Geständnis einer Pflichtverteidigerin E-Book

Qiufu Yang-Möller

• Herausgeber: Books on Demand
• Kategorie: Gesellschafts- und Liebesromane
• Sprache: Deutsch
• Veröffentlichungsjahr: 2014

Seitenzahl: 131

Beschreibung

Es gibt viele Justizirrtümer überall. Aber der Justizirrtum in diesem Buch hat einen sehr mysteriösen Hintegrund, den man nicht sofort aufklären kann ...

Leseprobe

Es gibt

viele Justizirrtümer

überall.

Aber der Justizirrtum

in diesem Buch

hat

einen sehr mysteriösen

Hintergrund,

den

man

nicht sofort aufklären kann…

Zufälliges Treffen

Inhaltsverzeichnis

1 An einer Villa – außen – Morgenfrüh – Deutschland

2 Auf einer Straße – außen – Morgenfrüh – Deutschland

3 Am einem See – außen – Morgenfrüh – Deutschland

4 Im Mercedes an dem See – außen – Morgenfrüh – Deutschland

5 An einem Wohnhaus – außen – Nacht – Deutschland

6 Im Keller des Wohnhauses – innen – Nacht - Deutschland

7 Bei der Polizei – innen – Vormittag – Deutschland

8 Bei Wolfgang Bauers Frau – innen – Nachmittag – Deutschland

9 Im Gesundheitsamt – innen – Morgenfrüh – Deutschland

10 In der Psychiatrie – innen – Vormittag – Deutschland

11 In einem luxuriösen Hotel – innen – Abend – Deutschland

12 In der Psychiatrie – innen – Morgenfrüh – Deutschland

13 Auf einer Straße – außen – Vormittag – Deutschland

14 Bei Dr. Schäffler – innen – Vormittag – Deutschland

15 In einem Park – außen – Abend – Deutschland

16 Bei der Pflichtverteidigerin – innen – Mittag – Deutschland

17 In Dongmei Zenders Wohnung – innen – Nacht – Deutschland

18 Bei Gericht – innen – Vormittag – Deutschland

19 Vor dem Justizgebäude – außen – Vormittag – Deutschland

20 Auf dem Land – außen – Nachmittag – Deutschland

21 Im Wachzimmer der Frauenforensik – innen – Abend – Deutschland

22 Bei Wolfgang Bauers Frau – innen – Nacht – Deutschland

23 Im Wachzimmer der Frauenforensik – innen – Morgen – Deutschland

24 In einem Park – außen – Vormittag – Deutschland

25 Im Besuchszimmer der Frauenforensik – innen – Mittag – Deutschland

26 Auf dem Land – außen – Mittag – Deutschland

27 Im Wachzimmer der Frauenforensik – innen – Nachmittag – Deutschland

28 Im Flur der Frauenforensik – innen – Nachmittag – Deutschland

29 Im Fernsehraum der Frauenforensik – innen – Abend – Deutschland

30 In Dr. Uffelmanns Büro der Frauenforensik – innen – Abend – Deutschland

31 Im Wachzimmer der Frauenforensik – innen – Morgen – Deutschland

32 In einem Restaurant eines Hotels – innen – Abend – Deutschland

33 Im vergitterten Hof der Forensik – außen – Mittag – Deutschland

34 Auf einer Straße – außen – Nachmittag – Deutschland

35 Im Besuchszimmer der Frauenforensik – innen – Abend – Deutschland

36 Im Speisesaal der Frauenforensik – innen - Abend – Deutschland

37 In der Kanzlei von Norbert Wessel – innen – Morgen – Deutschland

38 Im Flur der Frauenforensik – innen – Abend – Deutschland

39 In Wolfgang Bauers Villa – innen – Abend – Deutschland

40 Bei Gericht – innen – Tag – Deutschland

41 In der Halle des Justizgebäudes – innen – Tag – Deutschland

1

An einer Villa – außen – Morgenfrüh – Deutschland

Im Sommer den 19. 08. 2003 in der Früh beim Morgenrot ist die Villa äußerst herrlich. Die Villa besteht aus einem weißen, noblen Haus und einem kunstvollen Garten.

In der Nähe der Villa steht ein rotes Auto, in dem eine unbekannte Frau am Steuer sitzt und die Villa beobachtet. Sie ist unter 40 Jahre alt, 168 Zentimeter groß, mit langem und offenem Haar und sehr schlank. Ihr Gesicht ist schmal und blass. Ihre Augen sind wie die Augen einer Katze. Ihre Nase ist lang und dünn wie ein Messer. Ihr Mund ist groß und dünn wie der Mund eines Affen.

