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Mit Pluto ist immer, ausser dem Offensichtlichen, noch etwas verbunden, was unter der Oberfläche liegt. Er entzündet Diskussionen, ob er nun als astronomisches Objekt, als Gott der Mythologie oder als astrologisches Sinnbild betrachtet wird. Dieses Buch beleuchtet diese drei Aspekte aus dem Blickwinkel der Astrologischen Psychologie (HUBER-Schule). Damit gibt es erstmalig eine Beschreibung dieser Hintergründe und einen astrologisch psychologischen Deutungsansatz in einem einzelnen Buch. In der Astrologischen Psychologie gilt Pluto als einer der drei Geistigen Planeten, die übergeordnete Ideale des Menschen beschreiben. Die Absicht dieses Buches ist es, den Leser zu unterstützen, dieses Ideal in der persönlichen Sicht zu erkennen und seine Gefahren und Vorzüge zu verstehen. Und damit die persönliche Verantwortung und Freiheit für das eigene Leben zu vergrößern. Es ist kurz und flüssig geschrieben und kurzweilig zu lesen.
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Seitenzahl: 92
Veröffentlichungsjahr: 2015
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ASTROLOGISCHE PSYCHOLOGIE
Pluto – ein kleiner Brocken am Rande unseres Sonnensystems und am Rande unseres Bewußtseins. Dahinter kommt ein Abgrund.
Ignorieren wir ihn? Fallen wir hinein ? Oder erforschen wir seine Tiefen, um die Welt und uns besser verstehen zu lernen?
In diesem Buch sind astronomische Daten zu Pluto, mythologische Überlieferungen und Deutungen der klassischen Astrologie vereint.
Sie werden ergänzt durch neue Ansichten für ihre Anwendung in der modernen Astrologischen Psychologie.
Die Astrologische Psychologie ist eine von Louise und Bruno HUBER entwickelte und in der Praxis erprobte Methode, die psychologischen Prozesse eines Menschen zu erkennen und zu verstehen, um ihm damit die größtmögliche Handlungsfreiheit bei der Gestaltung eines erfüllten Lebens zu geben.
MARA KERBER
GANZ AM RANDE
PLUTO
FAKTEN UND ANSICHTEN
© 2015 Mara Kerber
Umschlag: Astrid Kerber
Verlag SAGMINA Berlin
Druck und Herstellung: tredition GmbH, Hamburg
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Inhalt
Die geistigen Planeten
Symbole
Eigenschaften
Determinismus und Schuld
Entdeckung
Astronomische Daten
Raumsonde „New Horizons“
Größe und Zusammensetzung
Umlaufbahn
Pluto Charon Massezentrum
Planetendefinition
Einsame Planeten
Zwergplanet Pluto
Psychologische Zuordnung
Mythologie
Im Alltag
Astrologische Zuordnung
Pluto-Generationen
Krebs
Löwe
Jungfrau
Waage
Skorpion
Schütze
Steinbock
Verweildauer in den Zeichen
Weltbild
Pluto im Horoskop
Pluto im Steinbock
Generationen im Pluto-Zeichen
Das weibliche Thema
Öffnen einer Grenze
HUBERsche Amphora
Pluto persönlich
Literaturverweise
Achsenthematik
Achsen
Lagerung
Fremdheit
Pluto in den drei Horoskopen nach HUBER Standards
Wahl der Anstrengung
Nachbemerkung
Anmerkungen
Vorwort
Sie schauen aufs Thermometer, sehen -5 Grad Celsius und sagen: es ist kalt – wenn Sie in Europa sind – oder Sie sagen: es ist warm – wenn Sie in Alaska sind. Das Objekt selber zeigt nur eine Messgröße an, deren Parameter vormals durch beobachtende Erfahrung festgelegt wurden: Grad, Celsius, Plus, Minus. Die Auswertung von heiß oder kalt, angemessen, angenehm oder unangenehm ist einerseits eine kollektiv vereinbarte, andrerseits eine persönliche Empfindung. Deren Wertung wiederum hängt von ihrer aktuellen persönlichen Situation und Befindlichkeit ab. Niemand würde sagen: das Thermometer ist schuld, daß ich heute frieren muß. In der astrologischen Psychologie steht ein Planet für die Anzeige von Zuständen, Handlungsveranlagungen und Verlangen. Die Situation des Planeten selber zeigt nur eine Messgröße an, deren Parameter vormals durch beobachtende Erfahrung festgelegt wurden. Der Unterschied zum Thermometer liegt darin, daß dieses vom Menschen hergestellt wurde, als wissenschaftliches Objekt gilt und angefaßt werden kann. Ein Planet kann nicht angefaßt werden und seine Zuordnungen befinden sich ausschließlich im geistigen Raum. Deshalb gilt Astrologie als nicht wissenschaftlich. Doch auch hier ist es falsch zu sagen: der Planet soundso ist schuld an meinem Zustand. Ein Planet ist ein astronomisches Objekt und ob es als solches einen Einfluß auf menschliches Geschehen oder Erleben nimmt ist unbekannt. Bekannt sind aber die psychologischen Zuordnungen eines bestimmten astronomischen Objektes zu einer bestimmten Zeit. Nun ist es aber sprachlich oft schwierig, diese Zuordnungen jeweils alle zu benennen. So hat es sich eingebürgert zu sagen: Saturn macht …, Pluto macht…, das Tierkreiszeichen xy bringt… und so komme auch ich nicht umhin, diese Gepflogenheit anzuwenden. Ich bitte um Nachsicht.
