Good Vibes Yoga - Marcel Clementi - E-Book

Good Vibes Yoga E-Book

Marcel Clementi

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Beschreibung

Finde mit Marcel Clementi zu deiner Good-Vibes-Routine! Der international erfolgreiche Yoga-Lehrer Marcel Clementi ist durch seine Youtube-Videos und seinen Good Vibes-Podcast bekannt geworden. Er zeigt in seinem Ratgeber, wie Yoga dir hilft, im Moment zu leben, deine Gedanken zu ordnen und dein Glück selbst die Hand zu nehmen. Mit seinem Good-Vibes-Programm hilft Marcel dir dabei, mithilfe von leicht umsetzbaren Übungen Stress abzubauen, stärker auf dein Bauchgefühl zu vertrauen und die für dich richtigen Steps auf deinem Lebensweg auszumachen. Mit Yoga Schritt für Schritt zu mehr Kraft, Mut und Zuversicht finden Die Kombination aus Asana-Übungen und Mindful-Techniken ist der Schlüssel zu innerer Balance und Zufriedenheit – das zeigt Marcel Clementi mit seinem Yoga-Buch. Aus diesem Grund bekommst du nicht nur wirksame Übungsabfolgen aus dem Hatha-, Yin- und Vinyasayoga gezeigt, sondern auch eine Vielzahl an Übungen für Achtsamkeit und Glück. Dieser wunderschön gestaltete Yoga-Ratgeber hilft dir, eine eigene Good-Vibes-Routine für mehr Gesundheit, Freude und Erfolg zu kreieren. In diesem Buch findest du - über 150 Asana-Fotos mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen, - Infos zu den Top 10 der größten Yoga-Mythen, - Einblicke in Marcels spannende Biografie, - wertvolle Coaching-Impulse und inspirierende Quotes, - QR-Codes mit Meditationen, die Marcel selbst eingesprochen hat.

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Seitenzahl: 253

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Marcel Clementi

Good Vibes Yoga

Wie du zu innerer Balance, Achtsamkeit und Glück findest

Knaur eBooks

Über dieses Buch

Finde deine persönliche Good-Vibes-Routine!

Der international erfolgreiche Yoga-Lehrer Marcel Clementi weiß, dass Yoga mehr kann, als uns zu körperlicher Power zu verhelfen. In einer Welt voller Hektik, Leistungsdruck und Stress unterstützen gezielte Übungen aktiv bei Stressabbau, Konzentration und innerer Balance. Dank der Kombination aus Asana-Übungen und Mindful-Techniken ist es möglich, eine eigene Yoga-Routine für mehr Gesundheit, Freude und Erfolg zu kreieren.

 

Dieses Buch bietet dir

über 150 Asana-Fotos mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen,

Infos zu den Top 10 der größten Yoga-Mythen,

Einblicke in Marcels spannende Biografie,

wertvolle Coaching-Impulse und inspirierende Quotes,

QR-Codes mit Meditationen, die Marcel selbst eingesprochen hat.

 

Weitere Informationen finden Sie unter: www.droemer-knaur.de

Inhaltsübersicht

Widmung

Vorwort

Teil 1: Einführung

Mein Weg zum Yoga – der Weg zu mir selbst

Zurück zum Ursprung

Erste Bekanntschaft mit Yoga

Der Tiefpunkt meines Lebens

Neues Yoga, neues Glück

Willkommen in Indien

Start in mein neues Leben

Und heute?

Die größten Mythen über Yoga, die mir täglich begegnen

Dein Einstieg ins Yoga

Eine kleine Gebrauchsanweisung für deine Yogapraxis

Teil 2: Die Praxis

Hatha-Yoga – Im Moment ankommen

Mit Achtsamkeit den Stress ausschalten

Atemtechnik: Ujjayi-Atmung

Abfolge 1: Deine Wohlfühl-Routine

Meine 5 Tipps für mehr Good Vibes

Abfolge 2: Ruhe und Balance-Routine

Meine 5 Tipps für mehr Ruhe im Alltag

Abfolge 3: Sonnengruß

Achtsamkeit im Alltag

Einführung Meditation

Finde deine Prioritäten

Yoga abseits der Matte: Deine Easy-to-do-Liste

Yin-Yoga – Die Vergangenheit loslassen

Glaubenssätze auflösen und Neues kreieren

Meine liebsten Journaling-Fragen

Atemtechnik: Box-Atmung

Abfolge 1: Stress Release

Abfolge 2: Energy Recharge

Meine liebsten Fragen für ein tiefgründigeres Kennenlernen

Abfolge 3: Muscle Relaxation

Visualisierungsmeditation

Wer bist du wirklich?

