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Anastasia Barner

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Beschreibung

Die "Start-up-Bubble" ist elitär, ein Blick hinter die Kulissen ist eher selten. Anastasia Barners Buch bietet einen spannenden Erfahrungsbericht aus der echten Start-up-Welt – aus der Sicht einer jungen Frau, die es selbst geschafft hat, erfolgreich in der Startup-Szene zu sein und ihre Bucket List mit 23 Jahren erledigt hat. Sie erklärt, was es bedeutet ein Start-up jung zu gründen, was man aufgibt und welchen Einfluss die Szene auf einen hat. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund und spricht auch über schwierige Themen wie Insolvenzen, Burnout und Konsum. Und was es bedeutet, als Frau zu gründen und mit welchen Vorurteilen sie dabei zu kämpfen hatte.   Anastasia Barner macht Mut, ohne ein falsches Bild zu erzeugen und zeigt, dass Gründen keine Sache des Alters, des Geschlechts oder der Herkunft ist. Es ist für alle möglich. Inhalte: - Jung, erfolgreich, auf der Suche - Zwischen Selbstfindung und Startup - Starting a Start-up und was ist dein Warum? - 9-to-5 - Liebe und Beziehung - Founding Females - Diversity ist kein Hashtag - Imposter-Syndrom, FOMO & Burn-out - Crashkurs: Start-ups und Bubble - Was ist die Start-up-Szene (wirklich)? - Was ist Klischee und was stimmt? - Gründe, (nicht) zu gründen - Die Einsamkeit der Gründerszene - Generation Z und die Kunst des Voneinander-Lernens - Scheitern, Insolvenzen - Social Media/PR/Personal Brand - Events und Netzwerken - Investment, Bootstrapping & ExitDie digitale und kostenfreie Ergänzung zu Ihrem Buch auf myBook+: - E-Book direkt online lesen im Browser - Persönliche Fachbibliothek mit Ihren BüchernJetzt nutzen auf mybookplus.de.

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Inhaltsverzeichnis

InhaltsverzeichnisHinweis zum UrheberrechtmyBook+ImpressumEin kleiner Einblick – wie alles anfingI) Beginnen wir mit dir1 Zwischen Selbstfindung und Start-up2 Starting a Start-up – und was ist dein Warum?3 Liebe, Beziehung und Übergriffe4 Founding Females5 Diversity ist kein Hashtag6 Impostor-Syndrom, FOMO & Burn-outII) Die Bubble – die Szene7 Start(ing) up – der Rausch des Gründens8 Was ist Klischee und was stimmt?9 Gründe, (nicht) zu gründen10 Einsamkeit und Selbstzweifel11 Generation Z – und die Kunst des Voneinander-LernensIII) Dein Auftritt, Fuck-ups und das liebe Geld12 Fuck-ups, Scheitern, Insolvenzen13 Personal Brand/Social Media/PR14 Events und Netzwerken15 Investment, Exit & BootstrappingEin kleiner Ausblick – und ein großes DankeschönIhre Online-Inhalte zum Buch: Exklusiv für Buchkäuferinnen und Buchkäufer!

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ISBN 978-3-648-16889-9

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Anastasia Barner

[Ge]Gründet!

1. Auflage, Oktober 2023

© 2023 Haufe-Lexware GmbH & Co. KG, Freiburg

www.haufe.de

[email protected]

Bildnachweis (Cover): Haufe

Produktmanagement: Mirjam Gabler

Lektorat: Juliane Sowah

Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere die der Vervielfältigung, des auszugsweisen Nachdrucks, der Übersetzung und der Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen, vorbehalten. Alle Angaben/Daten nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit.

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Ein kleiner Einblick – wie alles anfing

»Einfach machen« scheint das Motto derjenigen zu sein, die gründen wollen. Und die Rufe aus der Start-up-Szene sind laut: »Gründe dein Start-up!« Große Versprechungen, tolle Postings, die dir viel Geld und Ruhm verkünden.

Doch eine Sache hat mir bis dato gefehlt: eine Warnung. Eine Art Bedienungsanleitung, die du nicht einfach zur Seite legst, sondern die du auch wirklich liest, um dir ein eigenes, schärferes Bild machen zu können, bevor du das »Produkt« testest beziehungsweise den Weg in die Start-up-Szene auf dich nimmst.

Mein Weg in die Welt, von der ich seit vier Jahren ein Teil bin, war so eine Einfach-machen-Aktion. Und ich hatte Glück. Doch in diesem Buch möchte ich keine unrealistischen Glücksfälle und das eine Prozent zeigen, das es geschafft hat oder schafft, sondern auch denjenigen eine Stimme geben, die zu selten zu Wort kommen. Jene Personen, die einen hohen Preis für das Verfolgen ihrer Träume zahlen mussten, die in Kliniken gelandet sind, weil jung gründen doch nicht immer das Beste ist und jene Menschen, die den ultimativen Erfolg hatten, nur um dann in ein Loch zu fallen und wieder an dem Punkt zu stehen, an dem sie sich fragen: Was jetzt?

Um dieses Buch zu verstehen und zu erklären, wer ich bin und warum ausgerechnet ich die Start-up-Szene »enthülle«, möchte ich damit anfangen, mich vorzustellen. Es ist wie bei einem ersten Date, wo wir uns kennenlernen und ich dich Stück für Stück, Kapitel für Kapitel, tiefer in meine Gedankenwelt blicken lasse. Dabei verurteile ich keinen Menschen und keine Geschichte, über die ich schreibe, sondern gebe Einblicke in die Seiten der Szene, die vielen verborgen bleiben. Ich möchte den Reiz nehmen zu gründen, nur um irgendwie ein Teil davon zu sein und diejenigen ermutigen, die ein Start-up gründen möchten – aber mit dem Wissen begleitet, worauf sie sich einlassen. Denn wer auf der Erfahrung anderer aufbaut, hat nicht nur einen »Cheat Code« und kann gewisse Fallen umgehen, sondern wird auch langfristig erfolgreicher. Ich begegnete einigen dieser »Supermenschen«, die all das unter einen Hut bringen (Sport, Kind/er, glückliche Ehe, beruflichen Erfolg bis hin zum eigenen Unternehmen) und die bei mir den Druck auslösen, auch all das möglichst schnell zu erreichen. Da ich diesen Druck kenne, möchte ich so ehrlich wie möglich sein. Ich werde eingestehen, dass es nicht immer einfach ist – so wie es auch manch andere tun. Denn beim Erzählen von Geschichten aus und über die Start-up-Welt wurde ich von wundervollen Menschen unterstützt, die sensible Thematiken ansprechen, die Mut erfordern.

An dieser Stelle ein Genderhinweis: Das Buch wird kapitelweise immer wieder wechseln zwischen neutraler, weiblicher und männlicher Form. In diesem Kapitel, neutrale Form, wird allerdings »Gründerszene« bewusst in der männlichen Form geschrieben, denn 2019 war die Szene noch sehr männerdominiert mit gerade einmal 15 Prozent Gründerinnen.

1998. Es ist ein kalter und typisch regnerischer Tag im November. In der Charité in Berlin-Mitte wird ein Kind auf die Welt gebracht: Anastasia Barner. Geboren um 6:00 morgens und eines der wenigen Male, an denen ich bis heute um diese Uhrzeit freiwillig wach war – außer ich muss irgendwohin reisen. Von Beginn an war ich extrovertiert. Während andere Babys schreiend in der Krippe lagen, unterhielt ich bereits das Krankenhauspersonal. Auch in jeder Bahn sprach ich als Kindergartenkind alle an. Wenn die Leute besonders traurig aussahen, lud ich sie zu uns nach Hause ein, denn wir hatten ja Platz und lachten immer viel. Der unangenehme Teil war dann nur, wenn meine Mama ihnen klarmachen musste, dass wir sie nicht einfach mitnehmen konnten. Kurz nach der Einschulung in der ersten Klasse erhielt ich die Hauptrolle für die Schulaufführung und für jedes weitere Jahr an der Grundschule in Berlin-Mitte sollte ich fortan die Protagonistin sein, egal ob Papageno oder Mogli. Man muss dazu sagen, dass ich damals noch nicht die für mich typischen langen Haare hatte und mit meinem Pagenschnitt, der immer zerzaust war, eher einem Jungen glich als einer Prinzessin. 14 Jahre später nahm ich dennoch an einem Schönheitswettbewerb teil. In der 4. Klasse realisierte ich, dass es keine Schülerzeitung gab und gründete somit kurzerhand mein erstes »Medienunternehmen« namens Smile. Am Gymnasium ließ ich mich in der 7. Klasse als Schulsprecherin aufstellen und trat der Schulzeitung bei, da ich schon früh meine Leidenschaft fürs Schreiben, egal ob Gedichte oder Artikel, entdeckt hatte. Mit dem letzten offiziellen Interview mit Christiane F. (»Wir Kinder vom Bahnhof Zoo«), das ich führte, gewann meine Schulzeitung einen Wettbewerb und die Berliner Zeitung druckte dieses ebenfalls. So wurde ich mit 14 Jahren Jugendjournalistin der Berliner Zeitung. Sechs Jahre schrieb ich Artikel für diverse Medien wie ze.tt, Kressreport, Berliner Morgenpost und Spiegel Online. Mit 15 Jahren kürte mich der Spiegel als eine der fünf besten (Jugend-)Blattmachenden Deutschlands. Eigentlich stand bis dahin fest: Ich werde Karla Kolumna, allerdings ohne Brille und Motorrad.

