?
7. Ein Licht leuchtet auf
8. Uns ist ein Kind geboren
9. Eine Botschaft voll Freude und Trost
10. O Bethlehem, du kleine Stadt
Teil 3: Weihnachten in den Evangelien
11. Jedes Versprechen ist gehalten
12. Wunder und Geheimnis zugleich
13. O Jesu Nam’, du klingst so süß
14. Übernatürliche historische Tatsachen
15. Sehen und weitersagen
16. Weisheit betet an
17. Ein Licht in der Finsternis
Teil 4: Weihnachten in den Briefen
18. Ich werde hingehen
19. Das Geschenk der Kindschaft
20. Er entäußerte sich selbst
21. Weihnachten in elf Wörtern
22. Die Krippe und das Kreuz
Teil 5: Warten auf einen neuen Advent
23. Dein Reich komme
24. Erwartungsvoll
Nach Weihnachten (ein Heilmittel für die aufkommende Wehmut)
Endnoten
Freue dich, Welt, dein König naht.Mach deine Tore weit.Er kommt nach seines Vaters Rat,der Herr der Herrlichkeit,der Herr der Herrlichkeit,der Herr, der Herr der Herrlichkeit.
Jesus kommt bald, mach dich bereit.Er hilft aus Sündennacht.Sein Zepter heißt Barmherzigkeit,und Lieb ist seine Macht,und Lieb ist seine Macht,und Lieb, und Lieb ist seine Macht.
(Originaltitel: »Joy to the World«Text: Isaac Watts (1674–1748)Melodie: Lowell Mason (1792–1872) & Georg FriedrichHändel (1685–1759)Dt. Text: Johannes Haas© (Dt. Text) 1966 SCM Hänssler, Holzgerlingen)
Ich liebe den Advent. Ich liebe die Vorfreude, die ihn durchdringt. Und ich genieße es, wenn das Weihnachten meiner Kindheit in der Erinnerung neu lebendig wird – die Lieder, der Gottesdienst und natürlich die Geschenke.
Ich liebe auch die Vorbereitungen. Es soll sogar Menschen geben, die schon im September mit den Weihnachtsvorbereitungen beginnen. Das ist nicht mein Ding – ich bin eher der Dezember-Typ. Als Pastor sitze ich jedes Jahr im Dezember da, schreibe meine Adventspredigten und beneide dabei insgeheim jene Kollegen, die ihre Predigten schon seit Monaten geplant haben. Ähnlich läuft es bei mir mit dem Besorgen von Geschenken. Meine Frau ist glücklicherweise viel organisierter als ich, sonst hätten wir ein ziemliches Chaos.
Wenn wir auf das erste Weihnachten zurückblicken, kann leicht der Eindruck entstehen, Gott sei ebenfalls ein Dezember-Typ: Die Geschichte scheint auf den ersten Seiten des Neuen Testaments zu beginnen, als aus heiterem Himmel ein Engel bei einem Mädchen in Galiläa auftaucht. Doch die Bibel ist wie ein Theaterstück in zwei Akten. Wer bei den Evangelien einsteigt, ist wie jemand, der erst nach der Pause dazukommt. Nein, Gottes Vorbereitungen für den Moment, in dem der König in diese Welt kommen sollte, begannen dort, wo auch das Johannesevangelium beginnt: nicht mit Engeln, Hirten und Weisen, sondern »am Anfang« – und eigentlich sogar vor dem Anfang. Bereits in der zurückliegenden Ewigkeit plante Gott, seinen Sohn zu senden, damit wir in der zukünftigen Ewigkeit mit ihm das Leben haben können.
Deshalb werden wir auf den folgenden Seiten am Anfang beginnen und von dort aus Gottes Vorbereitungen für das ehrfurchtgebietende Geschehen jener ersten Christnacht begleiten. Wir werden seine Pläne und Absichten durch das Alte Testament hindurch verfolgen, ehe wir uns einmal mehr daran freuen dürfen, über die Ereignisse rund um das Kommen des fleischgewordenen Wortes nachzudenken.
