Gedichte 1995-2015 - Niko Papadakis - E-Book

Gedichte 1995-2015 E-Book

Niko Papadakis

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Beschreibung

Ich habe kein Recht zu vergessen. Ich bin so müde, so abgespannt, so ermattet. Jeder Gedanke an Dich, jede geistige Liebkosung lebt immer noch in mir. Es ist der Strohhalm, an den sich mein Leben klammert. Diesen Strohhalm, den ich nicht loslassen möchte. Ein geheimnisvolles Licht brennt jenseits meiner Trauer und eine mir nie beantwortete Frage bleibt unbeantwortet: Warum?

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Ich brauche Worte, damit ich träume

Ich brauche Sonne, damit ich sehe

Ich brauche Wärme, damit ich spüre

Ich brauche Dich, damit ich lebe.

Inhaltsverzeichnis:

Liebe mich, wenn Du mich liebst

180 Zeilen

Vergiftete Schönheit

Andromeda Nebel über Ruinen

Jetzt und immer

Wirre Gedanken dem Pathos untergeordnet

Gedanken um die Gedanken zu verbannen

Irene ist tot

Die Nacht, die 24 Stunden hatte

Ein geheimnisvolles Licht

Gedichte vor der Geburt

Ein übersprungener Tag

Telepathische Mitteilungen

Träume töten ohne Warnung

Teilvisum zur Vollkommenheit

Irgendwo zwischen Realität und Traum

Gebete

Angst vor dem Morgen

Wo Leben war, wird Leben entstehen

Zweite Natur

Willkommen bei mir

Verbindlich

Vordem Endspurt

Mythopoetisch

So entstehen Gedichte

Schwarze Felsen

Nichts, was Worte sagen können

Es ist nicht wahr

Nichts bereuen

Einfache Worte

Ehrliche Lügen

Ja, Du bist es

Du warst meine Ebbe und meine Flut

Aus der ewigen Sinnlosigkeit

Vierzehn Sonnensysteme

Jeder Tag wird abgelebt

Deine Augen

Nikos Kazantzakis

Vielleicht

Leere Tische

Das Blau der Nacht

Ein Arschloch hat Ausgang

Zwischendurch

Jannis

Griechenland liegt im Hinterhof

Ich erkenne dich an der Klinge

Die 24 Stunden vor seinem Tod um 20:20

Die unsichtbare Grenze der Seele

Inhaltsangabe alphabetisch

Bisher erschienen

Liebe mich, wenn Du mich liebst

Liebe mich, wenn Du mich liebst

So wie ich bin

Und nicht, wie mich die anderen sehen.

In Hamburg ist der Schnee geschmolzen

Und die Wände sind mit Marmor ausgelegt.

Es gibt nur Einbahnstraßen

Und die, die behaupten

Die Menschheit geht ihrem Ende zu

Sind dem Tode geweiht.

All Deine Briefe sind noch so

Wie Du sie geschrieben hast

Eine Salve auf die Bundespost

Eine Salve auf all die Diktatoren.

Willkommen in der Willkür

Wage es nicht, jetzt

Mit Lösungsvorschlägen zu kommen.

Liebe mich, wenn Du mich liebst

Als wäre ich der, der ich bin

Oder besser noch

Als wäre ich jemand

Und nicht die Vorstellung von Etwas.

Es gibt nur noch Einbahnstraßen

Und nicht einmal Agamemnon

Würde sich im Labyrinth zurechtfinden.

Der Kapitän geht an Bord

Mit einem Lorbeerkranz.

Frauen links,

Männer rechts,

Eunuchen und Königen: Zutritt verboten.

Eine Ouvertüre ganz in Rot

Viele sprechen schon von Waterloo

Andere vorsichtiger vom Endsieg

Jetzt bist Du am Wählen.

Ist das Nichteingehen einer Bindung

Ein Infragestellen der Zuneigung?

Ich weiß nur eines

Und du weißt es auch

Bis dass der Tod........... oder wie auch immer

Die Seele eines Gedichtes ist der Schluss

So wie die Sonne

die in die Jauche fiel

Wenn ich die Augen schließe

Sehe ich, was ich brauche

Sehe ich, was ich suche

Die Traurigkeit zwischen den Regentropfen

und den Betrug vor dem Beichtstuhl

Liebe mich, wenn Du mich liebst

In der Straßenbahn genau so wie im Bett

In der Menschenmenge wie in der Zweisamkeit

Ich weiß nur, dass meine Zeit kommt

Und sie wird radikal

Ganz dem Pathos verfallen

Vollkommen von den Fluten bedeckt.

Eluard starb ein Jahr vor

Und Brecht ein Jahr nach meiner Geburt

Und die Glocken spielen um die Wette

Im Binnenmeer.

Aus einem einzigen Gedicht

Kann Revolution entstehen

Und die Kinder

Sie lachen nicht dem Photografen zuliebe

Sie sind die Gefangenen der Freiheit

Die Wiedergeburt des Waldes

Einsam

Als wollten sie alle Menschen umarmen.

Leben möchte ich!

Könnte ich eigentlich jemals davon schweigen?

Das offene Wort ist verriegelt

Und fremde Gedanken

Wurden nie als Gesetz angenommen

So wie das Licht, das immer erlischt.

