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Ein Plädoyer für mehr Leidenschaft und Mut
Schreien, lachen, weinen: Als erwachsener Mensch Emotionen ehrlich und unverblümt zu zeigen ist in unserer Gesellschaft verpönt. Dabei kann ein einziger aufrichtiger Gefühlsausbruch wirkungsvoller sein als viele lange Diskussionen. Richard Röhrhoff zeigt, wie man die emotionale Ebene bewusst nutzen kann, um langfristigen Erfolg zu erzielen, ohne sich zu verbiegen.
Werbung und Medien sprechen die Gefühlsebene gezielt an, um unsere Aufmerksamkeit zu erregen, und auch in der Kommunikation mit unseren Mitmenschen spielen Emotionen eine beherrschende Rolle. Wer damit umzugehen weiß, ist klar im Vorteil. Richard Röhrhoff präsentiert eine Vielzahl unterhaltsamer Beispiele, die belegen, dass Menschen, die – entgegen den Erwartungen anderer – Gefühle offen zeigen, sehr viel wirksamer ihre Interessen vertreten. Authentizität wirkt – nur Mut!
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Seitenzahl: 289
Veröffentlichungsjahr: 2013
Richard Röhrhoff
Gefühl
statt
Kalkül
Authentisch und erfolgreich mit der Kraft der Emotionen
Verlagsgruppe Random House
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation
in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.ddb.de abrufbar.
© 2013 Ariston Verlag in der Verlagsgruppe Random House GmbH
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Umschlaggestaltung: Nele Schütz Design
Satz: EDV-Fotosatz Huber/Verlagsservice G. Pfeifer, Germering
Buchcoaching und Redaktion: Isabella Kortz, www.isabella-kortz.de
ISBN 978-3-641-10435-1
»Die Emotionalität einer Person ist wirklich der Kern der Persönlichkeit.«
Richard Davidson, Emotionsforscher
INHALT
Vorwort
Kapitel 1
Lachen, heulen, schreien – Emotionen regieren unser Leben
Emotionen, was ist das? Oder: Woher der Angstschweiß kommt
Außer Kontrolle – Oder: Warum Emotionen unser Verhalten steuern
Gefühle statt Matrix – Oder: Warum Emotionen nicht negativ sind
Kapitel 2
Die emotionale Geburtsstunde der Bundesrepublik Deutschland
Warum unser Land emotional werden musste
Jede Botschaft braucht einen Verstärker
Das Wunder von Bern – es geht immer noch emotionaler
Kapitel 3
Deutschland braucht mehr Emotion – ein Plädoyer, wissenschaftlich belegt
Die coole Gleichgültigkeit und Generation Apple
Fußball, Autos und das Netz – unsere emotionalen Parallelwelten
Raus aus der Gleichgültigkeit und rein in die Welt der Gefühle
Kapitel 4
Mit Emotionen leichter Aufmerksamkeit gewinnen
Wie Sie Emotionen bewusst einsetzen
Umschmeicheln Sie Ihr Publikum – auch Zuhörer wollen geliebt werden
Gute Unterhaltung ist emotional und sympathisch! Zeigen Sie sich doch mal so, wie Sie wirklich sind
Manchmal darf es auch etwas lauter und direkter sein! Oder: Sag einfach, was du denkst
Kapitel 5
Mit Emotionen glaubwürdig kommunizieren
Fukushima und Energiewende – gute Argumente allein genügen nicht
»Hier bin ich, das mach ich, fertig!« – Standing schafft Vertrauen
»Gebt den Hanf frei!« – Aufrichtigkeit wird immer belohnt
Wie gelingt erfolgreiche emotionale Kommunikation?
Kapitel 6
Hören Sie auf Ihren Bauch
Uli Hoeneß – durchsetzungsstark durch Leidenschaft
Auch Manager dürfen weinen – die Tränen des Dr. Lü
Vom Wurstkönig zum Schweinebauer – Rückschritt macht auch glücklich
Erfolgsfaktor Bauchgefühl – mit Emotionen zum Traumjob
Kapitel 7
Emotionen gezielt einsetzen
»Ich bin ein Berliner« – Emotionen sind extrem einprägsam
Nena und The Voice of Germany – Wer das Publikum berührt, gewinnt
Emotionen in der Werbung – ohne Glaubwürdigkeit läuft nichts
Kapitel 8
Jeder ist emotional, also raus damit!
