Friegki Reden - Herb Buchlowski - E-Book

Friegki Reden E-Book

Herb Buchlowski

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Beschreibung

Friegki Reden ist ein Wortspiel. Krieg und Frieden sind durcheinandergeraten. Ein Hinweis darauf, wie fragil ein Leben in Frieden ist - und wie schnell sich jede und jeder im Krieg befinden kann, ob wir wollen oder nicht. Argumente für Ihre Kriegsdienstverweigerung.

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Seitenzahl: 71

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Buchbeschreibung:

Friegki Reden ist ein Wortspiel. Krieg und Frieden sind durcheinandergeraten. Ein Hinweis darauf, wie fragil ein Leben in Frieden ist – und wie schnell sich jede und jeder von uns im Krieg befinden kann, ob wir wollen oder nicht. Argumente für Ihre Kriegsdienstverweigerung.

Über den Autor:

Herb Buchlowski ist ein Peace Freak. Zur Beendigung des Kalten Kriegs hat er Kriegsdienstverweigerer beraten. 1985 leistete er Zivildienst in einem Seniorenheim. Dort hat Buchlowski erfahren, warum die Deutschen den 1. Weltkrieg verloren haben.

Vorwort

Draußen tobte der Kalte Krieg und drinnen tanzten alle völlig losgelöst zu Peter Schillings „Major Tom“ und Nenas „99 Luftballons“. Die Bevölkerung wurde mit atomaren Aufrüstungsszenarien und Endzeit-Filmen wie „The Day After“ in Angst versetzt und mit Themen wie Ozonloch, Waldsterben und Aids in Atem gehalten. Das war vor Tschernobyl, dem Mauerfall und den Jugoslawienkriegen.

Herb Buchlowski begegnete mir 1983 auf einem Sommerfest im Allgäu. Er fesselte mich mit seinen lockigen langen Haaren und der Patchouli-Wolke, die ihn umhüllte. Gekleidet mit einer lila Latzhose und in Jesuslatschen bediente er drei Gäste gleichzeitig. Es war die Zeit der Teestuben, der Friedensbewegung und der Indienläden. Die US-Amerikaner standen mit ihren Panzern am Baggersee, brachten Zigaretten, Heroin und Haschisch aus Afghanistan. Sie spielten Krieg gegen Russland und planten, Pershings II und Cruise Missiles zu installieren. Starfighter F-104G jagten im Tiefflug fast täglich über die Felder, die Scheiben klirrten und die Kinder schmissen sich schreiend auf den Boden, wenn die Jets die Schallmauer durchbrachen. Gigantische Menschenketten formierten sich gegen den Rüstungswahnsinn.

Buchlowski war wie Superman und ich wie Clark Kent. Er schenkte hinterm Tresen in rasender Geschwindigkeit Getränke wie „Korea“, „Russen“ und „Mohren“ aus. Dabei informierte er zu Themen wie Frieden und alltäglicher Rassismus am Beispiel einer Getränkebestellung. Ich stand damals mit Berichten über Kleintürzüchter, Kultur und Kommunalpolitik am Anfang meiner journalistischen Karriere – und Buchlowski vor seiner als Schriftsteller. Wir verabredeten, eines Tages gemeinsam ein Buch zu veröffentlichen. Voilà, hier ist es.

Herbert Hofmann

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Wir bringen uns gegenseitig um

Geteilte Meinung in der Kaserne

Krieg und Kirche

Technik, die den Tod bringt

Unrecht

„Bereicherung für Ihr Leben“

Arme Seelen

Anerkannte Gewissensprüfung

Infos zur Kriegsdienstverweigerung

Aggression und Besitz – Konsequenzen für den Weltfrieden

Zivilisten oder nicht?

Archaischer Krawallmechanismus

Krieg und Frieden

Wer fürchtet sich vorm weißen Mann ...?

Die zehn Gebote der Kriegspropaganda

Der Alarm kam nachts

14.1.2013: YouChat meldet Sieg der Ukraine

Interview mit ChatGPT

Kein Frieden

Ausgewählte Literatur zu Krieg und Frieden

Was ist nötig, damit Menschen friedlich leben können?

