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Gesichtsdiagnostik & Antlitzdiagnostik: Mit der traditionellen Naturheilkunde-Methode der Gesichtsdiagnostik den gesamtkörperlichen Zustand verstehen und negative Veränderungen frühzeitig erkennen Sie gehen achtsam mit Ihrem Körper um und wünschen sich, bessere Einblicke in Ihren Gesundheitszustand zu bekommen? Beschwerden und Probleme würden Sie gerne frühzeitig erkennen können? Dabei vertrauen Sie nicht nur auf Labordiagnostik, sondern auch auf bewährte Naturheilkunde? Dann machen Sie sich mit der Gesichtsdiagnostik vertraut – dabei ist dieser Ratgeber Ihr perfekter Guide! Die Augen sind angeblich der Spiegel der Seele, in jedem Falle ist Ihr Gesicht der Spiegel Ihres Körpers: Ob chronischer Stress, Erschöpfung, Freude, Nierenprobleme, hoher Blutdruck oder Störungen im Fettstoffwechsel – Ihr Gesicht sagt Ihnen oft früher Bescheid als jeder Bluttest. Doch um seine Botschaften verstehen zu können, müssen Sie lernen, darin zu lesen, und das geht mit diesem Buch zum Glück ganz einfach! Machen Sie sich zunächst mit den Ursprüngen und Grundlagen der Methode vertraut, um anschließend detailliert in die traditionelle Lehre einzusteigen: Hautfarbe, Linien, Proportionen, Augen, Mundpartie oder Mikromimik – erfahren Sie, welche Botschaft von Organen und gesamtem Körper Sie durch Ihr Gesicht empfangen können. Medizinisches Vorwissen? Brauchen Sie nicht! Denn die uralte Methode hat sich gerade für die Laienanwendung bewährt, die präzisen Anleitungen machen auch Anfängern einen schnellen Einstieg möglich, und mit zahlreichen Tipps & Tricks können Sie gezielt gegen Probleme vorgehen. Grundlagen & Vorbereitung: Erfahren Sie in Kürze alles Wichtige rund um die Lehre der Gesichtsdiagnostik, welche Möglichkeiten sie bietet und wie Sie die optimalen Ausgangsbedingungen schaffen. 7 Schritte: Finden Sie heraus, wie Sie in 7 Schritten wie "Hautfarbe und -textur", "Lippen, Augen & Mundpartie" oder "Falten & Linien" eine umfassende und detaillierte Analyse Ihres Gesichts vornehmen sowie Rückschlüsse auf Ihre Gesamtverfassung ziehen. Diagnosen & Maßnahmen: Ob trockene Haut oder Leberüberlastung, Blässe oder Bluthochdruck – entdecken Sie, wie sich Beschwerden äußern und mit welchen Maßnahmen Sie entgegenwirken können. Praxis der Antlitzdiagnostik: Setzen Sie mit einer detaillierten Schritt-für-Schritt-Anleitung Ihr neues Wissen in die Praxis um, machen Sie sich an eine umfassende Anamnese und nutzen Sie Ihr Gesicht als Gesundheitstagebuch. Dieser Ratgeber hilft Ihnen, die Nachrichten Ihres Gesichts zu entschlüsseln und maximal für Ihre Gesundheit zu profitieren. Mit den zusätzlichen Basismaterialien zu "Jahreszeitencheck" und "Gesichtsyoga" können Sie zudem die jahreskreislauftypischen Veränderungen nachvollziehen und darüber hinaus gezielt gegen Verspannungen und Schmerzen vorgehen. Also worauf warten Sie noch? Klicken Sie nun auf "Jetzt kaufen mit 1-Click" und gelangen Sie einfach und systematisch zu einem ganz neuen Verständnis von Körper, Geist & Gesundheit!
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Seitenzahl: 249
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Für Fragen und Anregungen:
Auflage 2025
Inhalt
Eine Reise in die Welt der Gesichtsanalyse
Gesichtsanalyse in 7 Schritten
Antlitzdiagnostik entdecken: Ein Blick in den Spiegel Ihrer Gesundheit
Gesicht als Gesundheits-Spiegel
Methoden im Wandel der Zeit
Einblick in verschiedene Schulen und Methoden der Gesichtsanalyse
Schritt 1: Werkzeuge und Vorbereitung zur Gesichtsanalyse
Die perfekte Umgebung schaffen
Die Vorbereitung des Gesichts
Störfaktoren vermeiden
Schritt 2: Hautfarbe und -textur: Spiegel der Organe
Blässe, Rötung und Co.
Hauttextur im Fokus
Die verschiedenen Gesichtsbereiche und ihre Bedeutung für unterschiedliche Körperregionen
Gesundheit im Farbenspiel
Schritt 3: Falten, Linien und ihre Aussagekraft
Botschaften der Stirnfalten
Zeichen der Zeit
Faltenkarten erstellen
Schritt 4: Proportionen und Formen – Das Gesicht als Spiegel unserer Veranlagung
Rund, eckig oder länglich? - Gesichtsformen und ihre Bedeutung
Ein kleiner Ayurveda-Exkurs: Körper und Geist vereint
Typentest für die Selbstanalyse
Schritt 5: Lippen, Augen und Mundpartie als Indikatoren
Farbcodes der Lippen
Augen und die Niere
Mundwinkel als Seelenfenster
Schritt 6: Mimik und Mikromimik: Emotionen im Gesicht lesen
Gesichtsausdruck als Stimmungsbarometer
Zwischen den Linien
Kleine Gesten, große Wirkung
Schritt 7: Praxis der Antlitzdiagnostik: Die Selbstanwendung
Anamnese im Gesicht
Jetzt geht es los: Selbstdiagnose Schritt für Schritt
Gesicht als Gesundheitstagebuch
Register: Krankheiten und wie sie sich zeigen
Bonus Nr.1 - Jahreszeiten-Check: Das Gesicht als Spiegel des Lebensstils
Die Hauptjahreszeiten: Winter und Sommer: Auswirkungen, Warnsignale und Gegenmaßnahmen für Hautveränderungen im Laufe des Jahres
Die Übergangsjahreszeiten: Frühling und Herbst
Bonus Nr. 2 - Gesichtsyoga gegen Kopfschmerzen, Verspannungen & Co.
