Geister, Götter, Teufelssteine - Hartmut Schmied - E-Book

Geister, Götter, Teufelssteine E-Book

Hartmut Schmied

4,9

Beschreibung

Hinter den Geschichten um Geister, Götter, Teufel, Riesen, Zwerge, Hexen, Ungeheuer, Seeräuber, slawische Heiligtümer, Burgen, Schlösser und Blocksberge stecken mehr Wahrheiten, als oftmals angenommen wird. Es sind alte Erklärungsversuche für anscheinend übernatürliche Phänomene oder historische Ereignisse längst vergangener Zeiten, die an hier beschriebene, geheimnisvolle Schauplätze führen. Dieser außergwöhnliche Reiseführer zu erlebbaren Sagen, Mythen und Legenden in ganz Mecklenburg-Vorpommern sucht in der Übersichtlichkeit, geografischen Verteilung und Auswahl seinesgleichen. Wegbeschreibungen zu 161 geheimnisumwobenen Stätten in 115 Orten mit 117 historischen Abbildungen, 14 kulturgeschichtlichen Symboltypen am Seitenrand zum schnellen Suchen, einer Übersichtskarte des Landes sowie einer weiterführenden Literaturauswahl ergeben ein nahezu zeitloses Handbuch und Sagen-Standardwerk für Einheimische und Touristen. Alle Sagen wurden alphabetisch nach Orten gegliedert, ein Ortsverzeichnis erleichtert den Zugriff.

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Hartmut Schmied

Geister, Götter,Teufelssteine

Sagen- & Legenden-FührerMecklenburg-Vorpommern

Inhalt

Vorwort

A

B

D

F

G

H

I

J

K

L

M

N

P

R

S

T

U

V

W

Z

Literaturverzeichnis

Ortsverzeichnis

Über den Autor

Vorwort

Verborgenes entdecken in Mecklenburg-Vorpommern können Sie mit diesem Sagen- und Legenden-Führer. Gern lade ich Sie ein, die geheimnisvollen und geistreichen Seiten des Landes an der Ostsee zu entdecken.

Hinter den geheimnisvollen Geschichten um Riesen, Zwerge, Hexen, Teufel, Geister, Drachen, Ungeheuer, Raubritter, Seeräuber, Kirchen, slawische Heiligtümer, Burgen, Schlösser, Seen und Blocksberge stecken mehr Wahrheiten, als oftmals angenommen wird. Es sind alte Erklärungsversuche für vermeintlich übernatürliche Phänomene oder historische Ereignisse längst vergangener Zeiten, die an hier beschriebene Schauplätze führen.

Nach dem Vorbild der Jäger und Angler gibt es erst recht ein Erzähler-Latein. Beim Geschichtenerzählen wurden Ungeheuer größer, Feinde mächtiger und die Liebe stärker. Dazu kam die Welt der Religion, des Aberglaubens und eigener Lebenserfahrungen. Beim kulturgeschichtlichen Beurteilen der Sagen und Legenden helfen in diesem Band neben der stark reduzierten Erzählung die vorangestellten Informationen über den Ort, die Zeitumstände, Museen mit »legendären« Exponaten, eingeflochtene wissenschaftliche Zusammenhänge sowie die historischen Abbildungen. Ein realer, auffindbarer Ort ist Voraussetzung für die Aufnahme in diese Sammlung.

Die Liebe zu bestimmten Plätzen, Dörfern oder Städten wächst mit der Kenntnis um Zusammenhänge. Sie kann dazu beitragen, sich als Einheimischer im Lande wohl zu fühlen oder als Tourist wieder zurückzukehren. Für den Archäologen Heinrich Schliemann waren die Sagen aus seinem mecklenburgischen Heimatdorf Ankershagen (siehe dort) sowohl ständige Erinnerung an Mecklenburg als auch Motivation für die Suche auf größeren Schauplätzen der Geschichte. Er suchte und fand, angeregt durch mecklenburgische Sagen der Kindheit, später sein sagenhaftes Troja.

Dieses Buch möchte die Lust am Entdecken dieses reizvollen Landes mit ländlicher Struktur, mit seinen über tausend Seen und der Ostsee beleben.

