Fußball für alle! - Fairplay, coole Facts und echte Vorbilder - Knut Krüger - E-Book

Fußball für alle! - Fairplay, coole Facts und echte Vorbilder E-Book

Knut Krüger

0,0
8,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Spannendes Fußballwissen für Mädchen und Jungen

Fußball ist für alle da! In diesem spannenden Fußball-Sammelsurium findet sich allerhand überraschendes und spannendes Fußballwissen. Aber noch viel mehr, denn hier werden auch kritische Themen angesprochen, weil es höchste Zeit ist, den Fußball wieder zur schönsten Sache der Welt zu machen. Ein spannendes Quiz, Statistiken und Rekorde, kurioses Insiderwissen und erstaunliche Fakten runden dieses unterhaltsame und bunte Fußballsachbuch ab.

Ein wundervolles Geschenk für alle Fußballbegeisterten zur Fußball Europameisterschaft 2024 in Deutschland

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 71

Veröffentlichungsjahr: 2024

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Fußball für alle! Fairplay, coole Facts und echte Vorbilder

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Der Verlag behält sich die Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte dieses Werkes für Zwecke des Text- und Data-Minings nach § 44 b UrhG ausdrücklich vor. Jegliche unbefugte Nutzung ist hiermit ausgeschlossen.

© 2024 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag

in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,

Neumarkter Straße 28, 81673 München

Alle Rechte vorbehalten

Illustrationen: Timo Grubing

Lektorat: Christiane Rittershausen

Covergestaltung: Guter Punkt GmbH & Co. KG unter Verwendung einer Illustration von Timo Grubing sowie Motiven von iStockphoto (lumyaisweet) und AdobeStock.com (Denchik)

aw · Herstellung: uk

Satz und E-Book-Konvertierung: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 978-3-641-31422-4V002

www.cbj-verlag.de

Inhalt

Fairplay

Faire Sportler und Sportlerinnen

Die Rüpel-Elf

So kickten unsere Vorfahren

Die Entwicklung der Fußballregeln

Die Geschichte des Frauenfußballs – eine einzige Ungerechtigkeit

Wem gehört der Fußball?

Zitate

Wusstest du schon, dass …

Wir sind schwarz – rot – bunt

Arthur Friedenreich

Teste dein Fußballwissen

Lösungen zum Fußball-Quiz

Zitat

»Die Liebe zum Fußball verbindet uns alle. Egal, wo wir herkommen, wie wir aussehen und wen wir lieben. Fußball ist für alle da. Und der Fußball muss für alle da sein, die sich diskriminiert und ausgeschlossen fühlen, überall auf der Welt.«

Manuel Neuer

Fairplay

Viertelfinale der Champions League 2017/18, Juventus Turin – Real Madrid

In der 63. Spielminute schlägt Real-Verteidiger Marcelo einen langen Ball nach vorne. Cristiano Ronaldo nutzt ein Missverständnis der beiden Juve-Legenden Gianluigi Buffon und Giorgio Chiellini und legt zurück auf seinen Mannschaftskameraden Lucas Vázquez. Dessen Schuss aus 16 Metern kann Buffon gerade noch abwehren, doch Sekunden später segelt eine Flanke von Daniel Carvajal in den Strafraum. Cristiano Ronaldo steht mit dem Rücken zum Tor, legt sich artistisch in die Luft und wuchtet den Ball per Fallrückzieher in die Maschen. Dem italienischen Keeper, der dem Ball ungläubig hinterherblickt, bleibt keine Abwehrchance.

Cristiano Ronaldo bezeichnete dieses Traumtor später als den schönsten Treffer in seiner Karriere. Was diesen aber so einzigartig macht, ist die Reaktion der Juve-Fans auf der Tribüne: In einer Mischung aus Staunen und Bewunderung erheben sich die Tifosi (so nennt man die italienischen Fans) von ihren Sitzen und fangen an zu klatschen. Schließlich steht das ganze Stadion und huldigt dem Real-Spieler Ronaldo für seine spektakuläre Leistung.