Durch Angriff ist es unmöglich, zu siegen

Preisfrage zum Schluss

Wer schafft den Frieden?

Irre Impfregimes, 2 G+-Zonen, Lockdowns, Ausgangssperren, Verleumdung und Verfemung Andersdenkender. Die Waffenschmieden glühen wieder. Rund 135.000 Menschen arbeiten allein in Deutschland in der Rüstungsindustrie. Die Parallelen zum Dritten Reich, Kalten Krieg und zur Aufrüstung im 20. Jahrhundert sind erschreckend. Die Soldatenmatrix breitet sich aus. Militärpersonal und Waffen sind in Bewegung. Werte kehren sich um. Die Menschlichkeit schwindet. Brutalität kommt. Die Armut erreicht die Straßen. Diese Schrift ist ein Weckruf. Ein Hinweis darauf, dass ein Leben in Frieden und Wohlstand für alle möglich ist. Mein Dank gilt Anett Ast für den sensiblen Support und die Schlussredaktion sowie Alex Lawless für die eindrücklichen Illustrationen und die stimmige Umschlaggestaltung dieser Schrift.

Herb Buchlowski

Wir bringen uns gegenseitig um

Wer mit offenen Augen durch die Länder der Erde reist, um eigene Erfahrungen zu sammeln, aber auch, wer Zeitung liest, Radio hört, fernsieht oder im Internet surft, findet sich schnell in einer Welt, die einem verbrennenden Paradies gleicht. Sie scheint dem Untergang geweiht, wirkt bedrohlich. Wir erkennen, dass mit jeder Minute ein Stückchen mehr Lebensraum kaputtgeht, ob wir es wahrhaben wollen oder nicht. Teil dieser Schöpfung sind wir Menschen. 800 Millionen von uns hungern weltweit. Täglich verlieren wir 24.000 Leben durch den Hungertod. Statt diese Probleme zu lösen, nähren unsere Politiker und der militärisch-industrielle Komplex den Krieg. Hauptsächlich Rüstungs- und Energiekonzerne profitieren davon. Immer mehr Menschen erleiden einen gewaltsamen Tod. Wohin führen diese Entwicklungen?

Im Jahr 2021 lagen die weltweiten Rüstungsausgaben erstmals über der 2-Billionen-Dollar-Marke. Die Rüstungspirale dreht sich immer schneller. Mehr als 200 NGOs warnten damals vor Hungersnöten „biblischen Ausmaßes“. Um diese zu bekämpfen, haben die Vereinten Nationen für denselben Zeitraum 7,8 Milliarden Dollar an Hilfsgeldern für die Ernährungssicherheit angefordert. Ein Bruchteil der Militärausgaben. Hunger ist genauso menschgemacht wie Krieg.

Was für Möglichkeiten haben wir, der scheinbaren Rüstungswillkür der Regierenden entgegenzutreten? Welche Optionen gibt es, wenn wir uns eine andere Welt wünschen? Zuallererst ist es wichtig, dass jede und jeder sich bemüht, Frieden bei sich selbst und in der nächsten Umgebung zu verwirklichen. Die Friedensinitiativen erhalten zunehmend Zulauf. Die richtigen Politiker wählen, ist eine Möglichkeit. Doch was den Rüstungswahnsinn an sich betrifft, gibt es ein spezielles Mittel, das allen in diesem unserem Lande zur Verfügung steht: die Kriegsdienstverweigerung (KDV). Unterstützt wird der Einsatz von Waffen von denen, die sich bereit erklären, sich für den Kriegsfall ausbilden zu lassen. Kriegsdienstverweigerer bedienen keine Waffen.

Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden.Artikel 4, Absatz 3, Deutsches Grundgesetz

Die Zahl der Kriegsdienstverweigerer innerhalb der Bundeswehr hat sich im Jahr 2022 fast verfünffacht. Der Krieg in der Ukraine lässt beim Militärpersonal Zweifel aufkommen, beispielsweise bei Tausenden jungen Ukrainern und Russen. Sie verweigern den Kriegsdienst. Dies ist ein allgemeines Menschenrecht. Der zivile Widerstand zieht sich scheinbar durch sämtliche gesellschaftlichen Schichten. Defekte Panzer ohne Munition oder fehlende Bestandslisten zeugen davon. Nicht jeder will sich von der staatlichen Gewalt als Material in einem Krieg verheizen lassen oder dabei mitwirken. Nicht alle Menschen freuen sich über Waffen. Vor allem nicht, wenn wir uns damit gegenseitig umbringen.

