Gottes Gemeinde unterstützen - Alexander Strauch - E-Book

Gottes Gemeinde unterstützen E-Book

Alexander Strauch

0,0

Beschreibung

"Die Ansichten über die Rolle der Diakone sind unter den evangelikalen Christen sehr unterschiedlich. Was lehrt die Schrift eigentlich über Diakone und ihre Rolle in der Gemeinde? Die Ansichten reichen vom Diakon als Gemeindevorstand bis hin zum Ausführenden von Bauvorhaben. Strauch erklärt, dass sein Ziel beim Schreiben dieses Buches darin besteht, den Diakonen und Ältesten von Gemeinden zu ermutigen, kritischer darüber nachzudenken, was sie sagen, was sie tun und was die Schrift tatsächlich über Diakone lehrt. Was auch immer wir über Diakone denken mögen, diese Studie wird uns helfen, die biblischen Fakten über Diakone im Detail zu untersuchen, sodass unser Nachdenken über Gemeindefragen von zuverlässigen Informationen genährt wird. Dieses Buch bietet die Möglichkeit, eine breitere Übereinstimmung in bibeltreuen Gemeinden darüber herzustellen, was Diakone tun. Bekannt für seine tiefe Liebe zu Gottes Gemeinde und für seine sorgfältige Bibelauslegung, kann Strauchs neue Studie nicht ignoriert werden von denen, die sich dafür einsetzen wollen, einem biblischen Modell von Gemeinde zu folgen. Dies ist nicht einfach nur eine Überarbeitung von Strauchs bekanntem Buch "Der neutestamentliche Diakon", es ist eine völlig neue Studie mit einer ganz neuen Perspektive."

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 229

Veröffentlichungsjahr: 2025

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Alexander Strauch

Gottes Gemeinde unterstützen

Paulus’ Sicht vom Dienst des Diakons

Best.-Nr. 275542 (E-Book)

ISBN 978-3-98963-542-5 (E-Book)

Titel des amerikanischen Originals:

Paul’s Vision for the Deacons –

Assisting the Elders with the care of God’s Church

© 2017 by Alexander Strauch. All rights reserved. Published by arrangement with Lewis and Roth Publishers, Littleton, Colorado 80160

Wenn nicht anders angegeben, wurde folgende Bibelübersetzung verwendet: Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM R.Brockhaus in der SCM

Verlagsgruppe GmbH Witten/Holzgerlingen. (ELB)

1. Auflage 2025 (E-Book)

© 2025 Christliche Verlagsgesellschaft mbH

Am Güterbahnhof 26 | 35683 Dillenburg

[email protected]

Übersetzung: Svenja Lueg

Satz und Umschlaggestaltung: Christliche Verlagsgesellschaft mbH

Umschlagmotiv: © unsplash.com/Nick Fewings

Wenn Sie Rechtschreib- oder Zeichensetzungsfehler entdeckt haben, können Sie uns gern kontaktieren: [email protected]

INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort zur deutschen Ausgabe

Was tun Diakone?

Teil 1

Was sind die biblischen Ausgangspunkte für Diakone? (Philipper 1,1; 1. Timotheus 3,8-13)

1.Paulus’ Anweisungen im Hinblick auf Diakone

Teil 2

Aufseher und Diakone (Philipper 1,1; 1. Timotheus 3,1-8)

2.Die Gemeindeaufseher, die Ältesten

3.Diakone, Unterstützer der Ältesten

4.Die Ältesten dabei unterstützen, für Gottes Gemeinde zu sorgen

Teil 3

Die Qualifikationen, Prüfung und Belohnungen von Diakonen (1. Timotheus 3,8-13)

5.Die Qualifikationen von Diakonen

1. Timotheus 3,8-9

6.Erprobung

1. Timotheus 3,10

7.Ehefrauen

1. Timotheus 3,11

8.Ehe, Kinder und Haushalt

1. Timotheus 3,12

9.Belohnungen

1. Timotheus 3,13

Anhang – Die Ehefrauen der Diakone

Stichwortverzeichnis

Bibelstellenverzeichnis

Danksagungen

Buchempfehlungen

VORWORT ZUR DEUTSCHEN AUSGABE

Vor Ihnen liegt die deutsche Ausgabe der erweiterten Neuauflage von Alexander Strauchs Diakonen-Buch.

Das Thema der „Diakone“ ist nach wie vor aktuell. A. Strauch arbeitet in seiner Studie die Bedeutung des neutestamentlichen Diakons deutlich heraus. Als „Assistent“ der Ältesten hat er eine wichtige Aufgabe in der Gemeinde.

