Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
In Gebissen (Band 3 der Vampire Legenden) wacht Rachel alleine in einem uralten Schloss auf. Ihr wird klar, dass sie nun ein Vampier ist. Rachel sucht nach Antworten. Sie will wissen, wo sie ist und wie sie hierher gelangt ist, wo Benji jetzt ist und was jetzt mit ihr geschehen wird. Sie möchte wieder ein Mensch sein,und nach Hause gehen, und dass dies alles einfach verschwindet. Aber dafür ist es jetzt zu spät. Im Schloss trifft sie auf andere Vampiere, schließt neue Freundschaften, und findet heraus, was es bedeutet, ein Vampier zu sein. Sie stellt fest, dass sie Kräfte hat, die sie niemals für Möglich gehalten hätte. Aber das reicht ihr einfach nicht. Sie sehnt sich nach ihrem Heim, ihrer Schule, ihren Freunden, und rennt davon. Sie kehrt dorthin zurück, und sieht ihre Freunde und gerät in einen Streit mit ihren Eltern. Sie geht zurück zur Schule und versucht wieder ein normales Leben zu führen. Sie trifft sich auch wieder mit Rob, der noch immer Gefühle für sie hat, und sie zum großen Halloween Ball einläd. Aber ein normales Leben ist für Rachel einfach nicht mehr bestimmt. Sie verändert sich zu schnell, und kann nicht mehr kontrollieren, was mit ihrem Körper geschieht. Ihr wird klar, dass sie nicht mehr diesselbe Person ist, die sie einmal war. Nachdem ihr Haus von einem bösartigen Zirkel durchwühlt wurde, werfen ihre Eltern sie aus dem Haus, und nun hat sie keinen Zufluchtsort mehr. In der Zwischenzeit befindet sich Violet auf Rachels Fersen, fest entschlossen Rachel zu benutzen um Benji ausfindig zu machen und ihn zu töten. Benji ist derweilen auf der Suche nach der sagenhaften blauen Tafel, die sie von dem bevorstehenden Krieg bewahren soll. Wenn Rachel herausfindet, in welcher Gefahr sich Benji befindet, weiss sie, dass sie an seiner Seite sein muss. Sie macht vor nichts Halt, um bei ihm zu sein - selbst wenn das bedeutet, dass sie sich zwischen Leben und Tod entscheiden muss.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 192
Veröffentlichungsjahr: 2014
Das Hörbuch können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
gebissen
(Band 3 der Vampire Legenden)
Über Emma Knight
Emma Knight ist die Authorin der Bestseller Vampier Series Die Vampier Legenden, von der bereits sechs Bänder erhältlich sind: VERSPROCHEN, GENOMMEN, GEBISSEN, AUSERKOREN und AUFERSTANDEN. Emma hört liebendgerne von euch, also meldet euch doch auf ihrer Webseite: www.emmaknightauthor.com.
Bücher von Emma Knight
VERSPROCHEN (Band 1 der Vampire Legenden)
GENOMMEN (Band 2 der Vampire Legenden)
GEBISSEN (Band 3 der Vampire Legenden)
AUSERKOREN (Band 4 der Vampire Legenden)
AUFERSTANDEN (Band 5 der Vampire Legenden)
Copyright © 2014 by Emma Knight
All rights reserved. Except as permitted under the U.S. Copyright Act of 1976, no part of this publication may be reproduced, distributed or transmitted in any form or by any means, or stored in a database or retrieval system, without the prior permission of the author.
This ebook is licensed for your personal enjoyment only. This ebook may not be re-sold or given away to other people. If you would like to share this book with another person, please purchase an additional copy for each recipient. If you’re reading this book and did not purchase it, or it was not purchased for your use only, then please return it and purchase your own copy. Thank you for respecting the hard work of this author.
This is a work of fiction. Names, characters, businesses, organizations, places, events, and incidents either are the product of the author’s imagination or are used fictionally. Any resemblance to actual persons, living or dead, is entirely coincidental.
CONTENTS
Kapitel Eins
Kapitel Zwei
Kapitel Drei
Kapitel Vier
Kapitel Fünf
Kapitel Sechs
Kapitel Sieben
Kapitel Acht
Kapitel Neun
Kapitel Zehn
Kapitel Elf
Kapitel Zwölf
Kapitel Dreizehn
Kapitel Vierzehn
Kapitel Fünfzehn
Kapitel Sechzehn
Rachel lag auf dem Rücken, und schaute zum Nachthimmel hinauf. Als sie nach oben sah erblickte sie den Vollmond, der die Wolken, die unheimlich schnell unter ihr vorbei zogen, erhellte.