Wir steigen am Leben empor

Mit einer schwarzen Offenbarung

Und alles andere bunt

Wie die unschuldigen Opfer.

Liebe mich, wenn Du mich liebst

In dieser oder in jener Heimat

Liebe mich wie die Beständigkeit

Zeitloser geht es eigentlich nicht mehr

Und ich stand mal

Mit erhobenem Haupt

wie eine Indianersquaw vor der Vergewaltigung.

In allen entdeckten Zeiten.

Die Jungen werden alt

Und die Alten entziehen sich der Gegenüberstellung

Eine verdrehte Welt, in der wir leben

Die Sätze versiegelt

Und die Tugend bebt.

Es scheint so, als ob ich verstanden würde

Irgendwo wird leichte Zustimmung vernehmbar.

Die Angst breitflächiger

Stirb oder regier!

Verzaubere mich zum Leben

Erzwinge die Verschleierung

Es floss schon so viel Blut

Mehr als beim Patentanwalt vorgesehen.

Liebe mich, wenn Du mich liebst

Und Dein Wille sei der meine.

Es gibt keine Städte mehr

Es gibt keine schweigenden Sonnen

Die warten

Radikalität breitet sich aus.

Aufs genaue geprüfte Anarchie.

Revolte

Befreiung.

Es gibt keine Ängste mehr

Keinen Unfrieden

Es gibt keine Grenzen mehr

Nur die Liebenden.

Die Toten kommen zurück

Die Unterdrückung ist Stein und Glut

Und die, die uns zeugten

Erkennen uns in sich.

Die Garderobieren stehen vor leeren Gängen

Und die Flamencotänzer ruhen sich aus

Fast könnte man meinen

Die Offenbarung naht.

Liebe mich, wenn Du mich liebst

So wie ich Deine Hände liebe

Diese schönsten Hände

Die nächtlichen Verließe

Der Traum der Schönheit

Ist nicht nur von Bunuel geträumt

Und die, die lächeln

beanspruchen keine Flügel.

Die Wirklichkeit als Statussymbol.

Blasse Steine sind

Für an Tuberkulose erkrankte Steinmetze

Um kastrierte Skulpturen herzustellen.

Weißt Du eigentlich, wo ich aufgewachsen bin?

Zwischen Tomatensaftgeruch

und Kohlenstaub

Inmitten Schweißbächen.

Heute bin ich wieder dort vorbei

Wie unbestechlich doch die Zeit.

Mein Schritt wird langsam müde

Und aus den Fensterscheiben wachsen Federn

Du nahst

Dein Gang wird bebender

Wir reden jetzt nicht von Physiognomien

Nicht von mir

Bin ich nicht Vorbild genug

Muss ich noch auf die Ersatzbank?

Fast hättest Du

Idiotische Gedichte

Zu meinen Gedanken gesagt

Gib es zu!

Oder strafe mich eines Besseren

Dann bin ich niemandem schuldig

Meine Daseinsangst zu erklären.

Liebe mich, wenn Du mich liebst

Mit all Deiner Macht

Und alles andere

Wird mit

Oder wider Willen

Ein undurchdringliches Leben.

180 Zeilen, manchmal mehr, fast immer weniger

Dies ist das einzig Mögliche

Geständnis, oder was auch immer

So hat man sie

Uns

Ihn

Und Dich hergebracht

Nun lebt in Frieden

Wobei das Wort " Frieden " in diesem Fall

Großgeschrieben wird.

Die Sternenträger in Dachau

Oder die Bajuffen vom Bahnhof

Zusammen in einem Knobelbecher

Wer wirft die meisten Augen?

Ob auf dem Stapler im Großmarkt

Oder als Bananenverkäufer vor dem Zoo

Manchmal auch nur ein flüchtig

Unüberlegtes Wort:

" Du nicht! "

Viele nennen es Traurigkeit

Andere Tristesse

Mir fallen keine Worte ein

Nicht einmal für ein Gebet.

Der Schrei der Befreiung folgt

Was für ein glorreicher Tag

Und der Betrug dient als Mittler

So spielen wir mit Puppen

Zwischen den Lagerhallen und dem Müll.

Die Pflicht, Recht zu haben

und das Recht, Pflicht auszuüben

So steh ich da

Nackt an Gedanken

Tatenlos.

Das was ich bekämpfe ist die Ungleichheit

Nicht die Geborgenheit

Die gibt es nicht einmal im Bett.

Meine Kinderjahre

Und meine Jugendjahre

Wie trauere ich ihnen nach

So auf den Discount geworfen

Wie zwei Paar Socken

zu Einsfünfundneunzig.

Alles was ich kenne

Und alles was ich kann

Weniger als ein Tropfen

Und doch eine Sintflut

So lasst mir wenigstens meine Einbildung.

Das Wort Ausweg

Wird in das Wort Unordnung umgewandelt

Und die Hoffnung dient als Mittler

Wobei ich Whisky niemals pur trinke

Nur mit der einen Ausnahme

Damals.

Ich bin einfach nicht das was man in mir sieht

Ich erfreue mich an Eluard

Und ertrinke in Sentimentalität

bei Filmen Sirks.