Häufig wird der Begriff Diakon unscharf verwendet. Manche benutzen ihn sogar, um jeden, der in der Gemeinde hilft und dient, zu beschreiben. Aber das wird den neutestamentlichen Aussagen nicht gerecht. Denn dort waren die Diakone eine klar umrissene Gruppe. In der Gemeinde war bekannt, wer zur Gruppe der Diakone gehörte – und wer nicht. Es gab klare Kriterien, nach denen Diakone ausgewählt und berufen werden sollten. Um all dies deutlich zu machen, betont der Autor besonders das Amt der Diakone – oder das Amt der Ältesten. Diese starke Amtsbetonung ist für viele Gemeinden im deutschsprachigen Bereich ungewöhnlich. A. Strauch führt hier aber keine überzogene Leitungshierarchie ein, sondern will die Begriffe von Diakonen und Ältesten so präzise wie möglich fassen und ihre Aufgabenbereiche und Zuständigkeiten beschreiben. Die Dienste sollen klar geordnet sein – um Durcheinander und Missbrauch zu vermeiden, aber auch, um effektive Arbeit zu ermöglichen.

Im Lauf der Untersuchung wird dann auch deutlich, dass diese „Ämter“ letztlich Dienste – und keine Machtpositionen – sind. Auch Diakone und Älteste sind „Brüder“ – „denn einer ist euer Lehrer, ihr alle aber seid Brüder“ (Mt 23,8). Für eine Gemeinde ist jedes Mitglied wichtig.

Damit das „Priestertum aller Gläubigen“ gelingt, hat Gott unterschiedliche Dienstaufgaben gegeben – darunter auch den wichtigen Dienst des Diakons. Damit wir das neu erkennen und besser umsetzten, haben wir dieses Buch in Deutsch herausgegeben.

Der Verlag

WAS TUN DIAKONE?

Die Anzahl an Meinungen über die Rolle von Diakonen in der Gemeinde scheint endlos zu sein. Im Lauf der Jahre habe ich vielen Leuten die Frage gestellt: „Was tun Diakone?“ Ich habe eine große Bandbreite von Antworten erhalten. Das ist ziemlich verwirrend!

Zum Beispiel kam ich einmal in eine Gemeinde und wurde dort von einem freundlichen Mann begrüßt, der gerade die Büsche beschnitt und den Rasen mähte. Nach einer herzlichen Begrüßung, wie sie unter Christen üblich ist, erzählte er mir freimütig, er sei ein Diakon. Ich konnte sehen, dass er ein guter Mann und außerdem stolz war, seiner Gemeinde zu dienen. Darum fragte ich ihn: „Was tun Diakone?“

„Diakone“, antwortete er, „kümmern sich um das Gelände der Gemeinde. Sie sorgen dafür, dass das Gebäude und das Grundstück für die Öffentlichkeit ordentlich aussehen.“

Während eines Mittagessens mit einem langjährigen Freund, der vor Kurzem Diakon geworden war, fragte ich: „Was tun Diakone?“

„Sie bilden den Verwaltungsrat der Gemeinde“, antwortete er. „Nichts geschieht in der Gemeinde ohne Zustimmung der Diakone.“

Bei einer anderen Gelegenheit lernte ich einen Mann kennen, der sich als Gemeindediakon vorstellte. Ich fragte ihn: „Was tun Diakone?“

„Diakone leiten die Dienstbereiche der Gemeinde“, sagte er. „Ich bin der Koordinator für das Team, das sich um Bild- und Tontechnik kümmert. Andere organisieren den Kleingruppen-Bereich, das Evangelisationsteam oder das Team, das für die Gebäude-Instandhaltung verantwortlich ist.“

Danach fragte ich einen Theologen: „Was tun Diakone?“

„Diakone können lehren, predigen, beraten, evangelisieren, das Gemeindeprogramm managen und den Bedürftigen helfen. Sie sind Vorbilder für dienendes Leiten.“

Zusätzlich zu diesen Antworten erhielt ich auf meine Frage nach den Pflichten und Aufgaben von Diakonen alles Mögliche als Antwort: von Blumendeko arrangieren, politische Bürgerinitiativen leiten, Obdachlose mit Essen versorgen, das Abendmahl austeilen, Gemeindeblätter verteilen und den Armen helfen bis hin zur Beteiligung an den pastoralen Aufgaben in der Gemeinde. In einigen wenigen Gemeinden wird jeder, der der Gemeinde in irgendeiner Funktion dient, als Diakon verstanden, denn das Wort Diakon (griechisch: diakonos) bedeutet Diener. Ich schätze, dass folgende Sichtweise die amüsanteste Antwort auf meine Frage war: „Ich bin der Diakon für die Kaffeebar.“ In solchen Fällen ist der Titel „Diakon“ fast bedeutungslos.

Unter evangelikalen, bibeltreuen Christen existieren stark abweichende Meinungen im Hinblick auf die Rolle von Diakonen. Manche Gemeinde haben nicht einmal Diakone, weil sie keine Notwendigkeit dafür sehen. Bei denen, die Diakone haben, habe ich festgestellt, dass sogar Gemeinden derselben Denomination in derselben Stadt völlig entgegengesetzte Meinungen vertreten können. In einer Gemeinde bilden die Diakone beispielsweise den Verwaltungsrat der Gemeinde. Währenddessen sind die Diakone in einer anderen Gemeinde am anderen Ende der Stadt das Team, das für die Gebäudepflege zuständig ist.