Doch wie das Leben wollte (ich selbst hatte das so konkret nicht geplant), wurde aus mir eine der jüngsten Gründerinnen Deutschlands, TEDx-Speakerin und Autorin. Mein Leben war und ist abwechslungsreich. Manchmal muss ich durchatmen, zurückschauen und mich selbst fragen: Ist das wirklich mir passiert?

2017 absolvierte ich mein Abitur an einem Schnellläufergymnasium in Berlin und schrieb mich sofort fürs Studium ein, denn so machten es fast alle in meinem Jahrgang. Die anderen gingen nach Australien, worauf ich weniger Lust hatte, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass sich dort 3.500 bekannte Spinnenarten befinden (laut Schätzungen wird sogar von bis zu 15.000 noch nicht identifizierten Arten gesprochen). NEIN, danke! Ich feierte stattdessen in Berlin die ein oder andere legendäre Party, reiste, wohnte einige Monate im Ausland und lebte zu dem Zeitpunkt das »normale« Leben einer Achtzehnjährigen.

2019 war das Jahr, in dem ich mich beruflich finden wollte – nachdem ich einiges von der Welt sehen durfte und Praktika absolvierte. Ich bewarb mich für die Axel Springer Akademie, denn der Traum, Journalistin zu werden, war nach wie vor da. Im Juli kam die Zusage: »Sie sind eine Runde weiter.« Eine von drei Hürden war somit bewältigt. Zeitgleich fand ich eher durch Zufall meinen Weg in die Gründerszene.

Durch einen Freund betrat ich die Start-up-Welt – dieser Eintritt war ein wenig wie der Wandschrank bei »Die Chroniken von Narnia«. Auch ich verließ meine mir bekannte Welt – und hatte auf einmal mit einer Szene zu tun, die über Millioneninvestments sprach und dabei recht jung war. Dass sechsstellige Beträge, von denen häufig die Rede war, nicht auf dem Konto der gründenden Person landeten, sondern in das Unternehmen investiert wurden, lernte ich recht schnell. Dennoch stand dieser kleinen Gruppe an Menschen Kapital zu Verfügung, was sich manch andere im Leben nicht erarbeiten können.

Im August hatte ich die zweite Hürde für die Axel Springer Akademie erfolgreich gemeistert und wurde zum Vorstellungsgespräch mit der Akademieleitung und der Chefredaktion von Bild am Sonntag eingeladen. Zeitgleich begleitete ich Freunde, die bereits gegründet hatten, zu einem Start-up Award. Diesen Preis gibt es mittlerweile nicht mehr, aber mein Interesse an der Gründerszene war geweckt. Im September nahm ich einen Tag an einem Entrepreneur-Workshop teil und war mit zwei anderen Frauen neben 25 Männern deutlich in der Minderheit.

Jetzt war nicht nur mein Interesse geweckt, sondern ich erkannte ein grundlegendes Problem: Der Gründerszene fehlte es an (verdammt vielen) Frauen! Auf darauffolgenden Events, Gründertreffen und Start-up-Partys machte ich es mir zum Spaß, Bilder und Videos zu erstellen mit der einfachen Frage: Wie viele Frauen zählt ihr? Meistens war ich auf diesen Veranstaltungen die einzige. Mir war bewusst, ich konnte mich nicht über den Mangel an Frauen, die ein Start-up aufbauen, beschweren, wenn ich nicht selbst die Initiative ergriff und gründete. Einen Tag später kam mir die Idee, wenn auch noch sehr vage, zu einer Möglichkeit, wie Frauen sich gegenseitig unterstützen könnten und zum Gründen anregen. Doch eine Idee ist nichts ohne einen Namen. Bei einem Spaziergang am selben Tag fiel mir der heutige Start-up-Name ein: FeMentor.

Während ich an meiner Idee von FeMentor feilte, traf ich Najda Ivazović, die bei der WeiberWirtschaft tätig war. Es gibt von dem Abend noch ein Bild, auf dem ich strahlend mit Najda zu sehen bin mit dem Titel »Love at first sight«. Eine Woche später besuchte ich Najda in der WeiberWirtschaft in Berlin-Mitte und mir wurde eine Mappe überreicht. Mein erstes Geschenk für meine Idee von FeMentor: Anteile an der WeiberWirtschaft eG. Damit wurde ich zur Genossenschafterin.

Als Hintergrund zu der Idee und dem Grund, wieso ich mich entschied, die erste Reverse-Mentoring-Plattform in der DACH-Region aufzubauen: Zu meinem 18. Geburtstag erhielt ich das wohl wertvollste Geschenk, mein Erbe. Das war kein Geld, sondern ein Netzwerk, besser gesagt das Kontaktbuch meiner Mutter, die mir damit überhaupt die Möglichkeit gab, FeMentor aufzubauen. Damals war mir der Wert eines Netzwerkes noch nicht so bewusst. Als mein Umfeld und ich auf die Suche nach Praktikumsplätzen ging, hatte ich das große Glück, dass meine Mutter vernetzt war und mir damit einen direkten Zugang ermöglichen konnte. Mir wurde das Privileg bewusst und ich bat meine Mutter, meinem Freundeskreis ebenfalls behilflich zu sein. Doch das war mir zu wenig, denn ich fand den Vorteil unfair. Wieso sollte jemand mehr Chancen auf eine erfolgreiche Karriere mit einem leichteren Start haben, nur weil die Familie eine Basis zur Verfügung stellen kann? Ich überlegte, wie ich das Netzwerk nutzen könnte, um diese Ungleichheit zu beseitigen. Wenn man privilegiert ist, sollte man sich dessen bewusst sein und diese Vorteile auch teilen. Ich hätte über das Kontaktbuch einen Job finden und die anderen Möglichkeiten verstreichen lassen können. Stattdessen habe ich die Basis genommen, das Netzwerk meiner Mutter geöffnet und zugänglich gemacht. Dadurch konnte FeMentor erst so groß werden. Es ist wichtig, eine solche Basis zu haben, eine Person, die dich fördert und auf der du aufbauen kannst, um zu wachsen. Aus dieser Erkenntnis kam die Idee zu einer Reverse-Mentoring-Plattform, bei der Wissen und Kontakte kostenlos zugänglich sind. Damals starteten wir mit 50 Mentorinnen, die ich durch meine Mutter kannte und die auch mich in meiner Jugend begleitet hatten. Heute engagieren sich mehrere Tausend Frauen als (Fe)Mentorinnen.

Von einer Idee ging ich in die Umsetzung von FeMentor und dachte ursprünglich, ich kann alles selber machen. Nach nur kurzer Zeit gab ich den Versuch auf, eine eigene App für FeMentor zu entwickeln. Man muss dazu sagen, dass ich vorher nie probiert habe, etwas zu programmieren und dennoch sehr ambitioniert war, es selbst zu schaffen. Eine App kann doch nicht so schwer sein? Doch, kann sie und verdammt teuer noch dazu. (Ich führte damals ein Gespräch mit einer Firma, die für die Appentwicklung mindestens 100.000 Euro haben wollte. Das Budget hatte ich einfach nicht.) Ich schob also den Gedanken beiseite, gleich mit einer App auf den Markt zu gehen und entschied mich für eine Website. Mit einem Instagram-Aufruf in meiner Story fragte ich, ob sich jemand mit dem Erstellen von Websites auskennt. Kurze Zeit später erhielt ich eine Nachricht von einem mir bis dato Unbekannten, der sich anbot, für FeMentor eine Website zu designen, da er von der Idee begeistert war. Zu meinem großen Glück zählt Stanisław Pokorski nicht nur zu den ersten Unterstützenden, sondern mittlerweile auch zu meinem Freundeskreis. Damals hätte ich mir nicht ausmalen können, was aus einem »kleinen Projekt«, das FeMentor anfangs für mich war – denn eigentlich hatte ich nach wie vor den Plan, an der Axel Springer Akademie mein Volontariat zu absolvieren –, werden würde.

