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Fühlen Sie sich zuweilen gestresst und genervt, von der täglichen Hektik ergriffen? Wünschen Sie sich mehr Gelassenheit und innere Ruhe? Für Ihre Beziehung, zu Ihren Kindern, Kunden und Kollegen, in Konfliktsituationen ... Dann bleiben Sie doch cool und agieren Sie souverän. Das ist einfacher zu lernen, als Sie denken. Es kommt auf Ihre Einstellungen und Ihr Verhalten an - die Kraft Ihrer Gedanken. Mit diesen Anregungen werden Sie umdenken und sich verändern ...
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Seitenzahl: 192
Veröffentlichungsjahr: 2019
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Zu meiner Person sei vorab kurz angemerkt, dass ich vor zunehmend vielen Jahren in Nordhessen geboren wurde. Nach meinem Schulbesuch und anschließendem Studium in der südniedersächsischen Universitätsmetropole führte mich mein Referendariat wieder in meine Heimatstadt zurück. Hier lebe und arbeite ich als selbständiger Rechtsanwalt und Mediator, Hobby-Leserbriefschreiber und Autor.
Meine berufliche Tätigkeit, die 2in1-Ausbildung zum zertifizierten Mediator und Verhaltenstrainer sowie die damit einhergehenden Erfahrungen veranlassten mich, zu den Themen Streßbewältigung, Verhaltenstraining, Kommunikation, Konfliktlösung und Mediation unter dem Titel „Glücklich leben ...“ erste Zeilen zu veröffentlichen. Diese habe ich nun mit neuem Titel um einige Ausführungen und neue Erkenntnisse bereichert.
Freilich können meine Ausführungen keine Ausbildung zum Verhaltenstrainer, Konfliktberater und/oder Mediator ersetzen (sondern diese allenfalls ergänzen, als „Kleines Buch zum Seminar“ sozusagen). Denn einerseits gehe ich hier nicht auf alle Ausbildungsinhalte ein. Andererseits ist es aber auch ungleich lehrhafter, die Erkenntnisse während eines Seminares selbst zu erfahren, als sie nur zu erlesen.
Dennoch wird jede Beschäftigung mit den Themen sicherlich auch Sie positiv verändern, Ihre Sichtweise der Dinge, Ihre Einstellungen und Ihr Verhalten … und so auch Ihr Wohlbefinden.
Ereignisse, ihre Wahrnehmung und die Folgen
Wahrnehmungen
Körperliche Veränderungen
Folgehandlungen / Reaktionen
Der kurze Weg zum klaren Denken
Luft holen
„Dampf ablassen“
Abstand nehmen
Auszeit nehmen
Achtsam sein
Positiv denken
Dauerhafte Gelassenheit
Probleme systematisch angehen
„Plan B“ mitplanen
Streß abbauen
Entspannungstechniken nutzen
Zweisamkeit suchen
Gewohnheiten verbessern
Aufregung und Ärger verarbeiten
Abgeben und Verteilen
Einstellungen ändern
Rituale bewahren
Farbenfroh leben
Entrümpeln
Glückstagebuch schreiben
Die „Fünf-Minuten-Regel“
Das Miteinander
Die Signale der Kommunikation
Die Teilnehmer der Kommunikation
Die Antwort
Das „Ja“ hinter einem „Nein“
Das „Dankeschön“
Schaffen Sie sich ein entspanntes Umfeld
Gewaltfrei kommunizieren
Konflikte klären
Fragen kann nicht schaden
Frieden stiften
PS:
PS: Exkurs zur Rechtschreibung
Quellennachweis / Literaturhinweise
Fühlen Sie sich zuweilen gestresst oder genervt? Von der täglichen Hektik ergriffen und mitgenommen? Wünschen Sie sich gelegentlich mehr Gelassenheit und innere Ruhe? Dann
bleiben Sie doch cool
und agieren Sie souverän. Leben Sie zufrieden, ausgeglichen und erfolgreich … gelassen und glücklich.