Die Sonne mag ich und den Mond

Die Ruhe und den Frieden

Und über allem Dich

Ist die Welt nicht so, wie wir sie sehen?

Und ist das Kind dort wirklich tot

Oder posiert es nur

Dem Photografen zuliebe.

Seit Tagen habe ich einen Schmerz

Den ich nicht entziffern kann

Und einen Traum

Von Indianer und Astronauten

Die um die Wette Cola trinken

Und bei McDonalds den Girls nachschauen

Wie sie die Fußböden ablecken.

Der Weg ist doch weit

Keiner rechnet mehr mit den Schlagbäumen

Oder mit den lispelnden Zollfahndern

Erst nach zwanzig Jahren

So wie im Traum

Oder gar nach einem Bombenangriff.

Verdammt noch mal, mir geht's nicht gut.

Soll ich auf Bierzelt-Stimmung umschwenken

Soll ich Halleluja schreien

Wenn Götzenanbetung näher liegt.

Die Musik ist längst verklungen

Die Stichflammen sind am Ertrinken

Und der, der hinter der Mauer lauert

Schlägt den Heimweg ein

Freunde sind rar

Und eine erfolgreiche Flucht

Gelingt nicht immer.

So lass mich das ausdrücken

Was ich zu erkennen glaube:

--- Die Farben sind wieder einmal künstlich

--- Die Werbung einfallsloser

--- Die Alten immer älter

Ist das nicht schön so.

Der Natur eins auswischen

Quecksilber als Frösche anerkennen

Und Boy Gobert applaudieren

Wenn Cyrano zitiert wird.

Worin besteht der Unterschied

Zwischen einem Eisenbahnwaggon erster Klasse

Und Hühnermist.

Oder

Weshalb wird die Dreigroschenoper

Nie in Salzburg aufgeführt.

Es ist noch etwas an Sauerstoff vorhanden

Bitte der Reihe nach anstellen

Und Ordnung bewahren

Das Exekutionskommando besteht schließlich

Auch nur aus Menschen.

Dies ist das einzig Mögliche

Sterben oder sich dem Tod weihen

Die Straßenlaterne flackert

Und die Nächte die wir durchmachten

Eignen sich nicht

Um unsere Agonie zu überwinden.

Ein Niemand im Niemandsland

Mit der Weisheit der Unwissenheit

So wie die

Die aus Neugier töten

Ohne die Hoffnung zu kennen.

Die Schatten werden ihr Schweigen bewahren

Und ich zeige Dir alle Gesichter

Der Reihe nach

Wenn wir uns vor dem Spiegel neigen.

Es gibt so viele tote Straßen

Und die vergessene Jugend kämpft

Um ihre Anerkennung.

Es ist so leicht eingebildet zu sein

Leichter noch als Untreue

Und Treulosigkeit heißt oft Einbildung.

Irgendwann mal habe ich die Wellen beobachtet

Du dachtest ich würde schlafen

Die zeitlose Sonne bekräftigte Deinen Verdacht

Wir verkürzen unsere Tage

Um dem Alter zu trotzen

Erkaufen uns Ablässe

Und irren ins Ungewisse ohne Kommentar.

Dies ist das einzig Mögliche

Wirr und aufs Kleinste vorbereitet

Die ganze Stadt spielt mit Wasser

Und die Kinder hüllen sich in Kokons ein.

Die Zeit der Arche naht

Und die Intellektuellen haben Schlussverkauf.

Das Ganze

Als eine Art Irrtum ansehen

Und sich im Fernsehsessel

Aufs Verdummungsquiz vorbereiten.

Ich bin doch ungeschickt mit der Wahl

meiner Worte

Und da es jetzt schon wieder graut

Meine ich

Dass wir endlich versuchen sollten

Den Koloss wieder aufzubauen

So wie einst.

Wir hungern nach Bestätigung

Greifbar ist nur die Verachtung

Die Tänzerin auf der Bühne

Ist nicht über Nacht zum Star erkoren.

Zwischen Menschen und Steinen

Gab es einmal viele Unterschiede

Heute gleichen sie sich

Wie verregnete Sonntage.

Sicherlich gibt es irgendwo noch Pflanzen

Der gelähmte Gärtner

Du weißt doch, der, der die Rosen züchtete

Er lässt sich nicht so schnell abschieben.

Und der, der den Tod leugnet

Opfert sich vorbehaltlos

Der Gleichgültigkeit.

Laß uns

Uns

Die Worte bedenken ohne Scheu

Nacktsein

Lieben ohne Rechenstab

Und die Schlüssellöcher zumauern.

Laß uns siegen

Über die Farben und die Gipfel

Komm herein zur Tristesse

Um Freiheit zu erlangen

Um Ewigkeit zu spüren

Mit einem Doppelgänger

Oder einem Wort.

Ich habe gelogen als ich behauptete

Dass die Straßenlaterne flackert

Sie ist längst erloschen

So wie alles.

Vergiftete Schönheit

1 Bin so erleichtert nach dieser Nacht

Bin auf einmal vollkommen.

Im wahrsten Sinn vollkommen.

Dort wo die Sonne aufgeht

Gibt es nur noch Asche.

Bin so erleichtert nach dieser Nacht

Und meine Gedanken

Kreisen nicht mehr um die Selbstaufgabe

endlich reif!

