Gesundheitsratgeber Sodbrennen - Miriam Schaufler - E-Book

Gesundheitsratgeber Sodbrennen E-Book

Miriam Schaufler

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Beschreibung

Alle Maßnahmen, die bei Sodbrennen helfen Sodbrennen, Reflux und GERD können durch Speiseröhrenentzündungen oder Medikamenteneinnahme verursacht werden. Häufiger steckt jedoch etwas anderes dahinter: ein ungesunder Lebensstil, Stress und vor allem eine falsche Ernährungsweise. Das kann schnell gefährlich werden – bis hin zu einem erhöhten Krebsrisiko. Die Ernährungsexpertin Miriam Schaufler zeigt im „Gesundheitsratgeber Sodbrennen“ Ursachen, Risiken sowie deren Zusammenhänge mit Lebensstil- und Ernährungsfaktoren auf. Sie gibt Ihnen Tipps an die Hand, um die Beschwerden gezielt zu verbessern und Sodbrennen nicht chronisch werden zu lassen. Abgerundet wird der Gesundheitsratgeber mit einem wunderbaren Rezeptteil von Walter A. Drössler: sinnvolle Lebensmittel, Kräuter und Gewürze gegen das lästige Brennen im Magen. Das spricht für dieses Buch - Dauerhaft gegen Sodbrennen angehen mit einem ganzheitlichen Therapieansatz. - Alle wichtigen Ernährungsgrundsätze und wie man sie praktisch umsetzt in einem Buch. - Viele leckere und einfach nachzukochende Rezepte, alle mit Angaben zu Kilokalorien, Kilojoule, Kohlenhydraten, Ballaststoffen, Fett, Eiweiß, Kalzium und wichtigen Vitaminen pro Portion.

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Seitenzahl: 113

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Sodbrennen – bewährte Hausmittel bei akuten Beschwerden

Stilles Wasser und Kräutertee

Bei leichteren Beschwerden kann es hilfreich sein, mehr zu trinken. Die Flüssigkeit kann dabei helfen, die Magensäure von der Speiseröhre zurück in den Magen zu spülen und sie dort etwas zu verdünnen. Geeignet sind ein Glas Wasser und milde Kräutertees mit Kamille, Anis, Fenchel oder Kümmel. Fruchtsäfte, Kaffee oder Schwarztee sowie Getränke mit Kohlensäure verschlimmern die Beschwerden.

Kartoffeln

Die in Kartoffeln enthaltene Stärke kann überschüssige Magensäure binden. Vor allem in Form von Püree lindert sie Sodbrennen. Untersuchungen zeigen auch, dass zweimal täglich 100 Milliliter Saft aus rohen Kartoffeln die Beschwerden reduzieren.

Nüsse und Mandeln

Bei akuten Beschwerden hilft es oft, ein paar Mandeln oder Nüsse ganz langsam zu kauen, bis ein Nahrungsbrei entstanden ist, und diesen dann herunterzuschlucken. Die Bestandteile der Mandeln helfen, überschüssige Magensäure zu binden.

Pflanzliche Mittel

Anstatt mit Medikamenten kann gelegentliches Sodbrennen auch mit Präparaten aus pflanzlichen Mitteln behandelt werden. Vor allem Heilerde, Salbei, Kardamom, Ingwer, Zimt, aber auch Schnittlauch und Spitzwegerich sind hier zu nennen. Diese haben auf Magenschleimhaut und Verdauungsorgane antibakterielle, beruhigende, entzündungshemmende, schleimbildende oder säureregulierende Wirkung.

Zeit nehmen zum Essen

Oft hilft es, einmal Ihre Essgewohnheiten zu überprüfen. Nehmen Sie sich Zeit, essen Sie langsam und kauen Sie gründlich. Die Verdauung beginnt bereits im Mund! Sie speicheln die Nahrung gründlich ein, was dem Magen die Arbeit erleichtert und Sie bleiben vom „Schnell-Esser-Reflux” verschont.

Kluge Kleidungswahl gegen Sodbrennen

Weite, luftige Kleidung beugt dem Reflux von Magensäure vor. Zu enge Gürtel und Hosen dagegen verstärken den Druck auf die Magengegend und können Sodbrennen so Vorschub leisten.

