Gewächshaus und Frühbeet - Eva Schumann - E-Book

Gewächshaus und Frühbeet E-Book

Eva Schumann

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Beschreibung

Wollen Sie Ihr Gewächshaus selbst bauen? Brauchen Sie Informationen für den Kauf? Egal ob Anfänger oder erfahrener Selbstversorger, hier finden Sie fachlich präzise und zugleich leicht verständliche Informationen zu Ausstattung und Wartung von Gewächshaus und Frühbeet. Neben Grundlagen zu Klima, Wasser und Boden erfahren Sie Wissenswertes rund um den Anbau von Gemüse und Kräuter mit wertvollen Tipps für die termingerechte Jungpflanzenanzucht. Ausführliche Informationen helfen Ihnen dabei, Pflanzenkrankheiten zu erkennen und zu behandeln. Praktisch: Mit Arbeitskalender für das ganze Gartenjahr, damit Sie genau wissen, was Monat für Monat zu tun ist.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 127

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Vorwort

Mehr vom Gartenjahr und bessere Ernten

Knackige Gemüse und frische Kräuter selbst anbauen und ernten − da weiß man, was man auf den Tisch bringt. Mit einem Gewächshaus erweitern Gemüse- und Kräuterfans ihre Möglichkeiten.

Das Gartenjahr beginnt im Gewächshaus und Frühbeet früher und dauert länger. Die Ernten sind besser, denn das Gemüse ist vor zu viel Regen und anderen Witterungseinflüssen geschützt. Im Gewächshaus lassen sich auch wärmeliebende Arten und Sorten anbauen, die im Freien nicht zur Erntereife gelangen würden. Kurzum, mit einem Gewächshaus hat man mehr Freude am Gemüse- und Kräuteranbau − wenn man weiß, wie es geht.

In diesem Buch finden Sie Fachkundiges zum Gemüsegewächshaus und seiner Ausstattung sowie Anleitungen zu den Arbeiten im Gewächshaus und den einzelnen Gemüse- und Kräuterkulturen. Die genannten Sorten, Marken oder Bezugsquellen sind jeweils Beispiele.

Eva Schumann

Die Autorin, Eva Schumann, ist Gartenbau-Ingenieurin (FH) mit Schwerpunkt Gemüsebau und Erfahrung im biologischen Pflanzenschutz. Aber sie ist auch leidenschaftliche Hobbygärtnerin und befasst sich seit vielen Jahren mit Kleingewächshäusern. Der schonende Umgang mit der Natur und der ökologische Anbau liegen ihr am Herzen.

Das steckt im Buch

Cover

Titel

Vorwort

Mein Gewächshaus

Rund um die Anschaffung

Frühbeete, Folientunnel, Überdachungen

Bauteile des Gewächshauses

Sonstige Ausstattung

Energie sparen

SPEZIAL: Häufig gestellte Fragen

Anbauwissen

Temperatur, Licht, Luft und Boden

Düngen und Bewässern

Anbau ohne Boden

Winternutzung vom Gemüsegewächshaus

Gemüse und Kräuter anbauen

Jungpflanzenanzucht

SPEZIAL: Termingerechte Jungpflanzenanzucht

Frühjahrs- und Herbstgemüse

Sommergemüse

Gesunderhaltung von Gemüse und Kräutern

SPEZIAL: Das Gewächshaus im Gartenjahr − Arbeiten nach Monaten

Service

Bezugsquellen

Ausflugstipp

Bücher

Infos im Web

Bildquellen

Impressum

Mein Gewächshaus

Das Kleingewächshaus wird oft zum Herzstück des Gartens und hat auch einen besonderen Platz im Herzen seines Besitzers – egal, ob es im Hausgarten, in der Kleingartenanlage, auf einem begrünten Dach oder auf einem Balkon steht.

Rund um die Anschaffung

Damit ein Gewächshaus den größtmöglichen Nutzen bietet, sollte man sich vor der Anschaffung einige Gedanken machen, beispielsweise über die Art und Größe des Gewächshauses, wo der beste Platz ist und was genau es können soll.