Sie hörte ein kreischendes Geräusch, dass aus der Ferne kam, und immer lauter wurde, bis schließlich die Ursache des Geräusches in Sicht kam. Abertausende Fledermäusen schwärmten über dem Himmel hinweg. Bald war der von Mondlicht erhellte Himmel von ihnen bedeckt.
Sie kamen von beiden Seiten des Horizontes und traffen in der Mitte aufeinander. Als dies geschah, wechselten sie plötzlich den Kurs, und flogen hinab, direkt auf Rachel zu. Es war wie ein immer größer werdender Tornado, dessen inneres sich stehts vergrößerte, als die kreischenden Fledermäuse in Richtung Boden direkt auf sie zuflogen.
Sie versuchte sich zu bewegen, versuchte sich aufzurichten, aber als sie das tat, wurde ihr bewusst, dass ihre Arme am Wasser festklebten - und es war auch kein Wasser, sondern klebriges Blut. Sie hob den Kopf ein paar Zentimeter, gerade genug um zu sehen, dass noch einige tausend zusätzliche Fledermäuse auf sie zuflogen.
Als sie sich ihr näherten, tauchte vor ihr ein Schatten auf, eine Figur. Er beugte sich über sie, und sie blickte ihm in die Augen, und sah große, leuchtende, oder eher glühende Augen, und erkannte sie sofort wieder.
Benji.
„Rette mich!“ flehte sie verzweifelt.
Als die Fledermäuse sich der Erde näherten, und nur noch wenige Meter entfernt waren, hob Benji den Kopf. Als er dies tat, wurde sein Gesicht unmöglich blass, unglaublich Weiß, und lange, scharfe Reißzähne ragten aus seinen Zähnen. Er senkte den Kopf, und sank die Zähne in ihren Hals.
Rachel schrie vor Schmerz. Als sie den Mund immer weiter öffnete, und immerwieder Schrie, stürzten die Fledermäuse auf sie zu und direkt in ihren schreienden Mund.
Rachel erwachte schreiend. Der Raum war dunkel, kalt, und roch vermodert. Sie lag auf einer festen Matratze, unter einer dicken, schweren Steppdecke, und schaute auf das hölzerne Himmelbett in das Kreuze auf den Pfosten geschnitzt worden waren.
Sie lag still und bewegte keinen Muskel. Sie befürchtete, dass sich etwas geändert hatte, und sie war nicht bereit sich dem zu Stellen, was geschehen war. Ihre Gedanken spielten immer wieder Szenen vom vorherigen Abend ab, aber sie waren wage, und sie konnte die Teile nicht zusammenfügen.
Ihre Augen wanderten durch den Raum und sie musterte den Marmorkamin, in dem ein kleines Feuer brannte. Sie blickte auf die lila Tapete, die komischerweise ihre Augen beruhigte. Sie mustere die große, hohe Decke und suchte dann nach der Tür.
Sie erinnerte sich nicht daran, wie sie hierher gekommen war, und wollte hier unbedingt raus. Die Tür befand sich in der linken hinteren Ecke des riesigen Raumes; es war eine große bogenförmige Tür, mit eisernen Schlössern und Riegeln daran. Sie betete, dass sie nicht verschlossen war.
Rachel setzte sich auf und versuchte einen Augenblick lang zu lauschen. Die Sprungfedern der Matratze knarrten, als ob seit Jahrhunderten niemand in diesem Bett geschlafen hatte. Ihr Körper schmerzte als sie ich hin und her drehte, und den Oberkörper und Nacken streckte. Sie blickte übers Bett hinweg, und sah ein Hirschfell am Fuß des Bettes, an dem noch der Kopf hing. Sein Mund war offen, und die Augen starrten sie an. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken.
Sie wollte sich unter der Decke verstecken, wusste aber, dass sie hier nicht Sicher war. Sie hatte keine Ahnung wo sie war, geschweige den, welcher Tag es war. Abgesehen von dem bisschen Licht, das von dem Kamin kam, war es pechschwarz im Raum.
