Gottes Plan für Israel und die Gemeinde - Amir Tsarfati - E-Book

Gottes Plan für Israel und die Gemeinde E-Book

Amir Tsarfati

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Beschreibung

Entdecken Sie Gottes Plan für sein Volk! In Zeiten der Krise und Ungewissheit bleibt Gott nicht stumm. Er ist treu und hält eine Zukunft voller Hoffnung für uns bereit. Das beweisen Gottes unzählige Versprechen an sein Volk Israel in der Bibel. Amir Tsarfati geht diesen Verheißungen auf die Spur und zeigt, dass sie nicht nur für Israel, sondern auch für uns Christen gelten. Mit Blick auf die biblischen Prophetien und die Offenbarung macht er deutlich, wie Gott sich durch die Jahrhunderte hinweg bis heute offenbart. Es wird klar: Gott ruft Juden und Christen dazu auf, ihm gemeinsam nachzufolgen und seinen guten Willen zu entdecken – heute, morgen und in Ewigkeit.

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Seitenzahl: 386

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AMIRTSARFATI

GOTTES PLAN

FÜR ISRAEL

UND DIE

GEMEINDE

Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch von Dagmar Schulzki

SCM R.Brockhaus ist ein Imprint der SCM Verlagsgruppe, die zur Stiftung Christliche Medien gehört, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.

ISBN 978-3-7751-6200-5 (E-Book)

ISBN 978-3-7751-6170-1 (lieferbare Buchausgabe)

Datenkonvertierung E-Book: CPI books GmbH, Leck

© der deutschen Ausgabe 2023

SCM Verlagsgruppe GmbH · Bodenborn 43 · 58452 Witten

Internet: www.scm-brockhaus.de; E-Mail: [email protected]

Originally published in English under the title Israel and the Church

Copyright © 2021 by Amir Tsarfati

Published by Harvest House Publishers

Eugene, Oregon 97408

www.harvesthousepublishers.com

Soweit nicht anders angegeben, sind die Bibelverse folgender Ausgabe entnommen:

Neues Leben. Die Bibel, © der deutschen Ausgabe 2002 und 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen.

Weiter wurden verwendet:

Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen. (ELB)

Neue evangelistische Übersetzung, © 2022 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 2022.05); www.derbibelvertrauen.de. (NGÜ)

Bibeltext der Schlachter Bibelübersetzung. Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft.

Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten. (SLT)

Übersetzung: Dagmar Schulzki, book-translation.de

Lektorat: Christina Bachmann

Umschlaggestaltung: Erik Pabst, www.erikpabst.de

Autorenfoto: © Harvest House Publishers

Satz: typoscript GmbH, Walddorfhäslach

Inhalt

Über den Autor

TEIL 1 Zwei erwählte Völker

1 Fürchte dich nicht

2 Zwei Trompeten sind besser als eine

3 Erkenne das ganze Bild

TEIL 2 Zwei eigenständige Pläne

4 Eine Ehefrau und eine Braut

5 Gottes widerstandsfähige Liebe

6 Gottes festgesetzte Zeiten

TEIL 3 Zwei Wege in die Offenbarung

7 Der Anfang vom Ende

8 Die Gemeinde in der Offenbarung

9 Israel in der Offenbarung – Teil I

10 Israel in der Offenbarung – Teil II

TEIL 4 Zwei Völker, eine Familie

11 Wer geht wohin?

12 Eine unheilvolle Strategie

13 Der Segen der Segnenden

Anmerkungen

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

Über den Autor

AMIR TSARFATI ist gebürtiger Israeli, Autor, lizensierter Reiseleiter und Geschäftsführer von Sar El Tours. 2001 gründete er die Non-Profit-Organisation »Behold Israel«, die Nachrichten über Israel im biblischen Kontext betrachtet. Er ist mit Miriam verheiratet. Gemeinsam haben sie vier Kinder.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

TEIL 1

ZweierwählteVölker

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

1

Fürchte dich nicht

Ein unveränderlicher Gott in einer sich ständig verändernden Welt

Es ist Weihnachten 2019. Alle zwölf Stühle um den Esstisch herum sind besetzt – zwei Generationen haben sich hier versammelt. An einem kleineren Tisch im Wohnzimmer, der hinzugefügt wurde, um der Erweiterung der Familie um eine dritte Generation Rechnung zu tragen, sitzen die Kinder. Jede kleine Hand und jedes kleine Gesicht scheint mit Essen bekleckert zu sein – Kartoffeln, Bratensoße und Butter, an den Wangen einiger Kinder kleben sogar Maiskörner. Zwei der Mütter entschuldigen sich und stehen auf, um die Kinder zu säubern und das restliche Essen einzusammeln.

Am Haupttisch rücken alle ein wenig von dem übrig gebliebenen Essen ab, um der Versuchung zu widerstehen, sich auch noch über die Reste herzumachen. In diesem Moment erhebt Onkel Barney seine Stimme – und alle verdrehen die Augen. Barney hatte schon immer etwas von einem Verschwörungstheoretiker, und sobald sich ihm eine Gelegenheit bietet, erläutert er seinen Zuhörern bereitwillig seine Ansicht über die Ermordung Kennedys, die Mondlandung und die Frage, wo Jimmy Hoffa begraben liegt. Bevor Mom die Situation retten kann, indem sie Kuchen anbietet, setzt Barney an, um von seiner neuesten Verschwörungstheorie zu berichten.

»Habt ihr die Nachrichten schon gesehen?«, beginnt er mit seiner üblichen, aus sechs Worten bestehenden Einleitung. »Nicht die in den Öffentlich-Rechtlichen oder den Kabelsendern, sondern die wirklichen Nachrichten. Ich habe kürzlich gehört, dass Menschen in China an einem neuen Virus erkranken. Man sagt, dieses Virus hat das Potenzial, sich auf der ganzen Welt zu verbreiten. Es könnte sogar zu einer Pandemie führen. Wenn das passiert, muss möglicherweise die ganze Wirtschaft in Amerika heruntergefahren werden. Es könnte Massenquarantänen und Ausgangsverbote geben. Dann dürften nur noch Geschäfte, die der Grundversorgung dienen, geöffnet bleiben. Es könnte sogar so weit kommen, dass Pastoren, die einen Gottesdienst abhalten, verhaftet werden.«

»Okay, Barney«, unterbricht Dad seinen Redefluss. »Das ist lächerlich. Die Idee, dass die gesamte Wirtschaft im Land heruntergefahren werden muss, ist dumm genug, aber dass Pastoren keine Gottesdienste mehr abhalten dürfen? Nun komm, wir haben immer noch eine Verfassung.«

Das führt zu einer Diskussion zwischen Barney, dem Exzentriker mit seiner befremdlichen Pandemie-Theorie, und Dad, dem Realisten, der an den Grundsatz der Rechtsstaatlichkeit glaubt. Die Lautstärke ihres Geplänkels nimmt im selben Maß zu, wie die Anspannung steigt. Als das Hin und Her zu eskalieren droht, eilt Mom herein, einen Kirschkuchen in der einen und einen Apfelkuchen in der anderen Hand. Sie fragt Dad: »Liebling, kannst du schnell in die Küche gehen? Ich habe den Tortenheber vergessen.«

Die Krise ist abgewendet – ein weiteres Jahr, in dem Mom die Lage gerettet hat.