Die 10 besten Gesichtsyoga-Übungen
Quellenverzeichnis und weiterführende Literatur
Unser Gesicht ist ein offenes Buch – es erzählt von unserer Gesundheit, unseren Stärken und den Bedürfnissen unseres Körpers. Schon seit Jahrhunderten nutzen Heiler, Mediziner und Naturheilkundler die Kunst der Antlitzdiagnostik, um innere Ungleichgewichte frühzeitig zu erkennen. Doch auch für Einsteiger ist diese Methode leicht erlernbar und bietet wertvolle Einblicke in das körperliche und seelische Wohlbefinden.
In diesem Ratgeber lernen Sie in sieben einfachen Schritten, wie Sie Gesichtsmerkmale richtig deuten und welche Signale Ihr Körper Ihnen sendet. Zusätzlich begleitet Sie der Jahreszeiten-Check durch das ganze Jahr und zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Gesundheit in Einklang mit den natürlichen Rhythmen bringen.
Ob zur Selbstbeobachtung oder als wertvolles Wissen für Familie und Freunde – mit diesem Buch erhalten Sie einen leicht verständlichen Einstieg in die faszinierende Welt der Gesichtsanalyse. Entschlüsseln Sie die Geheimnisse Ihres Körpers und entdecken Sie, was Ihr Gesicht Ihnen verrät!
Antlitzdiagnostik entdecken: Ein Blick in den Spiegel Ihrer Gesundheit
Haben Sie jemals in den Spiegel geschaut und sich gefragt, warum Ihr Gesicht an manchen Tagen blasser aussieht als an anderen, wieso Ihre Haut manchmal Rötungen oder Farbveränderungen aufweist, die Ihnen zuvor noch nicht aufgefallen sind, oder warum Ihnen manchmal Ihre Falten tiefer erscheinen oder Sie gar neue entdecken?
Vielleicht haben Sie dann auch schon einmal davon gehört, dass unser Gesicht gewisse Dinge über unseren Gesundheitszustand und über innere Körperprozesse verrät. Genau da setzt nämlich das Thema Antlitzdiagnostik an, denn dieses Themengebiet beschäftigt sich mit genau diesen Fragen. Bei der Antlitzdiagnostik handelt es sich um eine jahrtausendealte Methode, die schon seit Jahrhunderten in verschiedenen Kulturen verwendet wird.
Aber was genau ist eigentlich Antlitzdiagnostik? Und wie funktioniert sie? Im Folgenden finden Sie Einblicke in das Themenfeld der Antlitzdiagnostik, erfahren, woher sie kommt, und wie sie Ihnen dabei helfen kann, mehr Verständnis für Ihren Körper auf natürliche Weise zu bekommen.
Bei der Antlitzdiagnostik handelt es sich um einen Themenbereich der sogenannten Gesichtsdiagnose. Sie können sich dies grob wie ein Spiegelbild unseres Körpers, insbesondere der inneren Vorgänge in unserem Körper, vorstellen. Das Grundkonzept dahinter ist die Erkennung von Veränderungen im Gesicht, so wie Verfärbungen, Schwellungen oder Falten. Die Antlitzdiagnostik basiert dabei auf einem naturheilkundlichen Verfahren. Sie funktioniert also nicht wie die gängige Medizin, zum Beispiel durch Labordiagnostik oder mithilfe von technischen Geräten, vielmehr findet die Gesichtsdiagnose allein durch das geübte Auge des Diagnostikers statt. Im Grunde liegt der Fokus also nicht auf der separaten Diagnose einzelner Veränderungen wie bestimmten Muttermalen oder Verfärbungen, sondern auf der ganzheitlichen Betrachtung des Gesichts.
Die Wurzeln der Antlitzdiagnostik reichen weit in die Jahrtausende zurück. Schon Hippokrates (460–370 v. Chr.) und Paracelsus (1493–1541) verwendeten Ansätze der Gesichtsdiagnose für ihre Heilmethoden und Diagnosen. Alte Schriften von Hippokrates, dem „Vater der Medizin“, besagen, dass bestimmte Gesichtsveränderungen mögliche Hinweise auf Krankheiten im Inneren des Körpers geben können, und auch Paracelsus führte diese Idee weiter aus. Er schuf das imaginäre Bild des Körpers in Form eines Buches, das ein geschulter Arzt lesen und somit die Krankheit im Inneren diagnostizieren könne. Für ihn war schon damals das Gesicht ein Spiegel der inneren Gesundheit, was bis heute den Grundstein für das Naturheilkundeverfahren der Antlitzdiagnostik darstellt.
Kurzbiografie: Wer waren Hippokrates und Paracelsus?
Hippokrates (ca. 460 v. Chr. – ca. 370 v. Chr.), bekannt als der „Vater der modernen Medizin“, war ein griechischer Arzt, dessen Einfluss auf die medizinische Praxis bis heute spürbar ist. Er wurde auf der Insel Kos geboren und revolutionierte die Heilkunst, indem er die Medizin von religiösen und mystischen Praktiken trennte. Hippokrates glaubte, dass Krankheiten natürliche Ursachen haben und auf eine Störung der vier Körpersäfte (Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle) zurückzuführen sind. Diese Humoralpathologie prägte die Medizin für Jahrhunderte. Seine Ansichten und Praktiken sind im berühmten „Corpus Hippocraticum“ gesammelt, einer Sammlung von medizinischen Schriften. Hippokrates legte auch großen Wert auf die ethischen Grundlagen der Medizin, die im Hippokratischen Eid festgehalten sind, einem Kodex, der bis heute sinnbildlich für die ärztliche Ethik steht.