Geplante Nutzung

Für den Gemüse- und Kräuteranbau eignen sich schon ganz einfache, ungeheizte Gewächshäuser – beispielsweise eine mit Folie überspannte Holz- oder Metallrohrkonstruktion. Wer jedoch in seinem Gewächshaus im Frühjahr Tomaten- und Gurkenjungpflanzen heranziehen und im Winter Schnittlauch und Petersilie treiben möchte, muss nicht nur in die Temperierung, sondern auch in die Isolierung investieren. Nur so lassen sich die entsprechenden Mindesttemperaturen in der kühlen Jahreszeit garantieren, ohne dass die Energie in die Umwelt verpufft und die Heizkosten durch die Decke gehen. Eine Übersicht über die Ansprüche finden Sie in der Tabelle über die Gewächshausarten, Beheizbarkeit und Ausstattung je nach Nutzung.

Für wärmeliebende Gemüse wie Auberginen und Chilis ist ein Gewächshaus der beste Platz.

Der beste Platz

Ein Gewächshaus gibt dem Garten ein ganz neues Gesicht − vor allem freistehende, große Gewächshäuser. Wer es weniger auffällig mag, baut ein Erdgewächshaus oder stellt ein Anlehngewächshaus ans Haus.

Gewächshausarten, Beheizbarkeit und Ausstattung je nach Nutzung

Geplante Nutzung

Geeignete Gewächshäuser

Beheizbarkeit, Konstruktion und Eindeckung

Ausstattung, zu empfehlen

Gemüse- und Kräuteranbau

Frei stehende und Anlehngewächshäuser, (Erdgewächshäuser), Frühbeetkästen, Pflanzhäuser, Folientunnel

Unbeheizt, frostfrei oder beheizt; jede Art Konstruktion; jede Art Eindeckung: Folie, Doppelfolie, Glas, Hohlkammerplatten, Doppelglas, Isolierglas

Wege, große Lüftungsflächen, Schattierung; empfehlenswert: automatische Fensteröffner, (automatische) Tropfbewässerung

Jungpflanzenanzucht

Frei stehende und Anlehngewächshäuser, Erdgewächshäuser (nur wenn auf Tischen)

Beheizbares Gewächshaus oder Kabine mit mindestens 15°C; Konstruktion mit geringem Wärmedurchlass; Eindeckung: Doppelfolie, Glas, Hohlkammerplatten, Doppelglas, Isolierglas

Heizung, Arbeitstisch, Regale, frostsicherer Wasseranschluss, Strom; empfehlenswert: Glas, dünne Hohlkammerplatten und Undichtigkeiten im Herbst mit Luftpolsterfolie zusätzlich isolieren, (Zusatzlicht durch Pflanzenlampen, Assimilationslicht)

Treiberei

Frei stehende und Anlehngewächshäuser, Erdgewächshäuser

Beheizbares Gewächshaus oder Kabine mit mindestens 15−18°C; Konstruktion mit geringem Wärmedurchlass; Eindeckung: Doppelfolie, Glas, Hohlkammerplatten, Doppelglas, Isolierglas

Heizung, frostsicherer Wasseranschluss; empfehlenswert: Glas, dünne Hohlkammerplatten und Undichtigkeiten im Herbst mit Luftpolsterfolie zusätzlich isolieren, Zusatzlicht durch Pflanzenlampen (Assimilationslicht)

Rein optisch sollte sich das Gewächshaus harmonisch in den Garten einfügen und zu seinen Besitzern passen, denn in der Regel will man sich über viele Jahre an ihm erfreuen.

Da Gemüsebeete nach Möglichkeit einen ganzjährig sonnigen Platz erhalten, sollte auch ein Gewächshaus, in dem Gemüse und Kräuter angebaut werden, einen Platz mit viel Licht bekommen. Es wird idealerweise nicht vom Wohnhaus, hohen Hecken oder von Bäumen beschattet.