Dort werden wir aber nicht enden. »Advent« kommt von dem lateinischen Begriff adventus und heißt »Ankunft«. Dabei müssen wir zwei »Ankünfte« im Blick haben – Christi Kommen in der Vergangenheit und sein Wiederkommen in der Zukunft. Es gab eine Zeit in der Menschheitsgeschichte, in der der König der Schöpfung über diese Erde ging. Und eines Tages wird die Welt ihren König erneut empfangen – dieses Mal nicht nahezu unbemerkt als Baby, sondern er wird herrlich und unübersehbar mit den Wolken des Himmels kommen. Für Kinder ist der Advent natürlich die Zeit, in der sie sich auf Weihnachten freuen. Wir dürfen aber darüber hinaus auch auf einen viel größeren Tag sehen – den Tag, an dem Jesus wiederkommt. Darum werden wir unsere gemeinsame Zeit mit 1. Mose 1 beginnen und an Heiligabend werden wir das andere Ende der Bibel, das letzte Kapitel der Offenbarung, erreicht haben.
Ich möchte dich also einladen, in diesem Advent mit mir gemeinsam auf das erste Kommen des Herrn zurückzublicken. Wie uns dieses wunderbare Geschenk gemacht wurde und weshalb es wirklich ein Grund zur Freude für die Welt und für uns persönlich im Hier und Jetzt ist. Ich lade dich aber auch ein, mit mir gemeinsam den Blick auf sein zweites Kommen zu richten. Auf das, was Gott im Moment noch vorbereitet, um es eines Tages zu verwirklichen, und was dies hier und jetzt für uns bedeutet.
Mein Gebet ist, dass dich diese Adventsandachten zum Staunen bringen darüber, was Gott getan hat. Mögen sie dich in die Anbetung dessen führen, der in jener ersten Christnacht in der Krippe lag. Mögen sie in dir eine große Vorfreude auf Christi Wiederkunft wecken und dich froh den Tag erwarten lassen, an dem die Welt ihren König erneut willkommen heißen wird. Mein Gebet ist, dass in dieser Adventszeit deine und meine Liebe zu ihm wächst.
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
1. Mose 1,1
Wenn wir über Jesus nachdenken, kommen uns unweigerlich bestimmte Bilder in den Sinn – besonders in der Weihnachtszeit. Zwar haben wir mittlerweile wohl die Zeiten hinter uns, in denen abendländische Abbildungen einen blonden Jesus mit strahlend blauen Augen zeigten, der ein Lamm auf seinen Armen trägt und durch grüne, von munteren Bächlein durchzogene Auen wandelt. Doch auch wenn wir den blonden und blauäugigen Jesus hinter uns gelassen haben, könnte es sein, dass unsere gedanklichen Bilder oft mehr mit künstlerischer Freiheit zu tun haben als mit biblischer Theologie.
Es ist bemerkenswert, dass keiner der neutestamentlichen Autoren es für wichtig hielt, Jesu Aussehen zu beschreiben – und auch Gott nicht, der ihre Worte inspirierte. Alles, was wir wissen, ist: »Er hatte keine Gestalt und Hoheit. Wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte« (Jes 53,2). Warum dieser auffallende Verzicht auf eine Beschreibung? Ein wesentlicher Grund könnte sein, dass in jeder menschlichen Darstellung von Jesus gerade das fehlt, was wir nach dem Willen des Vaters über seinen Sohn wissen sollen. Selbst die besten Gemälde und Filmproduktionen schaffen es nicht, uns Jesus in der ehrfurchtgebietenden Weise vor Augen zu malen, wie er uns im Johannesevangelium vorgestellt wird. Dort werden wir eingeladen, nicht an der Frage nach seinem Aussehen hängenzubleiben, sondern über seine Ewigkeit, seine Persönlichkeit und seine Göttlichkeit zu staunen:
»Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott,und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang beiGott. Alles ist durch dasselbe entstanden; und ohnedasselbe ist auch nicht eines entstanden,was entstanden ist.« (Joh 1,1–3 SLT)
Wir können uns den Beginn der Zeit noch so weit in der Vergangenheit zurückliegend vorstellen und es ist egal, welches Szenario wir für diesen Beginn der Zeit im Kopf haben. Die Tatsache ist, dass der noch nicht menschgewordene Sohn Gottes damals schon existierte. »Im Anfang« war Gott bereits da, und auch Gott der Sohn, das »Wort«, war bereits da. Johannes stellt für uns die Verbindung zu 1. Mose 1 her. Dieser Jesus wurde nicht geschaffen, er ist selbst der Schöpfer des Universums. Das Kind in der Krippe war niemand anderes als derjenige, der die Sterne an den Himmel setzte – einschließlich des Sterns, der die Weisen aus dem Morgenland zu ihm führte, um ihn anzubeten.
