Go! Die Kunst das Leben zu meistern - Andreas Buhr - E-Book

Go! Die Kunst das Leben zu meistern E-Book

Andreas Buhr

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  • Herausgeber: mvg
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2013
Beschreibung

Heute möchte jeder Vorwärtskommen, mehr erreichen und dabei auch noch Lebensglück und Selbstverwirklichung finden. Wie soll das gehen? Man kennt den Teufelskreis: Konzentrieren wir uns auf den Beruf, bleibt das Privatleben auf der Strecke und umgekehrt! In diesem Buch zeigen die Autoren, dass es sehr wohl einen Weg gibt, alle wichtigen Lebensbereiche - Sinn & Sein, Eigenmanagement, Körper, Finanzen und Beziehungen - sinnvoll zu vereinen und führen Sie so zu Balance und umfassender Lebensqualität. Edel illustriert vom Maler Markus Lüpertz.

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Seitenzahl: 219

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Andreas Buhr, Wolfgang Müller

Go!Die Kunst das Leben zu meistern

Gut ist nicht genug, solange Besseres möglich ist.

Andreas Buhr, Wolfgang Müller

Go!Die Kunst das Leben zu meistern

Mit Illustrationen von Markus Lüpertz

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

Nachdruck 2013

© 2002 by mvg Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Nymphenburger Straße 86

D-80636 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Illustrationen: Markus Lüpertz, Düsseldorf

Umschlaggestaltung: Meraner + Meraner, Düsseldorf, unter Verwendung einer Illustration von Markus Lüpertz

Redaktion und Gestaltung: Meraner + Meraner, Düsseldorf

Satz: abc.Mediaservice, Buchloe

Druck: Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN Print 978-3-86882-311-0

ISBN E-Book (PDF) 978-3-86415-364-8

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-86415-831-5

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.mvg-verlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter

www.muenchner-verlagsgruppe.de

eBook by ePubMATIC.com

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Kapitel 1:

Das elementare Ziel: Ein Leben im Gleichgewicht

Kapitel 2:

Der Weg ins Glück: Meilensteine der Selbsterkenntnis

Kapitel 3:

Gesunde Vitalität: Die Quelle für Kraft und Wohlbefinden

von Sabine Echterhoff

Kapitel 4:

Das organisierte Ich: Stressfrei den Alltag bewältigen

Kapitel 5:

Soll und Haben: Vom richtigen Umgang mit den Finanzen

Kapitel 6:

Von Mensch zu Mensch: In jeder Beziehung offen und ehrlich

Kapitel 7:

Neue Perspektiven: Verbesserung durch Veränderung

Kapitel 8:

Zeit fürs Training: Die Übungen zu den Kapiteln

Danksagung

Weiterführende Literatur

EINLEITUNG

In Aufbruchstimmung:Jetzt machen Sie mehr aus Ihrem Leben.

Für jeden Menschen kommt einmal der Zeitpunkt, seine persönliche Lebenssituation kritisch zu hinterfragen. Sie werden dabei feststellen, dass vieles gut ist, aber manches auch besser sein könnte. Zwangsläufig ergibt sich daraus die Frage, wie es weitergehen soll, um neue Ziele und Erfolge zu erreichen.

Die Antwort darauf liegt in Ihnen selbst und in der Kunst, das eigene Leben zu meistern. Dieses Buch gibt Ihnen die Hilfestellung, die Sie für diese Herausforderung benötigen. Nicht nur theoretisch, sondern auch ganz praktisch. Denn alle Ausführungen und Ratschläge, die Sie in den folgenden Kapiteln bekommen, können Sie direkt mit zahlreichen Übungen real umsetzen. Auf diese Weise haben Sie die Möglichkeit, sofort aktiv an sich selbst und an der Verbesserung Ihrer Lebensumstände zu arbeiten.

In diesem Buch lernen Sie das Prinzip des Lebensrades kennen, das ausschlaggebend für Ihr individuelles Glück und Ihren Erfolg ist. Die Speichen dieses Rades stehen gleichbedeutend für die fünf Lebensbereiche Sinn und Sein, Körper, Beziehungen, Finanzen und Eigenmanagement. Nur wenn diese Segmente in einem ausgewogenen Verhältnis zusammenspielen, läuft das Lebensrad rund und störungsfrei. Auf den nächsten Seiten werden Sie erfahren, was Sie tun können, um die erforderliche Balance zu finden und zu halten.

