Gefangene der Lust 2 - Ella Wind - E-Book

Gefangene der Lust 2 E-Book

Ella Wind

0,0
2,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Ein Jahr ist vergangen, seitdem Eva im Gefängnis landete. Unter der Patronage der Wärter genießt sie das sorglose Leben voller Privilegien. Doch die Geister der Vergangenheit holen sie ein. Alles droht zu zerbrechen. Wie weit wird sie gehen, um ihre Privilegien zu behalten?

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2017

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Ella Wind

Gefangene der Lust 2

Sklavin der Mächtigen

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Kapitel 1

 

 

Eva raste mit ihrem Auto durch die nassen, dunklen Straßen ihr unbekannten Stadt. Die Scheinwerfer des Wagens funktionierten nicht, sodass sie große Probleme hatte sich zu orientieren. Ihr Ford Crown, Baujahr 93, brach fast an jeder Kurve aus, schlitterte seitwärts, rammte parkende Fahrzeuge. Der Höllenlärm des Motors, der quietschenden Reifen auf dem nassen Asphalt schienen jedoch keinen zu stören. Nirgendwo ging ein Licht an, kein neugieriger Anwohner schaute aus dem Fenster geweckt durch den Krach der kollidierenden Fahrzeuge. Es war eine tote Stadt, eine Stadt der Toten. Keine Straßenbeleuchtung, keine Ampeln, nur flackernde Leuchtreklameschilder, die schemenhafte Gestalten erschufen und wieder sterben ließen – Schatten der nackten Bäume, der Hydranten, ihres Verfolgers. Eva blieb vor einem dunklen Haus stehen, drehte sich panisch um, ihre weit aufgerissenen Augen scannten die Straße nach ihrem Häscher. Die Straße war leer. „Ich habe ihn abgehängt, ich habe ihn abgehängt!“, sagte Eva leise zu sich selbst. Sie entspannte sich etwas, atmete tief ein. Der Geruch ihrer Angst stach ihr kräftig in die Nase, doch ihr Odeur war ihre geringste Sorge. Seit mehreren Stunden war sie nun auf der Flucht, verfolgt von einer Gestalt, die immer im Schatten zu bleiben schien, sich nicht abschütteln ließ. Eva verstand nicht, was sie von ihr wollte, sie wusste nur, dass sie auf jeden Fall ihr entkommen musste. „Ich habe ihn abgehängt, ich habe es geschafft!“. Wie ein Gebet wiederholte Eva diese Sätze um sich zu vergewissern, dass es auch stimmte. Als sie sich wieder umdrehte, blieb ihr Herz fast stehen. Eine Gestalt etwa fünfzig Meter entfernt bewegte sich langsam auf das Auto zu. Im spärlichen Licht der Nacht konnte Eva erkennen, dass etwas mit dem Gang der Person nicht stimmte. Der Verfolger schien stark zu humpeln, seine Hände schlugen um ihn herum, wirbelten bei jedem Schritt, der Kopf schien in einem unmöglichen Winkel geneigt zu sein. Vor Schreck gelähmt saß Eva im Auto, nicht in der Lage auch nur einen Finger zu bewegen. Sie wusste, dass das Ende der Verfolgung nahte und fühlte sich irgendwie erleichtert. Ihr Verfolger war mittlerweile so nah, dass sie durch die geschlossenen Fensterscheiben ihres Autos die unregelmäßigen Schritte ihres Häschers hören konnte. Eva strengte ihre Augen an, versuchte das Gesicht der Gestalt zu erkennen. An eine Flucht dachte sie nicht mehr. Es sollte hier und jetzt enden, möge passieren, was komme. Sie starrte die Figur an, die immer näher kam, immer mehr zu humpeln schien. Eva glaubte etwas Bekanntes in der Gestalt zu erkennen: ob es der Gang war, die Art, wie die Hände sich beim Gehen bewegten oder etwas Anderes, konnte sie nicht sagen, noch nicht. Noch ein Paar Schritte. Evas Herz schlug so schnell, dass sie glaubte, es würde ein Loch in ihrer Brust sprengen. Stille Tränen des allgegenwärtigen Horrors liefen ihre Wangen herunter. Evas Atem pfiff aus ihren Lungen, setzte sich als Nebel auf der kühlen Windschutzscheibe, verschlechterte ohnehin schon schlechte Sicht.