Wer keine ganz optimalen Lichtbedingungen hat, muss Kompromisse eingehen. Wenn das Gewächshaus morgens, mittags oder abends 2 oder 3 Stunden im Schatten steht, macht das im Sommer mit seinen langen Sonnentagen nicht viel aus. Doch eine solche Beschattung zögert im Frühjahr den Anbaubeginn hinaus beziehungsweise wirkt sich im Herbst verkürzend aus – außer man kompensiert die natürlichen Gegebenheiten mit Technik, beispielsweise mit Heizung und Zusatzlicht.

Wird das Gewächshaus auch im Winter genutzt, platziert man es am besten nicht zu weit vom Wohnhaus entfernt.

Das Gelände, auf dem das Gewächshaus errichtet wird, sollte möglichst eben sein. Sonst muss es in diesem Bereich eingeebnet werden. Bei größeren Gewächshäusern mit tiefem Fundament ist zu beachten, dass der Grundwasserspiegel unter 1,5m liegen sollte. Stark windexponierte Standorte sind vor allem für beheizte Gewächshäuser weniger geeignet, da hier die Wärmeverluste und damit die Heizkosten höher sind.

Platz und Gewächshaus müssen zusammenpassen

Bevor man sich endgültig für ein Gewächshaus entscheidet, legt man seine Größe, Form und Position mithilfe einer Schnur im Garten aus. Mit Pflanzstäben oder Ähnlichem stellt man die Höhe dar. Wenn alle Kriterien berücksichtigt sind und der Standort gefällt, hat man den richtigen Platz für sein Gewächshaus gefunden.

Optimale Ausrichtung

Schon einfache Foliengewächshäuser verlängern die Gemüseanbauzeit.

Die Dachneigung und die Aufstellungsrichtung des Gewächshauses bestimmen die Lichtausbeute von Pflanzen im Gewächshaus.

Ein Teil des Lichtes, das auf das Gewächshaus trifft, wird immer reflektiert. Je flacher der Einfallwinkel der Sonne auf die Dachoberfläche ist, desto mehr Licht wird reflektiert. Im Sommer ist eine hohe Reflektion hilfreich, weil es dann nicht so heiß im Gewächshaus wird. Im Winter aber soll möglichst wenig Licht reflektiert werden, sondern alles zu den Pflanzen gelangen. Dazu eignet sich am besten ein Gewächshaus, das in Ost-West-Richtung aufgestellt ist und das eine Dachneigung von 30° hat.

Ein Gewächshaus hat bei einer Ost-West-Aufstellung eine etwa 12% höhere Lichtausbeute im Winter als ein Gewächshaus in Nord-Süd-Aufstellung. Mehr Licht im Gewächshaus führt auch zu einem stärkeren Gewächshauseffekt, das heißt, je mehr Licht ins Gewächshaus dringt, desto besser erwärmt es sich allein durch die Sonne.

Die Aufstellungsrichtung beeinflusst die Helligkeit im Gewächshaus.

Wer sein Gewächshaus ungeheizt für den Gemüse- und Kräuteranbau hauptsächlich von März bis November nutzt, der kann es aber auch in Nord-Süd-Richtung aufstellen.

Anlehngewächshäuser stehen am besten an der Südseite des Wohnhauses. Weniger günstig, aber doch einigermaßen geeignet sind die Ost- und die Westseite.

Behördliche Auflagen

Da das Bauordnungsrecht in der Kompetenz der Bundesländer liegt, gibt es in Deutschland keine bundesweit einheitliche Genehmigungspflicht beziehungsweise Genehmigungsfreiheit für Kleingewächshäuser. Man findet die Vorschriften in den jeweiligen Landesbauordnungen (LBO). Die meisten im Handel angebotenen Kleingewächshäuser sind nicht genehmigungspflichtig, Wintergärten und Gewächshäuser, die über einen Aufenthaltsraum oder eine Feuerstelle verfügen, dagegen schon. Zuverlässige Auskunft erhält man bei der zuständigen Genehmigungsbehörde (Stadtbauamt, Bauamt des Landratsamts, Servicezentrum des Referats für Stadtplanung und Bauordnung etc.). Ist das Bauvorhaben genehmigungspflichtig, erhält man dort auch gleich Auskunft, welche Unterlagen man einreichen muss.