Mein Ziel beim Schreiben dieses Buches ist folgendes: Ich möchte meine lieben Diakonen-Freunde und Gemeindeleiter-Kollegen dazu ermutigen, kritischer darüber nachzudenken, was sie sagen und tun im Lichte dessen, was die Heilige Schrift über Diakone lehrt (bzw. was sie nicht lehrt). Ein Großteil der Literatur, die ich zu diesem Thema gelesen habe, beansprucht zwar biblische Autorität, liefert aber leider nur wenige oder gar keine biblischen Belege oder Auslegungen für die aufgestellten Thesen.

Wie auch immer Ihre Meinung sein mag, bitte ich Sie, dieses Buch zu nutzen, um die biblischen Fakten über Diakone im Detail zu untersuchen und sich von diesen Fakten leiten zu lassen. Diese Herangehensweise bietet die Gelegenheit, eine breitere Übereinstimmung unter den bibeltreuen Gemeinden bezüglich der Aufgaben von Diakonen zu schaffen.

Mein Ziel beim Schreiben dieses Buches ist folgendes: Ich möchte meine lieben Diakonen-Freunde und Gemeindeleiter-Kollegen dazu ermutigen, kritischer darüber nachzudenken, was sie sagen und tun im Lichte dessen, was die Heilige Schrift über Diakone lehrt (bzw. was sie nicht lehrt).

Die Herausforderung in Beröa

Gewohnheitsmäßig ging der große Missionar Paulus folgendermaßen vor, wenn er in eine neue Stadt kam und die Botschaft des Evangeliums zu den Heiden brachte: Zunächst besuchte er die örtliche jüdische Synagoge und predigte seinen jüdischen Landsleuten die gute Nachricht von Jesus als dem Messias, wie sie in den alttestamentlichen Schriften dargestellt wurde. Bei seiner zweiten Missionsreise besuchte Paulus die Stadt Beröa in Mazedonien (heutiges nördliches Griechenland). Dort traf er auf eine einzigartige Gruppe. Als die Juden in Beröa hörten, wie Paulus Jesus als den lange erwarteten Messias verkündigte, nahmen sie die gute Nachricht bereitwillig auf. Sie bestätigten seine Botschaft sogar:

„Sie nahmen mit aller Bereitwilligkeit das Wort auf und untersuchten täglich die Schriften, ob dies sich so verhielte. Viele nun von ihnen glaubten.“ (Apg 17,11-12)

Die Juden aus Beröa glaubten, dass die alttestamentlichen Schriften Gottes Wort waren und dementsprechend göttliche Autorität hatten. Aus diesem Grund überprüften sie die Botschaft des großen Apostels Paulus kritisch. Sie untersuchten, ob diese mit Gottes Botschaft übereinstimmte, wie sie in der Heiligen Schrift offenbart war. Sie waren darauf bedacht, sich nicht irreführen zu lassen – nicht einmal von jemandem so Bedeutendes wie Paulus.

Die Beröer studierten die Bibel mit großer Ernsthaftigkeit. Sie wussten, dass die Heilige Schrift geschrieben war, um sorgfältig erforscht und studiert zu werden. Aus diesem Grund untersuchten sie die Schriften täglich. Darüber hinaus waren sie keine blinden Traditionalisten, die sich neuen biblischen Einsichten versperrten. Sie waren bereit, ihre Meinung zu ändern, wenn sie durch sorgfältige Untersuchung der Heiligen Schrift überzeugt würden.

Ich zitiere die Einstellungen und die Gewissenhaftigkeit der Beröer aus folgendem Grund: Die Art dieser biblischen Studie über Diakone erfordert es, sie so zu betreiben, wie es die Beröer taten. Wir dürfen einen gewissen Aufwand nicht scheuen, um die dargestellten biblischen Argumente zu verstehen und aufzunehmen. Wenn wir unsere Untersuchung über Diakone mit derselben Haltung und Sorgfalt der Beröer angehen, wird sie erhellend sein, selbst wenn wir uns vielleicht nicht in allen Details einigen können.

Ich zitiere die Einstellungen und die Gewissenhaftigkeit der Beröer aus folgendem Grund: Die Art dieser biblischen Studie über Diakone erfordert es, sie so zu betreiben, wie es die Beröer taten. Wir dürfen einen gewissen Aufwand nicht scheuen, um die dargestellten biblischen Argumente zu verstehen und aufzunehmen.

Es gibt einen weiteren Grund, weshalb wir uns so verhalten sollten wie die Beröer. Es genügt nicht, die Heilige Schrift zu studieren und darin Wahrheit zu entdecken. Mit Gottes Gnade müssen wir uns mit unseren eigenen Traditionen und Ansichten auseinandersetzen. Wenn nötig müssen wir entsprechende Veränderungen vornehmen. Aus meiner persönlichen Erfahrung weiß ich, dass es schwierig ist, langjährige und geschätzte Gemeindetraditionen zu verändern. Dieses Studium wird einige tief verwurzelte Meinungen infrage stellen. Aus diesem Grund müssen wir die Haltung der Beröer einnehmen. Wir müssen bereit sein, unsere geschätztesten Traditionen im Licht von Gottes Wort neu zu bewerten und entsprechende Veränderungen weise und mutig anzugehen.