Yoga abseits der Matte: Mach mal Digital Detox

Vinyasa-Yoga – Deine Zukunft kreieren

Der Weg ist das Ziel

Atemtechnik: Kapalabhati

Die Geschichte des Fischers

Abfolge 1: Sonnengruß B

Meine 5 Tipps für einen fitten Körper

Abfolge 2: Good Vibes Flow

Yoga abseits der Matte: Finde deinen Flow

Abfolge 3: Power Flow

Dankbarkeitsmeditation

Die Kunst des Visualisierens

Nachwort

Wie geht’s jetzt weiter?

DANKE

Meine Angebote im Überblick

Für jeden, der Glück in den simplen Dingen des Lebens finden möchte.

Vorwort

Du liest das Wort »Yoga« und denkst sofort an »Dehnen für ältere Damen«? Vielleicht bist du davon überzeugt, Yoga ist nur etwas für »Spirituelle«, zu denen du (noch nicht) gehörst? Oder du siehst nur schlanke junge Frauen, die sich auf Social Media in schicken Yogahosen verbiegen und bist sofort eingeschüchtert? Du bist nicht allein.

 

Auch ich fühlte mich anfangs abgeschreckt. Nach meiner ersten Yogastunde war ich mir zu hundert Prozent sicher, dass ich »so etwas« nie wieder machen werde. Heute, einige Jahre später – und als Yogalehrer – kann ich dir ganz ehrlich versichern: Yoga hat mein Leben verändert. Und ich bin überzeugt davon: Yoga kann auch dein Leben positiv verändern. Und das Wie möchte ich dir in diesem Buch zeigen.

 

Beim Nutzen dieses Buches wirst du lernen, dass Yoga mehr als nur »Dehnen« ist. Übungen für deine Wirbelsäule lösen Verspannungen und Rückenschmerzen, es gibt Positionen für bessere Balance, mehr Kraft oder zur Unterstützung deiner inneren Organe.

 

Das Entscheidende beim Yoga war für mich die innere Ruhe, die ich gewonnen habe. Ich gewann Klarheit darüber, wer ich bin und wer ich sein möchte. Ich traf bessere Entscheidungen und wurde glücklicher mit meinem Leben.

 

Die historische Geschichte des Yoga, den Weg zur Erleuchtung und die 8 Säulen von Patanjali wirst du in diesem Buch nicht finden. Dafür gibt es unzählige andere Experten und Expertinnen. Vielmehr möchte ich meinen Weg sowie meine Gedanken, Inspirationen und Erfahrungen mit dir teilen, um dir dabei zu helfen, dein Leben positiv zu verändern.

 

Denn Yoga ist mehr als »nur« Bewegung auf der Matte. Es geht weit darüber hinaus. Meine wichtigsten Grundsätze, Gewohnheiten und Routinen habe ich im Laufe des Buches von mehreren Seiten beleuchtet, sodass du dir die herauspicken kannst, die dich am meisten ansprechen. Lies das Buch in einem Rutsch durch oder such dir das aus, was du im Moment brauchst. Tue dir und deinem Körper mithilfe der Asanas und Übungsabfolgen etwas Gutes. Lerne mithilfe der Meditationen, meiner Atempraxis und vielen weiteren Übungen und Anregungen, Stress abzubauen, deine Gedanken zu ordnen und mehr auf dein Bauchgefühl zu hören, um im richtigen Moment die richtigen Entscheidungen für dein Leben treffen zu können. So geht für mich Yoga abseits der Matte.

Ich wünsche dir von Herzen, dass du mithilfe von Yoga zu mehr innerer Balance, Achtsamkeit und Glück findest. Danke, dass ich dich auf dieser Reise begleiten darf. Auf deiner Reise zu dir selbst.
Viel Spaß beim Lesen und Mitmachen

Teil 1: Einführung

Mein Weg zum Yoga – der Weg zu mir selbst

Yoga hat nicht nur mein Leben, sondern auch meine Persönlichkeit komplett verändert. Für jemanden, der noch nie Kontakt mit Yoga hatte, mag das an dieser Stelle vielleicht etwas übertrieben klingen. Deshalb möchte ich dich auf meine Reise zum Yoga mitnehmen, um dir zu zeigen, was für mich alles möglich wurde, als Yoga in mein Leben kam.

Natürlich profitiert man von den Dehnübungen durch mehr Beweglichkeit. Das war auch für mich – als jahrelanger Fußballspieler – die erste große und offensichtlichste Veränderung, die durch regelmäßiges Praktizieren festzustellen war. Doch was sich darüber hinaus noch alles in den letzten Jahren bewegte, das hätte ich mir selbst nicht erträumen können.

Zurück zum Ursprung

Die Wurzeln meiner Familie liegen im Norden Italiens. Vor vielen Jahren ist mein Urgroßvater über die Grenze nach Innsbruck gekommen, um auf einer Brücke mit einem kleinen Obststand Äpfel, Birnen und Kastanien zu verkaufen. Später wurde daraus ein kleines Obst- und Gemüsegeschäft im Zentrum der Stadt, welches mein Opa wie auch mein Vater traditionell weiterführten. Als einziger Sohn im Familienbetrieb war mein Leben quasi vorbestimmt. Es lag auf der Hand, dass ich eines Tages die Tradition fortführen würde. Und so startete ich mit nur zehn Jahren meine Karriere als Obstverkäufer. Ich schlich mich damals in das Obstlager meines Vaters, suchte mir dort die schönsten Früchte aus und verkaufte am Straßenrand, an meinem selbst gebauten Obststand, knackige Äpfel, saftige Pfirsiche und süße Trauben an unsere Nachbarn und Nachbarinnen. Diese freuten sich über das neue Angebot und vor allem über meine günstigen Preise.