Weniger Meter vor der Motorhaube blieb die Figur stehen, schaute Eva mit einem Auge an, als würde sie überlegen, was zu tun wäre. Dort, wo das zweite Auge sein sollte, war nichts, ein undefinierbares rotes Etwas, was im entferntesten an ein Gesicht erinnerte. Plötzlich mit einer Agilität, die man einer humpelnden Gestalt nicht zutrauen würde, sprang der Verfolger und stürzte sich auf die Motorhaube. Die Kraft der Sprunges ließ das Auto erzittern. Er schlug mit seiner Hand auf die Windschutzscheibe, einmal, zweimal, immer und immer wieder. Dünne Risse bildeten sich auf dem Glas. Eva schrie aus aller Kraft, versuchte sich aus dem vorderen Sitz auf die Rückbank zu krabbeln, doch der Sicherheitsgurt ließ es nicht zu. Panisch zog und riss sie an dem Gurt, versuchte sich los zu reißen. Zwischen ihren Schreien und der Schlägen des Verfolgers hörte sie ein schauderhaftes Knacken, als die Elle des linken Arms der Kreatur brach und der spitze Knochen sich durch das Fleisch bohrte. Der Häscher schien seine Verletzung gar nicht zu merken, er kniete auf der Motorhaube, schaute seinen gebrochenen Arm und setzte die Schläge auf das Glas mit der anderen Hand fort. Eva schrie nach Hilfe, doch ihre Schreie schienen in der Kakophonie der Schläge, der brechenden Knochen des anderen Arms zu ertrinken. Sie verstand nicht, was passierte, verstand nicht, wie sie in diese Situation kam, was diese Person - wenn es denn eine war - von ihr wollte. Immer und immer wieder schlug der Verfolger mit dem Stummel seiner Faust auf die Scheibe, färbte sie rot, hinterließ Teile seiner Hand an den Rissen des Glases. Die Brüche in der Windschutzscheibe wurden größer, ein kleines Loch ließ etwas frischen Wind in den Salon des Wagens. Die Gestalt schien ihre nun verstümmelten Arme endlich wahrzunehmen. Etwas wie eine Erleuchtung funkelte in dem Auge des Verfolgers. Er lehnte sich zurück und mit allem Schwung, den er aufbringen konnte, schlug mit seinem Kopf auf die Scheibe. Härter, noch härter. Der Bruch wurde immer größer. Jetzt konnte er schon sein verunstaltetes Gesicht durch das Loch drücken. Die scharfen Kanten hinterließen tiefe Schnittwunden, rissen ganze Partien der Wangen ab. Eva hatte keine Kraft mehr zu weinen, sie saß in Schock da, schaute ungläubig auf das Gesicht, dass sie doch allzu gut kannte. Es war Mark. Ihr ehemaliger Komplize, den sie beim Überfall auf das Juweliergeschäft tot gefahren hat. Sie machte ihren Mund auf und kreischte, schrie sich die Lungen aus dem Leib. Doch kein Geräusch kam heraus. Das zerfetzte Gesicht näherte sich ihrem. "Hast Du mich vermisst, Eva?" Der faule Atem ließ sie fast bewusstlos werden. Eine rote, triefende Zunge schlängelte sich aus seinem Mund, leckte sie ab blutige Spuren hinterlassend und bohrte sich in ihren Mund. Der stimmlose Schrei erstarb in ihrem Hals, ihr Herz blieb fast stehen, ihre Augen rollten nach oben.