Friede, Freude - Pustekuchen! - Astrid Eichler - E-Book

Friede, Freude - Pustekuchen! E-Book

Astrid Eichler

4,9

Beschreibung

Wie die Bibel uns hilft, Konflikte zu bewältigen! Streit gibt es genauso unter Christen wie überall sonst. Doch wo hat das seinen Ursprung? Astrid Eichler zeigt, dass fast alle Konflikte auf drei große "Kampffelder" zurückzuführen sind: Es geht um Sein oder Nichtsein, Haben oder Nichthaben und Richtig oder Falsch. Anhand biblischer Geschichten verfolgt sie Entstehung und mögliche Verläufe von Konflikten, gibt Einblicke in ihren eigenen "Konfliktalltag" sowie praktische Anstöße zur Bewältigung von Spannungen.

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Seitenzahl: 180

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ASTRID EICHLER

Friede, Freude –Pustekuchen!

Wie uns die Bibel hilft,Konflikte zu bewältigen

Der SCM-Verlag ist eine Gesellschaft der Stiftung Christliche Medien, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.

© 2015 SCM-Verlag GmbH & Co. KG · 58452 Witten

Internet: www.scmedien.de; E-Mail: [email protected]

ISBN 978-3-417-22826-7 (E-Book)

ISBN 978-3-417-26660-3 (lieferbare Buchausgabe)

Datenkonvertierung E-Book:CPI books GmbH, Leck

Die Bibelverse wurden, soweit nicht anders angegeben, folgender Ausgabe entnommen:

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabein neuer Rechtschreibung 2006, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.Weiter wurden verwendet:

Gute Nachricht Bibel, revidierte Fassung, durchgesehene Ausgabein neuer Rechtschreibung, © 2000 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart (GNB).

Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM-Verlag GmbH & Co. KG58452 Witten (ELB).

Umschlaggestaltung: Ulrike Vohla, grafikdesign-storch, Rosenheim

Titelbild: © shutterstock/MorganStudio, © fotolia/teracreonte, © shutterstock/Vector

Satz: Christoph Möller, Hattingen

Für die Menschen, mit denen ich durch tiefe Konflikte gegangen bin.Es tut mir leid, wo ich euch verletzt habe.Und für die Menschen, die mir beigestanden haben.Danke, dass ihr da wart.

Inhalt

Zum Anfang

Teil 1: Es geht um Sein oder Nichtsein

Wer ist der Größte?Lukas 22

Wenn die Seele Fieber hat1. Mose 4

Eine unerhörte Lösung4. Mose 16

Teil 2: Es geht um Haben oder Nichthaben

Verbrannte Erde1. Mose 3

Großmut1. Mose 13

Himmelschreiendes UnrechtNehemia 5

Teil 3: Es geht um Richtig oder Falsch

Schon die ApostelApostelgeschichte 15

Vielfalt als Herausforderung1. Korinther 1,10-17

Die Schwachen und die StarkenRömer 14

Schluss:Typisch christlich? Oder:Was Vergebung nicht ist

Anmerkungen

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

Zum Anfang

Es wäre so schön, wenn es so wäre – überall Friede und Freude, Harmonie und Verständnis, Freundlichkeit und Rücksichtnahme. Das Leben wäre leicht, harmonisch, himmlisch. Aber Pustekuchen! – Das wissen wir alle: Konflikte gab es schon immer, obwohl sie vermutlich noch nie jemand haben wollte. – Ich erinnere mich noch an die schlaflosen Nächte in heißen Phasen, die mir den Eindruck vermittelten: Jetzt ist alles vorbei. Es geht alles kaputt. Es war alles vergeblich!

Ja, so fühlt es sich an, wenn man mittendrin steckt, und vor allem dann, wenn man nicht darauf vorbereitet ist – ahnungslos, naiv. Ich höre noch die Stimmen: »Wir sind doch alle Christen – da muss es doch ohne Streit gehen.«

Ja, das könnte man denken, aber ein Leben ohne Konflikte – das ist ein schöner Traum, auch unter Christen. Es bleibt ein Traum. Friede, Freude – Pustekuchen! Es ist nicht so, wie wir es uns wünschen.

