Fürsten-Roman 2615 - Katrin Korff - E-Book

Fürsten-Roman 2615 E-Book

Katrin Korff

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Beschreibung

Seit dem tragischen Unfalltod ihres Bruders versucht Julia Prinzessin von Waldau vermehrt, dem Fürstenhaus zu entfliehen. Der Grund: Sie soll verheiratet werden! Unter keinen Umständen will sie eine arrangierte Ehe mit irgendeinem wildfremden Prinzen eingehen, nur um den Fortbestand des Fürstengeschlechts zu sichern.
Da kommt ihr dieser Einbrecher gerade recht, den sie in der Wohnung ihrer Freundin Klara außer Gefecht setzt. Das Ereignis sorgt nicht nur für einige Schlagzeilen und vergrault somit eine stolze Zahl heiratswilliger Fürsten, sondern spielt ihr auch den vermeintlichen Übeltäter in die Hände, den charmanten Laurenz Grafen von Bronsin. Langsam aber sicher verliebt sie sich in den Mann. Als auch er ihr seine glühende Liebe gesteht, trennt sie zu guter Letzt noch dieses unselige Familiengesetz ...


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Seitenzahl: 109

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Inhalt

Cover

Impressum

Prinzessin Julia und die Liebesfalle

Vorschau

BASTEI LÜBBE AG

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

© 2020 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Julia Pleskachevskaia / shutterstock

Produktion:3w+p GmbH, Rimpar (www.3wplusp.de)

ISBN 9-783-7517-0552-3

www.bastei.de

www.luebbe.de

www.lesejury.de

Prinzessin Julia und die Liebesfalle

Beschwingter Roman um eine fürstliche Romanze mit Hindernissen

Von Katrin Korff

Seit dem tragischen Unfalltod ihres Bruders versucht Julia Prinzessin von Waldau vermehrt, dem Fürstenhaus zu entfliehen. Der Grund: Sie soll verheiratet werden! Unter keinen Umständen will sie eine arrangierte Ehe mit irgendeinem wildfremden Prinzen eingehen, nur um den Fortbestand des Fürstengeschlechts zu sichern.

Da kommt ihr dieser Einbrecher gerade recht, den sie in der Wohnung ihrer Freundin Klara außer Gefecht setzt. Das Ereignis sorgt nicht nur für einige Schlagzeilen und vergrault somit eine stolze Zahl heiratswilliger Fürsten, sondern spielt ihr auch den vermeintlichen Übeltäter in die Hände, den charmanten Laurenz Grafen von Bronsin. Langsam aber sicher verliebt sie sich in den Mann. Als auch er ihr seine glühende Liebe gesteht, trennt sie zu guter Letzt noch dieses unselige Familiengesetz ...

Hilfe! Was war das?

Alarmiert drehte Julia ihren nassen Kopf in Richtung der geschlossenen Badezimmertür, stellte die Dusche ab und lauschte angespannt.

Nein. Da war nichts.

Da hatten ihr die überreizten Nerven wohl einen Streich gespielt. Kein Wunder bei der augenblicklichen Verfassung. Mit einem tiefen Seufzer griff sie nach dem bereitliegenden Handtuch, das sie sorgfältig um ihre frisch gewaschenen Haare wickelte. Als sie die Handtuchzipfel im Nacken feststeckte, schrak sie zusammen.

Da ist doch jemand!

Ein Gefühl entsetzlicher Panik befiel sie, als sie ganz deutlich die Wohnungstür hörte, die beim Öffnen laute Quietschgeräusche von sich gab und die jetzt auch noch krachend zugeschlagen wurde.

»Einbrecher! Oh mein Gott!«

In Windeseile schlang sie sich das große weiße Badetuch mehrfach um den nassen Körper, verknotete es über der Brust, griff nach der langstieligen Rückenbürste – dem einzigen Utensil in diesem feminin eingerichteten Badezimmer, das man unter Umständen als Waffe benutzen konnte –, schlich auf bloßen Füßen zur Tür, drückte ganz behutsam die Klinke nieder und spähte mit angehaltenem Atem durch den sich öffnenden Türspalt ins Wohnzimmer.

Der hochgewachsene Einbrecher stand mit dem Rücken zu ihr auf dem schmalen Läufer, der den Eingangsbereich des Apartments mit dem großen Wohnraum verband, und machte sich am Garderobenschrank zu schaffen. Während Julia fieberhaft überlegte, was sie tun könnte, registrierte sie flüchtig, dass der Dieb einen erstaunlich gut geschnittenen dunkelblauen Anzug trug und sogar von hinten einen ungemein gepflegten Eindruck machte. Aber diese irritierende Feststellung war auf der Stelle wieder vergessen, als plötzlich eine verwegene Idee in ihrem Kopf aufblitzte, wie sie den Dieb unschädlich machen konnte. Wenigstens vorübergehend, so lange, bis sie die Polizei verständigt hatte.