Aber auch bei der Aufstellung genehmigungsfreier Konstruktionen sind Baulinien und Grenzabstände einzuhalten und unter Umständen Bestimmungen des Denkmalschutzes zu beachten. Will man ein Kleingewächshaus in einer Kleingartenanlage aufstellen, muss man sich außerdem nach deren Satzung richten. Genauso muss man in der Regel die Erlaubnis der Eigentümergemeinschaft einholen, wenn man als Besitzer einer Eigentumswohnung ein Gewächshaus im gemeinsamen Garten oder auf dem Tiefgaragendach aufstellen will. Es empfiehlt sich zudem, den Nachbarn bereits in der Planungsphase über das Vorhaben zu informieren, damit er sich von der Veränderung seines „Blickfeldes“ nicht überrumpelt fühlt.

Tunnelgewächshäuser sind meist mit Folie oder mit Hohlkammerplatten eingedeckt. Die Konstruktion besteht entweder aus Metallrohren oder Aluminiumprofilen.

Gewächshausarten

Ein Gewächshaus soll zum geplanten Standort und zum Besitzer passen, denn es verändert das Erscheinungsbild des Gartens oder des Balkons. Wer es weniger auffällig mag, für den kann ein Erdgewächshaus eine Alternative zum oberirdischen Gewächshaus sein.

Freistehendes Gewächshaus

Freistehende Gewächshäuser gibt es in vielen Größen und Formen von unterschiedlichen Herstellern. Der Vorteil von freistehenden Gewächshäusern mit lichtdurchlässiger Eindeckung zu allen Seiten ist: Jede Art der Nutzung ist möglich − Frühjahrs- und Herbstanbau von Gemüse und Kräutern oder Jungpflanzenanzucht im Frühjahr sowie hochwachsende Sommerkulturen und Treiberei im Winter. Je wärmer man das Gewächshaus in der kalten Jahreszeit heizen will, desto mehr Wert sollte man auf Isolierung und Energiesparen legen.

Welches Gewächshaus man sich anschafft, ist aber auch eine Frage des Geschmacks, der Anpassung an das Umfeld (Wohnhausstil, Gartenstil, Nachbarschaft) und der Selbstdarstellung. Ein Gewächshaus im viktorianischen Stil mit steilem Dach und Firstverzierung ist ein anderes modisches Statement als ein Gewächshaus mit bodenständiger Naturholzkonstruktion oder ein Gewächshaustunnel bestehend aus einer Stahl- oder Aluminiumrohrkonstruktion, die mit einfacher Folie oder Stegdoppelplatten eingedeckt ist.

Die meisten freistehenden Gewächshäuser haben eine rechtwinklige Grundfläche und ein symmetrisches Dach, aber es gibt auch solche mit Satteldach, bei denen die zur Sonne gewandte Seite tiefer herunter gezogen ist, um die Lichtausbeute im Winter zu verbessern. Wenn solche asymmetrischen Gewächshäuser auf der Nordseite eine feste Wand und Wärmespeichermodule haben, um die in Wärme umgewandelte Lichtenergie für die Nacht zu speichern, werden sie auch passivsolare Gewächshäuser genannt.

Eine runde Grundfläche hat das Dom-Gewächshaus, auch geodätisches Kuppel-Gewächshaus oder GeoDom genannt, das man selbst bauen kann.

Erdgewächshaus

Erdgewächshäuser sind begehbare, tief gelegte Gewächshäuser, auch Senkgewächshäuser genannt. Meist werden sie selbst entworfen und gebaut. In das Gewächshaus geht man über eine Treppe. Bei manchen ist oberirdisch nur das transparente Dach zu sehen, der Rest befindet sich unter der Erdoberfläche. Zu ihnen gehören die Walipinis, die man sich bei den südamerikanischen Hochlandindianern abgeschaut hat (siehe auch Fertiggewächshaus oder Eigenbau). Bei anderen Konstruktionen sind die Seitenwände teils unter- und teils oberirdisch, wobei die nach Norden gerichtete Stehwand oft massiv gebaut und zum Wärmespeicher umfunktioniert ist.