Das Buch »Geister, Götter, Teufelssteine« erschien erstmalig im Jahre 2005 beim HINSTORFF Verlag als Neuauflage des Bandes »Die Schwarzen Führer Mecklenburg-Vorpommern«, Eulen Verlag, Freiburg im Breisgau 2001. Diese vorliegende zweite Auflage wurde unter Beibehaltung der Struktur aktualisiert.

In Anlehnung an die UNESCO-Einteilung in Weltkultur- und Weltnaturerbestätten wurden die Symbole auf Seite 8 in die Rubriken Kulturerbe (128 Stätten in diesem Buch) und Naturerbe (33 Stätten) gegliedert. Damit wird eine Anregung zur Beurteilung unserer regionalen Sagenwelt (hier mit einer Auswahl von insgesamt 161 Stätten) und ihres Umfeldes nach dem UNESCO-Übereinkommen zur Bewahrung des immateriellen Kulturerbes (mündliche Überlieferungen wie Sagen, Mythen und Legenden) aus dem Jahre 2003 gegeben.

Alle Sagen wurden alphabetisch nach Orten gegliedert. Seit der Kreisgebietsreform 1994 gibt es zwölf Landkreise sowie die sechs kreisfreien Städte Schwerin, Wismar, Rostock, Stralsund, Greifswald und Neubrandenburg. An dieser Gliederung wird auch in der aktuellen Auflage festgehalten, da noch viele Jahre die stadt- und landkreiszugehörigen Autokennzeichen gefahren werden. An ihnen erkennt man sehr schnell, wo man sich befindet. Die Neugliederung ab 2011 in sechs große Landkreise ist in der Karte (Stand: 2010) am Ende des Buches mit verzeichnet. Der (ab 2011 alte) Landkreis in Klammern hinter dem Ort soll bei der Suche des Dorfes oder der Stadt helfen. Ein Ortsverzeichnis erleichtert den direkten Zugriff. Die Auswahl an Literatur am Ende des Buches bietet die Möglichkeit zu mehr historischer Tiefe.

Wenn möglich, wurde auf die jeweils älteste Überlieferung im Originaltext zurückgegriffen. Umfangreichere mecklenburgische Sagenbände sind die von Friedrich Studemund (1823; siehe Literaturverzeichnis), Albert Niederhöffer (1857/62), Karl Bartsch (1879/80), Richard Wossidlo (1939) sowie Siegfried Neumann (1991). Für Pommern sind dieses die Bücher von Jodocus Deodatus Hubertus Temme (1840), Ulrich Jahn (1886), Alfred Haas (1926) und Siegfried Neumann (1991). In den 1930er Jahren endeten vorerst die Sagensammlungen. Danach wurden die Sagen mehr lokal aufgearbeitet. Größere Arbeiten über Mecklenburg und Pommern auf wissenschaftlicher Grundlage kamen in den letzten Jahrzehnten von Siegfried Neumann aus dem heutigen Institut für Volkskunde Rostock der Universität Rostock, das seit 1999 von Christoph Schmitt geleitet wird.

Die Suche nach neuen Sagen erfolgt auf unterschiedlichen Wegen. Das CRYPTONEUM Legenden-Museum hat sich seit den 1990er Jahren auch der noch nicht als Sagenstoff verzeichneten Legenden angenommen. So werden die Rathausschlange oder Tycho Brahe (beide siehe Rostock) aus historischen Quellen erstmalig in einem regionalen Sagenband wiedergegeben. Mit der mündlich überlieferten Legende um Brahes goldene Nase als Grundlage wurde ein weltweit bekannter Wissenschaftler lokal eingebunden und ihm ein bronzenes wie schriftliches Denkmal gesetzt. Aus dem ursprünglich mündlichen Streit ob Aal oder Schlange bei der Rostocker Rathausschlange entstand unter Anleitung des Legenden-Museums sogar ein neues (materielles) Fabelwesen in Bronze – eine Schlange mit Aalschwanz. Die Recherchen zum Magier Bellachini (Parchim) erfolgten außer in Archiven vor allem in der Fachliteratur zur Zauberkunst.

Wer mehr über deutsche Legenden und Sagen erfahren möchte, kann im Internet unter www.cryptoneum.de oder www.legendenmuseum.de auf die Suche gehen. Zu mancher, in diesem Buch aufgeführten, Legende kommen hier aktuelle Ergänzungen.