Endlich!

Oder willst Du mir vielleicht widersprechen?

Tu es ohne Hemmungen

Deine Worte sind jetzt

Nur noch Stelzen zur Unterwelt.

Dort wo man den Tod vermutet

Blühen unendlich schöne Blumen.

Bin so erleichtert nach dieser Nacht

Ein Wikinger ohne Schiff

Ein Judas ohne Baum

Ein Noah ohne Arche

und so vollkommen.

Dort wo man Gebote aufzwingt

Regiert die Unwissenheit.

Gebote sind da, gebrochen zu werden

Es lebe die Anarchie.

2 Die Schönen sind gut

Die Hässlichen sind böse.

Ich möchte schön hässlich sein.

3 Ratschläge verachte ich aufs äußerste

Nur einmal hörte ich aufmerksam zu

Da sagte mir einer:

"Das Vollkommene ist

zwischen den Beinen einer Frau."

4 Besessen vom Bösen

Und glücklich bis in das Unendliche

Keine Hemmungen

kein Gewissen

unendlich, Phantastisch.

Den Armen Arschtritte geben

Die Alten umstoßen

Die Frauen als Nutztiere betrachten.

In feine Lokale spucken

Auf offener Straße Haufen legen

Autos mit Nägeln verkratzen

Tiere misshandeln

Ekel sein

Einfach wunderbar Böse

Um das zu genießen

Von dem ich nur träume.

5 Heute ist wieder so eine Nacht

In der ich nicht schlafen kann

Geschweige, an Dich denken.

Es ist so eine Nacht

In der man sich getrost umbringen kann

Ohne Hemmungen zu haben

Dass man es später bereut.

6 Einmal habe ich mit einem Fernglas

Zwei Stunden lang

Die Ziegelsteine auf der Vorderfront

Eines alten Hauses gezählt.

Ein anderes Mal wollte ich

Zwanzigtausend Wellen beobachten

Es dauerte über drei Stunden.

Dann traf ich Dich

Gestern war der sechzigste Tag

Unserer Trennung

Wir schliefen über zweihundert Mal zusammen

Ich kann mich jedoch nur an ein einziges

Mal erinnern

Zum Vergleich jedoch

An all die Ziegelsteine und Wellen.

7 Es war sehr unklug von Dir

Mich so zu behandeln

Du überdimensional dumme

Frau

Du wärst die einzige

Die mich regieren könnte.

8 Immer, immer wieder

Sehe ich Dich vor mir

Beim glücklichen Beisammensein.

Und hier muss ich eingestehen, das gab es!

Immer, immer wieder höre ich Dich sagen:

"Du, es gibt nur Dich."

Und es tut weh

Dich jetzt so fern zu wissen

So fern und so unbeholfen

Und dann dieses:

"Du, es gibt nur Dich."

Und Dein: "Nein"

Es gab Dich einmal

Wie Scheherazade gab es Dich

Wie den Geist der Lampe

Immer, immer wieder

Sehe ich Dich und wiederhole

Du warst mein Lehrer

Und wiederhole und wiederhole

Du bist mein Schüler

Und wiederhole und wiederhole

es war so schön

Wieso verfallen Menschen

immer ihrer Dummheit.

9 Ich weiß

dass ich mein Leben lang

Sklave einiger Erinnerungen sein werde

Und da ich nicht gern zum Friseur gehe

Lass ich mir von der Guillotine

Die Haare schneiden.

10 Und dann entschloss ich mich, nach fast

Tausend Jahren zur Erde zurückzukehren.

Ich fand Dich wie immer in unserem Zimmer

Der kleine Tisch, das große Bett und ein

einziger Stuhl. Alles war noch da.

Ich fand Dich wie immer über den Fernseher

Gebeugt, auf mich wartend

"Wie dumm sie ist", dachte ich mir

Und ließ als Andenken einen Hauch

Meines Körpergeruchs zurück.

11 Du hast mir fast acht Monate

Von Deinem Leben geschenkt

Heute bist Du fort

Und alte, abgewrackte Idioten

Fassen Dich an und meinen

Du hättest eine große Zukunft vor Dir.

Ich werde Dich nicht um Rückkehr bitten

Wenn Du kommen willst, wird die Tür offen sein

Bedenke aber nur das eine:

--Wenn Du Dich jemand anderem gegeben hast

indem Du an mich dachtest,

Dann bleibe dort, wo Du bist

Eine Judashure

Bei Pharisäern.

12 Wenn ich betrunken bin

Erzähle ich meinen Freunden

Von Dir

und wie sehr Du mir fehlst.

Ich denke mir wunderschöne Geschichten aus

Tricks, wie ich Dich überlisten kann

Zu mir zurück zu kommen.

Welch ein Glück,

Dass ich selten so betrunken bin.

13 Ich kann mir wirklich nicht vorstellen

Wie Du Dich einem anderen geben kannst.

Komm zu mir, wenn Du Hilfe brauchst

Kannst Du Dich noch erinnern?

Ich war Dein erster Mann

Und nahm Dich mit all der Kunst

Die nötig ist

Möchtegern-Jeanne d’Arcs zu nehmen

Ich war Dein Lehrer und ich bin nur noch

Irgendein altes Photo.