Bei manchen Erdgewächshäusern ist nur der Gang tief gelegt und die daneben liegenden Flächen werden als Beete in Hüfthöhe bepflanzt. Bei anderen ist das ganze Gewächshaus ausgehoben worden und die Pflanzen werden in Bodenbeeten (für Gemüse wegen Schatten weniger geeignet), auf Tischen/Tischbeeten oder auf eigens gebauten Hochbeeten angebaut.

Ein Erdgewächshaus fügt sich optisch dezenter in die Umgebung und es braucht weniger Material und Energie. Es eignet sich gut für Pflanzen, die man auf Tischen oder Hochbeeten, deren Oberfläche auf der gleichen Höhe wie der umgebende Garten liegt, aufstellt oder anbaut − das heißt für die Jungpflanzenanzucht, wenn man für die entsprechende Wärme und eventuell Zusatzlicht sorgt, sowie für den Anbau von niedrigen Gemüsen und Kräutern.

Ein Erdgewächshaus verändert das Bild des Gartens weniger und ist auch ein Statement für das Energiesparen.

Außerdem sind die jeweiligen Standortfaktoren zu berücksichtigen, beispielsweise:

Lässt die Höhe des Grundwassers ein Erdgewächshaus zu?

Ob und wie kann man den Zugang und das Erdgewächshaus vor Regen und abfließendem Oberflächenwasser (Hanglage) schützen?

Der Sonnenlauf am Standort zu den verschiedenen Jahreszeiten

In unseren Breiten wird ein Erdgewächshaus auf einer ebenen Fläche besser mit einem steileren Dach von etwa 30° Dachneigung als mit einem Flachdach von 5° ausgestattet. So wird die Sonneneinstrahlung der hoch stehenden Sommersonne reduziert und die der tief stehenden Wintersonne besser ausgenutzt.

Anlehngewächshaus

Anlehngewächshäuser werden mit einer Seite an einer Wohnhaus- oder Garagenwand befestigt. Anlehngewächshäuser sind meistens Häuser mit einem leicht geneigten Pultdach. Aber auch Satteldachgewächshäuser können giebelseitig an eine Wand gebaut werden.

Anlehngewächshäuser erwärmen sich schneller und halten die Wärme besser als frei stehende Gewächshäuser. Das ist im Winterhalbjahr ein Vorteil, kann aber im Sommer ohne Schattierung problematisch sein. Anlehngewächshäuser sind in der Regel preisgünstiger als frei stehende Gewächshäuser.

Anlehngewächshäuser gibt es für alle Ansprüche: vom einfachen Folienanlehngewächshaus bis zur Konstruktion aus thermisch trennenden Kunststoffprofilen mit Stahlkern und einer Eindeckung mit Wärmeschutzglas beziehungsweise Plexiglas-Hohlkammerplatten.

Unterschied zwischen Anlehngewächshaus und Wintergarten

Ein Anlehngewächshaus ist wie jedes Gewächshaus vorrangig ein Ort für Pflanzen. Es hat keinen Zugang zum Wohnhaus und ist in der Regel genehmigungsfrei. Ein Wintergarten ist als Anbau eine Erweiterung des Wohnraumes, ist daher genehmigungspflichtig und unterliegt der Wärmeschutzverordnung sowie anderen Vorschriften.

Fertiggewächshaus oder Eigenbau

Das Angebot an Fertiggewächshäusern ist riesig: Vom kleinen Folienhaus bis zum Luxus-Anbautempel gibt es Fertiggewächshäuser für jeden Anspruch und Geldbeutel. Niemand muss also sein Gewächshaus selbst planen und bauen, sich beispielsweise mit der Tragfähigkeit der Konstruktion oder den Windlasten auseinandersetzen.

Üblicherweise kommen diese Fertiggewächshäuser als Bausatz mit einem Fundamentplan und einer Aufbauanleitung zu ihren frisch gebackenen Besitzern, die sie dann aufbauen müssen. Manche Teilarbeiten kann zwar eine einzelne Person allein durchführen, für den eigentlichen Zusammenbau sollte man aber mindestens zu zweit sein.

