Gib niemals auf, egal was kommt! - Tom Schellbach - E-Book

Gib niemals auf, egal was kommt! E-Book

Tom Schellbach

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Beschreibung

In diesem Buch wird beschrieben, wie Tom Schellbach in einem Alter von acht Jahren nach einem tragischen Verkehrsunfall von den Ärzten als Pflegefall verschworen wurde, sich selbst wieder nach oben gebracht und seine Zukunft vor den Augen hat. Er begann als Rollstuhlfahrer, der sich nicht bewegen konnte, in einer Reha-Klinik, in der er sein Leben neu anging. Vier Wochen Koma und eine halbseitige Lähmung waren die Folgen des Unfalls. Die Eigenschaft, Leute zu motivieren, konnte er sich durch seine Vergangenheit aneignen und beschreibt den Weg, den er gegangen ist. Es war ein harter Weg, doch dadurch konnte er vieles lernen, was er mit diesem Buch verdeutlichen möchte und den Lesern somit Ratschläge für das eigene Leben aufzeigen möchte, die er im Kontext seiner eigenen Erfahrung wiedergibt. Dieses Buch zeigt den Lesern, dass, egal wie sich das Leben eines jeden Menschen entwickelt, aufzugeben niemals der richtige Weg ist.

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Seitenzahl: 138

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Infos zum Autor

Tom Schellbach wurde am 25.12.1996 in Schwäbisch Hall im Süden von Deutschland geboren. Er wuchs in sehr guten Verhältnissen auf und war ein guter Junge. Tom ist ein Kämpfertyp, schon von klein auf, der sich von nichts und niemandem unterkriegen ließ, was ihm auch von seinem Vater eingeprägt wurde. Ein schlimmer Schicksalsschlag traf ihn, als er acht Jahre alt war, wodurch er in seinem Leben sehr zurück geworfen wurde. Seit diesem Tage hieß es für ihn kämpfen! Er wurde selbst auf seine Stärken getestet und ging täglich bis an seine Grenzen. In diesem Buch beschreibt er seinen Weg, den er gegangen ist, und seine Motivation, die ihn Tag für Tag oben gehalten hat, auch in schlechten Zeiten. Als Rollstuhlfahrer in einer Reha-Klinik neu angefangen, bis zu einem Mann, der ein Buch über sein Leben schreibt. Diesen Traum hat er sich selbst erfüllt und sich zu einem Menschen entwickelt, der weiß, worauf es im Leben ankommt.

Inhaltsangabe

Kapitel 1: Verkehrsunfall mit drastischen Folgen

Kapitel 2: Verlegung in die Reha-Klinik

Kapitel 3: Nichts geht über die Familie

Kapitel 4: Wieder zurück im Alltag

Kapitel 5: Der Kampf zurück ins Leben

Kapitel 6: Nur dein eigener Wille bringt dich nach oben

Kapitel 7: Eigenschaft eines Motivationstrainers

Kapitel 8: Sich auf neue Dinge einzulassen kann nie schaden

Kapitel 9: Leute die einen am Boden sehen wollen

Kapitel 10: Jeder Mensch ist besonders

Kapitel 11: Vertraue auf dich selbst

Kapitel 12: Die innere Einstellung

Kapitel 13: Ziele können Leben beeinflussen

Kapitel 14: Halte deinen Kopf oben

Kapitel 15: Die Zugehörigkeitspyramide

Kapitel 16: Die Gedankenwelt

Kapitel 17: Blicke zuversichtlich der Zukunft entgegen

Mit selbstgedrehtem Interview auf Google+ :

https://plus.google.com/108468183044833299113/posts/T8W3qE39H5a?pid=6217835241520986210&oid=108468183044833299113