 

Mit fünfzehn Jahren startete ich dann ganz offiziell bei meinen Eltern und half den gesamten Sommer über aus. (An dieser Stelle muss ich dazu sagen, dass mich meine Mutter an besonders heißen Tagen immer ab der Mittagszeit ins Freibad gingen ließ. Es hatte zwar auch Nachteile, mit meinen Eltern zu arbeiten, aber das war einer der großen Vorteile …) Es war ein gutes Gefühl, mein eigenes Geld zu verdienen. Daher beschloss ich, von nun an nicht mehr nur den Sommer über, sondern auch jeden Samstag neben der Schule auszuhelfen, um auf mein erstes eigenes Auto zu sparen.

 

Die Jahre vergingen und ich lebte das typische Leben eines männlichen Teenagers. Fußball spielen, feiern gehen, Hausaufgaben erledigen, Zeit mit meinen Freund:innen verbringen und die erste große Liebe erleben. 2013 nach meinem Schulabschluss stellte ich mir das erste Mal die Frage, was ich eigentlich mit meinem Leben anfangen möchte. Die eine Hälfte meiner Freund:innen begann BWL zu studieren, die andere Hälfte Jura.

Ich entschied mich dafür, zuerst einmal das Bundesheer hinter mich zu bringen, um mich dort noch weiter mit meinen Zukunftsplänen auseinandersetzen zu können. Ein halbes Jahr als Wachsoldat, mit nur vier Stunden Schlaf pro Nacht, hatte ich viel Zeit, um über das Leben und meine Zukunft nachzudenken. In dieser Zeit stolperte ich das erste Mal über Bücher zur Persönlichkeitsentwicklung wie »Das Café am Rande der Welt« von John Strelecky oder »Die 4-Stunden-Woche« von Tim Ferris. Ich begann, das erste Mal zu hinterfragen, ob mein Leben vielleicht noch etwas anderes für mich bereithielt, als das Geschäft meiner Eltern zu übernehmen. Es war total fremd für mich zu erfahren, dass man sein Leben selbst gestalten kann. Bisher bekam ich von allen Seiten eher zu hören, dass das Leben einfach passiert. Jedenfalls war das der Beginn meiner Liebe zu Büchern und all dem Neuen, was sie für mich bereithielten.

Natürlich stellte ich mir bereits in der Schulzeit immer wieder mal die Frage, wo denn meine Stärken liegen. Ich wusste, dass ich gerne vor Menschen spreche. Zuhören war jedoch nie meine Stärke. Ich war gerne aktiv, liebte Sport und tat mich immer leicht mit dem Lernen. Als Kind habe ich bei Geburtstagen gerne selbst geschriebene Gedichte vorgetragen, doch darüber machte ich mir nicht länger Gedanken.

Eines Tages entdeckte ich eine Anzeige für ein Casting für Fernsehmoderatoren. Es war als Kind mein Traum, ins Fernsehen zu kommen, und so bewarb ich mich. Ich kam sogar bis ins Finale und durfte als letzten Test die Nachrichten in Wien anmoderieren, und doch bekam ich leider die Mitteilung, ich sei mit 20 Jahren noch zu jung. Daraufhin hatte ich mein erstes Vorstellungsgespräch für ein Praktikum beim Radio und wurde genommen. Doch nach einem Monat warf ich aufgrund der unfreundlichen Teammitglieder, die mir den Alltag zum Grauen machten, das Handtuch und ging zurück ins Obstgeschäft meiner Eltern. Das war der einfachste Weg für mich. Warum es sich selbst schwer machen, wenn’s auch leicht geht.

 

Und so verbrachte ich die nächsten vier Jahre mit meinen Eltern im Obstgeschäft. Aus einem Ferienjob mit Auszeit im Schwimmbad wurde eine 60-Stunden-Woche. Mein Vater war das erste Mal für einen ganzen Monat im Urlaub und ich vertrat ihn bei seinen Aufgaben im Laden. Als angehender Geschäftsführer fühlte ich mich der Aufgabe zwar gewachsen, doch ich machte mir nie wirklich Gedanken darüber, wie meine Zukunft wohl aussehen würde. Mein Tag begann um 5 Uhr morgens und endete mit der Reinigung des Ladens um 20 Uhr. So ging es von Montag bis Samstag. Den Sonntag habe ich schlafend auf der Couch verbracht, um mich von der letzten Arbeitswoche zu erholen und mich für die nächste Woche vorzubereiten.

