Gold: 10.000 Dollar? - Gary Christenson - E-Book

Gold: 10.000 Dollar? E-Book

Gary Christenson

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Beschreibung

GOLDPREIS 2021
Empirische Langzeitanalyse zeigt: Wir werden neue Rekordpreise sehen!

Der US-amerikanische Edelmetallexperte Gary Christenson, der auch von vielen deutschen Goldanlegern als versierter und nüchterner Analyst geschätzt wird, hat nach einer akribischen Recherche ein empirisches Goldmodell entwickelt, um die wahrscheinliche Goldpreisentwicklung bis zum Jahr 2021 zu prognostizieren.

Dieses Modell wurde von Dr. Jürgen Müller ins Deutsche übertragen und durch zahlreiche wertvolle Informationen für die Leser hierzulande ergänzt.

Wie hoch kann Gold steigen? Ein unbestechliches Berechnungsmodell gibt Auskunft!

Das Goldmodell beginnt im Jahr 1971, als der damalige US-Präsident Richard Nixon den Goldstandard abschaffte, und berechnet aus verschiedenen korrelierenden Indikatoren den Goldpreis. Die Genauigkeit des Vorhersagemodells ist verblüffend. Wichtig für Sie: Das Modell hat für das Jahr 2021 einen Goldpreis von rund 10 000 Dollar errechnet!

Profitieren Sie jetzt von der vielleicht größten Goldhausse der vergangenen Jahrzehnte!

Aber nicht nur wegen der enormen Gewinnchancen raten die Autoren zum Kauf von Gold. Sie zeigen sehr klar: Mit dem Edelmetall können Sie Ihr Vermögen zuverlässig absichern. Und das ist jetzt so wichtig wie nie zuvor! Seit mehr als 5000 Jahren ist Gold die ultimative Währung. Christenson und Müller lassen keinen Zweifel daran, dass sich dies auch in den kommenden Jahren erneut bestätigen wird.

Erfahren Sie in diesem Buch, warum die Manipulation der Edelmetallpreise, die wertzerstörende Politik der Notenbanken und die kommende geologische Knappheit der Edelmetalle den Wert und die Kaufkraft des Goldes stark erhöhen werden.

Die beste Zeit, einen Teil Ihres Vermögens in Edelmetall anzulegen, war im Jahr 2001. Die zweitbeste Zeit ist jetzt!

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1. Auflage Juni 2016 Copyright © 2016 bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg Alle Rechte vorbehalten Lektorat: Christian Huth Satz und Layout: Helmut Kunkel ISBN E-Book 978-3-86445-315-1 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-0 Fax: (07472) 98 06-11Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

Vorwort

IM WINTER 2015 / 2016 LAS ICH das neue Buch Who Killed Doctor Silver Cartwheel? des Amerikaners Gary Christenson. Diese in eine Detektivhandlung eingebettete geschichtliche Analyse der Demonetarisierung von Silber in den USA gefiel mir so gut, dass ich auch das 2014 erschienene Buch des Autors Gold Value and Gold Prices – From 1971 to 2021: An Empirical Model kaufte. Beide Bücher sind nur in Englisch erhältlich, wodurch sich deren Verbreitung im deutschsprachigen Raum wohl sehr im Rahmen halten dürfte.

Dennoch ist Christenson deutschsprachigen Lesern über die Website goldseiten.de bekannt, wo immer wieder übersetzte Artikel des Autors veröffentlicht werden. Gary betreibt auch eine eigene Webseite, die unter deviantinvestor.com aufgerufen werden kann (engl. deviant

Insofern war mein Interesse geweckt, da ich ja selbst als Ingenieur, Physiker und Wirtschaftsgeologe auch in Hinsicht auf Finanzanlagen immer versuche, rational zu denken und zu analysieren. Meine Modellberechnungen zum Thema »Peak Gold« entspringen diesem Denken und Glauben, sodass ich das vorgestellte Goldpreismodell von Gary sehr gut nachvollziehen und evaluieren konnte. Insofern formte sich der Wunsch in mir, dieses Buch einer größeren deutschsprachigen Leserschaft zugänglich zu machen, indem ich es auf Deutsch übersetzen würde. Über das Internet kam so die »transatlantische Zusammenarbeit« zwischen Gary Christenson und mir zustande. Wir kamen überein, dass ich keine möglichst wortgetreue Eins-zu-eins-Übersetzung seines Textes vornehmen würde, sondern dass eine Art »aktuelle deutsche Version« sinnvoller wäre. Informationen über das amerikanische Rentensystem dürften für Leser hierzulande auch kaum von Relevanz sein.

