Glomnitzer - Rainer Ade - E-Book

Glomnitzer E-Book

Rainer Ade

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  • Herausgeber: BookRix
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2013
Beschreibung

Stellen Sie sich vor, Sie haben nach langem suchen endlich Ihre Traumwohnung gefunden. Gott sei Dank alles eingeräumt, keine Umzugskartons mehr in Sicht. Zeit endlich auszuspannen und das neue Wohngefühl genießen. Da klingelt es an Ihrer Türe. Wer kann das wohl sein? Sie öffnen die Türe und vor Ihnen steht ein Mann der sich als Ihr neuer Nachbar vorstellt. Sie werden eines Tages den Moment verfluchen an dem Sie die Türe geöffnet haben, denn Ihr Nachbar entpuppt sich als die ultimative Nervensäge. Von so einem Nachbarn handeln die Geschichten in diesem Buch. Unser gemeinsamer Nachbar heißt: "Glomnitzer". Merken Sie sich diesen Namen gut, denn: Wer so einen Nachbarn hat braucht keine Feinde.

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Rainer Ade

Glomnitzer

Wer so einen Nachbarn hat, braucht keine Feinde

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Impressum

Glomnitzer

Autor: Rainer Ade

2013 "Der Quereinsteiger GbR"

1. Auflage

Umschlaggestaltung, Illustration: Der Quereinsteiger GbR

Lektorat, Korrektorat: Rainer Ade

Verlag: Der Quereinsteiger GbR

Weissenburger Straße 1

81667 München

ISBN:

Dieses eBook unterliegt dem Copyright.

Dieses eBook darf für kommerzielle oder teil- kommerzielle Zwecke weder veröffentlicht, kopiert, gespeichert, angepriesen, übermittelt, gedruckt, öffentlich zur Schau gestellt, verteilt, noch irgendwie anders verwendet werden ohne ausdrückliche, vorherige schriftliche Genehmigung.

Dieses eBook wird Ihnen ohne irgendwelche Garantien und Gewährleistungen angeboten.

 

Vorwort

Stellen Sie sich vor, Sie haben nach langem suchen endlich Ihre Traumwohnung gefunden.

Gott sei Dank alles eingeräumt, keine Umzugskartons mehr in Sicht. Zeit endlich auszuspannen und das neue Wohngefühl genießen.

Da klingelt es an Ihrer Türe. Wer kann das wohl sein?

Sie öffnen die Türe und vor Ihnen steht ein Mann der sich als Ihr neuer Nachbar vorstellt.

Sie werden eines Tages den Moment verfluchen an dem Sie die Türe geöffnet haben, denn Ihr Nachbar entpuppt sich als die ultimative Nervensäge.

Von so einem Nachbarn handeln die Geschichten in diesem Buch.

Unser gemeinsamer Nachbar heißt:

 

„Glomnitzer“.

 

Merken Sie sich diesen Namen gut, denn:

Wer so einen Nachbarn hat braucht keine Feinde.