Ich hatte weder Zeit noch Energie für Freunde, Ausflüge oder Sport. Die Zeit verging und ich zählte die Tage, bis mein Vater aus dem Urlaub zurückkehren würde und ich so wieder in meine 50-Stunden-Woche wechseln konnte. Immerhin musste ich dann erst um 6:30 Uhr starten.

 

Als ich meinen Vater sah, rutschte mir mein Herz in die Hose. Er war gestürzt und hatte sich den Arm gebrochen – somit fiel er für viele weitere Wochen aus und ich musste ihn noch länger vertreten. Die Wochen vergingen, meine Lebenslust sank und samstagabends ertränkte ich meinen Kummer mit Freunden in einer Bar. Ich lebte nur noch für die Arbeit. »Warum das Ganze?«, fragte ich mich im Stillen. Doch ich wusste keinen Ausweg. Ich konnte meine Eltern doch nicht im Stich lassen.

 

Ich kam immer schwerer aus dem Bett und drückte morgens viermal die Schlummertaste des Weckers, bevor ich mich endlich aufraffen konnte. Vor Erschöpfung schlief ich in meiner einzigen 30-minütigen Mittagspause mit dem Gesicht auf dem Schreibtisch ein. Mit 24 Jahren fragte ich mich das erste Mal, ob das der Sinn des Lebens sei und ob ich so bis zu meiner Pension weitermachen wollte. Ich nahm all meinen Mut zusammen, ging zu meinem Vater und sagte: »Papa, ich tue nichts außer arbeiten. Von Montag bis Samstag bin ich den ganzen Tag im Geschäft. In der Mittagspause schlafe ich vor Erschöpfung ein. Am Sonntag lieg ich nur auf der Couch, weil mir die Kraft fehlt, etwas zu unternehmen.« Mein Vater antwortete: »So ist das Leben.«

 

Alles in mir schrie: »Meines NICHT!«. Doch ich war zu enttäuscht, um irgendetwas zu sagen. Ich blieb vollkommen stumm. Meine Pause war vorbei und ich ging zurück an die Arbeit.

 

Heute verstehe ich die Aussage meines Vaters. Er hatte damals keine andere Wahl und musste bereits in jungen Jahren, als ältester Sohn, den Traditionsbetrieb übernehmen. Er kannte es einfach nicht anders. Wie also sollte er mir da etwas anderes vorleben? Meine Eltern hatten mich nie gezwungen, im Geschäft zu arbeiten. Es kam keinerlei Druck von ihrer Seite, in ihre Fußstapfen zu treten. Ich hätte studieren können oder alles machen, auf das ich Lust gehabt hätte. Doch damals war ich mir dieser Entscheidungsfreiheit nicht bewusst. Die Freiheit, die jedem von uns gehört, täglich neue Entscheidungen für unser Glück zu treffen. Täglich haben wir die Wahl, womit und mit wem wir unsere Zeit verbringen. Ich wusste es nicht besser. Und deshalb trug ich selbst die Schuld an meiner Situation. Doch es ist immer leichter, anderen die Schuld für sein Unglück zu geben.

Erste Bekanntschaft mit Yoga

Mit der Zeit dämmerte es mir, dass sich nichts an meiner Situation verändern würde, solange ich mich nicht selbst veränderte. Anstatt wie in den vergangenen Wochen am Samstagabend etwas zu viel Alkohol zu trinken, um meine Sorgen zu vergessen, entschied ich mich, zu Hause zu bleiben. Ich googelte Fragen wie: »Was kann man gegen Stress machen?« – »Was hilft bei Depression?« – »Was tun, wenn man unglücklich ist?«

 

Das war der Abend, an dem ich Yoga entdeckte. Ich begann darüber zu lesen und schlief mit dem Laptop auf meinem Schoß ein. Am nächsten Tag erkundigte ich mich, wo ich zum Yoga gehen konnte. Seit ein paar Monaten war ich bereits zahlendes Mitglied im Fitnessstudio, obwohl ich weder Zeit noch Energie hatte, um zu trainieren. Ich fand heraus, dass dort auch einmal sehr spät am Abend Yogastunden angeboten wurden. »20:30 Uhr, das könnte ich schaffen, wenn ich mich beeile.« Wie gewohnt sperrte ich nach der Reinigung der Regale und dem Wischen des Bodens den Laden um 20 Uhr zu und eilte ins Fitnessstudio zu meiner ersten Yogastunde. Ich wusste nicht, was ich dafür anziehen sollte und ob ich etwas mitnehmen müsste. So kam ich einfach im üblichen Fitnessoutfit und mit meiner Wasserflasche.

 

Als ich den Raum betrat, stellte ich zu meiner Überraschung fest, dass ich nicht nur weit und breit der Jüngste war, sondern auch der einzige Mann im Raum. Ich schnappte mir eine (viel zu dicke) Matte und platzierte mich ganz hinten im Eck. Ein paar der Damen begannen schon mit Dehnübungen und Bewegungen, die ich noch nie zuvor gesehen hatte.

