Geliebtes Griechenland - Kurt Schreiner - E-Book

Geliebtes Griechenland E-Book

Kurt Schreiner

4,8

Beschreibung

Griechenland ist einfach einzigartig: Die unzähligen Inseln, Felsküsten und Sandstrände. Der immer strahlend blaue Himmel. Die Klänge der Bouzouki. Die orthodoxen Kirchweihfeste. Die Schriftzeichen. Das „nä“, wenn der Grieche „ja“ meint. Die Labyrinthe der verschachtelt stehenden, weiß getünchten Kubushäuser. Auf seinen Rucksackreisen hat der passionierte Reisebuchautor Kurt Schreiner das Land und seine Menschen kennen und lieben gelernt. In "Geliebtes Griechenland" lässt er uns an seiner Liebe zu diesem Inselreich teilhaben. Dabei gibt er nicht nur Einblicke in die griechische Geschichte und Mentalität, sondern versucht auch das Verhalten der Griechen angesichts der aktuellen Krise in ihrem Land verständlich zu machen. "Geliebtes Griechenland" ist eine unterhaltsame und informative Einstimmung auf die nächste Griechenlandreise, die in keiner Tasche fehlen darf.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 275

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
4,8 (16 Bewertungen)
13
3
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Kurt Schreiner

GELIEBTES GRIECHENLAND

EINE KRITISCH-HUMORVOLLE

LIEBESERKLÄRUNG

AN DAS LAND DER TRÄUME

Meiner Tochter Katja

Inhalt

Prolog

Kapitel I – Griechenlands Suche nach Auswegen

Athen – eine zweifelhafte Liebe

Dass ich ausgerechnet diesem Griechenland verfiel …

Der lange und schwierige Parcours der Geschichte

Wie war das noch mit der Junta-Diktatur?

Ein Land im Umbruch?

Kapitel II – Inselhüpfen in der Ägäis

Zurück in die 80er Jahre als die Rucksacktouristen kamen

Rooms to let! Privatzimmer, die preiswertere Bleibe

Kreuz und quer – etwas Inselhüpfen-Latein für Anfänger

Ein Schiff wird kommen – oder auch nicht

Die Odyssee des „Inselhüpfers“ G.

Kapitel III – Speis und Trank: Mousaká, Oúzo und Métrio

Kalióréxi! Guten Appetit! Wie es die Griechen lieben zu essen

Ena Métrio, parakaló! Ohne Kafeníon geht (fast) gar nichts

Kapitel IV – Ein Versuch, das „typisch griechisch“ zu verstehen

Filótimo, ein vielsagender Ehrbegriff

Listig wie Odysseus

Ist Griechenland noch zu retten?

Zum Beispiel der Mythos von den „horrend hohen Renten“

Zündeln im Wald auf Kárpathos

Kapitel V– Griechische Veteranen und Anachronismen

Lauter uralte Veteranen: die Olivenbäume (Ölbäume)

Bald schon Vergangenheit: Der Esel – die „Perle vom Lande“

Immer noch die gleiche Frage: Wohin mit dem Müll?

Aufstand der Jungen gegen die Alten

Die griechische Siesta – ein Anachronismus?

Kapitel VI – Oktopus und Méltemi – das griechische Inselmeer

Und ewig lockte das Meer – Meine Lust am Schnorcheln

Von Romantik keine Spur – der Arbeitsalltag des Fischers Geórgios

Tragödie auf Ikaría

Meltémi-Wind, der Kühle aus dem Norden

Kapitel VII – Die Religion orthodox – Feiern wie Aléxis Sórbas

Orthodoxe Kirche und ihre Papás

Eine Welt mit festen Regeln: die Ikonenmalerei

Zum „Lourdes“ der Orthodoxie

Touristen-Klischees: Syrtáki und Bouzoúki

Panigýria: Feste feiern ohne Ende

Beim Panigýri des Heiligen Johannes auf Kárpathos

Auf den Pfaden der Athos-Pilger

Kapitel VIII – Einmal rund um die Peleponnés

Seiten-Einstieg: Mit PKW und Autofähre nach Igoumenítsa

Vorsicht! Kamáki!

Ein Hauch von Klassik

Stopp am südlichsten Punkt des griechischen Festlandes

Zu Besuch bei LEONI in Leonídio

Kapitel IX – Auf Schusters Rappen

Wandern auf dem abseits gelegenen Monopáthi

Ganz in Weiß: Kubus-Häuser und -Kirchen, Windmühlen und Taubenhäuser

Auf den Fußspuren von Heinrich Schliemann

Kapitel X – Versteh mir einer die Griechen!

Griechisch, die etwas andere Sprache

Missverständnisse mit der Körpersprache

Wohin führt dein Weg, Hellas?