Langsam schob sie ihren Körper aus der dicken Decke hervor und setzte ihre kalten, bloßen Füße auf den Steinfußboden. Außer dem übergroßem Flannelhemd, und Shorts trug sie keine Kleidung. Jetzt wo sie darüber nachdachte, stellte sie fest, dass sie ihr garnicht gehörten.
Sie versuchte noch immer krampfhaft die Teile zusammenzufügen, fing dann aber langsam an sich zu erinnern. Sie erinnerte sich an Violet, Hunter, die Polizisten und Sirenen, fliegende Vampiere und Fangzähne. Plötzlich erinnerte sie sich an Benji, und wie er sie zum Schloss geflogen hatte.
Schnell lief sie zur Tür, um ihn zu Suchen. Sie drehte den großen, bronzenen, runden Türgriff. und zog fest daran. Langsam öffnete sich die quietschende Tür.
Langsam schlich sie sich aus dem Schlafzimmer den langen, dunklen Flur entlang. Es war Still, und das einzige Geräusch, dass sie hören konnte, war das Geräusch das sie verursachte, als sie ein und ausatmete. Als sie die unendlich lang erscheinenden Flure entlang schlich, konnte sie kleine Luken mit geschwärztem Glas sehen. Es ließ nicht viel Licht herein, war aber genug, sodass sie erkennen konnte, was vor ihr lag.
Sie blieb inmitten einer großen Tür stehen, die der Tür in ihrem eigenen Zimmer ähnlich sah. Sie war fest verschlossen, und Rachel legte das Ohr an die Tür. Sie konnte nichts hören, und überlegte, ob sie hineingehen sollte, oder nicht. Sie dachte, dass Benji dort drinnen vielleicht schlief, und sie wollte unbedingt mit ihm reden.
Langsam drückte sie die Türklinge herunter und öffnete die Tür ganz leicht. Als sie hineinblickte, sah sie einen Hirsch, zwei Füchse, und eine paar Hasen die Kopfüber von der Decke hingen. Als sie die Körper musterte sah sie dass ihnen die Kehlen durchgeschnitten waren und sich unter jedem Tier eine Blutlache befand. Verängstigt und zutiefst angewiedert von dem Anblick und Geruch schloss Rachel schnell die Tür, und stand dann panisch mit dem Rücken an die Tür gelehnt, und rang nach Luft.
Als sie weiter den Flur entlang lief war jede weitere Tür verschlossen; sie wagte es nicht sie zu öffnen, aus Angst, was sie darin vorfinden würde. Sie wollte keine weiteren Risiken eingehen.
Sie näherte sich dem Ende des Flures und einer großen Öffnung die zu einer breiten Wendeltreppe führte. Sie schaute über das Gelände hinab um zu sehen, was sich dort Unten befand, konnte aber in der Dunkelheit nichts erkennen. Langsam schlich sie die Treppe hinab, einen Fuß vor dem anderen, und lief das unendliche Treppenhaus hinab. Ihre Füße fühlten sich an wie Eiszapfen und wurden nur noch kälter als sie über den Steinboden lief. Als sie am Ende der Treppen ankam, sah sie einen Spiegel, der vom Fußboden zur Decke reichte. Sie lief hinüber und erwartete ihr Spiegelbild zu sehen, aber da war nichts.
Sie rieb im Kreis über den Spiegel und versuchte den Spiegel mit ihrem warmen Atem und dem Flannelhemd zu säubern. Es war verstaubt, und ihr Hemd hinterließ einen großen Kreis im Spiegel. Sie schaute erneut hinein, aber das einzige, dass sie sehen konnte, waren die Kleider an ihrem Körper - ihr Gesicht, ihre Gliedmaßen, und ihr Körper waren einfach nicht zu sehen. Sie konnte sich nicht erklären, was hier vor sich ging. Sie berühte ihr Gesicht, Haar und ihren Hals, und alles fühlte sich Normal an. Sie musterte kurz ihren Körper, schaute auf die Füße, Beine und rollte sie die Ärmel hoch und schaute ihre Arme und Hände an. Dann hob sie das Hemd und blickte auf ihren Bauch. Es war noch da, sie konnte es sehen. Es war ein Loch, so groß wie eine Gewehrkugel und plötzlich erinnerte sie sich an die Gewehre, an das Geräusch als die Polizisten das Feuer eröffneten, und dann daran,wie sie getroffen wurde. Sie erinnerte sich an die entsetzlichen Schmerzen, wie sie Hilflos und Schwach dagelegen war.