Für Diakone, angehende Diakone und Älteste, die Diakone betreuen, wird dieser Studienleitfaden eine wertvolle Ergänzung zum Buch sein:

Gottes Gemeinde unterstützen – StudienführerISBN 978-3-86353-633-6

Ich empfehle, dass die Gemeindeältesten diesen Studienleitfaden durcharbeiten, bevor die Diakone es tun. Auf diese Weise können sie die Diakone am effektivsten betreuen. Der Studienleitfaden ist erhältlich in jeder örtlichen Buchhandlung oder bei der Christlichen Verlagsgesellschaft Dillenburg.

TEIL 1

WAS SIND DIE BIBLISCHEN AUSGANGSPUNKTE FÜR DIAKONE?

„Es schreiben Paulus und Timotheus, Sklaven von Jesus Christus. An alle Gläubigen in Philippi; an alle, die durch Jesus Christus geheiligt sind, samt ihren Ältesten und Diakonen.“

Philipper 1,1 (NeÜ)

„Auch die Diakone (diakonoi) müssen ehrbare Männer sein. Auf ihr Wort muss man sich verlassen können. Sie dürfen weder dem Alkohol noch dem Geld verfallen sein und müssen das Geheimnis des Glaubens in einem reinen Gewissen bewahren. Doch auch sie müssen zuerst auf ihre Eignung geprüft werden. Nur wenn nichts an ihnen auszusetzen ist, sollen sie ihren Dienst ausüben (Verbform, diakoneō). Dasselbe gilt für Frauen, denen eine solche Aufgabe übertragen wird. Man muss sie achten können. Sie dürfen nicht verleumderisch sein und müssen sich durch Besonnenheit und Zuverlässigkeit in jeder Hinsicht auszeichnen. Verheiratete Diakone (diakonoi) müssen ihrer Frau treu sein und sich in vorbildlicher Weise um ihre Kinder und die ganze Familie kümmern. Und die, die ihren Dienst gut versehen (Verbform, diakoneō), erwerben sich hohes Ansehen und große Zuversicht im Glauben an Jesus Christus.“

1. Timotheus 3,8-13 (NeÜ)

Kapitel 1

PAULUS’ ANWEISUNGEN IM HINBLICK AUF DIAKONE

Ein Frau war besorgt um einen ihrer Freunde, der seit längerer Zeit nicht in die Gemeinde gekommen war. Sie bat ihren Pastor, den Mann anzurufen. Sie sagte: „Wenn du ihm anbietest, Diakon zu werden, würde er vielleicht wieder in die Gemeinde kommen und sich einbringen.“ Diese besorgte Dame meinte es gut. Doch ihre Bitte zeugt von einem mangelndem Verständnis der biblischen Anforderungen an Diakone sowie der biblischen Bedeutung ihres Amtes und ihrer Rolle in der Gemeinde.

Leider ist solch lückenhaftes Wissen über Diakone keine Seltenheit. Ihre Bitte zeigt, wie gering viele Menschen Diakone einschätzen. Wie wir aber in Kürze sehen werden, muss der Dienst des Diakons etwas sehr Bedeutsames sein. Er erfordert sowohl spezifische, den Ältesten ähnliche Qualifikationen als auch die Überprüfung dieser Qualifikationen durch die Gemeinde und ihre Leiter. Nicht jeder kann einfach Diakon werden. Das Diakonat (oder die Diakonenschaft) ist nicht dafür gedacht, Leute in das Gemeindeleben einzubinden.

Wenn wir wissen wollen, welche Verpflichtungen Diakone haben und wer geeignet ist, Diakon zu sein, dann müssen wir uns ansehen, was die Heilige Schrift sagt. Bevor wir jedoch damit beginnen, müssen wir darüber nachdenken, wer der Apostel Paulus war und warum er den ersten Timotheusbrief schrieb. Diese Hintergrundinformation ist deshalb wichtig, weil Paulus der einzige Autor des Neuen Testaments ist, der Diakone erwähnt. Seine Anweisungen für Diakone finden sich nur im ersten Timotheusbrief.

Paulus, ein Apostel Jesu Christi

Paulus wurde direkt von Jesus Christus dazu erwählt ein Apostel (griechisch, apostolos) zu sein. Das bedeutet, dass er ein speziell autorisierter und von Christus gesandter Bote, Botschafter beziehungsweise Abgesandter war. Er war nicht nur ein Missionar, ein Ratgeber für Gemeindewachstum oder ein brillanter Gelehrter – auch wenn er das alles war. Der Apostel Paulus war der Sonderbeauftragte Christi, der das Evangelium für die Heidenvölker definieren, verteidigen und verkündigen sollte.1 Als solcher spielte er eine einzigartige Rolle in der Begründung des christlichen Glaubens.

