Geist und Kosmos - Thomas Nagel - E-Book

Geist und Kosmos E-Book

Thomas Nagel

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Beschreibung

In seinem viel diskutierten Buch bläst Thomas Nagel zum Generalangriff auf die etablierte naturwissenschaftliche Weltsicht. Diese hat sich die Reduktion des menschlichen Geistes auf physikalische Gesetze auf die Fahnen geschrieben, ohne allerdings mit einer Theorie, die Bewusstsein, Denken und Werte erklärt, aufwarten zu können. Dass eine solche Weltsicht zwangsläufig unvollständig, ja mit ziemlicher Sicherheit falsch ist, ist die zentrale These des Buches, die Nagel mit subtilen philosophischen Argumenten zu begründen sucht. Dabei entwickelt er auch erste Ansätze für eine völlig neue Perspektive auf Geist und Kosmos.

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Seitenzahl: 206

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Über eines sind sich die meisten Naturwissenschaftler heute einig: Das Bild, das die exakten Wissenschaften – insbesondere Physik und Evolutionsbiologie– von der Welt zeichnen, ist im Wesentlichen korrekt und alles, was existiert, kann im Prinzip mit deren Methoden erklärt werden. Und in der Tat: Die Fortschritte, die diese materialistische Standardtheorie vorzuweisen hat, sind beträchtlich. Aber es gibt auch noch Lücken: Der menschliche Geist zum Beispiel findet darin bislang keinen rechten Platz. Ein reiner Schönheitsfehler? Nur eine Frage der Zeit?

Nein, sagt Thomas Nagel und bläst in seinem neuen Buch zum Generalangriff auf die etablierte naturwissenschaftliche Weltsicht. Ihr Problem, so seine These, ist grundsätzlicher Natur: Das, was den menschlichen Geist auszeichnet – Bewusstsein, Denken und Werte–, lässt sich nicht reduzieren, schon gar nicht auf überzeitliche physikalische Gesetze. Daher bleibt eine Theorie, die all dies nicht erklären kann, zwangsläufig unvollständig, ja, sie ist mit ziemlicher Sicherheit falsch.

Um dies zu begründen, durchmisst Nagel die schwierigen Fragen der Philosophie des Geistes, der Erkenntnistheorie und der Theorie der Werte. Stück für Stück zeigt er mit subtilen philosophischen Argumenten auf, wo und warum der reduktive Materialismus zu kurz greift, und entwickelt erste Ansätze für eine völlig neue Perspektive auf Geist und Kosmos. Das ist so gewagt wie beeindruckend. Philosophie pur.

Thomas Nagel, geboren 1937 in Belgrad, ist seit 1980 Professor für Philosophie und Recht an der New York University. 2008 wurde er mit dem Rolf-Schock-Preis für Philosophie sowie dem Balzan-Preis ausgezeichnet.

Thomas Nagel

Geist und Kosmos

Warum die materialistischeneodarwinistische Konzeptionder Natur so gut wie sicherfalsch ist

Aus dem Amerikanischen vonKarin Wördemann

Suhrkamp

Titel der Originalausgabe:

Mind and Cosmos: Why The Materialist Neo-Darwinian Conception of Nature is Almost Certainly False.

First Edition was originally published in English in 2012. This translation is published by arrangement with Oxford University Press.

Erstmals erschienen 2012 bei Oxford University Press. Die Übersetzung erscheint mit freundlicher Genehmigung von Oxford University Press.

Copyright © Oxford University Press 2012

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

eBook Suhrkamp Verlag Berlin 2013

Der vorliegende Text folgt der Erstausgabe, 2013.

© der deutschen Ausgabe Suhrkamp Verlag Berlin 2013

© Thomas Nagel 2012

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

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Zur Gewährleistung der Zitierbarkeit zeigen die grau hinterlegten Ziffern die jeweiligen Seitenanfänge der Printausgabe an.