VORWORT

SODBRENNEN UND SEINE AUSLÖSER – DAS SOLLTEN SIE WISSEN

Was ist Sodbrennen?

Der Weg des Essens vom Mund zum Magen

Der erste Schritt: Die Verdauung beginnt im Mund – oder doch nicht?

Der zweite Schritt: abwärts geht’s die Speiseröhre!

Der dritte Schritt: viel Arbeit im Magen!

Der vierte Schritt: Verdauung im Dünndarm

Ein Blick auf die untere Ösophagusklappe (UÖS) und ihre Funktion

Rund um die Magensäure

Ursachen, Risiken, Auslöser – ein großes Spektrum!

Refluxkrankheit (GERD)

Hypersensitiver Ösophagus

Krankheiten als Ursache

Medikamente

Auslöser: Lebensstil und Ernährung

WERDEN SIE SELBST AKTIV GEGEN SODBRENNEN!

Ein ganzheitlicher Therapieansatz: Sodbrennen vorbeugen und dauerhaft loswerden

Medikamente bei Sodbrennen

Gesunder Lebensstil gegen Sodbrennen

Gesunde Psyche gegen Sodbrennen

Ernährungstherapie bei Sodbrennen und zur Prävention

Optimale Nährstoffversorgung

Eiweiß

Kohlenhydrate

Fette

Vitamine und Mineralstoffe

Empfehlungen anschaulich gemacht: Ernährung nach der Pyramide

Stichwort: basische Kost

Was wirkt basisch, was sauer?

Die Dos und Don’ts bei Sodbrennen

Lebensmittel weglassen, die Sie nicht vertragen

Tipps aus der Gesundheitskiste – Hausmittel

Sinnvolle Lebensmittel, Kräuter und Gewürze

LECKERE REZEPTE GEGEN DIE ÜBERSÄUERUNG

Frühstücke und Zwischenmalzeiten

Drinks und Smoothies

Suppen und Salate

Vegetarische Hauptgerichte

Aus See, Bach und Meer

Helles und dunkles Fleisch

Desserts und einfache Kuchen

REZEPTREGISTER

VORWORT

Liebe Leserin, lieber Leser,

wahrscheinlich halten Sie dieses Buch in Händen, weil Sie selbst von Sodbrennen betroffen sind? Von diesem unangenehmen, sauren Aufstoßen, diesem brennenden Gefühl im Hals? Damit sind Sie nicht allein: In Deutschland leiden rund acht Millionen Menschen unter Sodbrennen. Die einen quält es nur dann und wann, bei anderen ist es schon chronisch. Egal wie oft, unangenehm ist es auf jeden Fall und sollte unbedingt abgeklärt und therapiert werden.

Warum kommt Sodbrennen so häufig vor? Einerseits kann es durch zahlreiche Krankheiten verursacht werden, wie Speiseröhrenentzündungen oder Magenschmerzen. Auch Medikamente können schuld sein. Doch häufig ist das saure Aufstoßen durch einen falschen Lebensstil, Stress und vor allem eine falsche Ernährungsweise begründet.

Problematisch sind auch die Folgeerkrankungen: Hat jemand zu häufig mit Sodbrennen zu kämpfen, steigt das Risiko für einige Krebsformen! Daher ist es sehr wichtig, dass Sie die Ursachen für Ihr Sodbrennen genau herausfinden und sie dann mit den richtigen Maßnahmen bekämpfen.

Das vorliegende Buch befasst sich umfassend mit den wichtigsten Aspekten rund um das Thema Sodbrennen. Einerseits möchte ich Ihnen die Begriffe Reflux und gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) sowie die Ursachen, Risiken und möglichen Maßnahmen näherbringen. Andererseits werden wir uns intensiv mit der Magensäure, einer Übersäuerung oder Untersäuerung auseinandersetzen. Damit sind Sie dann mit den Ursachen bestens vertraut.

„Von allen Zusammensetzungen unserer Körpersäfte wirkt sich die Säure zweifellos am schädlichsten aus.“ (Hippokrates, 40 v. Chr. )

Insgesamt lege ich aber den Fokus darauf, welche Maßnahmen sinnvoll sind, die Beschwerden zu lindern oder die ganze Sache gar nicht erst chronisch werden zu lassen. Sie erhalten auch einen Einblick in schulmedizinische sowie alternative Behandlungsmethoden, aber hauptsächlich geht es um ernährungsrelevante und lebensstilbezogene Maßnahmen, die Sie selbst ohne Schwierigkeiten durchführen können.