Kapitel 1: Verkehrsunfall mit drastischen Folgen

Ich war damals acht Jahre alt. Bis dahin führte ich ein tolles und zufrieden stellendes Leben, wie man es bis dahin eben beurteilen konnte. Leider wurden diese neun Lebensjahre komplett aus meinem Gedächtnis gelöscht. Ich erzähle die Geschichten von damals, die mir selbst von Eltern und Freunden erzählt wurden. Drei Monate vor meinem neunten Geburtstag traf mich ein schlimmer Schicksalsschlag, der mein ganzes Leben veränderte. Es war der 13. September 2005. 2 Tage zuvor begann ich die dritte Klasse in der Grundschule Michelbach an der Bilz. Ich war ein guter Schüler zu diesem Zeitpunkt, die Lehrer waren zufrieden mit mir und meine Noten waren auch gut akzeptabel. Ich war damals ein glücklicher Junge und hatte Freunde, mit denen ich viel unternahm. Seit meinem fünften Lebensjahr spielte ich Fußball im Verein, was mir sehr Spaß machte und worin ich auch erfolgreich war, da ich einige Medaillen und Pokale gewann. Ich verstand mich auch sehr gut mit den Leuten aus meinem Team und unternahm auch in meiner Freizeit viel mit ihnen.

Am 13. September 2005, es war ein Dienstag, holten mich meine Freunde mit dem Fahrrad ab. Wir hatten an diesem Tag kein Fußballtraining und die Schule war für diesen Tag auch schon für uns alle erledigt, dennoch wollten wir gemeinsam etwas unternehmen. Es war so gegen 14 Uhr. Alle meine Freunde waren ohne Schutzhelm auf dem ihren Fahrrädern unterwegs, deshalb wollte ich mich anpassen und auch ohne Helm losfahren. Ich hörte noch, wie meine Mutter mir hinterher rief: „Zieh deinen Helm auf Junge, nicht dass dir etwas passiert“! Natürlich weiß jeder, dass die Eltern nur das Beste für Ihre Kinder wollen. Aus Coolness und viel Dummheit ignorierte ich den Spruch meiner Mutter. Mein Vater arbeitete ganztags, sonst hätte ich wohl keine andere Möglichkeit gehabt, als umzudrehen und den Helm aufzusetzen, da sich mein Vater in solchen Situationen einfach besser artikulieren konnte als meine Mutter. Das nur mal so am Rande. Jung und unerfahren wie wir damals mit 8-10 Jahren eben alle waren, einigten wir uns auf ein Fangspiel auf den Fahrrädern. Leider kannte keiner von uns zu diesem Zeitpunkt auch nur eine Verkehrsregel. Wir waren jung und machten, was kleine Jungs ebenso machen, natürlich auch etwas Blödsinn. Wir teilten uns noch in zwei Gruppen auf, die einen waren die Jäger und die anderen die Gejagten. Also stellten wir uns alle an die Startlinie, mitten auf der Straße, setzten uns auf unsere Räder und auf drei ging es los. Manche fuhren ein BMX, andere ein Mountainbike und andere das Fahrrad der Eltern. Ich fuhr ein Mountainbike mit Vollfederung und war stolz darauf. Leider kann ich nicht genau sagen, wie viele Freunde wir letztendlich waren, da ich selbst alles erzählt bekommen habe und es nun sehr lange zurück liegt. Die nächsten fünf Minuten schmissen mich komplett aus meinem Leben.

Wir fuhren also die Straße mit hohem Tempo entlang, denn es wollte ja niemand gefangen werden. Ich war in der Gruppe der Gejagten. Also trat ich in meine Pedale und fuhr meiner Nase nach. Wir hatten keine genaue Strecke, der wir folgten, wir wollten nur den anderen davonfahren. Überraschender Weise war ich der Schnellste und fuhr den anderen davon. Sogar meine Freunde sagten: „Oha, den kriegen wir nicht mehr“. Ich fuhr also die Straße weiter voraus, es war eine 30iger-Zone und wie jede Straße, fand auch diese ihr Ende. Ich drehte mich nochmals zu meinen Kumpels um und schrie mit lauter Stimme: „ Ich bin der Schnellste“. Meine Räder drehten sich weiter und ich fuhr direkt auf die kommende Kreuzung zu.