Ich habe die angstvollen Fragen von Menschen im Ohr, die sich mit dem Gedanken tragen, sich auf gemeinschaftliches Leben einzulassen: »Und was ist, wenn es Konflikte gibt?«

Was heißt hier: »… wenn …«? Es wird sie geben. Und dann stellen wir uns ihnen, dann gehen wir mitten durch sie hindurch, und dann wird uns hoffentlich geschenkt, dass wir darin wachsen und reifen. Leicht gesagt … Ich weiß!

Als ich in der Gemeinde, in der ich vor Jahren Pfarrerin war, sehr existenzielle Konflikterfahrungen machte, begab ich mich auf die Suche nach dem Thema in der Bibel. Ich dachte, dass es da sicher etwas zu lernen gäbe. Vielleicht könnte mir und uns durch das, was da stand, die Angst genommen werden, dass nun alles kaputtgehen würde. Ich suchte und fand und machte daraus eine Predigtreihe, die nicht nur mich nachhaltig prägte.

Es gibt viel Literatur zum Thema Konflikte und großen psychologischen Erkenntnisgewinn – Konfliktforschung, Konfliktmanagement, Konfliktberatung. Man muss das Stichwort nur einmal im Internet eingeben oder bei einer Buchhandlung nachfragen, um zu sehen, welche Vielfalt es an Büchern gibt. Mich fasziniert das und ich befasse mich gern mit all dem, denn ich mag es, dazuzulernen. Aber was mich noch mehr fasziniert, ist, dass es tatsächlich »nichts Neues« unter der Sonne gibt (Prediger 1,9). So alt wie die Geschichte der Menschheit, so alt sind die Geschichten von Konflikten. Und da gibt es bestimmte Ursachen, bestimmte Typen, aber auch bestimmte Hilfen, wie wir damit umgehen können.

Das Thema schon in der Bibel zu finden, ermutigt mich ungemein. Es gibt mir die Gewissheit und den Trost: Auch Konflikte sind unter Gottes gutem Blick. Sie sind nicht der Anfang vom Ende, als wenn Gott irgendwann sagen würde: »Nun ist es genug!« Sie sind auch kein Hindernis dafür, dass Gott Geschichte schreibt. Nein, Konflikte geben der Geschichte Gottes mit uns Menschen oft geradezu eine neue Wendung. Bleiben wir also nicht in ihnen stecken … Lamentieren hilft nicht weiter. Schauen wir vielmehr, wie sie uns weiterbringen können!

Dieses Buch will eine Hilfe für Menschen sein, die Angst vor Konflikten haben. Es will ermutigen, mitten in Auseinandersetzungen nach dem Handeln Gottes Ausschau zu halten, und es will Hoffnung wecken, wie Neues aus ihnen entstehen kann.

Im Rückblick bin ich unsagbar dankbar für die Konflikte, die ich auf meinem Weg zu bewältigen hatte. Zwar möchte ich keinen einzigen davon noch einmal erleben. Nicht alle sind bis heute »restlos geklärt«, manches ist nach wie vor ein Rätsel. Anderes ist immer noch schmerzlich. Aber ein Herz, das nie Schmerz erfährt – wird es nicht ein hartes Herz werden?

Ich bin dankbar für die Menschen, denen ich so nah war, dass wir einen Konflikt ausgetragen haben. Ich bin traurig über die Situationen, in denen es nicht möglich war, weil wir innerlich zu weit voneinander entfernt waren. Und ich bin dankbar für die Menschen, die mir in Konflikten beigestanden, mich begleitet, beraten und getröstet, oft einfach nur zugehört, ausgehalten haben.

Und nun auf! Schauen wir, was wir entdecken können, wenn wir die Bibel aufschlagen. Es gibt ja viele verschiedene Arten, wie wir die Bibel lesen und auslegen können. Das macht gerade ihren Reichtum aus. Je nachdem, wie ich sie lese, werde ich von ihr anderes lernen und empfangen. Historisch interessant, theologisch brisant, gesellschaftlich herausfordernd, pädagogisch wertvoll … Um dieses alles geht es hier nicht. Wir erlauben uns, die Bibel persönlich zu lesen. Die Texte, so wie sie da stehen, auf uns wirken zu lassen. In diesem tiefen Einverständnis mit dem, was wir lesen, kann sich uns dessen Tiefe eröffnen.

