Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Pluto - Der Antrieb zur Vollkommenheit erweiterte Neuauflage des Titels Ganz am Rande - Pluto - Fakten und Ansichten Pluto fordert das Extrem, treibt uns zur Vervollkommnung. Mit ihm ist immer, außer dem Offensichtlichen, noch etwas verbunden, was unter der Oberfläche liegt. Er entzündet Diskussionen, ob er nun als astronomisches Objekt, als Gott der Mythologie oder als astrologisches Sinnbild betrachtet wird. Dieses Buch beleuchtet diese drei Aspekte aus dem Blickwinkel der Astrologischen Psychologie der HUBER-Schule, hinterfragt und stellt Zusammenhänge her. Zwar wird das Augenmerk auch auf Zeitgeschichte und Gegenwart gerichtet, das eigentliche Thema ist jedoch, Pluto im persönlichen Horoskop als Antrieb zur eigenen Weiterentwicklung zu verstehen. Dazu ist es erforderlich, sich ein grundsätzliches Verständnis anzueignen. Die konkreten Zuordnungen erschließen sich dann von selbst.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 156
Veröffentlichungsjahr: 2019
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Die menschliche Natur ist eine triebhafe.
Das gilt auch im Bereich des Bewusstseins.
Der stärkste geistige Trieb des Menschen ist die Erforschung des Unbekannten und seine eigene Weiterentwicklung.
In der Astrologischen Psychologie sehen wir ihn in der symbolhafen Übersetzung von Pluto.
Er stellt den An-Trieb zur Vollkommenheit dar.
Pluto –
ein kleiner Brocken am Rande unseres Sonnensystems und am Rande unseres Bewusstseins. Dahinter kommt ein Abgrund.
Ignorieren wir ihn? Fallen wir hinein? Oder erforschen wir seine Tiefen, um die Welt und uns besser verstehen zu lernen?
2. veränderte, erweiterte Auflage von
GANZ AM RANDE
PLUTO
FAKTEN UND ANSICHTEN
© 2015 MARA KERBER
Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und der Autorin unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Verarbeitung, Übersetzung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung.
Pluto definiere ich als das Ideal des perfekten Menschen, des Göttlichen im Menschen. Er ist der Animos, das Vater-Leitbild, das Imago des Helden, das mich nach dem Höchsten streben lässt.
(Bruno Huber: Pluto, ein Chaot?Astrolog Nr. 46 vom 18. Februar 1989)
Der Antrieb zur Vollkommenheit
Astrologische Psychologie
Über Astrologie
Die geistigen Planeten
Symbole
Eigenschaften
Determinismus und Schuld
Entdeckung
Astronomische Daten
Raumsonde „New Horizons“
Größe und Zusammensetzung
Umlaufbahn
Pluto Charon Massezentrum
Planetendefinition
Einsame Planeten
Zwergplanet Pluto
Psychologische Zuordnung
Mythologie
Astrologische Zuordnung
Pluto Generationen
Krebs
Löwe
Jungfrau
Waage
Skorpion
Schütze
Steinbock
Verweildauer in den Zeichen
Weltbild
Pluto im Horoskop
Pluto im Steinbock
Generationen im Pluto Zeichen
Das weibliche Thema
Öffnen einer Grenze
HUBERsche Amphora
Das Kausal-Horoskop
Die Integration der dreifachen Persönlichkeit
Die drei Instanzen des Ich
Der Zugang zum Selbst
Wille, Ich und Selbst
Zwei Wege
Dem Mondknoten folgen
Pluto persönlich
Achsenthematik
Achsen und Sexus
Lagerung
Fremdheit
Die Quadratur des Kreises
Pluto in den drei Horoskopen nach HUBER
Ein Beispiel
Wahl der Anstrengung
Nachbemerkung
Anhang
Literaturverweise
Erläuterungen
Mit Pluto ist immer, außer dem Sichtbaren und Offensichtlichen, etwas unter der Oberfläche Liegendes verbunden. Er entzündet die Gemüter, ob er nun als astronomisches Objekt betrachtet wird, als Gott der Mythologie oder als astrologisches Sinnbild.