Geteilte Meinung in der Kaserne

Am 26. März 1988 lese ich im Füssener Blatt: „Wenn es hier eine geregelte Arbeitzeit gäbe, wäre es gar nicht so schlecht“, schildert der junge Soldat aus Steinbach seine Eindrücke vom Dienst in der Generaloberst-Dietl-Kaserne 1 . Seit Januar ist der junge Mann beim „Bund“. Am meisten stört ihn das Formelle: „Hier kann man mit keinem normal reden“, beschwert er sich. Und fürs Leben bringe sein Dienst nicht viel. Denn: „Zucht und Ordnung herrschen nur während der Grundausbildung“.

Sein Kollege aus Buchloe sieht die Bundeswehr als eine zum Teil nützliche Einrichtung. Zu lange sei aber die Dienstzeit von 15 Monaten. „Drei Monate Grundausbildung sind richtig“, sagt der Obergefreite, länger sollte der Wehrdienst nicht dauern: „In sechs Monaten hätte ich alles gelernt, was ich lernen muss“.

Was passiert mit einem jungen Wehrpflichtigen 2 , wenn er nach Füssen in die Kaserne einberufen wird? Der Oberleutnant, Chef der Ausbildungskompanie 2/8, erklärt: „In der ersten Woche werden die Leute anders behandelt und korrekt angesprochen“. Es gelte, sich zu orientieren. Die 150 bis 170 Rekruten pro Quartal werden zunächst eingekleidet, durchlaufen ärztliche Untersuchungen, bekommen die Grundregeln des Soldatentums mitgeteilt und lernen das Leben in der Bundeswehr kennen.

Der Tag beginnt in der 2/8 um 5.30 Uhr mit dem Wecken. Um sechs Uhr gibt es Frühstück. Vor Dienstbeginn um 6.55 Uhr müssen die Stuben gerichtet sein. Bis 11 Uhr schießen dann die Soldaten, „überleben“ sie im Gelände, üben sie Gefechtsdienst, lernen ihre Rechte und Pflichten kennen oder nehmen an ABC-Übungen teil. Der Plan geht nach der Mittagspause um 12.25 Uhr weiter. Dienstschluss ist um 16.25 Uhr. Sechs Wochen später werden die Rekruten in ihre Stammeinheiten versetzt. „Unsere Ausbildung ist nicht typisch“, verdeutlicht der Oberleutnant. Seine Kompanie bildet Spezialisten für Stäbe aus. Mehr als 50 Einheiten bedient die 2/8 im gesamten süddeutschen Raum.

Etwas anders sieht es in der zweiten und dritten Batterie des Panzerartilleriebataillons 225 aus. Diese bleiben in der Regel fest in Füssen stationiert. Ein Hauptmann, Batteriechef der 2. 225, betreut seit sechs Wochen eine neue „Komplettauffüllung“. Der Offizier erklärt anhand von Dienstplänen eine Woche Grundausbildung. „Die ersten drei Monate ist um 22 Uhr Zapfenstreich“, lässt der Hauptmann in die Stuben der Wehrdienstleistenden blicken: „Ich brauche morgens ausgeschlafene Leute“.

„Montag und Dienstag hatten wir Biwak“, liest der Hauptmann den Wochenplan vor. Dabei erlernten die jungen Soldaten Bewegungsarten im Gelände und den Umgang mit der Waffe. Sie übten sich im Zelt- und Latrinenbau und kochten für sich selbst. Mittwoch Vormittag gab es Wehrunterricht. Später standen Sport und Waffenreinigung auf dem Programm. Zwei Stunden lang folgten Formalausbildung: Verhaltensformen, Grüßen und Marschieren. Donnerstag: Wehrrecht und Gefechtsdienst. Freitag: Truppeninformation, Sport sowie Stuben- und Revierverteidigung mit anschließendem Kontrolldurchgang.