Es kommt auf Ihre Einstellungen und Ihr eigenes Verhalten an. Gelassenheit ist durchaus lernbar und das ist auch noch einfacher, als Sie jetzt vielleicht gerade spontan vermuten!
Gelassenheit beginnt im Kopf!
Und sie trägt wesentlich zu Ihrem Wohlbefinden und Ihrer Gesundheit bei. Auf den folgenden Seiten werden Sie Anregungen finden, wie Sie Ihre Ansichten, Haltungen und Einstellungen verändern können, um Gelassenheit zu erlangen und zu erhalten. Vorschläge, wie Sie Ihr eigenes Wohlbefinden und zugleich auch das all jener Menschen verbessern können, denen Sie in Ihrem Leben begegnen, mit denen Sie zusammen leben, arbeiten oder mit denen Sie sonst auskommen wollen, sollen oder auch müssen.
Der eine oder andere Gedanke mag Ihnen möglicherweise ein wenig „banal“ vorkommen. Aber haben Sie nicht auch schon die Erfahrung gemacht, daß gerade banale Dinge nicht nur einfach, sondern oft auch noch überraschend wirkungsvoll sind?!
Auch finden Sie sicher nicht nur neue Erkenntnisse. Doch was glauben Sie: halten sich alte Weisheiten vielleicht gerade deshalb so lange, weil sie so treffend sind?!
Jedenfalls sollten Ihnen die Anregungen helfen, Ihre innere Ruhe zu bewahren, damit Sie Ihre Herausforderungen meistern – ganz gleich, ob es sich bei diesen um unangenehme Situationen, aufregende Erlebnisse oder hitzige Diskussionen handelt, und ganz gleich, ob es Ihr Privat- und Familienleben oder Ihre beruflichen Tätigkeiten betrifft, ob Sie direkt betroffen oder nur „unbeteiligter Dritter“ sind.
So wünsche ich uns, daß Sie sich nach der Lektüre meiner Ausführungen wohler, zufriedener wie auch friedvoller – eben glücklicher – fühlen. Denn das ist mein Anliegen. Damit Sie Ihre Tage ausgeglichen und entspannt (v)erleben.
Was bedeuten Glück und Wohlbefinden eigentlich – für Sie persönlich wie auch für Ihre Mitmenschen, für Ihre Angehörigen, Verwandten, Freunde und Bekannten, für Ihre Kollegen, Ihre Vorgesetzten oder Mitarbeiter? Wann fühlen Sie sich wirklich wohl und glücklich, gelassen und ausgeglichen?
Aus Frankreich ist die Ansicht überliefert, daß
Wohlbefinden
oft nur eine Wetterfrage sei. Und die Weltgesundheitsorganisation erkennt „körperliches, geistiges und soziales Wohlbefinden“ als Voraussetzung für Gesundheit.
Theodor Fontane soll zum
Glück
gemeint haben: eine Grießsuppe, eine Schlafstelle und keine körperlichen Schmerzen – das sei schon viel. Nun, das ist natürlich Ansichtssache, trifft Glück jedoch wohl durchaus. Denn ein jeder empfindet Glück anders.
Die österreichische Erzählerin, Novellistin und Aphoristikerin Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach soll
Gelassenheit
als „eine anmutige Form des Selbstbewußtseins“ gesehen haben. Jedenfalls dürfte ein gesundes Selbstbewußtsein sicherlich einiges zur Gelassenheit beitragen (und diese wiederum zum Wohlbefinden).
Glücklich zu sein, sich entspannt, zufrieden und wohl zu fühlen ist durchaus keine Zauberei. Gelassenheit ist erlernbar. Und es hängt auch weder von Ihrem Glück noch vom Zufall allein ab, wie Sie sich fühlen. Entscheidend sind ganz wesentlich Ihr eigenes Verhalten und Ihre eigenen Einstellungen zum Leben im allgemeinen sowie zu Ihrem eigenen Leben im besonderen.
Wer ausgeglichen ist und sich wohl fühlt,
wird nicht nur glücklicher,
sondern auch erfolgreicher sein.