Wir bekommen wesentliche Hinweise zu unserem Menschsein im Blick auf unser Ziel und Wesen, im Blick auf Probleme und ihre Lösungen. Wir lesen die Bibel in ihrer Ganzheit, das heißt auch alttestamentliche Texte lesen wir als Menschen des neuen Bundes. Gerade bei dem Thema Konflikte, das uns so sehr gefangen nehmen kann und bei dem die Schuldfrage letztlich immer eine Rolle spielt, brauchen wir den Blick der Erlösung.

Konfliktgeschichten

In diesem Buch werden wir neun Konflikte betrachten. Das ist ganz sicher nicht alles, was es zu entdecken gibt, aber in gewisser Weise sind die ausgesuchten Konfliktgeschichten exemplarisch.

Es geht um Sein oder Nichtsein (Teil 1): Es gibt Konflikte, die zutiefst verwoben sind mit unserer Identität, mit unserem Selbstwertgefühl und unserer Würde.

Es geht um Haben oder Nichthaben (Teil 2): Wie oft nähren sich Konflikte aus dem Streben, zu haben, immer mehr und mehr, und der Angst, nicht genug zu bekommen?

Und es geht um Richtig oder Falsch (Teil 3): In den Konflikten dieser Kategorie geht es um Recht und Unrecht, um Wahrheit und Gesetz, und sie können uns viel Kraft rauben sowie Gemeinschaft zerstören.

In den folgenden Kapiteln werde ich vor allem immer wieder die Frage stellen: Was steckt dahinter? Wenn es bei uns um Geld und Kleidung geht, um die Art von Musik und um Baumaterial, um Arbeitszeiten und Geld, um Ämter und Dienste, um Posten und Pools, um Weihnachtsbaumschmuck und besondere Tage – worum geht es dann eigentlich? Die Hintergründigkeit biblischer Geschichten lädt uns ein, uns selbst auf die Schliche zu kommen.

Es wird also um die Frage gehen, was die Ursache von Konflikten ist, ja, mehr noch, was ihr Wesen ist, was zutiefst dahintersteht. Konflikte sind in der Regel kein einliniges Geschehen: Hier die Ursache, da die Folge. Nein, da kommt oft so vieles zusammen. Da gibt es vielleicht eine offensichtliche Ursache, aber diese Ursache eröffnet häufig so etwas wie ein weites Kampffeld, auf dem sich noch ganz viel anderes ereignet, was mit dem ursprünglichen Auslöser nicht viel zu tun hat. Da geht es um ganz anderes – und das gilt es, zu entdecken!

Wir staunen oder erschrecken ja oft dort am meisten über Konflikte, wo wir sie am wenigsten erwarten – unter Christen und in christlichen Gruppen und Gemeinden. Hier lieben sich doch alle, oder nicht? Hier kann oder darf es doch so etwas nicht geben … Und deshalb tun wir uns vielfach gerade hier so schwer, mit Konflikten gut umzugehen. Wir wollen sie am liebsten »unter den Teppich kehren«, schönreden oder nur oberflächlich behandeln.

In diesem Buch sind besonders Konflikte zwischen Christen im Blick, Konflikte, die dort entstehen, wo Christen zusammen sind, wo Verantwortliche oder Mitarbeiter, Gruppen oder Gemeinden von Unstimmigkeiten oder Streit überrollt oder nahezu zerstört werden. Sie werden ergänzt von Konflikten auf verschiedenen Feldern des Alltags.

Ich bin Single. Deshalb kenne ich mich auf einem Hauptkonfliktfeld, auf dem sich viele bewegen, der Ehe, nicht aus. Aber die Wesenszüge von Konflikten sind übertragbar, und die biblischen Beispiele zeigen Linien auf, die genauso auch für Ehekonflikte gelten. Was wir entdecken – das kann auch in Ehekonflikten angewendet werden.