Von links kam ein Kleinbus, der mich mit seiner Fronthaube erwischte. Im letzten Moment versuchte ich noch auszuweichen, doch dies leider vergebens. Ich knallte mit dem Kopf in voller Fahrt gegen seine Seitentüre. Anschließend flog ich einige Meter weit und lag danach sofort bewusstlos am Boden. Ich muss mir selbst eingestehen, dass dieser Unfall meine Schuld war und der Fahrer in diesem Fall nichts dagegen unternehmen konnte. Ich nahm ihm deutlich die Vorfahrt, wofür ich böse bezahlen musste. Ich war einfach zu schnell dafür, dass es hätte verhindert werden können und ebenfalls sah mich der Fahrer erst 2 Meter vor dem Zusammenstoß. Alle Beteiligten, meine Freunde und der Fahrer traten sofort in die Bremsen und rannten zu der Stelle, an der ich lag. Sie sahen, dass ich mich nicht mehr bewegte und Blut aus meinem Mund, wie auch aus meinen Ohren kam. Der Fahrer, der selbst Vater von drei Kindern war, fühlte meinen Puls und griff währenddessen zu seinem Mobiltelefon. Wie es bei einer Bewusstlosigkeit eben so ist, schlugen mein Herz und mein Puls weiter. Verzweifelt sagte er zu meinen Freunden: „Wir brauchen einen Krankenwagen!“ Meine Freunde waren sehr geschockt und wussten nicht was sie machen sollten. Der Unfallfahrer, der selbst unter totalem Schock stand, wählte die 112 und bestellte einen Rettungsdienst. Einer meiner Freunde rannte zu mir nachhause, um meine Mutter, die zu diesem Zeitpunkt alleine zuhause war, darüber zu informieren. Er sagte zu ihr mit leeren Worten: „Kommen Sie schnell, Ihr Sohn hatte einen schlimmen Verkehrsunfall“. Zuerst vermutete sie ein Beinbruch oder Sonstiges, doch als mein Freund dann fortfuhr: „ Der Krankenwagen ist auch schon unterwegs“, befürchtete sie Schlimmes. Meine Mutter rannte sofort, ohne Schuhe anzuziehen, meinem Freund hinterher. Mit Tränen in den Augen kam sie zu der Unfallstelle, an der Sie mich bewusstlos und regungslos daliegen sah. Nach und nach bekamen auch die Menschen aus den Häusern um die Kreuzung herum davon mit und rannten nach unten auf die Straße. Drei Minuten später traf der Krankenwagen ein. Die Ärzte holten die Liege, wie man sie eben aus Krankenwägen kennt, aus der Hintertür des Rettungswagens und legten sie neben mich. Einer der Ärzte fragte meine Freunde, was passiert sei, doch diese konnten aufgrund ihres Schocks wenig antworten. Zwei der Ärzte untersuchten mich kurz und schoben mich dann auf der Liege in den Rettungswagen. Ein dritter Arzt wendete sich an den Unfallfahrer und an meine Mutter um ein paar Informationen über die vorgefallene Tat zu erfahren.

Somit erhielt er Auskunft. Ich wurde dann mit Blaulicht und Sirene ins Krankenhaus gefahren, wo ich direkt in die Notaufnahme kam. Meine Mutter, die mit ins Krankenhaus fuhr, informierte meinen Vater, der auf der Arbeit war und meine Schwester, die in der Schule war, über meinen Unfall. Die Ärzte im Krankenhaus führten noch ein Paar Tests durch, doch verzogen ihre Gesichter nach der Diagnose. Meine Mutter hielt meine Hand fest, während sie in Tränen ausbrach. Hätte ich davon mitbekommen, hätte ich alles in der Welt vergessen und nur versucht meiner Mutter die Tränen wegzuwischen und sie zu trösten. Doch das war leider nicht möglich. Ich lag also da und bekam von meiner Umwelt nichts mehr mit. Ich erlitt ein schweres Schädelhirntrauma und einzelne Gehirnblutungen. Einer der Ärzte kam dann auf meine Mutter zu und meinte entsetzt: „ Wir müssen ihren Sohn ins Koma versetzen. Es hat ihn sehr stark getroffen und so viel kann sein junger Körper noch nicht verarbeiten.“ Meine Mutter wusste in dem Moment nicht was Sie antworten sollte, doch in diesem Moment traf mein Vater mit meiner Schwester im Krankenhaus ein. Meine Mutter fiel meinem Vater weinend in die Arme und stotterte in leiser Stimme: „ Sie wollen Ihn ins Koma versetzen“. Der Arzt bekam davon mit und fügte hinzu: „Es wird das Beste für Ihren Sohn sein.“ Meine Schwester stand ebenfalls weinend und voller Trauer vor dem Krankenbett und starrte mit leeren Blicken auf mich, denn sie wusste gar nicht was vor sich ging. Da war sie nun, die Familie Schellbach. Was wäre gewesen, hätte ich auf meine Mutter gehört, und doch einen Helm aufgezogen? Meine Eltern und meine Schwester waren sprachlos und sorgten sich um mich. Mein Vater sagte daraufhin: „Sie sind der Arzt, wenn Sie meinen, es sei das Beste für ihn, dann machen Sie es!“ Diesen Worten folgten Taten und ich wurde ins künstliche Koma versetzt. In diesem Zustand sollte ich erst einmal eine Zeit lang ruhen und von selbst wieder aufwachen. Überraschender Weise hatte ich von dem Zusammenstoß, abgesehen von einer Schürfwunde an der rechten Schulter, vorerst keinerlei äußerliche Schäden. Meine Familie wusste nicht, was sie machen sollten und deshalb blieben sie alle erst einmal bei mir im Krankenhaus über die Nacht. Keiner von ihnen, weder meine Schwester, noch meine Mutter, noch mein Vater waren in der Lage zu arbeiten. Es war eigentlich geplant, dass ich fünf Tage später wieder aus dem Koma erwache, doch am nächsten Morgen kamen die Ärzte auf meine Eltern zu und sagten, dass es schlecht aussehe und sie nicht wüssten, ob ich jemals wieder aufwachen werde. So direkt haben Sie es natürlich nicht gesagt, aber das war ein Schlag ins Gesicht für meine Familie und ein niederschmetterndes Ergebnis.