Der Begriff Glück steht gemeinhin für Umstände und Ereignisse, die man positiv empfindet, die einem (kurz oder länger) Freude bereiten, aufgrund derer man sich jedenfalls wohl fühlt oder sogar auch ein tiefes Gefühl der dauerhaften Zufriedenheit erlebt. Das Wort kommt aus dem mittelniederdeutschen „gelucke/lucke“ und dem mittelhochdeutschen „gelücke/lücke“, was soviel bedeutet wie „Art, wie etwas endet/gut ausgeht“.
Glück ereilt uns grundsätzlich zufällig und stellt in der Regel ein einmaliges, kurzzeitiges Ereignis dar. Ein solches Glück hängt daher weder von Ihren Kenntnissen noch von Ihren Fähigkeiten oder Talenten ab.
Ob Sie sich allerdings auch dauerhaft glücklich und zufrieden fühlen, hängt nur zum Teil von äußeren (und/oder zufälligen) Umständen ab, dafür jedoch nicht unwesentlich von Ihrer eigenen inneren Einstellung und Ihren Bemühungen.
Biologisch werden Glücksgefühle durch Endorphine, Oxytocin sowie die Neurotransmitter Dopamin und Serotonin ausgelöst. Diese Botenstoffe setzt unser Gehirn bei ganz unterschiedlichen Aktivitäten frei – um den Körper zu der jeweiligen Aktivität zu motivieren und zu mobilisieren. Das Glücksempfinden verstärkt als inneres Belohnungssystem das Verhalten. Die Botenstoffe beeinflussen unsere Gemütslage und bestimmen so unser Verhalten mit.
Den von der Großhirnrinde erzeugten bewußten Gefühlen gehen aber auch freudige, ängstliche und abwehrende Emotionen des Körpers voraus. Intuitives Handeln beruht daher auf vorbewußter Erfahrung.
Zudem ist unser Gehirn in der Lage, die Botenstoffe bereits allein aufgrund der Phantasie eines Glücksgefühls freizusetzen, also ohne ein tatsächliches Erlebnis. Wir müssen uns also ein Ereignis nur als glücklich vorstellen, um bereits glücklich zu sein. Denn damit haben Sie Ihr Glück ganz allein selbst in der Hand. Träumen Sie also!
Am glücklichsten soll übrigens immer der Dritte (eines Wettkampfes) sein – so jedenfalls nach der Ansicht von Dr. Eckart von Hirschhausen:
Der Erste steht nämlich unter Streß. Er glaubt, seinen Triumph wiederholen und den erlangten Titel verteidigen zu müssen. Daher kann er seinen Sieg kaum richtig genießen.
Der Zweite wird sich ärgern, nicht Erster geworden zu sein. Und dieser Ärger überschattet seine Freude, doch immerhin fast gewonnen zu haben und nicht nur Dritter zu sein.
So kann sich nur der Dritte wirklich freuen. Denn er ist eben nicht bloß Vierter geworden, sondern hat es doch noch „aufs Treppchen“ geschafft.
Unter Wohlbefinden wiederum ist das selbst empfundene Gefühl des (dauerhaften) Glücks und der eigenen Zufriedenheit (mit dem Leben) zu verstehen. Das Wohlbefinden hängt insoweit nicht allein vom (zufälligen) Glück ab, sondern faßt alle Umstände zusammen, die zu einer inneren Ausgeglichenheit führen. Je mehr Ihrer Erwartungen erfüllt werden, umso zufriedener werden Sie sein. Und je weniger Erwartungen Sie haben, umso eher werden diese erfüllt.
So kann Ihr Wohlbefinden von glücklichen Momenten und Erlebnissen geprägt werden, jedoch auch von Ihrem Einkommen, Ihrer Gesundheit, Ihren Beziehungen zu Angehörigen, Freunden, Bekannten und Kollegen. In jedem Fall werden Sie umso zufriedener sein, je mehr Sie Ihre inneren Erfahrungen steuern und je besser Sie Ihre negativen Erlebnisse verarbeiten können.