Wenn du mit an diesem Tisch gesessen hättest, auf wessen Seite wärst du gewesen? Ich hätte mich definitiv auf die Lasst-uns-Kuchen-essen-Seite geschlagen. Doch statt Kuchen zu essen, hätte Dad zu Kreuze kriechen müssen, als sich einige Zeit später herausstellte, dass sich Barneys verrückte Theorie ausnahmsweise einmal bewahrheitet hatte. Was nur wenige Monate zuvor noch völlig absurd erschienen war, wurde bizarre Realität.

Dieses Kapitel habe ich im April 2020 geschrieben, einer Zeit, zu der sich die Coronapandemie bereits auf der ganzen Welt ausgebreitet hatte. Beim Schreiben befand ich mich schon mehrere Wochen lang in einer landesweiten Quarantäne und die Menschen fragten sich allmählich, wie es gelingen könnte, unser Land zu einem unbestimmten Zeitpunkt in der Zukunft wieder zu öffnen. Eine solche Zeit, in der Milliarden von Menschen wegen einer von der Regierung verordneten Ausgangssperre zu Hause bleiben mussten, hatte die Welt noch nicht gesehen. Über zweihundert Länder waren im April 2020 von der Pandemie betroffen, mit stetig steigender Zahl. Während du das jetzt liest, ist die Situation schon wieder eine ganz andere. Doch als ich dieses Buch begann, war die Lage weltweit noch sehr ungewiss.

Im Gegensatz zu früheren Konflikten auf der Welt hat sich dieser Feind nicht auf eine bestimmte Ideologie eingeschworen. Er hat keine Koalition verschiedener Länder auf seine Seite gezogen. Sein Ziel besteht nicht darin, neues Land zu erobern oder andere Menschen zu Sklaven zu machen. Es ist ein einsamer Feind, der nur ein Ziel verfolgt: den Tod. Es gibt keine Verhandlungsmöglichkeiten. Es gibt keine Hauptstadt, in die man einen Botschafter mit einem Friedensgesuch entsenden könnte. Dieser Feind ist geistlos, absurd und sehr mächtig. Darüber hinaus ist er mikroskopisch klein, für unsere Augen nicht sichtbar, was es uns sehr schwer macht, eine Verteidigungsstrategie gegen ihn zu entwickeln.

Dies ist keine Schlacht, die das Aussterben der Menschheit zur Folge haben wird. Es wird keinen Völkermord an bestimmten Menschengruppen geben. Es werden keine Massen von Menschen aus ihrer Heimat vertrieben und in andere Länder abgeschoben. Wenn überhaupt, veranlasst dieses Virus die Menschen dazu, sich in ihren Häusern einzuschließen. Ich glaube, letzten Endes werden wir diesen Feind aufspüren und ihn besiegen. Wir werden einen Weg finden, das Virus zu behandeln und die Menschen dagegen zu impfen. Wir werden den Feind überwinden, wie wir schon so viele Feinde in der Vergangenheit überwunden haben. Aber es wird ein langer Kampf werden. Nochmals, ich glaube, wenn du das liest, ist die Welt bereits auf einem guten Weg, diesen Feind zu bezwingen.

Im April 2020 jedoch tobte der Krieg. Viele Menschen und ganze Nationen wurden von Furcht ergriffen. Sogar in den Gemeinden fürchtete man sich vor Krankheit und Tod und es herrschte Besorgnis wegen der teilweise zerstörten Wirtschaft und den anhaltenden, von der Regierung angeordneten Kontaktbeschränkungen. »Wo ist Gott in alledem?«, fragten die Menschen, wenn sie für einen an COVID-19 erkrankten Elternteil oder Ehepartner beteten, den sie nicht einmal besuchen konnten.

Fürchte dich nicht

Lass uns in der Geschichte in eine Zeit zurückgehen, in der das Volk Israel in ernsthafter Gefahr war. Damals war ein Feind im Anmarsch, doch dieser war weder mikroskopisch klein noch drang er in den Körper von Menschen ein. Ganz im Gegenteil – diese Armee war nur allzu sichtbar, während ihre Soldaten durch ein Land nach dem anderen trampelten und mit ihren Schwertern, Speeren und anderen gefährlichen Kriegswaffen Tod und Zerstörung brachten. Von dem Moment an, in dem diese große Kriegsmaschinerie ein Ziel ins Visier genommen hatte, war diese Stadt dem Untergang geweiht. Und nun hatte sich ihr Fokus auf Jerusalem gerichtet.

Die Propheten hatten schon lange vorhergesagt, dass aus dem Norden Böses kommen würde. Dieses Böse aus dem Norden hatte einen Namen – Assyrien. Einige Jahrzehnte zuvor hatte dasselbe Imperium das Reich Israel ausgelöscht – die zehn Stämme, die sich Generationen zuvor unter König Jerobeam von dem südlichen Reich Juda abgespalten hatten. Im Jahr 722 v. Chr. marschierte der assyrische König Salmanassar V. mit seinen rebellischen Vasallen in das Nordreich ein und übernahm die Führung. Die Menschen aus der Bevölkerung, die den blutigen Angriff überlebten, wurden in ein weit entferntes Land umgesiedelt. Jetzt war Assyrien zurück, diesmal unter König Sanherib, und sein Ziel war es, Juda einzunehmen.

Jesaja war zu dieser Zeit ein Prophet und als solcher agierte er als Gottes Sprecher für dessen erwähltes Volk. Er war mit einer Prophetin verheiratet und zusammen hatten sie zwei Söhne, die beide ungewöhnliche Namen hatten. Der ältere hieß Schear-Jaschub, was Ein Rest wird umkehren bedeutet. Vom zweiten Sohn wird in Jesaja 8,3-4 berichtet:

Danach näherte ich mich der Prophetin und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Der Herr sagte zu mir: »Er soll Maher-Schalal-Hasch-Baz heißen. Denn noch bevor das Kind lernt ›Vater‹ oder ›Mutter‹ zu sagen, werden die Reichtümer von Damaskus und die Beute aus Samaria vor den König von Assyrien gebracht werden.«

Der lange Name dieses Jungen bedeutet Schnell-Raub Eile-Beute. Während man sich darüber streiten kann, ob eher die Länge des Namens oder vielmehr seine Bedeutung einem Kind in der Schule mehr Spott einbringen würde, sind das tatsächlich ganz besondere Namen. Diese Nachkommen von Propheten haben prophetische Namen, die von der Vergangenheit und der Zukunft Israels erzählen. Maher-Schalal-Hasch-Baz deutet auf die Vergangenheit Israels hin, in der das Volk von einem Feind, der von außen kam, geplündert und beraubt wurde. Der Name Schear-Jaschub jedoch trägt eine wunderbare Verheißung in sich – der Rest wird in das Land Israel zurückkehren.