Paracelsus (1493–1541), geboren als Philippus Aureolus Theophrastus Bombastus von Hohenheim, war ein Schweizer Arzt, Alchemist und Philosoph der Renaissance. Er gilt als Begründer der modernen Chemotherapie und Toxikologie und prägte den berühmten Satz: „Die Dosis macht das Gift.“ Paracelsus lehnte die traditionellen medizinischen Lehren seiner Zeit ab und suchte nach neuen, experimentellen Ansätzen, die auf der Chemie und Naturphilosophie basierten. Er war überzeugt, dass Heilmittel aus der Natur kommen und dass der Körper über eine natürliche Selbstheilungskraft verfügt, die durch richtige Behandlung unterstützt werden kann. Paracelsus führte den Begriff „Spagyrik“ ein, eine Methode, die Heilpflanzen durch Alchemie zu hochwirksamen Medikamenten verarbeiten soll. Er setzte sich für eine ganzheitliche Sichtweise ein, bei der Körper, Geist und Seele in der Heilung berücksichtigt werden.
Hippokrates und Paracelsus waren Pioniere ihrer Zeit und legten die Grundlagen für die heutige Medizin und Naturheilkunde. Während Hippokrates die Prinzipien der Beobachtung und Ethik in die Medizin einbrachte, verband Paracelsus Wissenschaft und Naturphilosophie, um neue Wege der Heilkunst zu eröffnen. Beide haben die medizinische Welt nachhaltig geprägt und inspirieren bis heute moderne Ansätze der Diagnostik und Therapie.
Auch im alten China, also vor über 2000 Jahren, entwickelte sich eine ähnliche Heilmethode, die sogenannte „Siang Mien“, was im Grunde mit „Gesichterlesen“ übersetzt werden kann. Es galt dabei die Idee einer Karte, die der Körper darstelle. Jedes bestimmte Körperareal sei dabei für eine bestimmte Organfunktion zuständig. So stellt zum Beispiel die Stirn diesem Ansatz zufolge eine Verbindungsstelle zu unserem Darm dar und die Wangen spiegeln die Gesundheit der Lunge wider. Diese alten chinesischen Ansätze sind sogar bis heute ein Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).
Auch der Ayurveda ist eine über 5000 Jahre alte indische Heiltradition. Der Begriff Ayurveda kann mit „Wissenschaft vom Leben“ übersetzt werden und basiert auf einem Gesundheitskonzept, das für das Wohlbefinden des menschlichen Körpers eine Balance zwischen Körper, Geist und Seele als notwendig erachtet. Dieses Konzept findet seinen Ursprung in den drei Doshas: Vata steht für Bewegung, Pitta für den Stoffwechsel und Kapha für die Struktur. Befinden sich diese drei Doshas im Gleichgewicht, ist der Körper gesund. Ein Ungleichgewicht hingegen führt zu Unwohlsein in unterschiedlicher Form. Wenn die drei Doshas aus der Balance geraten, zeigen sich körperliche und emotionale Symptome, die im Gesicht ablesbar sein können – beispielsweise durch Schwellungen, Rötungen oder trockene Haut.
Definition: Was bedeutet Dosha?
Dosha ist ein zentraler Begriff im Ayurveda, dem traditionellen indischen Gesundheitssystem. Es beschreibt die grundlegenden bioenergetischen Prinzipien, die den Körper, den Geist und die Gesundheit eines Menschen bestimmen. Im Ayurveda geht man davon aus, dass drei Doshas – Vata, Pitta und Kapha – die physiologischen Funktionen und die individuelle Konstitution eines Menschen regeln. Das individuelle Dosha-Profil wird als Prakriti bezeichnet, und dieses bleibt lebenslang stabil. Veränderungen in der Balance der Doshas nennt man Vikriti, was die aktuelle gesundheitliche Situation widerspiegelt.
Wie bereits erwähnt, nutzt die moderne Medizin Methoden wie die Auswertung von Laborwerten, Technik und bildgebende Verfahren. Die Antlitzdiagnostik hingegen bezieht sich lediglich auf die Blickdiagnose des Diagnostikers und verwendet dabei keine zusätzlichen Hilfsmittel wie die Untersuchung des Blutes oder MRTs. Man könnte meinen, dass dies weniger effektiv sei, jedoch bieten die Ansätze der Antlitzdiagnostik auch eine Reihe von Vorteilen.
Zum einen ermöglicht die ganzheitliche Betrachtung des Körpers und damit Zusammenhänge zwischen bestimmten Körperprozessen zu erkennen sowie bestimmte Muster zu diagnostizieren. Während die Schulmedizin oft einzelne Symptome separat betrachtet, treten dadurch mögliche Muster und Zusammenhänge eher in den Hintergrund, wodurch gewisse Dispositionen und Krankheiten erst viel später erkannt werden. Nicht nur körperliche Prozesse werden mithilfe der Antlitzdiagnostik betrachtet; vielmehr stehen die Wechselwirkungen zwischen Geist, Körper und Seele im Vordergrund.
So kann zum Beispiel anhand von blasser Haut und dunklen Augenringen eine Nierenschwäche viel früher erkannt werden, als die Schulmedizin es möglich machen würde. Die Erkrankung würde hier möglicherweise erst in späteren Stadien diagnostiziert werden. Auch lässt eine Gelbfärbung der Haut schneller auf eine kritische Leberveränderung schließen, als die Laborwerte der Schulmedizin, auf die man teils lange warten muss.