Tatsächlich war eines der folgenschwersten Ereignisse zu Beginn des Christentums der Moment, als Christus dem jungen und eifrigen Rabbi Saulus auf der Straße nach Damaskus erschien. Diese Begegnung führte dazu, dass Saulus sich radikal zum Glauben an Christus als dem Messias bekehrte. Kurz nach dieser Begegnung nannte Jesus Saulus (der später den Namen Paulus annahm) „ein auserwähltes Werkzeug, meinen Namen zu tragen sowohl vor Nationen als auch vor Könige und Söhne Israels“ (Apg 9,15). Als Gesandter Christi (2Kor 5,20) lebte Paulus den kreuzgemäßen Lebensstil Christi vor, damit andere ihn nachahmen konnten.

Das Evangelium von Paulus ist daher das Evangelium Christi. Paulus lehrte das, was Christus lehrte. Paulus ordnete an, was Christus anordnete.

Paulus erfand die Botschaft des Evangeliums also nicht einfach. Er empfing sie durch eine direkte Offenbarung des auferstandenen Herrn Jesus Christus. Das Evangelium von Paulus ist daher das Evangelium Christi. Paulus lehrte das, was Christus lehrte. Paulus ordnet an, was Christus anordnete. Paulus hatte von Christus die Autorität erhalten, den Gemeinden schriftliche Anweisungen zu geben. Als „ein vom Himmel beauftragter Botschafter“2 vermittelte Paulus autoritative Lehre über das Verhalten und Leben in der örtlichen Gemeinde.3 Gemeinsam mit seinem engen Mitarbeiter Lukas schrieb Paulus knapp fünfzig Prozent des Neuen Testaments. Er prägte als Meisterarchitekt vieles vom Wortschatz und den theologischen Konzepten des Evangeliums und der Gemeinde. Das wird in seinen zwei Lehrbriefen, dem Römer- und dem Epheserbrief, deutlich. Er gab außerdem konkrete Anweisungen sowohl in Bezug auf Älteste als auch auf Diakone. Lassen Sie uns also unsere Nachforschungen beginnen, indem wir uns die akute Krise der Gemeinde in Ephesus (in der heutigen Türkei) anschauen. Sie war es nämlich, die Paulus dazu veranlasste, den ersten Timotheusbrief zu schreiben.

Paulus und der erste Timotheusbrief: eine Antwort auf eine Krise innerhalb der Gemeinde und ihrer Leitung

Unser Studium der Diakone wird sich hauptsächlich auf den ersten Brief konzentrieren, den Paulus an Timotheus schrieb. Dieser beginnt mit Paulus’ Erklärung, er sei ein „Apostel Christi Jesu“. Er bemerkt auch, dass er ein Apostel „nach Befehl Gottes“ sei:

„Paulus, Apostel Christi Jesu nach Befehl Gottes, unseres Retters, und Christi Jesu, unserer Hoffnung, Timotheus, meinem echten Kind im Glauben.“ (1Tim 1,1-2)

Ein Bibelkommentator fasst die autoritative Wirkung der Erklärung, mit der Paulus den ersten Timotheusbrief eröffnet, prägnant zusammen:

„Es war daher nur richtig, (dass Timotheus) das Gefühl hatte, dass ihm etwas Unumgängliches aufgetragen wurde; dass die Stimme, die zu ihm sprach, nicht nur die eines verehrten Lehrers oder eines geistlichen Vaters war, sondern die eines vom Himmel beauftragten Botschafters. Dieser Botschafter hat das Recht, den göttlichen Willen zu verkünden und mit Autorität in der christlichen Gemeinde zu entscheiden.“4

Diese starke Aussage war notwendig, da seit dem Abschiedstreffen zwischen Paulus und den Ältesten aus Ephesus fünf bis sieben Jahre vergangen waren (Apg 20,17-38). Tragischerweise hatten die Ältesten in Ephesus von circa 57 bis 64 n. Chr. die Gemeinde nicht vor Irrlehrern beschützt. Dieses Versagen war besonders furchtbar, weil die örtliche Gemeinde „die Säule und Grundfeste der Wahrheit“ sein soll (1Tim 3,15). Mit dieser Wahrheit ist die herrliche, gute Nachricht von der Errettung durch Jesus Christus gemeint (1Tim 1,11). Stattdessen waren Irrlehren in der Gemeinde relativ weit fortgeschritten. Sie hatten jeden Aspekt des Gemeindelebens negativ beeinflusst.

Die neuen Lehren hatten zu Streitigkeiten und Diskussionen zwischen den Leuten geführt. Hinzu kam, dass nicht genug gebetet wurde, es zwischen vielen Leuten zu unangemessenem Verhalten kam, mittellose Witwen vernachlässigt wurden und Probleme innerhalb der Gemeindeleitung entstanden. Paulus musste sogar zwei der Rädelsführern dieser Häresie – Hymenäus und Alexander – von der Gemeinde ausschließen (1Tim 1,20). Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass Paulus’ Brief an Timotheus von einem Eindruck der Dringlichkeit und Emotionalität durchdrungen ist. Seine geliebte Gemeinde befand sich in der Hand von Irrlehrern und damit in Todesgefahr!