Ihr Glück und Ihr Wohlbefinden tragen natürlich recht wesentlich zu Ihrer inneren Gelassenheit bei, die in ihrer Wechselwirkung wiederum Ihr Wohlbefinden und Ihre Gesundheit insgesamt beeinflußt. Unter Gelassenheit ist die Fähigkeit zu verstehen, gerade auch in schwierigen, belastenden Situationen die „Fassung“ zu bewahren, eben „cool“ zu bleiben, um überlegt, besonnen und unvoreingenommen (vorurteilsfrei) zu handeln. Und diese „Fähigkeit zur Gelassenheit“ ergibt sich nicht (nur) aus glücklichen Zufällen, sondern ist lernbar und trainierbar. Denn sie hängt recht wesentlich von Ihren (inneren) Einstellungen ab, die Sie selbst beeinflussen können.
Der Begriff Gelassenheit bezieht sich dabei mehr auf die emotionale Seite, die Besonnenheit eher auf die rationale. Jedenfalls aber definiert sich Gelassenheit grundsätzlich als das Gegenteil von Unruhe, Nervosität und Stress – also genau derjenigen Gefühlszustände, deren Vermeidung Gegenstand der Ihnen hier vorliegenden Ausführungen ist.
Gelassenheit bringt Sie weiter … auf Ihrem Weg
durch ein glückliches und erfolgreiches Leben.
Sie möchten sich wohl fühlen. Das ist ein ureigenes Anliegen Ihres Körpers, Ihre genetische Programmierung zum Überleben. Daher tun Sie im Grunde alles, was Sie tun oder unterlassen, in dem Bestreben, sich dadurch besser zu fühlen.
Sich wohl zu fühlen ist natürlich und ebenso ureigen auch das Anliegen Ihrer Mitmenschen (und grundsätzlich wohl aller Lebewesen). Diese tun oder unterlassen daher ebenfalls das aus ihrer jeweiligen Sicht erforderliche, um ihr eigenes Wohlbefinden zu verbessern und sich selbst gut zu fühlen – und nicht, um Sie oder andere zu ärgern oder um Ihnen oder anderen zu schaden (was leider nicht immer offensichtlich ist).
Nun lesen Sie die beiden vorstehenden Absätze zunächst ruhig gleich noch einmal. Denn es ist für die folgenden Überlegungen grundlegend sowie auch für Ihr weiteres Wohlergehen recht entscheidend, die Erkenntnis zu verinnerlichen,
daß jeder Mensch immer das tut, womit er meint, sein Wohlbefinden zu verbessern
(vermutlich selbst dann, wenn dies strafbar ist, was natürlich nicht gebilligt werden kann),
und
daß jeder für sein Verhalten seine aus seiner Sicht guten Gründe hat
(auch wenn dies für andere Menschen nicht immer unmittelbar und offensichtlich erkennbar ist).
Sie werden sich – wie ich selbst übrigens auch – vermutlich erst mit der Zeit der Bedeutung dieser beiden Thesen wirklich bewußt werden. Doch sie wird Ihre Sichtweise, Ihre Einstellungen sowie Ihr Verhalten beeinflussen und damit Ihr (Wohl-) Befinden verbessern.
Die Annahme, jedermann verfolge (nur) sein eigenes Wohlergehen, klingt für Sie vielleicht zunächst egoistisch. Zumal unter Egoismus tatsächlich das Eigeninteresse und die Eigennützigkeit verstanden wird: egoistisch zu sein bedeutet, durch sein Handeln selbstsüchtig uneingeschränkt den eigenen Vorteil zu verfolgen und dabei auf andere Menschen keine oder allenfalls nur wenig Rücksicht zu nehmen. Egoismus geht damit im Grunde auf die Konkurrenz in der Evolution zurück. Er ist uns naturgegeben, angeboren.
Allerdings wollen wir die beiden vorstehenden Thesen hier aufgreifen, um das Handeln der Menschen als gleichberechtigt zu verstehen, es nachzuvollziehen und damit gegenseitiges Verständnis sowie gegenseitige Toleranz zu erreichen, womit Egoismus und Konflikte vermieden werden können. Denn nur, wenn Sie den wahren – und nicht nur den scheinbaren – Grund für das Handeln anderer erkennen, können Sie Verständnis und Toleranz aufbringen sowie Ihr Verhalten so ausrichten, daß der eigene Vorteil nicht zum Nachteil für andere wird.