Dieses Wort, Jesus, ist in seiner ewigen Existenz zu unterscheiden von dem Vater und dem Geist – nicht im Wesen, aber als Person. Er »war bei Gott«, und er »war Gott«. Beide Aussagen sind wahr. Das mag verwirrend klingen, aber Johannes beschreibt damit keine abstrakte Theorie. Er stellt uns jemanden vor, mit dem er gemeinsam unterwegs war, mit dem er gelacht, geweint, gefeiert, gebetet, gedient hat und noch vieles mehr. Jemanden, der dennoch bereits bei der Erschaffung der Welt gegenwärtig war, und zwar als Schöpfer dieser Welt.
Unsere deutschen Übersetzungen können es nicht so gut wiedergeben, aber Johannes gebraucht die Zeitformen der Verben meisterhaft. Für die Beschreibung des präexistenten Aufenthaltsorts des Sohnes verwendet er das Imperfekt (das ein fortwährendes Geschehen anzeigt): Er »war bei Gott, und … war Gott«. Später wechselt Johannes aber zum Aorist (der auf einen bestimmten Zeitpunkt verweist), als er sagt: »Und das Wort ward Fleisch« (Joh 1,14).
Es gab vor mehr als zweitausend Jahren einen Zeitpunkt, zu dem die zweite Person der Dreieinigkeit – Jesus, der bereits existierte, ehe die Zeit begann – genauso in diese Welt geboren wurde wie jedes andere Baby. Wir bezeichnen das als erstes Kommen Christi und es wird von Millionen Menschen jedes Jahr an Weihnachten gefeiert. Es gab einen weiteren Zeitpunkt, zu dem er gehorsam sein Leben gab, um die Strafe für unsere Sünden zu tragen, auch einen Zeitpunkt, zu dem das Leben in seinen toten Körper zurückkehrte, und einen Zeitpunkt, zu dem sein auferstandener Leib in den Himmel auffuhr. Ebenso wird es einen Zeitpunkt geben, zu dem genau dieser Jesus wiederkommt, um alles neu zu machen.
Die göttliche Natur Christi kennt also keinen Zeitpunkt, zu dem sie begann. Er war schon immer. Er war Gott, ehe die Zeit anfing. Er ist jetzt, in diesem Augenblick, Gott. Und er wird für immer Gott sein.
Ehrlich gesagt tappe ich leicht in die Falle, in der Adventszeit so beschäftigt mit den Vorbereitungen zu sein, dass ich nicht über die zentrale Wahrheit nachdenke: Der Schöpfer wurde ein Geschöpf und lebte in dieser Welt. Vielleicht hast du ebenfalls damit zu kämpfen. Doch es gibt eine bessere Option – nicht nur im Dezember, sondern jeden Tag: »Wir sind berufen, ihn ohne Unterlass anzubeten, ihm ohne Zögern zu gehorchen, ihn ohne Vorbehalt zu lieben und ihm ohne Unterbrechung zu dienen.«1 Je mehr es uns gelingt, innezuhalten und mit den Augen des Glaubens auf das Wort zu blicken, das Fleisch wurde, desto mehr wird uns das beflügeln, den Herrn anzubeten und zu lieben, ihm zu gehorchen und zu dienen.