Insofern war ich jedoch beim Bearbeiten des Manuskripts oftmals in der Zwickmühle, wie nah oder wie weit weg ich mich vom Originaltext von Gary Christenson bewegen sollte. Ich gestehe offen, dass ich persönlich einige Passagen völlig anders verfasst hätte. Dennoch wollte ich den grundlegenden Charakter von Christensons Buch nicht verfälschen und habe mich weitgehend, von einigen eigenen ergänzenden Anmerkungen abgesehen, an den Text des englischen Originals gehalten. Das Kapitel 16, »Geologische Knappheit von Gold«, wurde von mir komplett neu eingefügt, da ich davon überzeugt bin, dass dies ein entscheidender Baustein für die langfristige Preisfindung in der Zukunft sein wird.

Letztlich stehen wir aber beide als Autoren dieses Werkes für dessen Inhalt. Christensons Verdienst ist es, den Goldpreis seit 1971 durch nur drei makroökonomische Variablen mathematisch modelliert zu haben. Durch die Abschätzung der zukünftigen Entwicklung dieser Variablen ist es möglich, verschiedene Szenarien für den zukünftigen Goldpreis abzuleiten. Dass diese Szenarien letztlich mit den Analysen anderer Autoren übereinstimmen, macht die Ergebnisse umso glaubhafter.

Während der Arbeit an dem Manuskript im Februar, März und April 2016 kamen mir auch immer wieder die Zusammenhänge mit der von mir zuvor beschriebenen »Drei-Speichen-Regel« ins Bewusstsein (erschienen im Kopp Verlag 2014). Vermutlich stehen wir aktuell am Ende einer Korrekturbewegung und am Beginn der zweiten Phase der aktuellen Goldhausse. Diese wird vermutlich gemäß dem Pareto-Prinzip 80 Prozent der gesamten Gewinne erbringen. Insofern ist dieses Buch zu diesem Zeitpunkt auch als Motivation zu verstehen, bestehende Edelmetallinvestments für die kommenden Jahre definitiv zu halten, auch wenn das bisherige Allzeithoch bei 1924 Dollar wieder überwunden sein wird.

Aus meiner mittlerweile elfjährigen Erfahrung als Gründer und Geschäftsführer der Einkaufsgemeinschaft weiß ich: Viele Privatinvestoren tendieren leider dazu, Investments, die nach dem Kauf ins Minus gerutscht sind und dann irgendwann wieder am Einstiegskurs angelangt sind, sofort zu verkaufen. Man ist froh, nach der Talfahrt doch wieder das Geld zu bekommen, das man ursprünglich eingesetzt hatte. Dies ist leider auch dann der Fall, wenn man im Grunde genommen gar keinen Plan B hat, was man nun mit dem Geld anstellen könnte.

In aller Deutlichkeit gesagt: Bei den Edelmetallen wird man vermutlich keinen größeren Fehler begehen können, da die größten Gewinne sehr vermutlich dann erst folgen werden. Dieses Buch zeigt Ihnen, warum dies so ist.

Mein Dank gilt folgenden Personen: meiner Frau Beate für das Erstlektorat, Jacqueline Völker und Jörg Werner von der Einkaufsgemeinschaft für die inhaltliche Prüfung, meinem Koautor Gary Christenson für die konstruktive Zusammenarbeit. Dem Kopp Verlag danke ich für die Veröffentlichung meines Manuskripts.

Alle im Buch genannten Links sind auf der Homepage www.ekg-sachwerte.de/gold10000 zusammengefasst und direkt aufrufbar.

Ich hoffe sehr, dass der Leser diesem Buch neue Gedanken, Anregungen und Überzeugungen abgewinnen kann.