Umschlaggestaltung: Hermann Michels und Regina Göllner

eISBN 978-3-518-73437-7

www.suhrkamp.de

5Inhalt

Vorwort

Kapitel 1: Einleitung

Kapitel 2: Der Antireduktionismus und die Ordnung der Natur

Kapitel 3: Bewusstsein

Kapitel 4: Kognition

Kapitel 5: Wert

Kapitel 6: Schluss

Register

7Für Anne

9Vorwort

Den größten Einfluss auf die in diesem Buch ausgedrückten Gedanken hatten auf sehr verschiedene Art und Weise Sharon Street und Roger White. Hinweise und Anregungen erhielt ich auch von den Diskussionen einer Forschungsgruppe zu Wissenschaft und Religion, die mit Unterstützung eines Mellon Foundation Distinguished Achievement Award am New York Institute of Philosophy arbeiten konnte. Ich bin der Mellon Foundation dankbar für die Ermöglichung dieses Forschungszusammenhangs. Die Gruppe, die sich von 2006 bis 2009 traf, brachte Lehrende und graduierte Studenten des Philosophie-Departments der New York University mit regelmäßigen oder gelegentlichen Teilnehmern anderer Universitäten und anderer Forschungsgebiete zusammen. Mein Dank gilt Street und White als Mitgliedern dieser Gruppe und ganz besonders Paul Boghossian, Laura Franklin-Hall, Philip Kitcher, Matthew Kotzen, H. Allen Orr, Alvin Plantinga, Elliott Sober und Michael Strevens. Elliott Sober las außerdem das Buchmanuskript für die Oxford University Press und machte mir nützliche Vorschläge. Einen Teil des Stoffes habe ich in dem Colloquium in Legal, Political, and Social Philosophy vorgestellt, das ich viele Jahre lang gemeinsam mit Ronald Dworkin geleitet habe, und ich möchte ihm und den anderen Teilnehmern für ihre Hilfe danken. In Anbetracht des unorthodox ausgefallenen Ergebnisses wird ein solcher Dank hoffentlich nicht anstößig sein.

10Während der Arbeit an diesem Buch erhielt ich Forschungsfinanzierung des Filomen D’Agostino and Max E. Greenberg Faculty Research Fund of New York University School of Law.

New York, im Oktober 2011

11Kapitel 1Einleitung

Es ist die Absicht dieses Buchs, einsichtig zu machen, dass das Körper-Geist-Problem nicht bloß ein lokal begrenztes Problem ist, das mit dem Verhältnis zwischen Geist, Gehirn und Verhalten bei lebendigen tierischen Organismen zu tun hat, sondern dass dieses Problem unser Verständnis des gesamten Kosmos und dessen Geschichte vollkommen durchdringt. Die physikalischen Wissenschaften und die Evolutionsbiologie lassen sich nicht davon isolieren, und ich glaube, eine echte Würdigung der Schwierigkeit des Problems muss schließlich auch unsere Vorstellung vom Stellenwert der physikalischen Wissenschaften für die Beschreibung der Naturordnung verändern.

Eine legitime Aufgabe der Philosophie ist unter anderem die Untersuchung der Grenzen, die selbst noch den am weitesten entwickelten und erfolgreichsten Formen wissenschaftlichen Wissens unserer Zeit gesetzt sind. Es mag zwar eine frustrierende Einsicht sein, doch wir befinden uns schlicht an einem Punkt in der Geschichte des menschlichen Denkens, an dem wir auf uns selbst stoßen, und unsere Nachfahren werden Entdeckungen machen und Formen des Verstehens entwickeln, von denen wir nicht einmal geträumt haben. Die Hoffnung der Menschen richtet sich geradezu süchtig auf eine abschließende Einschätzung, aber die intellektuelle Demut verlangt, dass wir der Versuchung widerstehen anzunehmen, dass Werkzeuge, wie wir sie jetzt besitzen, grundsätzlich ausreichen, um das Universum als Ganzes zu verstehen. Die Beschränkungen der Werkzeuge aufzuzeigen, ist, wer immer sich damit befassen mag, weniger eine wissenschaftsinterne Beschäftigung als eine philosophische Aufgabe– obwohl wir darauf hoffen können, dass es schließlich auch zur Entdeckung von neuen Formen des wissenschaftlichen Verstehens führen wird, wenn die Grenzen erkannt sind. Wissenschaftler sind sich durchaus im Klaren darüber, wie viel sie nicht wissen, doch hier geht es um ein andersartiges Problem – es geht nicht bloß um die Anerkennung der Grenzen dessen, was tatsächlich verstanden wird, sondern um den Versuch zu erkennen, was sich prinzipiell mit bestimmten vorhandenen Methoden verstehen lässt und was nicht.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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