Ihre Augen füllten sich mit Tränen die ihr die Wangen hinabliefen. Sie sank zu Boden und griff sich an den Bauch und die Wunde, die ihr Leben verändert hatte, und sie stieß eine Schrei aus,
„Benji!“
Niemand antwortete. Stille zog sich durch die dunklen Flure als sie alleine und verängstigt dasaß Ihr Körper schmerzte und sie hatte Flashbacks von dieser Nacht.
Plötzlich hörte sie Schritte die den Flur entlang kamen und das Grummeln eine Mannes das wiederhallte, als er sich räusperte. Als sie sich dem Treppenhaus näherten wurden die Schritte immer lauter. Rachel saß erschrocken da, und erwartete das Schicksal das ihr bevorstand, als sie den Mann zu Gesicht bekam.
Aus dem Schatten trat ein kurzer, dicker, kahl werdender Mann, der in eine schwarze, rauchende Robe trug. Er roch nach toten Tieren; er stand da und leckte sich die Fingerspitzen ab.
Rachel konnte sich nicht vorstellen, was mit ihr geschehen würde. Sie saß auf dem Boden, schaute zu ihm herauf, und wartete darauf, dass er etwas sagte.
„Du, meine Liebe, hast einen großen Krieg angefangen,“ sagte der Mann.
Rachel schaute ihn Sprachlos an.
Sie räusperte sich und murmlete,„Wer sind Sie, und wo ist Benji?“
„Du hast keine Ahnung, was für einen Ärger du verursacht hast. Es ist nicht Wichtig wer ich bin, was Wichtig ist, ist wer du bist, und die Tatsache, dass du Benji warscheinlich niemals wiedersehen wirst.“
„Ich verstehe nicht,“ murmelte Rachel.„Ich muss ihn sehen.“
„Na ja, der Große Krieg hat begonnen, und er ist gegangen, um zu Kämpfen. Mann weiss nie, was geschehen könnte.“
Rachel sank weinend zu Boden als der Mann fortlief. Ihr wurde bewusst, dass er warscheinlich die einzige Person war, die ihr Helfen konnte, und so schrie Rachel, „Warten Sie! Bitte, warten Sie! Wer sind Sie? Können Sie mir helfen?“
Er drehte sich herum und lächelte.
„Folge mir.“
Schnell folgte Rachel dem bukeligen, kurzen Mann in die dunkle Bibliothek, die nach alten Büchern roch. Der Mann hielt an und die beiden standen Stumm da, und starrten einander an.
Sie schaute zu wie der Mann tief in die Brusttasche seiner rauchenden Robe lange und eine Packung Streichhölzer herauszog. Langsam lief er im Raum umher, und zündete die schwarzen Kerzen an, die überall standen. Als sie die verstaubte, rauchige Luft einatmete, hatte sie mehr Angst als jemals zuvor.
Der Mann drehte sich ihr zu und deutete auf einen Stuhl der in der Ecke des Raumes stand,„Setz dich,“ sagte er.
Langsam lief sie über den Holzboden der unter ihren Schritten knarrte, hinweg. Als sie sich dem Stuhl näherte starrte sie die verschiedenen Bücher an, die vor ihr aufgereiht standen.
Vampier, Das Verlorene Jahrhundert, Reißzähne, Die Auserwählten Vampiere.
Die Titel starrten sie an und plötzlich fühlte sie sich betäubt und verängstigt als sie sich in den steifen Stuhl setzte, der aussah, als ob er aus Tierknochen gemacht worden war.
Als sie versuchte es sich einigermaßen bequem zu machen, beobachtete sie, wie der Mann ihr entgegenlief. Die Stille war ihr unerträglich, und plötzlich hatte sie das Gefühl, irgendetwas sagen zu müssen, dass ihre Nerven beruhigen würde.
„Es tut mir Leid, aber könnten Sie mir sagen, wer Sie sind?“
Sie wartete als er näherkam und sich in eine Stuhl ihr gegenüber setzte.