Du aber stolzierst abends auf dem Omonia

Und kassierst dreihundert Drachmen

Für jede Rückenlage.

14 Jetzt regnet es mal wieder

Wenn Du hier wärst

Würden wir unsere Regenmäntel nehmen

Um spazieren zu gehen

Du würdest Dich an mich festklammern

Und ich Trottel wäre dabei glücklich.

Wie gut, dass Du nicht da bist

Denn ich hasse den Regen.

15 Früher war ich viel jünger

Früher war ich viel schöner

Früher war ich viel lustiger.

Früher war ich gescheiter

Gesellschaftsfähiger

Früher war ich angesehener.

Früher jedoch

War ich nicht so gut bei den Frauen

Ich möchte nie wieder

So wie früher sein.

16 Einmal hattest Du mich sehr getroffen

"Traumpoeten" nanntest Du mich

Du sagtest, ich würde nie

Das, was ich schreibe, an den Mann bringen

Wie wenn meine Gedichte Kartoffeln wären.

Du sagtest: "Jeder kann schreiben, nur nicht du."

Geliebte

Verzeih, Ex-Geliebte

Ich schreibe nicht, um berühmt zu werden

Ich bewundere Cohen, Jewtuschenko, Wecker

Und all die vielen, die ihre Gefühle in Reimen

Ausdrücken

Ich aber

Der nicht schlafen kann

Der nicht wachen kann

Ich versuche, meine Gedanken festzuhalten

Zwischen Zeilen

Um mein Spiegelbild zu betrachten.

17 Ich gönne mir Heute

Einen ruhigen Abend

Ich lass mich verwöhnen

Indem ich nicht an Dich denke.

18 Verzeih mir

Wir haben ein Jubiläum

Sechzig Tage sind vergangen

Verzeih mir

Wenn ich böse war und ungerecht.

Verzeih mir

Wenn ich Dinge ansprach, die nur uns was angehen.

Komm, laß die Schwalben frei

Komm aus dem Raum

Der unser Gefängnis war

Verzeih mir

Bitte

Und ich werde Dir ein Leben lang huldigen

Du verkommenes Objekt des Hades

Andromedanebel über Ruinen

1 Du nanntest mich

Naiv und durchschnittlich

Und dachtest, Du könntest mir helfen,

vergiss es!

Versuche nur zu erkennen, was wir sind

Während der Dauer eine Kusses

Oder einer Zigarette

Und wenn Du die Vergangenheit spürst

Erschrick nicht über Dein Nacktsein.

2 Vieles sieht anders aus

Wenn man darüber spricht

Und Einsamkeit

Lässt sich nicht mit Tanzen verdrängen

Umschlinge mich

Ich bringe Dir mein Blut

Um Deine Füße zu waschen.

3 Du siehst

Du wirst gesehen

Du fragst

Und schon ist es passiert.

Du liebst

Du wirst geliebt

Du schreist

Und alles ist vorbei.

Du gibst

Dir wird gegeben

Du lachst

Und alles scheint ein Traum.

Du weinst

Du wirst verspottet

Die Einsamkeit ist wieder da.

Sinnlosigkeit, genannt auch Liebe

Geh!

4 Du hattest Angst

Und ich hatte Angst um Dich

Und Du dachtest

Gemeinsam könnten wir die Geister vertreiben.

Irgendwo dort

Habe ich mich verloren

Als mir bewusst wurde

Dass ich es nicht sein kann

Der in deinem Horoskop beschrieben wird.

5 Du willst Leben

Und alles andere ist zweitrangig.

Die Straßen, die Du gehst

Öffnen sich wie Tulpen

Du gehst dem Leben zu.

Wie andere zum Opfertisch

Und schreist, um ungehört zu bleiben:

"Ich bin glücklich!“

Du träumst die ersten Sonnenstrahlen

Ohne Poesie

Und man schaut Dich an

Indem man Dich vergisst.

Du willst Leben

Und alles andere ist zweitrangig.

6 So plötzlich erlosch unsere Liebe

( Wenn es eine war )

Wie ein Streichholz, wenn Du eine

Zigarette anzündest.

Ich denke an früher

Und spüre keinen Schmerz

Nur dass mir alles

Einfach alles

Schlecht inszeniert zu sein scheint

Wenn ich nach vier Jahrhunderten

Als Schneeflocke verkleidet

An Deine Tür klopfe

Dann öffne mir nicht

Bevor ich Dir nicht verziehen habe.

7 "Ich verstehe", sagtest Du

Und verlangtest eine Kopfschmerztablette

Die ich natürlich nicht bei mir hatte.

Dann sprachst Du von dem Zifferblatt

Einer Eieruhr, und dass in Hongkong

Eine neue Pizzeria eröffnet wurde.

Du warst über die Eisenbahnverbindungen

im Süden der USA erbost

Und erklärtest mir, wie man Forellen in Japan isst.

Dann warst Du eingeschnappt, weil Du keinen

Einlass in der Schwulenkneipe fandest.

Ich fragte Dich, wir es Dir geht

Du sagtest: "Gut, wieso, gut geht es mir“

Dann gingst Du wieder

Richtung Irgendwo

Mit dem Sonnenlicht auf Deinen Haaren.

