Gedankenkarussell? Nein Danke - Maik Schülken - E-Book

Gedankenkarussell? Nein Danke E-Book

Maik Schülken

0,0

Beschreibung

"Gedankenkarussell? Nein Danke" ist der Versuch, die jahrelangen Erfahrungen in der Auseinandersetzung mit dem Gedankenkarussell im Kopf kompakt niederzuschreiben. Dabei führt der Autor sämtliche erfolgreiche Methoden und Techniken auf, mit denen er mehr Ruhe im Kopf erreichen konnte. Das Buch umfasst jedoch nicht nur reine Techniken zur Erlangung von Geistesruhe und mentaler Entspannung, sondern umreißt auch die Themen Selbstwirksamkeit und innere Neuausrichtung. Abgerundet wird das Werk durch Einblicke in emotionale Herzensthemen. Ein Erfahrungsschatz aus erster Hand, den es zu heben / lesen lohnt.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 101

Veröffentlichungsjahr: 2022

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Was bringt die Zukunft?

Ich wag‘ den Ausblick in die Ferne,

weil ich den Einblick gerne hätte:

Was wohl in meiner Zukunft stecke?

Oh, mein Schicksal wüsst‘ ich gerne.

Doch was hilft mir da das Starren?

Ich kann der Zukunft Formen geben.

Ich kann schon heute was bewegen,

statt hier in Ruhe zu verharren.

(von Maik Schülken)

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Das Gedankenkarussell

Noch drei kurze Anmerkungen vorab

„Von-der-Seele-geschrieben 1“

Wegweiser / Legende

Beruhigung von Geist (und Körper)

Atmung und Kälte

Atmung

Kälte

„Von-der-Seele-geschrieben 2“

Meditation und Buddhismus

Buddhismus

Meditation

Anleitung zur Meditation

Sport (allgemein)

Ausdauer

Kraft / Mobilität

Entspannung in der Natur

Das Spazierengehen

Das Waldbaden

Das Barfußlaufen

„Von-der-Seele-geschrieben 3“

Umgang mit starken Emotionen oder Gedanken

Schreibtechnik / Expressives Schreiben

Impulsive Techniken

Körperanspannung lösen

Kurzentspannung im Büro

Methoden zur Erhöhung der Selbstwirksamkeit

Selbstwirksamkeit wiedererlernen, Dinge schaffen

Was ist Selbstwirksamkeit?

Die Smile-Zettel-Technik

Struktur-Tagebuch

„Von-der-Seele-geschrieben 4“

Neuausrichtung des Geistes

Dankbarkeit

My-Key-Hour

TOP 5 Bücher / Filme meines Weges

„Von-der-Seele-geschrieben 5“

Affirmationen

Glücksmomente-Album / Erfolge to Go

„Von-der-Seele-geschrieben 6“

Sonstiges

Ernährung und ein gesunder Geist

Geheimtipp MBSR

Erste Hilfe bei Depressionen

Bonus-Gedanken-ABC

Abschließende Worte

Danksagung

Verweise

Gedichte von Maik Schülken

Einleitung

Wohlbefinden ist ein schönes Wort, welches auf der Ebene des Empfindens lange Zeit fast unerreichbar schien. Mittlerweile erlebe ich immer häufiger Momente des Wohlbefindens und manchmal muss ich dann vor Freude weinen, weil ich in dunklen Zeiten nicht aufgegeben habe, weil ich an die Veränderung geglaubt habe und weil es sich inzwischen so anfühlt, endlich im Leben angekommen zu sein.

Mein Weg ist noch nicht zu Ende, nein, eigentlich fängt er vielleicht nun erst richtig an. Leben 2.0, wenn Du so willst (und ich hoffe es ist ok, dass ich Dich duze, weil die Ansprache so persönlicher ist und ich Dich erreichen will)!

Vorab, ich bin kein glattgebügelter Bestsellerautor, ich bin kein Lifecoach und Keiner, der die Weisheit mit Löffeln gefressen hat. Ich kann Dir hier nicht das eine Geheimrezept verraten, wie alles gut wird und ich muss Dir zudem leider auch sagen, dass gegebenenfalls, je nachdem wo Du stehst, auch noch ein gutes Stück Arbeit vor Dir liegen wird.

Kein Geheimrezept? Arbeit, Anstrengung?

