Gefühlsdudelei - Heike Gottschling-Wulf - E-Book

Gefühlsdudelei E-Book

Heike Gottschling-Wulf

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Beschreibung

"Für selbstbewusste, mutige und fröhliche Kinder braucht es gesunde Erwachsene, die sich gut kennen." In diesem Buch finden Sie Kindergeschichten für Erwachsene und Kinder, mit Denkanregungen oder auch denkFehlern. Wer weiß das schon! Sie werden von Klein Dudel erzählt, einem kleinen, pfiffigen, neugierigen Vogeljungen, der sich was traut, sagt, was er denkt, und viel fragt. Mit 99,9 farbigen Illustrationen Gefühlsdudelzwei erscheint September 2023

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Seitenzahl: 70

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Das Buch

In diesem Buch finden Sie Kindergeschichten für Erwachsene und Kinder, mit Denkanregungen oder auch denkFehlern. Wer weiß das schon! Sie werden von Klein Dudel erzählt, einem kleinen, pfiffigen, neugierigen Vogeljungen, der sich was traut, sagt, was er denkt, und viel fragt.

Die Autorin

Heike Gottschling-Wulf ist Staatl. anerk. Erzieherin, Systemische Familienberaterin, selbstständige Reitpädagogin/Therapeutin mit eigener Reitanlage und tätig als Heilpraktikerin für Psychotherapie & Hypnosetherapie in der Praxis für Medizinische Hypnose.

Inhalt

Kinder sind Menschen ...

Die Macht der Gedanken ...

Klein Dudel kommt auf die Welt ...

Ich gehe dann mal Gefühle kaufen

Das Gefühl der Erleichterung

Kinder wachsen lassen oder erziehen

Wie geht weinen?

Essen nach Bedarf oder nach Gefühl

Zwei mal Schmerzen

Ein paar Tage später

Heute fühlt sich klein Dudel blau - oder wie ein Sandwich

Die Zeitungstanten – stimmt es oder stimmt es nicht?

Talente – oder klein Dudel ist der Schnellste beim Schneckenrennen

Die Hausaufgabe – oder Oma Tüdel

Helikopter-Eltern – oder mit dem Hubschrauber in die Schule

Das Warum-Spiel – oder wie Kinder Erwachsene in Beziehung bringen

Ich sage „Nein“ und mach dann mal ja

Mit Gartenzaun oder einem blauen Stein

Tagebuch schreiben – vorher oder nachher?

Duschen ohne Wasser – nur mit Worten

Weniger ist mehr – oder was ist wichtiger

Das Beste zum Schluss

„Kinder sind Menschen. Sie brauchen keine mehr zu werden.“

So oder so ähnlich lautete einmal ein Leitsatz einer Jugendhilfeeinrichtung. Als gelernte Erzieherin war ich dabei. Genau so ist es. Sie sind Menschen. Kleine Menschen. Kinder und Jugendliche, die noch viel lernen dürfen.

Dazu brauchen sie große Menschen – Erwachsene. Die, die ihnen die Möglichkeit geben, Erfahrungen zu sammeln, damit sie lernen können, wie es geht.

„... ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt“

Pippi Langstrumpf

Geht nicht?

Jetzt denken Sie: „Man kann sich nicht einfach die Welt so machen wie sie einem gefällt! Das geht nicht!“

Oder doch?

Lassen Sie einmal diesen ungewöhnlichen Gedanken zu, und erlauben Sie sich mal, die Frage anders herum zu stellen. Was passiert, wenn Sie es nicht tun! ... Sich die Welt so machen, wie Sie Ihnen gefällt?

Wohnen Sie so, wie Sie das möchten? Tragen Sie die Kleidung, die Sie möchten? Üben Sie den Beruf aus, den Sie möchten? Ja?

Also machen Sie sich ja doch die Welt, wie Sie ihnen gefällt ... zumindest ein Stück weit. Und was tun Sie, wenn es Ihnen nicht gefällt ... oder nicht mehr gefällt?

Denken wir mal weiter...

Mein Gedanke ist:

„Für selbstbewusste, mutige und fröhliche Kinder braucht es gesunde Erwachsene, die sich selber gut kennen.“

Deshalb ist dieses Buch nicht nur für die Kleinen. Lesen Sie es, wie sie wollen.

Lesen Sie alleine.

Lesen Sie zu zweit.

Lesen Sie mit vielen.

Lesen Sie von hinten nach vorne und umgekehrt.

Fangen sie hinten an, erfahren Sie etwas über mich.

Und vorne und in der Mitte sind Geschichten für Kinder – gekennzeichnet mit diesem Symbol.

Sie werden erzählt von klein Dudel, einem kleinen, pfiffigen, neugierigen Vogeljungen, der sich was traut, sagt, was er denkt, und viel fragt.

Und zwischendurch Denkanregungen ... oder auch denk-Fehler für die Großen.

Wer weiß das schon.

Lesen Sie den Kindern vor! Einzelne Geschichten, der Reihe nach – oder nach Bedarf. Denken Sie mal über die Geschichten mit, sprechen Sie mit ihren Kindern drüber!

Erlauben Sie sich ... „Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt“. So oder ganz anders ...

Viel Spaß dabei!

Die Macht der Gedanken – oder mit allen Sinnen genießen

„Der Glaube versetzt Berge.“

Oder denken Sie nicht an einen rosa Elefanten.

Gehen Sie gedanklich einmal in diesen Satz – der Glaube versetzt Berge. Ihr erster Gedanke? Geht nicht! Blödsinn, wie soll das denn gehen? Man kann einen Berg nicht mit seinem Glauben versetzen.