Epilog (Oder: Die Bilder im Kopf)

Mykonos Stadt

Prolog

Um einem naheliegenden Missverständnis vorzubeugen, dieses Buch ist kein Reiseführer für Griechenland und die griechische Ägäis, wie es die Abbildungen vorgeben mögen. Nichts gegen einen guten und handlichen Reiseführer, der einem wesentliche, praktische Informationen für die geplante Reise vermittelt. Er wird Ihnen ein unentbehrlicher Begleiter und Ratgeber sein. Das vorliegende Buch vermittelt hingegen keine detaillierten Ortsbeschreibungen. Es betrachtet das Reisen in Griechenland aus meinem subjektiven Blickwinkel. Ich bin ein Tourist, der in der Vergangenheit individuell ausgerichtete Reisen unternahm, ob auf das griechische Festland oder zu den Inseln der Ägäis. Die dabei von mir gemachten Erlebnisse und Erfahrungen sollen Ihnen eine andere Sicht auf die Dinge und Verhaltensweisen geben, um sich in dem Land schneller zurechtzufinden. Es geht vor allem der Frage nach: Wer sind eigentlich diese Griechen?

Wenn ich Ihre Neugierde wecken könnte, mehr über das Wesen und das Leben der Menschen zu erfahren, käme es den Absichten dieses Buches sehr entgegen. Was ist los mit dem Land, dass selbst die amtierende Bundeskanzlerin davon spricht, dass in ihrer langen Regierungszeit kein Thema sie so lange und so drängend beschäftigt hat wie Griechenland. Das was heute auf der großen politischen Bühne geschieht, das alles werden Sie auch im Kleinen im Alltag der Griechen erleben: auf der Straße, in der Taverne, im „Tante-Eléni-Laden“, bei dem dörflich-kirchlichen Panigýri (Fest), wo auch immer Sie gerade sein mögen. Als Griechenland-Neuling werden Sie Dinge erleben, die Sie vielleicht anfangs irritieren, die Ihnen unverständlich und fremd erscheinen, weil sie Ihren von zu Hause gewohnten Vorstellungen widersprechen. Keine Sorge, auch mir erging es häufig so, als ich die ersten Male Griechenland bereiste und meine Nase auch in die Ägäis steckte.

Und was die gegenwärtige Krisensituation betrifft, es gibt derzeit keine Anzeichen dafür, dass der Griechenland-Gast eine irgendwie geartete Beeinträchtigung erfährt. Viele Touristen, die in der jüngsten Vergangenheit ihre Ferien in Griechenland verbrachten, erlebten die Gastgeber am Urlaubsort nach wie vor als unvoreingenommen und freundlich. Die Griechen denken in dieser Hinsicht pragmatisch und vernünftig: Die Deutschen kommen nicht als Vertreter ihrer Regierung.

Die hier versammelten Berichte, Erzählungen, Anekdoten und Tagebuch-Eintragungen spiegeln meine Reise-Erfahrungen mit dem Land wider. Lassen Sie sich von mir auf dieses außergewöhnliche und in vielerlei Hinsicht ungewöhnliche Land im Süden von Europa einstimmen!

Nach den Wahlen zu Beginn des Jahres 2015 waren zwei nationale Helden in aller Munde: der neue Ministerpräsident Aléxis Tsípras und sein Finanzminister der Regierung, Yánis Varoufákis. Mit der Syríza-Partei kam eine links gerichtete Partei ans Ruder und die Wahl lief nach bewährtem Muster ab: Die in der jüngsten Vergangenheit wirtschaftlich und sozial arg gebeutelte griechische Bevölkerung wählte die neue Regierung wegen ihrer Wahlversprechen. Man jubelte den beiden nach dem Sieg euphorisch zu. Die nach der Macht drängenden Politiker hatten vor der Wahl ihren Wählern vollmundig alles versprochen, was die griechische Volksseele heiß ersehnte: Rentenerhöhungen, Vollbeschäftigung, Wiedereinstellungen in den Staatsdienst und dergleichen mehr.

Für die Finanzverhandlungen mit der EU versprach Aléxis Tsípras dem griechischen Volk, den aufgezwungenen bisherigen Sparkurs zu beenden, die von der vorangegangenen Regierung aufgenommenen Reformen wieder zurückzudrehen und entgegen dem Willen der europäischen Geldgeber vieles beim Alten zu belassen. Die Wähler wollten das alles nur zu gern glauben, obgleich vorauszusehen war, dass auch diese Regierung bald gezwungen sein würde zur Tagesrealität zurückzukehren.

Es war seit längerem offenkundig, dass sich die Bevölkerung Griechenlands durch die Sparmaßnahmen der „Troika“, einer Kooperation von Europäischer Zentralbank (EZB), Internationalem Währungsfond (IWF) und EU-Kommission, gedemütigt und bevormundet fühlte.