Im Oktober fand mein Gespräch in der dritten Etage des Axel-Springer-Gebäudes statt. Gemeinsam mit drei anderen Bewerbenden saß ich dort. Während die anderen aufgeregt ihrer Zukunft entgegenblickten, war ich unschlüssig, denn ich hatte angefangen, an FeMentor zu arbeiten und war fest entschlossen, diese Idee umzusetzen – nämlich eine Reverse-Mentoring-Plattform auf die Beine zu stellen, die Frauen unterstützt, an die Spitze zu kommen. Nach dem Gespräch verließ ich das Büro, stieg in den Fahrstuhl und schaute in die Gesichter der journalistisch arbeitenden Menschen, die mir begegneten. Sollte das mein Leben werden? Die Entscheidung wurde mir abgenommen. Die Sorge, wie ich die Gründung und eine Ausbildung zur Journalistin zeitgleich meistern sollte, erledigte sich mit den Worten: »Sehr geehrte Frau Barner, leider habe ich keine gute Nachricht.« Ich würde gerne behaupten, dass ich in dem Moment erleichtert war, doch um ehrlich zu sein, war ich enttäuscht und verzweifelt. Mit Tränen in den Augen las ich weiter: »Es war durchaus knapp. Sie haben Talent gezeigt. Deshalb möchte ich Ihnen raten und konkret anbieten, ein Praktikum bei der BILD am Sonntag zu machen, um Erfahrung zu sammeln und es nächstes Jahr noch einmal zu probieren.« Ich entschied mich dagegen und für die Reise mit FeMentor, die schon in vollem Gange war. Das Ende der E-Mail – »Kämpfen Sie weiter für Ihr Ziel, in jedem Fall wünsche ich Ihnen viel Erfolg und alles Gute für die Zukunft!« – nahm ich als I-Tüpfelchen-Motivation, nicht dem Journalismus den Vorzug zu geben, sondern meinem Ziel, etwas zu verändern. Ich wollte nicht länger über Menschen berichten, die etwas in der Welt bewegen. Ich war entschlossen, selbst für Veränderung zu sorgen.

Zwei Tage später ging die Website von FeMentor online. Ein Knopfdruck, der den weiteren Verlauf meines Lebens grundlegend verändern sollte. Und wer an Karma oder Schicksal glaubt, hat hier einen weiteren Beweis dafür. Am selben Tag – und zwei Tage nachdem ich die Absage aus der 3. Etage von Axel Springer erhielt – wurde ich in demselben Gebäude in der obersten Etage im Journalistenclub von der damaligen Chefredakteurin der B.Z., Miriam Krekel, empfangen. Denn ich erhielt für mein Engagement gegen Cybermobbing und meine Idee von FeMentor den B.Z. Berliner Helden Preis 2019. Es ist nicht üblich, dass man am ersten Tag einer Gründung einen Preis bekommt und dies war eine Ausnahmesituation, für die ich unglaublich dankbar war und bin – denn somit hatten wir von Tag eins mediale Berichterstattung. Und das mit der B.Z., die damals um die 283.000 Leser hatte.

Ich wurde für etwas ausgezeichnet, was ich mir seit meiner Jugend bis hin zu dem Moment, wo ich die Idee hatte, nicht einmal hätte ausmalen können. In der Schule wird man häufig gefragt: Was möchtest du später einmal werden? Mein erster Berufswunsch war Bundeskanzlerin, sogar noch bevor Angela Merkel an der Spitze war. Erst nachdem ich von Disneyfilmen und Barbies beeinflusst wurde, wollte ich unbedingt Prinzessin werden. Selbst mit Anfang 20 war die Berufswahl »Gründer/Gründerin« keine Option für mich und ich hätte damals geschworen, dass ich nie ein Teil der Start-up-Welt sein würde. Heute bin ich dankbar dafür, dass es dennoch so gekommen ist.

Obwohl ich in Berlin geboren wurde und die meiste Zeit aufwuchs, gab es kaum Berührungspunkte zur Gründerszene. Erst wenn du einmal drin bist, bist du wirklich dabei. Es gibt also auch mein Vorher und mein Danach: eine Anastasia vor der Gründerszene und die Version meiner selbst, nachdem ich FeMentor ins Leben gerufen hatte. Ich würde untertreiben, wenn ich behaupte, dass es meine bisherige Existenz verändert hat.

Die Gründung hatte nicht nur Auswirkung auf meine berufliche Laufbahn, sondern führte auch dazu, dass sich mein komplettes Umfeld wandelte, meine Sprache und auch meine Art, mich zu kleiden, beeinflusst wurden. Während meine Generation, die Gen Z, immer mehr Streetstyle trug und trägt, Baggy-Hosen (weite Hosen), die aus den 1990ern zu stammen scheinen, und Retroteile, zwang ich mich anfänglich in Businesskleider oder -anzüge, die eher an eine Beraterin in ihren Dreißigern erinnerten als an eine junge Frau von 20 Jahren. Der berühmte Titel einer Novelle von Gottfried Keller aus dem 19. Jahrhundert – »Kleider machen Leute« – ist nach wie vor aktuell und ich musste schmerzlich erfahren, dass eine junge Frau in der Gründerszene auffällt, wenn sie nicht a) den Businesslook oder b) Turnschuhe und weißes T-Shirt oder Hoodie mit Unternehmenslogo trug. Heute habe ich kein Problem mehr damit aufzufallen und habe einen Mittelweg gefunden, weiterhin eine junge Frau und dennoch in einer Geschäftswelt zu sein. Viele von anderen »geforderte« Erwartungen habe ich abgelegt oder sie nie erfüllt. Bis auf anfängliche und gelegentliche Ausnahmen habe ich mich früh entschieden, mir und meinen Überzeugungen (Aussehen, Auftreten, Aussagen) treu zu bleiben. Das ist auch einer der Gründe, wieso das erste Kapitel sich um das Thema »Selbstfindung« dreht.

Bei alledem ist meine Geschichte eben genau das: meine Geschichte. Jede Person hat ihre eigene, spannende, individuelle. Diese Vielfalt spiegelt sich in den kommenden Kapiteln auch in den Persönlichkeiten wider, die mich auf meinem Weg begleitet haben und die jede für sich mit ihren Erfahrungen ein Role Model ist.

I) Beginnen wir mit dir

Liebe Leserin, lieber Leser, liebe lesende Person, bitte nimm dir aus dem Buch heraus, was bei dir ankommt, was sich richtig anfühlt und dir gute Impulse bietet. Ich bin keine Beraterin oder Coachin, die ein »Richtig« oder »Falsch« vorgeben möchte, geschweige denn kann. Vieles von dem, was du lesen wirst, sind meine persönlichen Gedanken und Erlebnisse – mit denen ich versuche, ehrliche Einblicke in die Start-up-Welt sowie inspirierende Anregungen zu geben. Auch versuche ich, den Druck zu nehmen, (erfolgreich) zu gründen. Die meisten Gründenden in meinem Umfeld sind sich einig: Wenn wir vorher gewusst hätten, was uns erwartet, hätte keiner und keine von uns jemals gegründet. Und trotzdem lieben wir unsere Arbeit und bereuen den Schritt nicht. Daher beginnt das Buch auch mit dir – damit du nicht den Mut verlierst oder aber den Mut aufbringst, (noch) nicht zu gründen.

1 Zwischen Selbstfindung und Start-up

Die Start-up-Szene ist für mich Fluch und Segen zugleich. Fluch, weil sich viel an Oberflächlichkeiten aufgehangen wird. Wer hat wie viele Millionen für seine Investitionsrunde gesammelt? Welche namenhaften Investor:innen oder Venture-Capital-Unternehmen sind daran beteiligt? Hat das Gründungsteam wirklich das Zeug, das nächste Unicorn zu werden? Wirtschaftlicher Erfolg steht an erster Stelle. Ich wünsche mir viel mehr Gründungsvorhaben, wo kein Hyperwachstum, Multimillionenbeträge und Börsengang angestrebt werden, sondern nachhaltiges Wachstum. Vielmehr sollte auch im Vordergrund stehen, einen positiven Beitrag für unsere Gesellschaft zu leisten, weswegen ich das Sozialunternehmertum wertschätze.

Mina Saidze, Gründerin, Tech-Expertin und Autorin

Jung gründen wird in Start-up-Kreisen erst einmal als cool empfunden. Dies wird durch renommierte Magazine und Zeitschriften mit Auszeichnungen an »20 Under 20«, »30 Under 30« und so weiter verstärkt. Dadurch wird der Eindruck vermittelt, dass erfolgreiches Gründen nur in jungen Jahren möglich und erstrebenswert ist – was nicht der Wahrheit entspricht, du kannst in jedem Alter gründen. In der Bubble liegt dennoch ein großer Fokus auf der kommenden Generation und auch die Gästelisten bei einigen Start-up-Veranstaltungen sind gefüllt mit Personen um die oder unter 30 Jahren, als wäre das die Voraussetzung. Doch jung gründen hat den Nachteil, dass es ein wenig ist, wie den ersten Liebeskummer zu haben. »The First Cut Is The Deepest«, Mitte der 1960er geschrieben von Cat Stevens, passt da wunderbar. Beim ersten Liebeskummer hat man das Gefühl, die Welt geht unter, man wird nie wieder lieben können und leidet schrecklich. Beim zweiten Liebeskummer weiß man schon eher, das wird wieder. Es braucht zwar Zeit, aber die Welt ist auch beim ersten Mal nicht untergegangen. Doch was hat das damit zu tun, dass manche sehr oder zu jung ein Start-up auf die Beine zu stellen versuchen? Die meisten Jungunternehmer haben noch keine Berufserfahrungen, gründen entweder während oder nach dem Studium – und bei der ersten Problematik scheint es, als wäre alles verloren. Es fehlt an Gelassenheit, die damit einhergeht und wächst, wenn man älter wird und bereits einige Krisen überstanden und die damit verbundenen Lebens- und Berufserfahrungen gesammelt hat. Dennoch ist jung sein kein Ausschusskriterium. Der jüngste Gründer Deutschlands war 14 Jahre alt und trotz Pubertät erfolgreich. Grundsätzlich ist unter anderem zu beachten, woher eine Person kommt und ob sie Unterstützung von Zuhause erhält, sei es finanzieller Natur und/oder durch bereits vorhandenes unternehmerisches Wissen.

