Gesundheit ist das Programm deines Körpers - Ann-Kristin Schablowsky - E-Book

Gesundheit ist das Programm deines Körpers E-Book

Ann-Kristin Schablowsky

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  • Herausgeber: epubli
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2020
Beschreibung

Heutzutage sind viele Menschen krank, und keiner weiß wirklich warum. Gleichzeitig ist der Wunsch nach Gesundheit und Heilung heute größer denn je. Ann-Kristin Schablowsky ist sich sicher: In uns allen ruht das Potential vollkommener und ewiger Gesundheit. Jeder Einzelne von uns ist in der Lage, sich selbst zu heilen – wir müssen uns nur erinnern, wie wir dieses Potential aktivieren. Wirklich tiefe Heilung kann nur von jedem Einzelnen selbst eingeleitet werden und ist immer an Verantwortung und bewusstes Handeln gebunden. Dieses Buch nimmt dich mit auf ihren ganz persönlichen Weg, heraus einer schweren Krankheit, und beschreibt dir alle notwendigen Impulse, wie auch du wieder vollkommen gesund werden kannst ...

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Seitenzahl: 260

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Ann-Kristin

Schablowsky

 

 

 

 

GESUNDHEIT

_________________

 

ist das Programm deines Körpers

 

 

 

und der Mut zur Veränderung

dein Heilmittel

 

 

 

 

Band 1

Die in diesem Buch vorgestellten Informationen und Empfehlungen sind nach bestem Wissen und Gewissen geprüft. Wer diese Informationen praktisch anwendet, tut dies auf eigene Verantwortung. Die Autorin übernimmt keinerlei Haftung für Schäden jeglicher Art, die sich aus der Umsetzung der im Buch beschriebenen Informationen ergeben.

Bitte suchen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden aller Art einen Arzt oder Heilpraktiker ihres Vertrauens auf und lassen sich eine individuelle Diagnose erstellen, bevor Sie Ihre Ernährung umstellen.

 

 

 

 

 

1. Auflage 2020, Originalausgabe

Texte: © Copyright by Ann-Kristin Schablowsky

Coverdesign: © Copyright by Ann-Kristin Schablowsky

Coverdesign by Marie Franke und Jasmina Rohrbach,

[email protected], [email protected]

Verlag:

Ann-Kristin Schablowsky

Lübecker Straße 3

23701 Eutin

Druck und Bindung: epubli GmbH, Berlin

Verwendete Fotos von Ann-Kristin Schablowsky, © privat.

Alle Rechte vorbehalten.

 

 

 

Dein Mut dich zu verändern ist dein Schlüssel

 zu deiner Gesundheit

und zu der Erinnerung an das, was du bist.

))((

Du bist ein vollkommenes Wesen,

das sich selbst heilen kann.

INHALT

 

Vorwort

Über mich

 

1. Meine Geschichte

Beginnen wir bei mir – Weiblich. Mitte zwanzig. Von der Schulmedizin für unheilbar krank erklärt.

Was bedeutet es, Mut zu haben?

Ärzte-Odyssee – Zurück in die Eigenverantwortung für mein Leben

Meine Suche nach Gesundheit – Ich habe Antworten gesucht und gefunden

 

2. Krankheit, Symptome und andere Missverständnisse

Wie wird der Körper krank?

Verschlackung, Übersäuerung und „Vergiftung" als Spiegel der heutigen Gesellschaft und als Chance für Veränderung

Übersäuerung und ihre Folgen

Missverständnisse – Symptome und Schmerzen werden vom menschlichen Verstand missverstanden

Schmerzen

Suggestion – Symptome zu blockieren ist antrainiert!

 

3. Bewusstsein schafft einen neuen Blickwinkel

Das vergessene Wesen des Menschen

Die Kraft und die Energie des Menschen

Bewusstsein – Der Mensch als Schöpfer-Wesen

Bewusstseinsfeld – Die Erinnerung und das Erwachen der Menschheit

Naturgesetze – Der Mensch im Zusammenspiel mit den universellen Gesetzen der Natur

Zusammenfassung: Die drei Säulen für körperliche Gesundheit und Bewusstseins-Erweiterung

Begriffsdefinitionen: Bewusstsein, Geist und Seele

Dein persönlicher Plan – Lebst du deinen Seelenplan?

 

4.Ein neuer Blickwinkel schafft Veränderung

Leben bedeutet Veränderung

Beginne bei dir – Werde selbst zu der Veränderung, die du dir von Herzen wünschst

Verändere dich – Erkenne dich selbst und werde zum Schöpfer deines Lebens

 

5. Veränderung schafft Entwicklung

Handlung schafft Veränderung

Erste Veränderung: eine lebendige und gesunde Ernährung

Unser Verdauungssystem

Hauptbestandteile unserer Nahrung

Deine Ernährung – Wie sollte eine gesunde und bewusste Ernährung aussehen?

Bewusst essen mit veganer Trenn-Rohkost

Aus meinem Blickwinkel – Die Energie deiner Nahrung

Zweite Veränderung: Die Erneuerung deiner Gedanken

Was sind Glaubenssätze?

Woran glaubst du?