Jetzt kommt der Besitzer der Villa mit einem riesigen Mercedes raus. Er heißt Wolfgang Bauer. Er ist über 50 Jahre alt, 180 Zentimeter groß und schön schlank, Seine Frisur ist ein Pferdeschwanz, sogar schön lang. Seine Haut ist hellrosa wie eine Pfirsichblüte. Seine Augen sind sehr tief liegend und blau. Seine Brauen sind sehr buschig, in Form von scharfen Schwertern. Seine Nase ist schön lang und groß. Aber sein Mund ist klein, üppig und rot. Er ist sehr zart, tolerant und gütig, vornehm und kultiviert. Seine Haltung ist sehr vornehm. Er hat ein ruhiges Wesen und bewahrt immer ruhiges Blut. Er hat eine tiefe und rührende Bassstimme wie ein Kontrabass, die man ruhig genießen kann. Sein Benehmen ist auch sehr ruhig, bei dem man Geborgenheit empfinden kann. Seine Sprechweise ist auch sehr ruhig, aber etwas rührselig. Er hat fast kein Mienenspiel, aber seine Blicke sind immer ausdrucksvoll, das heißt, dass er sehr introvertiert ist. Er beeilt sich sehr, weg zu fahren, merkt gar nicht, dass die unbekannte Frau in dem roten Auto die ganze Zeit ihn beobachtet und jetzt ihn verfolgt.

2

Auf einer Straße – außen – Morgenfrüh – Deutschland

Wolfgang Bauer fährt seinen Mercedes durch die Straße. Die unbekannte Frau verfolgt ihn fest, aber schwierig, weil sie nicht direkt hinter Wolfgang Bauer sondern hinter einem anderen Auto fahren will, um sich zu verstecken. Aber hinter dem anderen Auto kann sie Wolfgang Bauer nicht gut verfolgen. Deswegen versucht sie immer ein anderes Auto zu überholen, egal wie stark der Verkehr ist, so dass sie mehrmals beinahe einen Unfall baut…

3

Am einem See – außen – Morgenfrüh – Deutschland

Wolfgang Bauer packt seinen Mercedes an dem See. Die unbekannte Frau versteckt sich in der Nähe.

Hier ist ein Traumland und das Traumland im Morgenrot ist noch märchenhafter.

Eine Chinesin kommt in voller Eile hierher. Wolfgang Bauer kommt auch in voller Eile entgegen. Während die beiden an einander vorbeigehen, erblicken sie einander unbewusst. Im Handumdrehen empfinden sie sich einander überaus sympathisch, so dass sie plötzlich langsam gehen, zuletzt sogar sich umdrehen, rückwärtsgehen, um einander weiter anzublicken…… Was für eine Sekunde? Sie erblicken einander mit unbeschreiblicher und unaussprechlicher Zuneigung, vom gleichen Gedanken und Fühlen, was sie lange gesucht, aber nur jetzt gefunden haben.

Die Chinesin heißt Dongmei Zender. Sie ist über 40 Jahre alt, 160 Zentimeter groß. Sie hat ein ovales Gesicht, ein Paar schwarze glänzende reizende und intelligente Knopfaugen, ein Paar schwarze Brauen in Form der Mondsichel, eine kurze und süße Nase und einen sexy Mund. Sie trägt einen schwarzen Dutt, aber dieser Dutt ist durch ein schönes Essstäbchen hochgesteckt auf der rechten Seite. Sie ist sehr sanguinisch und offenherzig. Sie hat eine goldene Stimme. Ihr sanguinisches Lachen und die sanguinische Sprechweise sind immer wie ein goldener Sonnenschein, der man sofort erfrischt und entspannt. Sie ist sehr mutig, aber weiß ganz genau, dass blinder Eifer nur schadet, deswegen ist sie immer sehr achtsam und vorsichtig. Sie hat ein goldenes Herz und einen großen Gerechtigkeitssinn. Sie trägt ihr Herz immer auf der Zunge und hat eine große Toleranz.

Um einander kennenzulernen, fangen sie an, mit einander zu sprechen, aber sehr langsam, zart und erwägend.

