Genuss und Genießen im Alltag fördern - Hilde Schädle-Deininger - E-Book

Genuss und Genießen im Alltag fördern E-Book

Hilde Schädle-Deininger

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Beschreibung

Pflgerisch-psychiatrisches Handeln orientiert sich an Bedürfnissen und Bedarfen psychisch erkrankter Menschen und ihrem sozialen Umfeld. Genuss spielt im alltäglichen Miteinander in der psychiatrisch/psychosozialen Begleitung und Betreuung in der Regel eine untergeordnete Rolle, ist jedoch elementare Grundlage für individuelles Wohlbefinden.

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Inhalt

Vorwort

Danksagung

Geleitwort

Hermann Stemmler

Einführung

Grundlegende Aspekte und Ansätze Genuss – eine Hin- und Verführung

1. Bedeutende Ausgangspunkte

1.1 Genießen und Genussfähigkeit

1.2 Gesundheit und Salutogenese

1.3 Gesundheitsförderung

1.4 Wohlbefinden

2. Welche Rolle spielt Genuss in einem guten Leben?

Elias Nolde

Grundlagen und Begriffe

1. Selbstwirksamkeit

2. Empowerment

3. Recovery

4. Resilienz

5 Entscheidungsfähigkeit

6. Netzwerke und Partizipation

7. Beziehung und Beziehungsfähigkeit

7.1 Umgang mit Nähe und Distanz

8. Selbstvertrauen, Selbstachtung und Selbstwertgefühl

8.1 Körperbild

9. Wünsche, Utopie, Visionen

10. Umwelt und Umgebung

Menschliche Sinne und sensorische Aspekte

1. Die fünf Sinne

2. Die zwölf Sinne

3. Lebensgefühl

4. Sensorische Konzepte

4.1 Heilsame Psychiatrie

4.2 Entzauberung des Gesundheitswesens

4.3 Patientenwohl als Qualitätskriterium

4.4 Behandlungsvereinbarung zu Unterstützung des Patientenwohls

Bezugsrahmen und Ansätze

1. Ausgewählte Rahmenmodelle

1.1 Modell einer positiven Fähigkeiten-orientierten Pflege

1.2 Ressourcenorientierter Ansatz

1.3 Lebensweltorientierte Pflege

1.4 Bezug zur Biographie

1.5 Beeinträchtigung täglicher Aktivitäten

2. Hilfsmittel und Ansätze zur Umsetzung

2.1 Pflegediagnosen

2.2 Pflegephänomene und Genussfähigkeit

3. Weitere Konzepte

3.1 Genussfähigkeit – Achtsamkeit – Stress – Wohlbefinden

3.2 Stress, Achtsamkeit und alltägliche Bewältigung

Jonathan Gutmann

3.3 Entspannung und Genussförderung

3.4 Bewegung bewegt

Christel Bienstein

Genussfördernde Einzel- und Gruppenarbeit

1. Recovery-orientierte Förderung von Gesundheitskompetenz –Wegbereiter zu einem genussvolleren Leben!

Gerhard und Sandra Huck

1.1 Das Konzept Gesundheitskompetenz

1.2 Gesundheitskompetenz fördern – durch Psychoedukation

1.3 Die Gesundheitskompetenzgruppe in der Praxis

1.4 Das Hier und Heute – die Recovery-Gruppe „Lichtblick“

1.5 Setting und Methodik

1.6 Inhalte

1.7 Wirkung und Gruppendynamik

2. Humorvolle Wege Förderung der zur Genussfähigkeit

Jonathan Gutmann

2.1 Was ist eigentlich Humor?

2.2 Auf andere Gedanken kommen – ein Wechsel der Perspektive

2.3 Auswirkungen von Lachen und Humor

2.4 Hinweise zur Anwendung

2.5 Übungen

2.6 Abschließende Bemerkungen

3. Genussfähigkeit und Bewegung – Ein Erfahrungsbericht

Doris John-Ohmer

3.1 MH

®

Kinaesthetics

3.2 Konzept Interaktion

3.3 Beispiele

3.4 Anregungen zur Förderung von Bewegung und Genussfähigkeit in Gruppen