Ein namhafter Bibelausleger formuliert es folgendermaßen:

„Die Gemeinde, an die Paulus schreibt, war von Irrlehrern auseinandergerissen worden. Große Teile dieses Briefes haben zum Ziel, die Scherben wieder zu kitten.“5

Eine sehr wahrscheinliche Ursache für den Tumult in Ephesus ist, dass unqualifizierte, ungeeignete Personen während Paulus’ Abwesenheit Älteste und Diakone geworden waren.6 Paulus’ Strategie, „die Scherben zu kitten“, beharrte deshalb auffallend deutlich darauf, dass Gemeindeälteste und -diakone angemessen qualifiziert sein müssen und diese Qualifikationen zu überprüfen sind, bevor sie dieses Amt übernehmen. In 1. Timotheus 3,1-13 legt Paulus daher die Anforderungen der Heiligen Schrift an Gemeindeaufseher (= Älteste) und Diakone fest. Er beharrt darauf, dass beide Gruppen von der Gemeinde und ihren Leitern auf ihre Eignung für das Amt überprüft werden müssen.

Konkrete Anhaltspunkte in der Heiligen Schrift

Um uns auf unser Studium vorzubereiten, müssen wir die biblischen Informationen über Diakone anschauen. Wir müssen klarstellen, vor welchen Problemen wir alle stehen, wenn es darum geht, den neutestamentlichen Diakon zu identifizieren.

1. Diakone werden zuerst in Paulus’ Grußwort an die Gemeinde in Philippi erwähnt

Diakone traten schon zu einem frühen Zeitpunkt der Christentumsgeschichte auf, keinesfalls später als Mitte der fünfziger Jahre. Der Bezugsrahmen für dieses frühe Datum besteht darin, dass Christi Tod, Auferstehung und Himmelfahrt sich entweder 30 n. Chr. oder 33 n. Chr. ereigneten. Die früheste Erwähnung von Diakonen – in der Pluralform neben Gemeindeaufsehern – finden wir in Paulus’ Brief an die Gemeinde in Philippi (im heutigen Griechenland):

„Es schreiben Paulus und Timotheus, Sklaven von Jesus Christus. An alle Gläubigen in Philippi; an alle, die durch Jesus Christus geheiligt sind, samt ihren Ältesten und Diakonen.“ (Phil 1,1; NeÜ)

Wie es für Paulus typisch war, wenn er an eine örtliche Gemeinde schrieb, adressiert er die gesamte Gemeinde, nicht nur ihre Leiter. Hier verwendet er dafür eine seiner Lieblingsbezeichnungen für alle Christen: „Heilige“ (ELB). Mit dieser überaus wichtigen Bezeichnung meint er „alle, die durch Jesus Christus geheiligt sind“ (NeÜ), ein Volk, das für Gottes Ziele ausgesondert ist. Es ist ein Volk, das sich vom Denken der Welt und von deren unmoralischem Lebensstil abgrenzt.

Doch nur in diesem Brief fügt Paulus hinzu: „samt ihren Ältesten und Diakonen“. Diese Amtsträger werden zusammen mit allen Gläubigen gesehen. Sie sind ein fester Bestandteil der Gemeinschaft der Gläubigen. Nach dieser gesonderten Erwähnung der Aufseher und Diakone lesen wir in dem Brief nichts Weiteres über sie – zumindest nicht unter diesen Titeln. Die gesamte Gemeinde zusammen mit ihren Aufsehern und Diakonen hatte die Verantwortung, Paulus’ Anweisungen auszuführen und das wachsende Problem von Konflikten innerhalb der Gemeinde zu lösen. Wie die Bezeichnungen selbst schon andeuten, trugen die Aufseher und Diakone die Hauptverantwortung dafür, der Gemeinde die notwendige Leitung zu geben, damit sie Paulus’ Anweisungen ausführen konnte.

Paulus’ Strategie, „die Scherben zu kitten“, beharrte deshalb auffallend deutlich darauf, dass Gemeindeälteste und -diakone angemessen qualifiziert sein müssen und diese Qualifikationen zu überprüfen sind, bevor sie dieses Amt übernehmen.

2. Der Diakonendienst wird durch Paulus’ Anweisungen in

1. Timotheus 3,8-13 geregelt

Sowohl die Gemeinde in Ephesus als auch die Gemeinde in Philippi wurden von Paulus gegründet, gelehrt und gestaltet. Die meisten neutestamentlichen Informationen über Diakone entstammen einer Quelle: Paulus’ Anweisungen an Timotheus und die Gemeinde in Ephesus. Sie wurden irgendwann zwischen den Jahren 63 und 65 n. Chr. geschrieben. Aus diesem Grund werden unsere Nachforschungen 1. Timotheus 3,8-13 in den Mittelpunkt stellen.

3. Diakone werden immer nach den Aufsehern erwähnt

Sowohl in Philipper 1,1 als auch in 1. Timotheus 3,1-13 treten Diakone zusammen mit den Aufsehern auf. Wenn auf beide zusammen Bezug genommen wird, werden die Diakone immer nach den Aufsehern genannt. Das legt nahe, dass Diakone unter der Leitung von Gemeindeaufsehern arbeiten.