Snack Fact

In der Pubertät verändert sich der Körper und diese »Großbaustelle« erzeugt auch Veränderungen im Gehirn. Die emotionalen Bereiche reifen schneller und das hat Folgen: Aggressivität und Launen, Müdigkeit und Nachtschwärmerei, Risikobereitschaft, Selbstbewusstsein und Gruppenzwang.1

Mit Anfang 20 haben sich der Hormonhaushalt und die Gehirnumstrukturierung zwar meistens eingependelt, dennoch ist dies für die meisten eine Phase, in der Selbstzweifel zunehmen: Was möchte ich werden oder sein? Wo soll es für mich hingehen? Doch nicht nur karrierebezogene Zukunftsängste spielen eine Rolle. Der Lebensraum ändert sich, man zieht um, in derselben oder in eine andere Stadt, beginnt eine Ausbildung oder ein Studium oder beendet es, wechselt (teilweise ungewollt) den Freundeskreis, hat Beziehungen oder sehnt sich nach romantischen Liebschaften. Es ist eine Zeit, in der man sich um sich selbst dreht und seinen Platz sucht. Nicht die beste Voraussetzung, wenn man ein Unternehmen aufziehen möchte, bei welchem man langfristig Mitarbeiter einstellt. Die Verantwortung, die auf einmal auf einem lastet, häufig ohne Unterstützung des familiären Umfeldes oder Freundeskreises, kann überfordern und das Erwachsenwerden beschleunigen. Auch die (Umgangs-)Sprache verändert sich. Anfänglich unmerklich, aber durch ein Umfeld bei Start-up-Veranstaltungen oder Investorentreffen, in dem die Beteiligten meist etwas oder deutlich älter sind, führt es dazu, dass gewisse Begriffe, die zum Beispiel Jugendwort des Jahres werden, aus dem Wortschatz fallen. Es scheint unmöglich, bei einer Funding-Runde mit Worten wie »cringe« (Jugendwort 2021), »smash« (Jugendwort 2022), »Geringverdiener«, »wyld« um sich zu schmeißen oder die Anrede »Sie« mit »Digga« zu ersetzen. Obwohl das so manch ein Meeting sicherlich spannender und lustiger gestalten würde.

Zwischen Klimakrise und Selbstfindungsphase

Es ist hart, wenn man sich mit Zukunftsängsten plagt. Gerade in der heutigen Zeit, wo viele – aber nicht alle, auch wenn die Medien häufig dieses Bild kreieren – aus der Generation Z Sorge haben, dass es bald keine Welt mehr geben wird, auf der wir leben können. Aus einer Umfrage der Bertelsmann Stiftung (2022)2 geht hervor, dass 80 Prozent der Zwölf- bis 18-Jährigen, in Deutschland lebenden Jugendlichen sich Sorgen wegen des Klimas machen. Parallel zu dieser Angst vor den Auswirkungen vor allem der Klimakrise ist die Frage nach der beruflichen Zukunft selbstverständlich auch in dieser Altersgruppe präsent.

Zwischen Studium und Start-up

Für viele ist der vermeintliche Ausweg aus diesen Zweifeln vor allem das Studieren – für sehr viele deutlich vor einer Ausbildung. Ein Studium ist für so manche eine Verlängerung der Schulzeit – weitere drei bis fünf Jahre, in denen es die Möglichkeit gibt zu überlegen, in welche Richtung es gehen soll. Viele Freunde von mir haben angefangen zu studieren, weil die Familie darauf bestanden hat oder das der logischste Weg schien, nachdem man erfolgreich das Abitur bestanden hat.

In Gesprächen stellt sich allerdings häufig schnell heraus, dass das Studienfach eher planlos gewählt wurde – in den meisten Fällen BWL, da hat man von allem so ein bisschen drin. Die jungen Erwachsenen kommen dennoch unsicher aus dem Studium hervor, bloß mit einer Zeile mehr auf dem Lebenslauf: Bachelor-Studium an Uni XY 2017 bis 2021. Durch die Bewerbungen vieler Mentees bei FeMentor sehen wir, dass sich immer mehr junge Menschen fragen, ob sich Studieren für sie lohnt. Gleichzeitig sehen in meiner Generation viele den Sinn hinter einem Studium nicht mehr und sind nicht bereit, für eine so zeitintensive Phase wieder nur an Aufgaben zu arbeiten, die letztlich wie in der Schule von einer Einzelperson bewertet und benotet werden. Das zeigen auch Statistiken, denn der Akademisierungswahn nimmt seit 2020 ab und erstmals sinkt die Abiturquote von 53 Prozent auf 50 Prozent.3

Natürlich benötigt man für gewisse Berufe ein abgeschlossenes Studium. Keiner von uns möchte von einem Anwalt vertreten oder Chirurgen operiert werden, der via zehnminütigen YouTube-Videos gelernt hat, wie es funktioniert. Aber gerade für den Einstieg in die Gründerszene gibt es keinen passenden Studiengang, obwohl immer mehr aus der jetzigen Generation den Wunsch nach Unabhängigkeit oder Selbstständigkeit haben. Zwar gibt es ausgewählte Privatuniversitäten, die sich darauf spezialisiert haben oder ein Zusatzangebot anbieten, aber eine teure Universität muss man sich auch erst einmal leisten können.

Unternehmertum hat eine aktuelle und wachsende Berechtigung, studiert beziehungsweise gelernt zu werden. Und es gibt zunehmend Stimmen, die erste Begegnungen mit unternehmerischem Denken bereits in der Schule verorten – dem ich uneingeschränkt zustimme. Statt in der Schule oder spätestens in der Universität Kurse anzubieten, die einem erklären, wie man als Freelancer eine korrekte Steuererklärung macht, werden stattdessen von Professoren immer noch rein theoretische Fragen gestellt, auf die es drei richtige Antworten gibt, die in der Praxis aber situationsabhängig und somit meist »falsch« wären.

Ich selbst habe begonnen zu studieren, aber weder BWL oder etwas Businessbezogenes. Vielleicht hätte es mir Dinge an der einen oder anderen Stelle etwas erleichtert, aber ich habe das Gefühl, dass ich durch meinen frühen Einstieg in das berufliche, praktische Leben mehr Zugänge zu Lösungswegen hatte als mit einem Bachelor- und Masterabschluss einer Businessuniversität. Im Studium gibt es ein »Richtig« und ein »Falsch«, manchmal etwas dazwischen, wohingegen ich weder das eine noch das andere kenne. Ich habe zahlreiche potenzielle Lösungswege (kennen)gelernt. Dadurch gibt es für mich nicht nur eine begrenzte Anzahl von Lösungen, sondern unendlich viele, kreative Optionen, die ich aus der Praxis schöpfe – Learning by Doing mit realen Problemen und praktikablen Lösungen. Und im Unternehmertum ist genau diese Flexibilität gefragt. Es gibt keine »perfekten«, vorgefertigten Lösungen wie in einer Klausur. Das theoretisch gelernte »Richtig« kann sich während einer wirtschaftlichen Krise als praktisch »falsch« entpuppen und umgekehrt.

Augen auf bei den Alternativen

Eine Alternative nach der Schulzeit ist ein Gap Year im In- oder Ausland. Wer nach dem Schulabschluss erst einmal die Füße hochlegen und ganz Gen-Z-like »chillen« möchte, sollte sich dafür die Zeit nehmen. Und sich beobachten: Kann ich gut entspannen oder bin ich nach zwei Wochen bereits nervös und möchte mehr Klarheit über meine (berufliche) Zukunft? Suche ich mir im Gap Year doch eine Aufgabe, mache eventuell ein Praktikum im Ausland? In jedem Fall ist auch das Gap Year eine Phase, in der man sich selbst begegnen und Erfahrungen sammeln kann.

Ein weiterer Weg: die erste Start-up-Gründung. Teilweise ist diese, je nach Rechtsform und finanziell betrachtet, sogar günstiger als der Flug und die Unterkunftskosten zum Beispiel in Australien oder Kanada. Das heißt nicht, dass Reisen nicht bildet oder relevant ist, aber immer mehr Gen Zs entscheiden sich wegen des Umweltaspektes gegen das Fliegen oder aber haben nicht die finanziellen Mittel, um in die Welt zu ziehen. Aus meiner Sicht und Erfahrung – und trotz aller Nachteile, die ich nicht verschweigen werde – ist Gründen eine sinnvolle Alternative, um sich auszuprobieren, eine Idee, an die man glaubt, in die Tat umzusetzen, sich schon in frühen Jahren etwas zuzutrauen und die »German Angst« hinter sich zu lassen. Zudem gibt es Stipendien und Programme im In- oder Ausland, die in einigen Fällen sogar komplett bezahlt oder vergütet werden.