Abgerundet wird das Buch mit einem wunderbaren Rezeptteil meines langjährigen Kollegen, dem Prüfungsmeister und Fachjournalisten Walter Drössler, der Ihnen schmackhafte und einfache Gerichte gezaubert hat. So sehen Sie, wie einfach und köstlich Speisen sein können, die kein Sodbrennen verursachen.

Ich möchte Ihnen als Betroffene einen interessanten Ein- und Überblick über alle Aspekte rund um Sodbrennen geben, sodass Sie als mündige Patienten zusammen mit Ihrem Arzt oder Ihrem Ernährungsberater über die richtige Therapie sprechen können. Dieses Buch soll Ihnen zu einem sinnvollen Begleiter auf Ihrem Weg werden, das leidige Brennen im Hals endlich in den Griff zu bekommen.

Ich wünsche Ihnen beste Gesundheit!

IhreMiriam Schaufler

SODBRENNEN UND SEINE AUSLÖSER – DAS SOLLTEN SIE WISSEN

Was ist Sodbrennen eigentlich und wie kommt es zustande? Was sind die Ursachen? Erfahren Sie interessante Fakten über den Weg der Nahrung durch unseren Körper, unsere Verdauung und die Aufgaben der Magensäure in diesem System.

Was ist Sodbrennen?

Das Wort „Sod“ kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet „das Sieden, das Siedende“ oder auch „siedende, wallende Flüssigkeit“. Im Volksmund wird Sodbrennen auch als saure Verdauung bezeichnet. Mediziner nennen es Pyrosis. Darunter versteht man eine vom Oberbauch aufsteigende brennende und schmerzhafte Empfindung hinter dem Brustbein. Unter Umständen kann dieses unangenehme Gefühl bis zum Hals und zum Rachen ausstrahlen und geht oft einher mit saurem oder bitterem Aufstoßen. Häufig treten auch Halsschmerzen, Heiserkeit und asthmaähnliche Symptome auf. Schmerz, Druck und Brennen können bis zu zwei Stunden andauern und verschlimmern sich meistens nach dem Essen. Ein Bewegen, Biegen oder Beugen des Oberkörpers verstärkt die Beschwerden ebenso wie das Tragen von enger Kleidung.

Sodbrennen ist auch Leitsymptom der Refluxösophagitis, sprich der gastroösophagealen Refluxkrankheit oder GERD, über die Sie im Kapitel der Ursachen noch Näheres erfahren werden. An dieser Stelle sei nur auf die häufigsten Symptome von GERD hingewiesen. Dazu gehören chronischer Husten, chronische Kehlkopfentzündung, pfeifende Atmung, häufiges Räuspern, Mundgeruch, schlechter Geschmack im Mund.

Sodbrennen zählt zu den häufigsten Beschwerden in der Bevölkerung. Etwa 25 bis 33 % aller Menschen in Ländern mit westlichem Lebensstandard leiden im Laufe von 6 bis 12 Monaten an Sodbrennen. Davon haben 6 bis 27 % der Gesamtbevölkerung in diesen westlichen Ländern sogar täglich damit zu kämpfen. Refluxbeschwerden entwickeln sich damit zu einem chronischen Problem, das 58 bis 89 % aller Betroffenen über mehrere Jahre quält.

In den westlichen Ländern hat jeder Dritte zumindest gelegentlich mit Sodbrennen zu kämpfen.

Der Weg des Essens vom Mund zum Magen

Bevor wir uns mit der Erkrankung, ihren Ursachen und Risiken beschäftigen, ist es sinnvoll, sich einmal mit dem gesunden Verdauungstrakt zu beschäftigen. Was ist überhaupt Verdauung, wie funktioniert dieses ausgeklügelte System? Mithilfe dieses Wissens können Sie sich später leichter die Fehlfunktionen bei Sodbrennen vorstellen und erlangen ein tieferes Verständnis für Ihren Körper.