Erschaffe dir neue Glaubenssätze

Methode zum Auflösen alter Muster

 

6. Einstellung schafft Heilung

Du hast die Wahl – Tiefe Heilung ist Einstellungssache

Deine Heilung beginnt in dir

Überblick: Heilung für deine Gesundheit

 

7. Handlung schafft Gesundheit

Praktische Tipps für die Ernährungsumstellung

Rohkost-Rezepte

Praktisch und gesund – Zubehör für die Zubereitung

Unterstützung für deine körperliche Entgiftung

Meditationsübungen für deinen Geist und deine Seele

Praktische Alltagstipps

 

Nachtrag und Danksagung

Die Erde ist ein Mädchen – wusstest du das?

VORWORT

____________________

 

Mein Mann fragte mich einmal, „Ist es möglich, dass die Menschen erst richtig krank werden müssen, damit sie wirklich gesund werden können?“ – Ich denke, in diesem Gedanken ist viel Wahres.

Ich selbst war noch bis vor zwei Jahren ein sehr kranker Mensch und hatte einen Leidens- und Krankheitsweg von sieben Jahren hinter mir. Mein Weg hätte ohne Zweifel mit meinem Tod enden können, er hat mir jedoch ein neues Leben geschenkt – ein Leben in dem Bewusstsein zu wissen, wer ich wirklich bin, wo meine Potentiale liegen und welche Kraft in mir ruht.

Heute würde ich sagen, dass der Weg, den ich gegangen bin, ein Weg heraus aus der Bewusstlosigkeit war. Meine Erfahrungen in jener Zeit glichen denen eines langsamen Erwachens aus einem tiefen Schlaf. Mit dem Erwachen kam die Erinnerung. Und mit der Erinnerung kam das Wissen um die Bedeutung von Eigenverantwortung und Bewusstsein. Denn eine wirkliche Heilung entsteht in genau diesem Prozess – wirkliche Heilung entsteht im Innen.

Tiefe Heilung und das Wissen um Gesundheit ist immer an das Verstehen und das Lernen von Eigenverantwortung und bewusstem Handeln gebunden. Heilung kann nicht, wie viele annehmen, von außen herbeigeführt werden, sondern entsteht immer bei jedem Einzelnen von uns selbst. Es ist ein innerer Prozess, der damit einhergeht, sich selbst wirklich kennenzulernen.

Das Wissen um Gesundheit und Heilung ist in der Zeit, in der wir heute Leben, wichtiger denn je geworden. Die Menschen haben verlernt, eigenverantwortlich zu handeln. Sie haben verlernt, was es bedeutet, bewusst zu sein. Sie haben verlernt, was es heißt, gesund zu sein. Sie haben verlernt, wie es sich anfühlt.

Stattdessen haben die Menschen gelernt, Grenzen in sich selbst zu ziehen und dadurch innere Blockaden zu errichten. Bei dem Thema Gesundheit (aber auch in vielen anderen Bereichen des Lebens) haben sie gelernt, sich zu schützen. Sie haben gelernt, die Verantwortung in allen Bereichen ihres Lebens abzugeben. Der Mensch von heute sucht die Lösung seiner Probleme immer im Außen. Wir alle haben damit unbewusst Denkmuster, Erklärungen, künstliche Heilungsmethoden oder vermeintliche Lösungen für unsere gesundheitlichen Probleme übernommen und vergessen, diese wirklich zu hinterfragen. Und mehr noch: Wir haben verlernt und vergessen, den Kontakt zu uns selbst zu halten und uns selbst zu fragen, was wir wirklich brauchen und was uns als Individuum wirklich guttut – denn all das ist möglich und naturgegeben in uns angelegt. Wir selbst halten den Schlüssel zu allen unseren (gesundheitlichen) Problemen selbst in der Hand. Wir müssen uns nur erinnern, wie wir die Tür aufschließen, die uns den Zugang zu uns selbst versperrt.

Heutzutage leben die meisten Menschen ein künstliches Leben. Sie leben in einer künstlichen Umgebung, verzehren künstliche Nahrung und denken „künstlich herbeigeführte“ Gedanken. Sie haben sich von der Natur entfernt und damit von allem, was ihnen nützlich ist. Und dabei ist die Natur, die Mutter Erde, unser aller Zuhause und bietet uns alles, was wir brauchen, um ein gesundes Leben zu führen. Auch wir selbst tragen alles in uns: Wir verfügen über das mentale und emotionale Potential ewiger Gesundheit.

Durch geistige und gedankliche Selbstentfremdung, negative gedankliche Ausrichtung, falsche und extrem gesundheitsschädliche Nahrung ist der Mensch von heute tagtäglich dabei, sich auf physischer und mentaler Ebene zu vergiften. Dies hat Verschlackungen und Vergiftungsprozesse in unserem Organismus zur Folge, welche nicht nur unseren physischen Körper, sondern auch unser gesamtes Wesen belasten und krank machen. Und dabei ist Gesundheit eigentlich das Natürlichste der Welt – Gesundheit ist das Programm, welches für unseren Körper geschrieben wurde.