Ich weiß noch, wie es mir nach der Schulzeit ging. Sobald ich das Abiturzeugnis in der Hand hatte, war ich, die immer selbstbewusst war und wusste, was sie vom Leben will, plötzlich verloren. Es gab so viele Optionen, zu viele. So geht es mittlerweile auch meinen Freunden, die ihr Studium absolviert haben und jetzt vor der Frage stehen: Für welchen der vielen Jobs soll ich mich bewerben?

Overchoice-Effekt

Der Overchoice-Effekt, das Auswahlparadox, bezeichnet eine Überauswahl an Dingen, die das Treffen einer Entscheidung erschwert oder behindert. Das kann die Müsliauswahl in 26 Varianten im Supermarkt sein oder die Wahl zwischen 16.000 möglichen Studienangeboten. Ein zu großes Angebot beziehungsweise die Überforderung, sich zu entscheiden, führt zum Unglücklichsein, wohingegen weniger Auswahl mehr Zufriedenheit bedeutet.4

Von der alten »German Angst« und neuem Pioniergeist

Direkt nach meinem Abitur wurde ich von meinem Umfeld, auch Freunden meiner Mutter, bedrängt, ja ein Studium zu absolvieren, denn das gälte doch mehr. Doch mehr als was? Ich halte die Option »Start-up statt Studium« für meine Generation teilweise für passender, denn eigene praktische Erfahrungen können wertvoller sein als die konservative akademische Laufbahn. Die altgedienten Muster und Argumente, etwas »Solides« zu lernen, haben sich aufgebraucht – weg von »Lehrjahre sind keine Herrenjahre« hin zu generationsübergreifendem Lernen mit- und voneinander. Wir müssen mutiger werden, dürfen es sein. Ich wünsche mir für die kommenden Generationen mehr Verständnis aller für Kurven im Lebenslauf. Wir müssen Fehler machen, um daraus zu lernen und auch erste Führungsqualitäten zu entwickeln. Die »German Angst« und unsere Ordnungs- und Sicherheitsliebe (oder besser -zwang) dürfen längst aufgebrochen werden. Der noch schwächelnde Pioniergeist in unserem Land steckt doch in vielen von uns, nicht nur in der Generation Z. Warum ihn nicht endlich leben? Dabei ist mir sehr bewusst, dass es nicht für alle eine Option ist, ein Unternehmen aufzubauen – allein aus finanziellen Gründen. Es geht mir auch nicht um ein Plädoyer ausschließlich für das Gründen, sondern die eigene Bereitschaft zu prüfen und die Chancen zu sehen beziehungsweise nicht zu übersehen, diesen Weg zu gehen.

Während meines Entscheidungsprozesses erprobte ich unterschiedliche Dinge, um einer Antwort näherzukommen, was ich denn tatsächlich werden will. Nach dem Abi­tur war ich unter anderem Dopingkontrolleurin für Sportlerinnen, Komparsin sowie Kleindarstellerin in Film- und Fernsehproduktionen und schrieb für Schokoladenriegelanbieter Werbetexte in Jugendsprache.

Diese Erfahrungen waren zwar nicht relevant für meine Gründung, halfen mir aber, grundlegende Dinge zu lernen und zu verstehen.

Als Komparse wirst du miserabel behandelt. Du hast ein gesondertes Catering, darfst nicht im gleichen Wagen wie die Crew und Schauspieler essen, wenn es denn überhaupt eines für die Komparsen gibt. Teilweise bist du zehn bis zwölf Stunden am Set, frierst in dünnen Kostümen, da die Produktion zwar im Winter gedreht wird, aber es nach Sommer aussehen soll und wirst am Ende abgefertigt mit der Information, dass die Szene doch erst morgen gedreht wird und du doch bitte um 7:00 früh am Set sein sollst. Ich vergleiche die Erfahrung teilweise mit denen, die man als Servicekraft in der Gastronomie macht. Du bist zwar von gut Verdienenden umgeben, wirst aber dennoch schlecht bezahlt, darfst nichts essen und trinken und hast still zu sein. Wenn ich heutzutage Events veranstalte, dann achte ich immer darauf, dass die Hostessen genug zu essen oder zu trinken haben und sich am Ende des Abends auch ein Goodie Bag mitnehmen. Es war lehrreich, übersehen zu werden – denn gerade mit einem gewissen Erfolg vergisst man schnell, wie es einmal war.

Während meiner Zeit als Dopingkontrolleurin lernte ich, selbst in den skurrilsten Situationen – zum Beispiel wenn ich einen völlig fremden Menschen auf die Toilette begleiten musste – respektvoll und auf Augenhöhe mit Menschen zu sprechen.

Als Texterin und Jugendjournalistin habe ich die meisten Erfahrungen mitgenommen. Denn Worte sind Macht und ein gut formulierter Text kann Wunder bewirken, wenn es um Verkäufe und potenzielle Kooperationen geht. Das zu verstehen war ein riesiger Pluspunkt, denn ich wurde für die Rechte von Interviewpartnern sensibilisiert, was mir weiterhin zugute kommt.

Sei bei dir und überhöre dich nicht

Noch nicht das »eigene Ding« gefunden zu haben, kann auch ein Geschenk sein. Denn es gibt kein Zurück, wenn die Karriere einmal gestartet hat. Dann geht es meist bis zur Rente. Das gilt nicht nur für junge Menschen, sondern für alle Altersgruppen. Probiere dich aus, mach dich auf den Weg. Du musst nicht sofort und ad hoc gründen. Höre auf dich, umgib dich mit Leuten, die dich inspirieren, motivieren, aber nicht unter Druck setzen.

Selbstfindung

Selbstfindung bezeichnet in der (Entwicklungs-)Psychologie jenen Prozess während des Übergangs vom Jugendstatus in den Erwachsenenstatus, wobei diese Phase in engem Zusammenhang mit der Persönlichkeitsentwicklung steht. Selbstfindung beschreibt also den in der Pubertät beginnenden Prozess, durch den ein Mensch versucht, sich in seinen Eigenheiten und Zielen zu definieren, und das vor allem in Abgrenzung von der Gesellschaft und ihren Einflüssen.5

Wenn man in dieser Zeit gründet, ist das somit eine besondere Herausforderung, denn ein Start-up bedeutet Verantwortung – für dich selbst und für die Mitarbeiter. Nicht selten passiert es, dass die Herausforderung zur Überforderung wird. Umso wichtiger ist es, immer gut auf dich zu hören. Wie fühle ich mich? Habe ich positive Energie oder merke ich, dass ich an Grenzen komme? Was kann ich – rechtzeitig und achtsam – tun, damit ich mein Ziel erreiche, ohne mich zu verlieren oder womöglich in einen Burn-out zu schlittern? Wie sieht mein Umfeld aus? Bin ich umgeben von Personen, denen ich vertrauen und auf die ich mich verlassen kann? Denn du wirst dich hier und da verlieren – und dich wieder neu erfinden. Und das gelingt in einem »verlässlichen« Umfeld deutlich besser. Nicht zuletzt bietet diese gesamte Phase gute Learnings für deine Persönlichkeitsentwicklung.

Zu deiner Selbstfindung gehört auch, dass du herausfindest, wie und wo du dich in der (Business-)Welt positionierst. Am Anfang wirst du eher ahnen als wissen, wo du stehst, stehen willst und auch, wie du gesehen werden willst (siehe Kapitel 13). Das Gründen ist ein Prozess – deinen Platz zu finden auch.

Zwischen Yoga Retreat und körperlichen Grenzerfahrungen

Zur Start-up-Welt gehört neben der Idee und dem Aufbau auch der Erfolg, der damit einhergeht (oder nicht). Meist endet er mit dem Verkauf. Nach diesem sind viele erneut mit der Selbstfindung »beschäftigt«.

Der Ausgleich für viele Gründende nach viel Stress, der teils kräftezehrenden Verantwortung und dem Exit, also dem Unternehmensverkauf, besteht darin, sich für einen gewissen Zeitraum ausschließlich auf sich selbst zu konzentrieren – und zwar abseits des beruflichen Umfeldes, in welchem man sich vor dem Unternehmensverkauf befand. Sei es in einem Kloster, zum Meditieren in den Bergen oder Wanderungen mit Übernachtungen im Zelt, back to the roots sozusagen. Teilweise hat es mich fasziniert, dass Personen in meinem Bekanntenkreis, die mehrere Millionen mit ihrem Start-up erwirtschaftet haben, sehr rustikale Urlaube planen. Natürlich gibt es auch die Persönlichkeiten, die nach dem ersten Exit erst einmal den Ferrari, Lamborghini oder die Audemars-Piguet-Uhr kaufen. Aber was verbindet die Yoga-Millionäre mit den Ferrarifahrer-Millionären? Die meisten reinvestieren einen Teil ihres Vermögens in vielversprechende Start-ups. Denn ganz loslassen und die Start-up Bubble verlassen will kaum einer.

Aber jetzt, wo man nicht mehr die Verantwortung für ein Unternehmen trägt, hat man Zeit für »Mental Health« und Zeit, an sich selbst zu arbeiten, nachdem man viel zu viel an anderem gearbeitet, teilweise ungesunde Nahrung zu sich genommen (ja, das Pizzaklischee stimmt) und zu wenig Schlaf abbekommen hat. Hier startet die ständige Selbstoptimierung.