Ein wesentlicher Vorteil der Antlitzdiagnostik ist also die Früherkennung durch subtile Veränderungen im Gesicht.
Sie kann aber auch vor allem in Regionen mit beschränktem Zugang zu medizinischer Versorgung von großer Bedeutung sein, da sie keine technischen Hilfsmittel erfordert und somit auch Menschen zugänglich ist, die sich umfassende schulmedizinische Untersuchungen nicht leisten können.
Zudem berücksichtigt die Antlitzdiagnostik das menschliche Individuum durch ihre ganzheitliche Betrachtung, indem sie persönliche Lebensgewohnheiten, die tägliche Ernährung und den emotionalen Zustand von Patienten einbezieht.
Wichtiger Hinweis!
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Antlitzdiagnostik nicht als Ersatz für schulmedizinische Diagnosen gelten kann, da sie nur einen kleinen Bereich hinsichtlich einer verifizierten Diagnose abdeckt. Vielmehr kann sie als wertvolle Ergänzung für das Verständnis und die Prävention von Krankheiten gesehen werden. Eine Kombination aus beiden Methoden wäre eine sinnvolle Möglichkeit, eine umfassende Diagnose von Krankheiten zu stellen.
Wie vorhin schon angeführt, hat die Antlitzdiagnostik, wie wir sie heute kennen, einige Ansätze der früheren traditionellen chinesischen Medizin (TCM) und Ayurveda übernommen und steht daher eng in Verbindung mit alten Behandlungsmethoden.
Bei der TCM liegt der Fokus ebenfalls auf der Beobachtung der Natur und der ganzheitlichen Betrachtung des menschlichen Erscheinungsbildes. Sie umgeht die separate Betrachtung von Körpermerkmalen und -prozessen und fokussiert sich auf das große Ganze. Das Ziel der TCM ist vor allem der Erhalt des Gleichgewichts zwischen Körper, Geist und Umwelt. Ein Ungleichgewicht zwischen diesen drei Komponenten kann laut der TCM die Ursache für eine Disposition des energetischen Systems des Körpers sein. Umgekehrt geht eine Harmonisierung der Energieflüsse mit einem Gleichgewicht dieser Komponenten einher.
Das erste Grundprinzip ist das sogenannte
Qi,
das für Lebensenergie steht und den Energiefluss durch unseren Körper darstellt. Es übernimmt die Aufgabe der Funktionssteuerung unserer Körperprozesse. Eine Störung des Qi führt zu Krankheit, daher muss ein freier Fluss des Qi gewährleistet sein, damit der Körper gesund bleibt.
Das zweite Grundprinzip, von dem Sie vielleicht schon einmal gehört haben, ist das
Yin und Yang
, also der Dualismus der Natur. Yin steht für Kälte, Dunkelheit und Ruhe, während Yang für Wärme, Licht und Aktivität repräsentiert. Sind Yin und Yang nicht im Gleichgewicht, kann auch der Energiefluss Qi nicht frei fließen, was zu einer Disposition der Körperprozesse und damit auch zu Krankheit führt.
Das dritte Grundprinzip sind die
fünf Elemente
: Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Die TCM nimmt an, dass diese Elemente Einfluss auf alle Prozesse im Universum und damit auch auf die Prozesse innerhalb unseres Körpers haben. Sie stehen damit also auch in enger Verbindung mit unseren Organen und helfen bei der Identifizierung von Krankheiten; daher werden sie oft in die Behandlungsmethoden der TCM eingebunden.
Das sogenannte
Meridiansystem
repräsentiert das letzte der vier Grundprinzipien. Dieses System soll demnach unseren Körper vollständig durchziehen. Sie können sich dies als kleine Verbindungskanäle zwischen unseren einzelnen Körperteilen und Organen vorstellen, die den Fluss von Qi ermöglichen. Eine Blockade oder Störung dieser Meridiane führt ebenfalls zu Krankheit.
Wie im ersten Kapitelabschnitt bereits erklärt, haben einige Ansätze des Ayurveda ihren Weg in die heutigen Naturheilverfahren, darunter auch in die Antlitzdiagnostik, gefunden. Auch die Heilmethoden des Ayurveda stimmen in vielen Punkten mit denen der TCM überein. Hier gibt es ebenfalls Grundprinzipien, denen die Heilkunst folgt. Wie Sie jetzt wissen, sind das die drei Doshas: Vata, Pitta und Kapha, die für die Steuerung von körperlichen und geistigen Prozessen verantwortlich sind.
1. Vata ist das Element von Luft und Raum sowie Bewegung und Kreativität. Vertreter der Ayurveda-Methode sind der Meinung, dass ein Ungleichgewicht im Element Vata zu trockener Haut, Angstzuständen und Schlaflosigkeit führen kann. Darüber hinaus können Verdauungsprobleme wie Blähungen, Gelenkschmerzen oder ein allgemeines Gefühl von Erschöpfung auftreten.
2. Pitta verkörpert die Elemente Feuer und Wasser, die für die Regulierung des Stoffwechsels und der Verdauung zuständig sind. Ein Ungleichgewicht im Pitta-Dosha kann sich durch Symptome wie Sodbrennen, Hautentzündungen, Gereiztheit und ein übermäßiges Temperament äußern. Auch übermäßiges Schwitzen oder Hitzewallungen können auftreten.
3. Kapha ist die Verbindung zur Erde und zum Wasser und repräsentiert Stabilität und Struktur des Körpers. Ein Ungleichgewicht im Kapha-Dosha kann zu Trägheit, Gewichtszunahme, übermäßiger Schleimbildung und einem Gefühl der Schwere führen. Ebenso sind Anfälligkeiten für Erkältungen, Allergien und depressive Verstimmungen häufige Begleiterscheinungen.