Erste Tests besagten eine Zerstörung einer Gehirnzelle und starke Gehirnblutungen, ebenso eine Zerstörung des Gehirnsyndroms, also alle lebenswichtigen Zentren waren betroffen. Desweitern wurde eine Zerstörung des Sehnervs vermutet. Meine Mutter fiel zu Boden. Mein Vater streifte mit seiner Handfläche die Fensterscheibe, durch die man auf mein Bett sehen konnte, hinab und schlug mit der Hand gegen die Betonwand neben dem Fenster voller Trauer ein, wobei er sich leichte Schrammen zuzog. Der Unfallfahrer rief bei meinen Eltern im Krankenhaus an, doch meine Mutter weinte in das Telefon und verstand gar nichts. Mein Vater mied den Kontakt, da er einfach zu betroffen war. Neue Tests am Nachmittag brachten das Ergebnis dass eine Möglichkeit auf ein Erwachen durchaus bestehe. Also hieß es: Falls ich überhaupt aufwachen sollte, würde ich für immer ein Pflegefall bleiben. Doch Ärzte reden manchmal etwas zu viel. Und ich würde dieses Buch nicht schreiben, hätte ich es nicht wieder geschafft. Die Ärzte versuchten alles. Wirklich alles. Es wurde vorgeschlagen dass die Ärzte meine Schädeldecke aufschneiden würden, doch das lehnten meine Eltern ab. Heute bin ich ihnen undendlich dankbar dafür!

Mein Vater sagte: „ Das ist mein Sohn, er hat meine Gene, niemand nimmt ihn mir weg. Er wird wieder!!!“ Auch auf diese Worte folgten Taten, doch dazu mehr im nächsten Kapitel.

Kapitel 2: Verlegung in die Reha-Klinik

Meine Eltern standen also zu ihren Worten, mich auf natürliche Weise heilen zu lassen. Wie sie sich gefühlt haben, könnt ihr euch ja vorstellen, kurzgesagt: ES WAR DIE HÖLLE FÜR SIE! Die nächsten Tage tat sich nichts. Die Ärzte unternahmen zwar weitere Tests, doch ich blieb weiterhin im Schlafkoma. Meine Familie war voller Sorgen! Nacht für Nacht stand entweder mein Vater, meine Mutter oder sogar meine Oma an meinem Bett und warteten darauf, dass ich aufwache. Meine Schwester lebte in dieser Zeit bei unseren Nachbarn, da meine Eltern nichts anderes mehr im Kopf hatten. Wenn ich könnte, würde ich es rückgängig machen, doch auch das geht nicht. Und wenn ich so darüber nachdenke, tut es mir für meine Schwester, die damals 12 Jahre alt war, sehr leid, denn ich weiß, dass es auch sie negativ beeinflusst hat. Meine Familie musste eine sehr schlimme Zeit durchmachen, in der für sie alles ein wenig zu kurz kam. Ihre Tochter, ihr Beruf und ihre Bekanntschaften.