8 Ich möchte einmal

Wieder kommen können

Ohne Gerede von Warum und Wieso

Ich möchte einmal

Dich besuchen

Ohne zuvor über Mondgestein zu stolpern.

9 Du hast einfach noch nicht

genug geweint

Weil Du noch nie das Meer gesehen hast.

Manche tragen die Liebe wie einen Strauß Blumen

Andere in der Geldbörse.

Öffne Dein Fenster kurz nach acht

Und dann kannst Du

Die Hinrichtung live miterleben.

10 Wir hatten uns

Im Park getroffen

In einer Zeit

In der Cowboys nur noch Legende sind.

Auf den Bänken liebten sich die Pärchen

und Kriegsblinde sammelten Almosen.

Ein Toter bewegte sich im Walzertakt

Und Du fragtest mich über Filme aus.

Die Antwort jedoch ließ uns keinen Spielraum

Die Lichter gingen aus

Der Vorspann begann

Und ich begriff all die

Die ihre Abenteuer in der Badewanne erleben.

11 So wie Du mich fandest

Hast Du mich auch verloren

Und mein Tod ist niemandem von Nutzen

Außer einigen

Vom Typ Sam Peckinpahs

Zu meinem Begräbnis komm bitte in Weiß

Tanze durch die Straßen wie eine Chinesin

Ich möchte Dich strahlen sehen

Wie die

Die Frohsinn und Schönheit

Als eins betrachten.

Es ist jetzt Zeit

Schalte den Hauptschalter auf Null

Jetzt kommt unser erster Traum

Joe Dante hat ihn inszeniert

Tierisch.

Jetzt und immer, ein ewiges Missverständnis

1 Vertrauen heißt das Wort

Das ich schon immer suchte

Rücksicht das andere.

Wild sind die Berge

Herb die Blumen

Wie verlassen sie doch wirken.

Die wunderbarsten Worte

Wie selten welche

Werden nie ausgesprochen

Somit ist unser Schweigen

Der erste Schritt zum ewigen Glück

Laß mich die Blicke suchen

Zwischen Trümmern

Vertrauen wir der Rücksicht

Und unser Vorhaben ist auserwählt.

2 Der Cellist hatte es Dir angetan

Mir die Sopranistin

Jede graue Insel ängstigt uns

Und im Namen der Morgensonne

Opfere ich Dir meine Liebe.

Siehst Du wie einfach es ist

Grüßen

Bekunden

Verabschieden

.............. sie werden hiermit..................

.............. geladen.......................

3 Ingrid geht Richtung Maschine

Humphrey hat den Hut tief im Gesicht

Das - ENDE - ist nicht fern.

Vorausgesetzt, die Bilder ändern sich

Vorausgesetzt, der Baum beginnt zu sprechen

Vorausgesetzt, das Flugzeug wird zum Puppenhaus.

Realitätsfremd

Wie jeder Kuss auf Zelluloid.

4 Und an diesem Tag

an dem Du mich zum ersten Mal

Wie einen Mann gesehen hast

An diesem Tag

Als uns der Widerhall erblindete

da waren wir

Nur wir.

Es gibt keine Rätsel mehr

Außer der Schöpfung.

Und an diesem Tag

Als ich mich suchte

An diesem Tag

Als die Begierde nichts mehr war

Da waren wir

Der offene Himmel

Mit freien Gedanken

Freien Händen

Freien Entscheidungen.

5 Soeben dachte ich wieder an Dich

Und mein Handeln ängstigt mich

Wir warten auf das Morgen

Mit dem Feuer in der Hand

Das Leben

Gut

Das Mysterium

Auch gut

Das Wunder jedoch

Immer noch unüberblickbar.

Die eine Tänzerin geht mir nicht aus dem Sinn

Ihr Schatten

Und alle Liebesnächte werden wahr.

Selbstmord ist nichts für uns

Loyalität wäre angebrachter.

Erhabene

Du glaubtest, allein zu sein

Dasselbe dachte ich auch

Und als Resultat

Werfen wir die Fehdehandschuhe.

6 Mein Blut hat die Farbe der Sonne

Die Farbe der Liebe und der Freiheit.

Nehmen Sie bitte Platz

Lassen Sie uns das Bündnis schließen

Zwischen Ängsten

Und versuchen, das zu verstehen

Was ich nicht sage.

Ich werde schreien

Damit man nach meinem Tode merkt

Dass ich am Leben war.

7 Elf Türen links

Sieben rechts

Fünf Leuchter

Zwei verschlossene Fenster

Ein undurchdringlicher Gang

und dann die Wanduhr.

Zwei sprechen miteinander

Viele schauen sich stumm an

Spezialeffekt

Die zehn und die zwölf

Und zwanzig weniger als das zwanzigste

Jahrhundert

Acht Uhr Dreißig

Sonnenfinsternis

Es ist vollbracht

Nichts hindert mich nach Hause zu gehen.

8 Gäbe es nur Dich

Und gäbe es nur mich

Gäbe es schon alles.

9 Halbwahr waren die Worte

Wie die Mühlen

Oder die Lichtreklamen

Es kommt schon unsere Zeit

Der Tag ist schon bestellt

Und den werde ich auskosten

Wie jedes Deiner grauen Haare.