Und wie Sie wahrscheinlich sagen, wenn Sie auf dem Thermometer die Anzeige von -20 Grad sehen: oh, es ist kalt, ich sollte mir was Warmes anziehen oder heizen, so werde ich sagen, wenn der Merkur meines Horoskopes durch einen Transit oder den Alterspunkt aktiviert wird: oh, ich sollte anfangen zu schreiben oder mehr auf meine Sprache achten. Ob man es dann tut, bleibt einem selber überlassen. Denn schließlich darf jeder frieren oder ungehört sein, solange er will und weder das Thermometer noch Merkur wird daran etwas ändern.
Uranus entdeckt 1781 von W. Herschel.
Astrologisch steht er für schöpferische Intelligenz, Erfindergeist, Eigenwilligkeit, Unruhe
Neptun entdeckt 1846 von Le Verrier und J.C. Adams, wobei die Rolle des Letzteren etwas unklar ist; Position berechnet von G.Galle
Astrologisch steht er für liebende Verbindung, Idealismus, Mystik, Täuschung, Sucht
Pluto entdeckt 1930 von W. Tombaugh. Astrologisch steht er für geistige Vervollkommnung, Führung, Macht, Fanatismus, Verblendung
Die geistigen Planeten
Pluto gehört zusammen mit Neptun und Uranus zu den drei Neuen, den geistigen Planeten, die erst in der Neuzeit entdeckt wurden. Im Unterschied zu den bereits seit alters her bekannten Planeten, die den Menschen in seinem erdgebundenen Dasein beschreiben, zeigen uns diese den Raum dahinter; die tiefere Motivation des Menschen über das eigene Ego hinaus. Die fünf Planeten, die Sonne und den Mond kann man mit bloßem Auge sehen. Um diese drei Geistigen sehen zu können, braucht man technische Hilfsmittel und passend dazu wurde Uranus als erster mit Hilfe des ersten Fernrohres entdeckt. Uranus gilt ja als Planet der Entdecker und Erfinder und als geistiger Antrieb, die äußeren Umstände des Menschen zu verbessern. Wir nennen sie geistig, transpersonal, oder spirituell, weil wir damit höhere Regionen des Bewußtseins verstehen können. Gemeint ist der Raum jenseits der Materie, deren Grenze von Saturn symbolisiert wird. Es geht um Erfahrung, Erkenntnis und Wachstum im geistigen Sinne, um den Sinn des menschlichen Daseins.
Die Menschheit als Ganzes trat hervor aus dem rein existentiellen Überleben zu den Fragen des Woher und Warum und Wohin.
Dem Sinn dieser Ära entsprechend zeigen uns diese astrologischen Sinnbilder das Eingebundensein des Einzelnen in eine bestimmte Gruppe, wie auch sein individuelles Erleben und seine Möglichkeiten der Bewußtwerdung und seines höheren Strebens. Diese Ebene aber entzieht sich dem direkten menschlichen Zugriff. Und solange uns diese Kräfte unbewußt bleiben, erleben wir sie als Kollektivschicksal und als Geschehen von außen, meist als Verletzung unserer Person. Dabei sollten wir nicht vergessen, daß diese drei „Neuen Planeten“ oder „Geistige“ im Verständnishorizont des Menschen noch sehr jung sind, im Vergleich zu den seit etwa fünftausend Jahren benannten alten.
Es geht also darum, in unserem Bewußtsein ein Leitbild dieser den geistigen Raum kennzeichnenden Kräfte zu etablieren. Wir müssen sie persönlich kennen lernen wollen, müssen versuchen, sie zu verstehen. Dann können wir sie zu unserem persönlichen Wachstum einsetzen. Wohlgemerkt, ich sage Wachstum, nicht Vorteil.