Wolfgang Bauer:

Guten… Morgen…

Dongmei Zender:

Guten… Morgen…

Wolfgang Bauer:

Irgendwie und irgendwo habe ich Sie schon mal gesehen.

Dongmei Zender:

So ein Gefühl habe ich auch.

Wolfgang Bauer:

So einen Zufall habe ich in meinem Leben noch nie erlebt.

Dongmei Zender:

Ich auch nicht. Aber……

Wolfgang Bauer:

Aber was bitte?

Dongmei Zender:

Zufälligkeit ist eine Reaktion der Notwendigkeit,

die Notwendigkeit ist eine Folge der Entwicklung der Zufälligkeit.

Die Zufälligkeit und die Notwendigkeit haben ein gleiches Gesetz,

das Gesetz ist gerade ihr innerer Zusammenhang jederzeit.

Wolfgang Bauer:

Das heißt, dass Sie schon lange in meinem Leben sind. Wenn ich wüsste…

Dongmei Zender:

Was denn bitte?

Wolfgang Bauer:

Würde ich lebenslang auf diesen Moment warten.

Dongmei Zender:

Ist dieser Moment zu spät für Sie?

Wolfgang Bauer:

Ja… Nein! Darf ich Sie einladen, in einem chinesischen Restaurant zu essen?

Dongmei Zender:

Wann?

Wolfgang Bauer:

Jetzt.

Dongmei Zender:

Aber ich muss zum Sozialamt gehen.

Wolfgang Bauer:

Sozialamt? Sind Sie Sozialhilfeempfängerin?

Dongmei Zender:

Ja. Leider.

Wolfgang Bauer:

Aber warum leben Sie von der Sozialhilfe?

Dongmei Zender:

Weil ich meinen Beruf nicht ausüben kann.

Wolfgang Bauer:

Welchen Beruf haben Sie gelernt?

Dongmei Zender:

In China war ich Tänzerin, Schauspielerin, Autorin, Regisseurin, Produzentin und Reporterin.

Wolfgang Bauer:

Wie lange sind Sie in Deutschland?

Dongmei Zender:

Schon über 16 Jahre.

Wolfgang Bauer:

Warum sind Sie nach Deutschland gekommen?

Dongmei Zender:

Weil mein Mann mich in China kennengelernt und geheiratet hat.

Wolfgang Bauer:

Aber sind Sie jetzt geschieden?

Dongmei Zender:

Ja.

Wolfgang Bauer:

Fein! Ich habe auch etwas eilig zu erledigen. Aber jetzt… nicht mehr!

Dongmei Zender:

Wo ist das chinesische Restaurant?

Wolfgang Bauer:

Ich weiß noch nicht. Wir können im Computer meines Autos eins heraussuchen.

Dongmei Zender:

Wo ist Ihr Auto?

Wolfgang Bauer:

Da ist mein Auto.

Dongmei Zender:

Das riesige Mercedes?

Wolfgang Bauer:

Hoffentlich gefällt es Ihnen.

Dongmei Zender:

Das Mercedes ist bestimmt sehr teuer.

Wolfgang Bauer:

So teuer wie mein Haus.

Dongmei Zender:

Sie haben auch ein Haus?!

Wolfgang Bauer:

Ich habe alles. Es fehlt mir nur eine nette, intelligente und attraktive Frau.

Dongmei Zender:

So eine Frau können Sie irgendwann auf jeden Fall finden.

Wolfgang Bauer:

Jetzt habe ich diese Frau schon gefunden.

Dongmei Zender:

Wo ist diese Frau denn?

Wolfgang Bauer:

Sie steht gerade vor meinen Augen.

Dongmei Zender:

Sie fühlt sich sehr geehrt.

Wolfgang Bauer:

Ich auch.

Dongmei Zender:

Wollen Sie nicht wissen, wie sie heißt?

Wolfgang Bauer:

Ich weiß schon. Sie heißt Ehrlichkeit, Großmut, Philosophie und Lebensweisheit.

Dongmei Zender:

Sie bedankt sich allerherzlich für sein Kompliment.

Wolfgang Bauer:

Es fehlen mir die Worte zu beschreiben, wie ich mein Herz an sie verliere…

Dongmei Zender:

Es fehlen ihr auch die Worte zu beschreiben, wie sie jetzt überaus glücklich ist…

Dongmei Zender und Wolfgang Bauer starren einander in die Augen, gleichzeitig gehen sie langsam zu dem Mercedes. Sie merken gar nicht, dass die unbekannte Frau die ganze Zeit sie heimlich beobachtet und verfolgt hat, aus Neid und Hass. Aber wer ist diese Frau eigentlich?