Jeweils ein Kapitel des Buches ist ausführlich einem dieser Lebensbereiche gewidmet. Zahlreiche Beispiele aus dem privaten und geschäftlichen Leben verdeutlichen die Thematik; Aphorismen bekannter Persönlichkeiten bringen zusätzliche Aspekte, über die es sich lohnt nachzudenken. Ein wichtiger Bestandteil sind die Übungen, die wir für Sie zu jedem Komplex vorbereitet haben. Im Anhang bekommen Sie Gelegenheit, auf vielfältige Art das soeben Gelesene praktisch zu trainieren und sich zu eigen zu machen.

Gehen Sie deshalb mit diesem Buch methodisch um. Lesen Sie Kapitel für Kapitel; nehmen Sie sich die Zeit zum Üben. Nur so schöpfen Sie das angebotene Potenzial für sich voll aus und werden für die Ausgewogenheit der einzelnen Lebensbereiche sensibilisiert. Eine entscheidende Voraussetzung, um aus Ihren persönlichen Visionen erfüllbare Ziele zu schaffen.

Die Kunst, das Leben zu meistern, bezeichnet aber auch den kreativen Prozess, wie er ebenfalls in der bildenden Kunst zu finden ist. Deshalb haben wir den Maler Markus Lüpertz gebeten, unser Buch zu illustrieren. Mit seinen Bildern visualisiert der Düsseldorfer Künstler und Rektor der Kunstakademie eine uns wichtige Facette des Lebensrades: die Kommunikation, die Inhalte und Gefühle vermittelt, und die in seinen Werken ausdrucksstark transportiert wird. Vertiefen Sie sich in die Bilder und Sie werden spüren, wie die Ausstrahlung auf Ihr Empfinden einwirkt. Damit schließt sich der Kreis unserer ganzheitlichen Betrachtung in Wort und Bild.

Dieses Buch will Sie motivieren, die Initiative für Ihr Leben zu ergreifen. Mit allen Sinnen, mit ganzem Willen, mit konsequentem Handeln. Nutzen Sie Ihre kommunikativen Fähigkeiten für die Verwirklichung Ihrer Vorsätze. Der Weg ist bereit – Sie müssen ihn nur gehen. Go!

Düsseldorf, Sommer 2002

Andreas Buhr

Wolfgang Müller

Weitere Unterstützung, Ihr Leben ausgeglichen und erfolgreich zu meistern, erhalten Sie auf den Seminaren der go! Akademie für Kommunikation,

Grafenberger Allee 115-117

40237 Düsseldorf

Fon 0211/9559125

Fax 0211/9559127

[email protected]

www.go-akademie.com

 

DAS ELEMENTARE ZIEL: EIN LEBEN IM GLEICHGEWICHT

Stellen Sie sich folgende Situation vor: Eines Morgens wachen Sie auf und in Ihrem Kopf rotiert eine einzige Frage – die Frage nach dem „Warum?“. Dabei wird Ihnen vielleicht zum ersten Mal klar, dass Sie in der Vergangenheit nie richtig ernsthaft über den Lauf des Lebens nachgedacht haben. Nie etwas über den Sinn und Zweck der eigenen Existenz erfahren wollten. Und nie das Bedürfnis hatten, die Bausteine für Ihre persönliche Zukunft neu zu ordnen und zu optimieren.

Das Meisterstück eines Menschen, auf das er besonders stolz sein kann, ist sinnvoll zu leben; alles Übrige, wie regieren, Schätze sammeln, Bauten errichten, sind Nebensachen.

Michel Eyquem de Montaigne

Für Gedanken dieser Art bestand eigentlich auch kein Anlass. Vielleicht ist Ihr Leben bisher, wie bei den meisten Menschen, in fest gefügten Bahnen verlaufen. Routiniert, unaufgeregt und – zugegeben – oft ein bisschen langweilig. Geld verdienen, Karriere machen, eine Familie gründen, ein Haus bauen, jedes Jahr in Urlaub fahren, ein schickes Auto fahren – man gönnt sich ja sonst nichts.

Wenn der innere Schweinehund mobil macht Das ist der Anfang vom Ende

Geld verdienen, Karriere machen, sich etwas leisten – soll das schon alles gewesen sein?

Doch reicht das aus, um wirklich zufrieden mit sich und der Welt zu sein? Plötzlich meldet sich der innere Schweinehund zu Wort: Wofür quäle ich mich jeden Morgen aus dem Bett? Für was rackere ich mich den ganzen Tag ab? Je mehr Sie Ihre Lebensführung infrage stellen, desto rebellischer wird Ihre Einstellung zum gewohnten Alltagstrott. Das bleibt nicht ohne Folgen.