Ich schreibe dies während eines von der Regierung verhängten Lockdowns – ein Zustand der Isolation, den du vermutlich nur zu gut kennst. Was jedoch in meinem Fall großartig ist: Ich halte mich gerade im Land Israel auf. Über zweitausend Jahre nachdem dieses lange, schmale Stück Land mit seinen Bergen, dem Ackerland, den Flüssen und Wüstengebieten an Abraham und seine Nachkommen gegeben wurde, bin ich heute der lebendige Beweis dafür, dass Gott seine Verheißungen nie bricht. Ich bin ein Teil dieses zurückgekehrten Rests – ein Kind des Stammes Juda, das in der üppigen Schönheit des Tals Harmagedon lebt. Ich und all die anderen Juden in Israel sind die Verkörperung des Schear-Jaschub. Wie groß ist unser Gott!

Die assyrische Armee marschierte also von Norden her auf Juda zu. Die Menschen waren voller Furcht und suchten Hoffnung. Jesaja, der vor der verängstigten Menschenmenge stand, sollte als Gottes Sprecher dienen, um seinen Zuhörern Trost zu spenden und sie daran zu erinnern, dass Gott ihnen eine großartige Zukunft verheißen hatte.

Jesaja begann, indem er gleich klarstellte, von wem die Worte, die er nun aussprechen würde, kamen: Doch nun spricht der Herr, der dich, Jakob, geschaffen hat und der dich, Israel, gebildet hat … (Jesaja 43,1). Jesajas Worte waren damit schon von Anfang an ermutigend: »Der Gott, der euch erschaffen hat, spricht jetzt zu euch.«

Das gleicht den Worten Davids in Psalm 139,13-16. Seine Botschaft lautete: »Gott kennt euch. Er hat euch geformt. Ihr seid nicht nur irgendeine beliebige Nation. Gott spricht nicht zu irgendeinem anonymen Gesindel. Er streckt sich nach seiner geliebten Schöpfung aus.«

Im Anschluss gab Jesaja seinen Zuhörern folgende Worte Gottes weiter:

Hab keine Angst, ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du gehörst mir. Wenn du durch Wasser gehst, werde ich bei dir sein. Ströme sollen dich nicht überfluten! Wenn du durch Feuer gehst, wirst du nicht verbrennen; die Flammen werden dich nicht verzehren! Denn ich bin der Herr, dein Gott, der Heilige Israels, dein Heiland.

Jesaja 43,1-3

Lies diese Worte nochmals. Lass sie auf dich wirken. Welches Gefühl vermitteln sie dir? Das ist der Charakter Gottes. Diese Worte drücken aus, wer er ist. Und diese Botschaft ist nicht nur für das Volk Israel bestimmt, sondern für alle, die zu ihm gehören. Er sagt: »Ich bin Gott. Ich bin der Schöpfer des Himmels und der Erde. Ja, ich bin der Gott meines geliebten Volkes Israel, das ich auserwählt habe, aber ich bin auch der Retter aller Menschen in der Gemeinde.«

Ich weiß nicht, wo du gerade bist oder in welcher Situation du steckst. Ich weiß nur, dass du an den Schöpfer der Welt glauben musst. Auch wenn er der Gott Israels genannt wird, ist er dein persönlicher Retter. Warum habe ich inmitten des ganzen COVID-19-Wahnsinns einen solchen Frieden? Derselbe Gott, der dem Volk Israel sagte, dass es sich keine Sorgen um die assyrische Armee machen solle, tröstet mich heute mit seiner Liebe und seiner Kraft. Der Gott, der eine Supermacht zerstören kann, kann sicherlich auch ein Virus ausrotten.

Der Herr fährt fort:

Ich gebe Ägypten als Lösegeld für dich hin, ich liefere Äthiopien und Seba an deiner Stelle aus. Weil du in meinen Augen kostbar bist und wertvoll und weil ich dich liebe, opfere ich Länder an deiner Stelle und Völker für dein Leben. Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir. Ich werde deine Kinder aus dem Osten holen und dich aus dem Westen sammeln. Zum Norden sage ich: »Gib her!« Und zum Süden: »Halte niemanden zurück!« Bring meine Söhne aus der Ferne, meine Töchter aus allen Winkeln der Erde – alle, die nach meinem Namen benannt sind, die ich zu meiner Ehre gemacht habe, die ich gebildet und erschaffen habe.

Jesaja 43,3-7

In diesen ersten sieben schönen Versen von Jesaja 43 wird über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft Israels gesprochen. Sie enthalten Gottes Botschaft der Hoffnung für alle, die nach [seinem] Namen benannt sind, und das schließt die Gemeinde ein. Seine Worte sind für alle, die er zu [seiner] Ehre erschaffen hat. Das schließt sowohl die Juden ein, die sein auserwähltes Volk sind, als auch alle, die an ihn glauben und zu seinen geliebten Kindern gehören. Die Botschaft an alle, die bereit sind, ihm zuzuhören, lautet: »Du magst dich allein fühlen, aber du bist es nicht. Wenn du dich fürchtest, denk daran, dass ich immer bei dir sein werde. Selbst inmitten der schlimmsten Situation bin ich an deiner Seite.«

Wir müssen uns die Wahrheit von Gottes Gegenwart in unvollkommenen Zeiten bewusst machen. Gott hat das Unvollkommene nicht erschaffen. Gott beschwört das Unvollkommene nicht herauf. Aber er wirkt durch das Unvollkommene. Das ist seine Wesensart. Er ist ein vollkommener Gott, der seinen vollkommenen Willen durch unvollkommene Menschen in einer unvollkommenen Welt ausführt. Als Gott die Welt erschuf, war alles perfekt. Der vollkommene Gott erschuf seine vollkommene Schöpfung durch sein vollkommenes Wort. Dann folgten die Menschen ihrem freien Willen, den Gott ihnen gegeben hatte, und alles fiel in sich zusammen. Sünde kam in die Welt und mit der Sünde kam der Tod. Die Schöpfung war von ihrem Schöpfer getrennt.

Wir brauchen Hoffnung

Male dir einmal aus, wie Adam und Eva den Garten Eden verlassen. In dem Garten war alles herrlich und angenehm. Es gab reichlich zu essen und eine üppige Vegetation. Aber das Wunderbarste von allem war, dass Gott da war. Sie konnten jederzeit Gemeinschaft mit ihrem Schöpfer haben und an seiner Seite durch die abendliche Kühle des Gartens spazieren. Aber als sie den Garten verließen, ließen sie all diese Vollkommenheit hinter sich. Was für ein verlustreicher, tragischer Moment!

Als die sündhafte Rebellion ihren Anfang nahm, litt darunter nicht nur die Menschheit. Auch die Natur wurde in einen Todeskampf gestürzt. Mit einem einzigen Bissen von der verbotenen Frucht war die gesamte Schöpfung verflucht und dem Tod geweiht. Für die Menschen bedeutete das den geistlichen wie auch den körperlichen Tod. Weil die Natur keinen Geist besitzt, traf sie nur der körperliche Tod. Jedes Geschöpf, das jemals im Tierreich existiert hatte – vom Moskito bis zum Mammut, von der Mikrobe bis zur Manguste –, hatte ab da sozusagen ein Verfallsdatum. Für alle begann das Leben zu einem bestimmten Zeitpunkt, für alle endete es auch zu einem bestimmten Zeitpunkt.