4

Im Mercedes an dem See – außen – Morgenfrüh – Deutschland

Das riesige Mercedes ist sehr luxuriös und völlig mit einem Computer programmiert. Der Computer ist direkt neben dem Steuer und so klein wie ein Buch.

Wolfgang Bauer nimmt Dongmei Zenders Hand langsam, zart und sagt: „Bitte geben Sie meine PIN-Nummer ein. 1 – 9 – 0 – 3“. Dann leuchten alle Signale des Computers fast überall, gleichzeitig erschallt traumhafte leichte Musik im Stereo. Wolfgang Bauer zeigt Dongmei Zender, was der Computer überhaupt ist, zum Beispiel ist der Computer auch ein Fernseher und eine Überwachungskamera, in der sie die unbekannte Frau zufällig sehen können. Was macht die unbekannte Frau gerade? Mit einem Handy jemanden anzurufen. Dann klingelt Wolfgang Bauers Handy sofort. Wolfgang Bauers Handy ist auch sein Autotelefon mit Lautsprecheranlage im Stereo wie in Universum.

Wolfgang Bauer:

Wolfgang Bauer?

Unbekannte Frau:

Schatz! Ich bin's.

Wolfgang Bauer:

Du?

Unbekannte Frau:

Wo versteckst du dich?

Wolfgang Bauer:

Was gibt es denn?

Unbekannte Frau:

Ich bin schon wieder schwanger.

Wolfgang Bauer:

Was habe ich damit zu tun?

Unbekannte Frau:

Wenn du nicht immer scharf auf mich wärst, wäre ich nicht schon wieder schwanger.

Wolfgang Bauer:

Wie lächerlich. Lange leben wir getrennt. Von wem bist du eigentlich geschwängert?

Unbekannte Frau:

Wie bitte? Lange leben wir getrennt? Wer soll sowas hören? Ist schon wieder eine Frau bei dir? Wie unverschämt! Willst du auch diese Frau anlügen, betrügen und reinlegen? Du! Verdammter Scheißkerl!

Dongmei Zender:

Ist sie…

Wolfgang Bauer:

Meine Frau. Sie ist meine Frau. Aber wir leben nicht mehr zusammen. Schon lange nicht mehr.

Dongmei Zender:

Wie lange sind Sie schon verheiratet?

Wolfgang Bauer:

Schon 15 Jahre.

Dongmei Zender:

Haben Sie Kinder:

Wolfgang Bauer:

Zwei. Ein Junge und ein Mädchen.

Dongmei Zender:

Wie ideal……

Wolfgang Bauer:

Stimmt. Meine Familie war sehr ideal. Aber jetzt nicht mehr

Dongmei Zender:

Das heißt…

Wolfgang Bauer:

Was heißt das bitte?

Dongmei Zender:

Wenn Ihre Ehe die reichen Früchte der Liebe nicht trägt,

so gerät Ihre Ehe dann in Bedrängnisse.

Weil es gar keine Liebe in Ihrer Ehe gibt,

geht folglich Ihre Ehe so schnell kaputt.

Wenn Ihre Ehe die reichen Früchte der Liebe trägt,

dann sind Sie jedenfalls noch glücklicher und fröhlicher in der Ehe.

Ihre Ehe dauert bestimmt so lange,

solange Ihre Liebe unbesiegbar ist.

Wolfgang Bauer:

Habe ich jetzt die unbesiegbare Liebe?

Dongmei Zender:

Moment bitte! Was macht sie da?

Wolfgang Bauer:

Ihre Frisur zu ändern.

Dongmei Zender:

Jetzt ist ihre Frisur wie meine Frisur.

Wolfgang Bauer:

Aber ohne Essstäbchen.

Dongmei Zender:

Statt des Essstäbchens hat sie etwas.

Wolfgang Bauer:

Aber was?

Dann vergrößert Wolfgang Bauer das Bild mit dem Computer bis ein Kugelschreiber statt des Essstäbchen zu sehen ist.

Dongmei Zender:

Ein Kugelschreiber!

Wolfgang Bauer:

Sie hat noch niemanden imitiert.

Dongmei Zender:

Aber jetzt mich. Was hat sie vor?