Dazu müssen Sie allerdings die „Kurzsichtigkeit“ eines Egoisten ablegen und die sich erst längerfristig einstellenden Vorteile anpeilen: es gilt zu erkennen, daß der Vorteil eines anderen zugleich auch zum eigenen Vorteil sein und umgekehrt der eigene Vorteil sich auch für jemand anderen nützlich erweisen kann.
Leben und leben lassen!
Betrachten wir zur ersten Verdeutlichung doch kurz noch das „klassische“ Beispiel aus der Mediation (auf die ich später noch zu schreiben komme):
Zwei Kinder können lange streiten, wer die einzig vorhandene Orange nehmen darf. Diese mittig zu teilen, mag zwar gerecht erscheinen, muß allerdings nicht die beste Lösung sein, um den beiderseitigen Anliegen und Bedürfnissen wirklich gerecht zu werden.
Wenn nämlich beide Kinder erfahren, daß das eine Kind nur den Saft zum Trinken haben möchte und das andere nur die Schale zum Reiben für einen Kuchenteig benötigt, ist ein Streit völlig unnötig.
Dazu dürfen die Kinder allerdings nicht nur ihr Anliegen verfolgen, die Orange zu erlangen. Sie dürfen nicht nur sagen, was sie wollen (die Orange), sondern sie müssen sich auch darüber austauschen, weshalb und wozu sie die Orangen nehmen wollen, aus welchem Grund und mit welchen Motiven. Denn mit der sonst geteilten halben Orange können vermutlich beide dann auch nur „die Hälfte“ anfangen … und werden folglich nicht wirklich glücklich und zufrieden sein.
Nebenbei bemerkt und juristisch betrachtet ist es ohnehin das sogenannte „gute Recht“ eines jeden Menschen, sein Handeln nach seinem Wohlbefinden auszurichten. Genau das haben uns nämlich die Verfasser in den Artikel zwei unseres Grundgesetzes geschrieben:
„Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit“.
Allerdings nur, „soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt“. Alle weiteren Gesetze, oder jedenfalls fast alle, konkretisieren im Grunde dieses Grundrecht in der einen oder anderen Form.
Anders formuliert kann also jeder das tun und lassen, was ihm beliebt, solange er mit seinem Verhalten keine anderen Menschen stört und deren Wohlbefinden beeinträchtigt. Die eigene Freiheit hört eben dort auf, wo die Freiheit anderer beginnt!
Was Du nicht willst, das man Dir tut,
das füg` auch keinem andern zu.
Entscheidend ist, anderen keinen Nachteil zuzufügen. Wobei beachtenswert ist, daß das Grundrecht in Artikel zwei als Menschenrecht formuliert ist, also allen Menschen zugute kommt – im Gegensatz zu anderen Grundrechten, auf die sich nur deutsche Staatsangehörige berufen können.
sind dabei eigentlich für alles entscheidend. Denn alles, was in Ihrem Umfeld durch Ihr Handeln oder das anderer passiert, was Sie erleben und was Ihnen widerfährt, jedes Ereignis löst Gefühle, Emotionen, in Ihnen aus: angenehme oder unangenehme.
Wenn Sie angenehme Gefühle haben, sind Sie gut gelaunt, gelassen, ausgeglichen, ruhig und zufrieden …
glücklich
.
Wenn Sie jedoch unangenehme, belastende Gefühle empfinden, werden Sie nervös, gereizt, unausgeglichen, unruhig und unzufrieden ...
un
glücklich
.
Und Ihr Handeln folgt im Grunde immer Ihren Gefühlen – wenn auch mal mehr und mal nur weniger … Haben Sie zum Beispiel mehr als zehn Euro für Ihre Armbanduhr ausgegeben? Dann war es ein emotionaler Kauf.
