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Die >Frühblüherlyrik< enthält neben den ersten zwanzig Gedichten des Autors die Gedichtsammlungen "Reiselieder, mit Madrigalen auf Westfalen" - dort wuchs der Autor auf - unterschiedliche Gedichtsformen im "Indischen Tagebuch" und rhythmisch gebundene "Reisenotizen aus Marroko" sowie die "Rheinstromschnellen" mit einem Anriss deutscher Versformen in chronologischer Reihenfolge dem Rheinverlauf eingeflochten. Dieses Bändchen ist Teil I einer Trilogie. Es folgen die Bände >KompensatorenlyrikLyrikwerkbuch< (in Kürze).
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Seitenzahl: 37
Veröffentlichungsjahr: 2014
für Beate
Thomas Michels
Frühblüherlyrik
Reiselieder
Rheinstromschnellen
Impressum:
© 2014 Thomas Michels
Umschlaggestaltung © Thomas Michels
Foto Buchumschlag: Rhein bei Köln, Weisser Bogen © Thomas Michels
Zeichnung Haselnüsse, S. 17 © Thomas Michels
Lektorat/Satz: Angelika Fleckenstein, spotsrock.de
Verlag: tredition GmbH, Hamburg
ISBN: 978-3-8495-7937-1
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Inhaltsverzeichnis
Präparierkurs I
Hoch über Ebringen
Tennenbach
Goldgelber Mond
Glottertal
Ruhiger Mittag
Lynette
Riddle
Vase
Entglitten
Zu mir
Erdweib
Liberté
Chien provençal
Zikadenlieder
Toskana
Diano Castello
Ineinander
Verjüngungscreme
Kastanienlaub
Reiselieder
In Madrigalen auf Westfalen
Das weite Land
Geliebtes Land
Holunderstrauch
In Straßenmitte
Der Meierhof
Unbegrenztes Glück
Auf der Lauer
Das Pättken
Mühlenbach
Bachrandüberhang
Kartoffelfeuer
Spät im Jahr
Blank gefroren
Am Schluss
Indisches Tagebuch
Neu Delhi
Connaught Circle
Hotel Imperial
Jantar Mantar Observatorium in Jaipur
Taj Mahal
Benares
Kathmandu
Kushinagar
Zu Hause
Marokko Reisenotizen
Dienstag, 25.3
Mittwoch, 26.3
Donnerstag, 27.3
Freitag, 28.3
Samstag, 29.3
Ostersonntag, 30.3
Ostermontag, 31.3
Dienstag, 1.4
Mittwoch, 2.4
Donnerstag, 3.4
Inschallah
Rheinstromschnellen
Ik gihorta dat seggen,
Vom schlammigen Ufer
Ich bin Jan Hus aus dem Kosovo
Hieronymus,
Heissa, juchheia! dudeldumdei!
Damals zu Schwörstadt im Freibad am Rheine
Nicht Geld noch Ehr wurd Dir durch Geburt zuteil
Isteiner Klotzen
Ob aus der Ferne vom Rhein
Ich weiß nicht, was soll es – ich auch nicht
Kormoran
Fundamente
Was treibt mich um und um und dreimal um
Der Strom, das ist die Zeit, in der wir alle treiben
Präparierkurs I
Nackt liegst du aufgebockt auf einem Tisch,
die Haut ist abgeklappt in großen Stücken,
mit den Pinzetten sie an deinem Halse drücken,
es wackelt dir der Kopf wie einem toten Fisch.
Rot ragt die Brust hervor mit ihren Muskelzügen,
es riecht ein wenig aus dem Bauch nach ranzigem Fett,
man sieht den Kopf nicht, und die Muskeln laufen nett,
so wie sie sich in den Atlanten fügen.
Um dich herum stehn zwanzig weiße Kittel,
sie schnitzeln, metzeln emsig und ertasten
die Muskeln, Bänder, Sehnen und die Faszien,
du bist nicht Mensch mehr, sondern nur noch Mittel.
Doch aus dem dichtgedrängten Knäul der Rücken
schaut dein Gesicht noch unversehrt hervor,
die Alu – Marke baumelt dir am rechten Ohr,
du scheinst zu lächeln wie in Traumentzücken.
Bist du schon fort?
Unendlichkeit sich um dich spannt.
Bist du in deinem Lächeln fest gebannt?
Unendlichkeit sich um dich spannt.
Hoch über Ebringen
Am hohen Hange steht allein
ein Rotdornstrauch,
dahinter Wolkenberge schwer von Wasserrauch,
zerklüftet und mit Flanken voller Sonnenschein;
in starken Bahnen bricht das Licht herein
auf helle Wege und auf fahle Matten,
Baumreihen werfen lange Schatten,
tief liegt die Ebene wie schwerer Wein.
Tennenbach
Nacht, Straßenlaternen,
durch Lindenblätterdach,
regentropfend,
in schwarzschattig flachem Schacht
schießt Wasser,
flachbändrig, silbern.
Schritte schreiten entlang
auf hartschlürfigem Stein,
Straßenlaternenschein
und Schatten,
Parfüm in Regendunkelheit
schnell fließenden Wassers,
fern gurgelnd
in Kanal und Trunkenheit.
Goldgelber Mond
Goldgelber Mond,
auf dem der Mann im Monde wohnt,
zwischen Eisenbahndrähten gaukelnd gehangen.
Baumsilhouetten und Dachkamine
stehen schwarz in silbernem Licht,
silbern glänzt die Eisenbahnschiene,
schwer steht der Petunienduft.
Dunkle Hänge atmen Ruh,
und auf weißen Bettenkissen,
stumpfgedrückt vom Leidenmüssen,
bringen Kranke Nächte zu.
Glottertal
Verschlafener Hang
mit dichten Tannenrücken
streckt früh im halberstarkten Licht
zartgrüne, lange Wiesenlücken
in Vogelmorgenzwitschersang.
Hellblauer Himmel bis zum Horizont
verliert sich weit in blasse, gelbe Fahnen
locker gespannt auf rauchig blaue Schicht
der fern verlaufenden Gebirgesbahnen,
in deren Nebeln sich der Morgen sonnt.
Ruhiger Mittag
Ruhiger Mittag,
dein Licht steht in leichter Helle
in meinem Zimmer,
ruht auf dem Bettgestelle
und auf den Regalen
voll schräg verschränkter Bücherrücken.
Leise strömt Musik in dich ein,
und durch das offene Fenster
klingt von der Straße herein
müde verschlafenes Plappern der Nachbarinnen.
Lynette
Lynette, Lynette, Lynette,
why do you always
laugh me at?
Why?
You know, you know, you know,
I am so readily
becoming yet
shy!
Do I, do I, do I
make laughing you
me
by?
I wish, I wish, I wish
you laughing
low and
high!
Riddle
Someone is in my mind,
I don’t know why and how,
she is of such a kind,
that I for never know,
is she a girl, is she a witch?
This riddle troubles me,
throughout the time I feel the itch,
to find for it the key.
Vase
A vase of Japanese design
stands on the board
and looks so fine.
I ask myself from time to time,
is it real and mine