Seine gegenwärtige Position im Tierkreiszeichen Steinbock (bis 2024) erfordert, meiner Meinung nach, eine genauere Betrachtung der allgemeinen Deutungsansätze. Neben der weiterhin gültigen Definition als Anzeiger des Strebens einer ganzen Generation ist es nun erforderlich, das Augenmerk auf eine verstärkte individuelle Sicht zu richten. Denn im Haus des Steinbocks (10) hat der Mensch die Verantwortung für seinen Platz in der Welt zu übernehmen.
Das Individuum ist ein für sein Leben verantwortliches Teil einer Gemeinschaft.
Pluto gilt allgemein als der Macht/Ohnmacht Planet. Sein eigentliches Thema aber ist die Grenzerweiterung. Saturn zeigt uns die Grenze des normal Sichtbaren. Mit Uranus erweitern wir und verbessern wir unsere Lebensbedingungen. Mit Neptun erfahren wir unsere Liebesfähigkeit und die Gewissheit, nicht allein zu sein. Und erst dann, wenn wir dies alles in unserem geistigen Horizont verankert haben, können wir mit Pluto unsere Vorstellung von uns als Mensch und als Menschheit erweitern und vervollständigen.
Das Verständnis für diese Zusammenhänge kann helfen, dieses Ideal von sich in der eigenen Sicht zu erkennen. Es erweitert das Verständnis für seine Gefahren und Vorzüge, denn ein Ideal hat immer diese beiden Seiten.
Kenne ich die Bedingungen, kann ich die mir möglichen Entscheidungen verantwortungsvoll treffen. Meine Freiheit liegt darin, das eigene Eingebundensein in größere Zusammenhänge zu wissen - darin, meine Grenzen zu erfahren, und vor allem darin, unter meinen persönlichen Möglichkeiten wählen zu können.
Bei der Anwendung von Astrologie geht es darum, dem Menschen sein ganz eigenes Universum verständlich zu machen.
Die Astrologische Psychologie ist eine von Louise und Bruno HUBER entwickelte und in der Praxis vielfach erprobte Methode, die psychologischen Prozesse eines Menschen zu erkennen und zu verstehen, um ihm damit die größtmögliche Handlungsfreiheit bei der Gestaltung eines erfüllten Lebens zu geben.
Sie bedient sich dabei verschiedener, eigens entwickelter Instrumente. Das Hervorstechendste ist die Interpretation des gesamten Aspektbildes als Schlüssel zur generellen Bewusstseinslage. Des Weiteren die Arbeit mit drei bis vier voneinander abgeleiteten Horoskopen, die sowohl die Beziehung zur Außenwelt aufzeigen als auch die im Unbewussten lagernden Kräfte verstehen lassen.
Planeten werden in drei Kategorien eingeteilt: Kreatürliche, Persönliche und Geistige. Pluto ist ein Vertreter der Geistigen Planeten.
Sie schauen aufs Thermometer und sehen minus 5 Grad Celsius. Wenn Sie in Europa sind, sagen Sie - es ist kalt. Sind Sie in Alaska, sagen Sie - es ist warm. Das Objekt selber zeigt nur eine Messgröße an, deren Parameter vormals durch beobachtende Erfahrung festgelegt wurden: Grad, Celsius, Plus, Minus.
Die Auswertung von heiß oder kalt, angemessen, angenehm oder unangenehm ist einerseits eine kollektiv vereinbarte Zuordnung, andererseits eine persönliche Empfindung. Deren Wertung wiederum hängt ganz von der persönlichen Situation und Befindlichkeit ab. Doch niemand würde sagen - das Thermometer ist schuld, dass ich heute frieren muss.
Ein Planet ist ein astronomisches Objekt.
In der Astrologie stehen seine Position im Horoskop und seine Zuordnungen für die Anzeige von Zuständen, von Handlungsveranlagungen und Verlangen. Die Beschreibung der Situation des Planeten selber zeigt ebenfalls nur eine
Messgröße an, deren Parameter durch lange beobachtende Erfahrung festgelegt wurden.
Der Unterschied zum Thermometer liegt darin, dass dieses vom Menschen hergestellt wurde, als wissenschaftliches Objekt gilt und angefasst werden kann. Ein Planet kann zwar im weitesten Sinne angefasst werden, seine Zuordnungen befinden sich jedoch ausschließlich im geistigen Raum. Deshalb gilt Astrologie als nicht wissenschaflich.