Weihnachten wird erst mit Leben gefüllt, wenn wir uns Zeit nehmen, um über Jesus, den Herrn, nachzudenken. Wie du weißt, war sein leibliches Aussehen nicht der Rede wert – aber du darfst dich über die Tatsache freuen, dass er damals, in jener ersten Christnacht, leiblich zu uns kam, um unsere große Hoffnung im Leben wie im Tod zu sein.
Inwiefern sind die Wahrheiten über Jesu göttliche und menschliche Natur für dich ein Anreiz, ihn jetzt anzubeten?
Gelobet seist du, Jesu Christ,dass du Mensch geboren bistvon einer Jungfrau, das ist wahr;des freuet sich der Engel Schar.Kyrieleis.
Des ewgen Vaters einig Kindjetzt man in der Krippe find’t;in unser armes Fleisch und Blutverkleidet sich das ewig Gut.Kyrieleis.
Den aller Welt Kreis nie beschloss,der liegt in Marien Schoß;er ist ein Kindlein worden klein,der alle Ding erhält allein.Kyrieleis.
Das ewig Licht geht da herein,gibt der Welt ein’ neuen Schein;es leucht’ wohl mitten in der Nachtund uns des Lichtes Kinder macht.Kyrieleis.
(Strophe 1: Medingen, ca. 1380;weitere Strophen: Martin Luther, 1524)
Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.
1. Mose 3,15
Vielleicht hast du schon mal von »Christmas in July« (Weihnachten im Juli) gehört – einem Fest, bei dem die Australier Weihnachtsstimmung zelebrieren, wenn es dort im Juli winterlich kalt ist. Weihnachten ist offensichtlich nicht nur dort zu finden, wo wir es erwarten würden. Bist du aber schon mal auf die Idee gekommen, in 1. Mose nach Weihnachten Ausschau zu halten? Genau das werden wir in den nächsten Tagen, in denen wir uns auf das Christfest einstimmen, tun.
In 1. Mose 3,15 finden wir das, was oft als Protoevangelium bezeichnet wird – die erste Evangeliumsbotschaft. Eine gute Nachricht war vonnöten, weil die Menschen Gottes Gebot übertreten hatten. Sie hätten nicht von dem »Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen« essen dürfen (1 Mose 2,17), und die angedrohte Strafe für diesen Ungehorsam war der Tod. Die Schlange hatte die Frau verleitet, Gott zu misstrauen – an seinen Worten zu zweifeln und infrage zu stellen, ob seine Schöpfung wirklich gut war. Im Nullkommanichts (so scheint es jedenfalls) betrachtete die Frau den Baum, von dem Gott ausdrücklich verboten hatte, davon zu essen, als »eine Lust für die Augen«. Tragischerweise nahm sie daraufhin »von seiner Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon und er aß«. So hörte Eva auf die Schlange, Adam hörte auf Eva, aber niemand hörte auf Gott (vgl. 1 Mose 3,1–6).
Denk darüber nach, wie die List des Bösen auch in deinem eigenen Leben zum Tragen kommt. Vielleicht wirst du mit irgendeiner aktuellen Angelegenheit konfrontiert, die im Widerspruch zu Gottes klaren biblischen Geboten steht, und du kannst (bildlich gesprochen) die Flüsterstimme fast hören, die fragt: »Ist es denn wirklich nötig, ein so autoritäres und unsinniges Verbot zu befolgen?« Die Lüge des Teufels ist stets die gleiche: »Ich kann dir ein besseres Leben außerhalb der Grenzen von Gottes Plan bieten, und ich sorge dafür, dass es keine Konsequenzen für dich geben wird.« Aber natürlich kann und wird er das nicht tun.
Das Bemerkenswerte an diesem Bericht über die große Rebellion der ersten Menschen gegen Gott ist nicht, dass der Tod und die Vertreibung aus dem Garten folgen, sondern dass sie nicht sofort folgen. Diese und weitere Konsequenzen sollten sehr wohl zu gegebener Zeit eintreten, aber zuvor gab Gott eine Verheißung. Das erinnert uns an eine wunderbare Wahrheit über unseren Gott: Er schenkt unverdiente Gnade, sogar angesichts menschlicher Rebellion. Die erstaunliche Zusage Gottes war, dass ein Same (ein Nachkomme) der Frau auftreten wird, um der Schlange die Stirn zu bieten – jenem großen Thronräuber, der sich Gottes Absichten widersetzte. Seit diesem Ereignis in 1. Mose zieht sich durch alle geschichtlichen Epochen ein Krieg zwischen dem Bösen und der Menschheit, welche ja die Krone von Gottes Schöpfung ist.