In meinem Start-up-Bekanntenkreis praktizieren geschätzt etwa 75 Prozent Yoga und davon noch einmal 30 Prozent die Wim-Hof-Methode oder sie meditieren.

Wim-Hof-Methode

Die Wim-Hof-Methode ist nach Wim Hof benannt, auch bekannt als »The Iceman«. Er ist ein niederländischer Extremsportler, den viele nachahmen und sich beim Eisbaden in extreme Kälte begeben. Hof ist Rekordhalter für das längste Eisbad (eine Stunde, 52 Minuten und 42 Sekunden bis zum Hals im Eiswasser). Bei der Methode handelt es sich um eine bestimmte Atemtechnik, die dazu führt, dass man mehr Sauerstoff als Kohlenstoffdioxid im Blut hat und dadurch den pH-Wert des Blutes ansteigen lässt.6

Also begeben sich lauter reiche Investoren oder Gründende, meistens Männer, spärlich oder nicht bekleidet in die Kälte und stellen sich eisigen Temperaturen. Ich bin eher der Typ, der sich mit einer Tasse Tee, Kuschelsocken und schnulziger Musik auf der Couch selbst sucht. Ich habe oft das Gefühl, dass, je konsumlastiger das gegründete Unternehmen ist oder war, desto mehr scheint der Wunsch nach einer Verbindung zur Natur, zu einem tieferen Ich der Ausgleich zu sein.

Gerade erfolgreiche Ex-Gründer, denen es nach dem Verkauf ihres Unternehmens an einer Mission fehlt, fangen an, aktiv und teilweise manisch an sich zu arbeiten. Von dem einen Retreat geht es zum Zen-Kloster, um dann auf Bali oder in Südafrika zu überwintern. Die Optimierung fängt beim Körperbau an, geht weiter zur Atmung und endet teilweise mit gefährlichen psychedelischen Drogen. Manche gehen sogar so weit, sich freiwillig Froschgift injizieren zu lassen.

Froschgift

Vergiften, um zu entgiften, das verspricht das Froschgift. Beim »Kambô-Ritual«, das aus Südamerika kommt, werden drei im Dreieck ausgerichtete Punkte in den Oberarm gebrannt, über die das Gift als feuchte Masse auf die frische Wunde aufgetragen wird. Oder das Sekret der sonorischen Wüstenkröte wird geraucht, die Wirkung angeblich vergleichbar mit LSD. (Mittlerweile ist der Frosch vom Aussterben bedroht, hoffentlich nicht nur wegen drogenkonsumierender Gründer).7

Ich habe mich mit einem Bekannten darüber ausgetauscht, der mir über seine Erfahrungen berichtete, die mit viel Übergeben und aufgequollenem Gesicht zu tun hatten. Das erinnerte mich an meine Weißheitszahnoperation, die ich ungerne wiederholen würde. Versteht mich nicht falsch, sich selbst und seinen Platz in der (Arbeits-)Welt finden zu wollen, der Wunsch nach mehr Ruhe und der Drang, stetig an sich zu wachsen, ist etwas Gutes. Ich zweifle nur teilweise an den Motiven – immer stärkere, teils gesundheitsgefährdende Extreme zu suchen oder Instagram-gezeichneten Idealen hinterher zu hechten. Oft wird auch einfach nur der Zweck verfehlt und ein Yoga Retreat als Datingplattform genutzt, denn da ist die Männerquote ausnahmsweise nicht so hoch und somit weniger Konkurrenz »im Spiel«. Auch hatte ich in den letzten vier Jahren häufig das Gefühl, dass die Arbeit an sich selbst eher aus Langeweile kam. Man hat die Karriereleiter erklommen und was jetzt? Arbeite ich halt mal an mir.

In Gesprächen mit befreundeten Gründern habe ich mich erkundigt, woher der Sportwahn herkommt. Dabei fielen Worte wie »Grenzgänger«, »Optimierung« und »Herausforderung«. Genau die Begriffe, die auch einige in die Start-up-Szene gebracht haben, denn sie wollten ihre Grenzen austesten und eine Gründung ist auf jeden Fall herausfordernd. Als Unternehmer bist du ständig am Ausprobieren und Optimieren. Irgendwann möchte man das eigene Potenzial testen, um zu sehen, was noch alles möglich ist. Dabei gehen einige an ihre Grenzen, um sich etwas zu beweisen. Risikobereitschaft ist eine Eigenschaft, die du bei vielen Unternehmern findest. Sie wollen keine Komfortzone, sondern sind auf der Suche nach dem nächsten Kick. Fast als würden sie ein »Grenzgänger-Gen« in sich tragen. Während sie im Berufsleben Konkurrenten ausstechen, ist der Konkurrenzkampf mit sich selbst der größte, denn ständig müssen die eigene Zeiten übertroffen werden. Ein Freund hat es gut zusammen gefasst: »Es gibt zwei Gründe, woher der Optimierungsgedanke kommt: entweder du bist gelangweilt und suchst eine neue Herausforderung oder du kompensierst etwas damit, wenn du extremen Druck/Stress hast. Dann haben manche die Tendenz, sich in etwas anderes reinzustürzen und sich abzulenken. So Phasen hatte ich auch mit Sportarten.«

Ich sehe diesen Yoga-Meditations-Selbstfindungs-Wahnsinn kritisch, weil es sich bei einigen, nicht allen, eben nur nach einem Trend anfühlt, den man gerade mitnimmt. Aber spätestens, wenn Sätze fallen wie »Ich MUSS jetzt zum Yoga«, wird schnell klar, dass es sich eher um einen Zwang, als eine Findungsreise handelt. Von wegen der Weg ist das Ziel. Einen Vorteil haben Yoga Retreats und trendige Berlin-Mitte-Fitnessstudios aber. Hier begegnest du vielen bereits erfolgreichen Gründern und kannst dich wunderbar vernetzen. Was ich mit diesem Teil sagen will: Um nicht im Optimierungswahn zu enden, solltest du dir schon früh Gedanken machen, was passiert, wenn du dein Start-up erfolgreich hochskaliert hast und wie du während stressiger Phasen einen Ausgleich findest. Solltest du einen Mitgründer haben, ist es wichtig, miteinander darüber zu sprechen, wie ein »Happy End« aussehen würde (zum Beispiel der Verkauf oder Aufbau eines Familienunternehmens, welches über Generationen hinweg besteht) und was geschieht, wenn ihr dieses Ziel erreicht. Es ist auch wichtig zu erörtern, ob du dich bereits mit jungen Jahren zur Ruhe setzen möchtest, falls dies möglich ist oder ob du Challenges brauchst, die dich auf Trab halten.

Zwischen Insta-Story und Realität

Social Media gaukelt uns vor, dass alle erfolgreich(er), glücklich(er) sind und jeder scheint alles perfekt unter einen Hut zu bekommen. Es ist die zeitgenössische Art, uns und unsere Erfolge konstant mit anderen zu messen. Doch wenn man im wahrsten Sinne zu sich selbst finden möchte, auch über die Jugendzeit hinaus, ist es wichtig, bei sich zu bleiben, den Fokus auf das echte, authentische Ich zu setzen und nicht auf die Außendarstellung. Wer sich auf die anderen, ihre Meinung und Beurteilung verlässt, quasi außengesteuert unterwegs ist, wird nicht lange durchhalten.

Egal ob bei Instagram-Umfragen oder in Podcast-Interviews: Immer wieder werde ich nach meinen Ritualen befragt (die nicht sonderlich spektakulär sind), um zu mir zu kommen, bei mir zu sein. Ich wundere mich immer wieder darüber, verstehe aber auch den Hintergrund. Denn ich lese hinter dieser Frage den Wunsch nach – nachahmbaren – Erfolgsrezepten. Die habe ich aber nicht, denn es sind meine persönlichen Rituale, die wenig mit meinem Erfolg zu tun haben. Dennoch nenne ich sie gerne (und würde mich an anderer Stelle über einen Austausch freuen, was du so tust, um nicht durchzudrehen).

Was mir hilft runterzukommen, wenn der Stress zunimmt

Vier Tassen Schwarztee am Morgen statt Kaffee.

Aufräumen & Klamotten aussortieren (meine Art von Yoga).

Kochen & insbesondere backen. Nichts motiviert mich mehr als der Geruch eines Kuchens im Ofen, der durch die Wohnung strömt und auf den es sich für mich so sehr zu warten lohnt. Gerade Backen empfinde ich als heilsam für meine Seele, da ich mit meinem Start-up am Ende kein haptisches Produkt in den Händen halte. Die Vernetzungen von Mentees & Mentorinnen ist nichts, was »greifbar« ist. Daher empfinde ich handwerkliche Arbeit, bei der ich die einzelnen Prozesse mit der Hand wahrnehme, wie aus Mehl, Eiern und Milch ein Kuchen wird, unglaublich beruhigend.

Kitschromane & Fantasybücher. Wenn ich lese, dann möchte ich in eine andere Welt entführt werden und mich nicht beruflich weiterbilden.

Meine Mama besuchen oder mit Freunden telefonieren. Es hilft ungemein, gelegentlich das eigene Gedankenkarussell zu verlassen und einen neuen Blickwinkel auf die Dinge zu erhalten.