»Eins – eins – null«, flüsterte sie die Notrufnummer vor sich hin, während sie unhörbar wie ein Gespenst auf Zehenspitzen in den Raum mit dem Einbrecher hineinglitt, sich bückte, mit beiden Händen das Ende des Läufers fasste, diesen vorsichtig anhob und mit aller Kraft, die sie aufbringen konnte, so fest ruckartig daran riss, dass sie dem überraschten Einbrecher buchstäblich den Boden unter den Füßen wegzog.

»Was zum Teufel ...?!«, schaffte dieser noch auszurufen, als er auch schon das Gleichgewicht verlor und krachend mitsamt der Stehlampe und einem zierlichen hochbeinigen Damensekretär zu Boden fiel. Mitten hinein in die Sitzecke, die sich um den eckigen Glastisch formierte.

Noch während der Mann zu Boden stürzte, tippte Julia bereits die Notrufnummer in ihr Handy, das sie sich von ihrem Esstisch geschnappt hatte.

»Polizei? Oh, bitte, kommen Sie ganz schnell in die Schillerstraße neun bei Kaiser. Hier ist ein Einbrecher! Machen Sie schnell, ich bitte Sie!«, rief sie mit sich überschlagender Stimme und am ganzen Körper zitternd. Gleichzeitig überlegte sie fieberhaft, was sie als Nächstes tun sollte. Sich im Badezimmer verbarrikadieren? Oder ins Treppenhaus laufen und dort auf die Polizei warten? Ja. Genau das würde sie tun.

Sie rannte blindlings auf die Wohnungstür zu und wollte nach irgendeinem Mantel greifen, den sie überwerfen konnte, als ihr Blick auf den Einbrecher fiel, der in seltsam verkrümmter Stellung am Boden lag und sich nicht regte. Sein Kopf lag in einer Blutlache.

»Oh Gott! Er ist tot!« Diese Vorstellung raubte ihr beinahe die Besinnung. Das war schlimmer als alles andere und vertrieb auf der Stelle jeglichen Fluchtgedanken. »Oh nein! Ich habe ihn umgebracht!« Erschüttert kniete sie neben der reglosen Gestalt nieder und legte ihre Hand vorsichtig an den Hals des Mannes, um seinen Puls zu fühlen, als der Fremde sich regte und leise aufstöhnte.

»Gott sei Dank!« Julia fiel ein Stein vom Herzen. Er lebte! Aber schwer verwundet war er. Jetzt galt es, schnell zu handeln. Wenn sie nur wüsste, wie man diese klaffende Stirnwunde dazu bringen konnte, nicht mehr so grässlich zu bluten? Sie zerrte das nasse Handtuch von ihren Haaren und drückte es vorsichtig auf die Wunde, worauf der Verletzte aufstöhnte, einen Schmerzenslaut ausstieß und die Augen öffnete, die von überraschend hellgrauer Farbe waren.

»Wollen Sie mich umbringen?«, fragte er böse und blickte die halbnackte junge Frau, die neben ihm am Boden kniete, misstrauisch an.

»Wenn Sie in fremde Wohnungen einsteigen, müssen Sie damit rechnen«, gab Julia kühl zurück, obwohl sie in Wirklichkeit Angst hatte, dass der Räuber ihr unter den Fingern verblutete. »Ich werde einen Notarzt rufen.«

Sie erhob sich, um erneut zu telefonieren. Aber daran wurde sie gehindert, weil sich die Hand des Mannes um ihren linken Knöchel schloss.

»Bitte nicht. Kein Aufsehen«, kam es keuchend von dem Fremden. »Bloß kein Aufsehen. Bitte«, bat er eindringlich, ließ ihren Fuß los und schloss die Augen.

»Halten Sie den Mund!«

Sie schluckte. Ihre Gedanken rasten durcheinander. Sie wollte nämlich auch kein Aufsehen erregen. Dass die Polizei gleich eintreffen würde, war schon schlimm genug. Dennoch musste ein Arzt her und zwar schnell!

Plötzlich kam ihr die rettende Idee. Sie eilte zurück zum Telefon, gab blitzschnell eine vertraute Nummer in die Tastatur ein und schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass ihre Freundin zu Hause sein möge.