Vielleicht ist es Ihnen zeitweise auch schon so gegangen: Zunächst unmerklich, dann aber deutlich spürbar verschlechtert sich Ihre Laune. Der rechte Schwung ist hin, Lustlosigkeit macht sich breit. Bei der Arbeit schleichen sich Fehler ein, die Ihnen sonst mit Sicherheit nicht unterlaufen wären. Ihr Chef ist bereits aufmerksam geworden und mahnt dringend, zur alten Form zurückzufinden. Auch dem Partner an Ihrer Seite fällt auf, dass irgendetwas mit Ihnen nicht stimmt. Eine Beziehungsturbulenz bahnt sich an, die im schlimmsten Fall böse enden wird.

Die Abwärts-Spirale kommt in Fahrt Von nun an geht’s bergab

Spielen wir also den GAU der Sinnkrise einmal weiter durch. Stellen Sie sich vor, ein guter Bekannter wäre durch die oben beschriebene Sinnfrage ins Nachdenken geraten und privat wie auch beruflich ins Trudeln gekommen. In der Firma erreicht er nicht mehr das vorgegebene Ziel, sein Bonus geht flöten. Passiert im nächsten Quartal das Gleiche, gibt es zu Hause Zoff ums liebe Geld. Denn wer verzichtet schon auf lieb gewonnene Einkünfte, nur weil der Partner in einem Motivations-Tief steckt.

Jetzt folgt Schlag auf Schlag. Um unangenehme Auseinandersetzungen zu vermeiden, geht Ihr Bekannter nun verstärkt seiner besseren Hälfte aus dem Weg. Während Frauen ihren Kummer am liebsten mit der besten Freundin besprechen, verlagern Männer den Schauplatz ihres Katzenjammers vorzugsweise an den Kneipentresen. Denn bei einigen Gläsern Bier lässt sich bekanntlich vieles besser ertragen. Für den Moment – denn am nächsten Tag ist die Leere wieder da. Mittlerweile macht der konstante Alkoholgenuss dem Körper zu schaffen. Die Konzentration lässt nach, die Arbeit wird immer mühsamer. Irgendwann kann man sein Pensum nicht mehr bewältigen; im schlimmsten Fall folgt die Quittung sogar in Form der Kündigung.

Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben – aber es hat nur ganz genau so viel Sinn, als wir selber ihm zu geben im Stande sind.

Hermann Hesse

So könnte es jetzt hier weitergehen: Das Karussell der persönlichen Krise kommt erst richtig in Fahrt. Das Jammern über die schlechte Welt reißt nicht mehr ab. Es geht abwärts. Schließlich wird es auch dem Partner zu viel – er reicht die Scheidung ein. Damit nicht genug: Wenn nämlich der Ex-Partner trotz geänderter Einkommensverhältnisse seinen Lebensstil nicht rechtzeitig an die reduzierten Voraussetzungen angepasst hat, türmt sich sehr schnell ein immenser Schuldenberg auf. Was bleibt, ist das Gefühl, gescheitert zu sein und keine Gestaltungsmöglichkeit für das eigene Leben mehr zu besitzen.

Das Selbstwertgefühl in der Krise Kein Vertrauen mehr in die eigene Leistungsfähigkeit

In diesem Fall war es die Sinnfrage, die den Anstoß zum persönlichen Niedergang geliefert hat. Bei anderen Menschen ist vielleicht eine Krankheit der Auslöser. Denn längeres Kranksein verursacht nicht nur körperliche Schmerzen, sondern auch eine Beeinträchtigung der finanziellen Situation. Wenn das Geld nicht mehr reicht, nimmt das Selbstwertgefühl über kurz oder lang Schaden. Dann ist es nur noch ein kleiner Schritt, bis sich Chaos im Leben breit macht.

Auch Beziehungskrisen bringen viele Menschen an den Abgrund. Sie verlieren nach einer Scheidung die Balance, weil sie mit dem Scheitern ihrer Partnerschaft nicht fertig werden. Finanzielle Probleme sowie mangelnde Leistungen im Beruf kommen häufig hinzu. Am Ende steht der Jobverlust mit anschließender Arbeitslosigkeit. Eine Situation, die nach und nach auf andere Lebensbereiche übergreift.