–– DR. JÜRGEN MÜLLER

GERSTETTEN, IM MAI 2016

Einleitung

WIR ALLE MACHEN UNS Gedanken über unsere Ersparnisse, unsere Investments, unser Einkommen und unsere täglichen Ausgaben. Viele von uns machen sich auch Sorgen darüber, nicht genug für die Rente gespart zu haben, oder vielleicht, wie sie nächste Kreditrate begleichen können. Wir tun unser Bestes in dieser komplexen Finanz- und Wirtschaftswelt, aber für viele sind die Zusammenhänge undurchschaubar. Wie können wir unsere finanzielle Lage verbessern, und wie können wir unsere Ersparnisse und Investments besser verwalten?

Die meisten Leute hören auf die sogenannten Experten. Wir vertrauen darauf, dass diese Profis es besser wissen und wir davon profitieren, wenn wir ihren Ratschlägen folgen. Unglücklicherweise ist es jedoch so, dass auch diese Profis oft falsch liegen und zudem noch völlig unterschiedliche Meinungen haben können, sodass wir uns am Ende des Tages aussuchen müssen, wessen Meinung wir mehr Vertrauen schenken wollen.

Es ist eine verrückte Welt.

Unsere Finanzwelt ist komplex und wird zudem ständig durch sich ändernde Marktprognosen, Lügen, Eingriffe von Regierungen und Zentralbanken, Manipulationen, Hochfrequenzhandel usw. beeinflusst und verändert. Wie heißt es so schön? Die einzige Konstante ist die Veränderung. Auch unsere Erfahrungen aus der Vergangenheit stehen uns manchmal mehr im Weg, als dass sie uns helfen können. Denn oft vermuten wir (unbewusst?), dass die Bedingungen in der Zukunft denen aus der Gegenwart ähneln werden. Manchmal ist das auch in der Tat so, aber an wichtigen Wendepunkten in den Finanzmärkten konnte sich dies auch als fataler Trugschluss herausstellen. Beispiele hierfür waren:

Kauf von Aktien im September 1929

Kauf von Gold zu Beginn des Jahres 1980

Verkauf von US-Aktien im Jahr 1982

Kauf von japanischen Aktien im Jahr 1989

Kauf von Internetaktien im Jahr 2000

Verkauf von Gold im Jahr 2001

Geld investieren ist schwierig, aber Geld in Gold zu investieren ist noch schwieriger, weil es uns so lange ausgeredet und aus dem Gedächtnis verbannt wurde. In den USA mussten die Bürger 1933 ihr Gold an die Regierung abgeben und durften erst ab 1975 wieder legal Gold kaufen und besitzen. Nixon löste 1971 die letzte Bindung zwischen Dollar und Gold. Seitdem lebt die Welt in einem einzigartigen fiskalen Experiment aus völlig ungedeckten Papierwährungen, welche nach völligem Gutdünken der Regierungen und Zentralbanken vermehrt werden können. Die Zentralbanken dieser Welt erzeugen ihre Dollars, Euros, Yen oder andere Papierwährungen, bringen diese Schulden als Geld in Umlauf und diskreditieren gleichzeitig Gold, wo immer sie können (obwohl sie es selbst als Reserve nach wie vor halten). Objektiv betrachtet sollten wir demnach nicht auf die Zentralbanker oder deren Hofberichterstatter hören, denn Gold ist der natürliche Gegenspieler zu ihren schuldenbasierten Papierwährungen.

Wohin also sollten wir uns wenden, wenn wir sinnvolle, unvoreingenommene und rationale Bewertungen des Goldmarkts hören möchten? Wem sollten wir glauben, wenn es um Gold und seinen Wert für unsere Ersparnisse und Investments geht?

Ich bin der Überzeugung, dass wir die meisten Äußerungen von Zentralbankern ignorieren sollten, gegenüber politischen Agenden skeptisch bleiben und der Weisheit eines 5000 Jahre alten Marktes vertrauen sollten. Diese Weisheit deutet uns heute an, dass Gold eine exzellente Wahl für unsere persönliche finanzielle Absicherung ist und uns als langfristiges Investment vor zukünftiger Geldentwertung schützen wird.

Wie aber können wir einen fairen Wert des Goldes ermitteln, um zu sehen, ob es in Papierwährungen gerechnet derzeit unter- oder überbewertet ist?