Glomnitzer ersetzt eine Sicherung

Könnten Sie mir wohl einmal eine Sechs-Ampere-Sicherung leihen? fragte Glomnitzer neulich spät abends. Und was wollen Sie damit sichern fragte ich zurück? Mann, was sind Sie mal wieder dumm fauchte Glomnitzer. Ich brauche sie für meinen elektrischen Sicherungskasten. Da ist mir eine durchgebrannt, und ich habe keinen Ersatz im Hause Ich brachte ihm die Sicherung. Vielleicht möchten Sie dabei zusehen, wie ich eine Sicherung wechsle, bot er höflich an, es ist ja nie zu spät, etwas dazu zu lernen, gerade für Sie nicht Meine Frau wollte nämlich ein Bad nehmen, erklärte er auf dem Weg zu seinem Haus, und da ist der armwasserbereiter ausgefallen, weil die Sicherung durchgebrannt ist. Endlich bei ihm angekommen, zeigte mir Glomnitzer die durchgebrannte Sicherung. Sehen Sie, belehrte er mich eindringlich, so sieht eine durchgebrannte Sicherung aus. Aha, sagte ich und versuchte, der durchgebrannten Sicherung etwas Interessantes abzugewinnen. Glomnitzer schraubte inzwischen die neue Sicherung ein und es gab einen lauten Knall und einen herrlichen Lichtbogen, welcher uns mit einer schimmernden Aura umhüllte. Wenn man sich von Ihnen schon einmal etwas leiht, meinte Glomnitzer vorwurfsvoll aus dem Dunkel. Ich weiß nicht, Glomnitzer, entschuldigte ich mich, aber es sieht so aus, als hätten wir im ganzen Viertel keinen Strom mehr Meinen Sie? zweifelte er, wenn das mal nicht wieder so eine Schweinerei unserer bösen Feinde ist. Wir sollten lieber zu den Waffen greifen Glomnitzer und ich sowie einige andere Leute in der Nachbarschaft griffen zu den Waffen, aber der Feind kam nicht, es war ihm wohl zu dunkel. Leute, rief Bürgermeister Rodenski, als die Sonne aufging, ich glaube, das war ein kleines Missverständnis, wir sollten lieber alle ins Bett gehen. In unserem Land brechen wir alle Rekorde, wenn es darum geht ins Bett zu gehen. Meister Grünstein aus Haifa war vorhin da, erzählte mir Glomnitzer später. Er hat alles repariert und es lag nicht an Ihrer Sicherung, sondern an meinem Warmwasserbereiter. Na, sehen Sie, Glomnitzer, rief ich erleichtert, nicht immer bin ich an Ihrem Elend schuld Es ist nur so, druckste Glomnitzer herum, jetzt kann meine Frau zwar baden, weil der Warmwasserbereiter wieder funktioniert, aber sie tut es nicht, weil sie sich so furchtbar geniert. Aber da braucht sie sich doch nicht zu genieren, Glomnitzer, war ich erstaunt, es sieht sie doch niemand  Meister Grünstein kann sich das ja auch nicht erklären, meinte Glomnitzer bedrückt, aber seit diesem kleinen Kurzschluss, welcher in unserem Viertel den Strom ausfallen ließ, spielen in meiner Badewanne akustisch Leonard Bernstein und die Wiener Symphoniker unentwegt das Finale aus Tristan und Isolde.. 

Glomnitzers misslungenes Festmahl

Sind Sie heute Abend auch zu Glomnitzers Festmahl eingeladen? wollte Shmuel Rhodensky von mir wissen, und was nehmen Sie denn damit?  Vorsichtshalber werde ich etwas Natron mitnehmen, Shmuel, sagte ich, vielleicht auch eine Packung Aspirin, man weiß ja nicht, was er zu trinken da hat. Mann, regte sich Shmuel Rhodensky auf, ich wollte doch wissen, ob Sie da Blumen, Zigarren oder vielleicht eine Flasche Whisky mitbringen. Für Glomnitzer, wunderte ich mich angemessen, haben Sie schon einmal erlebt, dass er außer Hunger und Durst etwas mitbringt, wenn er mal eingeladen ist? Ich wollte euch auch mal einladen, hatte Glomnitzer zu mir gesagt, ich stelle mir das so vor, dass ich ein kleines Festmahl gebe, Sie werden doch kommen? Auch Rabbi Horowicz, Samuel Salzmann und Shmuel Rhodensky hatte er so gefragt und sie alle hatten den Mut besessen, seine Einladung anzunehmen. Als ich am Abend vor Glomnitzers Tür stand, hatte ich es mir doch noch einmal überlegt und ein paar Blumen mitgebracht, die wuchsen so handlich in seinem Vorgarten. Wir aßen gerade das Goulasch à la Glomnitzer, als Rabbi Horowicz mir zuflüsterte: Also, ich habe ja noch nie eingeschlafene Füße gegessen, aber  genauso müssen sie schmecken Da müssen wir durch, Rabbi, flüsterte ich zurück, denken Sie daran, dass Glomnitzer ja auch dieses Zeug essen muss Der Rabbi versprach, daran zu denken. Ich weiß gar nicht, wo Fido bleibt, kaute Glomnitzer mit Todesverachtung im Blick, ich habe ihm schon sein Fressen fertig gemacht, aber der Kerl streunt mal wieder draußen herum. Fido hat’s gut, seufzte Samuel Salzmann mit Gefühl, während Glomnitzer die Gläser mit Whisky füllte und herumreichte. Shmuel Rhodensky nahm einen vollen Schluck. Verdammt, stöhnte er, während ihm die Tränen über die Wangen liefen, warum hat mir denn noch niemand gesagt, dass mein billiger Whisky wirklich so schlecht ist?  Freunde, überspielte Glomnitzer das Peinliche der Situation, ihr glaubt ja gar nicht, wie froh ich bin, dass wir mal so gemütlich zu einem Festmahl zusammensitzen können. Und dann kam Fido – Glomnitzers Hund. Fido stürzte sich auf seinen Fressnapf und schlang, was das Zeug hielt. Rabbi Horowicz angelte sich unauffällig einen Brocken von dem Futter und probierte es vorsichtig mit geschlossenen Augen. Verdammt, Glomnitzer, sagte Rabbi Horowicz böse, Sie haben uns das Hundefutter serviert und Ihr elender Köter frisst jetzt unser Gulasch. Vor unsere aller Augen musste Glomnitzer seinem böse knurrenden Fido einen Fleischbrocken entreißen und ihn probieren. Aber meine Herren, sagte er danach ziemlich aufgeregt, bitte glauben Sie mir, das ist mir ja so peinlich Es wurde aber dennoch ein richtig schöner Männerabend. Sagen Sie mal, wollte Rabbi Horowicz wenige Tage später von mir wissen, haben Sie vielleicht schon etwas gehört, wann Glomnitzer wieder aus dem Krankenhaus kommt? So fest haben wir doch schließlich auch nicht zugeschlagen 