Die Diagnostik im Ayurveda erfolgt durch eine ganzheitliche Betrachtung des Menschen und hat die Geschichte naturheilkundlicher Verfahren bis heute geprägt. Im Ayurveda wird zwischen Antlitzdiagnostik, Zungendiagnose und Pulsdiagnose unterschieden:
Die
Antlitzdiagnostik
, wie wir sie auch von heute kennen, betrachtet Verfärbungen der Haut, Hauttexturen und Auffälligkeiten im Gesicht. Krankheiten, die durch die Antlitzdiagnostik erkannt werden, werden durch ein Dosha-Ungleichgewicht repräsentiert.
Die
Zungendiagnose
wird als Spiegel der inneren Organe gesehen und soll Aufschluss über Verdauungsprobleme geben. Der Diagnostiker betrachtet den Zustand des Zungenbelags, um Rückschlüsse auf Krankheiten der Verdauung zu ziehen.
Eine Analyse des energetischen Zustands bezüglich der körperlichen und geistigen Prozesse kann auch durch die
Pulsdiagnose
erfolgen, wie sie auch in der TCM beschrieben ist.
Eine weitere zentrale Überzeugung des Ayurveda ist, dass der Erhalt eines gesunden Körpers nicht nur durch medizinische Maßnahmen erfolgen kann, sondern auch durch präventive Maßnahmen. Die Ernährung spielt eine große Rolle bei der Vorbeugung von Krankheiten. Ölige Speisen unterstützen das Vata-System, während kalte und leichte Mahlzeiten eher dem Kapha-Typ entsprechen. Auch tägliche Routinen wie Ölmassagen, Atemübungen und Meditation (Dinacharya) fördern Entspannung und Wohlbefinden des gesamten Körpers.
Kräuter und Heilpflanzen (z.B. Ingwer, Kurkuma und Triphala) sind ebenfalls feste Bestandteile in den Heilmethoden des Ayurveda. Die Ansätze des Ayurveda haben in der modernen Medizin immer mehr Anerkennung gefunden, da sie eine hohe Wirksamkeit in der Prävention chronischer Krankheiten und bei psychischem Stress zeigen. Sie werden als wertvolle Ergänzung in naturheilkundlichen Verfahren angesehen.
Besonders die Ayurveda-Methode hat also eine enge Verbindung zur modernen Antlitzdiagnostik. Es gibt viele Schnittstellen, wie etwa die Idee „des Gesichts als Spiegel“. Ein Dosha-Ungleichgewicht kann bei der Antlitzdiagnostik eine frühzeitige Erkennung von Krankheiten ermöglichen und rechtzeitige Lösungsansätze bieten.
Gesicht als Gesundheits-Spiegel
Aber was versteht man jetzt unter dem Ansatz „Spiegel der Gesundheit“ und wie genau funktioniert die Antlitzdiagnostik dahingehend?
Bei der Antlitzdiagnostik geht es vor allem darum, das Gesicht zunächst einmal in verschiedene Zonen zu unterteilen. Jede Zone ist dabei verantwortlich für einen bestimmten Körperbereich oder ein Organ. Die Betrachtung der einzelnen Zonen ermöglicht also Rückschlüsse auf die innere Gesundheit des Menschen und liefert somit entsprechende Diagnosen von körperlichen Beschwerden oder energetischen Ungleichgewichten von Körperprozessen. Doch was sind diese Gesichtszonen genau und welche Bedeutung haben sie?
Grob kann man die Gesichtszonen zunächst einmal in
Stirn,
Nase,
Wangen
und die Augenpartie
unterteilen.
Wie Sie jetzt wissen, hat die TCM bereits schon die Stirn als Verbindung zu unserem Verdauungssystem gesehen. Diese Annahme vertritt auch die moderne Antlitzdiagnostik, und sie fügt sogar noch die Stirn als Verbindungsstelle mit der Blase hinzu. Verfärbungen und Unreinheiten auf der Stirn können auf bestimmte Lebensmittelunverträglichkeiten oder sogar auch eine Leberüberlastung hindeuten. Präventionen wären dementsprechend eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie Maßnahmen für den Stressabbau. Außerdem sagt unsere Stirn uns sehr viel über unseren emotionalen Zustand. So lassen tiefe und auch harte Falten auf chronischen Stress, sprich Stress über einen langen Zeitraum, hindeuten.
Und auch die Nase verrät uns viel über unseren gesundheitlichen Zustand, denn mit ihr wird ein Zusammenhang mit Herz, Lunge und der Bauchspeicheldrüse assoziiert. So können Pickel und Rötungen auf der Nase mit hohem Blutdruck oder einem erhöhten Insulinspiegel in Verbindung gebracht werden. Eine entsprechende Symptomlinderung erfolgt dann durch fett- und salzarme Ernährung und vor allem auch regelmäßige Bewegung. Auch können meist rötliche Verfärbungen auf der Nasenspitze auf Kreislaufprobleme hindeuten, die dann entsprechend mit dem Herz-Lungen-System zusammenhängen. Besonders die Nasenflügel gelten als eng mit den Bronchien verbunden. Dortige erweiterte Poren können zudem ein Indikator für einen unausgeglichenen Fettstoffwechsel sein. Die Nasenwurzel soll demnach im engen Kontakt zu dem Nervensystem stehen, wobei diesbezügliche Probleme sich in Form von fleckenartigen Rötungen äußern.
Schaut man sich nun die Zone der Wangen an, so ist hier auch noch mal eine kleine Unterteilung in obere, untere und mittlere Wangenpartie notwendig. Die obere Wangenpartie ist wie die Nase mit unserem Herzen verbunden. Die untere gilt als Zone der Leber und des Magens. Veränderungen in diesem Bereich gehen also mit Leber- und Magenproblemen einher. Treten Unreinheiten in der mittleren Wangenpartie auf, so kann ein Rückschluss auf eine behinderte Sauerstoffaufnahme geboten werden, wie etwa durch Rauchen oder schlechte Luft. Auch der emotionale Zustand eines Menschen kann sich in den Wangen widerspiegeln; so können blasse oder farblose Wangen ein Hinweis auf chronische Erschöpfungszustände oder eine Anämie sein.