Eier auf Helmut Kohl – Angriff ist die beste Verteidigung
Klare Kante im Job – Wenn Sie gut sind, können Sie auch emotional sein
Wieder einmal über die Stränge geschlagen – Oder: die Kunst des Entschuldigens
Kapitel 9
Geliebt, gehasst, respektiert – die emotionalen Leader unserer Zeit
Steve Jobs – durchgeknallt, genial, emotional
Jürgen Klopp – geliebt, aber nicht vergöttert
Barack Obama – kein »Change« ohne Emotionen
Nachspielzeit
Zugabe: Die emotionalste deutsche Sportreportage aller Zeiten
Danksagung
Literatur- und Quellennachweis
Vorwort
Warum gibt es eigentlich Menschen, die sagen, was sie denken, und damit wahnsinnig erfolgreich sind, obwohl ihre Argumente stark polarisieren? Und warum ist es möglich, dass ein Fußballverein wie der FC Bayern entweder gehasst oder geliebt wird? Und vor allem: Warum ist der Verein auch noch erfolgreich damit? Warum wird in der Politik der Ruf lauter, dass die wichtigen Debatten, zum Beispiel zur Euro-Rettung, wieder in den Deutschen Bundestag gehören, statt die Argumente in unzähligen Talkshows zu diskutieren? Und warum rufen wieder alle laut nach richtigen Charaktertypen, die unserer Gesellschaft fehlen?
Alle diese Fragen und Trends unserer Zeit lassen sich in einem Satz beantworten: Weil es Emotionen sind, die unser Leben bestimmen. Tief in unserem Inneren sehnen wir uns nach Menschen, Unternehmen oder Marken, die sich abgrenzen und nicht jedem gefallen wollen. Und die emotional kommunizieren!
Wer erfolgreich kommunizieren will, der sollte emotional kommunizieren. Klar, deutlich, glaubwürdig und authentisch. Und dabei in Kauf nehmen, dass diese Art nicht jedem Menschen gefallen wird. Muss sie nämlich auch nicht. Barack Obama mag auch nicht jeder Amerikaner und dennoch hat er es geschafft, mit seiner in den USA umstrittenen Sozialpolitik eine zweite Amtszeit als Präsident zu gewinnen. Der FC Bayern wird zwar von vielen Tausend Fußballfans gehasst, hat aber trotzdem die meisten Anhänger und ist dauerhaft erfolgreich. Und der verstorbene Apple-Chef Steve Jobs pries seine teuren Design-Erfindungen wie weltverändernde Ereignisse an. Seine Fans feierten ihn fortan als iGod, der Rest der Welt hatte dafür nur Kopfschütteln übrig. Und dennoch gelang es Jobs, aus Apple das teuerste Unternehmen der Welt zu machen. Oder nehmen Sie einmal die deutsche Popikone Nena. Die interessiert sich überhaupt nicht dafür, was Menschen über sie denken, ist aber mit mehr als 30 Millionen verkaufter Platten die erfolgreichste Sängerin des Landes.
Sie müssen also nicht jedem gefallen, um erfolgreich zu sein, das ist eine der wesentlichen Botschaften dieses Buches. Sie müssen vor allem sich selbst gefallen und sich so benehmen, wie Sie sind, denn dann werden Sie in der Regel auch bei genügend anderen Menschen gut ankommen. Schließlich unterscheiden wir Menschen uns voneinander. Das liegt neben unserem Aussehen an unserem emotionalen Ich. Wir handeln nahezu den ganzen Tag automatisch, also ohne dass wir darüber nachdenken, was wir eigentlich tun, wie wir es tun und warum wir es tun. Das alles regelt unser Gehirn für uns. Wir verlassen uns darauf. Nur oft dann nicht, wenn unsere Emotionen ins Spiel kommen. Dann werden Tränen unterdrückt, weil es uns peinlich ist. Da wird nicht laut losgejubelt, weil es andere Menschen kränken könnte. Da wird die Wut heruntergeschluckt, um nicht als Bösewicht dazustehen oder es allen recht zu machen. Doch genau diese Verhaltensmuster prägen unseren Charakter! Jeder verfolgt seine Ziele anders und kommuniziert ganz individuell.
