Getrennt von Tisch und Bett - Alfred Komarek - E-Book

Getrennt von Tisch und Bett E-Book

Alfred Komarek

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Beschreibung

Diese Kriminalgeschichte ist dem Band "Zwölf mal Polt. Kriminalgeschichten" entnommen, der ebenfalls als E-Book erhältlich ist. Der ertrunkene Japaner in der Kellergasse, gut gezielte Schüsse im Weinkeller und ein Kater auf Abwegen: Nach fünf Polt-Krimis erzählt Alfred Komarek in seinem Band ""Zwölf mal Polt. Kriminalgeschichten"" nun zwölf neue Geschichten rund um den Weinviertler Kult-Gendarmen. Er spannt dabei einen weiten Bogen von Simon Polts prägenden ersten Tagen im Gendarmeriedienst bis zu seinem späteren Leben als Ermittler im Ruhestand, Ehemann und Vater. Mit seinem unnachahmlichen Gespür für Landschaft und Leute des Weinviertels erzählt Alfred Komarek von den Dörfern und Kellergassen des Wiesbachtals und erlaubt seinen Leserinnen und Lesern neue Begegnungen mit Polt und den liebgewonnenen Menschen um ihn herum: mit der allwissenden Gemischtwarenhändlerin Habesam und dem Winzer Höllenbauer, mit Karin Walter, der Frau an Polts Seite - und natürlich mit seinem Kater Czernohorsky.

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Seitenzahl: 20

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Titel

Alfred Komarek

Getrennt von Tisch und Bett

Eine Kriminalgeschichte

Hinweis und Dank

Die Geschichte spielt im niederösterreichischen Weinviertel. Ortschaften und Menschen im Wiesbachtal stammen aus der Welt der Phantasie, und alles ist nur insofern wirklich, als es wirklich sein könnte. Für fachliche Unterstützung und viele gute Ideen bedanke ich mich bei Herrn Franz Enzmann, seines Zeichens Polizist und Journalist. Ganz besonders danke ich Michael Forcher, dem Verleger der ersten Stunde, für die kongeniale Arbeit an meinen Manuskripten.

Start

Irgendwann in den frühen 80er Jahren war Bruno Bartl ins Wiesbachtal gekommen, ein kleiner, magerer Mensch, der so leise und verhalten vor sich hin lebte, dass er eigentlich gar nicht vorhanden war. Sogar seinem innigen Hang zum Grünen Veltliner, fallweise auch zum Schnaps, gehorchte er scheu und unauffällig. Er trank eigentlich immer, wenn er nicht gerade schlief, doch er tat es ohne Hast und Gier. Nachmittags bewegte er sich etwas langsamer, und am Abend konnte es schon vorkommen, dass er ein wenig geschwätzig wurde. Meist führte er dann leise Selbstgespräche, weil er ja kaum jemanden kannte, der gewillt war, ihm zuzuhören. Bruno Bartl hatte ein kleines, baufälliges Haus erworben und bewahrte es seitdem beiläufig vor dem völligen Verfall. Er ging damals dem Beruf eines Weinsteinhändlers nach. Für die Weinbauern war dieses Material, das beim Reinigen der Fässer anfiel, wertlos. Bartl hatte aber in Wien einen Großhändler ausfindig gemacht, der bereit war, es anzukaufen. Damit war nicht viel zu verdienen, aber es reichte irgendwie.

Simon Polt, aus Neigung, aber auch von Berufs wegen an den Rändern und Grauzonen des dörflichen Lebens interessiert, war eines Tages mit Bruno Bartl ins Gespräch gekommen. Beide konnten einander bald recht gut leiden und standen von da an öfter plaudernd beieinander. Eines Tages dann hatte Bartl den Gendarmen zögerlich und verlegen auf ein Glas Wein ins Wirtshaus eingeladen. Das dürfe er sich wohl erlauben, weil er der Ältere sei, wenigstens vom Aussehen her.

Ein paar Wochen später fand Polt Bruno Bartl zu zweit vor. Der Weinsteinhändler warf der Frau an seiner Seite einen kurzen Blick zu. „Die Fanny“, sagte er. Bartl war klein, die Fanny war noch kleiner. Zwei ausdruckslose Knopfaugen blickten Polt an. Der runde Kopf saß ohne erkennbaren Hals auf einem runden Rumpf, aus dem unglaublich dünne Beine und Arme ragten.

„Der Bruno ist jetzt meiner“, sagte sie, „ob es ihm passt oder nicht.“