Ja, kein Geheimrezept. Ich glaube Bücher, die versprechen „Mach die Schritte 1-10 und alles ist fein“ sind Bullshit. Zugegeben, in meiner Verzweiflung und bei meinem Leidensdruck habe ich genug davon gelesen. Zur Inspiration war das immer mal wieder ok, aber dass man einen Masterplan, der bei jedem funktioniert, niederschreiben kann, ist doch recht utopisch.

Deswegen soll dieses Buch auch eher eine Mischung aus Erfahrungsberichten, Erkenntnissen und Tools sein, die mich auf meiner Reise vorangebracht haben. Betrachte das Buch einfach als einen Selbstbedienungsmarkt für Werkzeuge des Geistes. Bediene Dich gerne bei dem, was Dir zusagt und lass‘ links liegen, was für Dich nicht passt. Ich habe wirklich viel ausprobiert, bis ich das „Richtige“ für mich gefunden habe und hoffe, dass Dir dieses Buch eine Inspiration sein kann.

Sollten auch nur ein paar Methoden oder Werkzeuge für deine eigene Reise zu mehr Geistesruhe und Klarheit für Dich passend und stimmig sein, dann wurden diese Seiten nicht umsonst beschrieben. Teile mir das gerne auch an [email protected] mit. Ich freue mich riesig über jedes Feedback. Wenn Du sogar nicht nur einzelne Tools entdeckt hast, sondern das Buch insgesamt für wertvoll und lesens- und empfehlenswert hältst, dann schreibe auch gerne eine Rezension darüber; so können auch andere davon erfahren.

Ich schweife ab.

Zumindest den Punkt „Geheimrezept“ habe ich schon erläutert. Damit kannst Du Dich sicher noch abfinden. Wie sieht es nun aber mit der Arbeit bzw. Anstrengung aus, die auf Dich wartet? Ja, ich weiß, schöner wäre die Geheimrezept-Fingerschnips-Variante. Als schlauer, reflektierter Mensch sollte Dir jedoch klar sein, dass Du Veränderung am besten damit erreichen kannst, indem Du Zeit, Beharrlichkeit und Kraft investierst.

„Von Nichts kommt Nichts“ sagt der Volksmund und ich kann Dir sagen, dass gerade die Beharrlichkeit in Hinblick auf einen angenehmeren Geisteszustand eine der wichtigsten Eigenschaften ist. Deswegen: Bleib dran, auch wenn es schwierig ist oder wird! Es kann sich lohnen.

Abschließend für dieses Vorwort möchte ich nun einmal ein paar Dinge aufführen, die die Arbeit mit deinem Geist lohnenswert machen. Hierbei beschreibe ich eigene Zustände oder Empfindungen (manchmal Momentaufnahmen), die mir heute immer häufiger möglich sind (an die aber früher nicht zu denken war):

Ich stelle immer mehr fest, dass ich Vertrauen in das Leben gewinne und eine frühere Neigung mir über Alles und Jeden Sorgen zu machen, immer mehr in den Hintergrund rückt.

Ich merke immer häufiger, dass ich im Moment, im Hier und Jetzt versunken bin. Dabei stellt sich beispielsweise bei der Beobachtung von Natur oder anderen Dingen spontane Freude ein. Es gibt keine Gedanken, die in solchen Momenten die Freude unterbrechen.

Insgesamt sind meine Konfliktneigung und die Neigung, andere zu verurteilen stark zurückgegangen, während sich jedoch meine Konfliktfähigkeit erhöht hat (vielleicht durch bessere Selbstbeobachtung der Vorgänge). Ich habe eine deutlich ausgeprägtere Neigung Harmonie anzustreben, aber nicht, weil ich es brauche, sondern weil ich es will.

Mir wird vermehrt die Fülle in meinem Leben bewusst und es entsteht ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit. Ein Zustand, den ich auch mit „Genuss ohne Genussmittel“ beschreiben würde.

Es ist mir gelungen, meine Selbstverurteilungen zu reduzieren. Mittlerweile ist mir Selbstliebe ein Begriff, den ich für mich mit Inhalt füllen kann. Vor einiger Zeit war es eher nur eine leere Worthülse. Ich weiß wieder was es bedeutet, tiefe Freude zu empfinden und das ist ein Gefühl, das sich so leicht und schön anfühlt.