»Klara, Gott sei Dank, dass ich dich erreiche. Hier ist Julia. Ich bin in deiner neuen Wohnung und habe hier einen Einbrecher beinahe erschlagen. Nein. Hör zu. Wir brauchen ganz dringend einen Arzt. Was? Lennard ist bei dir? Oh bitte, schick ihn her. Sofort. Danke.« Sie atmete auf und eilte zurück zu ihrem Opfer zurück. »Der Arzt wird in fünf Minuten hier sein.« Während sie das sagte, klingelte es an der Wohnungstür Sturm.

»Das ist meine Freundin«, sagte der Einbrecher mit matter Stimme.

»Nein. Das ist die Polizei.«

»Sind Sie wahnsinnig?«

Julia eilte zur Tür, um zu öffnen.

»Danke, meine Herren, dass Sie so schnell gekommen sind.«

Die beiden stämmigen Beamten gingen bei ihrem Einsatz routiniert vor. Trotz des vehementen Protestes des Verletzten und trotz Julias treuherzig vorgebrachter Versicherung, dass ein befreundeter Mediziner bereits informiert und unterwegs sei, forderte einer der Männer über Funk noch einen Notarzt an, während der andere die Personalien aufnehmen und wissen wollte, wer der rechtmäßige Eigentümer der Wohnung sei.

»Das bin ich«, behauptete der Einbrecher, der sich inzwischen so weit aufgerappelt hatte, dass er sich gegen das rote Ledersofa lehnen konnte. Das nasse, inzwischen blutbefleckte Handtuch drückte er immer noch gegen seine Stirnwunde.

»Das ist kompletter Unsinn und stimmt überhaupt nicht«, warf Julia hitzig dazwischen. »Die Wohnung gehört meiner Freundin Klarissa Kaiser. Sie hat sie erst vor Kurzem gekauft. Von einer Frau, die irgendwas mit der Modebranche zu tun hat. Den Namen habe ich leider nicht behalten. Klara, also, Frau Kaiser hat mir die Wohnung für ein paar Tage überlassen.«

»Und wer sind Sie, junge Frau?«, wollte der Polizist wissen und musterte sein Gegenüber genüsslich. Er wurde schließlich nicht oft zu einem Einsatz gerufen, bei dem er eine so schöne junge Person zu sehen bekam, die nichts sonst am Leib trug als ein dickes weißes Badetuch mit Blutflecken.

»Waldau. Julia von Waldau.«

Sie tat so, als bemerke sie nicht, dass die Männer sie jetzt sehr wissbegierig ansahen – auch der Fremde –, und fügte noch reichlich lustlos ihr Geburtsdatum und ihren ständigen Wohnsitz hinzu.

»Von Waldau? So heißt doch auch diese Fürstenfamilie in der Nähe von Bayreuth, wo der junge Erbprinz vor Kurzem beim Autorennen tödlich verunglückt ist«, hakte ein Beamte neugierig fragend nach.

Julia senkte den Kopf.

»Das war mein Bruder.«

Mit hängenden Schultern ging sie auf den Garderobenschrank zu, entnahm diesem einen leichten Sommermantel und hängte ihn sich über die Schultern.

»Tut mir leid, Prinzessin«, erklärte der Polizist verlegen und wandte sich jetzt dem Einbrecher zu. »Nun zu Ihnen. Ihre Personalien, bitte.«

»Mein Name ist Bronsin.« Während er diese Auskunft gab, fingerte er in der Brusttasche seiner Anzugjacke herum und förderte eine schmale Brieftasche aus feinstem Saffianleder hervor. »Laurenz von Bronsin. Hier sind meine Ausweise.«

Julia hob den Kopf und horchte auf. Der Name Bronsin war ihr nicht unbekannt. Da gab es doch im Bamberger Raum diese kleine, aber sehr feine Porzellanmanufaktur, die den Grafen von Bronsin gehörte? Richtig! Ihre Augen wurden immer größer. Sie spürte, wie die Farbe aus ihren Wangen wich, als sich im Verlauf der Vernehmung herausstellte, dass ihr vermeintlicher Einbrecher in Wirklichkeit der leitende Direktor dieser Firma war.

Das war ja eine schöne Bescherung! Was ging hier nur vor?