Doch auch hier ist es falsch zu sagen - Der Planet soundso ist schuld an meinem Zustand. Ob er als Objekt einen Einfluss auf unser menschliches Geschehen oder Erleben nimmt, ist unbekannt. Gut bekannt sind aber seine psychologischen Zuordnungen, mit denen konkret die jeweiligen Bausteine eines persönlichen psychologischen Musters beschrieben werden können. Nun ist es aber sprachlich schwierig, jeweils diese Zuordnungen alle zu benennen. So hat es sich eingebürgert zu sagen: Saturn macht, Pluto macht, das Tierkreiszeichen xy bringt …, und so komme ich nicht umhin, diese Gepflogenheit anzuwenden. Ich bitte um Nachsicht.
Wie Sie wahrscheinlich sagen, wenn Sie auf dem Thermometer die Anzeige von minus 20 Grad sehen - oh, es ist kalt, ich sollte mir was Warmes anziehen oder heizen, so werde ich sagen, wenn der Merkur meines Horoskopes durch einen Transit oder den Alterspunkt aktiviert wird - oh, ich sollte anfangen zu schreiben oder mehr auf meine Sprache achten.
Ob man es dann tut, bleibt einem selber überlassen. Denn schließlich darf jeder frieren oder ungehört sein, solange er will und weder das Thermometer noch Merkur wird daran etwas ändern.
Uranus, 1781 von W. Herschel entdeckt.
Astrologisch steht er für die schöpferische Intelligenz, sowie für Erfindergeist, Wissenschaft, Unrast Eigenart. Als Geistiger Planet verkörpert er den Antrieb, die äußeren Umstände des Menschen zu verbessern.
Neptun, 1846 von Le Verrier und J.C. Adams entdeckt. Seine Position wurde von G.Galle berechnet.
Astrologisch steht er für die allumfassende liebende Verbindung, sowie für Mystik, Idealismus, Täuschung, Sucht. Als Geistiger Planet verkörpert er den Antrieb, eine ideale liebende Verbindung mit Allem einzugehen.
Pluto, 1930 von W. Tombaugh entdeckt.
Astrologisch steht er für die menschliche Vervollkommnung, sowie für Okkultismus, Macht, Verblendung Fanatismus. Als Geistiger Planet verkörpert er den Antrieb, das menschliche Wesen zur Vollkommenheit zu entwickeln.
Der Begriff „Geistiger Planet“ wird in der Astrologischen Psychologie verwendet. Er macht deutlich, dass die durch diese Planeten verkörperten Handlungskräfte überpersonaler Na tur sind.
Pluto gehört zusammen mit Neptun und Uranus zu den drei Planeten, die erst in der Neuzeit entdeckt wurden. Es sind die Planeten jenseits der Bahn des Saturn, sie werden deshalb auch Trans - Saturnier genannt.
Im Unterschied zu den bereits seit alters her bekannten Planeten, die den Menschen in seinem erdgebundenen Dasein beschreiben, zeigen uns diese den Raum dahinter - die tiefere Motivation des Menschen über das eigene Ego hinaus.
Die fünf Planeten, die Sonne und den Mond kann man mit bloßem Auge sehen. Um diese drei Geistigen Planeten sehen zu können, braucht man technische Hilfsmittel.
Als erster der drei wurde Uranus entdeckt.
Ganz passend mit dem gerade erfundenen Fernrohr, denn Uranus gilt als Planet der Entdecker und Erfinder. Als Geistiger Planet verkörpert er den Antrieb, die äußeren Umstände des Menschen zu verbessern.
Geschichtliche Ereignisse der Zeit sind der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg, die Aufhebung der Leibeigenschaft in Böhmen und Mähren, die Inbetriebnahme der ersten gusseisernen Brücke ( in England) und die Veröffentlichung von Immanuel Kants „Kritik der reinen Vernunft“.
Neptun, der Planet der Liebe und Täuschung, der Süchte und Idole wird – berechnet!
Was meiner Meinung nach ein schönes Beispiel dafür ist, wie die Ideale aufeinander aufbauen und sich durchdringen.