Es sind jedoch nicht nur die lebenden Geschöpfe, die jetzt mit dem körperlichen Tod konfrontiert sind. Auch alles andere stirbt. Die Berge, Flüsse und Täler wurden vollkommen geschaffen. Alle natürlichen Systeme, das Wettergeschehen und die Erntezyklen wurden exakt so gemacht, wie sie sein sollten. Doch dann kam die Sünde und mit ihr der Tod und seitdem befindet sich die natürliche Welt in einer Abwärtsspirale. Fluten, Orkane, Erdbeben und, ja, Viren sind alle Teil der Zerstörung von Gottes vollkommener Schöpfung.

Es gibt keine Hoffnung für die natürliche Welt. Sie befindet sich gewissermaßen in einer Art Hospiz, in dem sie ihren letztendlichen Untergang erwartet. Ganz gleich, wie viele Protokolle des Klimawandels noch erstellt und wie viele Fischerboote von Greenpeace bedrängt werden – der Zerfall und der Zusammenbruch dieser Welt lassen sich nicht aufhalten. Das bedeutet nicht, dass wir uns als Verwalter von Gottes Schöpfung nicht so gut wie irgend möglich um unsere schöne Erde kümmern sollten. Aber es hat einen Grund, warum Gott, wenn das Ende der Zeit gekommen ist, einen neuen Himmel und eine neue Erde erschaffen wird.

Was jedoch die Menschheit betrifft, gibt es Hoffnung. Die natürliche Welt wird zerstört werden. Um mit dem Pharao aus Cecil B. DeMilles Monumentalfilm Die zehn Gebote zu sprechen: »So soll man es schreiben, so soll es geschehen.« Für dich und mich jedoch wurde die Zerstörung nicht beschlossen und besiegelt. Gott hat uns eine Möglichkeit gegeben, das Todesurteil der Sünde aufzuheben. Die einzig wirksame Lösung für unser Sündenproblem ist der Glaube an Jesus Christus. Er hat unsere Strafe bezahlt – er starb unseren Tod am Kreuz.

Wenn der Tod weggenommen wird, was bleibt dann noch? Leben. Jesus hat gesagt: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich (Johannes 14,6). Man kann diesen Vers auch dahin gehend lesen, dass Jesus der Weg in die Wahrheit ist, die uns Leben gibt. Indem wir an ihn als unseren Retter glauben und ihn als unseren Herrn anerkennen, wird uns gewissermaßen die Erlaubnis erteilt, wieder in den Garten Eden einzutreten – jenen herrlichen Ort, an dem wir wieder Frieden und Gemeinschaft mit Gott, unserem Schöpfer, haben können.

Gottes langmütige Gnade

Lass uns zu den wunderbaren Worten aus Jesaja 43 zurückkehren. Auf das Volk Juda kamen also Schwierigkeiten zu. Doch zusammen mit den Schwierigkeiten kam auch Hoffnung. Gott wird sein Volk niemals verurteilen oder prüfen, ohne ihm auch einen Ausweg aus dem Dilemma zu zeigen. Wir haben es gerade daran gesehen, wie er die Sünde auslöscht und uns mit ihm versöhnt: Wir geraten immer wieder in Situationen, die zu schwierig sind, als dass wir sie allein lösen könnten. Aber Gott lässt uns nicht hilflos hängen. Es gibt immer Hoffnung, wenn wir auf ihn sehen. Und dort, wo wir Hoffnung finden, finden wir auch wahren Frieden.

Das Volk Israel war weit davon entfernt, perfekt zu sein. Die Menschen rebellierten, sie beteten Götzen an und missachteten die Gesetze Gottes. Viele Christen heute meinen, dass Gott diesem Volk aufgrund seiner Unvollkommenheit den Rücken gekehrt hat. Jesus Christus kam zu den Juden, aber sie wollten nichts mit ihm zu tun haben. Er kam in die Welt, die ihm gehört, und sein eigenes Volk nahm ihn nicht auf (Johannes 1,11). Die Juden haben ihn abgelehnt, deshalb lehnt jetzt er sie ab. Fertig, Fall erledigt – die Juden wurden zugunsten der Gemeinde in die Wüste geschickt.

Stell dir vor, die Christen, die so argumentieren, müssten diese Logik auf sich selbst anwenden. Jede Sünde ist Rebellion gegen Gott. Wie viel Rebellion und wie viel Missachtung von Gottes Herrschaft sind nötig, um aus der Familie ausgestoßen zu werden? Im Garten Eden reichte eine einzige Sünde, um uns von Gott zu trennen. Ich weiß, dass ich weitaus mehr als einmal gesündigt habe, seit ich Christus als meinen Retter angenommen habe. Wenn die Sünde den Vater veranlassen würde, seine Kinder dauerhaft abzulehnen, wie viel Prozent der Christen könnten dann heute vor Gott bestehen?

Aber so funktioniert das nicht, stimmt’s? Ein liebevoller Vater wirft seine Kinder nicht aus seiner Familie. Er mag schwierige Zeiten herbeiführen, um sie zu erziehen. Er mag zulassen, dass sie durch Schmerzen gehen, um sie zu korrigieren. Aber der Herr, der sagte, dass wir nicht nur sieben Mal, sondern siebzigmal sieben Mal (Matthäus 18,22) vergeben sollen, setzt seiner Gnade keine Grenze.

Statt Israels Rebellion als Anlass für Gott zu deuten, sein Volk zurückzuweisen, sollten wir sie als Möglichkeit sehen, Zeuge von Gottes wunderbarer Gnade zu werden. Die Tatsache, dass Gott ein Volk, das Zurückweisung so sehr verdient hätte wie Israel, eben nicht zurückgewiesen hat, gibt uns die Hoffnung, dass Gott auch uns, seine Gemeinde, niemals zurückweisen wird, obwohl wir es verdient hätten. In der Beständigkeit seiner Liebe und seiner Hingabe an uns können wir inmitten der Coronakrise oder jeder anderen Herausforderung, vor der wir stehen, Frieden finden.

Bedeutet diese Sicherheit unserer nie endenden Zugehörigkeit zu Gottes Familie nun, dass die Sünde keine Rolle mehr spielt? Haben wir jetzt einen Freibrief, der es uns erlaubt, zu leben, wie immer es uns gefällt? Gott sagte den Israeliten durch Jesaja, dass er ihnen aufgrund ihrer Heuchelei und ihrer Unaufrichtigkeit Schmerz auferlegen würde. Doch dieser Schmerz würde durch Zucht verursacht, nicht durch die Zerstörung aufgrund einer Verurteilung. In Jesaja 1 wird ein lebhaftes und farbenfrohes Bild von Gottes langmütiger Gnade und Geduld gezeichnet. Nachdem Gott den Menschen Untreue vorgeworfen und ihnen den Schmerz durch seine Zucht angekündigt hat, sagt er: Dann werde ich dir wieder wie zu Beginn Richter und Ratgeber schenken und du wirst wieder »Gerechte Stadt« und »Treue Burg« genannt werden (Vers 26).

Gott liebt seine Kinder, deshalb wird er sie nie verstoßen. Die Hand, die diszipliniert, ist dieselbe Hand, die wiederherstellt. In manchen Zeiten lässt Gott zu, dass wir durch den Sturm gehen, aber das tut er immer aus einem bestimmten Grund und nur für eine bestimmte Zeit.