»Vor knapp einem Jahr habe ich dieses Apartment für meine Freundin gekauft. Sie hat noch einen Wohnsitz in Schweden und heißt Annizza Parson.«

»Genau! Annizza Parson!«, rief Julia wie elektrisiert, bevor der Polizist etwas hätte sagen können. »Ja, das ist der Name der Frau, die die Wohnung an meine Freundin Klarissa Kaiser verkauft hat.«

Der Protest des Grafen ging unter, weil es erneut an der Tür läutete. Die beiden herbeigerufenen Mediziner erschienen gleichzeitig. Als Erster der Notarzt, der von der Polizei angefordert worden war und der sich sofort um den verletzten Mann kümmerte. Hinter ihm trat Doktor Lennard Sprack über die Schwelle, den Julias Freundin geschickt hatte. Letzterer hatte zwei Kameramänner im Gefolge, die sich jetzt wieselflink an ihm vorbeidrängten, um im Wohnraum ein wahres Blitzlichtgewitter zu entfachen.

»Oh nein!«, rief die Prinzessin außer sich und versuchte vergeblich, eine Kamera abzuwehren, wobei ihr der Trenchcoat von den Schultern rutschte und auf dem Boden landete. »Hättest du nicht verhindern können, dass die Presseleute hier auftauchen, Lennard?«, schrie sie den Mediziner erbost an, der sich seit Kurzem ziemlich intensiv um ihre Freundin bemühte.

»Wie stellst du dir das vor? Die werden irgendwie Wind davon bekommen haben, dass es bei diesem Einsatz eine Story geben könnte. Die brauchen nur den Polizeifunk abgehört zu haben.« Der schlaksige Mann, mit dem etwas zu langen wehenden Blondhaar, schüttelte gleichmütig den Kopf und grinste sie an. »Keine Sorge, Prinzesschen, ich bin davon überzeugt, dass du auf den Bildern in diesem spärlichen Aufzug schnuckelig aussehen wirst.«

Sie holte tief Luft, um ihm gehörig die Meinung zu sagen, als die Stimme des Verletzten erklang, um den sich immer noch der Notarzt bemühte.

»Was tun Sie eigentlich hier?« Graf Bronsin keuchte vor Anstrengung. »Sie haben uns doch die Presse auf den Hals geschickt, verdammt noch mal!«

»Das nehmen Sie auf der Stelle zurück, Graf!«

Aber das war nicht mehr möglich. Laurenz von Bronsin wurde bewusstlos. Umgehend veranlasste der Notarzt den Transport des verletzten Mannes in eine Bamberger Klinik. Die beiden Polizisten verabschiedeten sich. Doktor Sprack hatte die Wohnung schon grußlos verlassen. Auf einmal war Julia wieder allein.

»Das ist ein Albtraum«, murmelte die Prinzessin verstört vor sich hin und wünschte sich verzweifelt erwachen zu dürfen. Aber dann fiel ihr Blick auf die zertrümmerte Lampe, auf den zierlichen Sekretär, dessen Holz geborsten und zersplittert war, auf die Blutlache am Boden. »Das ist kein schlechter Traum, sondern Wirklichkeit. Eine beklemmende Wirklichkeit.«

Sie fühlte sich ausgelaugt und erschöpft. In Gedanken versunken ging sie langsam zurück ins Bad.

»Hört denn dieses Elend niemals auf?«, fragte sie ihr Spiegelbild mit zitternden Lippen und verdächtig feuchten Augen. »Warum, um alles in der Welt, musste das jetzt auch noch passieren?«

Auf dem Foto, das am nächsten Tag in der örtlichen Presse erschien, sah die halbnackte Prinzessin zwar entzückend aus, ganz so, wie Lennard Sprack das gestern prophezeit hatte. Aber leider vermittelte dieser Schnappschuss gleichzeitig auch eine so eindeutig erotische Situation, dass ihre Eltern vor Entsetzen außer sich waren.

»Du bringst nichts als Schimpf und Schande über unser ehrwürdiges Geschlecht!«, tobte Fürstin Sophie am Frühstückstisch, kaum, dass sich die Tür des Morgenzimmers hinter dem Personal geschlossen hatte. »Nackt mit einem Mann in einer Absteige!«

»Du weißt, dass es ganz anders war, Mama«, wandte Prinzessin Julia mit mühsamer Beherrschung ein.

»Ich weiß nur, was ich hier sehe. Und was das ganze Land sehen muss. Wie ein Flittchen stehst du da!« Die schwer beringte Hand der Fürstin fegte die Zeitung mit dem anstößigen Bild vom Tisch. »Kannst du mir mal verraten, wie wir dich nach diesem grässlichen Desaster jetzt überhaupt noch passend verheiraten können?«

»Mama, ich sage dir zum hundertsten Mal, dass mich deine abwegigen Heiratspläne nicht interessieren.«