Zu den geschichtlichen Ereignissen dieser Zeit zählen die ersten deutschen Auswanderer nach Amerika. Ihre Hoffnungen und Sehnsüchte sind groß – und wie wir wissen, sind viele nicht erfüllt worden.
In der Chirurgie wird die Narkose mit Äther erstmals angewendet. Damit ist schmerzfreies Operieren unter vollständiger Betäubung möglich.
Die Gründungsversammlung der „Weltweiten evangelischen Allianz“ (WEA) findet statt, die die Zusammenarbeit von Christen verschiedener Kirchen zum Gegenstand hat.
Pluto wurde erst nach intensiver Suche entdeckt. Man kann das sehr wohl als Analogie zum Zugang seiner Qalitäten sehen. Geschichtliche Ereignisse der Zeit sind die Entdeckung der Kernspaltung und ihre spätere Anwendung als Atombombe.
In Deutschland werden durch „Rassengesetze“ Menschen in Güteklassen deklariert.
In Dänemark werden uneheliche Kinder den ehelichen gesetzlich gleichgestellt.
Wir nennen diese Planeten in der Astrologischen Psychologie geistig, transpersonal oder spirituell, weil wir damit die höheren Regionen des Bewusstseins verstehen können. Es geht um Erfahrung, Erkenntnis und Wachstum im geistigen Sinne, um den Sinn des menschlichen Daseins. Mit der Entdeckung dieser Planeten und ihrem Eintritt in das Bewusstsein der Menschheit trat diese als Ganzes hervor aus dem bis dahin rein existenziellen Überleben. Die Fragen des Woher, Warum und Wohin wurden zu einer globalen Angelegenheit.
Dem Sinn dieser neuen Ära entsprechend, zeigen uns diese astrologischen Sinnbilder sowohl das Eingebundensein des einzelnen Menschen in eine bestimmte Gruppe, als auch die Möglichkeit der Bewusstwerdung seines höheren Strebens. Diese Ebene aber entzieht sich dem direkten menschlichen Zugriff. Solange uns diese Kräfte unbewusst sind, erleben wir sie als Kollektivschicksal und als Geschehen von außen. Dabei sollten wir nicht vergessen, dass diese drei „neuen“ oder auch „geistige“ genannt, im Verständnishorizont des Menschen noch sehr jung sind, im Vergleich zu den seit etwa fünftausend Jahren benannten alten Planeten.
Es geht also darum, in unserem Bewusstsein ein Leitbild dieser neuen, den geistigen Raum kennzeichnenden Kräfte, zu etablieren. Das geschieht nur, wenn wir sie kennenlernen wollen, wenn wir versuchen, sie zu verstehen. Dann können wir sie zu unserem persönlichen Wachstum einsetzen. Wohlgemerkt, ich sage Wachstum, nicht Vorteil.
Es kann, meiner Meinung nach, nicht oft genug betont werden, dass diese drei Planeten für ein geistiges Ideal stehen. Uranus, Neptun und Pluto verkörpern menschliche Entwicklungspotentiale. Sie müssen stets unter diesem Aspekt in die Interpretation eines Horoskopes einbezogen werden. Ansonsten verschenken wir große Möglichkeiten und weisen anderen vielleicht falsche Wege.
Denn es geht niemals darum, Ungewöhnliches (Uranus), Sehnsucht (Neptun) oder Macht (Pluto) loszuwerden , oder sie zu „überwinden“. Es geht immer nur darum, diese Kräfte als Leitbilder wirksam werden zu lassen. Ich kann nicht Pluto in die Hand nehmen und meinen: so nun will ich mich mal zu einem vollständigen (in Klammern: guten) Menschen entwickeln. Doch ich kann den Wegen, die mir Pluto aufzeigt, folgen.
Natürlich gab es auch vor der Entdeckung dieser Planeten diesen Raum und auch Menschen, die ihn ahnten, kannten oder zu verstehen versuchten. Mit ihrer Entdeckung aber traten sie in das Bewusstsein der gesamten Menschheit ein.