„Ja mein Liebes, mein Name ist Onkel Drew und ich bin von deiner Art. Na ja, eigentlich sollte ich wohl sagen, du bist jetzt von meiner Art.“
Rachel dachte einen Augenblick lang nach, bevor sie Antwortete. Sie wusste nicht genau, wovon er sprach, aber die Schusswunde, und der lebhafte Traum kamen ihr wieder in den Sinn. Plötzlich erinnerte sie sich daran, wie Benji sich über sie beugte, als ihre Welt plötzlich Schwarz wurde.
Sie räusperte sich,„Was meinen Sie damit?“
„Bitte nenn mich Onkel Drew,“ beharrte er. Er verstummte und schaute sie an.
„Onkel Drew, ich verstehe das nicht, ich verstehe nicht wie ich hierhergelangt bin oder wo ich bin. Kannst du mir bitte helfen?“
Sie sank in den Stuhl und fühlte sich hoffnungslos.
„Rachel, mein Liebes. Du bist jetzt ein Vampier. Erinnerst du dich nicht?“
Rachel hing an jedem seiner Worte.
„Erzähl mir mehr,“ sagte sie erwartungsvoll.
„Erinnerst du dich nicht an die Greslin? Die Schusswunde? Du warst dabei zu Sterben, und batest darum, gewendet zu werden.“ Er wartete einige Augenblicke und sagte dann, „Sagt dir das etwas?“
Rachel sah Bilder von Violet, Polizisten, Hunter, und einem fliegenden Benji. Sie spürte einen Schauer der ihr über den Rücken lief und rieb sich mit den Händen über die Arme.
„Ich erinnere mich an ein paar Dinge, aber wer sind die Greslins?“ fragte Rachel schüchtern.
„Oh Kind, der Greslin Zirkel ist unser schlimmster Feind. Im Laufe der Geschichte hatten wir so manchen Krieg mit ihnen, aber ich fürchte keiner war so schlimm wie der, der uns bevorsteht.“
Ängstlich fragte Rachel,„Was meinst du damit?“
„Du hast diesen Krieg verursacht , und so ungern ich das sage, dein geliebter Benji befindet sich nun mittendrin. Er kämpft um sein Leben um deines, und um das des Vladicccus Zirkels zu retten.“
„Vladiccus? Ich bin mir nicht ganz sicher, wovon du redest.“
Drews Stimme wurde hart als er sagte, „Hör mir zu, du bist jetzt ein Teil des Vladiccus Zirkels. Das bin ich auch, das ist Benji ebenfalls, und der Rest von uns hier.“
Er hielt inne und schaute Rachel geradewegs in die Augen, „Du hast eine Menge zu lernen, und um ehrlich zu sein, ich habe dafür gerade keine Zeit.“
Im Wechselbad der Gefühle saß sie da und fragte ihn schließlich leise, „Aber, aber wann kommt Benji denn wieder? Ich muss es wissen.“
Sie schaute zu, wie Onkel Drew aufstand und zur Tür lief.
„Bitte!“ rief sie aus. „Bitte geh nicht.“
Er drehte sich um und stand Rachel gegenüber. „Also gut, aber dass muss jetzt schnell gehen.“ Er nahm einen alten, verstaubten Notizblock vom Regal, sowohl als auch einen Federkiel, und warf diese durch den Raum. Rachel streckte die Hand aus und griff sie aus der Luft, und war von ihren schnellen Reflexen überrascht.
„Mach dir Notizen mein Liebes, weil ich dir das nur einmal sagen werde.“
Er verstummte kurz.
„Benji befindet sich auf einer Mission, um den Schaden, den du angerichtet hast, wiedergutzumachen. Es könnte Tage dauern, bis er wiederkommt. Es könnten Wochen sein. Du bist nicht dieselbe Person die du einmal warst. Du hast dich verändert. Du veränderst dich noch immer. Du bist jetzt eine von uns. Du glaubst, dass du einfach zu deinem alten Leben zurückkehren kannst. Du glaubst, dass du wieder nach Hause gehen kannst. Aber was du nicht begreifst, ist das dies nun dein Heim ist. Wir sind nun deine Familie,“ sagte Onkel Drew und atmete tief ein.