Und der rosa Elefant? Haben Sie an einen rosa Elefanten gedacht? Obwohl ich Ihnen gesagt habe, Sie sollen es nicht tun?! Ging doch auch. Oder?

Und jetzt tun Sie mal was Verrücktes. Gehen Sie mal in das Gefühl dazu. Komische Aufforderung? Versuchen Sie es mal! Ist es eher positiv? Oder negativ?

Erlauben Sie sich mal, in Ihre Vergangenheit zu gehen und finden Sie mal einen Wunsch den Sie hatten – der sich positiv erfüllt hat. Das kann als Kind sein, als Jugendlicher oder auch Erwachsener. Etwas, worauf Sie hingefiebert haben ... oder auch ganz unverhofft ... wo Sie Spaß hatten ... erleichtert waren ... was Sie begeistert hat ... Haben Sie ihn?

Wenn Sie sich daran erinnern, dass sich dieser Wunsch erfüllt hat, welches Gefühl hatten Sie da? Und wo haben Sie dieses Gefühl gespürt? Mit welchen Sinnen konnten Sie es wahrnehmen? Und ist es jetzt wieder da, wo Sie „nur“ daran denken?

Als Kind bin ich nach der Schule immer mit dem Fahrrad zu unserem Teich gefahren. Im Sommer immer an einer Weide mit Kühen vorbei. Diese Kühe auf der Weide hatten einen ganz besonderen Geruch, den der Wind mir unter die Nase wehte. Morgens und abends wurde auf der Weide gemolken. Dann bölkten (muhten) sie ganz laut, was mich sehr beeindruckt hat, denn sie waren sehr groß.

Oft bin ich abends mit einer Tasse zum Bauern hin und er hat mir ganz frische, warme Milch direkt in die Tasse gemolken. Das schmeckte hervorragend. Und dann durfte ich auch gelegentlich auf einer ganz bestimmten Kuh sitzen. Sie war schwarz und weiß und hieß Anita.

Sie stand immer ganz still und ich konnte ihr Fell streicheln. Das war ganz weich und diese großen , freundlichen Augen, ich habe das immer sehr genossen, diese Ruhe. Ich glaube ich war ca. 8 Jahre alt.

Wenn ich heute, ganz in Gedanken versunken, mit dem Fahrrad durch die Gegend fahre und an einer Kuhweide vorbei komme, habe ich wieder diesen Geruch in der Nase und fühle mich sofort in meine Kindheit zurück versetzt.

Ich bin wieder ganz in diesem Gefühl – damals – Kühe riechen, warme Milch schmecken, das schwarz-weiße, weiche Fell, das laute Gebölke, die großen freundlichen Augen ... ganz im Hier und Jetzt ... Ruhe.

Die Macht der Gedanken ... die mich wieder in das Gefühl der Ruhe versetzten können, nur wenn ich schon eine Wahrnehmung aus der Zeit spüre. Übrigens schmeckt mir Milch heute gar nicht. Es fehlt anscheinend das ganze Drumherum dazu ... oder was ganz anderes.

Klein Dudel kommt auf die Welt – hierbleiben oder losgehen?

Klein Dudel kam, wie viele andere Vogelkinder auch, in einem Nest zur Welt. Schön geschützt in einem Vogelhaus. Er war nicht alleine, schlüpfte doch mit ihm noch ein anderes Küken aus der Schale, die ihnen bis dahin Schutz und Sicherheit gegeben hatte.

Nun saßen die beiden da, wurden von den Vogeleltern mit Futterbrei gefüttert, welchen sie in ihrem Schnabel mitbrachten. Das Nest machten die Eltern auch sauber, so dass sich die Vogelkinder um nichts kümmern mussten.

Ein herrliches Leben. Der Job der Vogelkinder war es erst einmal nur, zu wachsen. Größer zu werden, damit es losgehen kann.

Irgendwann fragte klein Dudel:

„Ist das schon alles? Wir werden hier rundum versorgt, das ist auch schön und gut, aber irgendwie ist mir langweilig. Wann dürfen wir denn hier mal raus? Was gibt es da draußen noch zu erleben? Ich will mal selber Futter suchen und gucken, ob ich fliegen kann und so was.“

Der andere kleine Vogel schüttelte den Kopf und rief:

„Nein! Bist du wahnsinnig? Wer weiß schon was da draußen alles passieren kann! Wir haben hier doch alles! Mehr brauchen wir doch nicht! Guck dir doch die erwachsenen Vögel an! Nur am Fliegen, Futter besorgen, aufräumen, sauber machen – den ganzen Tag!

Und dann noch das Wetter! Wer weiß, wie sich das anfühlt, wenn man das auf die Federn bekommt. Regen! Oder Wind und Sonne! Was ist, wenn man kein Futter findet? Wie ist das wohl im Bauch, wenn der leer ist?“

Fragen über Fragen.

„Siehste“, sagte klein Dudel, „das sind alles Dinge die man herausfinden kann. Ich glaube wenn wir die Eltern fragen, werden sie uns auch eine Menge zeigen.“

„Du kannst ja machen was du willst. Ich bleib hier“, sagte das andere Vogelkind.

Klein Dudel überlegte.

Hatte das andere Vogelkind recht? Sollte man lieber im sicheren Nest bleiben?

Er bemerkte ein Kribbeln im Bauch – so wie ganz viele Schmetterlinge.

Fest entschlossen, sagte er nur noch: