Gerontologie 2 - Das Altern verstehen - Bettina M. Jasper Denk-Werkstatt - E-Book

Gerontologie 2 - Das Altern verstehen E-Book

Bettina M. Jasper Denk-Werkstatt

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Beschreibung

Altern als Prozess ist Gegenstand gerontologischer Forschungen. So anschaulich wie spannend vermittelt Bettina M. Japser ein Bild dieser Wissenschaft. Sie zeigt, welche Erkenntnisse in der praktischen Pflege, für Therapie, Aktivierung und Rehabilitation wichtig sind. Die Reihe Gerontologie ist ideal für Sie als Auszubildende, Pflege- und Betreuungskraft oder Alltagsbegleiter: Die Bände fassen kompakt das Hintergrundwissen zusammen, ohne dass die professionelle Pflege heute nicht mehr auskommt. Mit Lernzielen und ausführlichem Stichwortverzeichnis zum schnellen Nachschlagen. So erfahren Sie mehr über den Prozess des Alterns. Verstehen und begleiten Sie alte Menschen noch besser und einfühlsamer. Band 2: Biografie; Partnerschaft & Sexualität; Wohnen; Bildung und Arbeit

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Seitenzahl: 107

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Bettina M. Jasper

Gerontologie –das Altern verstehen

Erfahrungen, die prägen

VINCENTZ NETWORK

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Sämtliche Angaben und Darstellungen in diesem Buch entsprechen dem aktuellen Stand des Wissens und sind bestmöglich aufbereitet.

Der Verlag und die Autorin können jedoch trotzdem keine Haftung für Schäden übernehmen, die im Zusammenhang mit Inhalten dieses Buches entstehen.

© VINCENTZ NETWORK, Hannover 2019

Besuchen Sie uns im Internet: www.altenpflege-online.net

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar.

Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Warenbezeichnungen und Handelsnamen in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Namen ohne Weiteres von jedermann benutzt werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um geschützte, eingetragene Warenzeichen.

Foto Titelseite: Titelbild: AdobeStock_Andrey Popov, _contrastwerkstatt, _Daniel Ernst, _rogerphoto Composing

Illustrationen: AdobeStock_DavidArts

Satz: Heidrun Herschel, Wunstorf

E-Book-Herstellung und Auslieferung: readbox publishing, Dortmund, www.readbox.net

E-Book ISBN 978-3-86630-797-1

Bettina M. Jasper

Gerontologie –das Altern verstehen

Erfahrungen, die prägen

Inhalt

VORWORT

BIOGRAFIE

Lernziele

Themenübersicht

Definition

Bedeutung

Inhalte

Zeitgeschichte

Langzeitgedächtnis

Informationssammlung

PARTNERSCHAFT & SEXUALITÄT

Lernziele

Themenübersicht

Bedeutung & Funktion

Sexualität & Gesellschaft

Veränderungen im Alter

Sexualität leben im Pflegeheim

Pflege & Sexualität

WOHNEN

Lernziele

Themenübersicht

Funktionen von Wohnraum

Wohnbiografie

Lebensbegleitend Wohnen

Wohnformen

Stationäre Pflege

Wohnungspolitik

BILDUNG & ARBEIT

Lernziele

Themenübersicht

Schule & Ausbildung

Arbeit & Freizeit

Lernen

Verhaltenslernen

Kognitives Lernen

Möglichkeiten & Angebote

Anhang

Stichwortverzeichnis

Zum Weiterlesen

Dank

Autorin

VORWORT

Es ist geschafft – der zweite von vier Bänden liegt nun vor! Mein im Jahr 2002 erschienener Titel „Gerontologie“ aus der Reihe „Lehrbuch Altenpflege“ ist inhaltlich und gestalterisch aufgefrischt. Die neue Buchreihe hat nunmehr eine völlig veränderte und ungewöhnliche Gestaltung, deren Grundstruktur sich während meiner langjährigen Unterrichtspraxis an der Altenpflegeschule „Sancta Maria“ in Bühl entwickelte. Die Publikation richtet sich an Auszubildende und Pflegefachkräfte sowie an Betreuungskräfte und Alltagsbegleiter, die darin viel Hintergrundinformation für ihre Arbeit finden.

Gerontologische Inhalte sind aufgeteilt in vier Themenpakete, eines je Band. In jeweils einem kompakten Buch sind Inhalte nach Stichworten mit Querverweisen im Sinn einer Nomenklatur, also eines Fachwörterbuchs, zusammengestellt und in Themenfeldern alphabetisch sortiert.

Am Ende des Buchs gibt es eine Rubrik „Zum Weiterlesen“ mit Literatur-Tipps für alle diejenigen, die tiefer in ein Thema eintauchen möchten.

Hat der erste Teil der Buchreihe viel theoretischen Hintergrund zum Inhalt, stehen in diesem zweiten von vier Bänden „GERONTOLOGIE – DAS ALTERN VERSTEHEN. Erfahrungen, die prägen“ Alltagsthemen wie Biografie, Sexualität, Wohnen und Bildung im Mittelpunkt.

Die nächsten beiden Teile sind zum einen dem Alterungsprozess unter verschiedenen Aspekten und zum anderen dem Arbeitsfeld Altenpflege gewidmet.

Ich bin sehr gespannt, wie der so aufbereitete Stoff angenommen wird. Den Leserinnen und Lesern wünsche ich eine gewinnbringende Lektüre – möge dieses Kompendium ein Leitfaden werden und vielen Nutzern brauchbare Anregungen geben, ihre tägliche Arbeit erfolgreich zu bewältigen.

Bettina M. Jasper

Januar 2019

BIOGRAFIE

Das Mosaik des Lebens

Pflegende und Betreuungskräfte sind um Jahrzehnte jünger als die meist hochaltrigen Menschen, mit denen sie umgehen. Ihre persönlichen Erfahrungen sind in allen Lebensbereichen völlig anders, von anderem Zeitgeist geprägt. Das macht das Einfühlen in die Situation Betroffener schwierig.

Ein Beispiel aus der Kommunikationstechnik zeigt, wie rasant die Entwicklung in nur wenigen Jahren war und ist: Das Telefon. Machen mobiles Telefonieren, Skypen und permanente Verfügbarkeit von sozialen Medien uns heute ständig erreichbar, so haben Senioren früher Zeiten erlebt, in denen gab es nicht einmal in jedem Haushalt ein Festnetztelefon zum Selbstwählen. Menschen verabredeten sich auf andere Weise, pflegten Kontakte direkt und offline, Absprachen wurden längerfristig getroffen und hatten eine hohe Verbindlichkeit. Das Umlernen und Zurechtkommen mit der heutigen Situation und der Weg dahin mit allen „Zwischenstationen“ erforderte enorme Anpassungs- und Lernfähigkeit. Das ist nur ein kleiner Mosaikstein aus vielen Bereichen, die ein Leben beeinflussen und prägen.

Der Austausch zwischen den Generationen, die gegenseitige Information hilft verstehen. Menschen, die viel voneinander wissen, können sich leichter in die Lage des jeweils anderen hineinversetzen und sich mit ihm verständigen. So ist es wichtig, sich im Hinblick auf wertschätzende und individuelle Pflege und Alltagsgestaltung intensiv mit jedem einzelnen Bewohner, Klienten oder Tagesgast auseinanderzusetzen.

Dabei ist sensibler Umgang mit den gewonnenen Informationen heute wichtiger denn je.

Lernziele

Wissen,

 was eine Biografie ausmacht.

 wie Sie an biografische Informationen herankommen können.

 dass das Leben nicht immer geradlinig verläuft, es Brüche und Wendepunkte beinhaltet.

 was Sie im Umgang mit biografischen Informationen berücksichtigen müssen.

 welche zeitgeschichtlichen Ereignisse und Situationen das Leben heute alter Menschen geprägt haben.

Verstehen und sich bewusst machen,

 welche Bedeutung die Geschichte eines langen Lebens für die Situation im Alter hat.

 dass der Verlauf eines Lebens nicht nur Schicksal, sondern auch aktiv beeinflussbar ist.

 dass Menschen gleichen kalendarischen Alters sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben können.

 die Bewertung und Bilanz eines Lebens sich mit zeitlichem Abstand verändern kann.

 dass die Biografie eines Menschen sich lebenslang verändert, die Zukunft als wesentlicher Bestandteil dazugehört.

Im Arbeitsalltag

 gezielt beobachten und Informationen sammeln.

 Interesse an den Lebensgeschichten der alten Menschen zeigen und im Austausch etwas von sich selbst preisgeben.

 Methoden der Biografiearbeit gezielt nutzen und einsetzen.

 aus den gewonnenen Informationen gezielte Maßnahmen und Angebote für die Betroffenen ableiten.

 die Pflege individuell und an den konkreten Wünschen und Bedürfnissen des einzelnen Menschen orientiert planen, umsetzen und auswerten.

Themenübersicht

Definition

Die hier aufgeführten Begriffe sind weitgehend gleichbedeutend oder ähnlich. Jedoch werden sie in unterschiedlichen Zusammenhängen oft nicht wirklich synonym benutzt. Das gilt vor allem für die Pflege, die bei der Vorstellung von Menschen mit einzelnen Begriffen ganz bestimmte Inhalte verbindet, häufig sogar einrichtungsspezifisch.

Autobiografie∙ Dabei stellt der Autor bzw. die Autorin rückblickend das eigene Leben dar, besonders verbreitet bei prominenten Personen. Zunehmend wird autobiografisches Schreiben jedoch auch von „Normalbürgern“ angewandt im Sinn kreativer oder therapeutischer Arbeit oder zum Erhalt von Familienwissen.

Biografie∙ Das Wort stammt aus dem Griechischen – „Bio“ für Leben und „-grafie“ steht für beschreiben/aufzeichnen/darstellen. Es ist die Lebensbeschreibung einer Person, unabhängig von der Art der Darstellung (schriftlich, mündlich, in Bildern …). Beinhaltet äußere Geschichte mit objektiven Daten und Fakten ebenso wie innere Entwicklungen mit subjektiver Beurteilung von Ereignissen und Erlebnissen. Eine Biografie ist kein statisches Gebilde, sondern etwas Dynamisches. Sie kann sich im Lauf des Lebens durch subjektive Umdeutungen und Neubewertung von Ereignissen immer wieder verändern. So geht sie deutlich über eine reine Sammlung von Fakten hinaus.

In der Regel umfasst eine Biografie als Zusammenfassung die komplette Darstellung eines Menschlebens. Sie kann aber im Ausnahmefall lediglich Einzelaspekte enthalten.

Biografiearbeit∙ Das Beschäftigen und Auseinandersetzen mit den Lebensgeschichten der betreuten Menschen, vor allem in der (Alten-)Pflege. Dabei werden vor allem gesprächsorientierte und aktivitätsorientierte Formen unterschieden. Beide können in Einzel- oder Gruppenarbeit erfolgen.

Lebensgeschichte∙ Sie ist einzigartig und unverwechselbar. Wird häufig verstanden als zusammenhängende Darstellung mit Schwerpunkt auf zeitlichen Abläufen und subjektiven Erlebnissen, weniger auf objektiven Messwerten, Diagnosen usw.

Lebenslauf∙ Beschreibt den individuellen Verlauf eines menschlichen Lebens im Sinn einer Chronik. Gibt einen gut strukturierten und zusammenfassenden Eindruck von einem Menschen. Die Gliederung erfolgt chronologisch, meist zusätzlich unterteilt in Themenkomplexe wie Familie, Ausbildung, Beruf usw.

Personenbeschreibung∙ Schildert wesentliche Merkmale einer Person, ist oft eng begrenzt auf äußeres Erscheinungsbild und objektive Fakten. Sie ist bekannt aus der Kriminologie, dort häufig als Täterbeschreibung. In der Pflege liegt der Schwerpunkt oft auf der Physiognomie mit konkret messbaren Werten wie Größe, Gewicht, Pflegegrad …, ergänzt durch Darstellung von ärztlichen und Pflege-Diagnosen, Ressourcen und Problemen usw.