Anhand der Augenpartie kann ein erfahrener Diagnostiker einiges über den Gesundheitszustand der Nieren sagen. Schwellungen und dunkle Augenringe deuten nämlich auf Prozessstörungen in der Niere hin, können jedoch genauso gut ein Hinweis auf bestimmte Allergien sein. Unsere Augen sind jedoch auch vor allem besonders empfindlich gegenüber emotionalem Stress; die Augenpartie bei Menschen, die viel Stress in ihrem Alltag erleben, zeichnet sich vor allem durch sehr geschwollene oder vergrößerte Tränensäcke aus, die eben meist mit Schlafmangel oder übermäßigem Stress einhergehen.
Gesichtsbereich
Symptom
Bedeutung
Stirn
Verfärbungen, Unreinheiten
Tiefe, harte Falten
Lebensmittelunverträglichkeiten
Leberüberlastung
Chronischer Stress
Nase
Pickel, Rötungen
Rötliche Verfärbungen an der Nasebspitze
Erweiterte Poren an Nasenflügeln
Fleckenartige Rötungen an der Nasenwurzel
Hoher Blutdruck, erhöhter Insulinspiegel
Kreislaufprobleme (Herz-Lunge)
Ungleichgewicht im Fettstoffwechsel
Probleme im Nervensystem
Wangen (oben)
Veränderungen durch Unrei nheiten
Herzprobleme
Wangen (mittig)
Veränderungen oder Irritationen
Behinderte Sauerstoffaufnahme (z.B durch Rauchen)
Wangen (unten)
Veränderungen
Leber oder Magenprobleme
Wangen (generell)
Blasse, farblose Haut
Chronische Erschöpfung
Anämie
Augenpartie
Schwellungen, dunkle Augenringe
Geschwollene oder vergrößerte Tränensäcke
Nierenprobleme
Allergien
Emotionaler Stress
Schlafmangel
Unsere Haut ist das größte Organ des menschlichen Körpers. Sie stellt eine physische Barriere nach außen dar und bietet uns Schutz vor externen Eindringlingen wie Bakterien, Viren und Parasiten. Das ist jedoch nicht die einzige Aufgabe der Haut. Die Haut kann genauso als Indikator für unseren inneren Gesundheitszustand gesehen werden und gibt auch Hinweise auf unsere emotionale Verfassung. Daher spricht man in der Antlitzdiagnostik oft von „Haut als Spiegel der Seele“. Dieser Spruch untermalt eben das enge Wechselspiel zwischen der physischen Verfassung und unserem emotionalen und psychischen Zustand.
Ein Begriff, der in diesem Themengebiet hier häufig auftritt, ist die sogenannte Psychosomatik. Psychosomatik setzt sich dabei aus zwei griechischen Wörtern zusammen – „psyche“ meint die Seele und „soma“ kann gleichgesetzt werden mit „Körper“. Übertragen bedeutet dies im Prinzip die gegenseitige Wechselwirkung von Körper und Geist und ist damit genau das, womit sich die Gesichtsdiagnose, die Antlitzdiagnostik, beschäftigt.
Zahlreiche Studien belegen dabei, dass ein großer Anteil der Hautkrankheiten wie zum Beispiel Neurodermitis, Psoriasis, die sogenannte Schuppenflechte, und auch Nesselsucht mit unserer Psyche zusammenhängt. Dies besagt die Studie der Medizinischen Hochschule Hannover zu Stress und Hauterkrankungen (Schmidt et al.: 2018), und auch die internationale Studie zur Korrelation von Haut- und psychischen Erkrankungen, publiziert im Journal of Investigative Dermatology (Smith et al.: 2020), umfasste Untersuchungen in 13 europäischen Ländern. Dabei wurden ca. 3.600 Menschen mit Hauterkrankungen befragt und untersucht, wobei die Ergebnisse zeigten, dass 29 % der Patienten mit Hauterkrankungen gleichzeitig an einer psychischen Erkrankung litten, während der Patientenanteil ohne Hauterkrankung bei nur 16 % lag. Dabei traten vor allem Depressionen in den Gruppen der Hauterkrankungen doppelt so häufig auf (Smith et al.: 2020).
Ein großer Förderfaktor von Hautkrankheiten ist aber vor allem Stress. Denn Stress führt zu einer hohen Ausschüttung von Cortisol. Cortisol ist ein Hormon, welches dabei auch vor allem Entzündungen begünstigt und da Emotionen wie Wut, Trauer und Angst immer in einer bestimmten Form von Stress einhergehen, kommt es auch in solch emotionalen Situationen immer zu einer Ausschüttung des Hormons Cortisol. Die Entzündungen, die mit dem Hormon auf Langzeit einhergehen, treten dann meist in Form von Akne, Rosazea, geröteter Haut oder anderen chronischen Irritationen auf. Deswegen gilt vor allem der Stress als Ursache für Krankheiten und ist damit ein Aspekt, der in der Antlitzdiagnostik ganz weit im Fokus steht.
Es liegt also nahe, dass Emotionen nicht nur mit unserer psychischen Verfassung in einem engen Kontakt stehen. Sie haben auch direkten Einfluss auf die Physik unseres Körpers und müssen daher bei der Diagnosefindung besonders beachtet werden.