Die mächtige Gegenwart Gottes

Die Hand, die diszipliniert und wiederherstellt, ist auch die Hand, die schützt. Lass uns zu Jesaja 43 und dem Vorrücken der Assyrer zurückgehen. Dort sprach Gott zu einem verängstigten Volk, das kurz davorstand, von der furchterregendsten Supermacht dieser Zeit angegriffen zu werden. Er erinnerte die Menschen: Wenn du durch Wasser gehst, werde ich bei dir sein. Ströme sollen dich nicht überfluten! (Jesaja 43,2).

»Moment mal, Amir, greift die Armee nicht über das Land an? Warum spricht Gott von Strömen?« Gott erinnert hier das Volk Israel an die Ereignisse, von denen wir in 2. Mose 14 lesen – damals durchquerten sie das Rote Meer. Die übermächtige Armee dieser Zeit – die Ägypter – verfolgte die Israeliten mit ihren Streitwagen, sodass den hilflosen Menschen auf der einen Seite der Tod durch das Schwert und auf der anderen Seite der Tod durch Ertrinken drohte. Doch dann tat Gott ein Wunder und die Hebräer gelangten trockenen Fußes auf die andere Seite des Meeres.

Übrigens gibt es zwischen den beiden Ufern des Roten Meeres unterhalb der Wasseroberfläche eine Art Brücke, die Ägypten und Saudi-Arabien verbindet. Das ist ein geografisches Phänomen, das niemand erklären kann. An den Brückenenden ragten aus der Zeit König Salomos an beiden Ufern Säulen empor, die die Durchquerung des Roten Meeres markierten. Als die Kinder Israels also durch das Meer gingen, mussten sie nicht bis auf den tiefen Meeresgrund hinab- und dann wieder hinaufsteigen. Sie gingen über eine Landbrücke, die viel höher war als der restliche Meeresboden. Noch bevor die Israeliten wussten, dass sie ein Problem hatten, führte Gott sie exakt an den Ort, an dem er ihr Problem lösen würde.

Als sich die Situation der aus Ägypten fliehenden Hebräer zuspitzte, war Gott da. Dann begaben sich der Engel Gottes und die Wolkensäule, die dem israelitischen Heerlager vorangezogen waren, ans Ende des Zuges. So stand die Wolkensäule zwischen dem Heer der Israeliten und dem Heer der Ägypter (2. Mose 14,19-20). Dieser Engel Gottes war eine Christophanie – ein Sichtbarwerden Christi im Alten Testament. In Zeiten von Unruhen war Jesus schon vor seiner Menschwerdung da, um sein Volk zu beschützen. So wirkt Gott und er hat immer wieder bewiesen, dass er für sein Volk sorgt.

Kurz bevor Israel die unüberwindbaren Mauern von Jericho erreichte, erschien der Herr abermals – diesmal begegnete er Josua.

Josua ging auf ihn zu und fragte: »Gehörst du zu uns oder zu unseren Feinden?« »Weder noch«, antwortete er. »Ich bin der Anführer der Heerscharen des Herrn und bin eben eingetroffen.« Da warf sich Josua voller Ehrfurcht vor ihm nieder. »Welche Befehle hast du für mich, deinen Diener?«, fragte er. Der Heerführer des Herrn antwortete: »Zieh deine Sandalen aus, denn du stehst auf heiligem Boden.« Da gehorchte Josua.

Josua 5,13-15

Genauso wie bei Mose und dem brennenden Busch war der Boden heilig, weil Gott da war. Die Gegenwart eines Engels macht einen Ort nicht heilig. Es ist die Gegenwart Gottes, die einem Ort Heiligkeit verleiht.

Auch als Daniels drei Freunde – Schadrach, Meschach und Abed-Nego – in den brennenden Feuerofen geworfen wurden, war Christus bei ihnen:

Plötzlich sprang Nebukadnezar erschrocken auf und fragte seine Ratgeber: »Haben wir nicht eben drei Männer gefesselt ins Feuer werfen lassen?« – »Ja, natürlich, o König«, antworteten sie. »Aber seht doch!«, rief Nebukadnezar. »Dort sehe ich vier Männer, ungefesselt, die im Feuer umhergehen. Und sie sind völlig unversehrt! Und der Vierte sieht aus wie ein göttliches Wesen!«

Daniel 3,24-25

Jesus war bei diesen drei tapferen jungen Männern im Feuer. Er war da, als die Israeliten den Fluss überquerten und nach Jericho kamen. Er war da, als das Volk das Rote Meer durchquerte. Er war da! Es ist derselbe Jesus, der den Menschen Israels vor über zweieinhalb Jahrtausenden befahl, in ihr Land zurückzukehren, und der ihnen noch heute den Weg dafür ebnet.

Es ist auch derselbe Jesus, der dir, ganz gleich, wo du lebst, heute gebietet: Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir. Das ist die Verheißung aus Psalm 23,4: Auch wenn ich durch das dunkle Tal des Todes gehe, fürchte ich mich nicht, denn du bist an meiner Seite. Dein Stecken und Stab schützen und trösten mich. Das ist die Hoffnung, die wir in Jesaja 35,4 finden: Sprecht zu denen, die tief beunruhigt sind: »Seid stark und fürchtet euch nicht. Seht doch: Die Rache und Vergeltung unseres Gottes kommt. Er wird kommen und euch retten.« Gott ist bei dir. Er wacht über sein Volk – in Israel und in der weltweiten Gemeinde.

Wir haben keinen Grund, uns angesichts dessen, was um uns herum geschieht, zu fürchten. Paulus schrieb: Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern einen Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit (2. Timotheus 1,7). Diese drei – Kraft, Liebe und Besonnenheit – müssen zusammenkommen, damit wir wahren Frieden haben. Ohne die Kraft Gottes können wir die Furcht nicht überwinden. Allerdings: Wenn wir seine Liebe nicht an andere weitergeben, wird er seine Kraft vielleicht zurückhalten, um uns zu disziplinieren. Wenn wir nicht besonnen sind und Gottes Wahrheit und seinen Charakter anzweifeln, werden wir uns in schwierigen Zeiten wahrscheinlich nicht an ihn wenden. Damit wir in einer von Gott geschenkten Furchtlosigkeit leben können, müssen Kraft, Liebe und Besonnenheit in unserem Leben vorhanden sein.

Bewährte Treue

Ich bin gerade mitten in Israel und es ist friedlich hier. Aber Israel ist eines der am meisten bedrohten Länder auf dem Planeten Erde. Es gibt keine andere Nation, deren Nachbarn so offen bekunden, sie auslöschen zu wollen. Erstaunlicherweise ist das für den Rest der Welt in Ordnung. Sogar vom Podium der UN-Generalversammlung herab fordern weltliche Führer die Zerstörung Israels. Dennoch bin ich immer noch hier und erlebe nicht nur persönlich den Frieden Gottes, sondern sehe auch überall um mich herum Beweise dafür. Was ist das Coronavirus für Gott? Nichts. Wenn du dich fürchtest, statt dem zu vertrauen, der sagt: »Fürchte dich nicht«, wo ist dann dein Glaube?