Angenehme Gefühle bescheren Ihnen die sprichwörtliche Freude am Leben. Unangenehme Gefühle zeigen Ihnen, daß Ihnen zum Wohlfühlen und glücklich sein etwas fehlt. Und sie weisen Sie auch auf für Sie bestehende Probleme oder Konflikte hin. Damit Sie glücklich(er) leben, müssen Sie folglich dafür sorgen, möglichst nur angenehme Gefühle zu empfinden und unangenehme zu beseitigen.
Was immer Sie also entscheiden zu tun,
vergewissern Sie sich,
daß es Sie glücklich macht.
Wenn Sie nämlich unglücklich sind, unausgeglichen und unzufrieden, gereizt und nervös, können Sie Streß bekommen. Und das ist nicht gut. Denn
macht auf Dauer krank. Dabei ist Streß immer individuell und läßt sich nicht (objektiv) messen. Denn Menschen empfinden Ereignisse unterschiedlich belastend. Jeder Mensch reagiert anders auf für ihn persönlich unangenehme Situationen – je nach eigener Vorgeschichte, den persönlichen Erfahrungen, Fertigkeiten und Einstellungen, seiner Persönlichkeit und persönlichen Belastbarkeit sowie dem Umfang der Möglichkeiten, auf das Ereignis (seinen Eintritt und seinen Verlauf) Einfluß zu nehmen. Streß hängt allerdings regelmäßig auch mit einem Verlust der Kontrolle über das eigene Leben zusammen.
Trotzdem ist Streß in angemessener Dosis und grundsätzlich durchaus nicht einmal schlecht. Denn er kann beflügeln und motivieren. Positiver Streß verschafft uns das Maß Anspannung, das für Höchstleistungen erforderlich ist (z. B. die Konzentration während einer Prüfung), einschließlich der benötigten Extraportion Sauerstoff. Es kommt allerdings darauf an, daß sich Anspannung und Entspannung die Waage halten, daß zwischen beiden Gefühlen ein Gleichgewicht besteht. Denn wenn die Anspannung, der Streß, ein erträgliches Maß an Intensität und/oder Dauer übersteigt, beeinträchtigt er die körperliche und geistige Gesundheit und wirkt sich nachteilig auf die persönliche Handlungskompetenz und Handlungseffektivität aus.
Die Reize (sog. Stressoren), die den Körper treffen, veranlassen ihn, durch vegetative und hormonelle Anpassung die schädlichen Einwirkungen abzufangen und zu überwinden. Der Körper aktiviert alle Kräfte, er fällt in einen Alarmzustand und baut Widerstand auf.
Sind die Anstrengungen allerdings nicht erfolgreich, bricht der Abwehrmechanismus erschöpft und ausgebrannt zusammen. Selbst geringfügige weitere Belastungen können dann im schlimmsten Fall sogar tödlich enden.
Und reagiert der Körper im Widerstand über, können körperliche und/oder geistige Krankheiten ausgelöst werden, sogenannte Anpassungskrankheiten (z. B. Geschwüre, Allergien, erhöhte Anfälligkeit für Infektionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, rheumaähnliche Beschwerden, Ängste, Depressionen und Burnout).
Die Gefahr ist umso größer, je häufiger eine belastend empfundene Situation eintritt, je länger sie anhält oder je mehr derartige Belastungen gleichzeitig auftreten. Die „Wellenbewegung“ von streßbedingter Anspannung und anschließender Entspannung darf insgesamt und auf Dauer nicht ansteigend sein.
Der Streßpegel wird jedoch dauerhaft steigen, wenn die Anspannungen überwiegen und bereits vorhandenen Streß damit noch weiter verstärken. Chronischer Streß wirkt im Körper wie eine andauernde Entzündung. Und wer zu sehr und/oder zu lange für etwas brennt, ist irgendwann ausgebrannt – Burnout!
Es kommt somit grundlegend und wesentlich darauf an, daß Sie Anspannung und Entspannung als gleichwertig erkennen und folglich auf ihr Gleichgewicht achten. Beruflicher Anspannung muß die erforderliche private Entspannung und Freizeit (ohne gefühlten Leistungsdruck) folgen.