Wolfgang Bauer:

Wenn ich wüsste…

Dongmei Zender:

Weiß sie, dass wir sie überwachen können?

Wolfgang Bauer:

Nein. Sie hat keinen Zugang zu diesem Auto.

In diesem Moment verschwindet Wolfgang Bauers Frau rasch weg aus dem Bild, aber wohin? Wolfgang Bauer sucht seine Frau mit dem Computer. Leider kann er sie nicht mehr finden. Dann starrt er Dongmei Zender sorgenvoll an. Dongmei Zender starrt ihm in die Augen, will wissen, was er schon geahnt hat…

5

An einem Wohnhaus – außen – Nacht – Deutschland

Die Nacht ist eine Mondnacht und überaus still.

Im Mondlicht bewegt sich Wolfgang Bauers Frau an einem riesigen Baum so leise wie eine Katze. Sie schaut ein offenes Fenster hinauf, kocht vor Wut. Aber sie beißt sich auf die Lippen, um sich zu beherrschen. Sie beherrscht sich so wahnsinnig, sodass ihre gebissenen Lippen langsam bluten.

Was ist mit dem offenen Fenster? Das offene Fenster ist Dongmei Zenders Fenster, an dem Dongmei Zender und Wolfgang Bauer gerade stehen. Das Licht in Dongmei Zenders Wohnung ist das einzige Licht des Hauses, weil alle Nachbarn schon tief schlafen. Durch das Licht kann Wolfgang Bauers Frau sehen, wie Wolfgang Bauer sein Herz an Dongmei Zender noch mehr verliert. Durch das offene Fenster kann Wolfgang Bauers Frau die Rede von ihm und Dongmei Zender auch deutlich hören.

Wolfgang Bauer:

Meine Frau ist sehr boshaft.

Dongmei Zender:

Wie hatten Sie Ihre Frau kennengelernt?

Wolfgang Bauer:

In einem Krankenhaus. Damals war sie eine Krankenschwester und ich war ihr Patient. Sie pflegte mich Tag und Nacht und hatte mich tief berührt.

Dongmei Zender:

Dann hatten Sie sie geheiratet.

Wolfgang Bauer:

Richtig. Nachdem wir geheiratet hatten, pflegte sie mich langsam nicht mehr, dachte Tag und Nacht nur an mein Geld und mein Haus bzw. an mein Vermögen. Sie zwang mich sogar, ein Testament zu machen. Das heißt, dass sie schon auf meinen Tod wartete. Deswegen hatte ich sie aus meinem Haus geschmissen.

Dongmei Zender:

Und die Kinder?

Wolfgang Bauer:

Die Kinder waren bei meinen Eltern.

Dongmei Zender:

Wo sind die Kinder jetzt?

Wolfgang Bauer:

Bei ihr. Dafür hat sie mich jeden Tag erpresst, um viel Geld von mir zu bekommen.

Dongmei Zender:

Das ist natürlich sehr unangenehm.

Wolfgang Bauer:

Das ist überaus unglücklich! Aber seit ich Sie kennengelernt habe, ich… glauben Sie an die Liebe auf den ersten Blick?

Dongmei Zender:

Wenn einseitige Liebe auf den ersten Blick ist,

ist es ein Alptraum der Liebe.

Wenn es solchen Alptraum nicht gäbe,

suchten Sie bestimmt echte Liebe.

Wenn einseitige Liebe auf den ersten Blick ist,

sind es die Götter vom Unglück.

Wenn es solche Götter nicht gäbe,

fänden Sie bestimmt die glückliche Liebe.

Wenn einseitige Liebe auf den ersten Blick ist,

ist es das Gedeihen vom Unglück.

Wenn es solches Gedeihen nicht gäbe,

erlangten Sie bestimmt unbesiegbare Liebe.

Wolfgang Bauer:

Wenn zweiseitige Liebe auf den ersten Blick ist?

Dongmei Zender:

Wenn zweiseitige Liebe auf den ersten Blick ist,

ist es eine Frucht der langen Suche.

Wenn es solche Frucht nicht gäbe,

fänden Sie jedenfalls keine momentane Liebe.

Wenn zweiseitige Liebe auf den ersten Blick ist,

ist es eine eröffnete Gerichtsverhandlung der Liebe.

Wenn es keine solche Gerichtsverhandlung gäbe,

erlangten Sie jedenfalls keine faire Liebe.

Wenn zweiseitige Liebe auf den ersten Blick ist,