Bedeutung

Individualität∙ Jede Biografie ist einzigartig, genauso wie die Persönlichkeit des Menschen. Wie in einem Mosaik gibt es zwar ähnliche Bausteinchen in einzelnen Lebensgeschichten, aber die exakte Zusammensetzung ist immer verschieden. Aus vielen Einzelteilen wird ein Ganzes, das den einen Menschen ausmacht, das ihn mit zunehmendem Alter immer unverwechselbarer macht.

Erst die Kenntnis vieler kleiner Bausteinchen, vieler Informationen über einen Menschen ermöglicht optimale Pflege. Nicht alle benötigen dasselbe. Ziel in der Altenpflege ist, jeden Bewohner, Klienten oder Tagesgast so zu versorgen und zu pflegen, dass es seinen Bedürfnissen entspricht. Umfassendes Beschäftigen mit der Biografie eines Jeden hilft, den Alltag mit jedem Einzelnen trotz des Lebens in einer Gemeinschaft in Nuancen unterschiedlich zu gestalten.

Pflegeplanung∙ Eine zielgerichtete Pflegeplanung orientiert sich sehr eng an den Bedürfnissen und Wünschen der betroffenen Person. Nicht alle brauchen und möchten dasselbe.

Biografieorientierung ist vor allem bei der Alltagsgestaltung wichtig. Es geht darum, aus den gewonnenen Informationen Themen und Anknüpfungspunkte für Gespräche zu finden und Angebote für Aktivitäten abzuleiten, Interessen zu wecken oder zu pflegen und sinnvolle Beschäftigung zu ermöglichen. Das Wissen über Vorlieben und Abneigungen, über Vorstellungen und Wünsche kann Pflegenden helfen, Zugänge zu finden, gezielt Motivation aufzubauen und damit pflegerische und therapeutische Ziele zu verfolgen.

Die Kenntnis vieler Details aus der Biografie eines alten Menschen hilft dem Personal, immer wieder auf einzelne Punkte einzugehen, sie in Erinnerung zu rufen und so das Selbstwissen über die eigene Person und Geschichte zu erhalten, auch bei schwindenden kognitiven Fähigkeiten und Auftreten einer demenziellen Entwicklung.

Wertschätzung∙ Das Interesse an einem Menschen und seiner Geschichte ist ein bedeutendes Stück Wertschätzung. Es vermittelt Betroffenen das Gefühl, wahrgenommen und akzeptiert zu werden und für die Menschen in seiner Umgebung wichtig zu sein. Das Arbeiten an und mit der Biografie trägt dazu bei, dass der Mensch sich im Mittelpunkt und verstanden fühlen kann.

Wohlfühlen∙ Das Kennen lebensgeschichtlicher Inhalte ermöglicht es Pflegenden, auf Bedürfnisse der alten Menschen einzugehen. Manchmal sind es Kleinigkeiten, scheinbar unbedeutende Informationen, die darüber entscheiden, ob sich jemand in seiner Umgebung wohlfühlt oder nicht. Je mehr die Mitarbeitenden in einer Einrichtung über die pflegebedürftigen Menschen wissen, desto mehr kann es ihnen gelingen, Wünsche zu berücksichtigen, auch solche, die nicht ausgesprochen werden. Das Wissen voneinander schafft ein Stück Vertrautheit, die zum Wohlfühlen nötig ist.

Inhalte

Bildung∙ Die Bildungs-Biografie der heute hochaltrigen Menschen unterscheidet sich in der Regel extrem von der der nachfolgenden Generationen. Zeitgeschichtliche Ereignisse wie Krieg, Vertreibung und Flucht beeinflussten den Schulbesuch. Abgesehen von völlig anderen Schulsystemen als heute, war auch der Schulbesuch oft nicht lückenlos, sondern von Unterbrechungen gekennzeichnet. Insgesamt hat die Mehrheit der jetzt hochaltrigen Generationen in acht Schuljahren einen Volksschulabschluss erreicht, was ungefähr der heutigen Hauptschule entspricht.