Berufliche wie private Termine sollten Sie daher als gleichwertig und gleich wichtig ansehen. Und folglich in Ihrem Terminkalender auch gleichermaßen eintragen und berücksichtigen: „Termin ist Termin“.
Das Gleichgewicht ist im übrigen nicht nur für uns Menschen wichtig, sondern ebenso für alle ökologischen wie auch ökonomischen Systeme, für die Natur wie für die Wirtschaft. Je ausgeglichener (gleiche Chancen für alle) und ungestörter (frei von Eingriffen) diese Systeme sind, um so stabiler bestehen sie. Jeder Eingriff gleich welcher Art kann jedoch schwerwiegende Folgen haben.
Es ist auch eigentlich gar nicht so schwer, sich den Tag ausgeglichen einzuteilen, denn dieser hat ja bekanntlich 24 Stunden:
Von diesen sollten wir uns zunächst mindestens sechs, besser jedoch acht Stunden für einen erholsamen Schlaf reservieren. Denn wenn unser Körper auf Dauer zu wenig Schlaf bekommt und sich nicht ausreichend regenerieren kann, wird er krank.
Folglich verbleiben uns dann jeweils weitere acht Stunden für den Beruf und für das Privatleben … für die Anspannung und für die Entspannung.
Die Natur hat uns diese Aufteilung im übrigen sozusagen vorgegeben. Achten Sie also auf Ihre „innere Uhr“. Wissenschaftler haben mittlerweile die molekularen Mechanismen zur Steuerung unseres Schlaf-Wach-Rhythmus enträtselt. Wir Menschen, die Tiere und auch die Pflanzen sind nämlich mit der Erddrehung synchronisiert, mit dem Wechsel von Tag und Nacht, Wachen und Ruhen. Unser Biorhythmus wird durch Gene und Proteine gesteuert. Diese regulieren insbesondere auch den Hormonspiegel, den Blutdruck sowie die Körpertemperatur passend zur Tageszeit.
Dabei empfinden wir Zeit immer subjektiv: unser Empfinden der Zeit weicht immer wieder von der tatsächlich natürlich immer gleichen Dauer der Minuten, Stunden und Tage ab. Und unser Zeitempfinden verändert sich zudem über die Jahre. So prägen sich Ereignisse, die wir während unserer ersten Lebensjahre oft zum ersten Mal erleben, intensiver in unser Gedächtnis ein und erscheinen uns daher länger. In späteren Jahren – und vielleicht wiederholt – Erlebtes dagegen dauert gefühlt kürzer. Und wenn Sie etwas gern tun, vergeht die Zeit viel schneller als während ungeliebter Tätigkeiten. Die Zeit vergeht eben zuweilen „wie im Flug“:
Gestern noch war heute erst morgen
und schon morgen wird heute gestern sein.
Nun tickt unsere „innere Uhr“ zwar nicht bei allen Menschen gleich, aber dennoch ist es für jeden Menschen gleich wichtig, auf seinen natürlichen Rhythmus zu achten, um nicht Gefahr zu laufen, ernsthaft krank zu werden. Ausreichend Schlaf ist dabei für die Hirnfunktionen und das Immunsystem besonders erforderlich. Länger andauernde Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus können bipolare Störungen, Depressionen, Diabetes, neurologische Erkrankungen und sogar wohl auch Krebs auslösen.
Wie sich schon kleinere Störungen auswirken, können Sie leicht selbst erfahren: wenn Sie eine „Nacht durch feiern“ oder Schichtarbeit leisten, wenn die Uhr von Sommer- auf Winterzeit (oder umgekehrt) gestellt wird oder wenn Sie sich während einer Reise einer anderen Zeitzone anpassen wollen.
Oder was denken Sie, aus welchem Grund Lastwagen relativ oft in den frühen Morgenstunden in Unfälle verwickelt sind? Könnte es daran liegen, daß die Fahrer zu unregelmäßig (und zudem vielleicht auch noch zu wenig) Schlaf bekommen?