Wow, beim Niederschreiben durchfährt mich eine riesige Welle von Freude über das bisher Erreichte. Möge dieses Buch Dir nützlich sein und Dir helfen, Dich zu entwickeln, um dein Licht scheinen zu lassen.

Viel Spaß beim Lesen und Alles Gute von Herzen

„Unsere größte Angst ist nicht, dass wir unzulänglich sind.

Unsere größte Angst ist, dass wir unermesslich machtvoll sind.

Es ist unser Licht, das wir fürchten, nicht unsere Dunkelheit.

Wir fragen uns: Wer bin ich eigentlich, dass ich leuchtend, hinreißend, talentiert und fantastisch sein darf?

Wer bist du denn, es nicht zu sein?

Du bist ein Kind Gottes.

Dich selbst klein zu halten, dient der Welt nicht.

Es hat nichts mit Erleuchtung zu tun, wenn du dich kleiner machst, damit andere um dich herum sich nicht verunsichert fühlen.

Wir sollen alle strahlen wie die Kinder.

Wir wurden geboren, um die Herrlichkeit Gottes zu verwirklichen, die in uns ist.

Sie ist nicht nur in einigen von uns; sie ist in jedem Einzelnen.

Und wenn wir unser eigenes Licht erstrahlen lassen, geben wir unbewusst anderen Menschen die Erlaubnis, dasselbe zu tun.

Wenn wir uns von unserer eigenen Angst befreit haben, befreit unsere Gegenwart andere ganz von selbst.”

(von Marianne Williamson [1])

Das Gedankenkarussell

Der Einband dieses Buches zeigt ein Gedankenkarussell, welches von außen gestoppt wird.

Im Wesentlichen wirft diese Verbildlichung unseres Geistes drei Fragen auf, auf die ich im Folgenden die Antworten geben werde:

Was genau ist das Gedankenkarussell?

Warum ist es notwendig das Gedankenkarussell zu verlangsamen bzw. zu stoppen?

Was ist mit „Stoppen von außen“ gemeint?

Was genau ist das Gedankenkarussell?

„Der Verstand ist nur ein Reflexorgan. Er reagiert einfach auf alles. Er jagt folglich täglich Millionen Gedanken durch deinen Kopf und keiner sagt mehr über dich aus, als eine Sommersprosse auf deiner Nase.“

Aus Peacefull Warrior [2]

Das Bild des Gedankenkarussells steht einerseits für die Menge der Gedanken, die uns Menschen täglich durch den Kopf schießen.

Andererseits steht es jedoch auch für die immer wieder auftretenden Denkmuster, die sich im Kreis drehenden Gedanken und eine damit verbundene emotionale Abwärtsspirale.

Betrachten wir zunächst einmal den quantitativen Aspekt, also die Menge der Gedanken, bevor wir uns mit der qualitativen Beschaffenheit, also der Art der Gedanken beschäftigen.

Neurowissenschaftler haben festgestellt, dass unser Gehirn täglich 60000 Gedanken denkt [3]. Das ist eine unvorstellbare Menge, wenngleich wir nicht alle Gedanken bewusst wahrnehmen. Vieles geschieht auch unterbewusst (dazu aber später im Buch mehr, wenn es darum geht unser Unterbewusstsein in eine für uns sinnvolle und stimmige Richtung zu lenken).

Befassen wir uns also mit den Gedanken, die wir bewusst wahrnehmen. In dem einleitenden Zitat heißt es „der Verstand ist ein Reflexorgan“. Das wird sehr deutlich, wenn wir einmal beobachten, wie unser Gehirn auf Reize reagiert. Eine kurze fiktive Episode soll hier als Verdeutlichung dienen.