Zu Dank bin ich den vielen Hobbyforschern, Archivaren, Archäologen, Historikern und besonders den Mitarbeitern der heimischen Museen für Hinweise und Zuarbeiten verpflichtet. Vor allem danke ich Holger Björkquist, der durch präzise Recherchen vor Ort einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen dieses Bandes geleistet hat. Über Hinweise, neue Legenden aus ganz Deutschland und natursowie kulturgeschichtliche Informationen freue ich mich jederzeit. Falls Sie mal allein im Wald stehen und ein Riesenbett oder einen Sühnestein aus diesem Buch nicht finden, schicken Sie uns eine E-Mail. Wir versuchen dann gern, Ihnen zu helfen.

Viel Freude dabei, Verborgenes in Mecklenburg-Vorpommern zu entdecken, wünscht Ihnen

Dr. Hartmut SchmiedCRYPTONEUMLegenden-Museum Rostockwww.cryptoneum.de

Symbole

KULTURERBE

Burgen und Schlösser

Wachtürme, Burgruinen

Kirchen und Klöster

Kapellen

Kreuze, Bildstöcke, Gedenksteine, Friedhöfe, Flurdenkmäler

Vorgesch. Denkmäler, Hünenund Hügelgräber

Häuser, Gasthäuser, Mühlen, Baudenkmäler

Standbilder, Reliefs, Skulpturen, Gemälde, Wahrzeichen

Wappen

NATURERBE

Naturdenkmäler: Inseln, Steine, Felsen und Berge

Hervorragende Bäume, Wälder

Quellen

Flüsse, Seen und Wasserfälle, Moore

Höhlen und Grotten

Bitte beachten: Diese grobe Einteilung beinhaltet Überschneidungen, z.B. bei Steinen, die durch Menschen bearbeitet oder versetzt wurden.

A

Altenkirchen(Lkr. Rügen)

Kirche mit »Swantewit-Stein«

Im Zentrum von Rügens nördlichster Halbinsel Wittow liegt die Gemeinde Altenkirchen mit einer der ältesten Kirchen des Ostseeraumes aus der Frühzeit der Christianisierung. Seit 1168 wurde unter dänischer Herrschaft das Christentum auf die Insel gebracht. Altenkirchen wurde später durch seinen Dichter und Pfarrer Gottthard Ludwig Theobul Kosegarten (1758 –1818) und dessen Briefwechsel u.a. mit Goethe, Schiller und Humboldt bekannt.

Um 1200 entstand die spätgotisch umgebaute Kirche, von der noch der romanische Chor erhalten ist. Sieben kleine archaische Maskenköpfe, Konsolsteine des Schmuckfrieses, blicken auf den umgebenden Friedhof. In der südlichen Vorhalle ist der berühmte »Swantewit-Stein« querliegend eingemauert. Dieser slawische Grabstein soll aus der Zeit vor 1168 stammen.

Der Granitbildstein zeigt das Relief eines bärtigen Mannes mit einem großen Trinkhorn in den Händen – der Legende nach der Hauptgott der Rügenslawen Swantewit. Die Darstellung des Mannes mit Trinkhorn und nur einem Gesicht (Swantewit hatte vier Gesichter) lässt eher auf den Tempelpriester des slawischen Heiligtums von Arkona schließen. Von diesem wird berichtet, dass er alljährlich nach der Ernte das Trinkhorn des hölzernen Götzen Swantewit benutzte, um daraus die Ernte des kommenden Jahres vorherzusagen. Dazu goss er Met in das Horn. Verringerte sich der Honigwein bis zum nachfolgenden Tag, war dieses ein schlechtes Zeichen. Der Priester mahnte dann zur Sparsamkeit. Blieb der Flüssigkeitspegel konstant, so war mit einer guten Ernte zu rechnen. Nach jedem Gebet durfte der Gottesdiener das Horn leeren.