Wer sein Gewächshaus nicht selbst aufbauen möchte oder kann, der kann sich einen Gewächshausanbieter oder Händler aussuchen, der auch Services rund um den Aufbau anbietet − beispielsweise die Beton- und Erdarbeiten für das Fundament, die Vormontage der Gewächshausbauteile oder auch die Komplettmontage vor Ort. Andere Hersteller und Händler können zumindest eine Montagefirma empfehlen. Sonst muss man versuchen, einen Montageservice für Garten- und Gewächshäuser oder ein Unternehmen des Garten- und Landschaftsbaus zu finden, das diese Arbeiten ausführt.

Manche Gewächshäuser gibt es jedoch (noch) nicht als fertigen Bausatz mit allen benötigten Teilen zu kaufen. Ein wiederentdeckter Trend sind sogenannte passivsolare Gewächshäuser, deren besondere Konstruktion die Lichtausbeute maximieren und gleichzeitig die Wärmeverluste möglichst gering halten soll. Oft werden diese passivsolaren Gewächshäuser tiefer gelegt, ihr Hauptfenster nach Süden ausgerichtet und ihre Nordseite gemauert, an eine Wand gelehnt und als Wärmespeichermodul genutzt. Ein Beispiel für ein passivsolares Erdgewächshaus ist das Walipini. Im Internet findet man Anregungen, wie man ein solches Gewächshaus baut.

Ein anderer Trend sind kuppelförmige Gewächshäuser nach Bauanleitungen von Paul Roinson, die man im Internet erwerben kann. Die Kuppeln bestehen aus mit Folie überzogenen, dreieckigen Holzrahmen, die nach Anleitung auf einen Sockel aus Holz gesetzt zu einem kuppelförmigen Gewächshaus zusammengefügt werden. Inzwischen baut Roinson auch Pyramidengewächshäuser.

Nicht allzu schwierig ist auch der Bau einer Gewächshauskonstruktion aus Dachlatten, die mit Steckelementen eines Stecksystems verbunden werden. Die gesamte Konstruktion bekommt dann einen Folienüberzug.

Wie viel Eigenleistung man in den Entwurf und Aufbau seines Gewächshaus steckt, hängt letztendlich von der Komplexität des gewünschten Gewächshauses, von den eigenen bautechnischen Kenntnissen und handwerklichen Fähigkeiten, von den Standortbedingungen sowie den eigenen Ansprüchen an Perfektion ab.

Ein Kuppelgewächshaus fällt sehr auf und bietet auch hohen Pflanzen Platz.

Gewächshaus auf dem Dach

Mit dem Trend, in die Stadt zu ziehen, gewinnt urbanes Gärtnern sowohl als Hobby als auch für den kommerziellen Gartenbau an Bedeutung. Wer als Stadtbewohner das Glück hat, ein Penthouse mit Dachgarten zur Verfügung zu haben, oder aber ein Hausdach oder ein Tiefgaragendach mitbenutzen darf, der kann mit einem Gewächshaus auf dem Dach genauso seine Möglichkeiten der Selbstversorgung vergrößern wie mit einem Gewächshaus im Garten.

Wege zum eigenen Gewächshaus

Kauf eines Fertiggewächshauses, Anlegen des Fundaments sowie Montage durch Händler oder LieferfirmaKauf eines Fertiggewächshauses, Anlegen des Fundaments sowie Montage durch anderes UnternehmenKauf eines Fertiggewächshauses, Anlegen des Fundaments sowie Montage selbst durchführenKompletter Eigenbau eines selbst entworfenen GewächshausesEigenbau eines Gewächshauses nach einer Anleitung, beispielsweise aus dem InternetDesign-Gewächshaus von einem Architekten, der dann auch die Bauleitung übernimmt (unüblich)

Im Serviceteil am Ende des Buches finden Sie Bezugsquellenbeispiele für Fertiggewächshäuser sowie Weblinks zu Informationen über Walipini-Erdgewächshäuser, GeoDome, Stecksysteme und besondere Folien.