Alles, was wir an Nahrung aufnehmen, wird in mehreren Schritten in seine Einzelteile zerlegt und zerkleinert. Dabei werden alle verwertbaren Nährstoffe aus der Nahrung herausgefiltert und dem Organismus zu Verfügung gestellt. Was der Körper nicht brauchen kann, wird als Abfall wieder ausgeschieden. Diesen Prozess der Zerkleinerung und Verwertung von Nahrung nennt man Verdauung.

Der erste Schritt: Die Verdauung beginnt im Mund – oder doch nicht?

Unsere Nahrung wird über den Mundraum in den Körper aufgenommen … Doch halt! Vorher passiert auch schon etwas, und zwar etwas ganz Wichtiges! Bevor wir die Nahrung aufnehmen, sehen und riechen wir sie erst und entscheiden dann, ob wir das jeweilige Nahrungsmittel essen wollen. Diese Verbindung zwischen den Augen, der Nase und dem Magen sendet Signale an das Gehirn, die uns im wahrsten Sinne des Wortes das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen, Magenknurren verursachen und auch bereits die Verdauungsdrüsen dazu anregen, Verdauungsenzyme zu produzieren. Das alles passiert bereits, bevor das Essen überhaupt im Mund ist – manchmal sogar schon, wenn wir nur an die Aussicht auf ein leckeres Essen denken, etwa beim Lesen einer Menükarte.

Erst wenn wir uns entschieden haben, das jeweilige Nahrungsmittel zu verspeisen, geben wir es in den Mund. Dort wird es mithilfe von Zähnen, Zunge und Speichel aus den Speicheldrüsen zerkleinert und in einen Brei verwandelt. Dieser Vorgang erfordert gründliches und langes Kauen der Nahrung, um alle aufgenommenen Speisen zu zerkleinern. Nur durch das gründliche Kauen wird die Nahrung ausreichend mit Speichel vermischt und damit auch mit dem Enzym Amylase, das für die Verdauung der Kohlenhydrate zuständig ist. Gründliches Kauen ist unsere einzige bewusste Aufgabe beim Verdauen, alles andere macht unser Körper für uns!

Gründlich Kauen ist der erste wichtige Schritt der Verdauung.

Der zweite Schritt: abwärts geht’s die Speiseröhre!

Der Speisebrei wird dann geschluckt und wandert durch den Hals in den Magen. Beim Schlucken öffnet sich der obere Schließmuskel der Speiseröhre ebenso wie die untere Muskulatur am Ausgang der Speiseröhre.

Die Speiseröhre ist etwa 25 cm lang und enthält zahlreiche Speicheldrüsen. Beim Eintreffen des Speisebreis in der Speiseröhre wird ein regelrechter Speichelstrom produziert, der die Nahrung leicht herunterspülen kann. Des Weiteren wird das Hinunterschlucken durch die Muskulatur der Speiseröhre unterstützt. Dabei werden rhythmische Bewegungen (ein Zusammenziehen der Röhre) erzeugt, die den Speisebrei nach unten befördern. Man nennt sie Peristaltik oder peristaltische Kontraktionen.

Am unteren Ende der Speiseröhre befindet sich die untere Ösophagusklappe, kurz UÖS genannt. Sie öffnet sich, um den Speisebrei durchzulassen, schließt sich aber dann gleich wieder, um einen Reflux, also ein Zurückfließen des Mageninhalts, zu vermeiden.

Der dritte Schritt: viel Arbeit im Magen!

Im Magen, einer Ausstülpung im Verdauungstrakt, wird der Speisebrei durch verschiedene Enzyme, Magensäure und Gallenflüssigkeit weiter verdaut. Sie bilden einen sehr wirkungsvollen Magensaft, eine Mischung aus Enzymen, Salzsäure und Schleim. Durch die Aggressivität der Magensäure werden über die Nahrung eventuell aufgenommene Keime und Bakterien abgetötet. Die Freisetzung verschiedener Enzyme (z. B. Pepsin) leitet die Eiweißverdauung ein (siehe auch Abschnitt „Fragen rund um die Magensäure“). Die Gallenflüssigkeit kommt aus dem Zwölffingerdarm (Duodenum) und ist für die Fettverdauung verantwortlich. Es wird also bereits im Magen begonnen, die Nahrung in ihre entsprechenden Grundbausteine wie Aminosäuren, aus denen das Eiweiß zusammengesetzt ist, und Fettsäuren zu zerlegen.