»Swantewit-Stein«, ein slawisches Bildwerk in der Kirche von Altenkirchen

An der Ostwand der südlichen Kirchenvorhalle sind Ritzzeichnungen auf den Backsteinziegeln zu sehen. Sie ähneln Runen, den germanischen Schriftzeichen, die als Symbole in vorchristlicher Zeit bei magischen Handlungen wie Beschwörungen oder Orakeln Verwendung fanden. Als Stufe zur Vorhalle ist eine steinerne Vertikal-Sonnenuhr (um 1800) eingebaut. Der aus Kalkstein gefertigte Taufstein mit Köpfen in alle vier Himmelsrichtungen aus der Zeit um 1240 hätte den Namen »Swantewit-Taufstein« durchaus verdient.

→ Bergen, → Putgarten, → Röbel

Ankershagen(Lkr. Müritz)

Kirche

Etwas südlich der Luftlinie Waren – Neubrandenburg liegt fast mittig das Dorf Ankershagen, das der Altertumsforscher Heinrich Schliemann (1822–1890) nahezu weltberühmt gemacht hat. Man erreicht es über die Bundesstraße 192 ab Abzweig Penzlin nach wenigen Kilometern in Richtung Südwesten. Hier verbrachte der im mecklenburgischen Neubukow geborene Pfarrerssohn seit dem zweiten Lebensjahr acht Jahre seiner Jugend. Das Pfarrhaus, in dem er aufwuchs, steht gegenüber der Kirche und ist seit 1980 Heinrich-Schliemann-Museum.

Heinrich Schliemann, Porträt der 1880er Jahre

Schliemanns Sagenwelt: Odysseus, Stich 1868

Als Sechzigjähriger erinnerte sich Schliemann in seiner Autobiographie an das »Geheimnisvolle und Wunderbare« in Ankershagen. Der Archäologe unterstützte seine eigene Legendenbildung und stellte eine Verbindung zwischen den heimischen Sagen um Ankershagen und den griechischen Mythen Homers her. Angeregt durch die mecklenburgischen Sagen soll er hier im Elternhaus als Achtjähriger den Wunsch zur Ausgrabung von Troja geäußert haben.

Tatsächlich ist diese Gegend besonders reich an Sagen und der aufgeweckte Junge mag von den Abenteuern des Raubritters, der goldenen Wiege, dem Schatz in der Kirche, unterirdischen Gängen, dem Teich Silberschälchen und von der Entstehung seines Heimatdorfes zum Forscherdrang angeregt worden sein.

Die Entstehung des Namens von Ankershagen ist ein Gleichnis. Ein Schiffer von einem nahegelegenen See hatte wegen großer Armut seine Seele an den Teufel verkauft, worauf es ihm zunächst besser ging. Um den Vertrag einzulösen, trug der Teufel den Schiffer bei einem Sturm weit ins Land hinein. Der Seemann betete in seiner Angst und warf den Anker aus. Er fand Halt in der Kirche, genauer am Kirchendach. Als Dankeschön für die Rettung wurde das Dorf Ankershagen genannt und das Bild eines Ankers an der Türinnenseite angebracht. Wahrscheinlicher ist aber die Ortsgründung durch einen Mann mit ähnlichem Namen. Das Ensemble des Pfarrhauses mit Garten und der Dorfkirche lässt die Welt des jungen Schliemann besser verstehen. In der frühgotischen Feldsteinkirche finden sich Wandmalereien vom Teufel und dem Drachentöter sowie ein einst geheimer Turmgang. Von diesen Dingen wird der Junge beeindruckt gewesen sein. Auf dem Friedhof steht noch das eiserne Grabkreuz seiner Mutter Luise, die im 38. Lebensjahr starb. Dieses Kreuz hatte Schliemann vom fernen Petersburg aus in Auftrag gegeben.

Schliemann erzählte auch die bekannte Sage vom Ritter Henning Bradenkierl: Henning von Holstein war ein grausamer Raubritter, der in der Burg von Ankershagen seinen Wohnsitz hatte. Als er einen Überfall auf den mecklenburgischen Herzog plante, wurde dieser durch die Warnung eines Kuhhirten vereitelt. Der Ritter nahm grausame Rache an dem Verräter und warf ihn ins Kaminfeuer. Als der Kuhhirte um sein Leben kämpfte und aus den Flammen heraus wollte, stieß ihn der Raubritter mit dem Fuß zurück. Das soll ihm den Namen »Bradenkierl« (Bratenkerl) zugetragen haben. Nicht lange darauf wurde Henning Bradenkierl vom Herzog getötet, aber die Seele des Toten fand keine Ruhe. Immer wieder soll der Fuß des toten Raubritters bis zum Knie aus der Erde herausgewachsen sein, bis man schließlich das abgeschnittene Bein in der Kirche unter dem Altar bestattete.