Noch wichtiger ist, dass die Bezeichnungen Aufseher (griechisch, episkopoi) und Diakone (griechisch, diakonoi) darauf hinweisen, dass Diakone den Aufsehern unterstellt sind. Das griechische Wort für Aufseher bezeichnet einen Leiter, Manager oder Vormund. Das griechische Wort für Diakon kann Diener, beauftragter Bote oder Vertreter eines Vorgesetzten bedeuten.

Daraus folgt, dass die Aufseher die Diakone nicht benötigen, um in der örtlichen Gemeinde ihren Dienst als Aufseher tun zu können. Die episkopoi können für sich alleine stehen. Doch die Diakone müssen in Beziehung zu einer Person oder einer Gruppe von Menschen stehen, von denen sie Weisung erhalten: „Es liegt in der Natur der beiden Begriffe, dass episkopoi ohne diakonoi handlungsfähig sind; diakonoi hingegen können nicht ohne irgendein Amt wie das des episkopos, das ihnen gegenüber weisungsberechtigt ist, funktionieren.“7 Die Aufseher sind nicht Dienern oder Assistenten untergeordnet, sondern die Diakone sind den Aufsehern untergeordnet.

„Es liegt in der Natur der beiden Begriffe, dass episkopoi ohne diakonoi handlungsfähig sind; diakonoi hingegen können nicht ohne irgendein Amt wie das des episkopos, das ihnen gegenüber weisungsberechtigt ist, funktionieren.“ (John N. Collins)

4. Diakone müssen konkrete Anforderungen erfüllen

In 1. Timotheus 3,8-12 gibt Paulus die spezifischen Anforderungen an einen Diakon vor. Viele der Anforderungen, die für Diakone aufgezählt werden, sind mit denen an die Ältesten identisch oder diesen ähnlich:

•Sie müssen bekannt dafür sein, das Geheimnis des Glaubens in einem reinen Gewissen zu bewahren.

•Sie müssen zunächst überprüft und für tadellos befunden worden sein.

•Sie müssen ehrbar sein.

•Sie dürfen nicht doppelzüngig sein.

•Sie dürfen nicht gierig auf unehrlichen Gewinn sein.

•Sie dürfen nicht abhängig von vielem Wein sein.

•Sie dürfen nur mit einer Frau verheiratet sein.

•Ihre Ehefrau muss in allen Dingen treu sein.

•Sie müssen ihre Kinder und ihren Haushalt gut leiten.

Es ist wichtig, dass wir Folgendes verstehen: Paulus ist genauso besorgt um die Eignung der Diakone wie um die Qualifikationen der Aufseher. In Bezug auf die Arten von Aufgaben, die Diakone übernehmen, gibt Paulus keine Liste mit spezifischen Pflichten vor.

5. Diakone müssen nicht lehren

Im Gegensatz zu Aufsehern, die „lehrfähig“ (1Tim 3,2) und fähig sein müssen, „sowohl mit der gesunden Lehre zu ermahnen als auch die Widersprechenden zu überführen“ (Tit 1,9), verlangt Paulus von Diakonen nicht, dass sie „lehrfähig“ sein müssen. Die Tatsache, dass solche Fähigkeiten von Diakonen nicht gefordert werden, ist für unsere Untersuchung von großer Bedeutung.

6. Diakone müssen von der Gemeinde und deren Leitern erprobt und bestätigt werden

Kandidaten für das Amt des Diakons müssen dahingehend überprüft werden, ob sie die vorgeschriebenen Fähigkeiten besitzen:

„Auch sie aber sollen zuerst erprobt werden, dann sollen sie dienen, wenn sie untadelig sind.“ (1Tim 3,10)

Der Prozess, in dem potenzielle Diakone ausgewählt, erprobt und bestätigt werden, erfordert genauso Zeit und Mühe wie bei potenziellen Ältesten. Paulus beharrt darauf, dass die Gemeinde und ihre Leiter die Personen sorgfältig prüfen, die sie zu Diakonen ernennen.

Die Anforderungen an Diakone und die Notwendigkeit, diese öffentlich zu überprüfen, sind nur dann zu erklären, wenn Diakone irgendeine offizielle Position einnehmen, die öffentliches Vertrauen erfordert, oder einen besonderen Dienst ausüben, für den nur manche Personen geeignet sind. Daher muss der Dienst des Diakons etwas sehr Wichtiges sein, was sowohl spezifische, den Ältesten ähnliche Qualifikationen erfordert als auch die Überprüfung dieser Qualifikationen durch die Gemeinde und deren Leiter.