Der amerikanische Hirnforscher Richard Davidson spricht in diesem Zusammenhang von einem emotionalen Stil, der die Art und Weise bezeichnet, wie wir auf das Leben reagieren. Also darauf, wie wir unser Leben selbst anpacken und lenken und wie wir mit Einflüssen von außen umgehen. Den Stil grenzt er dabei von einem emotionalen Zustand ab, also dem Moment, in dem wir uns zum Beispiel über das Tor unseres Lieblingsvereines freuen, der aber nur wenige Minuten anhält. Führt das Tor zu einem Sieg, der bei uns für Minuten, Stunden oder gar Tage gute Laune auslöst, sprechen wir von einer Stimmung. Der Stil ist jedoch eine Charaktereigenschaft, was aber nicht bedeutet, dass er nicht veränderlich wäre. Davidson ist im Verlauf seiner jahrelangen, intensiven Hirnforschung zu der Erkenntnis gelangt, dass jeder Einzelne über einen eigenen emotionalen Stil verfügt, der genauso einzigartig ist wie sein Fingerabdruck. Dieser Meinung schließe ich mich uneingeschränkt an. Wie Davidson bin ich daher auch der Ansicht, dass viele der Ratgeber, die auf dem Buchmarkt angeboten werden, zu einem falschen Schluss kommen: nämlich dass es Universalformeln gäbe, mit denen wir unser Handeln optimieren könnten. In puncto Emotionen muss deren Allgemeingültigkeit angezweifelt werden.
Dieses Buch ist kein Universalratgeber, sondern soll Ihnen helfen, sich zu Ihrem emotionalen Stil zu bekennen. Zeigen Sie Ihre emotionale Seite, und zwar mit allen positiven und negativen Auswirkungen. Sie werden erkennen, dass Ihr Leben dadurch reicher und schöner wird. Davon bin ich nach meiner jahrelangen Auseinandersetzung mit diesem Thema mehr denn je überzeugt. Die Voraussetzung ist die ehrliche und offene Beschäftigung mit unserem emotionalen Ich. Wir müssen lernen, uns selbst zu erkennen.
Ich werde Ihnen in diesem Buch viele Menschen zeigen, die aus dieser Erkenntnis unglaubliche Kraft schöpfen und mit ihrer emotionalen Wirkung fantastisch und erfolgreich kommunizieren.
Glaubwürdigkeit, Authentizität und Emotionalität bilden ein mächtiges Wirkungsdreieck für emotionale Kommunikation. Emotionales Handeln ist in unserer Gesellschaft immer noch mit dem Makel der Unüberlegtheit und fehlender Kontrolle behaftet. Dabei stimmt das gar nicht. Alle unsere (emotionalen) Erfahrungen im Leben sind im Mandelkern (Amygdala), der Bewertungszentrale für Gefahren in unserem Gehirn, gespeichert. Der Mandelkern verarbeitet alles, was wir tun, und zwar ganz unbewusst. Und unser Gehirn lernt dazu. »Das neurowissenschaftliche Dogma,« schreibt Richard Davidson in seinem Buch Warum wir fühlen, wie wir fühlen (Arkana Verlag, 2012): »… das Gehirn eines Erwachsenen ließe sich kaum verändern, hat sich nämlich als falsch erwiesen. Stattdessen verfügt unser Denkorgan über etwas, was man in der Fachsprache als ›Neuroplastizität‹ bezeichnet: die Fähigkeit, seine Strukturen und Aktivitätsmuster signifikant zu verändern.« Davidson hat mit seinen umfangreichen Forschungen mit tibetischen Mönchen maßgeblich zum Sturz dieses Dogmas beigetragen. Wir können also lernen, wir können schlechte Eigenschaften ablegen und gute Eigenschaften annehmen. Die Voraussetzung dafür ist allerdings, dass wir uns mit unserem emotionalen Ich auch beschäftigen, dass wir tief in uns hineinhören und uns fragen, wer wir sind, was wir wollen und wie wir wahrgenommen werden möchten.