Die Antlitzdiagnose nimmt dabei an, dass bestimmte emotionale Zustände auch bestimmte Organreaktionen hervorrufen. Denn nicht nur der typische Umstand Stress, den Menschen haben, kann zu einer Verschlimmerung oder Verstärkung von Neurodermitis und Akne führen, sondern auch Trauer und Wut können sich in gewissen Hautveränderungen widerspiegeln. So kann Trauer unter anderem die Ursache für Augenringe oder besonders fahle Gesichtshaut sein, da diese Emotion besonderen Einfluss auf den menschlichen Stoffwechsel und auf die Durchblutung haben. Auch die Emotion Wut hat die Fähigkeit zu Hautreaktionen wie Nesselsucht.
Somit kann eine chronische emotionale Belastung bei Menschen auf Langzeit zu erheblichen Schäden und Beeinträchtigungen unserer Körperleistung führen, da negative Emotionen eben nicht nur unsere Psyche belasten. Sie führen auch zu erhöhtem Blutdruck, Schwächung des Immunsystems und einer beeinträchtigten Verdauung. Ein erfahrener Therapeut oder Heilpraktiker nutzt im Prinzip das Gesicht als Leinwand, die die Kämpfe unseres Körpers aufzeigt.
Emotionaler Zustand
Organreaktion
Chronischer Stress
Tiefe, harte Stirnfalten
Geschwollene Tränensäcke
Angst
Trockene Haut (Vata-Ungleichgewicht)
Unruhe und Schlaflosigkeit
Gereiztheit
Hautentzündungen (Pitta-Ungleichgewicht)
Sodbrennen
Erschöpfung
Blasse oder farblose Wangen
Anzeichen von Anämie
Überforderung
Dunkle Augenringe
Hinweis auf Nierenbelastung
Belastung durch negative Emotion
Erweiterte Poren an Nasenflügeln
Gestörter Fettstoffwechsel
Freude und Entspannung
Rosige und strahlende Haut
- allgemein gesunde Ausstrahlung
Oft betrachten wir Hautveränderungen als kosmetisch und als einen großen Störfaktor für unser Erscheinungsbild nach außen. Vielmehr sollte man die Hautveränderungen oder bestimmte Hautbeschaffenheiten als einen wertvollen Rückschluss auf den Zustand einiger Organe und als die Möglichkeit sehen, die Wahrheit über mögliche Störungen des Stoffwechsels oder organische Dysfunktionen zu liefern.
So können Rötungen im Gesicht Hinweise auf Stressentzündungen oder übermäßige Hitze sein, die durch Überlastung des Körpers entstehen. Auch Blässe und Unreinheiten sind Indikatoren für Anämieerscheinungen oder Durchblutungsprobleme. Vor allem Unreinheiten wie Pickel, Mitesser und kleine Hautirritationen lassen auf Verdauungsstörungen, hormonelles Ungleichgewicht oder eine schlechte Ernährung schließen. Erkennt ein erfahrener Diagnostiker jene Hinweise des Körpers frühzeitig, so kann dies die Möglichkeit der rechtzeitigen Intervention bieten. Denn unser Körper sendet uns Signale, die wir unter allen Umständen beachten sollten, um ernsthaften Problemen frühzeitig entgegenzuwirken und sie nicht als Hässlichkeit, die man schnell verstecken oder wegschminken sollte, abtun.
In der Praxis findet die Anwendung der Diagnostik vor allem einen hohen Stellenwert bei Heilpraktikern und alternativen Medizinern. Sie sehen das Gesicht im Prinzip als Landkarte, in der sie den körperlichen und seelischen Zustand des Menschen ablesen können. Durch gezielte Beobachtungen von Hautveränderungen, Falten und Schwellungen versuchen sie dann, ein ganzheitliches Bild der Gesundheit des Menschen zu kreieren. Die gesamte Diagnose setzt sich dabei nicht nur allein durch eine intensive Analyse des Gesichts zusammen, sondern vielmehr auch durch die Befragung von Lebensstil, der Ernährung und der emotionalen Verfassung. Auf diesem Weg kann dann die Therapieform auch individuell auf einen Patienten angepasst werden, zum Beispiel durch Änderung des Lebensstils, gezielte Behandlungsmaßnahmen wie Ernährungsumstellung oder die Einleitung von Entspannungstechniken und Stressreduktionsmaßnahmen.
Zur Förderung und Besserung der Gesundheit und des Wohlbefindens bietet die ganzheitliche Medizin dabei umfassende Ansätze, die sowohl physische, emotionale, mentale und soziale Aspekte einbeziehen. Das Grundprinzip der Ganzheitlichkeit ist hierbei die Erkenntnis, dass der Körper, die Seele und der Geist eng miteinander verbunden sind. Die ganzheitlichen Behandlungsansätze basieren dabei auf der Annahme, dass der Körper eigene Selbstheilungskräfte besitzt, die mithilfe von bestimmten Maßnahmen aktiviert werden können. Das Ziel dieses Behandlungsansatzes ist also im Prinzip, diese Körperbalance wiederherzustellen und die Stärkung von Geist und Seele.
Elementare Therapieansätze können zum Beispiel die Ernährungstherapie sein, die auf ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung setzt, die entzündungshemmende Lebensmittel, ausreichend Wasser und den Verzicht auf verarbeitete Lebensmittel beinhaltet. Auch Körpertherapien gelten als fester Bestandteil der ganzheitlichen Ansätze. Dazu gehören Methoden wie Tai-Chi, Yoga, Physiotherapie. Diese Maßnahmen fördern die Beweglichkeit und damit auch die Durchblutung und sind darüber hinaus feste Bestandteile des Stressabbaus. Wie wir aus der TCM und der Ayurveda wissen, kann auch der Einsatz von bestimmten Pflanzen und Naturheilkundeprodukten wie Ingwer, Kamille und Kurkuma zur Symptomlinderung führen.