»Wo bin ich denn hier gelandet?«, dachte ich mir. Bevor ich mir überlegen konnte, ob ich nicht doch lieber ein paar Gewichte stemme, kam auch schon die Yogalehrerin herein.

»Good evening everybody«, begrüßte sie uns. »Jetzt spricht diese Tante auch noch Englisch. Ich glaub’s nicht. Wir sind hier in Innsbruck, da redet man Tirolerisch!«, dachte ich voller Verzweiflung. An dieser Stelle vermutest du wahrscheinlich, dass das der Wendepunkt war für ein glückliches und achtsameres Leben. Dass ich mich sprichwörtlich ins Yoga verliebte und wusste: Ich werde Yogalehrer.

 

Doch das Gegenteil war der Fall. Die Yogaeinheit war für mich eine reinste Katastrophe. Ich konnte gefühlt als Einziger nicht meine Zehen berühren, verstand überhaupt nicht, warum diese Frau ständig von irgendwelchen »dogs« sprach, und fühlte mich einfach nur fehl am Platz. Rund um mich herum wurde sich verbogen, es wurde »geflowed« und unüberhörbar laut aus dem Mund ausgeatmet. Die Lehrerin turnte auf ihrer Matte vor und bewies uns, dass es schon irgendwie möglich sein würde, was sie von uns verlangte. Es war stickig, heiß und der Rhythmus war mir viel zu schnell. Die ständigen Anweisungen, wann ich einatmen und wann ausatmen sollte, erinnerten mich zu sehr an meine Zeit im Bundesheer und nahmen mir schlussendlich jegliche Hoffnung auf meinen neuen, doch so dringend gewünschten Ausgleich zur Arbeitswelt. »Was war das denn für ein Schwachsinn«, war mein Gedanke im erzwungenen Shavasana. Wütend verließ ich nach der Yogaeinheit den Raum und ging noch aufs Laufband, um mich abzureagieren.

 

Das kann doch nicht wirklich Yoga gewesen sein, dachte ich mir. Laut meinen Recherchen im Internet sollte das etwas Ruhiges sein und mir dabei helfen, meinen Stress abzubauen. Ich entschied mich dafür, Yoga noch eine Chance zu geben und an meinem nächsten freien Sonntag mit einem Youtube-Yogavideo in den Tag zu starten. Ich öffnete die Seite, tippte das Wort »Yoga auf Deutsch« ein (damit ich nun wenigstens verstehen würde, von welchen Hunden die ganze Zeit die Rede war) und bekam gleich Tausende von Treffern. Ich stöberte ein bisschen herum und bemerkte schnell, dass ausschließlich Frauen zu sehen waren. Wie das oft so ist, wenn man sich nicht entscheiden möchte, macht man das, was die Mehrheit tut. So klickte ich auf das meistgesehene Yogavideo und startete meine erste Yogapraxis zu Hause. Es war schon mal langsamer und kürzer, was ich als sehr angenehm empfand. Doch auch hier sollte ich »genüsslich durch den Mund ausatmen« und mir dabei vorstellen, ich würde tanzen. Die übertriebene Betonung bei jeder Ausaaaaatmuuuung bestätigte meine Vermutung: »Yoga ist einfach nichts für mich.«

 

Unter diesem Youtube-Video entdeckte ich eine kleine Werbeanzeige für eine Meditations-App. Es waren lustige, bunte Männchen zu sehen und die App war kostenlos, also lud ich sie mir herunter. »Schlimmer kann es ja nicht werden«, sagte ich lachend zu mir selbst.

So begann ich täglich fünf Minuten mit dieser App zu meditieren. Anfangs bemerkte ich noch kaum einen Unterschied und es fiel mir sehr schwer, still zu sitzen. Doch ich baute die neu erlernten Übungen in meine Mittagspause ein und fühlte mich erholter als nach dem Mittagsschlaf mit meiner Stirn auf der Tischkante. Ich merkte, dass mir diese paar Minuten mit ruhiger, tiefer Atmung sehr guttaten. Meine kleine Meditationsroutine wurde etwas, worauf ich mich täglich freute. Es war meine Auszeit.

 

In der Zwischenzeit konnte mein Vater genesen wieder im Laden einsteigen und ich kehrte in meinen etwas ruhigeren Alltag zurück. Zwar verbrachte ich noch immer den Großteil meiner Zeit in diesem kleinen Obstgeschäft, doch konnte ich zumindest wieder Sport machen und den Sonntag für mich nutzen. Ich war weit entfernt von einem erfüllten Leben, doch was man nicht kennt, kann man auch nicht vermissen. Nach jeder Sporteinheit hängte ich eine Meditation hintendran und merkte schnell, dass meine Gedanken nach der Bewegung wesentlich ruhiger waren als zuvor. Im Fitnessstudio setzte ich mich einmal nach dem Training im Schneidersitz auf den Boden. Doch ich bekam sofort seltsame Blicke von allen Seiten und entschied, die Meditation lieber zu Hause fortzuführen.