Die Wahlsieger hatten vor der Wahl vehement angekündigt, die Zusammenarbeit mit der verhassten Troika aufzukündigen, mussten sich aber der Realität beugen und verhandelten nun mit den sogenannten „Institutionen“, womit allerdings das gleiche gemeint war. Und: Reformen ja, aber bitte nur solche, die von unserer Seite kommen, hieß ihr Bekenntnis. Das griechische Volk klatschte ihnen Beifall. Es mag dem einen oder anderen EU-Politiker gedämmert haben, dass da schlummernde griechische Empfindlichkeiten sichtbar wurden.

Diplomatisches Geschick und Sensibilität von Seiten der EU-Partner wären erforderlich gewesen, um die angestrebten Übereinkünfte zustande zu bringen und das kränkelnde Sorgenkind Griechenland wieder „auf den rechten Weg“ zu leiten. Sucht man nach Ursachen für den Bankrott des griechischen Staates und das aus unserer Sicht manchmal irrationale Verhalten der Griechen, muss man sie auch in der länger zurückliegenden Vergangenheit suchen. Dabei kann das Buch vielleicht eine Hilfestellung sein. Auf meinen Reisen in den 80er Jahren in die griechische Ägäis und auf das griechische Festland, als Rucksacktourist und später auch mit dem PKW, immer ohne feste Vorausbuchungen, was mit vielen persönlichen zwischenmenschlichen Kontakten einherging, machte ich mit den Lebens- und Verhaltensweisen der Griechen meine eigenen Erfahrungen. Einiges davon deckt sich mit dem, was heute auf der politischen Bühne geschieht. Im Grunde hat sich seit damals in Griechenland nichts wesentlich verändert.

Trotz oder gerade wegen des vordergründig irrationalen Verhaltens mancher ins Rampenlicht der Medien gerückter griechischer Politiker möchte ich beim Leser um Verständnis für das Wesen der Griechen werben und als nostalgisch gestimmter Griechenland-Freund die Schieflage unseres von den Medien stark geprägten Griechenland-Bildes wieder etwas aufrichten.

Die Griechen zu verstehen, bedeutet ja noch längst nicht, alle ihre Verhaltensweisen zu billigen.

Die ehemalige Auslandskorrespondentin des WDR, Gabriele Krone-Schmalz, formuliert in Hinblick auf das andere aktuelle Krisengebiet Ukraine/Russland in ihrem 2015 erschienenen Buch Russland verstehen: „Verstehen heißt doch nicht automatisch für gut befinden. Wer etwas versteht, begreift Zusammenhänge, kennt Hintergründe und hat auf dieser Basis die Chance zu erklären was vorgeht.“ In diesem gleichen Sinne möchte das vorliegende Buch ein wenig zum Verstehen unseres südlichen EU-Partners Griechenland beitragen.

Santorini, Thira

Kapitel I Griechenlands Suche nach Auswegen

Athen – eine zweifelhafte Liebe

Athen, 20. Juli. Beim Landeanflug versuchte ich einen Blick auf die Stadt zu erhaschen. Hohe Bergketten umschlossen ein dichtes Häusergewirr wie ein antikes Amphitheater. Dazu die weite Bucht des Saronischen Golfes mit zahllosen Schiffen, großen wie kleinen. Ich hatte Glück, ich bekam auch noch den Tempelberg der Akrópolis ins Visier der Fensterluke.

Später dann die Fahrt mit dem Express-Bus vom Flughafen in die Athener City zum Syntágma-Platz. Das sich anschließende Stück Wegs von hier bis zum Omónia bewältigte ich selbst mit Rucksack locker zu Fuß. Wie schon bei früheren Athen-Aufenthalten beabsichtigte ich, mich in meinem Stammquartier, einem kleinen Hotel in einer ruhigen Seitenstraße hinter dem Omónia-Platz einzuquartieren, wo der nie endende Verkehrslärm des Nachts wie ein fernes Meeresrauschen zu vernehmen ist.

Eine Stunde später saß ich bereits in meiner Taverne gegenüber dem Hotel, die Tische und Stühle bis auf den Bürgersteig gestellt. Erst als ich an einem der frisch mit Papier eingedeckten Tische saß, vor mir eine Flasche gekühlten Retsína, fühlte ich: Ich war in Athen angekommen. In dieser Taverne hatte ich vor einigen Jahren E. kennengelernt. Die junge Frau hatte mutterseelenallein an einem Nachbartisch gesessen. Nanu, dachte ich, eine Frau so ganz alleine in einem Restaurant! Das kann doch unmöglich eine Griechin sein. Eher eine Deutsche auf Ego-Trip. Sie entpuppte sich tatsächlich als eine allein reisende Deutsche, sie kam aus dem Frankenland, und ihr Freund hatte sie erst vor kurzem verlassen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!