In die Falle gegangen Die Sogwirkung von guten und schlechten Ereignissen

Ziehen wir an dieser Stelle ein Fazit. Was bisher beschrieben wurde, zeigt: Wir können unser Leben nicht beliebig aufteilen wie einen Kuchen. Denn ein Lebensbereich beeinflusst den anderen. Im Schlechten wie im Guten.

Erfolg im Beruf führt – bei vernünftigem Umgang mit dem Geld – zu vermehrten Möglichkeiten, das Leben zu gestalten. Wir können das Leben entspannt angehen und sind locker im Umgang mit unserer Umwelt. Das macht uns attraktiv für andere erfolgreiche Menschen, mit denen wir unser persönliches Fortkommen weiter steigern können. Wir sind in der Lage, uns einen Trainer zu leisten, der uns hilft, den Körper fit zu halten. Und wir haben die Zeit, uns um die Themen zu kümmern, die uns wirklich wichtig sind.

So ist es möglich, die soeben skizzierte Talfahrt auch andersherum zu beschreiben – als Höhenflug aus der Gewinner-Perspektive.

Das Prinzip „Gleiches zieht Gleiches an“ wirkt immer. Mit anderen Worten: Wer eine Glückssträhne erwischt hat, trifft geradezu unvermeidlich auf ebenso erfolgreiche Leute und Ereignisse. Wem dagegen das Pech an den Fingern klebt, hat in der Regel mit Zeitgenossen zu tun, die sich in einer ähnlichen Lage befinden.

Probleme besitzen einen Magneteffekt, der Schwierigkeiten in anderen Lebensbereichen nach sich zieht – das Gleiche gilt für Erfolge.

Das hohe Gut der inneren Harmonie Tritt fassen, auch wenn man ganz unten ist

Halten wir fest: Gerät nur ein Bereich unseres Lebens aus dem Gleichgewicht, ist die gesamte Balance gefährdet. Daraus entsteht schon bald ein echter Teufelskreis. Konzentrieren wir uns zu sehr auf den Beruf, bleibt zu wenig Zeit für die Familie. Jagen wir nur dem Geld hinterher, vergessen wir unsere Freunde. Vernachlässigen wir uns selbst, macht der Körper schlapp. So führt ein Problem in einem Lebensbereich zu neuen Schwierigkeiten auf einem anderen Gebiet. Ehekrisen lenken von der Arbeit ab; Ärger im Job bringt Geldsorgen, die wiederum Magengeschwüre hervorrufen. Die Erkrankung belastet die Beziehung – und so fort. Am Ende gerät unser Leben aus der Spur, wie ein Fahrrad mit gebrochenen Speichen.

Was aber ist zu tun, um unser Lebensrad rund laufen zu lassen? Wir sollten allen Bereichen unseres Lebens die erforderliche Aufmerksamkeit und Pflege zukommen lassen. Damit schaffen wir eine wichtige Voraussetzung dafür, das nötige Gleichgewicht im Zusammenspiel der maßgeblichen Faktoren herzustellen. Gut zu wissen: Das können Sie auch! Völlig unabhängig davon, in welcher Lebenslage Sie sich aktuell befinden. Ganz gleich, ob es darum geht, ein aus der Spur geratenes Rad wieder in den Gleichlauf zu bringen, die persönliche Entwicklung voranzutreiben oder unser Leben bunter und vielseitiger zu machen – Sie haben immer die Chance, die eigenen Fähigkeiten und Stärken zu entdecken, zu fördern und gezielt zu nutzen. Mit dem Ziel, durch Ausgewogenheit mehr Qualität in Ihr Leben zu holen.

Vorsicht vor übertriebenen Erwartungen Weniger ist häufig mehr

Ich bin nicht, was die Menschen von mir halten. Mich drücken ihre Erwartungen.

Heinrich von Kleist

Ein überhöhter Erwartungsdruck ist eine wesentliche Ursache für das Ungleichgewicht im Leben. Stressforscher wissen: Zu hohe Erwartungen kosten so viel psychische und physische Energie, dass unser Immunsystem seine Abwehrkraft verlieren kann. Auch die Traumaforschung geht von unausweichlichen negativen Spätfolgen aus. Besonders gefährdet sind Menschen mit einem Hang zum Perfektionismus und der Bereitschaft, sich extrem zu engagieren. Sie laufen Gefahr, Opfer des Burnout-Syndroms zu werden – sie brennen buchstäblich innerlich aus, mit dauerhaften Schäden für Körper, Geist und Seele.