Übrigens, das möchte ich in diesem Zusammenhang kurz anmerken, gibt es Firmen, die die langjährigen Forderungen der Gewerkschaften wohl mehr als nur erfüllen: sie reduzieren die Arbeitszeiten ihrer Mitarbeiter nicht nur um einige Minuten, sondern gleich um mehrere Stunden täglich/wöchentlich. Und diese Firmen sollen gute Erfahrungen damit machen, daß die Mitarbeiter nur bis mittags arbeiten oder den Freitag zugunsten eines längeren Wochenendes ganz frei haben! Es habe sich nämlich herausgestellt, daß die Motivation und damit einhergehend die Arbeitsleistung (Effektivität) zunimmt, wenn die Arbeitszeit abnimmt und die Mitarbeiter dafür täglich mehr Zeit für ihr Familienleben und ihre Freizeitgestaltung haben … es würde mich nicht wundern, wenn die Mitarbeiter zudem auch seltener krank sind.
Der römische Epiker Ovid soll schon vor Jahrhunderten erkannt haben:
„Was ohne Ruhepausen geschieht,
ist nicht von Dauer.“
Halten wir uns also ruhig an das altbekannte Sprichwort: „Eile mit Weile“! – Welche Folgen die Hektik unserer Zeit haben kann, ist immer wieder in der Tageszeitung zu lesen: wenn zum Beispiel übermüdete Lastwagenfahrer (meistens in den frühen Morgenstunden) einen Unfall verursachen, wenn Kraftfahrer auf der Standspur am Stau vorbeifahren oder gar wenden und zur letzten Ausfahrt zurück fahren, weil sie meinen, keine Zeit für den Stau zu haben.
Auf Schiffen gilt seit jeher der Grundsatz „Sicherheit geht vor“: eine Hand für das Schiff (zum Arbeiten) und eine für den Mann (zum Festhalten).
Seien Sie sich bewußt, daß nichts, aber wohl auch gar nichts so wichtig sein kann, daß Sie dafür Ihre Gesundheit oder sogar Ihr einziges Leben aufs Spiel setzen. Andernfalls könnten Sie nämlich handlungsunfähig werden … Auch ein Notarzt auf dem Weg zum Unfallopfer kann diesem nur dann helfen, wenn er bei ihm ankommt.
Durch jedes Ereignis, jedes Erlebnis, jeden Reiz oder Stressor, wird zunächst und unwillkürlich Ihr körperliches Wohlbefinden verändert. Das können Sie nicht verhindern, sehr wohl jedoch den Umfang und damit die Auswirkungen der Veränderungen beeinflussen.
Anschließend werden Sie Maßnahmen ergreifen, um Ihr Wohlbefinden wieder herzustellen oder jedenfalls zu verbessern. Und diese können Sie steuern. Wobei Ihre Maßnahmen davon abhängen werden, wie Sie auf das Erlebnis reagieren. Denn je weniger Streß Sie empfinden, um so ruhiger, besonnener und überlegter werden Sie handeln (können).
Um fortan gelassen und glücklich (-er) zu leben, müssen Sie also unangenehm empfundene Situationen und Erlebnisse möglichst ruhig und bedacht bestehen können. Dazu gibt es allgemeine Möglichkeiten, die ein jeder nutzen kann, um seine persönlichen Belastungen (besser) zu bewältigen sowie sein persönliches Gleichgewicht wieder herzustellen und zu erhalten:
Sie können mit
kurzfristigen Maßnahmen
Ihr „Streßlevel“ schnell senken, also Ihre Streßreaktionen kontrollieren, um wieder ruhig und bedacht agieren zu können.
Außerdem können Sie
langfristig und vorbeugend
verhindern, daß (unangenehme) Ereignisse überhaupt eintreten und Sie stressen, und
Sie können Ihre
Einstellungen
ändern, damit Sie Ihren Streß sowie die diesen auslösenden Ereignisse anders bewerten und somit unangenehm empfundene Situationen nicht (mehr) derart unangenehm empfinden.