»Ich hatte nicht erwartet, dieses Tor zu machen. Für mich war es ein unglaublicher Moment, als das ganze Stadion für mich aufgestanden ist. Ich muss den Juventus-Fans danken. Was sie für mich gemacht haben, ist unglaublich. Das ist mir in meiner bisherigen Karriere noch nie passiert.«

Cristiano Ronaldo

Wann ist es jemals vorgekommen, dass ein Fußballprofi von gegnerischen Fans gefeiert wird? Man könnte aber auch fragen: Warum kommt das nicht viel öfter vor?

Dass die Fans* das eigene Team unterstützen und anfeuern, ist selbstverständlich. Dazu sind sie ja schließlich da, könnte man sagen. Aber ist es auch selbstverständlich, dass dieselben Fans das gegnerische Team auspfeifen und beschimpfen? Dass sie aggressive Parolen skandieren und herabsetzende Lieder singen? Natürlich nicht! Warum passiert es dann trotzdem ständig?

»Fairplay bedeutet, auch ohne feststehende Regeln fair zu handeln. Das gilt nicht nur gegenüber Gegner und Schiedsrichter*in, sondern auch gegenüber Mitspieler*innen und Trainer*in.«

Definition desDFB

Auch im Amateur- und im Jugendfußball wird oft nicht gerade freundlich miteinander umgegangen. Da wird an der Seitenlinie von Anhängern, Trainern, Freunden und Verwandten geschimpft und gepöbelt, dass einem die Ohren glühen. Ich könnte jetzt locker zwanzig Beschimpfungen und Beleidigungen aufzählen, die man beim Fußball regelmäßig zu hören bekommt, aber das lasse ich lieber. Platzverschwendung! Du weißt auch so, wovon ich rede.

Klar, Fußball ist ein Wettkampfsport, in dem es ganz schön zur Sache geht. Und wir alle lassen uns gern von den Emotionen mitreißen, die bei Spielern und Zuschauern selbstverständlich dazugehören.

Doch es gibt eine Grenze zwischen dem, was in Ordnung ist, und was nicht. Auf beiden Seiten. Diese Grenze heißt Fairplay.

Eigentlich ist es gar nicht schwer, diese Grenze zu ziehen. Die allermeisten von uns wissen sehr genau, wie man sich als Spieler oder als Zuschauer verhalten sollte. Was man tut und was man nicht tut. Was gerecht ist und was nicht. Doch im Eifer des Gefechts kann man schon mal übers Ziel hinausschießen oder sich zu einem Verhalten hinreißen lassen, das man eigentlich ablehnt.

Stell dir vor, …

… du gehst mit deinem großen Bruder und ein paar Freunden von ihm zu einem Fußballspiel. Zu Beginn ist die Atmosphäre auf der Tribüne entspannt und das Spiel ausgeglichen. Doch die Stimmung kippt, als eurem Team ein klarer Elfmeter verweigert wird. Alle um dich herum springen auf und fordern einen Strafstoß. Ganz genau gesehen hast du die Szene nicht und der Strafraum ist ziemlich weit weg, aber natürlich findest auch du, dass es Elfmeter hätte geben müssen. Ein paar Zuschauer beschimpfen den Schiedsrichter, rufen »Blinder« und »Schieber«.