Hast du den Zugang zu dir selbst gefunden und gelernt, dich selbst wirklich zu fühlen, dann fühlst du auch deine Bedürfnisse – sowohl deine körperlichen als auch deine emotionalen. Du lernst, auf deine innere Stimme und deine Intuition zu vertrauen. Nach und nach wirst du verstehen, dass es dir nicht guttut, dich in allen Bereichen deines Lebens im Außen zu orientieren. Das betrifft deine Nahrung, aber auch diverse Informationen, die du aus dem Außen beziehst. Diese beeinflussen unbewusst deine Gedanken und wirken sich nachteilig auf dein gesamtes System aus. Die Nahrung, die du zu dir nimmst, aber auch Informationen, mit denen du dich auflädst, können unterschiedlich wirken: Sie können dir entweder Gesundheit und Lebensenergie schenken oder dir beides rauben.

 

Worum geht es in diesem Buch?

Das Buch handelt von meinem Weg der Heilung. Es war ein Weg, der mich zu mir selbst zurückbrachte. Auf diesem Weg erkannte ich, welche schöpferische Kraft und welches Potential in mir und in jedem Einzelnen von uns ruht. Es war ein Weg der Erkenntnis über die Ursachen, die uns wirklich krank machen. Und ein Weg der Erinnerung, über die Dinge, die uns gesund werden lassen – und zwar jeden Einzelnen von uns.

Ich durfte durch mein Schicksal seelisch wachsen und mich weiterentwickeln, oder besser gesagt: Ich durfte mich erinnern – ich durfte mich erinnern, wer wir als Menschen wirklich sind und welches Potential in uns allen steckt. Das Potential vollkommener Gesundheit.

Dieses Buch soll dir als Impuls dienen, etwas Neues (oder besser Ursprüngliches) kennenzulernen und dir die Möglichkeit geben, dein Bewusstsein zu erweitern und einen neuen Blickwinkel einzunehmen.

))((

 

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass dir dieses Buch ein nützlicher Wegbegleiter ist und dir die Möglichkeit gibt, dich auf deinem individuellen Weg zu entwickeln.

Ich wünsche dir Licht, Liebe und inneren Frieden.

Deine Freundin, Ann-Kristin

ÜBER MICH

_____________________

 

In meiner Kindheit lebte ich mit meinen Eltern und meinem jüngeren Bruder in Norddeutschland an der Ostsee in einem kleinen Fischerdorf. Ich war bereits als kleines Mädchen sehr sensibel und mitfühlend und hatte einige Gaben auf diese Erde mitbekommen, die ich heute als hellsichtig oder hellfühlend bezeichnen würde. Ich konnte einfach ein wenig mehr wahrnehmen, als andere Menschen mit bloßem Auge sehen oder mit ihren Empfindungen erfassen können. Ich konnte zum Beispiel „wie durch Zauberei“ mit Tieren kommunizieren oder die Bedürfnisse und Gefühle jedes Lebewesens in meiner Umgebung genau erfühlen. Das geschah ganz automatisch, sowohl mit Lebewesen in meinem nahen Umfeld, aber auch mit denen, die weiter von mir entfernt waren. Ich empfing also Mitteilungen oder Informationen, Gefühle oder Wünsche. Und, weil ich eben diese Informationen bekam, machte ich es zu meiner „kindlichen Berufung“ allen helfen zu wollen – ob Mensch, Tier oder Pflanzen. Das war sozusagen meine „Haupttätigkeit“, der ich ganz unbemerkt als Kind tagtäglich nachging.

Das war für mich auch gar nicht fremd oder eigenartig. Es war das Normalste der Welt. Ich bin so geboren worden und kannte es einfach auch gar nicht anders. Unter Gleichaltrigen war alles sowieso vollkommen normal. Ich habe mein „Anderssein“ als Kind also gar nicht als solches wahrgenommen und ich wurde auch nicht damit konfrontiert.

Als ich jedoch älter wurde, merkte ich zunehmend, wie meine Wahrnehmungen meine Eltern überforderten. Anfangs berichtete ich noch voller Stolz, nachts mit meiner kranken Oma im Krankenhaus „gesprochen“ zu haben oder dem einen oder anderen Tier unbedingt helfen zu wollen. Dazu forderte ich wie selbstverständlich die Unterstützung meiner Eltern ein. Denn das war für mich nur logisch: Nicht jeder meiner „Patienten“ war für mich unmittelbar erreichbar und, um dem Wesen helfen zu können, brauchte ich ja schließlich ein Auto und einen Führerschein. Und beides hatte ich mit zehn Jahren ja noch nicht!

„Merkwürdig“ waren auch andere Dinge an mir: Ich war sehr feinfühlig. Meine Familie deutet dies als „überempfindlich“. Konventionelle Nahrung wie ein Putenbraten, Gerüche wie Parfüm oder chemische Produkte aller Art vertrug mein Körper gar nicht. Ich wurde sowohl von herkömmlichen Speisen als auch durch den bloßen Geruch von Chlor in Hallenbädern oder Haarsprays krank. Die Medikamente, die ich von den Medizinern und meinen Eltern bekam, machten mich auch nicht gesünder – sondern im Gegenteil nur noch kränker.

Meine Eltern waren mit meinen „merkwürdigen Zuständen“ zunehmend überfordert, und deshalb gaben sie mir ziemlich schnell zu verstehen, dass es so nicht weitergehen könne und ich mich gefälligst anzupassen habe. Es sei nun wirklich einmal genug der „unverschämten Forderungen.“ Ich fühlte, dass ich so, wie ich war, nicht in meine Familie und die Gesellschaft passte. Und besonders meine Mutter verdeutlichte mir, dass ein gesellschaftliches Leben so auch nicht funktioniere.