3.5 Fazit

4 Genussarbeit aus der Praxis für die Praxis

Joergen Mattenklotz

5 Weitere Anregungen genussfördernder Gruppen

5.1 Praktische Umsetzung

6 Komplementäre Pflegemethoden zur Förderung von Genussfähigkeit

6.1 Bei Schlafstörungen

6.2 Bei Angst/Angstsymptomen

6.3 Bei Stress und Nervosität

6.4 Atemstimulierende Einreibung (ASE) bei Unruhe, Einschlafstörungen, depressiven Zuständen, Atemproblemen

Genießen will gelernt sein

1 Angehörigensicht auf Genuss-fördernde Unterstützung

Irmela Boden

2. „Als die Bäume wieder grüne Blätter hatten“ – Genuss-Erlebnis einer Psychiatrie-Erfahrenen

Annette Kleeberg

2.1 Entdeckung von Genuss

2.2 Genussfähigkeit erarbeiten

2.3 Bäume mit grünen Blättern

Literaturverzeichnis

Autoren und Autorinnen

Abbildungen und Tabellen

Abbildungen

Abb. 1 Wohlbefinden unterstützende und fördernde Merkmale und Wirkfaktoren

Abb. 2 Sieben Phasen der Verhaltensänderung nach Kanfer et al. 2006

Abb. 3 Prämissen der Comfort-Theorie

Abb. 4 Qualitative Beziehungskomplexität

Abb. 5 Komplexität des Fähigkeit-Ansatzes: Aspekte eines gelingende Lebens in Wurde

Abb. 6 Kompetenzorientierte Pflege

Abb. 7 Lebensweltorientierte Pflege

Abb. 8 Bedeutung der eigenen Lebensgeschichte

Abb. 9 Alltagsstabilisatoren für Leib und Seele

Abb. 10 Cartoon Problemverdeutlichung

        Tabellen

Tab. 1 Quellen der Selbstwirksamkeit

Tab. 2 Aspekte die Widerstandskräfte fördern

Tab. 3 Beeinträchtigung der Sinne

Tab. 4 Rudolf Steiners zwölf Sinne

Tab. 5 Inhalte der zwölf Sinne nach Steiner

Tab. 6 Beeinträchtigung von Aktivitäten des täglichen Lebens

Tab. 7 Psychische und körperliche Angstreaktion und Möglichkeiten zum besseren Wohlbefinden

Tab. 8 Auswirkungen von Stress

Tab. 9 Stressoren

Tab. 10 Achtsamkeitsübungen für den Alltag

Tab. 11 Ausgewählte Methoden der Entspannung

Tab. 12 Praktische Übungen zur humorvollen Genussförderung

Tab. 13 Anregung zur Aktivierung unterschiedlicher Sinne

Tab. 14 Mögliche Gruppenangebote

Tab. 15 Anwendung bei Schlafstörungen

Tab. 16 Angst reduzierende Anwendungen

Tab. 17 Anwendung zur Reduktion von Stress und Nervosität

Tab. 18 Atemstimulierende Einreibung

Vorwort

„Wer nicht genießt, wird ungenießbar.“

(Friedrich Schiller 1759–1805)

Genuss als positive Sinnesempfindung verhilft und schafft Wohlbehagen sowohl körperlich als auch psychisch. Von daher gilt es Genuss und Genießen im mitmenschlichen Miteinander anzuregen und zu pflegen.

Sie sind die Grundlage für Lebensfreude, Wohlbefinden und eine Basis fürs Gesund-bleiben sowie für Stabilität und Widerstandskräfte im Alltag eines jeden Menschen.

Genussfähigkeit ist verbunden mit Freude und Lust. Aus Lust kann durch entsprechende Bedingungen Genuss und Wohlbehagen werden. Innere Energiequellen werden durch Genussfähigkeit mobilisiert.

Es ist wichtig festzuhalten, dass das, was als Genuss empfunden wird, individuell sehr unterschiedlich und daher subjektiv ist, jedoch auch im kulturellen und sozialen Zusammenhang Unterschiede zu verzeichnen sind und somit Genuss vielseitige Facetten hat.

Im Buch werden Grundlagen und Begriffe beleuchtet sowie die Rolle und Bedeutung unserer Sinne hervorgehoben. Außerdem wird deutlich, dass Genuss erlernt oder wiedererlernt werden kann und ausbaufähig ist.

Damit dieses Buch über Genuss und Genussförderung entstehen konnte, bedurfte es vieler Anregungen, Begegnungen und Austauschmöglichkeiten sowie Diskussionen mit verschiedenen Personen in sehr unterschiedlichen Kontexten. Es waren Personen mit Psychiatrie- und Krisenerfahrung, Angehörige, Teilnehmer*innen in Fort- und Weiterbildungen oder im Studium sowie Kolleg*innen aus dem Berufsfeld Pflege und andere Berufsgruppen im Gesundheitswesen beteiligt.

Ein besonderer Blick wird in den Texten auf Menschen mit psychischen und chronischen Erkrankungen gerichtet. Es ist zu hoffen, dass Genuss und Genießen im Alltag psychosozialer Arbeit und in die Pflege mehr Eingang finden. Dieses Praxis-Buch richtet sich an alle, die Gesundung und Wohlbefinden fördern und Betroffene aktivieren, ihren eigenen Weg der Genesung zu gehen und Widerstandskräfte zu entfalten.

Danksagung

Danke an die Mitautor*innen, dadurch ist es gelungen, die Vielfalt des Themas Genuss und Genießen zum Klingen zu bringen. Gleichzeitig tragen sie mit dazu bei, dass unterschiedliche Sicht- und Betrachtungsweisen von Genuss und Genießen sowie Möglichkeiten der Förderung zum Tragen kommen.

Danke meinen Kindern Florian und Johanna für ihr Interesse an und die Unterstützung meiner Arbeiten.

Hilde Schädle-Deininger

Geleitwort

„Wenn wir unser Leben mit Leidenschaft leben, kämpfen wir mit unserem Herzen: Wir wagen zu hoffen und zu träumen ohne ein Scheitern zu befürchten. Ein hohes Ziel beflügelt uns, um eine Welt grenzenloser Möglichkeiten zu umarmen. Versteckte Talente und Fähigkeiten erwachen im Angesicht der Herausforderung und Begeisterung. Und wir erkennen uns selbst als Menschen größer und stärker als wir uns jemals erträumt hätten zu sein.“(Patanjali, indischer Gelehrter und Verfasser des Yogasutra, 5. Jahrhundert v. Chr. bis 4. Jahrhundert v. Chr.)

Das vorliegende Buch inspiriert mit jedem Kapitel dazu, Psychiatrie neu, anders und umfassender zu denken. Der Mensch und seine seelische Gesundheit werden nicht mehr nur durch die erklärende Brille der Medizin, Psychologie, Therapie und Pflege betrachtet, sondern auf ein völlig anderes Level gehoben.

Urmenschliche Empfindungen wie Genuss, Lust, Liebe und Leidenschaft werden auf einmal zur hilfreichen Methode und Unterstützung für einen neuen Umgang mit betroffenen Menschen. Und nicht nur das – diese motivierenden Kräfte geben durch ihre entfachende Inspiration so viel Energie, das daraus eine völlig neue, präventive Grundlage im Rahmen der Empowerment- und Recovery-Entwicklung werden kann.

Es ist so wichtig für alle Menschen, die Erlaubnis für den Genuss, die Leidenschaft, die Hingabe zu haben und lustvoll genießen zu dürfen, was in uns positive Gefühle und angenehme Empfindungen auslöst. Sie reißen die grauen Nebel der psychischen Erkrankung auf, und die dadurch entstehenden Lichtblicke ermutigen zu Hoffnung auf Genesung.

Immer nur Leid, Elend, Unglück und schwierige Gedanken die Themen überlagern unterdrücken die Freude am genussvollen (Er-) Leben.

Auch ich hatte viele Jahre der Unterdrückung positiver Lebenseinflüsse hinter mir, bevor die bereits lange vertrauten Gefühle der Trauer, Ängste und Einsamkeit sich in den Symptomen einer schweren seelischen Erkrankung äußerten.

Mühsam musste ich lernen, wieder alle Gefühle zuzulassen und die Freude am Leben wieder zu gewinnen. Mein wiedererlangtes Bewusstsein und das Gefühl der selbstbestimmten Freiheit, auch genussvolle Momente meines Daseins herbeizuführen und auskosten können zu dürfen, helfen mir heute dabei, die Balance im Alltag zu finden und auch negative Phasen, Erlebnisse und Ereignisse auszuhalten, ohne das seelische Gleichgewicht zu verlieren.

Diesem großartigen Buch wünsche ich kreative, inspirierte Leser*innen und menschenfreundliche Fachleute, die es zum Anlass nehmen, um ihr System zu überdenken und ihm wichtige Bausteine hinzuzufügen.

Hermann StemmlerMitglied Bundesnetzwerk Selbsthilfe seelische Gesundheit (NetzG e.V.) Vorstandsmitglied Aktion Psychisch Kranke (APK e.V.)

Einführung

Die Angebote in der psychiatrisch-psychosozialen Versorgung finden in ganz unterschiedlichen Strukturen, Settings und unter sehr verschiedenen Rahmenbedingungen statt. Betreuungs- und Begleitungsangebote sind einem ständigen Wandel unterworfen und müssen regelmäßig überprüft und weiterentwickelt werden. Dabei spielen sowohl die jeweiligen Voraussetzungen als auch die Beweggründe eine entscheidende Rolle. Geschichtliche Hintergründe und die derzeitigen Möglichkeiten in den verschiedenen Einrichtungen sowie die personellen Gegebenheiten müssen mit bedacht werden, wenn eine Aktivität neu eingeführt und angeboten werden soll.

Genuss und Genussförderung als grundlegendes Element für Wohlbefinden kann auf sehr unterschiedliche Weise zum Tragen kommen, sei es beispielsweise im Alltag darauf aufmerksam machen oder in Einzel- oder Gruppenaktivitäten. Deshalb kann dieser Aspekt auch nur im trialogischen Miteinander gelingen, mit der Möglichkeit, die unterschiedlichen Zugangswege der einzelnen Akteure zu nutzen, um verschiedene Ebenen anzuregen und die Bandbreite von genießen individuell zu unterstützen. Dabei können dann alltägliche ebenso zum Tragen kommen wie auch therapeutische und übende Ansätze.

Vor diesem Hintergrund breitet sich ein Fächer aus, der den Bedürfnissen und dem Bedarf des Einzelnen entgegenkommt. In diesem Gesamt-Kontext wird dann Genuss alltäglich und selbstverständlich, was einem gut tut wird mehr wahrgenommen und kleine Freuden rücken mehr in den Mittelpunkt.

Inwieweit es gelingen kann Einzelne dazu anzuregen sich mit Genuss als „Grundbedürfnis“ und mit der Fähigkeit zu genießen auseinanderzusetzen, hängt in erster Linie davon ab, ob sehr vielseitige und am einzelnen Menschen orientierte Möglichkeiten gemeinsam gesucht und in der Umsetzung begleitet werden. Die positiven Gefühle und Emotionen, die durch das Befassen mit Genuss ausgelöst werden, stärken die Selbstwirksamkeit und Widerstandskraft.

In der psychosozialen Praxis werden immer mehr die festgelegten Strukturen angesprochen, die es Mitarbeitenden schwer machen, Aktivitäten, die Zeit, Flexibilität und Kreativität grundlegend benötigen, regelmäßig durchzuführen.

Dieses Buch soll dazu dienen, Genuss und Genießen mehr in das alltägliche Miteinander zu bringen, denn im Alltag in der psychiatrisch/psychosozialen Begleitung, Versorgung und Betreuung spielt dieser Aspekt häufig eine eher untergeordnete Rolle.

Wenn wir davon ausgehen, dass eine gute Versorgung nur trialogisch gelingen kann, ist es umso wichtiger, dass Psychiatrie-Erfahrene, An- oder Zugehörige und professionelle Helfer mit ihrem jeweiligen spezifischen Blick und Wissen zu mehr Wohlbefinden beitragen und sich in den Angeboten, auch was Genuss und Genießen ausmacht, ergänzen und so voneinander lernen. Denn wenn Erfahrungswissen und fachliches Wissen zusammengefügt wird, kann die eigene Wahrnehmung und die des anderen vervollständigt und die jeweiligen Ressourcen wahrgenommen werden.

Genießen und Genuss kann auf allen Ebenen des täglichen Lebens, im Kontakt und im gemeinsamen Erleben bzw. Wahrnehmen aufgegriffen und ins Gedächtnis gerufen werden. Dabei können ganz unterschiedliche Absichten und Ziele, in vielen kleinen Gesten, Anregungen, im Aufmerksam-machen auf Sinneswahrnehmungen oder auch im gemeinsamen stillen Genießen, z. B. etwas zu essen, zum Tragen kommen. Es können Erinnerungen wachgerufen und vorhandene Ressourcen verstärkt werden.

Wichtig erscheint festzuhalten, dass Genuss und Genießen ganz alltäglich sind sowie auch sein sollen, an individuellen Bedürfnissen anknüpfen und gleichzeitig im Bewältigen von Krisen und psychischen Problemen auf unterschiedliche Weise in unterstützende Hilfen integriert werden können, z. B. durch Ablenkung, durch positive Verstärkung oder auch durch das Wahrnehmen von Selbstwirksamkeit. Wesentlich ist, dass alle Beteiligten das einbringen und Genuss-bringend einbeziehen, was von ihrem Wissen und der jeweiligen Situation sich anbietet. Dabei können die verschiedenen „Qualifikationen“ und damit verbundenen Angebote hilfreich für ein gemeinsames Ganzes sein, um Genuss und Genießen mehr in den Fokus zu rücken, wie zum Beispiel:

Service- und Betreuungskräfte für unterschiedliche Bedürfnisbereiche bei der Ausgabe von Mahlzeiten, der Begleitung beim Spaziergang oder beim Einkauf (Alltagsunterstützung),

Assistenz und Alltagsbegleitung, Peers, Angehörige, Bürgerhelfer und weitere Begleiter*innen, die ihre eigene (Krisen-)Erfahrung einbringen, „Normalität“ vermitteln und mitmenschlich begleiten,

Professionelle Helfer mit unterschiedlichem beruflichem Hintergrund und fachlichen Qualifikationen, die gezielt ihr Wissen einbringen und auch die zuvor genannten Beteiligten unterstützen, beraten und informieren.

In den folgenden Ausführungen wird sowohl durch meine Mitautorinnen und -autoren als auch von der inhaltlichen Gestaltung ein breites Spektrum aufgezeigt und abgedeckt, sodass unterschiedliche Bedarfe und Bedürfnislagen zum Tragen kommen und sich Lesende jeweils gezielt Anregungen herausziehen können.

Das Buch gliedert sich in sechs Kapitel. Im ersten wird der Blick auf einige grundlegende Aspekte des Genießens im psychosozialen Kontext gelenkt und die Bedeutung von Genuss in Begleitung, Betreuung und Behandlung ins Zentrum gerückt. Es befasst sich mit den Voraussetzungen zum Wohlbefinden als Basis, um genießen zu können. Im zweiten Kapitel werden Grundlagen und Begriffe näher betrachtet und ihre Bedeutung zum Thema Genuss festgehalten. Das dritte Kapitel befasst sich mit den menschlichen Sinnen und sensorischen Aspekten, die zentral zum Genießen beitragen und Sinnesempfindungen sichtbar machen. Im vierten Kapitel werden Rahmenmodelle, Konzepte und Hilfsmittel beschrieben, an denen konkretes Handeln ausgerichtet werden kann. In Kapitel fünf folgt „Genussfördernde Einzel- und Gruppenarbeit“ als gesundheitsförderndes Element. Die praktischen Beispiele und Ausführungen sollen zu individuellen Durchführungsmöglichkeiten und zu weiteren Varianten anregen.

Im letzten Kapitel kommt Erfahrungswissen und persönlich Erlebtes von Expertinnen aus Erfahrung und Miterleben zur Sprache. Am Ende des Buches befinden sich das Literatur- und das Autorenverzeichnis.

Hilde Schädle-Deininger