Gott ist treu – ein Charakterzug, den er anhand dieses schönen Landes und der Menschen, die er nach Hause gebracht hat, demonstriert hat. Seine nachweisliche Treue ist etwas, über das ich nicht schweigen kann. Sie ist der Grund, warum wir unseren Dienst Behold Israel gegründet haben. Behold Israel – was so viel bedeutet wie: Sieh dir dieses Land an – ist der Beweis, dass Gott existiert. Es ist der Beweis, dass er all seine Verheißungen erfüllt. Gott hat Israel selbst nach seiner Geschichte des Versagens und der Rebellion bewahrt, um uns ein Zeugnis zu geben und uns zu lehren, dass wir uns nicht fürchten sollen. Derselbe Gott, der dieser so oft belagerten Nation treu war, ist auch jenen treu, die zu seiner Gemeinde gehören.

Gott sagte, dass aus Jakob eine Nation hervorgehen würde. Als er dann durch Jakobs Nachkommen wirkte, sagte er: »Ich werde sie aussondern. Ich werde durch sie wirken. Durch diese rebellischen Menschen werde ich meine Liebe demonstrieren. Ich werde der Welt mein Wort offenbaren und meinen Sohn, den Messias, zu den Menschen bringen. Und durch diese winzige Nation werde ich beweisen, dass ich euch vergebe, wenn ihr euch demütigt und betet und von euren bösen Wegen umkehrt. Ich werde euch annehmen und euch die Meinen nennen.«

Gott ist nicht daran gelegen, zu zerstören und zu bestrafen. Die Menschen erlegen sich ihr Leid selbst auf. In 2. Thessalonicher 2,10-11 stellte Paulus klar, dass Gott eine große Blindheit über die Menschen kommen lassen würde, wenn sie die Wahrheit, die sie retten könnte, zurückweisen würden. Gott hat also keine Blindheit geschickt, damit die Menschen sein Wort zurückweisen, sondern er hat sie mit Blindheit geschlagen, eben weil sie sein Wort zurückgewiesen haben.

Der Tag der Erlösung

Gott hat seinen einzigen Sohn gesandt, um die Welt zu retten. Das ist die Kehrseite der Gottes-erwähltes-Volk-Medaille. Unter den Juden herrschte die Meinung vor, Gott arbeite nur mit Israel. Aber dann kam Jesus in die Welt. Als der richtige Zeitpunkt dafür gekommen war, ging der Messias zum Ufer des Jordan hinunter. Dort traf er auf einen jüdischen Priester mit dem Namen Johanon, das bedeutet Gott wird Gnade haben. Als dieser Johanon oder auch Johannes Jesus sah, sagte er: Seht her! Da ist das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt! (Johannes 1,29). Er sprach nicht von Israel, sondern von der Welt.

Dieses Opferlamm Gottes ist für euch in Wuhan, China. Es ist für euch in Seoul. Es ist für euch in Singapur und Manila, in Teheran und Bagdad, in Ankara und Istanbul. Jesus starb für euch in Beirut, in Damaskus, Berlin und Frankfurt. Er vergoss sein Blut für euch in Paris, London, Barcelona und Madrid und für euch in Mailand und Rom, Zagreb und Bukarest, in Budapest, Brüssel, Amsterdam und Kopenhagen. Die Rettung ist umsonst zu haben für euch in den Vereinigten Staaten von New York bis Los Angeles und bis in den Süden in Mexiko City, São Paulo und Rio de Janeiro. Jesus öffnet seine Arme für euch in Auckland und Sydney, Melbourne und Perth, in Nairobi und Kampala, Lagos und Johannesburg.

Wenn du dein Herz für die Liebe und die Vergebung von Jesus Christus öffnest, wird er dich zu einem neuen Menschen machen. Er wird ein Licht in dir entzünden – das Licht eines neuen Lebens, ein Licht der Ewigkeit. Dann wird er dieses Licht in dir gebrauchen, um seine Wahrheit in der Welt leuchten zu lassen. Jesus sagte in der Bergpredigt:

Ihr seid das Licht der Welt – wie eine Stadt auf einem Berg, die in der Nacht hell erstrahlt, damit alle es sehen können. Niemand versteckt ein Licht unter einem umgestülpten Gefäß. Er stellt es vielmehr auf einen Lampenständer und lässt es für alle leuchten. Genauso lasst eure guten Taten leuchten vor den Menschen, damit alle sie sehen können und euren Vater im Himmel dafür rühmen.

Matthäus 5,14-16

Wenn du während Krisen deinen Frieden bewahrst, können die Menschen um dich herum Gottes Frieden entdecken. Wenn sie sehen, dass du keine Angst hast, können sie erkennen, dass sie sich mit Gott nicht fürchten müssen.

Hat sich das Licht Gottes in deinem Leben ausgebreitet, sodass du selbst das Licht der Welt sein kannst? Hast du den Heiligen Geist in dir – das Öl in deiner Lampe –, sodass du aus seiner Hoffnung heraus leuchten kannst? Und wenn du wiedergeboren bist und das ewige Leben hast, lässt du dein Licht leuchten?

Vor seiner Kreuzigung ermutigte Jesus seine Jünger mit den Worten: Hier auf der Erde werdet ihr viel Schweres erleben. Aber habt Mut, denn ich habe die Welt überwunden (Johannes 16,33). Dieses Coronavirus ist nur eine weltliche Bedrängnis, genauso wie alle anderen Schwierigkeiten, denen du ausgesetzt bist. Fürchte dich nicht. Habe Mut, denn Jesus hat die Welt überwunden.

Letzten Endes dreht sich alles um unseren Retter:

Und dies hat Gott versichert: Er hat uns das ewige Leben geschenkt, und dieses Leben ist in seinem Sohn. Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das Leben; wer aber an den Sohn Gottes nicht glaubt, hat auch das Leben nicht.

1. Johannes 5,11-12

Glaubst du an den Sohn? Hast du Jesus zu deinem Retter und Herrn gemacht? Wenn nicht, ist heute der Tag der Rettung. Warum solltest du dich noch einen einzigen Tag mit offenen Fragen herumschlagen? Wenn du an den Sohn glaubst, dann freue dich! Ganz gleich, was um dich herum vor sich geht – welche Viren auch immer sich ausbreiten mögen –, Gott ist bei dir. Er war schon immer bei dir und er wird nicht aufhören, für die Seinen zu sorgen – gehören sie zum Volk Israel oder zur Gemeinde oder, wie in meinem Fall, zu beiden.

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2

Zwei Trompeten sind besser als eine

Die Bestimmung Israels und der Gemeinde

Obwohl die kühle Luft bereits das Ende der heißen Jahreszeit ankündigte, lief dem Mann der Schweiß am Körper hinab. Er hatte seinen Sohn auf seine Schultern gehoben, um zu verhindern, dass er vom Strom der Menge mitgerissen wurde. Gleichzeitig konnte der Junge von seiner Position aus etwas sehen. Nachdem er jetzt alt genug war, durfte er seinen Vater zum ersten Mal auf der wochenlangen Reise nach Jerusalem begleiten, um das Fest zu besuchen. Es wäre eine Schande gewesen, wenn er von dem Ereignis nichts weiter zu Gesicht bekommen hätte als staubige Gewänder und schmutzige Sandalen.