Heute weiß ich genau, dass meine Eltern mir nicht schaden, sondern mich nach ihren Vorstellungen von Realität und Wahrheit nur schützen wollten. Für mich fühlte sich dieser Schutz als Kind und Heranwachsende jedoch nicht gut und liebevoll an, sondern eher wie verraten und im Stich gelassen worden zu sein.

Da war ich nun – ein kleines Mädchen, das es aufgab, ich selbst zu sein. Ich verinnerlichte tief in mir selbst die Glaubenssätze: Ich bin anders. Ich bin anstrengend. Ich bin schwierig. Ich bin zu sensibel. Ich fühle zu viel. Ich darf nicht fühlen.

Bereits als kleines Mädchen machte mein Verstand mir klar: So, wie ich war, war ich nicht liebenswert.

Das fühlte sich nicht schön an, und mit diesem Gefühl kam die Pubertät. Und mit der Pubertät manifestierten sich meine Gedanken über meine Andersartigkeit und wurden zu meinem realen Alltag: In der Schule verschwand meine Leichtigkeit, und Freunde hatte ich plötzlich auch nicht mehr.

Meine Glaubenssätze wurden zu meiner Realität. Plötzlich wollte ich meine Fähigkeiten nicht mehr. Ich wollte nicht mehr ich sein. Ich wollte keine Außenseiterin mehr sein. Ich wollte dazugehören und „normal funktionieren.“ „Normal“ zu funktionieren und zu sein wie alle anderen auch, wurde zu einem neuen, sehr starken Glaubenssatz von mir. Meine innere Kommunikation mit mir selbst ging damit einher, mich selbst zu verurteilen und selbst abzulehnen – ja, sogar ein Stück weit zu hassen.

Es war eine schwere Zeit für mich, die mit vielen inneren Konflikten und einer enormen Wut auf mich selbst einherging. Ich wusste, ich konnte diese „unnormale Seite“ von mir nicht gänzlich unterdrücken. Ich wusste, ich würde auf diese Weise nie normal werden und geliebt werden. Ich haderte mit mir und damit, warum ich so sein musste, wie ich war. Dieser Zustand dauerte bestimmt – und jetzt nicht erschrecken – 20 Jahre. Ich konnte in dieser Zeit einfach noch keine Antworten auf meine innere Konfliktsituation finden.

Noch während meines inneren Dilemmas lernte ich meinen jetzigen Mann kennen. Ich fühlte mich das erste Mal angenommen und wir zogen zügig zusammen. Dennoch wurde mein innerer Konflikt nicht kleiner, sondern verstärkte sich nur noch. Mit der Geborgenheit, die ich fühlen konnte, kehrte ein Teil meiner Fähigkeiten zurück, und ich wurde innerlich nur noch zerrissener. Obwohl mein Mann mich annahm, wie ich war, konnte ich es selbst nicht. Ich versuchte meinen inneren Schmerz mit Tabletten und Pharmazeutika aller Art zu unterdrücken. In dieser Zeit wurde ich sehr krank, wovon ich dir im nächsten Kapitel berichten möchte.

Doch mit der Krankheit, die fast dazu führte, dass ich starb, kam die lang ersehnte Antwort auf alle meine Fragen. Und mit der Antwort kam die Gesundheit.

In der Zeit, in der ich mich gesundheitlich bereits ein wenig stabilisiert hatte, empfahl mir mein Vater ein Buch der russisch-schamanischen Autorin Lumira. Dieses Buch, Erneuere deine Zellen, ist nur eines von vielen ihrer Werke, und es handelt von der schöpferischen Kraft und dem Potential, welches in uns allen ruht. Es handelt von der wahren „Beschaffenheit“ jedes Einzelnen von uns. Also, davon wer wir ursprünglich eigentlich sind. Von unserer inneren Kraft und Stärke, die es uns ermöglicht, unsere vollkommene Gesundheit mit Hilfe der Gesetze der Natur und der Kraft des eigenen Geistes wiederherzustellen. Dieses Buch zog mich sofort in seinen Bann. Ich verschlang es augenblicklich und erkannte etwas, das mich und meinen inneren Konflikt tief berührte: Ich bekam endlich die Antwort auf all meine Fragen rund um meine Person, die mich über Jahre hatten mit mir hadern lassen. Ich war nicht „unnormal“, sondern im Gegenteil, sehr ursprünglich. Ich war vollkommen in Ordnung, wie ich war. Das fühlte sich gut an.

Ich begann augenblicklich, mein Leben auf den Kopf zu stellen – oder besser gesagt, wieder in seine ursprüngliche Harmonie und Ordnung zurückzubringen. Ich änderte meine Ernährung auf vegane Trenn-Rohkost, und ich änderte meine gedankliche Einstellung zu Dingen, aber vor allem zu mir selbst. Ich begann damit, eine gesunde Lebensweise in mein Leben zu lassen – sowohl körperlich als auch geistig-seelisch. Die Natur, die Tiere und mein Mann unterstützten mich dabei und führten mich wieder zurück zu meiner ursprünglichen Kraft, meiner Weisheit und meinem inneren Frieden.