Die archetypischen Leitbilder, die uns allen innewohnen, bekamen einst ihren Ausdruck durch Märchen, Mythen, und Göttergestalten. Und so tragen die Planeten Götternamen, die uns über diese Geschichten Einblick in die ihnen zugeordneten Qalitäten geben. Die drei Neuen sind Uranus, der Gott des Himmels; Neptun, der Gott des Wassers und Pluto, der Gott der Unterwelt.
In der astrologischen Übersetzung ist damit Uranus dem Denken übergeordnet, denn Himmel ist das Element Luft, welches für Denken steht. Wasser als Element steht für Gefühl, somit ist Neptun dem Gefühl übergeordnet. Pluto ist zwar astrologisch durch sein Zeichen Skorpion dem Wasser und somit auch dem Gefühl zugeordnet, er entzieht sich aber als Herrscher über das Unsichtbare jeglicher Nomenklatur. Er steht sowohl für das Unbewusste als auch für das Überbewusste.
Das sind die gängigen Termini.
Vielleicht müssten wir sonst Pneuma oder Seele sagen.
Für die Darstellung von Pluto wurden, und werden zum Teil immer noch, verschiedene Symbole verwendet.
Von links nach rechts in der Zeichenreihe:
Häufig anzutreffen ist das erste Zeichen. Es sind die Initialen von Percival Lowell, ein bedeutender Astronom des 19. Jahrhunderts, dessen Namen die Sternwarte in Arizona, USA trägt.
Auch das zweite ist öfter noch zu sehen. Es heißt Phönix aus der Asche und ist die Darstellung des Neu-Erstandenen nach scheinbarer völliger Vernichtung.
Die Pluto Entsprechungen:
Chymische Hochzeit (Alchemie)
Anbetung des Geistes (Medialität) und Geist Seele Körper (Kultische Haltung)
sind in älteren astrologischen Texten zu finden. Sie werden heute noch je nach Verständnis des Astrologen verwendet.
Die Astrologische Psychologie verwendet das Zeichen der Metamorphose
Die Schlagworte, die man im astrologischen Zusammenhang mit Pluto hört, sind Macht, Gewalt, Katastrophen und Zerstörung. Er steht für ungezügelte Leidenschaft und Aggression, die zu Verderben und Tod führen. Er zeigt fixe Leitbilder, die bis zur Besessenheit einem Dogma folgen. Er steht für Sexualität und Tabuthemen aller Art. Die ihm zugeordneten Eigenschafen heißen gewalttätig oder triebhaft, zerstörerisch, und manipulativ oder auch perfektionistisch, egomanisch, hartherzig und gewissenlos.
So scheint er sich zu zeigen, wenn man die gewaltigen Energien, die Pluto verkörpert, blind in die Hand nimmt und zu eigenem Vorteil nutzen will.
Beachtet man die geistige Dimension, so sind seine Stichworte immer noch Macht und Ohnmacht - vor Allem anderen aber ist es Metamorphose. Also ein „Stirb und Werde“, ein Neubeginn durch Zerstörung des Alten, nicht mehr Genügenden und ein Auferstehen danach „Wie Phönix aus der Asche“. Er ist der unbändige Wille, der nach dem absoluten Ergebnis trachtet. Das Verdrängte und das Verbotene, die ungeliebte dunkle Seite, drängt ins Bewusstsein und vervollständigt unser Bild von uns selbst.
So kann Pluto, der große Verletzer auch als großer Heiler gesehen werden. Er wird zum inneren Führer, zur Stimme des geistigen Selbst. Pluto ist Macht, nicht Gewalt. Auch wenn durch Pluto initiierte Ereignisse meist gewaltsam auf uns einwirken. Der oft zitierte Satz aus dem Dao De Dsching des Lao-Tse passt hier wirklich sehr genau: „Macht hört da auf, wo Gewalt anfängt.“
Pluto symbolisiert uns das Bild des idealen Menschen. Es ist unser Leitbild des inneren Strebens nach vollkommener Individualität. Ein höherer Wille, der uns motiviert und unsere stärkste innere treibende Kraft darstellt.
Allerdings bekommen wir nur durch bewusste geistige Anstrengung Zugang zu dieser Kraft und völlig in der Hand haben wir sie niemals. Verweigern wir diese Anstrengung, werden die durch Pluto angezeigten Kräfte dennoch in unser Leben treten. Meist erleben wir sie dann als persönliche Krisen oder gar Katastrophen, die uns, manchmal, dann dazu bringen, genauer auf unser Leben und Erleben zu schauen, Dinge zu ändern oder unsere Erfahrungen neu zu bewerten.