Meist wurde im Alter von 14 bis 15 Jahren eine Ausbildung, damals als „Lehre“ bezeichnet, begonnen. Eine oft jahrzehntelange Tätigkeit im selben Beruf oder sogar Betrieb schloss sich an. Höhere Bildungsmöglichkeiten waren meist Jungen und Männern vorbehalten. Mädchen besuchten häufig Nähschulen, lernten Kochen oder arbeiteten in einem Haushalt, um für eine spätere Familiengründung vorbereitet zu sein.

Bei nachfolgenden Generationen, zurzeit noch jüngeren Senioren, sieht der Werdegang im Bereiche Schule, Ausbildung und Beruf anders aus. Höhere Ausbildungsabschlüsse, Berufsausbildungen auch der Frauen usw.

Schule, Ausbildung und Beruf prägen einen Menschen stark. Daher sind Informationen darüber wichtig für die Pflege. Interessant sind auch die Berufswünsche, denn die blieben bei den heutigen Senioren oft unerfüllt, weil äußere Zwänge deren Realisierung verhinderten.

Zur Bildung gehört die Sprache, deren Niveau, der Ausdruck, der Wortschatz und ebenso Dialekte oder erlernte Fremdsprachen.

Beziehungen∙ Der Mensch als soziales Wesen wird stark geprägt durch seine Mitmenschen. So gehören Bezugspersonen und Informationen über die Art(en) des Zusammenlebens zur Lebensgeschichte. Herkunftsfamilie und eigene Familie spielen eine wichtige Rolle, die Partnerschaft(en), Ehe(n) und Lebensgemeinschaft(en). Freunde und Bekannte – nicht nur namentlich, sondern ebenso die Information, ob der Kreis derer eher umfangreich oder sehr übersichtlich ist oder war. Wie war oder ist der Betroffene in seine Nachbarschaft eingebunden? Gibt es noch Beziehungen mit Menschen aus einer früheren Heimat? Nicht zu vergessen ist die Verbundenheit mit Haustieren, die wichtiger Teil der Biografie sein können.

Erlebnisse∙ Jeder Lebenslauf beinhaltet eine große Menge von Erlebnissen, deren jeweilige Bedeutung nur die Betroffenen ermessen können. Nur ein Bruchteil dessen, was der Mensch erlebt, bleibt im Gedächtnis haften. Manches sind größere Ereignisse wie Reisen an interessante Ziele oder entscheidende Veränderungen, Wendepunkte, so genannte Turning points, wie Umzüge, Arbeitsplatzwechsel oder Ähnliches. Existenzielle Erfahrungen gehören dazu wie Geburten, Trennungen und Verlust von Bezugspersonen durch Tod.

Andere Erlebnisse wirken vergleichsweise unbedeutend wie ein Sonnenaufgang am Meer, die Begegnung mit einem interessanten Menschen usw., doch einige bleiben dennoch quasi als Schlüsselerlebnisse in Erinnerung.

Persönlichkeit∙ Sie ist das, was den Menschen ausmacht. Ältere Bezeichnungen waren Charakter oder Temperament. Beide werden heute nicht mehr synonym verwendet. Die Persönlichkeit ist die Gesamtheit aller individuellen Eigenschaften und Merkmale, die sich zu einem Ganzen zusammenfügen. Die Kombination all dieser Elemente ist einzigartig und unverwechselbar.

Bei der Betrachtung der Persönlichkeit lassen sich häufig Muster und Verhaltenstendenzen beobachten. In Wertvorstellungen, Meinungen und Haltungen werden häufig Lebensstile deutlich, die sich wie ein roter Faden durch eine Biografie ziehen können. Sie beeinflussen ganz deutlich die Zufriedenheit. Studien zufolge sind Menschen über 80 Jahre trotz aller Einschränkungen und Gebrechen mit ihrem Leben meist zufrieden. Erst bei den über 90-Jährigen lässt die Zufriedenheit wieder nach.

Wohnen∙