Während sich der Vorhof des Tempels füllte, wurden die Menschen immer dichter zusammengedrängt. Ein Raunen ging durch die Menge und die Augen des Vaters, des Sohnes und Tausender anderer blickten zu der sie umgebenden Mauer empor. Zwei Leviten in makelloser zeremonieller Kleidung hatten sich an den entgegengesetzten Enden auf die Mauer geschwungen und gingen jetzt aufeinander zu, um sich in der Mitte zu treffen. Beide trugen eine lange, silberne Trompete unter dem rechten Arm. Bei jedem Schritt reflektierte das Metall das Sonnenlicht und sandte einen gleißenden Strahl in die Menge, sodass Hunderte von Menschen anfingen, heftig zu blinzeln, um nicht geblendet zu werden.

Als die beiden Trompetenbläser aufeinandertrafen, kehrten sie dem Tempel den Rücken und drehten sich zur Stadt und dem dahinterliegenden Land. Dann hoben sie langsam, mit der identischen Bewegung das Instrument an ihre Lippen, holten tief Luft und bliesen hinein. Der Klang der beiden Trompeten verschmolz zu einem einzigen, lautstarken Geschmetter. Selbst die weiter hinten stehenden Menschen zuckten zusammen und der Mann spürte, wie sein Sohn die Hände hob, um sich die kleinen Ohren zuzuhalten. Die Leviten hielten inne und der Klang hallte vom Olivenberg im Osten zurück. Es folgten weitere Trompetenstöße. Nach dem siebten nahmen die Leviten schließlich ihre Instrumente von den Lippen und gingen denselben Weg zurück, auf dem sie gekommen waren. Währenddessen senkten die Menschen in der Menge den Kopf zum Gebet.

Der Junge flüsterte seinem Vater ins Ohr: »Was passiert jetzt, Vater?«

»Jetzt wird ein Opfer gebracht.«

»Und dann?«

»Dann gehen wir wieder nach Hause.«

»Moment«, sagte der Junge verwirrt und enttäuscht. »Du meinst, das war alles?«

»Nun, wahrscheinlich werden die Menschen noch singen und tanzen. Aber, ja, das war alles.«

In dem nun folgenden Moment der Stille bereitete der Mann sich innerlich auf das Opfer vor, das gleich auf dem großen Bronzealtar dargebracht werden sollte. Gleichzeitig spürte er, wie sein Sohn die Informationen, die er ihm gegeben hatte, verarbeitete. Er ahnte schon, welche Frage nun kommen würde. Und natürlich fragte der Junge: »Wenn das alles ist, warum sind wir dann hergekommen? Das ist den Aufwand nicht wirklich wert.«

»Wir kommen«, erwiderte der Mann, »weil Gott es uns gesagt hat. Und jetzt sei still, während das Opfer dargebracht wird.«

Instrumente mit einem Zweck

Das Instrument, das in der Bibel am häufigsten erwähnt wird, ist die Trompete. Man liest hier und dort von einer Harfe oder einer Laute, einer Zimbel oder einem Tamburin, aber wenn man als Musiker auf einen sicheren Job aus war, fing man schon sehr früh mit dem Trompetenunterricht an. Wenn die Menschen heute an Trompeten denken, stellen sie sich ein Messingrohr mit drei Ventilen vor, mit einem Mundstück am einen und einem ausgestellten Schallbecher am anderen Ende. Doch die meisten Trompeten, von denen in der Bibel gesprochen wird, sind organischen Ursprungs. Im Alten Testament ist normalerweise von einem Schofar die Rede, das ist das ausgehöhlte Horn eines Schafbocks. Die Spitze des Horns wird abgeschnitten, um ein kleines Loch zu schaffen, damit man, wie die großartige Schauspielerin Lauren Bacall zu Humprey Bogart gesagt hat, die Lippen zusammenpressen und blasen konnte.

Einer der peinlichsten Momente, die ich erlebe, wenn ich als Reiseführer Touristengruppen auf Israel-Rundfahrten begleite, ist es, wenn die Menschen entdecken, dass in vielen der Souvenirläden Schofaroth verkauft werden. Ich sehe zu, wie sich eine Gruppe zusammenfindet. Dann nimmt ein Mann (normalerweise sind es immer Männer, die das tun) ein Horn in die Hand, führt es an die Lippen und bläst hinein. Der Ton, der dann herauskommt, erinnert meist an den letzten Ton, den der Schafbock vermutlich von sich gegeben hat, bevor er seine Hörner verloren hat.

Aber das ist noch nicht der peinliche Teil. Nachdem der Versuch, mit dem Schofar die Armee zusammenzutrommeln, fehlgeschlagen ist, gibt der erste Mann das Horn an den nächsten Mann weiter, um ihm die Gelegenheit zu geben, die Bewunderung der Gruppe auf sich zu ziehen. Dann wird das Horn wieder weitergegeben und so fort. Wenn dann alle, die sich daran versuchen wollten, an der Reihe waren, legen sie die Trompete wieder zurück. Dort liegt sie dann für eine oder zwei Minuten, bis die nächste Gruppe kommt, der Erste den Schofar in die Hand nimmt und er wiederum von einem Lippenpaar zum nächsten wandert. Mich schaudert schon, wenn ich nur darüber nachdenke. Ich glaube, der Verkauf von Schofaroth wird in der Welt nach COVID-19 völlig anders aussehen.

Während der Schofar das ist, was in der Bibel normalerweise als Trompete bezeichnet wird, werden dort aber noch andere Hörner erwähnt, die aus einem völlig anderen Material bestehen. In 4. Mose 10 lesen wir, dass das Volk Israel in der Wüste Sinai lagerte. Gott hatte Mose das Gesetz gegeben und die Menschen drängten darauf, weiterzuziehen. Doch der Herr wusste, dass angesichts so vieler Menschen einige Organisation nötig war. Um Mose zu helfen, die Menge zu kontrollieren, gab er ihm eine Aufgabe.

Der Herr sprach zu Mose: »Fertige zwei Trompeten aus getriebenem Silber an. Mit ihnen sollst du der Gemeinschaft das Signal geben, sich zu versammeln oder das Lager abzubrechen. Werden beide Trompeten geblasen, soll das Volk sich bei dir am Eingang des Zeltes Gottes versammeln. Ertönt jedoch nur eine Trompete, sollen nur die Stammesfürsten Israels zu dir kommen. Wenn ihr nun das Signal für den Aufbruch gebt, sollen die Stämme, die auf der Ostseite des Zeltes Gottes lagern, aufbrechen. Wenn das Signal zum zweiten Mal ertönt, sollen die Stämme auf der Südseite folgen. Man soll kurze Signale als Zeichen für das Weiterziehen geben. Soll das Volk jedoch zu einer Versammlung zusammengerufen werden, dann blast ein Trompetensignal, aber gebt keine kurzen Signale. Nur die Priester, die Nachkommen Aarons, dürfen die Trompeten blasen. Diese Anordnung gilt für immer für euch und eure Nachkommen. Wenn Feinde euer Land angreifen und ihr gegen sie in den Krieg zieht, sollt ihr mit diesen Trompeten Alarm blasen, damit der Herr, euer Gott, an euch denkt und euch vor euren Feinden rettet. Blast die Trompeten auch bei freudigen Anlässen, bei euren Festen sowie zu Beginn jeden Monats bei euren Brand- und Friedensopfern. Die Trompeten sollen euren Gott an euch erinnern. Ich bin der Herr, euer Gott.«

4. Mose 10,1-10

Aus getriebenem Silber sollten zwei Trompeten angefertigt werden. Man muss sie sich nicht so vorstellen wie die Instrumente, die man heute in der Blaskapelle einer Schule findet. Vielmehr ähnelten sie den Trompeten, die oft auf Wappen abgebildet sind. Sie waren wahrscheinlich lang und gerade und an ihrem Ende trichterförmig nach außen gebogen.