In diesem Buch erhalten Sie dazu wertvolle Anregungen, Sie bekommen darüber hinaus etwas zu lachen und werden mir am Ende hoffentlich beipflichten, dass es absolut lohnenswert ist, sich so zu verhalten, wie man wirklich ist, und die Kraft der Emotionen auch in der Kommunikation zu nutzen. Sie werden festgefahrene Prozesse in Bewegung bringen, Aufmerksamkeit gewinnen, Sie werden Diskussionen in Gang setzen und erfolgreich sein.
Im vorliegenden Buch geht es um Emotionen in unserer Gesellschaft, im Berufsleben, in der Kommunikation und Werbung, der Politik, der Wirtschaft, im Fußball – meiner großen Leidenschaft – und auch in Ihrem eigenen Leben. Ich zeige Ihnen erfolgreiche Menschen, die alle unterschiedlich sind, die emotional handeln, dabei Fehler machen, denen aber ihre Emotionalität nicht geschadet hat. Im Gegenteil.
Emotionen machen unser Leben erst reich. Ich möchte Sie dafür begeistern, in sich selbst hineinzuhören, Ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen und dadurch Ihre Persönlichkeit auszuleben.
Viel Vergnügen,
Ihr Richard Röhrhoff
Kapitel 1
Lachen, heulen, schreien – Emotionen regieren unser Leben
»Eure Scheißstimmung, da seid ihr doch verantwortlich und nicht wir. Das ist doch unglaublich?! Was glaubt ihr eigentlich, was wir das ganze Jahr machen, damit wir euch für 7 Euro in die Südkurve gehen lassen können?«
Genau so rastete Uli Hoeneß, der heutige Präsident des FC Bayern München und damalige Manager des Klubs, bei der Mitgliederversammlung im Jahr 2007 aus. Fangruppen hatten die Stimmung im neu gebauten Stadion kritisiert. Da drehte Hoeneß durch. Mit hochrotem Kopf feuerte er den Fans seine Wut und seinen Zorn über diese Aussage entgegen. Für alle, die im Fußball nicht so bewandert sind: Diese Fans sind Vereinsmitglieder, denen faktisch der Verein genauso gehört wie Hoeneß selbst und die ebenjenen Manager in sein Amt wählen oder auch nicht. Überspitzt formuliert sind es seine Gesellschafter. Doch das interessierte den früheren Nationalspieler nicht. Er war aufgebracht, wütend, zornig. Oder im Volksmund: Mit Hoeneß gingen in jenem Moment die Pferde durch. Wie Sie wissen, ist der Manager (nicht nur Fußballmanager) des Jahres 1999 auch heute noch im Amt. Seine starke Emotion in diesem Moment wusste er im Nachhinein zu managen. Wenn es aber nach den einschlägigen Fachbüchern – Managerbüchern oder Emotionsratgebern – geht, dann würde dieser Gefühlsausbruch negativ bewertet, folglich hätte er Hoeneß Schaden zufügen müssen. Das ist aber nicht passiert. Ganz im Gegenteil: Hoeneß hat gesagt, was gesagt werden musste. Die Frage ist nur, ob es nicht dieselbe Wirkung gehabt hätte, wenn er es etwas ruhiger, sachlicher und netter formuliert hätte. Ich sage: Anhand des Ausbruchs von Uli Hoeneß und vielen anderen Beispielen werde ich Ihnen deutlich machen, dass es manchmal ganz gut ist, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Sicher werden wir uns auch damit beschäftigen, eine Emotion managen zu lernen, aber mein Appell lautet zunächst, dass eine Emotionen etwas ganz Natürliches ist und nichts Negatives.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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