Gerade in der heutigen Zeit sind die beruflichen Anforderungen höher als je zuvor. Noch dynamischer, noch smarter, noch durchsetzungsfähiger lautet die Parole. Und wehe, wir erfüllen die Erwartungen des Unternehmens nicht. Wer sich nicht auf die Forderungen einlässt, ist schon bald nicht mehr gefragt.

Bei vielen Menschen sieht die Sache privat leider nicht viel anders aus. Die Frau wünscht sich den idealen Ehemann und Vater, der Mann die perfekte Hausfrau, die liebevolle Mutter und die attraktive Geliebte. Auch die Kinder nerven mit üppigen Wunschpaketen, die ohne Kredite kaum noch zu bezahlen sind. Und dabei wünschen sie sich gleichzeitig, dass wir so viel Zeit wie möglich mit ihnen verbringen.

Der Kreis lässt sich beliebig erweitern. Man möchte mit den Nachbarn gleichziehen, die Verwandtschaft übertrumpfen, den Kollegen zeigen, was man hat. Und schneller, als man meint, werden die zahlreichen Erwartungen zu Mühlsteinen, die schwerer und schwerer wiegen. Um so wichtiger ist es, sich zu entscheiden: Worauf will ich meine Energie verwenden und wie setze ich meinen Entschluss um? Denn Jammern und Klagen bringt uns nicht weiter. Besser ist, die eigene Lebensart zu akzeptieren und als persönliche Herausforderung anzunehmen. Die Anregungen und Tipps in diesem Buch werden Ihnen dabei helfen. Die Übungen im Anhang unterstützen Sie dabei, Ihre Fähigkeiten zu trainieren.

Das Rad des Lebens Ohne Kommunikation läuft nichts

Kaum eine andere technische Erfindung versinnbildlicht so anschaulich das Prinzip von Ausgeglichenheit, Bewegung und Perfektion: Das Rad lässt sich nicht verbessern. Deshalb bietet es sich als Vorbild für den Lauf des Lebens an.

Wir wollen Ihnen verdeutlichen, wie die Grundstruktur des Lebensrad-Modells aussieht. In diesem Schema ist das Leben in fünf Bereiche aufgeteilt, die als Speichen dargestellt werden.

1. Sinn des Seins

2. Körper

3. Eigenmanagement

4. Finanzen

5. Zwischenmenschliche Beziehungen

Ohne gute Kommunikation läuft das Leben nicht rund.

Die fünf Speichen des Rades laufen in der Achse zusammen. Über diese Achse wird auch der Antrieb auf das Rad übertragen, so dass Energie in das System gelangt und die Speichen wachsen können. Auf der anderen Seite sind die Speichen über die Lauffläche verbunden. Diese bildet gleichzeitig die Verbindung zur Außenwelt und kann ganz unterschiedlich beschaffen sein. Mal ist es ein einfacher Eisenring, mal ein hochmoderner Formel-1-Reifen. Je nachdem, welche Bereifung wir wählen, genießen wir ganz unterschiedlichen Reisekomfort.

Bezogen auf das Leben symbolisieren Achse und Lauffläche unsere Kommunikation. Die Lauffläche ist das Medium nach außen und gibt vor, wie komfortabel und schnell wir durch das Leben kommen. Die Achse versinnbildlicht die innere Kommunikation, also die Art und Weise, wie wir mit uns selbst umgehen: Energiegeladen und ohne große Reibungen oder antriebsarm und mit viel „Sand im Getriebe“. Die Energie, die durch die Achse in das Rad gelangt, wird durch die Speichen geführt und in die Lauffläche gelenkt. Die Erschütterungen der Lauffläche wiederum nehmen den umgekehrten Weg über die Speichen zurück zur Achse. Daher gilt der Satz: Die Qualität der Kommunikation bestimmt die Qualität des Lebens. Denn der gute Umgang mit uns selbst gibt uns die Energie zu Wachstum und Vorwärtsbewegung. Der gute Umgang mit anderen lässt uns leichter durch das Leben gleiten und die Hindernisse nahezu unbeschadet überwinden.

Gleich wichtig – gleich stark Die harmonischen Fünf

Obwohl uns jeder der fünf genannten Lebensbereiche vor unterschiedliche Anforderungen stellt, ist ihnen allen eins gemeinsam: Sie sind die Basispfeiler für unsere Lebensgestaltung und Zufriedenheit. Ihre gemeinsame Schwachstelle: Wird nur ein einziger Bereich vernachlässigt, treten auch in den anderen Probleme auf.