Silberschälchen

Als Einleitung zu seiner Autobiographie aus dem Jahre 1892 schrieb der Forscher über Ankershagen: »In unserem Gartenhause sollte der Geist von meines Vaters Vorgänger, dem Pastor von Russdorf, ›umgehen‹ und dicht hinter unserm Garten befand sich ein kleiner Teich, das sogenannte ›Silberschälchen‹, dem um Mitternacht eine gespenstische Jungfrau, die eine silberne Schale trug, entsteigen sollte.« Bei Mondschein und nur zu Johannis (24. Juni) auch am Tage sollte die geheimnisvolle Frau erscheinen. Und da der Teich noch zu sehen ist, darf man weiter hoffen. Die Aufzählungen von den geliebten Sagen um Ankershagen bei Heinrich Schliemann haben bis heute für ihren Erhalt und ihre Verbreitung gesorgt.

Anklam(Lkr. Ostvorpommern)

Hoher Stein

Über die südöstliche Ausfahrt der B 109 in Anklam fährt man am Wohngebiet Hohen-Stein vorbei. Etwa 2 km vom Ortsausgang entfernt steht auf der rechten Seite der Hohe Stein. Der massive, runde Turm mit pyramidenförmiger Spitze und Zinnenkranz hat keinen Eingang, keine Fenster und wird deshalb der Hohe Stein genannt. Schon die Feinde Anklams rätselten, wie der Wach- und Wartturm aus dem 15. Jh. zu seiner Besatzung kam. Der »Stein« ist zusammen mit dem flachen Erdwall der letzte Zeuge einer mittelalterlichen Landwehr, die Anklam großräumig bis an die Peene umschloss. Weil von der Südseite meist die Schweriner angriffen, wurde der Turm auch Schwerinsturm genannt.

Das Geheimnis der schnellen Besetzung mit Wachmannschaften lag im unterirdischen Gang, der im dann 1842 abgebrochenen Rathaus endete. Sobald der Wächter auf dem Turm die Feinde sah, zündete er auf der abgestumpften Pyramide ein qualmendes Feuer an und stieß in seine Trompete. Sofort liefen die Verteidiger durch den Gang in den Hohen Turm und verjagten von oben die Angreifer mit Feuerwaffen und Wurfgeschossen.

→ Schwerinsburg

B

Bad Doberan(Lkr. Bad Doberan)

Wappen

Die heutige Kreisstadt liegt an der B 105 zwischen Wismar und Rostock. Das Zisterzienserkloster mit dem Münster und die klassizistischen Gebäude der Stadt sind der größte Anziehungspunkt. Die altslawische Siedlung mit dem 1171 gegründeten Kloster entwickelte sich ab 1218 zum Marktflecken. Noch in der zweiten Hälfte des 18. Jh. lebten hier kaum hundert Leute. Seine Bedeutung erfuhr Doberan seit Ende des 18. Jh. als Moor- und Mineralbad unter der Regierung des Herzogs und späteren Großherzogs Friedrich Franz I. (1756 –1837), der seine Sommerresidenz in Doberan hatte, während er im Winter von dem südlich der Hauptstadt Schwerin gelegenen Ludwigslust aus regierte.

Das erste deutsche Seebad Heiligendamm (Gründung 1793 am »Heiligen Damm bey Dobberan«) und die erste deutsche Pferderennbahn (1823) sowie der Klassizismus der »Weißen Stadt am Meer« sind diesem lebensnahen mecklenburgischen Herrscher zu verdanken. Im Jahre 1879 wurde Doberan Stadt, seit 1929 trägt es die Bezeichnung Bad. 1936 wurde Heiligendamm eingegliedert. Das Stadtwappen Doberans zeigt Hirsch, Bischofsstab (der Doberaner Abt durfte seit 1402 die bischöflichen Insignien tragen) und Schwan.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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