Natürlich gab es auch vor der Entdeckung dieser Planeten diesen Raum und auch Menschen, die ihn ahnten, kannten oder zu verstehen versuchten. Mit ihrer Entdeckung aber traten sie in das Bewußtsein der gesamten Menschheit ein.
In der Astrologie beobachtete man jeweils bedeutende Veränderungen im Verlauf der Geschichte nach der Entdeckung der geistigen Planeten, oder auch wenn sie in ein neues Zeichen eintraten. Die archetypischen Leitbilder, die uns innewohnen, bekamen einst ihren Ausdruck durch Mythen und Erzählungen über Göttergestalten oder auch Märchen. Und so tragen die Planeten Götternamen, die uns über diese Geschichten Einblick in die ihnen zugeordneten Qualitäten geben. Die drei neuen sind Uranus, der Gott des Himmels, Neptun, der Gott des Wassers und Pluto, der Gott der Unterwelt.
In der Übersetzung ist dann Uranus dem Denken übergeordnet, denn Himmel ist Element Luft welches für Denken steht. Wasser als Element steht für Gefühl, somit ist Neptun dem Gefühl übergeordnet. Pluto ist zwar astrologisch durch sein Zeichen Skorpion dem Wasser und somit auch dem Gefühl zugeordnet, er entzieht sich aber als Herrscher über das Unsichtbare jeglicher Nomenklatur. Er steht sowohl für das Unbewußte wie auch für das Überbewußte.
Das sind die gängigen termini. Vielleicht müßten wir sonst Seele oder Pneuma sagen.
Eigenschaften
Die Schlagworte, die man im astrologischen Zusammenhang mit Pluto hört, sind Macht, Gewalt, Katastrophen und Zerstörung. Er steht für ungezügelte Leidenschaft und Aggression, die zu Verderben und Tod führen. Er zeigt fixe Leitbilder, die bis zur Besessenheit einem Dogma folgen. Er steht für Sexualität und Tabuthemen aller Art.
Die ihm zugeordneten Eigenschaften heißen gewalttätig oder triebhaft, zerstörerisch, manipulativ oder auch perfektionistisch, egomanisch, hartherzig und gewissenlos.
So scheint er sich zu zeigen, wenn man die gewaltigen Energien, die Pluto verkörpert, blind in die Hand nimmt und zu eigenem Vorteil nutzen will.
Beachtet man die geistige Dimension, so sind seine Stichworte immer noch Macht und Ohnmacht, vor allem aber Metamorphose, also ein „stirb und werde“, ein Neubeginn durch Zerstörung des Alten, nicht mehr Genügenden, und „wie Phönix aus der Asche“. Er ist der unbändige Wille, der nach dem absoluten Ergebnis trachtet. Verdrängtes und Verbotenes, die ungeliebte dunkle Seite drängt ins Bewußtsein und vervollständigt unser Bild von uns. So kann Pluto, der große Verletzer auch als großer Heiler gesehen werden. Er wird zum inneren Führer, zur Stimme des Geistigen Selbst. Pluto ist Macht, nicht Gewalt. Auch wenn durch Pluto initiierte Ereignisse meist gewaltsam auf uns einwirken. Der oft zitierte Satz aus dem Dao De Dsching des Lao-Tse paßt hier wirklich sehr genau: “Macht hört da auf, wo Gewalt anfängt.“
Pluto symbolisiert das Bild des idealen Menschen, ist ein Leitbild inneren Strebens nach vollkommener Individualität. Ein höherer Wille, der uns motiviert und unsere stärkste innere treibende Kraft darstellt. Allerdings bekommen wir nur durch bewußte geistige Anstrengung Zugang zu dieser Kraft und völlig in der Hand haben wir sie niemals. Verweigern wir diese Anstrengung, werden die durch Pluto angezeigten Kräfte dennoch in unser Leben treten. Meist erleben wir sie dann als persönliche Krisen oder gar Katastrophen, die uns, manchmal, dann dazu bringen, genauer auf unser Leben und Erleben zu schauen, Dinge zu ändern oder Erfahrungen neu zu bewerten. Nicht zu vergessen ist aber auch, daß Pluto Anzeiger für das Thema einer ganzen Generation ist, wie generell die geistigen Planeten das Generationsthema ihres jeweiligen Bereiches darstellen.
An dieser Stelle scheint es mir angebracht, auf die Thematik von Determinismus und Schuld einzugehen.
Determinismus und Schuld
Über die Frage, ob der Mensch determiniert, und damit völlig abhängig von den Umständen sei, und damit sein Leben einen schicksalhaften Verlauf nähme, auf den er keinerlei Einfluss habe - oder ob er einen freien Willen habe und damit weitgehend über sein Leben selbst entscheiden könne, ist zu allen uns bekannten Zeiten heftig nachgedacht und diskutiert worden.