7. Diakone haben wie die Aufseher ein offizielles Amt in der Gemeinde

Aufgrund der folgenden Fakten wissen wir, dass Diakone offizielle Amtsträger in der Gemeinde sind: Diakone werden im Zusammenhang mit Anweisungen an Amtsträger in der Ortsgemeinde erwähnt, nicht im Kontext von geistlichen Gaben.8 Diakone erscheinen im Zusammenhang mit den Gemeindeaufsehern. Diese wiederum waren definitiv Amtsträger in der Gemeinde. Außerdem werden spezifische Qualifikationen als Voraussetzung dafür genannt, als Diakon ausgewählt zu werden (1Tim 3,8-12). Diakone müssen von anderen erprobt und nach biblischen Maßstäben für tadellos befunden werden (1Tim 3,10). Der Begriff diakonoi wird in 1. Timotheus 3 und Philipper 1 als offizieller Titel verwendet, ebenso wie der Titel Aufseher für bestimmte anerkannte kirchliche Amtsträger verwendet wurde. Seit dem 1. Jahrhundert und bis in die heutige Zeit hinein wurden Diakone als dauerhaftes Amt in der Ortsgemeinde anerkannt.

8. „Diakone“ steht in der Pluralform

Paulus verwendet in Philipper 1,1 und 1. Timotheus 3,8.12 die Pluralform „Diakone“, nicht die Singularform „Diakon“. Das deutet an, dass in diesen Gemeinden mehr als ein Diakon benötigt wurde. In jedem Fall lässt es mehr als einen Diakon pro Gemeinde zu. Es könnte sogar darauf hinweisen, dass Diakone manchmal wie Älteste in einem Gremium zusammenarbeiteten.

9. Die Ehefrauen von Diakonen (oder Diakoninnen) müssen ebenfalls gewissen Anforderungen entsprechen

Im Rahmen seiner Anweisung verlangt Paulus, dass die Ehefrauen von Diakonen gewissen charakterlichen Maßstäben entsprechen müssen:

„Ebenso sollen die Frauen ehrbar sein, nicht verleumderisch, nüchtern, treu in allem.“ (1Tim 3,11)

Viele Wissenschaftler nehmen allerdings an, dass Paulus sich hierbei nicht auf die Ehefrauen von Diakonen, sondern auf weibliche Diakone (den männlichen Diakonen entsprechend) oder Diakoninnen (als eine von männlichen Diakonen separate Gruppe) oder weibliche Helfer (der Diakone, die gleichzeitig Frauen aus der Gemeinde waren) bezieht. Welche persönliche Meinung man bezüglich der Frauen in 1. Timotheus 3,11 hat, hat letztlich keinen Einfluss darauf, zu welchem Ergebnis wir mit unseren Nachforschungen über die Tätigkeiten von Diakonen kommen. Der Frage nach weiblichen Diakonen oder Diakoninnen werden wir in Kapitel 7 und dem Anhang weiter auf den Grund gehen.

10. Diakone können sich in den Augen der Gemeinde großen Respekt verdienen und gleichzeitig ihren Glauben an Christus vertiefen

Paulus sagt, dass Diakone, die ihren Dienst gut versehen, eine ehrenvolle und einflussreiche Stellung in den Augen der Menschen erlangen werden. Sie werden darüber hinaus erleben, wie ihr Glaube an Christus größer, tiefer und mutiger wird:

„Denn die, welche gut gedient haben, erwerben sich eine schöne Stufe und viel Freimütigkeit im Glauben, der in Christus Jesus ist.“ (1Tim 3,13)

Indem Paulus solche Belohnungen verspricht, verleiht er der Rolle von Diakonen innerhalb der Gemeinde seine besondere Bestätigung.

Die Anforderungen an Diakone und die Notwendigkeit, diese öffentlich zu überprüfen, sind nur dann zu erklären, wenn Diakone irgendeine offizielle Position einnehmen, die öffentliches Vertrauen erfordert, oder einen besonderen Dienst ausüben, für den nur manche Personen geeignet sind.

11. Diakone werden im Griechischen diakonoi genannt

Das deutsche Wort Diakon ist eine Transliteration des griechischen Wortes diakonos. In Paulus’ Briefen taucht das Wort diakonos insgesamt 21-mal auf. Die Neue evangelistische Übersetzung übersetzt das Wort nur an drei Stellen mit Diakon (Phil 1,1; 1Tim 3,8.12). An allen anderen Stellen im griechischen Neuen Testament, wo das Wort diakonos auftritt, übersetzt die NeÜ es entweder mit Diener/im Dienst (15-mal)9, Mitarbeiter (einmal)10 oder dienen (zweimal)11. Die Elberfelder Übersetzung übersetzt alle Stellen, an denen diakonos vorkommt, mit Diener.

Eine der entscheidendsten Fragen, die wir uns in unseren Nachforschungen über Diakone stellen müssen, ist diese: Wie verwendet Paulus den griechischen Begriff diakonos in den zwei Schlüsselstellen? Ist diakonos eine Dienstboten-Metapher für Amtsträger in der Gemeinde? Oder handelt es sich dabei um einen bevollmächtigten Botschafter oder einen Assistenten?

Die Wortgruppe mit dem Stamm diakon-

Diakonos wird di-A-ko-nos ausgesprochen.

Die Pluralform von diakonos ist diakonoi.

Sie wird di-A-ko-noi ausgesprochen.

Die Verbform von diakonos ist diakoneō.

Sie wird di-a-ko-NE-o ausgesprochen.

Die abstrakte Nominalform ist diakonia.

Sie wird di-a-ko-NI-a ausgesprochen.