Auch wenn nicht zu vergessen ist, dass Pluto der Anzeiger für das Thema einer ganzen Generation ist, wie generell die Geistigen Planeten das spezifische Generationsthema ihres jeweiligen Bereiches darstellen, so entbindet uns das als Individuen nicht davon, unseren ganz eigenen Anteil daran zur Kenntnis zu nehmen.
An dieser Stelle scheint es mir angebracht, auf die Thematik von Determinismus und Schuld einzugehen. Über die Frage, ob der Mensch determiniert, und damit völlig abhängig von den Umständen sei, und damit sein Leben einen schicksalhaften Verlauf nähme, auf den er keinerlei Einfluss habe - oder ob er einen freien Willen habe und damit weitgehend über sein Leben selbst entscheiden könne, ist zu allen uns bekannten Zeiten heftig nachgedacht und diskutiert worden.
In jeder Epoche und jedem Kulturkreis scheint die Frage ein wenig anders beantwortet zu werden. In jenen Gesellschaften, in denen der Zusammenhalt der Gruppe das existentielle oder auch das geistig/kulturelle Überleben sicherte, wurde diese Frage mit der Bejahung der schicksalhaften Bestimmung des Menschen beantwortet. In dem Maße, in dem das Individuum in den Vordergrund trat, wurde diesem selber ein größerer Handlungsspielraum zugestanden.
Doch selbst dort, wo das Leben als Schicksal begriffen wird, wird vom Einzelnen eine Handlung verlangt, eine Entscheidung. Das ist das große Thema aller großen überlieferten Geschichten. Und Pluto als treibende Kraft eines Höheren Willens spielt hier die Hauptrolle.
Sie können Abhandlungen zum Thema Determinismus versus freier Wille von den Griechen über Kant bis Engels und auch die Geschichten von den Göttersagen bis zur heutigen Weltliteratur in vielen Varianten lesen. Ich selber stimme Kant insofern zu, als ich den Menschen und seinen Willen als frei und gleichzeitig unfrei denke. Meiner Meinung nach wird das durch die Astrologische Psychologie anschaulich belegt, die den Menschen sowohl in seiner Bedingtheit als auch in seinen frei wählbaren Möglichkeiten beschreibt.
Der Mensch wird in eine bestimmte Zeit, in eine bestimmte Gegend dieser Welt, sowie in eine bestimmte Kultur und Gesellschaftsform und eine bestimmte Gruppe hinein geboren. Das kann er, nach esoterischem Verständnis, vielleicht vorher festlegen aber sich danach nicht mehr aussuchen. An den drei die Generationen beschreibenden Planeten können wir ablesen, nach welchen Idealen diese Welt zur Zeit unserer Geburt geformt wird. Dabei gilt Neptun als Ideal der Verständigung, Uranus als Ideal der konkreten Welt und Pluto als Ideal des vollkommenen Individuums.
Die Vorstellungen über die Beschaffenheit der Welt prägen uns von der ersten Minute unseres Lebens an. Wir nehmen sie atmosphärisch als Zeitgeist und als Stimmung rings um uns herum auf und lernen sie dann als Regeln und Gesetze zu verinnerlichen. Wir halten unsere so gewordene Meinung von der Welt für die Welt. Je nach eigener veranlagter Struktur und der Bewusstwerdung als Individuum, das sowohl mit dem Ganzen verbunden ist als auch ihm gegenüber steht, erkennen wir später die Welt als Gegebenes, als Gedachtes und Gemachtes sowie unseren Platz und unsere Wahlmöglichkeiten.
Bis zu diesem Zeitpunkt sind aber die tiefsten und dunkelsten Keller des Verstandes und Empfindens schon gefüllt mit Verboten und Geheimnissen, mit Tabus und tödlichen Ängsten - und hier herrscht Pluto. Unser Verstand hält Signale von dort für brauchbare Argumente und kreiert dieses Über-Ich, das die Anforderungen der Umwelt für unabdingbar hält.