„Natürlich halten wir dich hier nicht gefangen. Wenn du zurück nach Hause möchtest, wenn du glaubst, dass du so tun kannst als ob du einfach wieder ein normales Leben führen könntest, dann nur zu. Das ist deine Entscheidung. Wenn du hierbleiben möchtest, wo du Sicher bist, wirst du lernen müssen wie du eine von uns bekommen kannst. Du wirst lernen müssen, wie du dir deine Kräfte zunutze machen kannst und lernen sie zu verstehen. Lernen was es bedeutet, ein Vampier zu sein.“
„Aber wie lerne ich das alles?“ fragte sie verwirrt.
„Es gibt andere, die dich lehren können. Ich habe für soetwas keine Zeit. Ich habe einen Krieg zu führen. In der Tat habe ich bereits viel zuviel Zeit mit dir vergeudet.“ Er drehte sich herum und stürmte zur Tür.
„Warte!“ schrie Rachel. „Du kannst mich doch nicht einfach so hierlassen. Ich muss mehr wissen. Ich bin hier ganz alleine. Was tu ich denn jetzt als nächstes? Wo gehe ich jetzt hin?“
Er öffnete die Tür, blieb stehen, drehte sich und lächelte sie an.
„Versuch mal den nördlichen Turm. Matilda hat womöglich Zeit für dich.“
Sofort schrieb sie das auf ein Blatt Papier und steckte es in die Tasche, als sie sich aus dem steifen Stuhl hob. Ihr Körper knirschte als sie aufstand. Nördlicher Turm? Dachte Sie. Wie finde ich den nördlichen Turm?
Sie schaute sich in der Bibliothek um, in der Hoffnung, dass sie eine Karte finden könnte die sie in die richte Richtung weisen würde. Dann spürte sie plötzlich, wie sie von einer starken Kraft wie ein Magnet aus dem Zimmer und zurück durch den langen Foyer und durch noch einen Korridor gezogen wurde. Es fühlte sich seltsam an, aber sie wollte sich dieser Kraft nicht wiedersetzen. Sie nahm an, dass dies wohl ihre einzige Chance war, den nördlichen Turm zu finden.
Ihr Körper bewegte sich durch die Hallen, als ob sie durch eine Strömung gezogen wurde. Sie flog an Bildern von Leuten, die an der Wand hingen, vorbei, von denen sie annahm, dass dies ein paar ihrer neue „Familienmitglieder“ waren. Sie dachte wieder an ihre Unterhaltung mit Onkel Drew, und ihr fiel es schwer ihn als Familie zu betrachten - ganz zu schweigen von den anderen, die sie noch nicht einmal kennengelernt hatte.
In diesem Augenblick, nachdem sie all diese Bilder gesehen hatte, und über Familie nachdachte, sehnte sie sich nach ihren Eltern. Sie vermisste ihre Schwester Sarah, die vor kurzen so etwas wie ihre beste Freundin geworden war, und sogar ihren nervigen, jüngeren Bruder Mark. Sie wünschte sich, sie könne sie wiedersehen und ein Teil von ihr wünschte, sie hätte sich nie herausgeschlichen Wenn sie das nicht getan hätte, dachte sie, dann würde sie warscheinlich gerade im Auto mit ihrer Mutter sitzen, auf dem Weg zur Apache High School.
Ihre Nostalgie wurde plötzlich unterbrochen als sie ein sägendes Geräusch hörte, das aus einem der Räume die am Flur entlang lagen kam. Ihr Herz machte einen Satz als sie sich die schlimmsten Szenen eines Horrorfilmes vorstellte.
Als sie sich der großen Metalltür näherte sah sie Funken, die aus der angelehnten Tür kamen. Sie versuchte ihren Körper fortzuziehen, aber die Kraft ließ nicht zu, dass sie sich bewegte. Sie trat etwas zurück, sodas sie nicht von den Funken getroffen wurde, konnte aber keinen Blick hineinwerfen. Sie wurde ruhiger und schob sich näher, und streckte den Hals aus um hineinzusehen, aber sie war noch zu weit weg. Sie ging noch etwas näher, und die Funken flogen genau auf ihren Körper zu und obwohl sie sofort zurücksprang, war zu spat - ihre Haut wurde von abertausenden Funken getroffen.
Als sie ängstlich beobachtete, wie sie ihre Haut und ihr Haar trafen, stellte sie zu ihrer überraschung fest, dass es ihr rein garnichts ausmachte. Sie konnte sie eigentlich garnicht spüren. Sie beobachtete die Funken weiter, bis sie feststellte, dass sie sich in Wasser verwandelten, sobald sie ihre Haut berührten. Sie schaute herab, und stellte fest, dass ihre Füße in einer kalten Wasserpfütze stand.