Was vor allem psychosomatische Probleme angeht, sind Therapieansätze wie Psychotherapie und Stressbewältigungstherapien gängige Maßnahmen, zu denen Techniken wie Achtsamkeit, Meditation und Atemübungen gehören. Auch Gesprächstherapie und kognitive Verhaltenstherapien sind ein fester Bestandteil von psychosomatischer Therapie.
Stellt der Therapeut vor allem Krankheiten, Dispositionen oder Probleme des Körpers fest, die auf energetische Blockaden zurückzuführen sind, so werden hier heilende Maßnahmen wie Akupunktur, Reiki und Craniosacraltherapie eingesetzt, die das Lösen von diesen energetischen Blockaden herbeiführen sollen.
Akupunktur: Eine traditionelle chinesische Heilmethode, bei der feine Nadeln in spezifische Punkte des Körpers eingeführt werden, um den Energiefluss (Qi) zu harmonisieren und Schmerzen oder Krankheiten zu lindern.
Reiki: Eine energetische Heiltechnik aus Japan, bei der durch Handauflegen oder Nähe zum Körper die Lebensenergie (Ki) aktiviert und Blockaden gelöst werden sollen, um körperliche und seelische Heilung zu fördern.
Craniosacraltherapie: Eine sanfte manuelle Therapie, die den Rhythmus der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit harmonisiert, um das zentrale Nervensystem zu entspannen und die Selbstheilungskräfte des Körpers zu unterstützen.
Oft wird vergessen, dass der soziale Lebensbereich ebenfalls von großer Relevanz ist, was das Thema Wohlbefinden und Gesundheit angeht. Denn unsere Freunde, unsere Familie oder einfach Menschen, die uns guttun, bieten uns Stabilität und Rückhalt und sind damit ebenfalls ein positiver Einfluss auf unsere Gesundheit und sollten daher niemals untergeordnet werden.
Fazit: Diese Maßnahmen tragen nicht nur zu einer Förderung oder Besserung von Gesundheit und Wohlbefinden bei. Sie haben auch noch Vorteile wie die Reduzierung von möglichen Nebenwirkungen von Medikamenten, da hier der medikamentöse Einsatz sehr gering ist. Auch bieten sie individuelle Lösungsansätze an, die auf Patienten speziell zugeschnitten sind, bei denen sogar Patienten aktiv mitwirken können. Durch eigene Lebensstilveränderung, Stressmanagement und bewusste Ernährung bietet dies die Möglichkeit der aktiven Selbstverwirklichung.
Methoden im Wandel der Zeit
Die Ursprünge der Antlitzdiagnose sind nicht nur auf die Ansätze der TCM und die Methoden der Ayurveda zurückzuführen. Auch die hier schon erwähnten Persönlichkeiten Hippokrates, der im antiken Griechenland lebte, und der Schweizer Arzt und Naturphilosoph Paracelsus ebneten den Weg für viele Grundlagen der heutigen Antlitzdiagnose.
Paracelsus (1493–1541) galt schon zu seiner Zeit als Revolutionär in der Medizin, und sein Vermächtnis hat sich bis in die heutige Antlitzdiagnostik durchgesetzt. Er vertrat das Konzept, dass der Mensch als Mikrokosmos und damit als Teil des Makrokosmos zu verstehen sei. Doch was bedeutet das? Kurz gesagt, ist der Mensch ein Abbild des Universums, in dem alle Elemente miteinander verknüpft sind. Diese Sichtweise bildet die ganzheitliche Grundlage dafür, dass Seele, Körper und Geist ebenfalls und logischerweise miteinander verbunden sein müssen.
Betrachtet man diesen Ansatz im Hinblick auf die Gesichtsdiagnostik, so wird vor allem die Schlussfolgerung von Paracelsus deutlich, dass das Gesicht als äußerer Ausdruck des inneren Zustands gelten müsse. Er nahm an, dass jedes Körperteil und jedes Organ eine Signatur besäßen, deren Manifestation sich im Gesicht widerspiegeln würde. Jede Veränderung der Signatur eines Organs oder Körperteils würde demnach auch eine Veränderung im Gesicht mit sich ziehen. Diese Veränderungen könnten sich durch Gesichtsmerkmale wie Hautfarbe, Textur oder Verfärbungen sichtbar machen. Bereits in den Schriften von Paracelsus ist zu lesen, dass Falten auf Leberprobleme und Hautverfärbungen auf Nierenschwäche hinweisen können. Dieser Themenbereich basiert dabei auf der sogenannten Signaturenlehre.
Die Signaturenlehre besagt, dass die Natur jedem Objekt gewisse Merkmale zugewiesen hat, die auf ihre jeweilige Funktion oder ihren Nutzen hinweisen. Das bedeutet, dass Pflanzen, Mineralien und auch menschliche Merkmale Indikatoren für ihre Wirkungen und Eigenschaften nach außen abgeben.
Auf den menschlichen Körper übertragen, meint diese Annahme, dass äußere Merkmale wie das Gesicht Hinweise auf den Zustand der inneren Organe geben können. Die Natur hat den Menschen also die Möglichkeit gegeben, bestimmte innere Krankheiten abzulesen und das passende Heilmittel zu finden.
Mit seinen Annahmen und Thesen appellierte Paracelsus darüber hinaus an alle Heiler und Ärzte, sich nicht nur mit dem Studium medizinischer Texte zu befassen, sondern auch Beobachtungen in die Praxis zu überführen. Was die Gesichtsdiagnostik betrifft, bedeutet dies, Zusammenhänge zwischen den inneren und äußeren Mustern des Körpers zu erkennen. Schon damals machte Paracelsus Unterschiede in der Diagnostik verschiedener Patienten und unterstützte eine ganzheitliche und individuelle Betrachtung des Menschen, die bis heute ihren Weg in die moderne Antlitzdiagnostik gefunden hat.