Seit der Vertreibung der Menschen aus dem Garten war der Böse gewarnt: Eines Tages wird ein männliches Kind geboren werden, das seine bösen Pläne zunichtemachen wird. Seitdem muss jede Geburt eines kleinen Jungen bei ihm die Frage aufgeworfen haben: »Könnte er der sein, den Gott verheißen hat?« Der Teufel verfolgte nun das Ziel, dass die Menschheit niemals diesen »er« aus Vers 15 bekommt. Deshalb sehen wir Goliat gegen David kämpfen, die Babylonier gegen Jerusalem, Nebukadnezar gegen Daniel – und es ließen sich noch viele weitere Beispiele aus dem gesamten Alten Testament anführen.
Man kann ohne Übertreibung sagen, dass Satan jahrtausendelang mit aller Kraft versucht hat, Weihnachten zu verhindern – denn was Gottes Volk als Festtag begeht, war damals sicherlich für den Teufel der schlimmste Moment überhaupt. Wer steckte wohl sonst hinter den Plänen von Herodes, alle männlichen Kinder unter zwei Jahren zu töten? Er war darauf aus, das zunichtezumachen, was Gott geplant hatte. Diese Feindschaft zwischen dem, der nach Gottes Verheißung der Schlange den Kopf zertreten sollte, und dieser Schlange ist der große Kriegsschauplatz der Menschheitsgeschichte. Im Kern beruht darauf der Handlungsstrang der gesamten Bibel.
Anders als der Teufel können wir zu Gott sagen: »Ich habe erkannt, dass du alles vermagst und kein Plan für dich unausführbar ist« (Hiob 42,2 ELB). Bereits bevor die Beziehung der Menschen zu Gott durch die Rebellion zerbrach und bevor Adam und Eva überhaupt geschaffen wurden, hatte Gott die Rettung geplant. Die Bibel gibt uns keine direkte Antwort auf die Frage, weshalb Gott den Sündenfall zuließ, aber sie zeigt: Alles untersteht Gottes Herrschaft. Das ist ein Grund zum Feiern für dich, wenn du dich danach sehnst, unter der Herrschaft dessen zu leben, der alles Verkehrte in Ordnung bringen wird.
Weil alles Gottes Herrschaft untersteht, konnte nichts die Geburt dessen verhindern, der wie verheißen der Schlange den Kopf zertreten sollte – Jesus von Nazareth. Weil alles Gottes Herrschaft untersteht, konnte nichts das vollkommene Leben vereiteln, das Jesus lebte. Weil alles Gottes Herrschaft untersteht, konnte nichts seinen Triumph am Kreuz verhindern, durch den er den Kopf der Schlange zertrat. Und weil alles Gottes Herrschaft untersteht, kann nichts das kommende Zeitalter aufhalten, in dem die Schlange vollständig besiegt und Gottes große Wiederherstellung vollendet sein wird.
Das Kind in der Krippe an Weihnachten ist dieser »er« aus 1. Mose 3,15. Wir dürfen in der Tatsache ruhen, dass alles Jesu Herrschaft untersteht – damals, heute und für immer. Wir dürfen uns daran erinnern, dass er eines Tages die Seinen sammeln und uns in ein neues Eden bringen wird. Wir dürfen freudig den Tag erwarten, an dem er jedem Einzelnen aus seinem Volk das Privileg des ewigen Lebens geben wird, ohne Sünde, ohne Trauer, ohne Krankheit, ohne Bitterkeit, ohne entzweite Familien, ohne politische Streitigkeiten – nur noch unendliche Schönheit, während wir die vollkommene Gemeinschaft mit unserem Schöpfer genießen.