Bleiben wir beim Bild der Speichen. Für jeden ist einsichtig, dass unser Lebensrad nur dann richtig rund laufen kann, wenn die Speichen gleich stark und lang sind. Erst dann, wenn sämtliche Komponenten zueinander passen, geht es ohne Holpern und Rumpeln vorwärts. Schauen wir uns die einzelnen Speichen einmal näher an.

1. Die sinnvolle Lebensperspektive Die Antwort auf das „Warum“ ist entscheidend

In diesem Segment fokussiert sich alles auf die Kernfragen des Lebens. Also genau die, welche wir uns am Anfang dieses Kapitels gestellt haben.

Die Frage nach der Lebensperspektive hat allerdings weder etwas mit Esoterik noch mit romantischer Verklärung zu tun. Es geht um etwas überaus Handfestes – nämlich darum, eine stabile Basis für unser künftiges Handeln zu schaffen. Erst ein sinnvoll beantwortetes „Warum“ bringt unser Rad perfekt in Schwung, denn je überzeugender der Sinn, desto besser das Engagement und die Ergebnisse.

Ein Mann, der seine Gesundheit nicht pflegt, ist wie ein rostiger Pflug.

Spanisches Sprichwort

2. Ein gesunder Körper Leistungsfähigkeit braucht Fitness

Auch wenn wir es oft nicht wahrhaben wollen: Nur mit einem intakten und leistungsfähigen Körper können wir unsere Visionen verwirklichen und unsere Ziele erreichen. Nur ein Körper mit entsprechender Fitness und Energie befähigt uns zu Spitzenleistungen. Wobei moderne Wissenschaftler bestätigen, was die alten Römer schon längst wussten: Mens sana in corpore sano – in einem gesunden Körper steckt tatsächlich ein gesunder Geist.

Beruflicher Erfolg ist heutzutage unabdingbar mit Gesundheit und guter Kondition verknüpft. Beides steht für positive Ausstrahlung und Überzeugungskraft. Dabei liegt es ganz in unserer Hand, was wir aus unserem Körper machen. Eine Quelle für unerschöpfliche Power und Lebenslust oder ein dumpfes Verlies, in dem wir bis zum Tode eingesperrt bleiben. Schenken wir darum unserem Körper die Aufmerksamkeit, die er braucht. Pflegen wir ihn gut, geben wir ihm ausreichend Bewegung und ernähren wir ihn gesund und ausgewogen. Auf dass er uns lange in Top-Form erhalten bleibt.

3. Ein stimmiges Eigenmanagement Ganzer Einsatz für den persönlichen Erfolg

Tagträumer haben keine Chance, ihre Wunschbilder und Ziele zu realisieren. Das gelingt nur, wenn wir lernen, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen: für ein selbstbestimmtes Leben, für positive Beziehungen zu anderen, für die Ziele, die wir uns selbst setzen.

Was nützen die sinnvollsten Ziele und die weitreichendsten Visionen, wenn wir sie nicht in konkretes Handeln umsetzen?

Der erste Schritt in diese Richtung ist der Entschluss, aus unserer persönlichen Komfortzone auszubrechen. Dieses „Runter-vom-Sofa“ katapultiert uns heraus aus dem einschläfernden und doch so zermürbenden Routine-Kreislauf.

Nun sind wir gefordert, Signale neu zu setzen. Es ist an der Zeit, den persönlichen Fahrplan selbst zu gestalten. Denn auch hier gilt: Wer neue Wege gehen will, muss die ausgetretenen Pfade verlassen. Anders bekommen wir keine Schubkraft, um innovative Ideen praktisch umzusetzen und unser Leben aktiv zu gestalten.

4. Eine geregelte Finanzlage Geld braucht der Mensch zum Leben

Geld ist jener sechste Sinn, der den Genuss der anderen fünf erst möglich macht.

Orson Welles

Ob es uns gefällt oder nicht: Wir leben in einer Welt, die sich an materiellen Werten orientiert. In irgendeiner Form unterliegt jeder von uns kommerziellen Zwängen. Dabei ist es wenig hilfreich, den schnöden Mammon zu verfluchen. Denn bedenken Sie: Oft genug hindert uns Geldmangel daran, unsere Wünsche zu verwirklichen. Das muss gar nicht die Kreuzfahrt auf dem Traumschiff sein oder der Zweit-Ferrari oder das Ferienhaus in der Toskana.