Nach 2 Wochen erwachte ich dann endlich aus dem Schlafkoma. Ich befand mich nun im Wachkoma, indem ich die Dinge um mich herum sah, doch sie nicht verarbeiten konnte. Meine Mutter erzählte mir von einen Tag, an dem meine Oma zu Besuch war, und zur Verabschiedung hob ich meine Hand leicht vom Krankenbett ab, um zu Winken. Ich persönlich weiß von dieser Zeit gar nichts mehr. In den nächsten Tagen wurde ich mit einem Krankenwagen in die Reha-Klinik nach Gailingen am Bodensee an der Schweizer Grenze verlegt. Denn die Ärzte legten die Hoffnung darauf und wussten dass viele Therapien benötigt werden. Diese ist 3 Stunden mit dem Auto von meinem Zuhause entfernt. Meine Mutter kündigte vorerst ihren Beruf und begleitete mich auf meinem Weg. Das war dann meine Welt für die nächsten Monate. Therapien ohne Ende, schlafen in einem Krankenbett und mit vielen anderen beeinträchtigten Menschen zu leben. Dort wurde ich von den Ärzten aufgenommen und deren Eindruck war ganz gut, ein Arzt meinte sogar, dass man es in 3 Monaten wieder schaffen könnte. Dies sollte allerdings kein Versprechen sein. Eine andere Ärztin meinte, dass ich bald wieder laufen und sprechen werde.

Das waren sehr gute Prognosen! Nach weiteren zwei Wochen Koma war ich endlich wieder bei Bewusstsein. Allerdings hatte ich eine halbseitige Lähmung auf der linken Körperhälfte, die zwar wegzubekommen ist, das aber nur sehr schwierig. Des Weiteren erlitt ich starke Gehirnverletzungen, die mich wohl noch mein ganzes Leben prägen werden. Meine Eltern waren in diesem Moment wieder halbwegs glückliche Menschen, als Sie mich wieder ansprechen konnten. Mein Vater und meine Schwester kamen mich immer am Wochenende besuchen, worüber ich jedes einzelne Mal vor Freude in Tränen ausbrach, sofern ich mich wieder erinnern kann. Nach der Verlegung in die Reha – Klinik hatte mein Vater unter der Woche auch wieder Zeit für meine Schwester, sofern er eben von der Arbeit wieder zuhause war. Es stand ein harter Weg vor mir. Ich musste mich erst einmal selbst finden um wieder denken zu können. Meine Bewegungen waren auf 0 eingeschränkt und ich musste essen, laufen und sprechen, alles neu lernen. Ich hatte also eine komplette halbseitige Lähmung auf der linken Seite. Als Rollstuhlfahrer, der sich nicht bewegen konnte, begann ich in der Früh-Reha und wurde anfangs mit einer Magensonde rumgeführt. Doch das Gute war, in mir steckte ein Kämpfertyp von klein auf. Ich lernte nach und nach mehr dazu und das Erste, an das ich mich erinnern kann, ist, dass meine Mutter bei einem Frühstück meine Hände zum Schneidebrett führte, worauf mein Nutella Brot lag, und mit mir nacheinander kleine Stücke zum Essen abschnitt. Diese waren mit Milch aufgeweicht da ich nicht richtig kauen konnte.

Dies machte sie, damit ich wieder erste Bewegungen mit den Händen lernte. Wegen der Lähmung war meine linke Hand natürlich auch komplett steif. Trotzdem war ich also wieder voll bei Bewusstsein und wusste, was vor sich geht. Ich kann jetzt leider kein genaues Datum nennen, aber ich war wieder zurück im Leben. Alle meine Freunde und Bekannten freuten sich nun mit mir. Durch sehr viel Therapie und ärztliche Unterstützung bekam ich wieder meine linke Körperhälfte zu spüren und lernte gleichzeitig wieder erste Bewegungen. Ich begann mit kleinen Bewegungsübungen für meine Hand und mein Bein. Bald darauf konnte ich auch mein Brot selbst schneiden und malte Bilder. Hier ging ich gemeinsam mit den Ärzten Schritt für Schritt voran. Es waren deutliche Fortschritte zu erkennen und so