Wie ewig doch die Liebe wirkt

So eine Art Prolog

oder ein Gelöbnis an die Macht

Wie man es Dir anriet

Damals

Bevor Du meine Existenz kanntest.

Das Licht ist da, um die Dunkelheit zu besiegen

Der Frühling als Wiedergeburt

Und auf den Stufen des Hades

Wächst eine Knospe der Hoffnung

Als sei alles

In Antworten gefasst.

10 Was ist schöner

Der Anblick der Geliebten

Oder

Einmal Gott zu sein.

Die Wiederholungen sind im Gange

Und meine Erinnerungen wandern zurück

Ich verspreche, ein guter Gott zu sein

Hinfällig

Aber behutsam.

Geboren wurde ich hinter Ruinen

Und meine Sprache

War seit je her

Die eines Überwinders“

Gebt mir viereinhalb Jahre

Und ihr werdet mich nicht wiedererkennen

Wirre Gedanken dem Pathos untergeordnet

Schweig!

Durchleide keine Worte.

In den Dünen ist immer Windstille

Und unser Egoismus reicht nicht

Ständig die Macht zu beanspruchen.

Ist es nicht so,

dass unsere Liebe Gewitter braucht?

Komm näher

schau mir tief in die Augen

und denk an das Meer.

Warum sprichst Du eigentlich nie vom Frieden?

Das Kerzenlicht ist Dein Zuhause

und Du durchwanderst Dein Reich

mit endlosen Kriegslisten.

Oft finden wir uns in der Vergangenheit,

und das Heute ist nur ein Vorbeimarsch.

Nein, sag bitte nichts,

lass mich Dein Photo so betrachten

wie damals, als Du noch weit entfernt.

Gestern wollte ich Dir Blumen kaufen,

einfach so,

doch ich fand keine, die zu Dir passen,

Du brauchst keine Ebenbilder.

Manitou hätte gern solche Krieger

Ich denke gerade

über unseren ersten Abend nach.

Was hattest Du,

das mich so zu Dir zog?

Es gibt zwei Arten, um sich einen Mann

zum Untertan zu machen:

Die Eine ist, zu lassen, wie er ist

die Andere ist, seine Interessen bejahen.

Du hast beide Gaben,

vielleicht bin ich Deiner nicht würdig.

Jeden Tag erlerne ich Dich neu

und wenn wir uns fremd wären,

würde ich Dich auf der Straße ansprechen,

denn Du bist mehr als nur eine Frau.

Aus dem Radio höre ich Dein Lieblingslied.

Es ist schon phänomenal

wie Du durch Deine Abwesenheit

dieses Zimmer bewohnst.

Bald kommst Du wieder

und die Zeremonie des Wiedersehens

ist wie das Beenden einer Odyssee.

Du Ewige.

Du stets Neue.

Ich glaube es schneit wieder,

der Schnee war einmal unser Mittler,

weißt Du noch?

Hast Du Dich schon einmal im Schlaf beobachtet?

Wie auch?

Ich möchte es beschreiben:

Wenn Du träumst, erinnere ich mich

an all das, was für mich lebenswert ist.

Ich dagegen träume immer von einem Mohnfeld,

riesig

endlos.

Nur Mohnblumen und dazwischen Du

als Königin oder Göttin,

vielleicht auch nur als ganz normale Frau.

Wähle und bestimme,

und dann regier!

Ein anderer Traum ist es,

in einem Staat, der Deinen Namen trägt, zu leben,

in einer Stadt mit Deinem Namen,

im Stadtteil mit Deinem Namen

In der Straße.......

Baudelaire war besessen

Rilke genau so.

Erst durch Dich

verstehe ich sie jetzt.

Seit ich Dich kenne

habe ich keine Widersacher.

Und die, die mich verachten,

betteln um Freundschaft.

Ich bedaure nichts

und habe die Kraft

zu Fuß all die Wege zu gehen

die zu Dir führend wieder hier ankommen.

Viele halten sich für geborene Verlierer.

Andere, darunter zähle ich mich,

verlieren Imitationen

um Hochkarätiges zu gewinnen.

In mir ist alles so grau

und nur der Glanz Deiner Augen

erhellt die Finsternis meiner Seele.

Ich erkenne Dich in jeder Frau

wie eine Mohnblume

oder einen Heroinsüchtigen

es gibt nur Dich

sonst gibt es nichts,

die Sonne vielleicht noch

und dann ist Schluss.

Und Du gibst Dich mir hin

mit all Deiner Pracht

und ich kann

Dir nur die Ehrlichkeit meines Herzens bieten

bis alles erlischt

und noch darüber hinaus.

Manchmal kommt es mir vor,

dass Du Dich meiner schämst

Du hast ja recht,

Bettler sollen sich vor Königen verstecken

vergiss dabei nicht,

dass Bettler das Königreich verteidigen.

Selbstsicher sein

heißt nicht Alleinherrschaft beanspruchen.

Es gibt Straßen, die nur für Dich da sind.

Genauso wie es für Dich den Frühling gibt.

Es gibt Menschen die kein Nachtbett haben,

andere züchten Tauben auf dem Dach.

Vergiss nicht,

wer kein Brot hat, hat Träume,

wer keine Wärme spürt, hat Hoffnung.