Auch wer bedürftige Menschen fördern, die Umwelt schützen oder bedrohten Tieren helfen will, benötigt dafür Kapital. Wenn wir uns also nicht schon frühzeitig von all unseren Vorstellungen und Plänen verabschieden möchten, führt an folgender Tatsache nichts vorbei: Wir müssen beizeiten unsere finanzielle Situation regeln. Geld versetzt uns auch in die Lage, frei in unseren Entscheidungen zu sein. Nur mit dem nötigen finanziellen Polster kann man ruhigen Gewissens berufliche Risiken eingehen, wie z.B. sich selbstständig zu machen.

5. Ein intaktes Beziehungsnetzwerk Ohne soziales Miteinander sind wir verloren

Wenn es ein Erfolgsgeheimnis gibt, ist es die Fähigkeit, sich auf den Standpunkt des anderen zu stellen und die Dinge von seiner Warte aus zu betrachten.

Henry Ford

Der Mensch ist ein soziales Wesen. Wer allein ohne die Zuwendung anderer lebt, verkümmert. Auch für das Erreichen unserer Ziele brauchen wir die Unterstützung anderer Menschen. Wir sind auf den geistigen Austausch angewiesen, wir benötigen den Dialog und das emotionale Feedback. Das gilt nicht nur für das Privatleben, sondern auch für das berufliche Miteinander. Wurde in den Unternehmen früher vorwiegend auf hierarchische Strukturen gesetzt, ist heute eine Neuorientierung angesagt.

Spätestens seit der Begriff der „Sozialen Kompetenz“ in die Forschung über die Arbeitswelt Einzug gehalten hat, wird der Einfluss des richtigen Umgangs mit Kollegen, Vorgesetzten und Geschäftspartnern auf den Erfolg allgemein anerkannt. Um gemeinsam an einem Strang ziehen zu können, sollte solch ein Beziehungsnetzwerk fest genug geknüpft sein.

Nicht anders ist es im privaten Bereich. Wer einmal erlebt hat, wie ein funktionierendes Beziehungsgeflecht in der Ehe oder im Freundeskreis geholfen hat, eine berufliche Krise zu überstehen, wird sich stets daran erinnern.

Hilfe, mein Lebensrad spurt nicht mehr Vorbeugen ist besser als klagen

Wenn unser Lebensrad harmonisch läuft, steht alles zum Besten. Was aber, wenn aufgrund von Problemen eine der fünf Speichen defekt ist oder gar ganz wegbricht? Zunächst hat das keine Konsequenzen, denn im Anfangsstadium merken wir noch nichts von der Beeinträchtigung. Aber nach und nach stellen wir fest: Das Rad rollt nicht mehr so, wie es sollte. Je schwieriger das Gelände wird, desto auffälliger macht sich die Unwucht bemerkbar. Noch fangen die anderen Speichen die Zusatzbelastung ab, doch schließlich geht es nicht mehr weiter. Speichenbruch auf der ganzen Linie, an ein Fortkommen ist nicht mehr zu denken. Also ab in die Werkstatt oder – wenn der Schaden irreparabel ist – her mit einem neuen Rad. Aber können wir auch ein neues Leben kaufen?

Zeit fürs Training:

Hier kommt Übung Nr. 1

Lassen Sie es nicht so weit kommen. Um einem möglichen Crash vorzubeugen, sollten Sie das Rad samt Speichen einer regelmäßigen Inspektion unterziehen. Wie Sie das machen können, zeigt Ihnen die Übung 1, auf Seite 199. Viel Spaß dabei – wir sehen uns gleich wieder.

Am Anfang war das Wort Kommunikation ist das Mittel zum Kontakt

Offensichtlich ist, dass der Mensch von den ersten Tagen seines Lebens an die Regeln der Kommunikation zu erlernen beginnt, obwohl diese Regeln ihm kaum jemals bewusst werden.

Paul Watzlawick

Schön, dass Sie wieder da sind. Wir hoffen, der Zustand Ihrer Radspeichen ist zufrieden stellend. Dann können wir uns mit einigen Facetten eines weiteren interessanten Aspekts beschäftigen, den wir bereits bei der Einführung in das Lebensrad-Modell kurz angeschnitten haben: der Kommunikation.

Sie erinnern sich an das Bild von der Achse als Antriebszentrum, das den Mechanismus des Lebensrades in Bewegung setzt. Die Lauffläche dagegen symbolisiert das Medium für den Kontakt zur Umwelt. Hier findet die Kommunikation mit unseren Mitmenschen statt, hier erfahren wir, wie die soziale Wegstrecke beschaffen ist – wie die anderen auf uns reagieren.