Stell dir einmal vor, wie im Mittelalter ein König in sein Reich zurückkehrte. Dann standen hoch oben auf den Mauern seines Schlosses Trompeter und kündigten mit dem Klang ihrer langen, auf Hochglanz polierten Instrumente die Rückkehr ihres Herrschers an. Das war die Art von Trompete, die Gott Mose auftrug, anfertigen zu lassen. Sie waren nicht dafür gedacht, eine Melodie zu spielen, sondern dienten einem eher praktischen Zweck.

Die Gründe, warum diese Instrumente gefertigt werden sollten, werden in 4. Mose 10,2 erklärt: Sie sollten der Gemeinschaft das Signal geben, sich zu versammeln oder das Lager abzubrechen. Je nachdem, ob eine oder zwei Trompeten geblasen wurden oder ob ein langer oder mehrere kurze Trompetenstöße ertönten, wussten die Menschen, ob Gott eine Versammlung einberief oder ihnen sagte, dass es an der Zeit war, weiterzuziehen. Es gab auch eine bestimmte Tonfolge, die gleichsam als Alarm diente und die Israeliten warnte, dass sich ihnen ein Feind näherte. Es waren echte Trompeten, die für Gottes Volk einen ganz konkreten praktischen Zweck erfüllten. Doch das schließt nicht aus, dass sie einem noch größeren Zweck dienten.

Der Schatten von etwas Größerem

Gelegentlich führt Gott in der Bibel eine Person, ein Ereignis oder eine Sache ein, von der wir später entdecken, dass sie eine größere Bedeutung hat, als wir ursprünglich angenommen haben. So etwas wird manchmal als Bild oder Schatten bezeichnet. In meinem vorherigen Buch The Day Approaching (deutsch etwa: Der Tag naht) habe ich die Feste im Alten Testament als solche Schattenfeiern beschrieben, die für größere Ereignisse in der Zukunft stehen.

Das Passahfest etwa fand seine Erfüllung in der Kreuzigung Christi. Das Fest der ungesäuerten Brote entspricht dem vollkommenen, sündlosen Leben des Brotes des Lebens, Jesus Christus. Das Fest der Erstlingsfrüchte war ein Bild für die Auferstehung unseres Herrn, den Paulus als den Erstling der Entschlafenen (1. Korinther 15,20; ELB) bezeichnet, was darauf hindeutet, dass auch wir eines Tages auf diese Weise aus dem Grab auferstehen werden. Das Wochenfest, an das man sich über Pfingsten erinnert, steht für die Ausgießung des Heiligen Geistes über die Gemeinde. Das Trompetenfest findet seine Erfüllung in all den Zeichen um uns herum, die das baldige Kommen unseres Herrn ankündigen. Was am Versöhnungstag und mit dem Laubhüttenfest gefeiert wird, wartet noch auf seine Verwirklichung. Diese wird dann gegeben sein, wenn ganz Israel zum Glauben an Christus gekommen ist und die Gemeinde und alle, die dem Herrn nachfolgen, mit ihm zusammen im Tausendjährigen Reich wohnen. Mit jedem dieser Feste wird etwas gefeiert, das in der Zukunft eine noch größere Entsprechung finden wird.

Es gibt auch Begebenheiten in der Bibel, in denen Menschen Schatten oder Bilder für etwas sind, das noch in der Zukunft liegt. Der Prophet Maleachi schrieb die Worte des Herrn der Heerscharen auf:

Doch bevor der große und schreckliche Tag des Herrn kommt, sende ich euch den Propheten Elia. Er wird die Herzen der Väter ihren Kindern und die Herzen der Kinder ihren Vätern zuwenden, damit ich bei meinem Kommen nicht das Land vernichten muss.

Maleachi 3,23-24

Bevor der Messias am Tag des Herrn wiederkommt, wird Elia erscheinen. Aufgrund dieser Verheißung Gottes wird bei jeder Seder-Mahlzeit, also zum Auftakt des Passahfestes, ein Stuhl für den Propheten aufgestellt. Die Juden werden dir sagen, dass Jesus unmöglich der verheißene Messias sein kann, weil der Stuhl noch leer ist – Elia ist noch nicht da. Kein Elia, kein Messias.

Aber Elia ist tatsächlich schon zurückgekehrt und die Juden haben ihn verpasst. Als die Jünger Jesus zu diesem Thema befragten, sagte er:

»Elia kommt tatsächlich zuerst, um alles vorzubereiten. Aber ich sage euch, er ist bereits gekommen. Doch niemand hat ihn erkannt, und er wurde schwer misshandelt. Und bald wird auch der Menschensohn durch ihre Hand leiden.« Da wurde den Jüngern klar, dass er von Johannes dem Täufer gesprochen hatte.

Matthäus 17,11-13

Jesus sagte den Jüngern, dass der Elia, auf den die Juden hätten warten sollen, kein tatsächlicher Mensch, sondern eine Art Abbild von Elia war. Während der Elia im Alten Testament das Kommen Gottes zum Gericht proklamierte, verkündete der Elia im Neuen Testament – Johannes der Täufer – das Kommen Gottes zur Erlösung.

Es gibt auch Zeiten, in denen Gott Dinge als Bild oder Schatten benutzt. Das gilt beispielsweise für die zwei silbernen Trompeten. Ja, das waren tatsächlich Trompeten, die einem praktischen Zweck dienten. Aber gleichzeitig stehen sie für etwas viel Größeres. Bevor wir darauf näher eingehen, lass uns zuerst ihren praktischen Zweck ansehen.

Eine Trompete wurde vor allem geblasen, um die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich zu ziehen. Wenn sie den Klang eines Horns hörten, der in der Stadt widerhallte, hielten sie bei dem, was sie gerade taten, inne und lauschten. Sie wussten, dass die Trompeten nicht grundlos geblasen wurden. Wenn eines oder mehrere Hörner ertönten, hatte das etwas zu bedeuten.

Zweitens ertönten die Trompeten, um eine Versammlung einzuberufen. In 4. Mose 10,3 sagte der Herr: Werden beide Trompeten geblasen, soll das Volk sich bei dir am Eingang des Zeltes Gottes versammeln. Wenn die Hörner in einer bestimmten Tonfolge geblasen wurden, ließen die Menschen sofort alles stehen und liegen und machten sich auf den Weg zur Stiftshütte.

Drittens wurden die Trompeten geblasen, um die Ankunft eines Würdenträgers zu verkünden, wie es die Boten früher taten.

Und schließlich ertönte der Klang der Trompete als Richtungsweisung auf einer Reise oder um die Menschen in den Krieg zu führen. Eine Tonfolge rief zum Angriff, eine andere forderte sie auf, nach rechts zu gehen, und eine weitere, sich in Sicherheit zu bringen.