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Gefangen in einer langjährigen immer weniger erfüllenden Beziehung, geht Melissa auf die Suche nach einem Kick. Ein unmoralisches Angebot ihres Firmenchefs könnte die versprochene Abwechslung liefern. Wird sie bereit sein alles aufs Spiel zu setzen, um sich von den Lasten der ihrer alten Beziehung zu befreien?
Disclaimer: Alle Charaktere in diesem Buch und alle Modelle auf dem Cover sind 18 Jahre alt oder älter. Diese Geschichte ist Fiktion, jede Ähnlichkeit mit reellen Personen, Orten oder Geschehnissen ist reiner Zufall.
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Veröffentlichungsjahr: 2017
Teil 2
Es ist eine Woche vergangen, seitdem sich Melissa Tom den Korb gegeben hat. Sie saß im Bus, der durch die verregneten Straßen wackelte. Sie war auf dem Weg zu ihrer noch gemeinsamen Wohnung. Oder wenn man es mit Melissas Worten beschreiben würde – Folterkammer. Kaum etwas hat sich in der letzten Woche geändert, am wenigsten Toms Verhalten. Keine vorwurfsvollen Blicke, kein schweigsames Anstarren der Wände, kein Streit. Und wie sehr hätte sie ihn sich gewünscht! Nichts war schwerer für sie als Tom so lieb und zuvorkommend vor ihren Augen dahin siechte. Eine heftige Auseinandersetzung, ein wenig Geschrei, zerbrochenes Geschirr, Beleidigungen - das kannte sie, damit konnte sie umgehen, aber nicht mit diesem Zustand, als ob nichts wäre. Morgens bekam sie ihr „Guten Morgen“, abends ihr „Gute Nacht“. Für Melissa war das eine regelrechte Folter jeden morgen zusammen am Tisch zu sitzen und Smalltalk zu führen, als ob nichts passiert sei. Dabei hat sie die Beziehung auf die deutlichste Art beendet. Sie hat Tom erzählt, dass sie ihn betrogen habe und es nochmal plane. Schmerz und Enttäuschung waren die Gefühle, die zu dem Zeitpunkt sein Gesicht beherrschten. Viel hat sich in dieser Woche nicht geändert. Er ist zum Schatten seiner selbst geworden. Tom war stets zur Stelle, immer freundlich und zuvorkommend, doch die Traurigkeit in seinen Augen konnte sein fast falsches Lächeln nicht verbergen. Melissa versuchte fast täglich mit ihm zu reden, sich für die Art und Weise, wie sie ihre Beziehung beendet hat, zu entschuldigen, vergeblich. Auf ihre Versuche reagierte er, als ob er nichts höre oder wechselte das Thema. Machtlos an der Situation was zu ändern, versuchte Melissa ihn wütend zu machen. Sie beleidigte ihn, versuchte ihn zu provozieren, rieb ihren Betrug ihm unter die Nase. Es nützte nichts.
Also saß Melissa im Bus auf dem Weg zu ihrer gemeinsamen Wohnung und dachte nach, was sie noch machen konnte. Eine eigene Wohnung zu suchen wäre die einfachste Methode die Sache ein für alle mal zu beenden. Aber in dieser Stadt war das schier unmöglich in so kurzer Zeit eine Bleibe zu finden,und wenn es einem doch gelang, waren die Preise unerschwinglich. In der Zeit der Technologie-Blase, wo jeder mit einer halbwegs guten Idee eine Kickstarter Kampagne starten konnte und binnen Jahren oder gar Monate zum Millionär werden konnte. Kein Wunder, dass die Stadt von jungen, naiven Menschen nur so wimmelte, die voller Illusionen auf DEN Glückstreffer warteten. Jede kleine Single Wohnung war doppelt und dreifach belegt und jede große diente als ein Ideeninkubator. Also blieb ihr nichts Anderes übrig, als jeden Abend in die alte Wohnung zu fahren.
Es gab, natürlich, auch die Möglichkeit bei Kevin einzuziehen. Als CEO eines Softwareunternehmens hatte er genug Geld um sich einen schönen Loft zu leisten. Aber es war Kevin. Kevin, der seitdem sie sich kannten ihr hinterherrannte und kaum eine Möglichkeit ausließ sie um ein Date zu bitten. Es war ein schönes Gefühl begehrt, umworben zu werden, aber gleichzeitig war das nervenaufreibend. Es war manchmal schwer „nein“ zu sagen und indirekte Absagen schien er zu ignorieren.