Wir erkennen, ob eine Begegnung erfolgreich verläuft oder nicht, bekommen signalisiert, ob die berufliche Zusammenarbeit gut oder weniger gut klappt und können ermessen, ob wir mit unserem Partner tatsächlich harmonieren.

All das können wir aktiv beeinflussen, indem wir unsere Kommunikationsfähigkeit trainieren und kultivieren. Wer offen auf Menschen zugeht und ehrliches Interesse an seinem Gegenüber zeigt, dessen Lebensrad wird selten im Schlamm von Missverständnissen und Intrigen stecke bleiben. Und: Der Mensch schöpft nicht nur aus sich selbst. Daher ist es ungeheuer wichtig, neue Impulse und Erkenntnisse von außen aufzunehmen. Erfolgreiche Menschen zeigen uns dies täglich. Denn alles steht und fällt mit einer bewussten, zielgerichteten Kommunikation, die wir mit unserem jeweiligen Gesprächspartner haben. Was Sie dabei unbedingt im Auge behalten müssen: Der Dialog sollte so verlaufen, dass beide Parteien am Ende zufrieden sind.

Filterfein gemahlen Schranke runter vor der Informationsflut

Dinge wahrzunehmen ist der Keim der Intelligenz.

Lao Tse

Unser Bewusstsein ist Weltmeister im Abschotten von allzu vielen Informationen. Manches darf herein, manches muss draußen bleiben. In jeder Sekunde stürmt eine Flut von Sinnesreizen auf uns ein, die kaum zu bewältigen ist. Wenn wir versuchten, alles bewusst aufzunehmen, wären wir nur noch mit unseren Wahrnehmungen beschäftigt und nicht mehr handlungsfähig. Aus diesem Grund benutzen wir zur Selektion eine Art Filtersystem. Auf diese Weise kann nur ein bestimmter, ausgewählter Teil der Informationen in unser Bewusstsein vordringen. Dies ist ein Effekt, der uns vor Unmengen von Eindrücken bewahrt und hilft, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Leider versetzt uns diese Schutzfunktion nicht in die Lage, die aufgenommenen Informationen von vornherein objektiv zu beurteilen. Sie werden lediglich in der einen oder anderen Form zur Kenntnis genommen und einsortiert. Unser Urteil ist immer subjektiv. Deshalb sollten Sie mit absoluten Behauptungen immer vorsichtig sein. Es könnte sein, dass Sie die Dinge morgen schon ganz anders sehen.

Ohne Differenzierung wird es schwierig Schärfen Sie Ihre Sinne

Im Vergleich zu anderen Lebewesen ist die Leistungsfähigkeit der menschlichen Sinne relativ begrenzt. Oder kennen Sie jemanden, der so ausgezeichnet hört wie ein Hund? Oder so scharf sieht wie ein Adler?

Sei’s drum: Wir haben es uns längst abgewöhnt, uns mit den eigenen Unzulänglichkeiten zu befassen. Wichtiger ist es, angesichts der heutigen Reizüberflutung differenzieren zu können. Der Schlüssel zu dieser Fähigkeit liegt im festen Willen, alles konsequent und bewusst wahrzunehmen. Das heißt: nichts interpretieren, nichts hineinlesen, sondern mit klarem Verstand sachlich analysieren. So werden Sie in die Lage versetzt, zwischen wichtig und unwichtig, richtig und falsch zu unterscheiden.

Wenn Sie sich fünf Wochen lang mental auf die jeweiligen Sinneseindrücke konzentrieren und Ihre Beobachtungen allabendlich notieren, können Sie Ihre Wahrnehmungsfähigkeiten gezielt trainieren.

Übrigens: Sie können daran arbeiten, Ihre Konzentration zu verbessern und Ihre Sinneswahrnehmung zu schärfen. Gehen Sie jeweils eine Woche lang bewusst mit einem Ihrer Sinne um. Richten Sie beispielsweise in der ersten Woche Ihre volle Aufmerksamkeit auf das Sehen, in der zweiten auf das Hören und in der dritten auf die Empfindungen Fühlen, Tasten und Spüren. In der vierten Woche kommt das Riechen an die Reihe, gefolgt vom Schmecken in der letzten Woche. Während der gesamten Zeit sollten Sie genau registrieren, welche Eindrücke Sie tatsächlich wahrnehmen und welche davon Ihnen normalerweise nicht bewusst werden. Um den Überblick zu behalten, schreiben Sie jeden Abend Ihre Wahrnehmungen auf. Auf diese Weise können Sie Ihre Sinne schulen und schärfen.

Alles Ansichtssache Die Einstellung entscheidet