Dein Wecker klingelt. Es ist 5.45 Uhr. Du denkst Dir die Nacht war schon sehr kurz, aber heute ist viel zu tun. Du stehst also auf und drückst auf den Power-Schalter der Kaffeemaschine. Diese blinkt zum Start anders als sonst. Oh nein, das Ding muss schon wieder entkalkt werden. Egal, mach ich später. Haben wir überhaupt noch Entkalker? Ne, der war letztes Mal nach der Entkalkung leer. Na gut, bestelle ich schnell welchen. Du nimmst dein Handy und begibst Dich auf die Seite eines weltbekannten Gemischtwarenhändlers. Soll ich den Entkalker gleich im Viererpack kaufen? Was kostet der überhaupt? Ja, Viererpack ist günstiger. Habe ich denn wohl genug Geld über diesen Monat? Ich wollte ja eigentlich mindestens 100 Euro zur Seite legen. Naja, ich guck mal eben nach. Du öffnest deine Bank-App. Oh, Gehalt ist gekommen. Eigentlich wollte ich meinen Chef ja nach einer Gehaltserhöhung fragen. Das schiebe ich schon ein halbes Jahr vor mir her. Nun ja, damals war einfach kein guter Zeitpunkt. Da hatte ich genug mit unserem damals neuen Kollegen zu kämpfen. Blöder Klugscheißer. Alles hat er besser gewusst. Zu Allem was zu sagen, aber das Arbeiten hat er nicht erfunden. Gesagt habe ich ihm das nie. Das kotzt mich richtig an. Jetzt ist er weg und klugscheißt irgendwo anders herum. Ob der wohl irgendwo Fuß fassen kann? Im Prinzip bräuchte er mit seiner blöden Art etwas, wo er für hohle Phrasen bezahlt wird. Boar, ich bin heute noch richtig sauer, wenn ich an den denke.

Ich stoppe hier mal.

Ich habe einfach mal drauflosgeschrieben, wie so eine Gedankenkette im Kopf aussehen könnte. Die Szene hat in Echtzeit eine Länge von vielleicht 5-10 Minuten und enthält ca. 25 Gedanken. Und das sind nur die Bewussten.

Wenn die Gedanken so springen, sprechen die Buddhisten vom „Monkey Mind“. Vermutlich ist das das englischsprachige, etwas hipper klingende Pendant zum Gedankenkarussell. „Monkey Mind“ deswegen, weil unser Geist unruhig und ungebändigt ist, und wir von Gedanken zu Gedanken springen, wie ein wilder Affe von Ast zu Ast.

Anfangs ging es ja um die Menge der Gedanken und ich hoffe, es wurde deutlich, wie sehr uns diese Gedankenmenge oder auch „Gedankenflut“ manchmal im Griff hat. Im Ansatz ist in meiner kleinen Episode vielleicht aber auch der qualitative Aspekt sichtbar geworden. Es fand ein beginnendes Hineinsteigern in die Gedanken zu dem Ex-Kollegen statt. Vermutlich kennst Du sowas auch, wenn Du beispielsweise Probleme mit einer Person im Alltag hast und Dich irgendetwas an diese erinnert. Schnell ist es geschehen, dass Du in einen Gedankenstrudel gerissen wirst, der immer mehr alte Situationen zu dieser Person hervorkramt oder zukünftige, erdachte Situationen durchspielt. Das kann sehr anstrengend sein, auch sehr belastend. Aber es muss nicht unbedingt ein Konflikt im Außen sein, der eine sich selbst verstärkende Gedankenspirale lostritt. Manchmal ist es auch das Sinnieren über sich selbst, verbunden mit Zweifel oder angeknackstem Selbstvertrauen, was dazu führt, dass „negative“ Selbstgespräche sich verselbstständigen.

Vermutlich kommt Dir manches recht bekannt vor. Nicht, weil Du ein so absonderliches Denken hast, sondern, weil unser Geist einfach so arbeitet. Unser ungeschulter Geist erhält automatisch zahlreiche Denkanstöße und wir steigen vielfach, quasi im Autopilot-Modus, auf diese ein. So werden wir ein Spielball unserer Gedanken. Unser Gedankenkarussell beginnt sich also immer wieder zu drehen und gerät dabei nicht selten etwas außer Kontrolle.

Warum ist es notwendig das Gedankenkarussell zu verlangsamen, bzw. zu stoppen?

Um zu verhindern, dass unser Gedankenkarussell außer Kontrolle gerät, ist es notwendig entsprechend entgegenzusteuern. Denn ein Zustand im geistigen Autopiloten und eine Verselbstständigung der Gedanken bedeutet für uns gegebenenfalls Stress.

Wenn das Gedankenkarussell durchdreht, schwindet unsere Aufnahme- und Konzentrationsfähigkeit. Wir erfahren Anspannung und zudem reagieren wir gereizt auf unsere Außenwelt.