Meine Antwort war: Entwickle ein empirisches Modell für den Goldpreis, welches den Goldwert auf Grundlage anderer makroökonomischer Variablen beschreiben und ermitteln kann. Aber Vorsicht: Es handelt sich hierbei nicht um ein Handelssystem. Es ist vielmehr ein Modell, welches einen fairen aktuellen Wert von Gold errechnet, um zu bestimmen, wann Gold gekauft werden sollte und welche Preise, mehrere Jahre in die Zukunft gesehen, erwartet werden können.

Um diesen Punkt zu verdeutlichen, möchte ich ein Beispiel aus dem normalen Leben geben. Stellen Sie sich vor, Sie möchten zu einem beliebten Ausflugsort fahren, dort eine Decke auf dem Gras ausbreiten und mit Ihrer Familie ein Picknick mit Ihren liebsten Speisen und Getränken machen. Welche Vorbereitungen würden Sie treffen? Sie würden wahrscheinlich zunächst einmal den Einkauf der Speisen und Getränke planen. Sie würden vermutlich auch die Wettervorhersage anhören, um zu wissen, ob es an dem Tag regnet oder nicht. Und Sie würden die Straßenkarte studieren, damit Sie den Weg zum Ausflugsort finden.

Genauso verhält es sich, wenn Sie ein Investment planen.

Sie fragen sich zuerst, in welche Anlageklasse Ihr Geld fließen soll: Wachstumsaktien, Dividendentitel, Geldmarktfonds, Goldbarren, Silbermünzen, Diamanten, Ackerflächen usw.

Sie studieren relevante Verhältnisse wie zum Beispiel das Kurs-Gewinn-Verhältnis oder den Kurs-Buchwert, um herauszufinden, ob das Investment im Augenblick unter- oder überbewertet erscheint.

Sie prüfen die Historie und die Trends für das Investment, um zu sehen, ob zyklische Hoch- oder Tiefpunkte vorliegen.

Sie ziehen die längerfristigen Trends in Erwägung, die monetär zum Beispiel durch Regierungen oder Zentralbanken beeinflusst werden. Inflationieren die Regierungen die Währungen, geben Sie unvernünftig Gelder aus, die sie nicht haben, steigen die Verbraucherpreise? Oder sind die Verantwortlichen vernünftig geworden und schnallen den Gürtel enger?

Aktien, Anleihen und Immobilien werden fortlaufend in unzähligen Studien analysiert und bewertet. Es gibt jedoch kein allgemeinverständliches Werkzeug dafür, den fairen Wert von Gold zu ermitteln. Dies ist ein wichtiger Grund dafür, warum wir ein Modell benötigen, welches uns angibt, ob der Goldpreis – in Papierwährungen gerechnet – derzeit unter- oder überbewertet ist und ob die Zukunft des Goldes schwarz oder glänzend aussieht.

Ein solches Modell sollte wie eine Straßenkarte oder – auf Neudeutsch – wie ein Navi funktionieren, welches uns zum Ausflugsziel des Picknicks bringen soll. Wir fühlen uns sehr viel sicherer, wenn wir von A nach B fahren, wenn uns ein Navi den Weg zeigt. Gleichsam würde uns ein Goldpreismodell sehr viel mehr Sicherheit und Vertrauen in unsere längerfristigen Investmententscheidungen geben, wann wir Gold kaufen oder verkaufen sollten.

So habe ich mich also auf den Weg gemacht, ein solches Modell zu entwickeln.

–– GARY CHRISTENSON

Teil 1 – Das empirische Goldmodell

Teil 1

Das empirische Goldmodell

Im ersten Teil dieses Buches werden wir die Notwendigkeit eines Goldmodells diskutieren. Wir erörtern den Goldpreis seit Schließung des Goldfensters durch Nixon im Jahr 1971 und führen eine sinnvolle Glättung der Preiskurve durch. Wir betrachten verschiedene makroökonomische Größen und deren Einfluss auf den Goldpreis. Und schließlich entwickeln wir aus diesen Erkenntnissen ein Modell für den Goldpreis, welches den bisherigen geglätteten Verlauf des Goldpreises seit 1971 sehr gut nachbilden kann und uns Rückschlüsse auf den zukünftigen Verlauf des Goldpreises ermöglicht.