Alles das wird mit den ersten Sonnenstrahlen

sichtbar.

Dein Photo jedoch

Ist immer noch auf meinem Schreibtisch.

Ich glaube, dass ich auf Gott eifersüchtig bin.

Er kann Dich immer sehen,

mir bleibt nur der Rest.

Du gehörst nicht zu den Frauen

die behaupten, Männer hätten kein Gefühl.

Es gibt Tage, die immer da sind

Augenblicke, die alles entscheiden

und als ich nahe der Verzweiflung war

warst Du es, die mir die Hand reichte,

warst Du es, die mich annahm,

warst Du es, die mich hielt.

Du Vollkommene!

V - wie Virtuosin

O - wie Odem

L - wie Leda

L - wie Leben

K - wie Kaptaube

O - wie Oriflamme

M - wie Milchstraße

M - wie Mirabella

E - wie Erhabene

N - wie Nereide

E - wie Einzige.

Schweig!

Sag bitte nichts.

Vertraue der Liebe

Vertraue der Institution des Pathos.

Träume wirr

Und lebe bewusst.

Gedanken um die Gedanken zu verbannen

1. Begrüßung

Alle meine Freunde grüßen mich

Groß und Klein umarmen mich

Die Bäume verbeugen sich zum Gruß

Grüß Dich.

Die Vögel bringen mir ein Lied

Alte Männer ziehen ihren Hut

Junge küssen mir die Hände.

Der Regen erlischt wenn er mich sieht

Grüß Euch!

Meere toben zum Zeichen der Freude

Boote schwimmen um die Wette

Ein Fischer, ist es Santiago?

Erhebt seine Hand zum Gruß

Grüße von Ernest ruft er mir zu

Ich wandere zwischen schwarzen Mauern

Mit den Sonnenstrahlen im Labyrinth

Und bin allein.

2. Ich weiß nicht warum

Die Sonne strahlt um Mitternacht

Die Menschen freuen sich für nichts

Die Vögel bauen ihre Nester.

Der Wind spielt zärtlich mit den Bäumen

Kirchen laden zum Gebet

Kinder spielen ohne Streit.

Die Alten reden von „damals“

Die Verliebten küssen sich

Ich weiß nicht warum.

Die, die ich liebe, ist nicht hier

Die Herzen kalt

Die Liebe wird aufs Nebengleis gestellt

Ich weiß nicht warum.

3. Die Sonne

Wenn Du die Sonne fangen willst

Ziehe Dich gut an

Strümpfe

Hose

Hemd

Schuhe

Gehe den Weg, den Du kennst

Klopf an die Tür, von der Du träumst

Und wenn sie sich öffnet

Trete ein

Und umarme Deine Liebe.

4. Verwelkte Schönheit

Mitten in einem See

Schwamm eine Ente

Beschützt vom eisigen Wasser.

Als ich sie sah

Begrüßte ich sie mit einem Lächeln

Nahm den nächsten Stein

Und warf ihn nach ihr.

Beim Aufprall des Steins

Durchzuckte mich eine stumme Entrüstung.

Die Ente schwamm dem Ufer zu

Der See war grün

Nur grün sonst nichts.

Die Schönheit verwelkte.

5. Man belog mich

Man belog mich

Und verließ mich wie eine Wolke

Auf deren Flügel die Gutmütigkeit haust.

Jahre der Suche

Steine, die sich ähneln

Als wären sie Blumen.

Wenn ich das Bild im Herzen betrachte

Erscheint etwas Theatralisches

Aus der Ferne vernehme ich ein Echo.

Ich oder wer

Welcher

Ich möchte es einmal schaffen

Verzeihen zu können.

6. Schatten

Schatten und Licht

Blumen und Vögel

Bäume als Tiere

Hass, getränkt mit Liebe.

Ich bin nicht stark

Trotzdem existiere ich

Mit einem Monolog als Glücksboten.

Vorsichtsmaßnahme als Engelsgesang.

Mit meinen Fehlern besiege ich die Angst

Und das Träumen

Ist mein größter!

7. Der Falle entwischt

Gedanken, Mordgedanken

der Falle entwischt.

Man empfing mich mit allen Ehren

Und meine Ungeduld

War die Farce eines Clowns.

Später nannte man mich Spion

Und ich begann es zu glauben.

Die Fundamente des Lebens

gedeihen im Ozean der Verstoßenen.

Und in der Oase der Erinnerungen

bezweifle ich, ob

mich meine Ahnen wieder erkennen.

8. Komm näher

Komm näher, komm näher

Ich hörte mein Echo, das mich zum Abgrund rief.

Meine Träume verdanke ich der Unterwelt

Als Gegenleistung beschmiert man mich mit Teer

Komm näher, komm näher

Ich küsse den Teufel

Der als Dank mein Blut trinkt.

Meine Augen erkennen mich nicht

Und es riecht nach Rauch.

Im Feuer verbrennen Äste

So morsch bin ich.

9. Asbest

Wie Asbest

Gebete in Aluminiumfolie.

Es erklang ein geheimnisvoller Gesang

Hexer

Tanzen ihren Tanz.

Einen riesigen, gelben Turm

Sieht man aus der Ferne

Die Sonne besteigt wie ein Liebhaber

Den schwarzen Himmel.