Die Funken hörten auf zu fliegen, und sie hörte die seltsammsten Geräuche, die aus dem Raum kamen. Sie näherte sich und steckte den Kopf durch die schmale Öffnung im Türrahmen. Es war wie Santa Claus’ Werkstatt: Zwerg-artige Leute in gelb-schwarzen Anzügen arbeiteten an ihren Werkbänken mit Hammer und Kettensägen, und stellten Spielzeug und Möbel aus Knochen her. Es war das coolste und ekelhafteste, was sie je gesehen hatte.
Die Zwerge hielten plötzlich inne und starrten sie Stumm an. Als alle sie anstarrten wurde es Totenstill. Ihr Körper wurde kalt und versteifte sich, und sie wünschte sie hätte niemals ihren Kopf durch die Tür gesteckt.
Ein kleiner Mann stürmte ihr entgegen und klopfte ihr aufs Bein. „Was tust du hier?“ fragte er in einer hohen Stimme. „Du hättest nicht hierherkommen sollen.“
Als sie auf ihn herabsah, sagte sie,„Ich habe mich verlaufen. Ich war auf dem Weg zum nördlichen Turm, aber ich kenne mich hier nicht aus.“
Eine kleine Frau kam herüber und schob den Mann mit einem missfälligen Blick beiseite, „Warum hast du das nicht gleich gesagt, wir können helfen!“ Die Gruppe von kleinwüchsigen Leuteln jubelte und hob ihre Werkzeuge in die Luft.
„Wohin wars tu unterwegs, Fräulein?“ fragte die Frau.
„Ich wurde zu Matilda, in den nördlichen Turm geschickt. Is das hier in der Nähe?“
„Ach Kind, das ist ein ganzes Stück weit weg, aber nimm diese Karte hier, sie wird dich geradewegs dorthin führen.“ Die Frau reichte ihr ein Stück Knochen, mit einer Karte des Schlosses, die darauf gemeißelt war.
„Ich danke ihnen vielmals!“ sagte Rachel, nahm das Stück und machte sich wieder auf den Weg. Die Kraft die sie zuvor herumgezogen hatte, war nun verstummt, und sie war auf sich selbst gestellt.
Sie folgte der Karte den Flur entlang, der sie auf eine wackelige Holzbrücke führte, auf der auf beiden Seite bronzene Ketten angebracht waren. Sie hielt sich daran fest. Obwohl sie nicht vergessen konnte, dass sie sich in einem uralten Schloss befand, erinnerte sie die Brücke an ein Gruselkabinett auf dem niederländischen Fest. Die hölzerne Brücke fühlte sich so ähnlich an, aber trotz allem vergass sie nicht, dass sie sich hier auf einer Mission befand, den nördlichen Turm zu finden. Nichts konnte sie aufhalten, nicht einmal diese kitschigen Erinnerungen. Sie würde nicht, und konnte es sich nicht erlauben, ihre Gedanken dorthin wander zu lassen.
Sie hielt das Stück Knochen fest, sodass es nicht darüber fiel, und lief über die Brücke, Zu ihrer Überraschung war ihr Körper recht sicher als sie entlanglief; obwohl sie Höhenangst hatte, brachte sie den Mut auf, hinüberzuschauen. Als sie nach Untern blickte, sah sie einen Burggraben, der das Schloss glühend umgab, so als ob Aale dort herumschwammen. In diesem Augenblick sprang ein gelber Aal aus dem Wasser und schnappte sich eine Eule die darüber geflogen war. Sie bewegte sich sofort etwas schneller, um dem Blickfeld des Aales zu entgehen. Bei diesen Geschöpfen wollte sie kein Risiko eingehen.
Als sie sich dem Ende der Brücke näherte, sah sie, dass mehrere Wege zur Wahl standen; es war wie ein Labyrinth. Als sie in die Ferne sah, konnte sie zahlreiche Gewölbe erkennen, und fragte sich, welcher davon wohl der nördliche Turm war.
Sie schaute auf das Stück Knochen herab, und folgte der roten Linie nach Links. Sie drehte es mehrmals, um sicherzugehen, dass sie es nicht falsch herum gelesen hatte.