 

Jahre später las ich in einem Buch von Tony Robbins, dass die größte Gefahr das »No-Mans-Land sei«. Also der Bereich, in dem du zwar nicht glücklich bist, aber auch nicht unglücklich genug, um etwas zu verändern. Genau da befand ich mich für ein paar Monate. Doch das sollte sich auf sehr schmerzhafte Weise ändern.

Der Tiefpunkt meines Lebens

An einem Tag wie so vielen anderen läutete das Telefon im Obstgeschäft. Es wurde nach mir verlangt. Am anderen Ende des Hörers war der Vater meines besten Freundes. Wir waren in der Schulzeit nicht nur Banknachbarn über viele Jahre gewesen, sondern haben auch zahlreiche gemeinsame Urlaube verbracht und uns so gut wie jeden Tag nach der Schule getroffen. Aufgrund der zittrigen Stimme des Vaters wusste ich sofort, dass etwas nicht in Ordnung war. »Fabi hatte einen Motorradunfall«, sagte er. »Oh nein! Ich komme in der Mittagspause sofort ins Krankenhaus. Wo liegt er denn? Ist alles in Ordnung?«, fragte ich, mit den Tränen kämpfend.

Doch es gab keine Möglichkeit, meinen besten Freund noch einmal zu sehen. Keine Möglichkeit, noch einmal mit ihm zu lachen, ihn zu umarmen und ihm zu sagen, wie viel er mir bedeutete. Fabian war an diesem Tag von uns gegangen. Ich nahm meine Schürze ab und ging weinend nach Hause. Ich trauerte für viele Wochen, und wenn ich ehrlich bin, träume ich heute noch oft von meinem besten Freund.

 

Vor einigen Monaten hatte ich ein Gespräch in meinem Podcast mit einem meiner liebsten Autoren, John Strelecky, über den Tod und den Verlust von geliebten Menschen. Ihm war etwas sehr Ähnliches passiert und er stellte mir die Frage, ob man auch aus dieser so schweren Situation etwas für das Leben lernen kann. Heute weiß ich, dass der Verlust meines besten Freundes der Tiefpunkt meines Lebens war, der jedoch den Wendepunkt eingeleitet hatte. Damals fühlte es sich für mich mehr wie ein schwarzes Loch an, das alles um mich herum verschlungen hatte.

 

Ich kündigte.

 

Der Tod von Fabian hat mir vor Augen gehalten, dass unsere Zeit begrenzt ist. Niemand weiß, wie viele Tage er oder sie noch zu leben hat. Ich wollte nicht bis zu meiner Rente warten, um das Leben zu genießen. Ich wollte meine Träume erfüllen, auch wenn ich damals nicht recht wusste, welche Träume das waren. Ich mochte Sport. Ich mochte Meditation. »Vielleicht kann ich eine Kombination aus Fitnesstrainer und Meditationslehrer werden?« Zu dieser Zeit wusste ich weder, wer ich war, noch, wer ich sein wollte. Kurzum: Ich buchte mir ein One-Way-Ticket nach Australien, ohne jeglichen Plan. Meine Eltern fragten mich, wann ich denn wiederkommen würde. »Das weiß ich nicht«, antwortete ich ehrlich.

Ich zog beim Abschied von meinen Liebsten das Handy aus der Tasche, und ohne zu wissen warum, postete ich das erste Mal auf Instagram neben Urlaubsfotos etwas Persönliches.

»Manchmal muss man die ganze Welt bereisen, um sich selbst zu finden.«

 

Mit diesen Worten begann ich meine Reise. Meine Reise zu mir selbst.

 

In Australien mietete ich mir einen Campingbus, bemalt mit bunten Blumen, und kaufte mir ein eigenes Surfbrett. Ich fuhr an der Küste entlang und wollte einfach nur das Leben genießen. Wo immer es schön war, hielt ich an und wartete auf die perfekte Welle.

Eines Tages spazierte ich durch einen kleinen Ort, vorbei an einem Second-Hand-Laden. Ich hatte nur einen Rucksack für die gesamte Reise dabei und dachte mir, ich könnte ein neues T-Shirt vertragen. Ich schlenderte durch das charmante Geschäft und entdeckte neben Kleidungsstücken zu meiner Überraschung ein einziges Buch. Der Titel »How to learn Meditation«. »Wenn das mal kein Zufall ist«, dachte ich mir. Statt einem neuen getragenen T-Shirt, entschied ich mich für das schon etwas ältere Buch. In diesem Buch, mit bereits eingeknickten Seiten und kleinen Notizen, wurden unterschiedliche Meditationstechniken vorgestellt. Wann immer ich Zeit und Lust hatte, blätterte ich darin herum und probierte zusätzlich zu meiner vorhandenen, kurzen Routine weitere Arten der Meditation aus.