Wir werden weiterhin überlegen, ob und wie beispielsweise Goldzyklen oder verschiedene Verhältnisse (Gold zu Dow Jones, Gold zu Silber etc.) die Theorie des Modells be- oder widerlegen.

Kapitel 1 – Experten sehen es anders

Kapitel 1

Experten sehen es anders

SEIT JAHRTAUSENDEN IST eine Unze Gold ein beträchtliches Vermögen. Die Menschheit jedoch erfand das Papiergeld, verwechselte irgendwann Papier mit Reichtum und begann, die Schöpfung des Papiergeldes durch das Zentralbankwesen immer weiter auszudehnen. Hierdurch entstanden fortlaufende Inflationen, die die Kaufkraft des Papiergeldes zerstörten und in der Konsequenz den Goldpreis steigen ließen. Seit Gründung der amerikanischen Zentralbank 1913 stieg der Goldpreis – in Dollar gerechnet – von 20 auf bisher knapp 2000 Dollar (im September 2011) an, oder andersherum ausgedrückt: Die Kaufkraft des heutigen Dollar ist noch 1 Prozent dessen, was sie 1913 war, als Morgan, Rockefeller, Warburg und Rothschild die Gründung der vierten amerikanischen Zentralbank (der Federal Reserve, die, wie Insider wissen, weder bundesstaatlich ist noch eigene Reserven besitzt, noch eine Bank im eigentlichen Sinne ist) beschlossen. 1

Die wichtige Frage »Wie viel Gold besitzt du?« änderte sich in »Wie viele Papierdollars brauche ich, um eine Unze Gold zu kaufen?« Wie also können wir die korrekte oder faire Menge an Papiergeld ermitteln, die wir für eine Unze Gold ausgeben müssen?

Gold und die Schulden

Jim Sinclair errechnete ein mögliches Extremszenario für den Goldpreis auf Grundlage der amerikanischen Staatsschulden einerseits und der nationalen Goldreserven andererseits, die die amerikanische Regierung in Fort Knox und anderen Lagerstätten hält. 2

Nimmt man 90 Prozent der gesamten amerikanischen Außenverschuldung (exklusive der Verschuldung an China), addiert 50 Prozent der Schulden an China und teilt diesen Betrag durch die Goldmenge, die die US-Regierung behauptet zu haben, so kommt man – Stand April 2014 – auf einen potenziellen Goldwert zwischen 12 000 und 15 000 Dollar je Unze.

Da die Verschuldung der USA täglich steigt, 3 steigt dadurch auch dieses Ergebnis für den Goldpreis täglich an. Auf der anderen Seite wurden die amerikanischen Goldbestände seit sechs Jahrzehnten keiner öffentlichen Überprüfung mehr unterzogen. Nicht wenige Kommentatoren sprechen daher von »Fort Nix« als einer zu Stein gewordenen öffentlichen Illusion aus den 1950er-Jahren.

Es stellt sich demnach die Frage, wie viel Gold tatsächlich noch in den Lagern der Regierung liegt, welches nicht verliehen oder verkauft wurde. Wir werden auf diese Frage später nochmals zu sprechen kommen.

In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt, dass zu Beginn des Jahres 2016 die offiziellen Lagerhäuser der amerikanischen Commodity Exchange Group (abgekürzt CME Group) bei Gold und auch bei Silber die niedrigsten Lagerbestände seit Jahren ausweisen. Das heißt, die physischen Gold- und Silberunzen, die zur Schließung eines Handelskontraktes (Futures) an der Papierbörse zur Verfügung stehen, tendieren gegen null.

Dies kann nur bedeuten, dass sich informierte Marktteilnehmer für ihre auslaufenden Kontrakte kein Geld mehr auszahlen lassen, sondern Unzen. Stand Mitte Februar 2016 wies die CME nur noch 7,1 Tonnen Gold und knapp 900 Tonnen Silber als lieferbare Mengen aus.