Ich wurde gesund und meine Fähigkeiten kamen zurück – einige verstärkten sich sogar. In der Natur verspüre ich die Harmonie und die Ganzheit. Jeglicher Zwang, jegliches Wollen, jeder Druck oder alles Müssen gerät in den Hintergrund. Ich höre den Klang der Bäume, der Gräser und der feinstofflichen Wesenheiten, die die Harmonie und das Gleichgewicht unserer Erde und ihrer Bewohner zu erhalten versuchen. Mit Hilfe der Natur kann mein Körper sich reinigen. Und ich bekomme Antwort und Unterstützung auf alle meine Fragen.

Mein Lebensweg hat mich gelehrt, dass wir eigentlich nur lernen müssen, uns selbst zu erkennen. Dann dürfen wir uns erinnern, wer wir sind.

Wir dürfen uns lieben und zu uns stehen.

Wir tragen ein unglaubliches Potential in uns, voller Licht, Liebe, Kraft und Frieden.

Seit ich ein kleines Mädchen war, hatte ich diesen inneren Drang, Menschen helfen zu wollen. Meine Gaben helfen mir dabei. Sie lassen mich die Zusammenhänge zwischen Krankheit und Gesundheit erspüren und besser verstehen. Meine Wahrnehmungen und Erfahrungen möchte ich in diesem Buch mit dir teilen.

1. Meine Geschichte

 

In diesem Kapitel möchte ich meine Geschichte mit dir teilen und sie dir in Auszügen erzählen. Du sollst verstehen, dass jede Erkrankung und jedes Schicksal immer zwei Seiten hat: Auf der einen Seite die Krankheit, Schmerzen und Leid und auf der anderen Seite der Mut zur Veränderung, das Vertrauen in dich selbst und das Vertrauen in deine Gesundheit.

Die erste Seite macht dich zum Opfer, die zweite zum Schöpfer.

Ich denke, jeder Einzelne von uns ist ein Schöpfer-Wesen und deshalb in der Lage individuelle Gesundheit zu erschaffen. Wir sind in der Lage, auch in schwierigen Lebenskrisen, unsere Aufmerksamkeit auf das Positive zu richten und dadurch positive Energie zu erschaffen. Positive Energie besteht aus Gefühlen wie Mut und den Glauben an dich selbst und deine innere Wahrnehmung. Positive Energie besteht aus Handlungen wie Eigenverantwortung, der Suche nach Ursachen, bewusstem Handeln und dem Überwinden kollektiver Gedankenmuster. Positive Energie stärkt dich und dein ganzes System.

Wir alle tragen die Kraft und das Potential in uns, welche uns ermöglichen unsere Gesundheit selbst zu erschaffen und uns dadurch eine neue Realität und ein neues Leben zu kreieren.

Die Erweiterung deines Bewusstseins und die Veränderung von gewohnten Blickwinkeln sind ein wichtiger Schritt in diese Richtung.

Meiner Wahrnehmung nach sind sogenannte „Schicksalsschläge“ eher als eine Weiche zu sehen, die den Sinn erfüllen, dein Leben in die „richtige Spur“ zu bringen. Sie ebnen neue Wege für deine Zukunft.

BEGINNEN WIR BEI MIR: Weiblich. Mitte zwanzig. Von der Schulmedizin für unheilbar krank erklärt.

_____________________

 

Ich war Mitte zwanzig und hatte in der kurzen Zeit meines jungen Lebens viele Medikamente, Antibiotika, Impfungen und sonstige Pharmazeutika eingenommen. Ich war innerlich zerrissen und äußerlich permanent krank. Das versuchte ich durch weitere Tabletten und andere Medikamente in den Griff zu bekommen. Zwei Jahre, nachdem ich meinen heutigen Ehemann kennenlernte, wurde ich dann richtig ernsthaft krank. Über sieben Jahren lang war ich in Behandlung der Schulmedizin – ohne genaue Diagnose und ohne gesundheitliche Besserung. Im Gegenteil: Mein Gesundheitszustand verschlechterte sich von Jahr zu Jahr, und ich bekam gegen meine zahlreichen Symptome ein Medikament nach dem nächsten verschrieben.

Im Jahr 2015, mit Ende zwanzig, war ich auf meinem gesundheitlichen Tiefpunkt angelangt. Es war „fünf vor Zwölf“, wie man so sagt. Sowohl körperlich als auch geistig-seelisch stand es schlecht um mich. Nach sieben Jahren Krankheit waren meine Symptome zu einer großen Horde angewachsen und feierten zusammen mit hundsmiserablen Blutwerten eine Party in meinem Körper!

Sieben Jahre lang wurde von der Schulmedizin weder eine genaue Diagnose gestellt noch wurde der wirklichen Ursache für meine Leiden auf den Grund gegangen. In den ersten Jahren wurde ich „nach gründlichen Untersuchungen“ sogar als „kerngesund“ nach Hause entlassen. Als mein kranker Zustand letztendlich unübersehbar war, wurden von unterschiedlichen Fachärzten dann Diagnosen wie Leukämie, Knochenmarkserkrankungen oder multiple Persönlichkeitsstörung gestellt. Um meine Symptome zu kurieren, wurde eine Chemotherapie in Betracht gezogen.