 

Den ganzen Tag zu surfen und in der Sonne zu liegen, machte natürlich irgendwann hungrig. Ich suchte nach einem schönen Café mit Blick aufs Meer und wurde schnell fündig. Als ich einen Platz gefunden und mich bereits für meine neue Lieblingsspeise Avocado-Toast mit pochiertem Ei entschieden hatte, kam die Kellnerin, um meine Bestellung aufzunehmen. Sie war nicht nur optisch sehr schön anzuschauen, sondern hatte irgendetwas Besonderes an sich. Ich konnte nicht beschreiben, was es war, doch ich entschied mich dafür, sie darauf anzusprechen. Sie freute sich sehr über das Kompliment und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, gemeinsam mit ihr einen Street Food Markt zu besuchen. Ich holte Megan nach der Arbeit ab und wir probierten uns durch die leckeren Angebote. Leider begann es zu regnen, und ich bot ihr Unterschlupf in meinem Campingbus an. Während wir Karten spielten und den Regentropfen lauschten, entdeckte sie mein neues, altes Buch auf dem Rücksitz.

»Oh, du meditierst?«, fragte sie mich überrascht.

»Ich versuch’s zumindest«, antwortete ich lachend.

»Dann lass uns gemeinsam meditieren!«

Ich wusste nicht, dass Meditation etwas war, das man gemeinsam machen konnte, aber wollte ihr diesen Wunsch in dieser Situation natürlich nicht abschlagen. Sie bat mich, meine Augen zu schließen, und begann, mit ihren Händen langsame Bewegungen zu machen. (Woher ich das weiß? Ich habe immer wieder heimlich ein Auge geöffnet. Immerhin kannte ich sie ja kaum!)

 

Eine Stunde fühlte sich wie fünf Minuten an. Ich öffnete die Augen und spürte eine ganz eigene Energie. Die Meditation, die sie anleitete, war eine völlig andere als meine zehnminütige Atemübung. Es fühlte sich an, als wäre der Bus elektrisch. Ich weiß, das klingt jetzt vielleicht komisch, und nein, ich hatte nichts getrunken. Es war einfach, wie soll ich sagen, unbeschreiblich.

 

Am nächsten Tag verabredeten wir uns noch mal und sie erzählte mir, dass heute ein sehr guter Freund aus Kanada vorbeikommen würde. Ich lernte Rob kennen. Rob war ein ruhiger, angenehmer Kerl und wirkte auf mich total entspannt. Megan erzählte Rob von unserer Mediation und fügte hinzu, dass Rob in Kanada Yoga unterrichtete. »Yogalehrer, das würde auch zu dir passen!«, meinte Rob und zeigte mit dem Finger auf mich. Ich lachte laut und sagte: »Das bezweifle ich. Yoga ist nichts für mich. Ich bin eher so der Fitnesstyp.« Doch er ließ nicht locker. »Das glaubst du vielleicht. Aber ich denke, du wärst ein toller Yogalehrer. Yoga ist so umfangreich. Vielleicht hast du nur den falschen Yogastil ausprobiert oder es war noch nicht der richtige Lehrer dabei.« Letzteres war mir bewusst. Dass es unterschiedliche Yogastile gab, war mir hingegen neu.

Neues Yoga, neues Glück

Schließlich setzte ich meine Reise entlang der Küste fort, bis es nur noch regnete und ich mich entschied, Australien hinter mir zu lassen. Ein paar Stunden vor meinem Abflug auf die Philippinen verkaufte ich noch schnell auf einem Supermarktparkplatz mein Surfbrett und landete schließlich in Manila.

 

Auf den Inseln schnorchelte ich mit Walhaien und Schildkröten, bewunderte Wasserfälle und fuhr mit einem alten Moped durch die Gegend. Ich hatte kaum Internetzugang und es gab so gut wie keine Restaurants. Dennoch war ich überrascht, wie wohl ich mich fühlte. Ich war in der Stadt groß geworden und konnte mir nie etwas anderes vorstellen. Ständig wollte ich Menschen um mich herum haben, war sehr schnell laut und verlor gerne mal die Kontrolle. Ich bemerkte, dass sich in mir etwas veränderte. Ich wurde ruhiger.

 

Als der Vermieter meines Apartments mir eines Nachts, kurz vor Mitternacht, mitteilte, dass für den folgenden Tag ein Tsunami angekündigt sei und ich wahrscheinlich noch ein paar Wochen hierbleiben müsse, entschied ich mich, die kleine Insel bei Sonnenaufgang zu verlassen. Zuerst musste ich mir Internet in der Nachbarschaft organisieren, damit ich überhaupt einen Flug buchen konnte. Im Stress buchte ich aus Versehen einen Flug mit der falschen Jahreszahl. Noch ein Jahr wollte ich sicher nicht bleiben. Das war aber nicht so schlimm, denn als ich zum Wassertaxi eilte, um auf die Insel mit dem Flughafen zu wechseln, stellte ich fest, dass ich auch das falsche Boot zur falschen Insel mit einem anderen Flughafen genommen hatte. Also musste ich mir einen neuen Flug buchen. Ich war so überfordert mit der Situation, dass ich einfach nur über mich lachte. »Im Stress passiert nie etwas Gutes«, stellte ich endgültig fest.