Neben den Ursachen werden wir uns natürlich auch mit möglichen Lösungen beschäftigen – wie begegnet man Konflikten, wie steigt man aus ihnen aus, wie löst man sie konstruktiv? Das Buch will Ihnen darüber hinaus Anregungen zum Nachdenken und zum Gespräch geben. Am Ende jedes Kapitels finden Sie deshalb Fragen, die dabei helfen können.

Dieses Buch kann eine Hilfe sein für Freundschaften, Hauskreise, Zweierschaften, Teams, Lebensgemeinschaften, Gemeindeleitungen – am besten lange bevor man in die Strudel eines Konfliktes hineingerät. Einige wichtige Prinzipien zu kennen und anzuwenden, kann schon wirksame Prophylaxe sein. Und vielleicht schafft man es, einem Konflikt auf die Spur kommen, bevor es richtig zum Knall kommt – wenn man ehrlich ist und genau hinsieht.

Ich wünsche Ihnen »gute« Konflikte! Und ich wünsche uns allen viel mehr Friede und Freude und nicht so viel »Pustekuchen«.

Astrid Eichler

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

Teil 1

Es geht um Sein oder Nichtsein

Manche Konflikte wirken banal, aber eigentlich ist nie banal, was da abläuft. Wie schwer wiegt es, wenn wir mit anderen – gegen andere – um unseren Wert und unsere Würde kämpfen?! Wie viele Konflikte sind davon geprägt, dass es in Wirklichkeit um so viel mehr geht als um ein paar Worte oder Dinge? Ganz unbemerkt steht nämlich oft unser Sein im Mittelpunkt – unsere Identität und unser Selbstverständnis.

Mancher Konflikt in einer Gemeinde, einem Team, einer Familie ist zuletzt und zutiefst ein Kampf ums Sein, um Wert und Selbstwert, um Würde und Macht. Da geht es nicht um »irgendetwas«, sondern zutiefst um uns selbst, um unsere Existenz.

Da kommt zum Beispiel eine neue Abteilungsleiterin in ein Team und sie muss erst mal beweisen (so kann es ihr in dieser Situation zumindest vorkommen), dass sie jetzt das Sagen hat, die Chefin ist. Sie schafft Altes ab, führt Neues ein, verändert Vorgänge und Abläufe. Die Teammitglieder stellen sich untereinander die Frage: »Was denkt die denn, wer sie ist?« Ja, genau – da gibt es Konflikte um Arbeitszeiten, Sitzungstermine und Arbeitsabläufe, aber eigentlich geht es darum, wer sie ist … und wer die Leute im Team sind.

Oder ein Hausmeister in einem Wohnkomplex wird darum gebeten, Mängel abzustellen. Jeder Mieter weiß inzwischen, dass er frühestens zwei Wochen nach Schadensmeldung aktiv wird. Da gab es schon viel Ärger. Aber so zeigt er den anderen, wer er ist. Schließlich ist er nicht der Laufbursche für die anderen, nicht ihr Butler. »Die sollen mal nicht denken, dass sie mich herumkommandieren können. Was denken die denn, wer sie sind?!«

Immer wieder spielt diese Frage auf vielfältige Weise in Konflikte hinein. »Wer bin ich denn?« – »Was bilden die anderen sich ein, wer sie sind?!« Im Gewand von vielfältigen Konflikten wird ein Machtkampf ausgetragen, wird versucht, die Frage der Identität zu klären. Aber Konflikte sind dafür nicht geeignet. Sie führen meist nur zu neuen Verletzungen.

Wer wir sind, wie wir uns selbst und die anderen sehen, eigene Verletzungen, Unsicherheit, ständiges Vergleichen – das sind Katalysatoren in ganz vielen Konflikten. Sie begegnen uns auch in der Bibel – beim Streit der Jünger, bei Kain und Abel und beim Aufstand gegen Mose. Um diese Konfliktgeschichten wird es im ersten Teil gehen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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