Noch vor drei Jahren hatte ich die folgenden Symptome:

)) Brennen im Gehirn

)) extremer Druck auf der Schädeldecke

)) geschwollenes Gesicht

)) graue Haare

)) Haarausfall

)) eiternde Ohren

)) Hörverlust im linken Ohr

)) extremer Druck im Innenohr und auf der Schädeldecke mit Gleichgewichtsverlust

)) blutrote Augen

)) Sehprobleme mit Sehverlust

)) geschwollene Gliedmaßen, besonders Hände und Füße waren so stark geschwollen, dass meine Fuß- bzw. Fingernägel nicht mehr zu sehen waren

)) schmerzende Glieder

)) taube Finger, Gefühlsverlust in allen Fingern

)) starker Husten

)) Lungenschmerzen

)) Herzrasen mit Erbrechen

)) Erbrechen bei Nahrungsaufnahme

)) epileptische Anfälle mit unkontrollierbarem Verlust von Urin und Kot

)) körperliche Zusammenbrüche

)) Inkontinenz (unkontrollierbares Wasserlassen von mehreren Litern)

)) Schweißausbrüche

)) Nervenschmerzen, Störungen im Nervensystem

)) stark geschwollene, lilafarbene, blutende Beine

)) aufreißende und blutende Haut

)) eine schlimme Anämie (HB von unter 7, riesige Blutplättchen…)

)) schlechte Organwerte in Leber, Nieren, Nebenniere, Lunge, Herz, Darm, Schilddrüse

)) geistige Schleier, Abgeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit, Kraftlosigkeit

)) ein getrübtes Erinnerungsvermögen.

 

So, da war ich nun. Ende zwanzig. Gefühlt am Ende. Und von den Ärzten entweder für geisteskrank oder für todkrank erklärt.

Aber du kennst ja sicherlich das Sprichwort „Wo Dunkelheit ist, ist auch Licht“ – wir müssen es nur wahrnehmen.

Und genau wie der Inhalt dieses Sprichwortes, hatte auch meine Erkrankung eine gute Seite.

Ich habe erkannt, dass ich selbst den Schlüssel zu meiner vollkommenen Gesundheit in der Hand halte und nur ICH SELBST in der Lage bin, mich von innen heraus zu heilen.

Mein Weg durch diverse Arztpraxen dauerte einige Jahre. Er hat mich aber auf einen neuen Weg geführt: Ich nahm die Verantwortung für mein Leben wieder zurück in meine Hände und begann an mich selbst, meine innere Kraft, meine Stärke und an die Richtigkeit meiner eigenen Wahrnehmung zu glauben.

Ich wurde ironischer Weise durch das gesellschaftliche System, in dem wir leben, direkt aufgefordert, Eigenverantwortung zu übernehmen. Das heutige Gesundheitssystem, welches auf Schmerzvermeidung, Symptombekämpfung und die Verantwortungsübertragung ausgerichtet ist, hat mich genau dahin gebracht, wo es den Menschen nicht haben will – dahin, zu lernen, eigenverantwortlich zu handeln und neue Wege und Ursachen für Krankheiten zu suchen.

Ich fühlte, dass das, was uns heutzutage als „Heilung“ versprochen wird, nicht einer wirklichen Heilung entspricht. Ich erkannte, dass in unserem System nicht nach Ursachen gesucht wird, sondern lediglich Symptome durch die Verordnung von Medikamenten blockiert werden.

Meine Krankheit lehrte mich eines: Wirkliche Heilung beginnt immer bei uns selbst.

Und es beginnt bereits damit, unser Umfeld und uns selbstbewusst wahrzunehmen.

Sich selbst als einen Teil eines eingefahrenen kollektiven Systems zu sehen, ist nicht immer leicht. Denn es bedeutet bewusst hinzusehen, was in unserer Gesellschaft gelebt und für „richtig“ empfunden wird. Es bedeutet auch, sich von Rollen zu lösen und sich selbst und seine Glaubens- und Handlungsmuster zu reflektieren und gegebenenfalls neu zu überdenken. Bewusste Wahrnehmung geht also unausweichlich mit Veränderung einher. Und sich zu verändern, und neu zu erschaffen, erfordert Mut.

WAS BEDEUTET ES, MUT ZU HABEN?

_____________________

 

Mutig zu sein bedeutet, an sich selbst zu glauben und sich selbst zu vertrauen.

Es bedeutet auch, Verantwortung für sich zu übernehmen und damit zu beginnen, bewusst zu werden und bewusst zu handeln.

Jeder Mensch kann nur dann Verantwortung für sich selbst übernehmen, wenn er weiß, wer er wirklich ist.

„Mutig zu sein“ beinhaltet auch, Mut zu sich selbst zu haben.

Einmal genau hinzuschauen und dich zu fragen: Wer bin ich wirklich? Und: Was möchte ich aus meinem tiefsten Herzen heraus wirklich? – unabhängig von allen kollektiven Normen, Rollen, Pflichten und Handlungsmustern.

Das bedeutet meist Veränderung. Und Veränderung erfordert wiederum Mut – den Mut nicht „wegzulaufen“ oder „den Kopf in den Sand zu stecken“, wenn es einmal schwierig wird. Denn vermeintlich „einfache Wege“ gibt es in der Zeit, in der wir leben, im Überfluss. Jedoch bedeuten die „einfachen Wege“ auch häufig, sich selbst zu ignorieren. Und das ist nichts anderes als Selbstbetrug und kommt dem gleich, sich selbst zu belügen.