Glomnitzers Radio spielt verrückt

Ehe ich den alten Kasten wegwerfe, sagte Glomnitzer, dachte ich, ob ich nicht erst einmal versuche etwas Vernünftiges daraus zu machen. Was will man schon aus einem alten Radio machen, Glomnitzer? griff ich noch einmal zu seinem minderwertigen Besucherwhisky, vielleicht einen Wäschetrockner oder eine Mocca Maschine? So etwas Dämliches kann auch nur von Ihnen kommen, schraubte Glomnitzer die Rückwand des Gerätes ab, ich habe da jedenfalls schon ganz bestimmte Vorstellungen. Erst einmal brachte er jedenfalls seinen billigen Besucherwhisky in Sicherheit. Nicht, dass ich geizig wäre, Nachbar Frech, sagte er ehrlich, es ist nur wegen der Explosionsgefahr. Ich habe noch nie gehört, dass eine Flasche Whisky explodiert, war ich ehrlich verblüfft, aber Sie kaufen bei Shmuel Rhodensky ja auch immer die billigste Sorte. Zurück zu dem technischen Problem, lenkte er geschickt ab. Ich werde dieses alte Radio zu einem Super-Breitband-Kurzwellen-Empfänger umbauen. Und was wollen Sie dann mit den ganzen Super-Breitband-Kurzwellen, welche Ihr komischer Apparat empfangen hat? wollte ich wissen und Glomnitzer sah mich vorwurfsvoll an. Schon gut, Glomnitzer, schon gut, verabschiedete ich mich hastig, es muss an Ihrem billigen Whisky liegen, da redet man immer so schnell dummes Zeug. Ruhe bewahren ist die erste Bürgerpflicht, befand Glomnitzer am nächsten Tag, ich habe diesen umgebauten Super-Breitwand-Kurzwellen-Empfänger auf Spitzbergen einjustiert und schalte ihn nun ein Glomnitzer schaltete das alte Radio ein, aber es tat sich nichts. Nanu, wunderte er sich angemessen, eigentlich sollten wir doch jetzt etwas hören? Rufen Sie doch mal in Spitzbergen an, fiel mir eine konstruktive Problemlösung ein, vielleicht hat man in Spitzbergen noch gar nicht bemerkt, dass bei uns ein Radio eingeschaltet wurde? Ihre dämlichen Bemerkungen sollte man nach Europa exportieren, Nachbar Frech, blieb Glomnitzer ganz objektiv, die würden da ganze Fernsehserien daraus machen Ihr Radio, Glomnitzer, blieb ich dennoch ganz gelassen, es fliegt gerade über den Gartenzaun nach Norden, ob es wohl nach Spitzbergen will? Glomnitzers altes Radio hatte anscheinend Reisegefühle bekommen.