Die Wand des Magens ist sehr muskulös und kann sich stark zusammenziehen. Sie walkt die Nahrung intensiv durch und zerlegt sie in noch kleinere Bestandteile. Damit wandelt sich die Nahrung, egal ob Apfel, Nudeln oder Reis, zu einer breiigen Masse – Chymus genannt –, die weiter in den Dünndarm geschoben wird.

Bakterien und Keime aus der Nahrung werden durch die aggressive Magensäure abgetötet.

Der vierte Schritt: Verdauung im Dünndarm

Vom Magen wandert der Chymus weiter in den Zwölffingerdarm, den ersten Teil des Dünndarms. Dann geht es weiter durch den drei bis vier Meter langen Dünndarm, wo die Nahrung endgültig in ihre kleinsten Bestandteile zerlegt wird. Aus Fetten entstehen hier Fettsäuren, aus Eiweißstoffen Aminosäuren, aus Kohlenhydraten Glukose. Aus diesen Einzelteilen pickt sich der Körper im Dünndarm nun die Bestandteile raus, die er benötigen kann: nämlich Zucker, Aminosäuren, Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe. Diese wandern über die Darmwand ins Blut und die Leber und stehen dem Körper als Energieerzeuger oder Bausteine für neues Gewebe zu Verfügung.

Im Dünndarm werden die Nährstoffe aus unseren Speisen herausgefiltert und gelangen über die Darmwand in die Leber und ins Blut.

Übrig bleibt der restliche unverdauliche Anteil der Nahrung. Er wird in den Dickdarm weitergeschoben. Die Aufgabe des Dickdarms ist es, die Reste anzudicken, ihnen das Wasser zu entziehen und den dann entstandenen Stuhl über den Enddarm und den Anus auszuscheiden. Damit ist der Verdauungsvorgang abgeschlossen.

Ein Blick auf die untere Ösophagusklappe (UÖS) und ihre Funktion

Die untere Ösophagusklappe, die im Weiteren nur noch als UÖS bezeichnet wird, ist ein ringförmiger Muskel am Übergang der Speiseröhre zum Magen. Diese UÖS spielt bei der Entstehung von Sodbrennen eine wichtige Rolle. Ihre Aufgabe ist es, den Nahrungsbrei im Magen zu halten und nicht in die Speiseröhre zurückfließen zu lassen. Ohne diese Einrichtung würde der Nahrungsbrei ungehindert hin und her fließen! Das ist keine angenehme Vorstellung und vor allem funktionell sinnlos. Es kann jedoch leider wirklich passieren, dass dieser Schließmuskel nicht richtig funktioniert oder sogar defekt wird. Dann kann durch diese Fehlfunktion der Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließen und Beschwerden verursachen – das berüchtigte Sodbrennen!

Im gesunden Zustand ist der Schließmuskel die meiste Zeit angespannt und verschließt damit den Magen. Nur beim Schluckvorgang erschlafft er kurz und lässt die Nahrung durch. Nach dem Schluckvorgang schließt er sich sofort wieder.

Manchmal kann sich der UÖS jedoch auch spontan öffnen, ohne dass Nahrung in den Magen will. Man spricht dann von einer spontanen UÖS-Erschlaffung oder medizinisch ausgedrückt: transiente UÖS-Relaxation. Dies kann passieren, wenn der Magen nach dem Essen zu voll ist, oder auch, wenn Sie Luft geschluckt haben und diese Gase wieder nach oben entweichen möchten.

Das macht sich bemerkbar als Aufstoßen – umgangssprachlich „Rülpsen“. Luft schlucken und das damit einhergehende Aufstoßen passiert oft dann, wenn man zu schnell oder zu hastig gegessen hat, aufgeregt oder nervös ist und zu schnell atmet. Auch beim Trinken von kohlensäurehaltigen Getränken kommt es vor. In diesem Falle ist das aufgestoßene Gas Kohlendioxid.

Der UÖS öffnet sich manchmal auch spontan, etwa nach dem Essen oder Luft schlucken.