Deine Gesundheit wird auch von Mut getragen – dem Mut, dich zu verändern und Verantwortung für dein Leben zu übernehmen.

Jeder Einzelne von uns ist mutig. Auch du bist mutig.

Mit dem Mut, den du für dich selbst aufbringst, veränderst du nicht nur dein eigenes Leben – du beeinflusst auch dein Umfeld und veränderst langfristig die ganze Welt.

Mein Rat an dich:

Glaube an dich selbst!

Vertraue dir selbst!

Sei mutig und verändere dich!

Trage Verantwortung für dein Leben!

Entwickle dich!

ÄRZTE-ODYSSEE: Zurück in die Eigenverantwortung für mein Leben

___________________________

 

Vorab noch ein Impuls an dich: Es gibt niemals einen Grund, aufzugeben oder an sich zu zweifeln. Niemals.

 

Außerdem gibt es niemals auch nur einen Grund, den Glauben an sein inneres Wissen, seine innere Kraft und seine innere Stärke zu verlieren. Jeder Mensch hat die Möglichkeit ALLES zu schaffen, was er sich vornimmt. Jeder Mensch kann seine vollkommene Gesundheit wiederherstellen.

Es gibt auch keinen Grund, das eigene Denken, Fühlen und Handeln aufzugeben und sich ohnmächtig in die Hände anderer zu begeben. Niemand muss das tun!

Stattdessen gibt es immer mindestens einen guten Grund, Mut aufzubringen und die Verantwortung wieder zurück in die eigenen Hände zu nehmen. Du beginnst dann damit, wieder bewusst für deine Gesundheit zu handeln.

An dieser Stelle möchte ich auch eventuell auftretenden Missverständnissen vorbeugen, die sich beim Lesen „meiner Geschichte“ ergeben: Es geht in diesem Kapitel (und auch in diesem Buch!) NICHT darum, die Schulmedizin zu bewerten. Die Begrenzung dieses kollektiven Systems hat hier eigentlich gar keine Relevanz.

Es geht mir vielmehr darum, dass du verstehst, welche Möglichkeiten wir als Individuum haben, selbst für unser Wohl zu sorgen. Es geht mir darum, dir zu zeigen, welche Freiheit wir besitzen.

Wir alle besitzen einen freien Willen.

Das bedeutet: Niemand kann dich daran hindern, vollkommen gesund zu werden.

Du allein entscheidest dich, und das aus freiem Willen, FÜR oder GEGEN etwas. Dafür oder dagegen, deine Gesundheit in fremde Hände zu legen.

Oder, andersherum: dafür oder dagegen, eigenverantwortlich zu handeln, dich zu verändernund als Individuum zu wachsen.

Es liegt bei dir.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, das dir meine Impulse helfen, Mut zu fassen und dir selbst Eigenverantwortung, eigenverantwortliches Denken und Handeln zuzutrauen und dein Leben aus deiner inneren Kraft heraus neu zu gestalten.

Außerdem hoffe ich, dass du bei den mega-skurrilen

Arzt-Szenen und „hoffnungslos stagnierenden Konversationen“ auch ein wenig lachen kannst – denn Lachen ist auf jeden Fall gesund!

 

Rückblick in das Jahr 2016

„Machen Sie es sich doch bitte schon einmal auf dem Stuhl dort bequem!“ Die Aussage des Hämatologen glich eher einer Aufforderung als einer höflichen Bitte. Er deutete mir an, ich solle mich auf einen Sessel setzen, der dazu genutzt wird, seine Patienten mit einer Chemotherapie zu behandeln.

Das war sein Vorschlag für die Behandlung meiner Krankheit – jedoch nicht aus begründeten Anlässen oder „stichhaltiger Beweislage“, nein schlichtweg aus purer Unwissenheit und Ratlosigkeit heraus. Der Mann wusste nicht, was ich hatte, aber er war der Überzeugung, eine Chemotherapie würde meinen Zustand schon wieder „gerade biegen“.

Ob ich nun Leukämie oder MDS (eine Knochenmarkserkrankung, die sich Myelodysplastisches Syndrom nennt) hatte, spielte für ihn dabei keine Rolle.

Dieser Moment bildete den entscheidenden Wendepunkt in meinem Denken und meinem Handeln. Ich beschloss in dieser Sekunde, an Stelle des Arztes mir selbst zu vertrauen und meine Gesundheit mir selbst zu übergeben. In diesem Moment begann ich meinen Weg zurück zu mir.

Der Glaube an mich selbst und der Glaube an meinen Mut ließen mich die Verantwortung für mein Leben übernehmen. Ich ließ die Praxis des Hämatologen hinter mir zurück. Ich beschloss, nie mehr dorthin zurückkehren.

Bis ich jedoch soweit war, mich für bewusste Eigenverantwortung zu entscheiden, hatte ich noch zahlreiche skurrile Momente mit diesem Facharzt.