Und selbstverständlich gibt es auch so einiges, was mich deutlich stresst:

LinkedIn-Beiträge von anderen lesen. Auch wenn die meisten erfolgreichen Personen auf LinkedIn mindestens zehn Jahre älter sind als ich, ertappe ich mich teilweise dabei, wie ich mich mit ihnen vergleiche. Wo sie stehen, welche Preise oder Auszeichnungen sie erhalten haben und ich noch nicht.

Was ich dagegen tue: Ich konsumiere so wenig wie möglich. Statt die Zeit auf Social Media mit dem Lesen von Beiträgen zu verbringen, versuche ich die Zeit eher zum Produzieren von Content zu nutzen. Den Fokus auf meine Social-Media-Präsenz zu setzen, ist für meine Karriere förderlicher. Auch der Austausch mit anderen Gründern meines Alters ist hilfreich.

Instagram-Storys und -Beiträge sind wie das freiwillige Betreten eines Labyrinths. Es ist unglaublich schwer, diese bunte, schillernde Welt zu verlassen und zugleich einen Überblick über die verlorene Zeit zu behalten, die man in der Onlinewelt verbracht hat – ähnlich wie ein Casinobesuch, wo es keine Uhren gibt und das grelle Licht jegliches Zeitgefühl unterdrückt.

Was ich dagegen tue: Ich folge niemandem auf Instagram, den ich nicht persönlich kennengelernt habe. Dadurch vermeide ich unrealistische Bilder und Einschätzungen von Personen. Mich interessiert das Leben der Personen, die ich kennenlernen durfte, aber ich versuche Influencer oder erfolgreiche Unternehmer auf sozialen Medien so gut wie es geht zu umgehen.

Der Versuch, alle E-Mails und LinkedIn-Nachrichten in einem Rutsch zu beantworten. Es ist einfach unmöglich – und wenn man den Berg abgearbeitet hat, staut sich gefühlt das Doppelte wieder.

Was ich dagegen tue: Manchmal ist es in Ordnung, nicht alle Anfragen sofort zu beantworten. Ich priorisiere immer, was zuerst beantwortet werden muss, zum Beispiel Interview- oder Speakeranfragen. Interne Probleme versuche ich auch so zeitnah wie möglich zu regeln. Das ist für mich immer der produktivste Weg, um etwas zu erledigen, aber mir gleichzeitig Zeit einzuräumen, die ich für andere Aktivitäten brauche.

Key Learning

Höre auf, den Träumen, Zielen oder Routinen von anderen hinterherzujagen. Bevor du dich für eine Gründung, ein Studium, eine Ausbildung oder ein Gap Year entscheidest, gib Folgendem Raum:

Nimm dir die Zeit und finde heraus, wer du bist, was du kannst, was du mit deinem Können bewirken möchtest.

Sei mutig und traue dich, etwas zu probieren. Du bist nie zu jung oder zu alt, um dich zu (er)finden und gute Ideen zu verwirklichen.

Finde heraus, wie du mit stressigen Situationen am besten umgehst und finde deine individuellen Routinen, anstatt die von anderen blind zu kopieren.

Nicht alles ist Gold, was glänzt: Sei dir darüber bewusst, dass Instagram und Co. nur einen kleinen Teil eines Tages oder Lebens darstellen. Bleibe realistisch und versuche, dich von der Blase nicht blenden zu lassen.

1 Vgl. aerzte.de (2021): Pubertät: Wenn die Hormone nicht mehr zu bremsen sind, https://www.aerzte.de/gesundheitsratgeber/pubertaet-wenn-die-hormone-nicht-mehr-zu-bremsen-sind, letzter Abruf 08.08.2023.

2 Vgl. RND (17.02.2023): Angst vor Klimawandel: Wie die Klimakrise junge Menschen belastet, https://www.rnd.de/wissen/angst-vor-klimawandel-wie-die-klimakrise-junge-menschen-belastet-EHKJPBVFAJDL7MNYNCODX4MQMM.html, letzter Abruf 08.08.2023.

3Vgl. Gillmann, B. (2020): Der Trend zum Studium kommt zum Stillstand, https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/fachkraeftemangel-ende-des-akademisierungswahns-der-trend-zum-studium-kommt-zum-stillstand/28464758.html, letzter Abruf 07.08.2023.

4 Vgl. Beck, H. (09.06.2019): Overchoice-Effekt: Zuviel Auswahl macht Menschen unglücklich, https://www.wiwo.de/technologie/forschung/entzauberte-mythen-strategische-ignoranz/24427164.html, letzter Abruf 08.08.2023.

5 Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik (o. D.): Selbstfindung, https://lexikon.stangl.eu/21312/selbstfindung, letzter Abruf 17.07.2023.

6 Vgl. Wikipedia, 2023, .Wim Hof, https://de.wikipedia.org/wiki/Wim_Hof, letzter Abruf 08.08.2023.

7 Vgl. Signer, D. (07.04.2022): »Mount Everest der Drogen«: Krötengift sorgt für einen Hype – nun ist das Tier vom Aussterben bedroht, https://www.nzz.ch/panorama/kroetengift-sorgt-fuer-einen-hype-kroetenart-vom-aussterben-bedroht-ld.1677110, letzter Abruf 08.08.2023.

2 Starting a Start-up – und was ist dein Warum?

Die Start-up-Szene ist für mich eine Medaille mit zwei Seiten. Grundsätzlich denke ich bei dem Begriff ›Start-up-Szene‹ erstmal an eine Welt voller Möglichkeiten und Innovationen. Eine Welt, in der neue Lösungen ge- und erfunden werden und die mit ihrem offenen Unternehmensgeist die verstaubten Unternehmensphilosophien. Die Start-up-Szene ist für mich ein Raum, in dem Ideen verwirklicht und Träume realisiert werden können, wobei dennoch Freiheit und Flexibilität gewährleistet werden. Es ist ein Raum, wo man wachsen und lernen sowie seine Leidenschaft verfolgend kann. Gleichzeitig konnotiere ich die Szene allerdings auch mit harter Arbeit und einem hohen Risiko. Nicht jedes Projekt wird erfolgreich sein und es erfordert viel Zeit, Mühe und Durchhaltevermögen, eine Idee von der Konzeption bis zur Umsetzung zu bringen. Der (wirtschaftliche) Erfolg kann nicht garantiert werden und viele Start-ups scheitern früh. Ich denke, jede:r sollte sich vor einer Gründung über alle Eventualitäten klar sein und die Risiken wirklich berücksichtigen beziehungsweise einen Plan B haben, sollte es nicht funktionieren. Die Erfolgsgeschichten von Start-ups illusionieren meiner Meinung nach schnell und das wirkliche Investment (nicht nur finanziell) wird oftmals unterschätzt. Generell finde ich einen Aspekt der Start-up-Szene noch sehr interessant: Für mein Gefühl wird der Begriff mittlerweile teilweise missbraucht. Ab wann nennt man sich (noch) Start-up? Ich finde die Definition sehr schwer zu greifen.

Tatjana von Oeynhausen, Geschäftsleitung LA MAISON Victor Schilly & Friends GmbH

Für mich war der Start von FeMentor der einfachste Teil, das Durchhalten der wohl schwerste. Doch genau wie ein Auto, das regelmäßig getankt werden muss, um zu funktionieren, habe ich meinen Treibstoff gefunden. Das regelmäßige Feedback und die Geschichten aus dem Alltag von Frauen, deren Leben sich durch FeMentor zum Besseren gewandelt hat, wurden mein größten Motivatoren.

Doch bevor du diese Treiber findest, musst du dieses eine Start-up, die eine Idee finden, für die du jeden Tag motiviert aufstehst und die dich dazu bewegt, diesen Job Tag für Tag zu machen und weiter machen zu wollen. Und dafür brauchst du ein starkes Warum.

In vielen Start-up-Büchern geht es darum, wie man ein Unternehmen gründet, wie man (schnellstmöglich) erfolgreich wird und die erste Million innerhalb eines Jahres erreicht. Für mich klingt das nach einem falschen Versprechen in Anbetracht der Tatsache, dass neun von zehn Start-ups scheitern8. Was mir häufig im Kontext und in Gesprächen zu einer Start-up Gründung fehlt, ist die Frage nach dem Warum. Wenn ich gefragt werde, warum ich FeMentor initiiert habe, ist die Antwort meistens recht kurz: Ich hatte eine Idee. Ich habe nicht für das »Feeling« oder den »Lifestyle« (um es im besten Gen-Z-Denglisch zu formulieren) gegründet, sondern weil ich ein Problem und eine Lösung in Form von Reverse Mentoring gesehen habe. Diese fast naive Herangehensweise ist einer der Gründe, dass ich mich am Anfang kaum gesorgt habe, ganz nach dem Motto: Einfach mal machen. Der Glaube an meine Idee von FeMentor und der recht schnelle Erfolg, der eher unverhofft und überraschend kam, haben mich immer mehr in meinem Warum bestärkt. Und mit Erfolg meine ich nicht viel Presse oder eine Personal Brand, die auch folgten, sondern vor allem die E-Mails und Nachrichten von Frauen, deren Leben sich zum Besseren verändert hat. Mentees, die endlich den Mut gefasst haben, nach einer Gehaltserhöhung zu fragen oder den Job zu kündigen, in dem sie unglücklich waren. Mentorinnen, die zusammen mit ihren Mentees gegründet, einen Podcast gestartet oder andere Projekte umgesetzt haben. Insgesamt Frauen, die einen Zugang zu Wissen und einem Netzwerk erhielten, der ihnen vorher verwehrt blieb. Warum mache ich weiter, wenn es anstrengend ist oder ich auf Erfahrungen »verzichte«? Weil ich das Leben von wundervollen Menschen verändern darf, weil ich nicht ein Produkt verkaufen muss, für das ich nicht brenne, sondern mit Personen zusammenarbeiten darf, die es mir leicht machen, nicht aufzugeben, wenn es mal schwer wird.