 

Mein nächstes Ziel war Thailand. Ich hatte zuvor schon mit einem Freund einige Zeit lang Thaiboxen gemacht und buchte mir deshalb für einen ganzen Monat ein Trainingscamp. Dort drehte sich wirklich alles um den Sport. Die gesamte Straße war gefüllt mit Fitnessstudios, kleinen Ständen mit Eiweißshakes und Restaurants mit gegrillter Hühnerbrust. Ich war im Mekka des Muay Thai gelandet und powerte mich morgens und abends je zwei Stunden beim Training aus. Um diese körperliche Anstrengung zu überstehen, ging ich mit anderen Boxern gemeinsam zum Eisbaden. Ich hatte zuvor noch nie davon gehört, doch ich fühlte mich nach der Kälte wie neu geboren und bereit für die nächste Trainingseinheit.

Nach knapp zwei Wochen verletzte ich mich leider bei einem Sparringskampf etwas schwerer am Fußgelenk und musste das Training frühzeitig abbrechen. Nicht einmal das Eisbad half, die Schwellung und Schmerzen zu lindern. Ich wusste, dass ich an dieser Stelle nicht mehr weiter trainieren konnte, und überlegte, was ich mit der restlichen Zeit anstellen sollte.

Geld zurück gab es leider keines, teilte mir die Besitzerin des Kampfstudios mit, und plötzlich entdeckte ich am Stundenplan »Yoga für Thaiboxer« und dachte mir: »Besser als herumzusitzen«.

 

Am nächsten Morgen ging ich das zweite Mal in meinem Leben in eine geführte Yogastunde und stellte mit großer Überraschung fest, dass diesmal nur Männer dabei waren. Die Yogalehrerin selbst war eine Frau, die mit ihrer Boxhose und ihrer kräftigen Statur ganz nach einer Kampfsportlerin aussah. Anstatt uns viel zu schnell durch verschiedene Positionen zu hetzen, ließ uns diese Lehrerin einzelne Positionen wesentlich länger halten. Wir sollten uns dabei auf die Atmung konzentrieren und mit der Ausatmung versuchen, den Druck leicht zu erhöhen. Immer wieder sagte sie dazu, für welche Muskelgruppe die Übung sei und wo wir die Dehnung am meisten spüren sollten.

Noch heute frage ich mich, ob dieser Typ der Neffe meines Yogalehrers in Indien war, oder ob er vielleicht Provision kassierte, wenn er wildfremde Menschen dorthin schickte. Doch ich bin dieser »zufälligen« Begegnung zutiefst dankbar.

Ist es nicht spannend, wie viele Zeichen dir das Leben regelmäßig gibt?

Eine Sache die ich in den letzten Jahren gelernt habe, ist es, mehr auf mein Bauchgefühl zu hören.

Rob hatte recht. Die gesamte Einheit war eine völlig andere Yogaerfahrung als die, die ich bisher gemacht hatte. Nach den 75 Minuten fühlte ich mich viel lockerer und entspannter. Es ging mir richtig gut. Ich entschied, auch die restlichen Einheiten zu besuchen.

Direkt nach diesem Gespräch setzte ich mich in ein Café mit nur einem einzigen alten Computer. Ohne lange zu überlegen buchte ich die vorgeschlagene Ausbildung sowie ein Flugticket nach Indien.

 

Nach der vierten Einheit kam ein junger Typ aus Indien auf mich zu. Wir hatten uns bereits beim Yoga ein paar Tage zuvor gesehen und er meinte zu mir:

»Du machst öfter Yoga, stimmt’s?«

Ich lächelte und sagte: »Oft ist übertrieben. Das war bisher die fünfte Yogastunde in meinem Leben.«

Er nickte mir zu und sagte: »Yoga passt richtig gut zu dir und deiner Persönlichkeit. Du solltest Yogalehrer werden.«

Und schon wieder sprach mich ein völlig fremder Typ darauf an, dass Yoga zu mir passen würde. Äußerst seltsam. Ich erzählte ihm, dass er nicht der Erste sei, der mir das auf dieser Reise sagte.

»Probiere es doch einfach aus. Wenn es nichts für dich ist, dann hast du die Ausbildung für dich gemacht. Aber ich bin mir sicher, dass es dir gefallen wird. Besonders in Indien. Ich kenne eine Schule, ganz in der Nähe meines Heimatdorfes. Sie ist bekannt und hat einen sehr guten Ruf. Wenn du willst, kann ich sie dir zeigen.«

Willkommen in Indien

Eine Woche später war ich also in Kerala, Indien und startete meine Ausbildung zum 200