Kurz darauf wird eurer Mittelstürmer im Strafraum gefoult und wälzt sich am Boden. Erneut lässt der Schiedsrichter das Spiel weiterlaufen. Die Zuschauer auf der Tribüne sind jetzt außer Rand und Band. Auch die Freunde deines Bruders schimpfen und fluchen, was das Zeug hält. Der Spieler, der das Foul begangen hat, ist dunkelhäutig. Jedes Mal, wenn er an den Ball kommt, hallen jetzt Affengeräusche durchs Stadion. Auch zwei Freunde deines Bruders machen »Uh-uh-uh« und wollen, dass du mitmachst. Einer haut dir auffordernd auf die Schultern und spielt den Oberaffen. Wie dein Bruder sich verhält, kannst du nicht erkennen, weil er ein paar Plätze weiter sitzt. Du bist hin- und hergerissen. Dir wird heiß und kalt. Du schaust starr nach vorne und tust so, als würdest du dich auf das Spiel konzentrieren.

Es mag vielleicht merkwürdig klingen, aber dass du dich in dieser Situation so unwohl fühlst, ist ein gutes Zeichen. Du willst da einfach nicht mitmachen, obwohl die Freunde deines Bruders dich dafür feiern würden. In jeder anderen Situation wärst du stolz darauf, wenn sie dich als einen von ihnen betrachten würden. Als einen Freund und Verbündeten. Sie können ja nicht wissen, dass du fast mitgemacht hättest, aber nur fast. Jetzt bist du ein bisschen stolz darauf, dass du es gelassen hast.

Und du weißt auch genau, wie man so ein Verhalten nennt, das du an diesem Tag im Stadion erlebt hast: Rassismus.

Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihres Aussehens, ihres Namens oder ihrer Kultur abzuwerten und zu beleidigen, ist Rassismus. In Deutschland betrifft das vor allem nicht-weiße Menschen, die als vermeintlich nicht zugehörig betrachtet werden.

Auf den alltäglichen Rassismus in deutschen Stadien und was man dagegen tun kann, werden wir später noch zurückkommen.

Unsere Beispielgeschichte zeigt zwei Dinge. Zum einen, dass sich Menschen in der Gruppe oft anders verhalten als allein. Und zum anderen, dass es sehr schwierig ist, sich dem Druck der Gruppe zu widersetzen. Sich eben nicht zu Dingen hinreißen zu lassen, die man eigentlich nicht will.

Doch eines steht fest: Wir entscheiden selbst darüber, wie wir uns verhalten. Jeder Einzelne von uns.

Die Geschichte von Cristiano Ronaldo ist übrigens noch nicht zu Ende erzählt. Der war vom Jubel der italienischen Fans so beeindruckt, dass er nach neun Jahren bei Real Madrid die spanische Hauptstadt verließ und wohin wechselte? Zu Juventus Turin natürlich.

WM-Viertelfinale 2006, Deutschland – Argentinien:

Nach 120 hart umkämpften Minuten steht es 1 : 1. Der deutsche Torwart Jens Lehmann sitzt im Mittelkreis auf dem Rasen und konzentriert sich auf das Elfmeterschießen, das die Entscheidung bringen wird. Da taucht plötzlich der Ersatzkeeper Oliver Kahn hinter ihm auf, beugt sich zu Lehmann hinunter, umarmt ihn und wünscht ihm viel Glück.

Was man zu dieser Szene wissen muss: Der deutsche Nationaltrainer Jürgen Klinsmann hatte schon zwei Jahre vor der WM einen Konkurrenzkampf um den Platz zwischen den Pfosten ausgerufen. Kahn war der bisherige Stammtorhüter, Lehmann sein Herausforderer. Der Zweikampf der Torhüter hatte die deutsche Öffentlichkeit lange in Atem gehalten, und beide ließen keine Gelegenheit aus, ihren jeweiligen Konkurrenten ein bisschen zu provozieren.

Kurz vor Turnierbeginn dann die Entscheidung: Jens Lehmann war die neue Nummer eins. Oliver Kahn, der die deutsche Elf bei der WM vier Jahre zuvor fast im Alleingang ins Finale gebracht hatte und zum besten Spieler der gesamten WM gewählt worden war, musste sich mit einem Platz auf der Ersatzbank begnügen. Sicher einer der bittersten Momente in seiner langen und so erfolgreichen Karriere.