Um jedoch auf die obige Rechnung von Jim Sinclair zurückzukommen: Bei einer Zahl von 12 000 bis 15 000 Dollar pro Unze werden vermutlich viele die Stirn runzeln. Aber: Eine ähnliche Rechnung von Sinclair aus den frühen 1970er-Jahren ergab erstaunlicherweise einen Goldpreis nahe dem Goldhoch aus dem Jahr 1980 von 850 Dollar. Der Frage, ob ein fünfstelliger Goldpreis möglich ist, werden wir uns später noch widmen.

Gold und die Banker

Banker handeln ihr ganzes Leben lang mit Schulden und Papierwährungen. Man sollte also denken, dass sie über den Wert und den Preis von Gold im Bilde sind. Was also sagen sie über Gold?

In einer Zeugenaussage vor dem US-Kongress sagte J. P. Morgan 1912: »Gold ist Geld. Alles andere ist Kredit.« Er sollte es wissen.

Paul Volcker, von 1979 bis 1987 Vorsitzender der amerikanischen Federal Reserve, erklärte angeblich: »Gold ist mein Feind.«

Wie wir wissen, wurde die US-Geldmenge in den 1960er- und 1970er-Jahren stark ausgeweitet, um den Vietnam-Krieg und neue Sozialprogramme in den USA zu bezahlen. Von 1970 bis 1980 stieg der Goldpreis daher von 42 auf über 800 Dollar. Herrn Volckers Aussage wird in diesem Lichte betrachtet verständlich, versuchte er doch als Währungshüter verzweifelt, das Vertrauen in den Dollar aufrechtzuerhalten und die Welt davon zu überzeugen, dass der ungedeckte Dollar nach wie vor eine wertvolle Währung und ein stabiler Wertspeicher sei.

Benjamin Bernanke, von 2006 bis 2014 Vorsitzender der amerikanischen Federal Reserve, verkündete im Jahr 2013: »Niemand versteht den Goldpreis wirklich, und ich möchte nicht so tun, als ob ich ihn verstehen würde.«

Janet Yellen, aktuelle Vorsitzende der Fed, sagte ebenfalls im Jahr 2013: »Ich glaube nicht, dass irgendjemand ein gutes Modell dafür hat, was den Goldpreis steigen oder fallen lässt …«

Da das Hauptprodukt der Zentralbank die Produktion von ungedeckten Schuldscheinen ist, sollte es uns nicht verwundern, dass sie der Öffentlichkeit gegenüber das Verständnis von Gold, seine Rolle als Wertaufbewahrungsmittel und letztlich auch als Maßstab für die Werthaltigkeit dieser Schuldscheine immer wieder – um es höflich auszudrücken – infrage stellt. Nebenbei bemerkt: Die Federal Reserve beschäftigt derzeit rund 17 000 Mitarbeiter, von denen sehr viele hochintelligente und promovierte Analysten sind. Die Fed hat Zugang zu unermesslichen aktuellen und historischen Daten und besitzt sicherlich auch eine gewaltige Computerrechenleistung. Und dennoch soll dort niemand in der Lage sein, den Goldpreis zu verstehen?

Gold und die Geldmenge

Der amerikanische Analyst und Buchautor James Turk verbindet den Goldwert mit der Geldmenge durch einen »Angstindex«. Die Formel für diesen Index lautet:

Verwendet man die aktuellen Zahlen von (ausgewiesenen) 8133,5 Tonnen US-Goldreserven, multipliziert mit einem Goldpreis von 1240 Dollar und dividiert durch 18 126 Mrd. Dollar für M3, so erhält man einen Angstindex von ca. 1,8 Prozent.

Mit anderen Worten: Dieser Index hat sich zwar seit dem Tief um die Jahrtausendwende verdoppelt (von 0,9 auf 1,8 Prozent), ist jedoch noch immer von alten Höchstständen > 10 Prozent recht weit entfernt. Läge der Angstfaktor bei 10 Prozent, würde dies einen Goldpreis von rund 7000 Dollar implizieren. Es scheint, dass der Angstindex dem bekannten Pareto-Prinzip »80/20« folgt. Im ersten Teil der aktuellen Goldhausse stieg er, wie bereits beschrieben, auf 18 Prozent seines historischen Höchstwerts an, wodurch auf den kommenden zweiten Teil der Hausse 82 Prozent zu erwarten sind. In Bezug auf die Analyse früherer Blasen werden wir auf das Pareto-Prinzip nochmals zurückkommen.