Genau diese Frage nach dem Warum hat mir und vielen anderen in meinem Umfeld geholfen, motiviert zu bleiben und durchzuhalten. Sich wirklich zu fragen, wieso man gründen möchte und ob dieser Antrieb bis ans »Ziel« reicht. Wohin möchtest du mit deinem Start-up und wohin möchtest du persönlich? Geht es dir darum, deine Miete zu zahlen? Das Start-up schnellstmöglich zu verkaufen, um sorglos leben zu können? Möchtest du die Welt verändern oder sogar verbessern? Oder ist es schlicht dein Ego, was dich motiviert, um sagen zu können, dass du auch in der »coolen Start-up-Welt« mitmischst?

Bei all diesen Fragen geht es nicht darum, deine Motive zu bewerten, sondern darum, sie besser zu verstehen, um die Zukunft für dich und dein Unternehmen zu planen – und zwar auf Basis eines starken, andauernden Antriebs.

Daher solltest du dich nicht nur vor deiner Gründung, sondern fortwährend fragen: Warum mache ich das eigentlich?

Die Antwort auf diese Frage musst du mit niemandem teilen. Aber es ist wichtig, dir selbst gegenüber ehrlich zu bleiben. Sobald du merkst, dass du dein Warum nicht (mehr) beantworten kannst, solltest du umgehend innehalten. Warum motiviert dich der ursprüngliche Grund nicht mehr? Welcher wäre inzwischen wichtiger? Gibt es womöglich gar keine Treiber mehr?

Schauen wir uns die häufigsten Gründe zu gründen an9 (mehr dazu in Kapitel 10) – wobei sich eine Kombination nicht ausschließt und die Nennung wertfrei ist.

Gründe zu gründen

Unabhängigkeit und Freiheit. Durch die Selbstständigkeit befreist du dich von Vorgesetzten, die dir Vorgaben machen, häufig ohne auf deine Stärken zu achten. Gerade wenn du aus einem Konzern oder einer größeren Agentur kommst, negative Erfahrungen mit Führungskräften und Vorgesetzten gesammelt hast (u. a. Mobbing am Arbeitsplatz oder dein Potenzial wird nicht ausgeschöpft) oder es dir an den in der Gesellschaft anerkannten Qualifikationen (z. B. Studium) mangelt, was dafür sorgte, dass dir bestimmte berufliche Möglichkeiten verwehrt wurden.

Innovation/Idee, die den jeweiligen Markt verändern beziehungsweise verbessern kann. Du hast eine tolle Idee und glaubst daran, dass sie einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft oder einen Teil von ihr leisten kann. Du bist Idealistin und möchtest etwas verändern. Deine Idee ist gut – obwohl du bisher in etlichen Firmen oder Konzernen keine Interessentinnen gefunden hast.

Starten statt studieren. Leider gilt in Deutschland immer noch ein Studium als höchste Qualifikation für den Einstieg in einen Beruf – obwohl die Bachelor-Studiengänge zum Leidwesen der Arbeitgeberinnen nicht immer ausreichend für den Beruf qualifizieren. Die Selfmadefrau hat nicht den Stellenwert wie in anderen Ländern. Und ohne Abitur wird es eng mit einer Ausbildung. Du bist es leid, dich mit Mitte 20 in Unternehmen zu bewerben, die fünf Fremdsprachen mit jahrelanger Berufserfahrung und einen Master verlangen, schlecht bezahlen und auch sonst nicht wirklich was für ihre Mitarbeiterinnen tun.

Status & Ansehen. Beide sind keine seltenen Antreiber für eine Gründung – auch wenn es am Ansehen der Selfmade-Pionierinnen in unserem Land noch mangelt.

Einkommen & finanzielle Freiheit. Der Wunsch und die Hoffnung, dass der große Reichtum durch eine Gründung kommt, scheint für viele ausreichend. Der Antrieb, langfristig finanziell frei zu sein und genug mit einer Arbeit zu verdienen, die auch gleichzeitig sinnstiftend ist, bringt einige dazu, ein Unternehmen zu gründen.

Alternative zu Arbeitslosigkeit. Für einige ist die Selbstständigkeit aber auch die einzige Möglichkeit, aus der Arbeitslosigkeit zu gelangen. Wenn das Jobcenter keinen passenden Beruf vorschlägt, dann wird die eigene Expertise zum Job gemacht.

Fortführen der Familientradition. Nicht immer ist die Übernahme des Familienunternehmens gewollt, doch viele Kinder von Unternehmerinnen treten in die Fußstapfen ihrer Eltern. Entweder indem sie ihr eigenes Start-up aufbauen oder das elterliche Unternehmen fortführen.

Dein unbändiger Wille

Wenn dein Warum klar ist – und zwar eines, von dem du im tiefsten Inneren überzeugt bist, dass es dich eine ganze Weile nicht im Stich lässt –, geht die Reise erst richtig los. Denn nun musst du schauen, ob du auch wirklich bereit bist, in den kommenden Monaten oder Jahren deine – meist ganze – Zeit und Energie für dein Projekt aufzubringen. Dafür ist wichtig zu wissen, worauf du dich einlässt. Wobei du das nicht alles »wissen« kannst – aber du solltest ausreichend Gespräche mit Gründerinnen oder erfolgreichen Mentorinnen aus der Branche führen, um von den großen Hürden (finanziell, mental, psychisch) zumindest gehört und dich mit ihnen auseinandergesetzt zu haben. Dazu gehört auch, dass du dich mental darauf vorbereitest, dass du gefühlt immer an etwas arbeitest. Denn die Arbeit hört nicht im Büro oder nach acht Stunden auf. Sie zieht sich durch alle Lebenslagen, wird zur ständigen Begleiterin und zu einem gewissen Grad auch zur eigenen Identifikation.

Ein befreundeter Investor gab mir früh den Rat, FeMentor von mir zu »trennen«. Was nicht meinte, dass ich nicht weiterhin daran arbeiten sollte, sondern dass meine Gefühle und mein Selbstglaube nicht abhängig vom Erfolg sein sollten. Dieser Rat ist weiterhin Gold wert – und er begleitet mich, auch wenn ich diese Trennung in meinem gesamten beruflichen Leben nicht immer so hinkriege, wie es mir guttun würde. Ich habe dadurch verstanden, dass ich, wenn es mir gutgeht und ich den Druck vonFeMentor nehme, besser in Stresssituationen agieren kann, weil eben nicht meine Identität davon abhängt.

Was damit einhergeht: Trotz allen Glaubens in deine Gründung und den Erfolg deines Unternehmens ist es relevant, frühzeitig eine von dem Gründungsunternehmen unabhängige Personal Brand (Kapitel 13) aufzubauen, die auch nach einem Verkauf, einer Insolvenz oder anderen Situationen weiter besteht.

Andrea Fernandez, CEO & Co-Founder von Vitamin, einer Finanzapp für Frauen, ist Ü40, war viele Jahre Angestellte und ist seit 2021 Gründerin. Ich frage sie nach den Unterschieden zwischen diesen beiden Welten.

»Ich stand bereits auf beiden Seiten und kann die Vorteile beider Möglichkeiten wirklich schätzen. Ich denke, das Wichtigste ist, ehrlich zu sich selbst zu sein und zu wissen, ob Gründen etwas ist, das man wirklich tun möchte. Ich habe das Gefühl, dass viele junge Menschen sich gedrängt fühlen zu gründen, weil die Gesellschaft oder ihre Freunde sie in diese Richtung lenken. Ein Unternehmen zu gründen und zu leiten, ist schwer und wenn man nicht tief in sich das Verlangen hat, es durchzuziehen, ist es nichts, was man leichtfertig auf sich nehmen sollte. Eine Anstellung, die man gerne macht, in einem Unternehmen, an das man glaubt, ist ebenfalls ein guter Weg nach vorn. Am Ende des Tages ist es wirklich eine sehr persönliche Entscheidung. Wenn du jedoch die Neugierde und den Wunsch hast, diesen Weg zu gehen, solltest du es auch tun. Mache den nächsten Schritt, um mehr herauszufinden – vielleicht ist es der Beitritt zu einem Accelerator, vielleicht ist es das Ausarbeiten deiner Idee oder das Erstellen eines Geschäftsplans. Das Wichtigste ist, diesen nächsten Schritt zu gehen.«