Und bevor ich endgültig den Mut aufbrachte, eigenverantwortlich für mein Leben zu handeln, durfte noch viele andere „Frösche küssen“ …

 

September 2015

Im September 2015 war ich bereits in meinem siebten Krankheitsjahr und voller Beschwerden und Symptome. Ich hatte jährlich diverse Arztbesuche unternommen: Ich war bei unterschiedlichen Fachärzten und bei Fachärzten in unterschiedlichen Städten. Die Diagnose war immer die gleiche: Kerngesund ist die junge Frau.

Im September jedoch (nachdem ich nun mittlerweile kaum mehr laufen, geschweige denn mich selbst versorgen konnte!), wurde erneut ein Blutbild beim Allgemeinmediziner gemacht. Dieses Blutbild wurde dann in dem folgenden Gespräch etwa so besprochen:

Der Allgemeinmediziner saß vor mir und schaute besorgt auf das Blutbild. Dann sah er mich an: „Junge Frau, wie alt sind Sie nochmal gleich?“

„29 Jahre.“

„Junge Frau“, sagte er schockiert, „Sie haben mindestens die Hälfte ihres Blutes verloren!“

Im ersten Moment war ich schockiert. Kann ich denn ohne die andere Hälfte überhaupt leben?

Mir wurde aber ziemlich rasch bewusst, dass meine Zustände über sieben Jahre ja auch nicht spurlos an meinem Körper vorbei gegangen sein konnten. So nach dem Motto: Irgendwas musste ja irgendwann passieren …

Ich beschloss, auch diesem Arzt meine Beschwerden und meine ganze Krankheitsgeschichte zu erzählen.

Der Allgemeinmediziner hörte besorgt und fasziniert zugleich zu.

In diesem Moment dachte ich noch: OK, jetzt wird dir endlich geholfen!

Dann sagte er jedoch: „Haben sie eigentlich irgendwo eine große, offene Wunde, über die Sie ihr Blut verlieren?“

Wie bitte? WAS???

Eine große, offene Wunde? Eine klaffende, blutende Wunde? – Nein, beides habe ich nicht! Mit einer großen, offenen Wunde würde ich jetzt auch nicht hier sitzen… Ich war fassungslos über solch eine Frage.

Ich entgegnete, dass ich keine hätte.

„Ja, nun, dann erzählen Sie doch noch einmal …“

OK, dann NOCH EINMAL!, dachte ich. Ich fühlte mich unverstanden.

Ich begann also erneut, von meiner Krankheitsgeschichte zu erzählen. Ich berichtete von allen Symptomen, allen Zuständen und davon, dass sich alles erst über die Jahre langsam aufgebaut hatte. Ich erzählte davon, was ich fühlte …

…, dass mein Körper alles unter der größten Anstrengung am Laufen hält …

…, dass ich das Gefühl hätte, mein Körper ist durch irgendetwas so stark belastet, dass er dabei ist, einige Funktionen einzustellen …

…, dass ich das Gefühl nicht loswerden könne, mein Körper sei „vergiftet“ …

Der Arzt hörte aufmerksam zu und betonte immer wieder, wie schrecklich sich mein Leidensweg doch anhörte.

Eine Diagnose konnte er nicht stellen, aber er gab mir seinen ärztlichen Rat – und jetzt wird es wirklich skurril:

„Junge Frau, nehmen Sie eigentlich die Pille?“

Ich wusste wirklich nicht, was das mit meiner Situation zu tun haben sollte …

„Nein, die nehme ich nicht!“

„Also, dann schlage ich Ihnen vor, dass sie zum Frauenarzt gehen, sich die Pille verschreiben lassen und Eisentabletten nehmen. Die bekommen sie in der Apotheke!“

„Ach, ja, wenn Sie hier in der Stadt einen Termin haben wollen, dann wird das so circa fünf Monate dauern. Meine Frau ist dort tätig. Ich wünsche Ihnen alles Gute.“

Das war es.

Ich denke, es leuchtet ein, dass ich mir bei diesem Arzt jedes weitere Wort ersparte.

Ich war erst einmal platt. Ich bedankte mich und ging. Ich musste nachdenken.

 

Wo Schatten ist, ist auch Licht

An dieser Stelle soll es für dich nun darum gehen, die andere Seite zu sehen und damit die Möglichkeiten, die jedem Einzelnen von uns zur Verfügung stehen (selbst, wenn man sie auf Anhieb nicht sofort sieht).

Was habe ich also getan?

Ich habe – ohne es damals bewusst wahrgenommen zu haben – damit begonnen, die Verantwortung für mich zu übernehmen. Ich vertraute MIR SELBST und meinem Bauchgefühl. Denn, instinktiv wusste ich genau, dass die Diagnose und die Weiterempfehlung an einen Gynäkologen, nicht die richtige Anlaufstelle für mich war.

Besonders dieses Gespräch lehrte mich eines:

NIEMAND wird die Verantwortung für meine Gesundheit tragen, wenn ich es nicht tue – schon einmal gar nicht der Arzt.

Überlege doch einmal selbst: Was würden die Ärzte tun, wenn du das eine oder andere Präparat nicht verträgst? Wenn du dadurch noch stärkere Beschwerden bekommst? Richtig! – Gar nichts. Oder sie würden dir noch ein anders Mittel obendrauf verschreiben! Die Ursache für dein gesundheitliches Leid suchen sie ganz sicher nicht!